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Ausgabe 2/07 - Flughafen Stuttgart

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FLUGBLATTDas <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>magazin2/20<strong>07</strong>Arbeit im KontrollturmAlles im BlickLuigi ColaniDesignpapstam AirportGepäck weg?Wir suchenund finden


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Sehen, lesen, durchstarten!4 Scharfe AugenLuigi Colani gilt weltweit als einerder größten Designer – und er liebtdie Fliegerei. Seine futuristischenFlugzeugmodelle, die er knapp vierWochen am <strong>Stuttgart</strong>er Airport ausstellte,waren ein Publikumsmagnet.Fliegen à la Colani16Der <strong>Stuttgart</strong>er Tower bietet einenwahren Panoramablick über dasVorfeld. Doch Zeit, diesen zu genießen,haben die Lotsen nicht.Ein Besuch im Kontrollturm zeigt:Nur stressresistente Mitarbeiterbestehen hier.FOKUS FLUGHAFENGepäckfahndungGesucht und gefunden 6LärmschutzSchlichter zwischen Laut und Leise 8HandgepäckMit kleinem Koffer gereist 9Passagier-JubiläumMit Anja Rieck die 10 Millionen geknackt 13Neues TanklagerNächster Schritt in Richtung Westen 15REISEZIELMadridSiesta ist hier Zeitverschwendung 10TREFFPUNKT STRFestlicher AbendJahresempfang 20<strong>07</strong> 18AusflugAuf zwei Rädern um den Airport 20NETZWERKAirportGroßstadtflair im Terminal 22BusinessKleiner Schnitt mit großer Wirkung 24Im Eilflug nach Indien 26Baden-AirparkKleine Tochter wächst und wächst 29Liebe Flugblatt-Leser,das letzte Jahr war das erfolgreichste in derFirmengeschichte – deshalb wird das laufendeJahr das schwierigste. Dieses Zitat einesFirmenchefs aus der Automobilbranche trifftdie Situation am <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>. Erstmalsüber zehn Millionen Fluggäste, ein Gewinn vongut 25 Millionen Euro, 17,2 Prozent Zuwachs beider Luftfracht – der <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> hat imabgelaufenen Geschäftsjahr 2006 für überauspositive Schlagzeilen gesorgt. Dennoch werdendie Bäume nicht in den Himmel wachsen.Der Druck auf die Preise, die der <strong>Flughafen</strong>für seine Leistungen bekommt, ist seit Jahrenenorm hoch und er wächst weiter an. Bisherkonnte die <strong>Flughafen</strong>gesellschaft durch einenharten Sparkurs und Zuwächse im Verkehrden Preisverfall kompensieren. Aber natürlichist allen klar, dass es auch mal ein ruhigeresJahr geben kann. So müssen zum Beispiel diefehlenden Passagiere aus dem reduziertenWinterdrehkreuz der Gesellschaft TUIfly.com imlaufenden Jahr durch Wachstum in anderenSegmenten kompensiert werden.Das vergangene Geschäftsjahr hat aberauch gezeigt, wie wichtig es ist, für dieZukunft zu planen und zu bauen. Das ProjektWesterweiterung – es soll unter anderemzusätzliche Parkpositionen im westlichenBereich des <strong>Flughafen</strong>s schaffen – ist überdas Planungsstadium in Teilen bereits hinaus:Das Tanklager, das sich zur Zeit noch imwestlichen Teil des <strong>Flughafen</strong>s befindet, mussPlatz machen und zieht bis Ende 2008 an seinenneuen Standort neben dem Hangar derLufthansa-Technik. Der Vertrag mit dem künftigenBetreiber ist abgeschlossen; mehr überdas neue Tanklager lesen Sie in diesem Heftauf Seite 15. Bevor es dann in die konkretePlanfeststellung für die Westerweiterung geht,wird noch etwas Zeit vergehen. Denn der<strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> plant, sparsam wie er ist,nicht auf Vorrat, sondern baut möglichst nurdann, wenn der Bedarf auch tatsächlich vorhandenist.Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen IhresFlugblatts!Volkmar KrämerLeiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit


FOKUS FLUGHAFENAlles unter KontrolleWer im Tower arbeitet, hatkeine Angst. Fluglotsenbleiben auch in brenzligenSituationen ruhig und erledigenviele Handgriffe gleichzeitig.Ein Traumjob für alle,die sich bei Stress erst richtigwohl fühlenEs ist ein sonniger Frühlingstag,kurz vor zehn Uhr. Vier Flugzeugestehen Schlange an der <strong>Stuttgart</strong>erStart- und Landebahn, ein fünftesrollt heran. „Lufthansa two PapaKilo Wind zero five zero degrees sixknots runway zero seven clearedfor take off“, spricht CorneliaOrtner in der Kanzel des Towersin ihr Mikrophon, und der Pilotbefolgt die für Laienohren kryptischenAnweisungen. Die Maschinesetzt sich in Bewegung, beschleunigt,hebt ab. Ortner blickt auf denBildschirm vor sich, dort wanderngrüne Zahlen- und BuchstabencodesDer Kontrollturm weckt beiPensionär Siegfried Scholz positiveErinnerungen. Dreißig Jahre langwar er Lotse.Ihnen entgeht nichts: Charlie Jäger (im karierten Hemd), Cornelia Ortner, Michael Fitzi und Georg Unterlinner (hinten)sind vier der insgesamt 21 <strong>Stuttgart</strong>er Lotsen.von links nach rechts, einigeFlugzeuge werden in Kürze hierlanden. Es bleibt also für die fünfMitarbeiterinnen und Mitarbeiter derDeutschen Flugsicherung (DFS), diean diesem Vormittag im Kontrollturmdie Stellung halten, keine Zeit, diesenunglaublichen Blick über den<strong>Flughafen</strong> zu genießen. Sie wertenFlugdaten aus, funken mit denPiloten und geben die Start- oderLandeerlaubnis – wenn es seinmuss, alles sekundenschnell nacheinander.4


So fern und doch so nah: Als einzigereuropäischer Airport hat der<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> einen Tower,der außerhalb des Geländes steht.Bis zu 45 Flugbewegungen inder Stunde wickeln die Lotsen in<strong>Stuttgart</strong> ab. Sie sind immer hochkonzentriert, beobachten aber auchaus dem Augenwickel, was ihreKollegen machen, damit ja keinFehler geschieht. „Hier im Tower entwickeltman eine Art Simultangehör“,sagt Helmut Montag, seit dreißigJahren Mitarbeiter der DFS. Manmerkt dem Team den Stress nichtan. Alle wirken ruhig und überlegt.Damit sie so konzentriert bleiben,sitzt ein Lotse nie länger alsdrei Stunden am Stück an seinemArbeitsplatz und macht dann mindestensdreißig Minuten Pause.Die Wochenarbeitszeit beträgt 34,5Stunden, und spätestens mit 55Jahren müssen Fluglotsen in Rente.Der <strong>Stuttgart</strong>er Tower ist einUnikatSiegfried Scholz hat von 1967 bis1997 als Fluglotse am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> gearbeitet. Er wurde nochals Beamter der Bundesanstalt fürFlugsicherung eingestellt und saßin einem Kontrollturm, der sich aufdem Dach eines Gebäudes auf der<strong>Flughafen</strong>-Nordseite befand. „Wirhatten damals einen tollen Kontaktzu den Piloten“, erinnert sich Scholz.„Sie haben uns besucht, und wirdurften im Cockpit mitfliegen – umdie andere Seite mal kennen zu lernen.“1993 wurde die Bundesanstaltprivatisiert, zwei Jahre später zogendie <strong>Stuttgart</strong>er Mitarbeiter der DFSin den neuen Tower auf der Südseitedes <strong>Flughafen</strong>s. In Europa ist derKontrollturm ein Unikat: Als einzigersteht er nicht auf dem Gelände desAirports, sondern ein paar Meter entfernt.Die Aussicht über das gesamteAreal ist hier die beste – und dieSonne blendet nie.Siegfried Scholz sagt, dass ihnam Job des Fluglotsen die großeVerantwortung gereizt habe, die manfür Passagiere und Besatzung trägt.Helmut Montag fügt hinzu, dass erund seine Kollegen die Fliegereilieben und gern Abläufe koordinieren.Doch um wirklich in der Kanzeleines Airport-Kontrollturms oderam Radarschirm der DeutschenFlugsicherung in Langen arbeitenzu dürfen, gehört mehr. Hinter allen21 <strong>Stuttgart</strong>er Lotsen liegt eineanspruchsvolle Ausbildung, der einhartes Auswahlverfahren voranging.Von rund 800 Bewerberinnenund Bewerbern werden jährlich nuretwa 40 genommen. WichtigsteEigenschaft der angehenden Fluglotsen:Stressresistenz.Kein Lotse hat Angst„Keiner von uns denkt darüber nach,dass irgendwas passiert“, sagtMontag. „Ein Fluglotse hat, ähnlichwie ein Pilot, einfach keine Angst.Allerdings müssen beide, Lotsewie Pilot, immer auf alle denkbarenSituationen vorbereitet sein und einhohes Maß an Vorsicht walten lassen.“Immer wieder üben die DFS-Mitarbeiter Ausnahmesituationenan einem Simulator in Langen. Sowissen sie genau, wie groß dieAbstände zwischen den einzelnenFlugbewegungen bei Nebel seinmüssen, damit es keine Problemegibt. Sie reagieren nicht völlig überrascht,wenn ihnen ein nervöserPilot eines Kleinflugzeugs zufunkt,Nach dreißig Jahren Arbeit im Tower lässt sich Helmut Montag nicht soschnell aus der Ruhe bringen – auch in stressigen Momenten.er habe ein technisches Problemund wolle schnell in <strong>Stuttgart</strong> zwischenlanden.„Ein Lotse weiß, waser kann“, so Montag.Gerade deshalb ist Vorsicht meist daserste Gebot. Kein DFS-Mitarbeiterschleppt sich mit einer Grippe oderin einer akuten Lebenskrise zurArbeit. Berufsanfänger, die Trainees,bekommen immer einen erfahrenenLotsen zur Seite gestellt, der ihre erstenselbstständigen Entscheidungenüberwacht. „Und damit es nicht zuMüdigkeitserscheinungen kommt,tauschen die Lotsen nach ein paarStunden ihre Plätze“, erklärt HelmutMontag. „Man wechselt also zwischenFlugdatenbearbeiter, Roll- undPlatzlotsen hin und her.“Tatsächlich hat der Job aber einegravierende Nebenwirkung: Vieleder früh pensionierten Lotsen vermissenden Airport sehr, wenn siein Rente gehen. Siegfried Scholz hatsich hier Abhilfe geschaffen: Er gibt<strong>Flughafen</strong>-Führungen und erzähltden Besuchern gern die spannendenGeschichten von seiner Zeitim Tower.Fluglotsen arbeiten entweder in einem <strong>Flughafen</strong>-Tower oder in einerder DFS-Kontrollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München.Die <strong>Stuttgart</strong>er Mitarbeiter sind zuständig für ein Gebiet, das sich vom<strong>Flughafen</strong> aus jeweils 18 Kilometer nach Osten und Westen sowiefünf Kilometer nach Süden und Norden erstreckt. Danach übernimmtdie Zentrale in Langen die Kontrolle des Luftraums. In der Kanzel des<strong>Stuttgart</strong>er Towers gibt es fünf Arbeitsplätze, an denen die Mitarbeiterabwechselnd sitzen. Der Flugdatenbearbeiter wickelt die schriftlicheAnmeldung eines Fluges ab, gibt den Piloten die Wetterdatendurch und koordiniert alle Außenkontakte. Direkt nebenihm sitzt ein Mitarbeiter, der die Strecke frei gibt – das heißt,der Pilot darf erst nach seinem Signal die Triebwerke anlassen.Der erste Platzlotse entscheidet, wer wann startet und landet.Er bekommt Informationen vom zweiten Platzlotsen und vomRolllotsen, der den Maschinen die Rollanweisungen gibt.5


FOKUS FLUGHAFENJede Kofferfahndung beginnt miteiner Fragerunde: Lost & Found-Mitarbeiterin Birgit Haas musswissen, wie groß das verloreneGepäckstück ist, welche Farbe eshat, und was sich darin befindet.Laufen gelernt im Urlaub?In manchen Wochen sammelnsich im Lagerraum Buggys,Krücken und Rollstühle – undkeiner holt sie ab.Gesucht undgefundenDas Warten an der Ge päck ausgabe kann ganz schön zähwerden, wenn der Koffer einfach nicht auftaucht. Dem erstenSchock folgt jedoch meist die Erleichterung: Nahezu alle vermisstenGepäckstücke werden wieder ausfindig gemachtDer Urlaub in Ägypten war fantastisch.Braungebrannt und mit denGedanken bereits auf dem heimatlichenBalkon steht man an derGepäckausgabe, wartet – und dannDank der so genannten „Tags“kommt das Gepäck zuverlässig an.Auf den Etiketten stehenFlugnummer, Ort und Passagier.das: Alle anderen Ferienheimkehrerholen ihre Koffer vom Band, nur dieeigene Reisetasche erscheint einfachnicht. Die mühsam erarbeiteteUrlaubserholung weicht leichterNervosität, bis man sich entschließt,die Gepäckermittlung aufzusuchen.Am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> gibt esdrei Lost & Found-Büros: eines vonLufthansa, eines von British Airways– und das der S.<strong>Stuttgart</strong> GroundService GmbH in Terminal 3. DieFirma ist zuständig für das Gepäckder meisten Airlines, die <strong>Stuttgart</strong>anfliegen.„Zuerst beruhigen wir die Passagiere,die zu uns kommen“, sagtS.Ground-Mitarbeiterin Birgit Haas,die seit neun Jahren bei Lost &Found arbeitet und hier schon vielerlebt hat. „Wir lassen uns danndas Flugticket zeigen und dieKontaktdaten geben.“ Anhand einesBogens, der alle gängigen Mustervon Gepäckstücken abbildet, könnendie Koffersucher erklären, welchesModell sie vermissen. Hilfreich ist,wenn die Passagiere Besonderheitenbenennen – wie etwa Aufkleberauf dem Koffer oder spezielleGegenstände, die sie eingepackthaben. Alle diese Daten geben BirgitHaas und ihre 24 Kolleginnen undKollegen in das so genannte WorldTracer System ein: eine weltweitzugängliche Datenbank, in der alleverlorenen Gepäckstücke erscheinen.Dieser zentrale Suchcomputersteht in Atlanta. Taucht also eineherren- oder frauenlose Reisetascheaus Ägypten plötzlich am <strong>Flughafen</strong>in Amsterdam auf, genügt einVergleich der Daten, um abzuklären,ob die Tasche dem <strong>Stuttgart</strong>erPassagier gehört.Danach geht es in der Regel ganzschnell. Oft taucht das vermissteGepäckstück nur wenige Stundennach dem Passagier selbst am<strong>Flughafen</strong> auf, spätestens ein oderzwei Tage später sind 95 Prozentaller verloren geglaubten Koffer,Rücksäcke und Reisetaschen wiederda. Diese bringt ein Bote denFluggästen dann sogar höchstpersönlichnach Hause oder ins Hotel.Die Kosten dafür trägt die Airline,mit der der Passagier geflogenist. „Manche Fluggesellschaftensind auch so kulant und schenkendem Reisenden einen Beutel mitZahnbürste, Handtuch und T-Shirt,damit er die erste Nacht in derFremde auch ohne seinen eigenenKoffer gut übersteht“, erzählt BirgitHaas.6


Freut sich über wiedergefundeneGepäckstücke: Robin Weidner,Manager von Lost & Found.Die Gründe für die Koffer-Verspätungenhaben sich über dieJahre geändert. Bis zum Beginnder Neunziger wurden die Gepäck-Etiketten mit Flugnummer, Be -stimmungsort und Namen desPassagiers, die so genannten Tags,noch per Hand geschrieben. Und dasnicht immer leserlich, erzählt RobinWeidner, Manager von S.Ground-Lost& Found: „Zum Beispiel sind Koffer,die nach Stavanger in Norwegenreisen sollten, in Saloniki inGriechenland angekommen. Salonikihat den Code SKG und Stavangerheißt in der <strong>Flughafen</strong>sprache SVG.Das kann man handgeschriebenleicht verwechseln.“ Seit 1991läuft die Gepäck-Etikettierungin <strong>Stuttgart</strong> per Computer, dieseIrrtümer kommen also nicht mehrvor. Höher als früher ist allerdingsdas Risiko, seine Siebensachenbeim Umsteigen zu verlieren. „Inden großen Flughäfen gibt es riesigeGepäckverteilersysteme, diesehr schnell wahnsinnig viele Koffersortieren müssen. Da kann es schonmal zu Verzögerungen kommen“,erklärt Robin Weidner.In den seltenen Fällen, in denender Koffer nicht in den ersten 72Stunden nach der Vermisstenanzeigezu seinem Besitzer zurückkommt,verfassen die Mitarbeiter vonLost & Found eine ausführlicheGepäckbeschreibung und schickendiese an die zuständige Airline. Vielhäufiger erleben sie allerdings denumgekehrten Fall: „Es gibt immerwieder Passagiere, die ihr Gepäckhier lassen und nicht mehr abholen“,so Birgit Haas. Im Lost &Found-Lager sammeln sich nicht nurKoffer und Taschen, sondern hauptsächlichSonnenschirme, Buggysund Krücken. „Wahrscheinlich lernendie Kinder laufen im Urlaub, unddie Verletzten kommen geheilt vonPilgerfahrten aus Lourdes zurück“,mutmaßt Robin Weidner augenzwinkernd.Werden Gepäckstücke nachdrei Monaten nicht beanstandet,versteigert der <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>diese auf Veranstaltungen wie demalljährlichen Reisefestival. Der Erlösgeht an einen wohltätigen Zweck.Bis dahin kann abgeschobenesGepäck die Mitarbeiter von Lost &Found ganz schön auf Trab halten.„Einmal hat es in unserem kleinenLager direkt neben meinem Büroeinen lauten Schlag getan. Ich binsofort in den Raum gestürzt undhabe gesehen, dass alles rot verschmiertwar“, erzählt Birgit Haas. Inder Annahme, dass ihr in den nächstenSekunden das komplette Lagerum die Ohren fliegen würde, wolltedie <strong>Flughafen</strong>angestellte sofortRichtung Ausgang rennen – als sieScherben einer Ketchupflasche aufdem Boden entdeckte. „Die warplötzlich explodiert, deshalb sah derganze Raum aus wie nach einemBlutbad“, erinnert sich Haas. „Alsobitte nie Ketchup einpacken unddann nicht abholen.“Die Experten von Lost & Found raten …… immer einen Zettel mit Name und Adresse ins Gepäck zu legen. Fallsder „Tag“ abreißen sollte, können Koffer oder Tasche immer noch zugestelltwerden.… nie das Brautkleid, den Autoschlüssel und die Diplomarbeit im großenGepäck mitfliegen zu lassen.… und nie verderbliche Lebensmittel im Koffer mitzunehmen.Haddsch beginnt im Terminalmännlichen Pilger hatten sich schonvor dem Abflug am <strong>Flughafen</strong> gereinigtund das traditionelle Gewandangelegt. Dieses symbolisiert denWeihezustand, in welchem derReisende sich befindet. Auch diemeisten Frauen trugen helle Kleiderund weiße Tücher. Noch im Gatebeteten einige der Pilger RichtungMekka. Vor dem Check-In warensie herzlich von ihren Familien undFreunden verabschiedet worden;fast jeder war von einem mindestensfünfköpfigen Abschiedskomiteeauf den Weg geschickt worden.Pilger fliegen weißgewandetnach ArabienAuch für religiöse Muslime aus demRaum <strong>Stuttgart</strong> steht fest: Einmalim Leben machen sie sich zu einerPilgerreise auf, deren Ziel Mekkaist. Der so genannte Haddsch fanddieses Mal im Dezember und Januarstatt; rund 2,5 Millionen Gläubigenahmen daran teil. Für über 1.500von ihnen startete die meist vierwöchigeReise am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong>. Jeweils drei Maschinender Fluggesellschaften LTU undTurkish Airlines waren von denVeranstaltern eigens als Haddsch-Flieger gebucht worden. Sie hobennach Jeddah in Saudi-Arabien ab– an Bord fast nur Passagiere, dieganz in Weiß gekleidet waren. DieTraten eine lange Reise an: DiePilger flogen von <strong>Stuttgart</strong> inssaudi-arabische Jeddah.7


FOKUS FLUGHAFENSchlichter zwischenLaut und LeiseDas absolute Gehör brauchte Hermann Greiner nie. Dem Lärmschutzbeauftragtendes <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>s zeigt sein mobiles Messgerät an,wie viele Dezibel laut oder leise es gerade ist.Der Lärmschutzbeauftragte eines <strong>Flughafen</strong>s braucht ein dickesFell. Bei ihm melden sich die Bürger, fühlen sie sich durchFlugzeuge belästigt. Was viele nicht wissen: Der Vermittler zwischenAirport und Anwohnerschaft macht mehr, als nur aufklärendeTelefonate zu führenBeim Fall Wernau konnte HermannGreiner helfen. Der Lärm schutzbeauftragte,der Angestellter desLandes Baden-Württemberg mitBüro am <strong>Flughafen</strong> ist, hatte vermehrtBeschwerden aus derGemeinde bekommen und sichgewundert. Eigentlich sollte sich keinWernauer an den Maschinen stören,denn die offiziellen Flugroutenführten an ihrem Ort vorbei. AlsGreiner die Radarauswertungen zuRate zog, wurde ihm klar, wo derFehler lag. „Einige Piloten sind zuschnell geflogen, haben die Kurvein Richtung Süden nicht richtigge kriegt und waren dann direktüber Wernau“, erklärt er. Greiner trafsich mit Mitarbeitern der DeutschenFlugsicherung (DFS) und machtediesen den Vorschlag, eine Geschwindigkeitsbeschränkungeinzuführen.Und in der Tat: Mit 210 statt 250Knoten – das sind 390 Kilometerpro Stunde – kriegten die Piloten dieKurve.Knapp 950 Beschwerden hatHermann Greiner im Jahr 2005be kommen. Bei den meisten ging esallerdings um Flüge, die völlig fehlerfreiabgewickelt wurden – nichtwie bei der Wernau-Episode. DochGreiner geht jeder Beschwerdenach. „Flugzeuge sind nichtgeräuschlos, so ist das eben“, sagter. „Aber unnötiger Lärm muss nichtsein.“ Weicht ein Pilot ohne triftigenGrund von der vorgegebenen Routeab, hat er eine Ordnungswidrigkeitbegangen und muss mehrere tausendEuro zahlen. „Ich arbeitesehr eng mit der DFS zusammen“,erklärt Hermann Greiner. „Wir wertenbei einem Streitfall gemeinsamden Sprechfunk, das Wetter und dasRadar aus.“Der ehemalige Pilot Greiner hatseine Stelle vor fünfzehn Jahrenangetreten. Seit dieser Zeit sinddie Flugzeuge immer geräuschärmergeworden. Maß man Mitteder Neunziger rund um denLandesflughafen noch einen durchschnittlichenDauerschallpegel vonrund 58 Dezibel, waren es im Jahr2005 knapp 54. Ohnehin bleibtder <strong>Flughafen</strong> seit über 25 Jahrenunter dem Pegel, der seit 1987 alsMaximum gilt – die höchstens 67Dezibel waren damals Bedingung fürden Ausbau. Auch der Flugzeugbauhat Fortschritte gemacht: „Nichtnur die Triebwerke sind heutemoderner“, sagt Greiner. „Auch dieFlugzeugzellen verursachen nichtmehr so laute Strömungsgeräuschebeim Landen.“ Allerdings verkehrenDie rote Linie kennzeichnet das Gebiet, in dem die Flugzeuggeräusche1978 durchschnittlich mehr als 65 Dezibel betrugen. Dieser Bereich ist biszum Jahr 2005 (blaue Linie) deutlich kleiner geworden.Die <strong>Stuttgart</strong>erNacht flugbeschränkungZwischen 23 und 6 Uhr dürfenJets am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>nicht starten, zwischen 23.30Uhr und 6 Uhr nicht landen.Ausnahmen sind:-Landungen bei Verspätungen,wenn die planmäßige Ankunft vor23:30 Uhr liegt und die verspäteteLandung vor 24 Uhr erfolgt-Flüge im Nachtflugdienst derDeutschen Post AG-Not- und Ausweichlandungen-Einsätze für den Katastrophenschutzoder für medizinischeHilfeleistung-Vermessungsflüge zur Über prüfungder flugsicherungstechnischenAnlagen und Navigationseinrichtungenmehr Maschinen als noch vor einigenJahren – in Richtung <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> jedoch in der Regel nichtzwischen 23.30 und 6 Uhr. Diebestehende Nachtflugbeschränkungfür Jets wurde 1996 mit derInbetriebnahme der neu ausgebautenStart- und Landebahn nochmalsverschärft.Doch keine Regel ohne Ausnahme:Nachtflüge der Deutschen Post AGsind ebenso erlaubt wie MilitäroderVermessungsflüge. Diessorgt zuweilen für Unmut bei denAnwohnern. Doch insgesamt, soGreiner, seien die Anwohner ziemlichsachlich und ihm gegenübernicht aggressiv: „Vereinzelt habe ichDrohungen bekommen, aber das hatnie überhand genommen.“ Im Aprilüberlässt Hermann Greiner seinemNachfolger Klaus Peter Siefer dieStelle und geht in den Ruhestand.Wie Greiner wird auch Siefer zuder Fluglärmschutz-Kommissiondes <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>s gehören,in der unter anderem politischeVertreter der angrenzendenGemeinden Mitglied sind. DasGremium wirkt beispielsweise an derFestlegung von Abflugstrecken mit.„Ich habe mich immer als neutralerVermittler zwischen dem <strong>Flughafen</strong>und den Anwohnern gesehen“, ziehtGreiner sein Fazit. „Und gemeinsammit der Kommission und der DFS anFlugrouten gearbeitet, die möglichstwenige Anwohner stören.“8


FOKUS FLUGHAFENTraumhaft wäre DubaiWarum kommen welcheAirlines an den <strong>Flughafen</strong>?Wer bestimmt, welche Zielevon <strong>Stuttgart</strong> aus angeflogenwerden? Und welcheVeränderungen haben dieGünstigflieger in den vergangenenJahren gebracht?Am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> istein Mann in den Ruhestandgegangen, der die Antwortenauf all diese Fragen kennt –sie aber nicht mit in die Rentegenommen hatAls Hans Hadbawnik 1971 am<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> anfing, gabes noch keine Sicherheitskontrollen.Die Passagiere wurden direktan der Maschine verabschiedet;und wenn die Caravelle der AirFrance landete, öffnete sie ihreBremsfallschirme. Hadbawnikstieg in Baden-WürttembergsLandesflughafen als Leiter derStabstelle „Verkehrswirtschaft“ ein.Diese Stelle wurde über die Jahrehin verändert und ausgebaut – heuteist sie die Marketingabteilung des<strong>Flughafen</strong>s.„Als ich anfing, haben wir die manuellenVerkehrsstatistiken auf EDVumgestellt, Zählungen durchgeführtund Passagiere befragt. Aber wieman Marketing auch nur buchstabiert,wusste damals noch keiner“,erzählt Hans Hadbawnik. Lange Zeitwar es auch nicht nötig, Airlines undPassagiere aktiv anzuwerben. DieFlughäfen hatten in ihren jeweiligenRegionen eine Monopolstellung,dem <strong>Stuttgart</strong>er Airport beschertejedes neue Jahr eine zweistel-lige Zuwachsrate an Fluggästen– ohne große Mühe. Dies ändertesich in den neunziger Jahren. „DieKonkurrenz unter den Flughäfen hatin dieser Zeit deutlich zugenommen“,erzählt der frischgebackenePensionär. „Von den Ticketpreisenüber die Landerechte bis hin zu den<strong>Flughafen</strong>gebühren ist der gesamteLuftverkehr liberalisiert worden.“Die Fluggesellschaften kommenheutzutage nicht mehr von alleinzu den Flughäfen – man muss aufsie zugehen und ihnen die möglichenNachfragepotentiale, dieWirtschaftskraft und die touristischeStärke des Einzugsgebietesvorstellen. Im Jahr 2006 habendie Marketing-Mitarbeiter des<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>s 83 Präsentationenbei Airlines gemacht – diemeisten davon auf internationalenMessen oder Konferenzen, 15 aberDer zweite „Scheich“ von rechts ist Hans Hadbwanik – für die Preisverleihungin Dubai in landesüblicher Tracht gekleidet. Mit nach Hausebrachte er eine Auszeichnung für das <strong>Stuttgart</strong>er Airline-Marketing.Ein volles Vorfeld ist der größte Wunsch jedes Airport-Marketingleiters. Doch die Airlines kommen selten von alleinan die Flughäfen – sie müssen begeistert werden.auch in den Zentralen verschiedenerFluggesellschaften. „Flüge nachChina, Indien und Russland werdenimmer wichtiger“, sagt HansHadbawnik. „Traumhaft wäre aucheine Verbindung nach Dubai, hiersind die Gespräche schon sehr fortgeschritten.“Der ehemalige Marketingleiter hatoft aus dem Koffer gelebt. Er hatüber 25 Länder bereist, um Kontaktezu Fluggesellschaften zu knüpfen.Einer seiner größten Erfolge war,1994 die Delta Air Lines zu einemNonstop-Flug zwischen <strong>Stuttgart</strong>und Atlanta zu bewegen. Heute istdie Strecke eine der bestausgelasteteneuropäischen Verbindungender amerikanischen Airline. Für ihrekontinuierlich gute Arbeit bekamenHadbawnik und sein Teaminternationale Auszeichnungen wie2003 den ersten Preis für das weltweitbeste Airline-Marketing eines<strong>Flughafen</strong>s mit bis zu zehn MillionenPassagieren. Die Trophäe verlieh derenglische Prinz Andrew höchstpersönlich.Eine weitere Auszeichnungbekamen die <strong>Stuttgart</strong>er von ScheichAhmed bin Saeed Al Maktoum inDubai.„Es ist aber nicht nur wichtig, Airlineszu akquirieren, man muss sie auchhalten“, so Hadbawnik. Sobald dieAuslastung einer Strecke nicht mehrzufrieden stellend ist, führt dasMarketing-Team Krisengesprächemit der entsprechenden Airline.Meist wird dann kräftiger oderanders geworben, manchmalgemeinsam mit den Reisebürosder Region eine neue Strategieentwickelt. „Mit den Reisebürosund -veranstaltern arbeitet das<strong>Flughafen</strong>-Marketing sowieso engzusammen“, erklärt der gebürtigeRumäne Hadbawnik. „Es wird immerdanach geschaut, dass <strong>Stuttgart</strong>in den Urlaubskatalogen vertretenist.“ Die reisende Kundschaft hatsich über die Jahre verändert. DieGünstigflieger locken eine großeBandbreite an Geschäftsreisendenund Touristen, mehr und mehrFluggäste buchen ihr Ticket oderihre Reise über das Internet. „DieseEntwicklungen beeinflussen natürlichdie Arbeit einer <strong>Flughafen</strong>-Marketingabteilung“, sagt HansHadbawnik. „Auf der Airport-Homepagestehen jetzt viel mehr ReiseundFlugangebote als früher.“Während sein ehemaliges Team nununter dem neuen Leiter ChristianWulf weiter daran arbeitet, dass<strong>Stuttgart</strong>er Passagiere nach Peking,Dehli, New York oder Dubai fliegenkönnen, wird der Neu-Pensionär dastun, was er auch während seiner Zeitam <strong>Flughafen</strong> häufig gemacht hat:verreisen. „Aber jetzt will ich mir fürdie Orte, die ich immer nur so kurzund hektisch besucht habe, richtigZeit nehmen“, so Hans Hadbawnik.„Das Gute ist: Ich habe da ja überallFreunde.“12


Mit Anja Rieck die 10 Millionen geknacktErst kurz vor der Landung in<strong>Stuttgart</strong> sprach eine Flugbegleiterinsie an. Anja Rieck war auf demHeimweg vom Weihnachtsurlaub,den sie bei ihren Eltern in Hamburgverbracht hatte und erfuhr vonder freundlichen Lufthansa-Mitarbeiterin,dass sie die zehnmillionstePassagierin sein würde, die im Jahr2006 den <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>nutzte. Der Gedanke gefiel der 36-jährigen Hanseatin sofort – bis sieauf dem Rollfeld die Kameramännerund Journalisten sah. „Da habe ichschon etwas weiche Knie bekommen“,gesteht sie.Doch Anja Rieck meisterte ihrenAuftritt souverän. Galant schritt siedie eigens für sie bereitgestellteFluggasttreppe hinab und nahmfreudestrahlend alle Geschenke inEmpfang: einen Blumenstrauß in denLufthansafarben Blau und Gelb, einenRestaurantgutschein des Flug hafensund ein Freiflugticket. Die Luft hansaspendierte Anja Rieck und einer weiterenPerson ihrer Wahl einen Flugin eine beliebige europäische Stadt.Sie werde ihren Freund mitnehmen,so das Nordlicht, das seit geraumerZeit in Lindau am Bodensee lebt.„Wir fliegen nach Kopenhagen, dawollte ich schon immer mal hin.“Gemeinsam mit Anja Rieck strahltendie <strong>Flughafen</strong>-GeschäftsführerProfessor Georg Fundel und WalterSchoefer um die Wette. „Für unsist der zehnmillionste Fluggast dieKrönung eines tollen Jahres“, soFundel. Mit über 25 Millionen Euroerzielte der <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>2006 den höchsten Gewinn seinerAnzahl der Flugpassagiere in den JahrenPrognose’80 ’90 ’00 ’04 ’05 ’06 ’<strong>07</strong> ’10 ’1513,612 Mio.10 Mio.Geschichte, das durchschnittlichePassagierwachstum betrug 7,4 Prozent.Und doch wurde es am Endeknapp. „Die Frage, ob wir zehnMillionen schaffen oder nicht, warspannend“, sagt Georg Fundel. ImAnja Rieck sorgte für großen Medienrummel am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>: Sie war 2006 die zehnmillionste Passagierindes Airports.8 Mio.6 Mio.4 Mio.2 Mio.2,64,38,18,49,410,110,512,0November und Dezember reisten imVergleich zum Vorjahr etwas wenigerPassagiere über <strong>Stuttgart</strong>. Grund:Die TUI-Gruppe flog ihr Drehkreuzerstmals in diesem Winter reduziert,nur an drei statt an fünf Tagen.Aber es reichte, und beide Geschäftsführersind optimistisch, dass auch20<strong>07</strong> über zehn Millionen Passagierean den <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> bringt.„Wir erwarten drei bis fünf ProzentWachstum“, so Fundel und mahntan, dieser Entwicklung Rechnungzu tragen. Schließlich sei der <strong>Flughafen</strong>an Spitzentagen schon jetztan seiner Kapazitätsgrenze. „Einexportstarkes Land wie Baden-Württemberg muss rechtzeitig dieWeichen stellen, um weiterhin amWachstum zu partizipieren und denWohlstand der Bürger zu sichern“,betont auch Walter Schoefer. „Den<strong>Flughafen</strong> als Infrastrukturanlage zustärken ist kein Selbstzweck, sonderneine wesentliche Voraussetzungfür die wirtschaftliche Entwicklungder Region.“13


FOKUS FLUGHAFENMit Impfstoff in die WolkenMächtig Zündstoff unter dem Flügel hat Rainer Schopfs Partenavia P 68. In den Tanks ist das Silberjodid, das demHagel den Garaus macht.Wenn dem Raum <strong>Stuttgart</strong>ein Hagelgewitter droht,fliegt Rainer Schopf oder seinKollege Julian Hardt direktzum Unwetter. Die Pilotenspritzen eine Silberjodidlösungin die Wolken und verwandelnden Hagel im besten Fall inRegen. Seit diesem Frühjahrkämpfen die beiden nichtmehr allein: Am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> wurde ein zweiterHagelflieger stationiertDie Warnmeldung kommt per SMS.Südwest-Wetter, ein privates meteorologischesInstitut aus Karlsruhe,schickt bei drohendem Unwetter denbeiden <strong>Stuttgart</strong>er Hagel-Piloten dieaktuellen Daten direkt aufs Handy,ausführlichere Beschreibungen gibtes in einer Email. Viel Zeit zum Lesenbleibt Rainer Schopf oder JulianHardt im Ernstfall jedoch nicht:Bevor sich das Gewitter entlädt,müssen sie direkt an den Wolkensein. Schopf ist daher froh, dass dieZusammenarbeit mit den <strong>Stuttgart</strong>erFluglotsen bei der Startfreigabe sogut klappt: „Die wissen genau: Dasist zwar nur ein Privatflugzeug, dochdie haben es jetzt eilig.“ Schopfsmittlerweile 32 Jahre alte PartenaviaP 68 steht während der Hagelsaison,also von April bis Oktober, amGeneral Aviation Terminal (GAT) des<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>s.Das zweimotorige Flugzeug hatWenn ein Unwetter droht, muss Pilot Julian Hardt in Windeseile in der Luftsein: Nur wenn er rechtzeitig die Wolke impft, kann großer Hagelschadenabgewendet werden.Schopf Anfang der achtziger Jahrezum Hagelflieger umgerüstet. Unterden Tragflächen befinden sichzwei zylinderförmige Tanks, die inAceton gelöstes Silberjodid enthalten,und zwei Rauchentwickler.Bei drohendem Gewitter steigt derHagelflieger in bis zu 2,5 KilometerHöhe auf, direkt an die Wetterfrontheran, und die Piloten zündenihre Hagelabwehr-Munition. „DasGemisch wird als Rauch ausgestoßenund von der Wolke durch diestarken Aufwinde direkt aufgesogen“,erklärt Julian Hardt. „An denSilberjodidteilchen lagern sich sofortWassermoleküle an.“ Im besten Fallkommt der Hagel dann als Regenauf die Erde herunter. Möglich istauch, dass sich die Körner verkleinernund nicht mehr so viel Schadenanrichten.Rund 30 Einsätze im Jahr fliegenSchopf und Hardt seit 1982. Dochzuweilen stoßen sie an ihre Grenzen.Entpuppt sich das Gewitter als einefünfzig Kilometer lange Front odertreten mehrere Unwetter gleichzeitigauf, ist ein Hagelflieger zu wenig.Dies erkannte auch JohannesFuchs, Landrat des Rems-Murr-Kreises, wo die Hagelabwehr inder Region <strong>Stuttgart</strong> angesiedeltist. Unterstützt von Vertretern derVersicherungswirtschaft, Landwirtenund anderen Kommunalpolitikernkämpfte er jahrelang für einenzweiten Hagelflieger – mit Erfolg.Im Juni 2006 genehmigte dasMinisterium für Ernährung und ländlichenRaum Baden-Württembergeinen Zuschuss von 50.000 Euro.Insgesamt kosten beide Hagelfliegerrund 200.000 Euro im Jahr, finanzielleUnterstützung gibt es unteranderem auch vom Rems-Murr-Kreis, verschiedenen Gemeinden,Förderern aus der Landwirtschaftsowie von DaimlerChrysler. DerAutomobilhersteller bangt um seineLimousinen, die in manchen Werkenim Freien stehen.Den zweiten Hagelflieger im Bunde,eine Cessna 421 B, stellt die HeliplusGmbH. Das Luftfahrtunternehmenmit Flugschule hat seinen Sitz am<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>. „Ich binseit mehr als 36 Jahren Mitgliedei ner Feuerwehr und Sprecherder Luft beobachterorganisationder Feuerwehren in Baden-Württemberg.Dadurch habe ich vielmit Notfalleinsätzen zu tun“, sagtHeliplus-Geschäftsführer JürgenRaisch. „Deshalb bin ich bei der Ausschreibungfür den zweiten Hagelfliegersofort neugierig geworden.“Er glaubt fest daran, dass dieEinsätze unter den Wolken einenentscheidenden Beitrag dazu leisten,dass es niemandem die Ernteverhagelt. Experten schätzen, dass30 Prozent der möglichen Schädendurch die Hagelfliegerei abgewendetwerden können, Kritikerwie Jörg Kachelmann sehen diesallerdings skeptisch. Der Fernseh-Wettermann bestreitet zwar nicht,dass Silberjodid die Hagelkörnerzerstören kann, bezweifelt aber,dass die Salzkristalle immer an derrichtigen Stelle in der Wolke landen.Um ihm dies zu beweisen, liegt einwichtiger Schwerpunkt der neuenHagelflieger-Kooperation auf derwissenschaftlichen Auswertung. „Ichlege großen Wert auf eine lückenloseDokumentation der Hagelabwehr,weil wir den ,Kachelmännern’, aberauch gegenüber unseren Fi nanzierungspartnern,über die Wirksamkeitdes SilberjodideinsatzesRechenschaft ablegen müssen“, soLandrat Johannes Fuchs.14


Nächster Schritt in Richtung WestenDer <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> hat seineVorbereitungen für die so genannteWesterweitung ein deutlichesStück vorangebracht. In den kommendenJahren sollen im Westendes Vorfelds neue Flugzeug-Parkpositionen entstehen. Damitdies möglich ist, gibt das Tanklagerin Kürze seinen Platz an der PforteWest auf und wandert direkt nebenden Lufthansa-Hangar im östlichenTeil des Vorfelds. Dieser Umzugbringt einen Betreiberwechsel mitsich: Die Skytanking Holding GmbHerstellt das neue Kerosinlager undverwaltet es die kommenden dreißigJahre. Danach geht das Lager in denBesitz des <strong>Flughafen</strong>s über.Vor wenigen Wochen haben die<strong>Flughafen</strong>gesellschaft (FSG) undSkytanking den gemeinsamenVertrag unterschrieben. Die FSGhatte die Errichtung des neuenTanklagers europaweit ausgeschrieben,gekoppelt an die Be -dingung, dass der neue Betreiberdas Lager allen Treibstofflieferantenam <strong>Flughafen</strong> öffnen müsse. Da -durch bleibt ein Preiswettbewerbunter den Lieferanten gewährleistet,der den Airlines zugutekommt. Die Skytanking HoldingGmbH, eine Tochter des großenMineralölkonzerns Marquard & Bahlsaus Hamburg, ist seit vielen Jahrenauf Flugzeugbetankung speziali-Eben noch an seinem alten Platz im Westen, bald schon neu aufgebaut neben dem Lufthansa-Hangar im Osten: dasAirport-Tanklager kurz vor dem Umzug.siert. Der Dienstleister ist bereits anden Flughäfen in München, Brüssel,Zürich sowie an Airports in den USAtätig. Skytanking wird insgesamt 8,5Millionen Euro in den Neubau desTanklagers investieren.„Die Verlegung des Kerosinlagersist ein weiterer wichtiger Schritt inden Vorbereitungen für die geplanteWesterweiterung des <strong>Flughafen</strong>s“,sagt <strong>Flughafen</strong>-GeschäftsführerWalter Schoefer. „Das neue Tanklagerwird sicherheitstechnisch aufmodernstem Stand sein und höchsteUmweltschutzanforderungen erfüllen.“Das vorgesehene Gelände, aufdem derzeit noch eine Gerätehalledes Bodenverkehrsdienstes (BVD)steht, wird zum 1. Oktober an dieSkytanking übergeben. Bis dahinzieht die BVD-Halle direkt neben diePforte Ost, wo bis zum Herbst 2006noch die so genannte Halle Q stand,in welcher der Bodenverkehrsdienstunter anderem Kleingeräte undTransportbänder lagerte. Bis Ende2008 soll das neue Tanklager fertiggestellt sein und pünktlich zum1. Januar 2009 in Betrieb gehen.Service mit PersönlichkeitBerufskleidungsservice • WaschraumhygieneSchmutzfangmatten • ArbeitsschutzHotel- und Gastronomie • ConsultingBardusch GmbH & Co. KG · Textil-MietdiensteRötelstraße 2 · 74<strong>07</strong>6 HeilbronnTel.: 0 71 31/ 76 15 - 0service@bardusch.dewww.bardusch.de15


TREFFPUNKT STREinen echten Colani gibt’s nichtalle Tage zu sehen – am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> war er vierWochen. Der Designer zeigte seineFlugobjekte und stand selbst täglichRede und Antwort.Designpapst hält Hofim TerminalKnapp einen Monat langwar die mögliche Zukunftnur ein paar Blicke entfernt.Während auf dem Vorfelddes <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>sder alltägliche Luftverkehrab gewickelt wurde, präsentiertesich im Terminal 1die Fliegerei, wie sie in einigenJahrzehnten aussehenkönnte. Inmitten der futuristischenKunstwerke saß undsprach der Meister höchstpersönlich:Luigi Colani, einer dergrößten Designer weltweitEr möchte Dinge in Bewegung halten,sagt Luigi Colani. Deshalb sitzeer jeden Tag von 11 bis 14 Uhr aufeinem Stuhl vor seinem FlugobjektFanliner und unterhalte sich mitden Besuchern seiner Ausstellung.„Außerdem gehört sich das so“,findet der 78-Jährige mit dem langenweißen Schal und der braunenFliegerjacke. Insgesamt 15Flugzeugmodelle präsentierte Colanieinen Monat lang am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong>. Hauptthema waren dieso genannten Nurflügler, bei denenim Gegensatz zu den gängigenSchwanzflugzeugen die Flügel inden Gesamtkorpus integriert sind.„Meine Entwürfe bringen eine bessereLeistung, haben einen geringerenVerbrauch und ein größeresFassungsvermögen als die herkömmlichenMaschinen“, zählt derselbst ernannte 3-D-Philosoph dieVorteile von Fanliner und Co. auf.Inzwischen hat dies auch die chinesischeIndustrie erkannt. Sie hatden Prototypen des schon 1976entwickelten Fanliners gekauft, fürsie baut Colani die Antwort auf denAirbus A 380, in die 1.000 Passagierepassen. Sie sollen es bequemhaben, will Colani und erklärt diesmit Nachdruck: „In meinem neuenFlieger hat wenigstens der Arsch inden Sitzen Platz.“ China ist die neueLiebe des gebürtigen Berliners. Inseinen Augen bremst die ängstlicheund konservative deutscheFlugzeug- und Autoindustrie alleDer große Fanliner ist inzwischennach China verkauft undzeigt daher am Heck die dortigeLandesfahne. Ob die kleinerenModelle noch zu haben sind?Innovationen, während die Asiatendrei wichtige Attribute mitbringen– „Kohle, Optimismus und Hunger.“Die Gier nach Neuem hat auch Colaniselbst die vergangenen Jahrzehnteangetrieben. Er ist berühmt fürseine Spiegelreflexkamera, dieer für Canon designte, für seineKugelküche, verschiedene Autos,Möbel, Accessoires – und eben dieFlugzeugmodelle. Seit seiner frühestenKindheit hat Colani einenHang zur Fliegerei. Er wohnte mitseiner „Familie von Halbirren“,wie er sie selbst bezeichnet, nureinen Kilometer entfernt von einembekannten Flugzeugtestgelände inBerlin. „Ich werde Flugzeuge bauen,summten mir die Motorprüfständevon Adlershof in meinen Kind heitsschlaf“,erinnert sich der Designer,der Bilderhauerei und Malerei,aber eben auch Aerodynamik inBerlin und Paris studierte. ColanisFlugobjekte haben alle Vorbilderin der Natur, sie erinnern an Getierund Pflanzenwelt in Gewässern.Alles ist rund oder geschwungen,denn, so sagt der mehrfach ausgezeichneteKünstler, „die gerade Linie16


Festival Automobile Internationalden begehrten Grand Prix duDesign erhalten hatte, an denLandesflughafen Baden-Württembergsreiste, dort knapp vier Wochenlang seine Flugzeuge zeigte undHof hielt. „In <strong>Stuttgart</strong> ist was los“,war sein begeistertes Fazit, bevorer seine Objekte wieder einpackteund sich zur nächsten Ausstellungnach London aufmachte. Und werweiß – vielleicht landen die nächstenColani-Flieger am <strong>Stuttgart</strong>erAirport eines Tages ja auch auf demVorfeld.Zur Vernissage der Ausstellung kamen rund 150 Gäste, darunter auch einige Mitglieder des Schnurrbart-Clubs„Belle Moustache“, mit dessen Hilfe der <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> Colani für die Ausstellung begeistern konnte.hat, philosophisch betrachtet, keineDaseinsberechtigung“.Früher ist Luigi Colani fast jeden Tagselbst geflogen: in einer dunkelblauenMaschine, von seinem Schlossin Toulouse zu seinem DresdnerBüro. Auch den Fanliner hat Colaniselbst in hohe Lüfte gesteuert, unddennoch ist er eigentlich meistauf den Straßen des Landes anzutreffen– in seinem berühmtenColani-Truck. Mit diesem fuhrer auch 2005 beim FilderstädterKrautfest vor. Der Designer warwenige Monate zuvor vom Schnurrbart-Club„Belle Moustache“ ausLeinfelden-Echterdingen zum „Bartdes Jahres“ gekürt worden. AuchGeorg Fundel, Geschäftsführer des<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>s, hatte dieseAuszeichnung schon erhalten undtraf sich beim Krautfest mit denMitgliedern des Vereins, die Colani inihrer Mitte hatten. Gemeinsam entwickeltendie Schnurrbartträger dieIdee, eine Flugobjekt-Ausstellungam hiesigen Airport zu organisieren.So kam es, dass Luigi Colaniim Februar, nur kurz nachdemer in Frankreich auf demColani gab sich gut gelaunt undgesprächsfreudig. Dies war schnellbekannt, und die Fangemeindepilgerte zum <strong>Flughafen</strong>.Willkommen am <strong>Flughafen</strong>Noch optimistisch kamen NiksaKaleb (Mitte) und Mirza Dzomba(vorne), Spieler des kroatischenHandballteams, in <strong>Stuttgart</strong>an. Doch leider wurde für siekein Wintermärchen wahr: ImViertelfinale der Handball-WM warSchluss.Wie es sich für einen Kaisergehört, reist Fußballlegende FranzBeckenbauer gern fürstlich. Zum<strong>Stuttgart</strong>er Airport kommt er imFlugzeug und verlässt das Vorfeldauch mal im Porsche.Mit ihrer ganzen Kompanie reisteKatja Wünsche, preisgekrönteErste Solistin des <strong>Stuttgart</strong>erBalletts, über den <strong>Flughafen</strong>Richtung Asien. Die Tänzerinnenund Tänzer hatten ein Gastspiel inSingapur und Bangkok.Italiens StaatspräsidentGiorgio Napolitano kam vorwenigen Wochen über denLandesflughafen Baden-Württembergs nach Tübingen.Dort diskutierten er und derdeutsche Bundespräsident HorstKöhler mit Studierenden über dasThema „Mein Europa 2015“.17


TREFFPUNKT STRAuf 20<strong>07</strong> stoßen an: die <strong>Flughafen</strong>-Geschäftsführer WalterSchoefer (links), Professor Georg Fundel (rechts) undInnenminister Heribert Rech (Mitte), auch Vorsitzender des<strong>Flughafen</strong>-Aufsichtsrates.Sie war ein Farbtupf im Getümmel: Dr. ChristianeMeis, Ministerialrätin im Innenministerium, flankiertvon Manfred Jung, Chef des <strong>Flughafen</strong>s Karlsruhe/Baden (links) und Prokurist Peter Veit (rechts), Leiterdes Gebäudemanagements am <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>.Jahresempfang 20<strong>07</strong>Auf der Suche nach den leckerstenHäppchen hatte so mancher GastEntscheidungsschwierigkeiten.Gute Laune, gutes Essen, gute Aussichten - davon gab es reichlich beim diesjährigenNeujahrsempfang des <strong>Flughafen</strong>s Anfang Januar. Über 200 Partnerund Freunde des <strong>Flughafen</strong>s waren der Einladung der beiden GeschäftsführerGeorg Fundel und Walter Schoefer gefolgt. Nach Festreden, Rück- undAusblicken nutzte die <strong>Flughafen</strong>familie die Gelegenheit für Kontakte undGespräche in lockerer Runde. Stoff dafür gab es reichlich – 20<strong>07</strong> wird einspannendes Jahr!Hatten gut lachen: Claudia Brodbeck,Germanwings-Stationsleiterin undDetlef Quellmalz von der DHL.Botschaft aus dem All? Ex-AstronautProf. Dr. Ernst Messerschmid(rechts) unterhielt sich mit OberbürgermeisterDr. Jürgen Ziegeraus Esslingen (links) und ElietteAnschütz von der Firma Gemex.Bald sind sie Nachbarn: <strong>Flughafen</strong>chefWalter Schoefer mit Messechef UlrichKromer von Baerle.Stadträtin Helga Vetter plaudertemit Klaus Lindemann von <strong>Stuttgart</strong>Marketing.Nicht nur ColonelKenneth G. Juergens,Kommandeur der US-Garnison <strong>Stuttgart</strong>/Garmisch, und diepolitische BeraterinLiz Moore hatten gutgespeist. Das üppigeBuffet fand allgemeinAnklang.Bus-CharterTaxi-ServiceAirline-ServiceVIP-CAR-ServiceKurier-Dienste…fährt exclusiv<strong>Flughafen</strong>Terminal 1/AnkunftFon: <strong>07</strong> 11/79 63 56Fax: <strong>07</strong> 11/7 97 95 83Internet: <strong>Flughafen</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.de -> Service -> Bus + TaxiE-mail: Hofmann-Airport@t-online.de18


Spitzenrezept vom SternekochNormalerweise wirkt SpitzenkochClaudio Urru im top air am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> – dem einzigenSternerestaurant Europas auf einemAirport. Dem Flugblatt hat Urrueines seiner exquisiten Rezepteverraten. Wer nach dem „Cocktailvon Exotischen Früchten“ auf denGeschmack gekommen ist, kannunter www.restaurant-top-air.degleich mal einen Tisch im top airreservieren.Cocktail von Exotischen Früchten1. Schicht:1 St. Babyananas (in Würfelgeschnitten)6 St. Litschi (schälen und würfeln)1 St. Pataya-Mango (schälen und inScheiben schneiden)2 cl Batida de Coco10 g Puderzucker (zum Marinierender Früchte )1 Spritzer Zitronensaft2. Schicht: Passionsfruchtgelee6 St. frische Passionsfrüchte150 ml Sekt100 g Zucker4 Blatt GelatineBei den Passionsfrüchten dasFruchtmark herauslösen. Sekt,Zucker und das Fruchtmark aufkochen,dann die Masse mit einemStabmixer kurz durchmixen unddurch ein Spitzsieb abpassieren. Dieeingeweichte Gelatine in der nochwarmen Flüssigkeit auflösen undkalt stellen.3. Schicht: Bananenschaum100 g Banane (geschält und kleingeschnitten)5 g Limonensaft10 g Zucker1 Msp. Vitamin C Pulver (verhindert,dass der Schaum braun wird)50 g geschlagene SahneAlle Zutaten in einem Mixer feinmixen, abschmecken und anschließenddie geschlagene Sahne unterhebenund kaltstellen. Als Garniturfür den Bananenschaum benötigtman gehackte Pistazien.4. Schicht:Schokoladen-Ingwerschaum50 ml Milch1 St. Eigelb (20 g )6 g Cremepulver (Puddingpulverneutraler Geschmack)200 ml Milch30 g Zucker45 g Zartbitterkuvertüre (feingeschnitten)2 Esslöffel Ingwersirup200 ml Milch und Zucker aufkochen.Die restliche Milch mit demEigelb und Cremepulver verrühren.Die kochende Milch in die Milch-Eigelb-Mischung geben, ständigrühren dabei. Alles zurück in denTopf geben und aufkochen (ständigrühren). Die Kuvertüre und denIngwersirup unter die Creme rührenund durch ein feines Sieb streichen.Tipp: Die Creme mit Klarsichtfolieabdecken, damit sich keine Hautbildet. Wenn die Masse etwas abgekühltist, 125 ml. Sahne und 125 ml.Milch unterrühren. Anschließend dieMasse in einen ISI Sahnespendergeben und mit einer Gaspatronebefüllen. 2-3 Stunden kühl stellen.Kurz vor Gebrauch mehrmals gutschütteln.AnrichtenIn einem größeren Weinglas wirdSchicht für Schicht in das Glas gefüllt.Zum Cocktail passt auch hervorragendVanille- oder Champagnereis.Veranstaltungen17.03.<strong>07</strong> 18. Internationaler Luftfahrt-Tauschtag in der Sport- undFesthalle Musberg. Informationen: Nico Ruwe(<strong>07</strong>158 / 9800900) oder str-convention@web.de18.03.<strong>07</strong> Infotag Balaton im Terminal 3, Ebene 4. 11 bis 17 Uhr17.03.<strong>07</strong> Theater am Airport: Lokstoff spielt „Top Dogs“. 20 Uhr21.04.<strong>07</strong> Karten im Vorverkauf der Kulturgemeinschaft <strong>Stuttgart</strong>26.05.<strong>07</strong> Telefon: <strong>07</strong>11 / 22477-19 oder -20 oder -2116.06.<strong>07</strong>04.04.<strong>07</strong> Ökumenischer Ostergottesdienst in Terminal 1, Ebene 5,unter dem roten Doppeldecker. 12 Uhr06.05.<strong>07</strong> Terrassenkonzert mit dem Musikverein Wankheim auf derBesucherterrasse. 11 bis 13 Uhr23.05.<strong>07</strong> Ökumenischer Pfingstgottesdienst in Terminal 1, Ebene 5,unter dem roten Doppeldecker. 12 Uhr04.05. – Ausstellung „Festival der Farben“17.06.<strong>07</strong> des Bundes Deutscher Künstler, Terminal 3, Ebene 503.06.<strong>07</strong> Terrassenkonzert mit dem Musikverein Stetten auf derBesucherterrasse. 11 bis 13 UhrMehr Informationen zu den Veranstaltungen am <strong>Flughafen</strong> finden Sie imInternet unter www.stuttgart-airport.com unter dem Stichwort Erlebniswelt.Einmal selbst derPromi seinBei vielen Touristen kommt dieUrlaubsstimmung auf, sobald sieim Flugzeug sitzen. Am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> packt die Passagiere dasReisefieber oft auch früher – unteranderem deswegen, weil sie sichseit Neuestem schon beim Ein- oderauch Auschecken ganz individuellverwöhnen lassen können. Seitwenigen Wochen gibt es hier einenVIP-Service für Jedermann. Je nachLaune und aktueller Finanzlagekönnen sich Passagiere mit einemPorsche direkt am Flugzeug oderden Terminals abholen, sich ineiner Privatlounge verwöhnen odersogar nach Hause fahren lassen.Es spielt keine Rolle, ob man anoderabreist; in jedem Fall kommendie „VIPs für einen Moment“schneller an ihr Gepäck. Auchdie Sicherheitskontrolle durchsGeneral Aviation Terminal (GAT), wosich sonst Staatschefs und Starsdurchleuchten lassen, geht deut-Darf’s ein bisschen persönlichersein? Der VIP-Service umsorgtReisende, die am <strong>Flughafen</strong> eineindividuelle Betreuung bevorzugen.lich flotter. Und Passagiere, die daserste Mal zum <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>kommen oder zeitweise körperlichnicht ganz fit sind, können überden Service ganz individuell betreutwerden. Neugierige finden weitereInformationen und die aktuellen Preiseunter www.stuttgart-airport.de.19


TREFFPUNKT STRAuf zwei Rädern um den Airport25 Kilometer lang, wer zügig fährt,schafft sie in 1,5 Stunden. Allerdingslohnt es sich, mehr Zeit einzuplanen:Einige Besonderheiten ladenzum Verweilen ein – wie etwa dasInstrumentenlandesystem, das manbei Kilometer 12 sehen kann, oder,drei Kilometer weiter, der Blick aufden Tower und das Vorfeld. Wernach der Tour müde ist, kann es sichin einem der Cafés oder Restaurantsdes <strong>Flughafen</strong>s gemütlich machen– und bei Bedarf natürlich auch einRadler trinken.Wer sich auf der neuen Route abstrampelt, darf zur Belohnung das <strong>Flughafen</strong>-Geschehen von Nahem sehen.Frühlingszeit, Radfahrzeit: Wer sich inder Filderregion bei schönem Wettergern auf den Drahtesel schwingt,kann beim Strampeln gleichzeitig dasGeschehen am <strong>Flughafen</strong> bewundern.Die aktualisierte RadfahrkarteFilder, die man für vier Euro imBuch- und Schreibwarenhandeloder in den Rathäusern einigerNachbargemeinden des <strong>Flughafen</strong>sbekommt, beschreibt in einemihrer neun Routentipps mit „Rundum den <strong>Flughafen</strong>“ eine Streckemit Panoramablick auf den Airport.Gestartet wird am Parkhaus P 4,dann geht es über den LangwieserSee Richtung Scharnhausen, vorbeiam Aussichtshügel beim Steppach-Stausee, dem Luftfrachtzentrumund dem Hofer Brühl zurück zu denTerminals. Insgesamt ist die StreckeKarte lesen ist immer eine guteIdee, doch verirren kann man sichkaum – immer um den Airportradeln!Vor dem BoardingKleider kaufenEin Namenstauschbei MövenpickSchicke Designerstücke in Parisanzuprobieren ist die eine Sache,bezahlbare Mode schon am Airportzu ergattern die andere. Seit Anfangdes Jahres haben in jedem Fall alleEinkaufswütigen am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> zwei Versuchungen mehr.Als neue Mieter sind die KleiderlädenBonita und Chic-y-micci ins Terminal1 bzw. 2 gezogen. Beide Shopsbieten auch ein großes Sortimentan Schuhen und Accessoires. Beiallen Produkten setzt Bonita aufdie gleichnamige Hausmarke, währendes bei Chic-y-micci Labels wieS. Oliver und Esprit zu kaufen gibt.Beide Läden sind täglich, auch anSonn- und Feiertagen, geöffnet.Zum Shoppen muss die Frau vonWelt nicht mehr nach Paris oderMailand. Es genügt ein Nachmittagam <strong>Flughafen</strong>. Neu sind hierChic-y-micci (links) und Bonita.Das neue Airport Mövenpick-Hotel wird schon eifrig gebucht – dieEröffnung ist im Herbst.Die ersten Gäste haben schongebucht: Im Herbst wird das neueMövenpick-Hotel am <strong>Flughafen</strong>eröffnen. Es heißt Mövenpick Hotel<strong>Stuttgart</strong> Airport, und damit es kei neVerwechslung mit dem einst gleichnamigen,schon bestehenden Hotel gibt,nennt sich dieses jetzt MövenpickHotel <strong>Stuttgart</strong> Messe – schließlichist die neue Messe nur ein Steinwurfentfernt. Beim Hotel-Neubau hat sichin den vergangenen Wochen einigesgetan; im Durchschnitt arbei ten100 Personen von montags bis freitagsacht Stunden täglich an demGebäude, das macht rund 16.000Stunden pro Monat. Einer bal di genEröffnung steht also nichts im Wege.20


NETZWERKVorfeld leuchtet bald gelbSehnsucht nach dem sonnigen Süden? Die neu lackierten TUI-Maschinen stimmen mit ihren farbfrohen Lackierungen schon mal auf den (hoffentlich)baldigen Sommerurlaub ein.Aus zwei mach eins: Vor wenigenWochen hat der TouristikkonzernTUI begonnen, seine beiden AirlinesHapagfly und HLX zu vereinigen. Dieneu entstandene Fluggesellschaftnennt sich TUIfly.com und präsen-tiert sich ganz in Gelb. Die insgesamt57 Maschinen der TUIfly-Flottewerden nach und nach im Rahmenvon größeren Wartungsarbeitenumlackiert. Eine gesellschaftsrechtlicheZusammenführung derbeiden fusionierenden Firmen istallerdings frühestens für Anfang2008 geplant. Auf dem Vorfeld des<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>s tummelnsich schon jetzt die ersten leuchtendgelben TUI-Maschinen. MitBlick auf die Passagierzahlen istdie neu vereinigte Airline nun diegrößte am Landesflughafen Baden-Württembergs. Sie hat hier insgesamtneun Maschinen stationiert.Neues Gesicht bei Turkish AirlinesCoskun Kuskun ist der neueStationsleiter von Turkish Airlinesin <strong>Stuttgart</strong>. Der 30-Jährige ist studierterWirtschaftswissenschaftlermit den Schwerpunkten Marketingund Personal. Er arbeitet seit knappzwei Jahren bei der türkischenFluggesellschaft und löst CemBatu ab, der den Posten fünf Jahreinnehatte.Deltamann hat AOC-VorsitzDieter Reynartz, seit 1999 Stationsleiterder Delta Airlines am<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>, wurde zumVorsitzenden des Airlines OperatorsCommitee (AOC) gewählt. Damitlöst er Katia Mouton, Stationsleiterinvon Air France, ab. Das AOC ist dasBindeglied zwischen Airport undAirlines. Das Gremium, in demzwanzig Vertreter der in <strong>Stuttgart</strong>ansässigen FluggesellschaftenMitglied sind, trifft sich regelmäßig,um gemeinsame Interessenzu besprechen. Die oder der Vorsitzendewird jedes Jahr neugewählt. 21


NETZWERKGroßstadtflair im TerminalZum VergleichAMSSTRGesamtfläche 2.787 Hektar 390 HektarBahnlängen 3.800/3.300/3.500 Meter 3.345 Meter3.400/3.450/2.014 MeterPassagiere 2006 46 Millionen 10,1 MillionenFlugbewegungen 2006 423.000 162.600FlugverbindungenAir France-KLM fliegt fünfmal am Tag zwischen <strong>Stuttgart</strong> und Amsterdamhin und her – und das die ganze Woche. Gerade mal eineinhalb Stundensind die Maschinen jeweils in der Luft – es lohnt sich also auch eineKurzreise in die niederländische Hauptstadt.Auch nachts ist Schiphol eine Stadt, die kaum schläft. Einige der Bars undRestaurants sind durchgehend geöffnet; in vielen Läden kann man bisMitternacht einkaufen.Betritt man die Schiphol Plaza mitihrem riesigen Einkaufzentrum,könnte man für einen Moment vergessen,dass man sich an einem<strong>Flughafen</strong> befindet. Doch die schickeShoppingmeile ist tatsächlichTeil eines der weltweit wichtigstenHubs. Amsterdam Schiphol Airportist nach London Heathrow, ParisCharles de Gaulle und Frankfurtder viertgrößte <strong>Flughafen</strong> Europas.Im Jahr 2006 nutzten rund 46Millionen Passagiere den niederländischenAirport, der auf seinensechs Start- und Landebahnen insgesamt423.000 FlugbewegungenIm Film „Terminal“ spielt TomHanks einen Osteuropäer aufDurchreise, der nach einemPutsch in seinem Land denNew Yorker <strong>Flughafen</strong> nichtmehr verlassen darf und dorteinige Jahre überleben muss.Sollte man jemals in die gleicheSituation geraten wieder Filmheld, dann hätte derAmsterdam Schiphol Airportein komfortables Terminal zubieten, in dem man es sichfür lange Zeit sehr gemütlichmachen könnteDas Terminal soll nicht nur funktionieren, sondern etwas Besonderes sein – etwa mit seinen charakteristischenSitzmöbeln, die zum Verweilen einladen.22


Willkommen in Amsterdam!46 Millionen Passagiere reistenim Jahr 2006 über den niederländischen<strong>Flughafen</strong>.abwickelte. Schiphol ist ein bedeutenderWirtschaftsmotor für Hollandund Drehscheibe für Air France-KLM, eine der größten internationalenAirlines.Alles unter einem DachDer <strong>Flughafen</strong> Amsterdam hat seinenErfolg vielen Faktoren zu verdanken– aber eben auch der SchipholPlaza. Die Hälfte aller Passagiere, diein der niederländischen Hauptstadtlanden, sind Umsteiger und nutzendie Wartezeit auf den Anschlussflugganz unterschiedlich. Viele bummeln,manche versuchen ihr Glück ineinem der beiden Spielcasinos. Wernicht nach dem schnöden Mammongiert, entspannt im MeditationCentre oder im Massagestudio. FürSchlagzeilen sorgte vor vier Jahrendie Eröffnung eines Kunstmuseumsmit Originalwerken – das ersteseiner Art in einem <strong>Flughafen</strong>. Esist ein Ableger des AmsterdamerRijksmuseums und zeigt Werke ausdem 17. Jahrhundert, dem niederländischen„Goldenen Zeitalter“.Sogar ein echter Rembrandt istdabei – hinter Panzerglas, verstehtsich.Kein Wunder also, dass der <strong>Flughafen</strong>sich selbst „Airport City“nennt. Der Geschäftsführer, GerlachCerfontaine, bezeichnet sich sogarals Bürgermeister. Allerdings verdanktes der CEO einem glücklichenUmstand aus dem Jahr 1852,dass er sich heute nicht „Matrose“rufen lassen muss. Denn bis zu diesemZeitpunkt war das Gelände desAmsterdamer <strong>Flughafen</strong>s ein See,der trockengelegt wurde, um einenmilitärischen Stützpunkt zu errichten:Fort Schiphol. 1916 landete daserste militärische Flugzeug hier aufeiner provisorischen Graspiste. DieLandbevölkerung der Gegend warjedoch weniger angetan von dermodernen Fliegerei, erbost bewarfensie die abreisenden Soldaten zuweilenmit Kartoffeln oder Abfällen.Das hielt den Gründer der niederländischenNationalfluglinie KLM,Fliegerleutnant Albert Plesman,nicht davon ab, 1920 und die Jahredarauf in die zivile Luftfahrt abAmsterdam zu investieren – mitden bekannten Folgen. Aus diesemGrund ist Schiphol auch heute nochder am niedrigsten gelegene AirportEuropas – mit einer Höhe von durchschnittlichvier Meter unter demMeeresspiegel.Boom mit einem Terminal undsechs PistenDie Pläne für Amsterdam SchipholAirport, wie die Passagiere ihnheute kennen, entwarf dessenehemalige Direktor Jan Dellaert,liebevoll auch „Schiphols Vater“genannt. Der einstige Stationsleiterverließ den <strong>Flughafen</strong> während desZweiten Weltkriegs, als die deutscheWehrmacht diesen besetzteund als Basis für Luftangriffe aufEngland nutzte. 1945 war Schipholvöllig zerstört, doch Dellaert kehrtezurück, wurde <strong>Flughafen</strong>direktor undlegte der Regierung seine währenddes Krieges erarbeiteten Pläne füreinen neuen Airport vor. Kernpunktewaren das Ein-Terminal-Konzeptund der Bau mehrerer Start- undLandebahnen, damals noch vier. Essollte bis 1967 dauern, bis die holländischeKönigin Juliana den neuen<strong>Flughafen</strong> eröffnete. Jan Dellaerterlebte die Feier nicht mehr mit. Erwar 1960 in Rente gegangen undnur wenige Monate später gestorben.Schon vor der Einweihung des neuenAirports boomte die zivile Fliegereiin Amsterdam. 1959 verkehrtenerstmal eine Million Passagiere überSchiphol, und bis heute hat sich der<strong>Flughafen</strong> stetig vergrößert. DassAmsterdam an der Nordatlantik-Route und an der Nordroute RichtungFerner Osten liegt, hat dasWachstum vom Schiphol ebensobegünstigt wie die Möglichkeit, beiden inzwischen sechs Start- undLandebahnen höchst flexibel zusein. Selbst bei schlechtem Wetterwerden immer drei Pisten gleichzeitigbetrieben, was sich sehrpositiv auf die Pünktlichkeitsrateauswirkt. Mehr Fluggäste brachteauch die Fusion der beiden AirlinesAir France und KLM im Jahr 2004:Die Holländer fliegen seither deutlichmehr Ziele in Frankreich an.Unter dem strengen Blick der alten holländischen Meister schminkt sich’sdoch gleich flotter.Er wurde liebevoll „SchipholsVater“ genannt: Der ehemalige<strong>Flughafen</strong>-Direktor Jan Dellaert,der das Ein-Terminal-Konzeptentwarf.Fliegende Holländer bringenfrische BlumenVom niederländischen Nationalflughafenstarten jedoch nicht nurGeschäftsreisende und Urlauberin alle Welt, sondern auch jedeMenge Güter. Amsterdam SchipholAirport ist der drittgrößte Cargo-<strong>Flughafen</strong> in Europa, heiß begehrtwegen seiner vielen Verbindungenund mehrfach ausgezeichnet. DerHauptabsatzmarkt ist Asien mit 40Prozent, das beliebteste Cargo-Produkt sind Blumen. Fast zweiDrittel aller Blumen, die weltweitvertrieben werden, werden über dieNiederlande transportiert.Schiphols Höhenflug soll 20<strong>07</strong> weitergehen.Geschäftsführer GerlachCerfontaine erwartet, „dass diePassagierzahlen auf 48 Millionenund die Zahl der Flugbewegungenauf über 430.000 ansteigen“.Um dem prophezeiten WachstumRechung zu tragen, investiert dieBetreiberfirma Schiphol Group indiesem Jahr 370 Millionen Euro inden <strong>Flughafen</strong>. Von dem Geld sollenunter anderem die Gepäckanlageweiter ausgebaut und verbessertsowie Wartebereiche renoviert werden.Falls man also wie Tom Hanksan einem <strong>Flughafen</strong> stranden sollte,dann am besten tatsächlich inAmsterdam – es wird dort immergemütlicher.23


NETZWERKKleiner Schnittmit großer WirkungDass Operationen immerschonender werden, ist unteranderem der Firma Erbe zuverdanken. Das TübingerUnternehmen ist Marktführerim Bereich Elektrochirurgieund vertreibt seine Geräte inalle Welt„Eigentlich wünschen wir niemandem,dass er mit unseren Produktenin Berührung kommt“, sagt ChristianErbe, Geschäftsführer der FirmaErbe Elektromedizin. „Denn ist dasder Fall, wird er gerade operiert.“Andererseits: Ist ein chirurgischerEingriff unabwendbar, ist der Kontaktmit den Geräten des TübingerUnternehmens nicht die schlechtesteAlternative. Erbe entwickelt undbaut Systeme für die Wasserstrahl-Chirurgie, Kryo- bzw. Kältechirurgie,Physikalische Therapie und vorallem für die Elektrochirurgie. In derFachsprache heißt Elektrochirurgieauch Hochfrequenz- oder HF-Chirurgie – nicht ohne Grund: durchdie Instrumente fließt Strom, welcherdie zu behandelnden Zellstrukturenauf über 100 °C erhitzt. Geschnittenwird also mit Hilfe von Wärme, wasden Vorteil hat, dass der Arzt nurwenig Druck auf das Gewebe ausübenmuss. Außerdem verengendiese Temperaturen gleichzeitigdie Gefäße und hemmen so denBlutfluss.<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> als Tor zurWeltHF-Geräte ermöglichen somitOperationen, die den Patientenweniger Schmerzen bereiten undden Heilungsprozess begünstigen.Oft sind keine großen Schnittemehr nötig, weil die Instrumenteso klein und wendig sind, dass dieMediziner durch die natürlichenKörperöffnungen arbeiten können.Daher sind die Erbe-Produkteauf der ganzen Welt beliebt und inüber hundert Ländern im Einsatz.Tochtergesellschaften gründete dasUnternehmen sowohl in Europawie auch in Übersee, aktuell inIndien und Brasilien sowie vor einigenJahren in Atlanta in den USA.„Dass vom <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>aus direkt eine Maschine nachAtlanta geht, ist natürlich optimal“,sagt Christian Erbe, der gemeinsammit seinem Schwager ReinerThede in der fünften Generation dasThilo Höpfl vonReusch Den ersten Deutschland Hochfrequenz-Generator brachte Erbe 1923 auf den Markt– sehr zur Freude aller Patienten.24


Die Erbe-Geräte ermöglichenOperationen, die den Patientenvergleichsweise geringeSchmerzen bereiten. Auch derHeilungsprozess ist meist schnell.Ganz in der Nähe des Tübinger Firmensitzes arbeiten praktischerweise die Ärzte undWissenschaftler der berühmten Uniklinik.Familienunternehmen leitet. „VonTübingen aus ist man in weniger alseiner halben Stunde am <strong>Flughafen</strong>,der für uns überlebenswichtig ist“,so Erbe weiter. „Es kommt füruns nicht in Frage, unsere empfindlichenGeräte anders als perFlugzeug in die Welt zu schicken.“Der <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> begünstigtezudem die Entscheidung, dasneue Erbe-Logistikzentrum direktauf dem Firmengelände in Tübingenzu errichten und nicht an einemanderen Standort. Es soll Ende desJahres eingeweiht werden undvergrößert die Gesamtfläche desFirmensitzes um ein Drittel.Diese logistischen Überlegungenmusste sich UnternehmensgründerChristian Heinrich Erbe 1847noch nicht machen. Er eröffnetein Tübingen eine Werkstattfür Medizintechnik und bauteoptische sowie mechanischeInstrumente für die hiesigenUniversitätsinstitute. Erbe entwickeltedas erste Fieberthermometer,dessen Quecksilbersäule konstantblieb, auch wenn es nicht mehr imKörper des Patienten steckte. 1867baute er Brillengläser mit Dioptrie-Christian Erbe, Geschäftsführer derErbe Elektromedizin GmbHEinteilung, und 1925 kam das erstetransportable Röntgengerät „ErbeX“ auf den Markt. Von Anfang anjedoch arbeitete Erbe auch anInstrumenten, die mit Hilfe vonStrom Blutungen stillten und biologischesGewebe trennten. 1986stellten seine Urenkel das weltweiterste geregelte HF-Gerät vor. „Hierfließt nur so viel Strom wie nötigund so wenig wie möglich, weil dasGerät die Gewebestruktur erkennt“,erklärt Christian Erbe. „UngeregelteGeneratoren arbeiten mit gleich bleibenderLeistung. Wenn das Gewebeunterschiedlich aufgebaut ist, kannes bei zu großer Stromabgabe zuVerbrennungen kommen, bei zuwenig Strom bleibt das Instrumentim Gewebe stecken.“Zehn Prozent Umsatz allein fürFor schung und EntwicklungDer internationale Durchbruch gelangErbe Anfang der neunziger Jahre mitden optimierten Nachfolgemodellendes ersten geregelten HF-Gerätes– der Erbotom-ICC-Reihe. Doch dasTübinger Unternehmen hat sich nieauf seinen Erfolgen ausgeruht. Der„Für Erbe ist der <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> überlebenswichtig. Wirverschicken einen Großteil unsererLuftfracht über den Airport, undfast täglich ist mindestens einerunserer Mitarbeiter am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> anzutreffen. Wir vertreibenunsere Produkte weltweitund haben zahlreiche internationaleTochtergesellschaften – unteranderem in Atlanta, wohin wir von<strong>Stuttgart</strong> aus direkt fliegen können.Zum Glück ist die Distanz zwischenunserem Firmensitz in Tübingenund dem <strong>Flughafen</strong> nicht groß!“Firmen gründerund alleGe ne rationennach ihm suchtenimmer den Dialogmit Wissenschaftlernund Medizinern, umGeräte und Zubehör weiterzu verbessern. 2005 weihteErbe ein neues ForschungsundEntwicklungs zentrum ein,in dem jeder siebte der rund 350Tübinger Mitarbeiter beschäftigt ist.„Es liegt auf der Hand, dass unsereProdukte in Zeiten der Globalisierungkopiert und in östlichen Ländernviel kostengünstiger hergestelltwerden. Wir können deshalb imWettbewerb nur bestehen, wennwir unseren Vorsprung halten undinnovativ sind“, so Christian Erbe.Die Aufwendungen für Forschungund Entwicklung machen bei Erbezehn Prozent des Umsatzes aus, der2006 insgesamt 115 Millionen Eurobetrug.Im vergangenen Jahr hat dasTübinger Unternehmen seinerstes eigenes Wasserstrahl-Chirurgiesystem auf den Marktgebracht. „Mit einem dünnenFlüssigkeitsstrahl, der eineKochsalzlösung enthält, kann manganz feine Gewebestrukturen trennen“,sagt Christian Erbe. „DieseMethode schont angrenzendeGefäße, Organe oder Nerven und wirdzum Beispiel bei Leber-OPs oder inder Neurochirurgie eingesetzt.“ Beibestimmten Operationen lassen sichHF- und Wasserstrahlgeräte auchkombinieren. Diese patientenfreundlichenMethoden haben Skalpell undLaser in vielen Disziplinen bereitsersetzt. Geht es nach Erbe, soll dasdie nächsten Jahre nicht aufhören– im Gegenteil.Meilensteine derFirmengeschichte1847 Christian Heinrich Erbe eröffnet eineWerkstatt für optische und mechanischeInstrumente für die TübingerUniversitätsinstitute1867 Entwicklung der ersten Test-Brillengläser mit Dioptrie-Einteilung1923 Erster Hochfrequenz-Generator fürChirurgie und Therapie1962 Helmut Erbe übernimmt die Leitungder Erbe Elektromedizin GmbH1968 Gründung der ersten ausländischenNiederlassung in Wien1986 Erbe bringt das erste geregelteHochfrequenz-Chirurgiegerät aufden Markt1992 Einführung des geregeltenHochfrequenz-Schneideverfahrens(Erbotom-ICC-Reihe), das Erbe in derHF-Chirurgie führend macht2005 Einweihung des neuen ForschungsundEntwicklungszentrums20<strong>07</strong> Bau eines Logistik-Zentrums25


NETZWERKSchneller geht’s nicht: Kerstin Mindermann (im schwarzen Anzug) und Markus Ciravegna (rechts daneben) von ProAir organisieren in Windeseile Flüge.Die Firma gründeten die Geschäftsführer Thomas Godau und Elmar Monreal (hinten, Zweiter und Dritter von links).Im Eilflug nach IndienOb dringlicher Frachttransportoder eine exklusive Reise fürUnternehmensvorstände:Der Filderstädter CharterBroker ProAir organisiert inWindeseile das passende Flugzeugfür jede auch noch sokomplizierte Ange legenheitAls der schwedische Pilot hörte,dass er Königin Silvia nach <strong>Stuttgart</strong>zur Bambiverleihung fliegen würde,weinte er fast vor Stolz. „Deshalbhaben wir es ihm erst kurz davorgesagt. Er sollte nicht vor lauterAufregung krank werden“, erzähltKerstin Mindermann und lacht. DieTouristikerin ist Mitarbeiterin beiProAir, einer Broker-Firma, die ihrenSitz in direkter Nachbarschaft zum<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> hat. „Broker“heißt im Englischen Makler, nurvermittelt ProAir keine Immobilien.Das 25-köpfige Team organisiertFlugzeuge – für Unternehmen,die Fracht befördern müssen oderihre Vorstände zu einer Vertragsunterzeichnungüber den Atlantikschicken, für Sportteams, die inin ter nationalen Turnieren spielen,oder auch für wohlhabende Privatpersonen,die mal schnell ihre Weihnachtseinkäufe in Paris tätigen wollen.Kerstin Mindermann und ihreKollegen kennen alle Flugzeugtypenund vor allem deren Innenausstattunghaargenau. Sie wissen,wo welche Maschine aktuellim Einsatz ist, wo sie stationiert istund wie sie gewartet wird. „Deshalbsind wir schnell in der Lage, fürunsere Kunden das passendeFlugzeug zu finden“, sagt MarkusCiravegna, Speditionskaufmannbei ProAir. Doch mit der Maschineallein ist die Arbeit selten getan.Die Filderstädter Broker organisierenauch das „Drumherum“, kontaktierenden Zielflughafen, lassenbei Bedarf das Innere der Maschineindividuell herrichten oder kümmernsich um das Catering. „Die schwedischeKönigin wollte direkt nachder Bambiverleihung wieder nachStockholm reisen. Wir mussten dafüreine Sondererlaubnis besorgen, dennin <strong>Stuttgart</strong> herrscht ja eigentlichNachtflugbeschränkung“, so KerstinMindermann, die nach der deutlichzu spät beendeten Preisverleihungfröstelnd auf dem Vorfeld wartete,dann aber ganz exklusiv einen Blickauf die Königin und das goldeneBambi werfen konnte.„Es ist ja schon ein bisschen sexy,bei so was dabei zu sein“, findetMarkus Ciravegna. „Vor zehn Jahrenhaben wir nur Päckchen geflogen,jetzt auch Promis.“ Der ProAir-Mitarbeiter hat schon verschiedeneFlüge für Fußballteams organisiert,die in der Championsleague oderdem UEFA-Cup spielten. „Vom Spielselbst hatte ich nichts, ich bin dannimmer am <strong>Flughafen</strong> gebliebenund habe alles für eine schnelleHeimreise klar gemacht.“ Zu welcherUhrzeit die Spieler von Herthaoder vom HSV ihren Rückflug antretenwürden, war nicht immer ganzklar: eine Spielverlängerung oderdie Dopingkontrollen sorgten zuweilenfür Verzögerungen. Die Brokermüssen also Nerven bewahren undflexibel sein.So auch bei einem der spektakulärstenAufträge im vergangenenJahr. ProAir sollte für einen großenNutzfahrzeughersteller einen Flugins indische Indore organisieren. 60Passagiere wollten zur feierlichenUnterzeichnung eines Joint Venturesmit einem indischen Unternehmenreisen – an sich keine komplizierteAngelegenheit, wären da nicht diePremiere in Indore: ProAir waren die Ersten, die einen internationalen Flugin die indische Stadt brachten.26


örtlichen Besonderheiten gewesen.In Indore war bis zu diesem Zeitpunktnoch kein ausländisches Flugzeuggelandet. Um die international gültigenBrandschutzbedingungeneinzuhalten, mussten mehrereFeuerlöschzüge aus der Umgebungbeordert werden. Zudem fehltenFluggasttreppen. ProAir organisiertealles, auch die Innenausstattungder beiden Maschinen, mit der diedeutsche Delegation nach Indorereiste. Kerstin Mindermann war beidiesem Flug selbst dabei und ziemlichbeeindruckt von dem herzlichenEmpfang am indischen Airport. „ImBegrüßungskomitee waren sogarElefanten“, erzählt die ProAir-Mitarbeiterin. Die Reisezeit betrugetwas mehr als sieben Stunden, einregulärer Linienflug mit Umsteigenin Mumbai (ehemals Bombay) hättedreimal so lange gedauert.Der Bambi brachte Königin Silvianach <strong>Stuttgart</strong> und einen schwedischenPiloten fast zum Weinen.Vor wenigen Jahren organisierteProAir noch deutlich mehr FrachtalsPassagierflüge. 20<strong>07</strong>, elf Jahrenach der Gründung der Brokerfirma,ist das Verhältnis ausgeglichen.„Früher hatten die Unternehmengerade hier in der Region dieBefürchtung, als verschwenderischzu gelten, wenn sie für ihrenVorstand oder die Mitarbeiter einFlugzeug chartern ließen“, erinnertsich Markus Ciravegna. „Aber dahat eindeutig ein Umdenken stattgefunden.Einerseits ist Zeit geradefür einen Vorstandsvorsitzendenja sehr wertvoll, und anderseitskosten gecharterte Maschinenoft nicht mehr als ein Linienflug.“Die Antonov 225 ist und bleibt eines der größten Highlights der über zehnjährigen Firmengeschichte derFilderstädter Broker. Auch die <strong>Flughafen</strong>fans erinnern sich gern an sie.Diese Briefwahlunterlagen schickteProAir von Deutschland nach Rom.Bekannt ist ProAir den meisten<strong>Flughafen</strong>fans in <strong>Stuttgart</strong> allerdingsgerade wegen eines Frachtflugs.Für das amerikanische Militär organisiertendie Broker 2002 einenTransport von 170 Tonnen medizinischenHilfsgütern nach Oman.Hierfür brachten sie das größteFlugzeug der Welt, die Antonov 225,an den Landesflughafen Baden-Württembergs – bis heute einesder Highlights der noch jungenund doch schon so erfolgreichenFirmengeschichte.Denn: Die Mitarbeiter von ProAirhaben schon fast jedes gewerblichnutzbare Fluggerät verchartert. Siehaben nahezu alle europäischenFlughäfen persönlich gesehen undim vergangenen Jahr über 700Aufträge abgewickelt. Inzwischenberaten die Broker ihre Kunden auchbeim Flugzeugkauf oder der Wartung.„Oft spielen Unternehmen mit demGedanken, ein eigenes Flugzeug zukaufen. Mit all unserer Erfahrungkönnen wir wertvolle Tipps geben“,sagt Geschäftsführer ThomasGoldau, der ProAir 1996 gemeinsammit Elmar Monreal gegründethat. Er hat den Unkenrufen im erstenJahr, dass so eine Geschäftsideein Deutschland nicht funktionierenwürde, keinen Glauben geschenkt– und Recht behalten.SCHNELLER ZU HAUSELEINFELDEN-ECHTERDINGENGROSSE DOPPELHAUSHÄLFTENn ca. 157 m 2 Wohnflächen sonnige WaldrandlageBesuchen Sie unser Musterhaus!Infos: <strong>07</strong>11 - 728 15 45www.wilma-wohnen.de27


LANDUNGENBoeing 747-200F(SCD)Spannweite:Länge:Reichweite:Max. Startgewicht:Max. Zuladung:59,64 m70,51 m9.<strong>07</strong>5 km378 t112 tDie amerikanische Focus Air betreibt eine Flotte von vier Frachtflugzeugen des Typs Boeing 747, die häufig im Auftrag anderer Airlines zum Einsatzkommen. Für Lufthansa Cargo flog man Ende 2006 auf einem Charterflug von Johannesburg über Nairobi und Tripolis nach <strong>Stuttgart</strong> und am darauffolgenden Tag weiter nach Taschkent.Yakovlev Yak-42DSpannweite: 34,88 mLänge:36,38 mReichweite: 3.900 kmMax. Startgewicht: 58 tSitzplätze: 17Die aus St. Petersburg kommenden Passagiere dieser Yakovlev Yak-42 der russischen S-Air waren im November 2006 eigentlich mit FlugzielMünchen unterwegs. Nachdem die dortigen Wetterverhältnisse eine Landung jedoch nicht zuließen, wurde <strong>Stuttgart</strong> als Ausweichflughafen gewählt.Dort blieb die Maschine drei Tage stehen.Mc Donnell-DouglasDC-8-73FSpannweite:Länge:Reichweite:Max. Startgewicht:Max. Zuladung:45,23 m57,12 m7.490 km162 t49 tDie Zahl der eingesetzten Mc Donnell-Douglas DC-8 hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen, da die Maschinen durch moderneresFluggerät ersetzt wurden. Die spanische Cygnus Air setzt jedoch weiterhin auf die Dienste dieses eleganten Veteranen, der auf einem Flug vonMadrid nach Frankfurt unverhofft in <strong>Stuttgart</strong> Station machte.Raytheon Premier 1Spannweite: 13,56 mLänge:13,81 mReichweite: 2.760 kmMax. Startgewicht: 5,7 tSitzplätze: 6Diese Raytheon Premier 1 des deutschen Low-Cost-Carriers dba wird keineswegs auf besonders gering ausgelasteten Strecken eingesetzt. DasFlugzeug mit der auffälligen Lackierung gehört einem privaten Unternehmer, der sich im vergangenen Jahr finanziell an der Fluggesellschaft dbabeteiligt hat.28


NETZWERKDie sanierte Start- und Landebahn bekommt eine Mittelbefeuerung. Danach sind im Baden-Airpark auch Landungen bei sehr schlechter Sicht erlaubt.Kleine Tochter wächst und wächstAuf das Jahr 2006 ist der <strong>Flughafen</strong> Karlsruhe/Baden-Baden(FKB) besonders stolz. Die 835.808 Passagiere brachten einenZuwachs von 17,4 Prozent. Wenn sich diese Entwicklung in denkommenden Jahren weiter so fortsetzt, platzt der Regional-Airport bald aus allen NähtenDoch die Tochtergesellschaftdes <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>s sorgtvor. Bevor es zu eng wird, rollendie Bagger und Kräne heran– und das schon bald. Insgesamt70 Millionen Euro investiert derbadische <strong>Flughafen</strong> die kommendenvier Jahre in verschiedeneBauvorhaben. Dabei fließt das meisteGeld in neue Rollwege, in dieumweltfreundliche Entwässerungaller Flugbetriebsflächen und dieSanierung der 3.000 Meter langenStart- und Landebahn. Sie erhältneben einem neuen Belag eineMittelbefeuerung. Damit sind aufdem <strong>Flughafen</strong> Karlsruhe/Baden-Baden Landungen nach CAT III bmöglich – das heißt, auch bei sehrschlechter Sicht. Am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> war diese Kategorie 1997,ein Jahr nach Eröffnung der jetzigenStart- und Landebahn, eingeführtworden.Bereits im Mai beginnen am Baden-Airpark die ersten Bauarbeiten. Dazuzählen der Neubau der <strong>Flughafen</strong>-Verwaltung und der zentralenSicherheitsschleuse. Das Gebäudesoll in einem Jahr fertig gestellt sein.Ab dann werden hier alle Menschenund Fahrzeuge durchleuchtet, dieaußerhalb des Terminals in den sogenannten Sicherheitsbereich, zumBeispiel auf das Vorfeld, wollen.Auch die Zentralwerkstatt, die bislangauf der „Land“-Seite war, wirdauf die überwachte „Luft“-Seiteumziehen. Mit beiden Schrittenfolgt der <strong>Flughafen</strong> Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) den verschärftenSicherheitsbestimmungen,die inzwischen für den gesamtenLuftverkehr gelten. Zudem beginnenin diesem Jahr Arbeiten anden Zurollwegen, bevor 2008 derHauptrollweg namens Golf zu einerErsatz-Start- und Landebahn ausgebautwird. Sie wird während der Zeitim Einsatz sein, in der die eigentlichePiste erneuert wird.In fernerer Zukunft werden voraussichtlichdie Erweiterung derParkflächen, des Vorfelds unddes Terminals notwendig. Dennden Prognosen zufolge soll diePassagierzahl des FKB bis zum Jahr2010 auf 1,5 Millionen steigen. Damitwäre die Kapazitätsauslastung desim Herbst 2005 eröffneten neuenFluggastgebäudes nach bereits fünfJahren fast erreicht.„Für mich ist die andauernde positiveEntwicklung eine Bestätigung derBedeutung des FKB für die Region“,sagt Baden-Airpark-GeschäftsführerManfred Jung. „Wir sind inzwischender zweitgrößte RegionalairportDeutschlands und gehören zudemzu den wenigen kleinen Flughäfen,die mit dem Flugbetrieb auch Geldverdienen.“Ihr HotelHotel<strong>Stuttgart</strong>-Airport nur wenige Minuten von <strong>Flughafen</strong> und Messe entfernt Shuttleservice täglich von 04.00 bis 13.00 Uhrund von 15.00 bis 24.00 Uhr kostenlos kostenfreies early-morning-breakfast von04.00 bis 06.00 Uhr Wireless Highspeed Internetzugang großzügige, komfortable Zimmer warten auf SieKarl-Benz-Strasse 257<strong>07</strong>94 FilderstadtTelefon (<strong>07</strong>11) 70 90-0Telefax (<strong>07</strong>11) 70 90-100ascotairport@ascothotels.dewww.ascothotels.deIst doch naheliegend !29


BUCHTIPPSFür Bücherwürmer und LeserattenLiteraturempfehlungen von Christiane Ziegler, Treffpunkt Buch – Buchhandlung am <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>, Terminal 1, Ebene 4Mit dem Günstigflieger zum GeheimtippDie zweite <strong>Ausgabe</strong> „City-Trips mit Billigfliegern“ aus dem Hause ReiseKnow-How beschäftigt sich mit den Perlen Europas. Gemeint sind damit jeneOrte unseres Kontinents, die zwar genauso interessant und unterhaltsam sindwie die Klassiker der Städtereisen, aber seltener bereist werden. Die Autorenhaben sich bei der Auswahl der Reiseziele an den Flugplänen der Günstig fliegerorientiert und geben Tipps zum Kauf preiswerter Flugtickets. Die einzelnenReiseziele werden detailliert vorgestellt; Transporthinweise vom <strong>Flughafen</strong> indie City, interessante Sehenswürdigkeiten sowie billige Unterkunftsadressenfehlen ebenso wenig wie die besten Shopping-Adressen.Lutz Strobel · Margit Thomann · Noch mehr City-Trips mit Billigfliegern ·Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH · ISBN 3-8317-1494-0 ·€ 10,50Flugzeugbauen leicht gemachtWarum fliegen Flugzeuge und wie steigtein Heißluftballon in die Höhe? Was istdas Besondere an einem Doppeldecker?Mit selbst gebastelten Papierfliegernund Flugzeugexperimenten können kleinePioniere die Welt der Flieger erkunden.Unterschiedliche Flugzeugtypenwie Doppeldecker, Hubschrauber undFlugzeug-Mobile entführen in luftigeHöhen. 16 Bastelbögen, leicht verständlicheBastelanleitungen, eine Bastelschere undviele Informationen rund um das Fliegensind in:Wieso? Weshalb? Warum? Aktiv ·Flieger, Luftschiff, Doppeldecker ·Ravensburger Buchverlag ·ISBN 978-3-473-32760-7 · € 9,90Knigge fürs AuslandBenehmen ist wichtig und Etikette ist „in“.Im eigenen Land scheint man sie meist auchzu beherrschen, doch wie verhält man sichauf Reisen richtig? Die BenimmexpertinKatja Alves hat internationale Fallstricke undFettnäpfchen aufgespürt und zeigt, wie mansicher an ihnen vorbeikommt. Denn: Dassman die Spanier nicht während der Siestastören sollte, und die meisten Italiener ihreSpaghetti nicht mit Löffel und Gabel essen, istja hinreichend bekannt. Doch was ist mit denkulturellen Feinheiten? Humorvoll bebildertvon Dawn Parisi ist „Darf man das?“ die perfekteHilfe für alle, die sich europaweit vonihrer besten Seite zeigen wollen.Katja Alves · Darf man das? · Sanssouci-Verlag · ISBN 978-37254-1418-5 · € 14,90FLUGBLATTErscheint vierteljährlich,Auflage 65.000 ExemplareHerausgeber<strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> GmbHPF 23 04 61, 70624 <strong>Stuttgart</strong>Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon: <strong>07</strong> 11/9 48-37 53,E-Mail: presse@stuttgart-airport.comRedaktionVolkmar Krämer (verantwortlich)Rebekka KnaußBeiträge in diesem HeftWolf-Dieter Ebersbach, Rebekka Knauß, VolkmarKrämer, Nico Ruwe, Beate Schleicher, Carola Scholz,Claudio Urru, Christiane ZieglerKoordination, LayoutWerbeagentur Beck GmbH & Co. KG,73732 Esslingen, Telefon: <strong>07</strong> 11/93 78 93-0E-Mail: info@werbeagentur-beck.deInternet: www.werbeagentur-beck.deAnzeigenverwaltungBeck Medien- und Verlags-GmbHKarin Weber, 73732 EsslingenTel. <strong>07</strong> 11/33 59 16, Fax <strong>07</strong> 11/93 78 93-9,E-Mail: info@beckmedien.deDruckF&W Mayer Service&Print,Schelztorstr. 50, 73728 EsslingenBildnachweisAmsterdam Schiphol Airport, Archivo Fotográficode Turespana, Peter Bodamer, AndreasDürr, Erbe Elektromedizin GmbH, <strong>Flughafen</strong>Karlsruhe/Baden-Baden, <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>GmbH, Rebekka Knauß, Landratsamt Rems-Murr-Kreis, Matthias Lindner, Mövenpick,ProAir, Maks Richter, Beate Schleicher, CarolaScholz, Claudio Urru, Dirk Weyhenmeyerwww.stuttgart-airport.comFlugblattist titelschutz- und warenzeichen rechtlichgeschützt. Für unverlangt eingesandteManuskripte und Fotos wird keine Haftungübernommen. Zitate aus dem Inhalt sind beiQuellenangabe er wünscht, Belege erbeten. DieAngaben in dieser Publikation beruhen auf sorgfältigenRecherchen der Autoren. Herausgeberund Autoren können jedoch keine Haftung fürVollständigkeit und Richtigkeit der Angaben indieser Publi kation übernehmen. Für den Inhaltder Anzeigen sind die Inserenten verantwortlich.Alle Rechte vorbehalten.Es gilt die Anzeigenpreisliste Juli 200430


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