10.07.2015 Aufrufe

Ausgabe 3/06 - Flughafen Stuttgart

Ausgabe 3/06 - Flughafen Stuttgart

Ausgabe 3/06 - Flughafen Stuttgart

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

M E C HEuropaweit ab <strong>Stuttgart</strong>.Rückflug, Meilen und17 Ziele inklusive.Alles für diesen Moment.www.lufthansa.comThere’s no better way to fly.* Der Preis gilt für alle Direktflüge innerdeutsch sowie von Deutschland in Länder der Europäischen Union, Norwegen, Schweiz, Türkei (Hin- und Rückflug) bei Buchung eines elektronischen Tickets (etix ® ) zzgl. 10 €Lufthansa Ticket Service Charge bei Buchungen unter www.lufthansa.com. Preisabweichungen möglich bei Buchung im Lufthansa Call Center unter 0180 583 84 26 (12 Cent/Min.) und bei Ausstellung einesPapiertickets. Änderungen vorbehalten.


I n t e r v i e wPerspektiven für den <strong>Flughafen</strong>Fotografisch bietet der <strong>Flughafen</strong> manch schöne Perspektive. Aber umweiter als wirtschaftlicher Motor für Region funktionieren zu können,braucht der Airport selbst bald neue Perspektiven.Braucht der <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> eine zweite StartundLandebahn? In Teilender <strong>Flughafen</strong>nachbarschaftsorgt dieses Thema derzeitfür Emotionen. Einige Faktenstehen jetzt schon fest.Der Airport wächst und gedeiht –und zwar so gut, dass er in einigenJahren an seine Kapazitätsgrenzenstoßen wird. Neben zusätzlichenAbstellpositionen für Flugzeuge ist esvor allem die Start- und Landebahnselbst, die den <strong>Flughafen</strong> in absehbarerZeit am Weiterwachsen hindernwird.Doch ob es eine weitere Bahngeben wird, ist längst nicht geklärt:Im Verlauf des Jahres wird vonExperten geprüft, ob, wo und wieeine solche Bahn überhaupt sinnvollwäre. Geprüft wird die Möglichkeiteiner Ergänzungsbahn. Die Zahl dermöglichen Flugbewegungen könntedurch eine solche Bahn höchstensum 30 Prozent gesteigert werden.<strong>Flughafen</strong>-Geschäftsführer GeorgFundel hat sich öffentlich dafür ausgesprochen,die Erweiterungsmöglichkeitendes Airports zu prüfen.Im Flugblatt erklären er und seinKollege Walter Schoefer, warum diesfür den <strong>Flughafen</strong> eine existenzielleFrage ist.Flugblatt: Warum verläuft dieseDebatte denn bereits jetzt so emotional?Schoefer: Das liegt wohl an denBelastungen für die Anwohner. Diekann ich nicht klein reden und willdas auch nicht. Ich würde mir aberwünschen, dass ebenso anerkanntwird, welch wichtige Funktion der<strong>Flughafen</strong> als wirtschaftlicher Motorfür das ganze Land und speziell fürdie Filderregion hat. Solang es dem<strong>Flughafen</strong> gut geht, geht es auch derRegion gut.Flugblatt: Die Untersuchung, obeine kurze, zweite Bahn überhauptmöglich ist, beginnt erst richtig.Trotzdem melden sich schon Kritikerzu Wort.Fundel: Ja, aber gleichzeitig gibtes auch Unterstützer, die einenAusbau für wünschenswert undwichtig halten: Die Industrie- undHandelskammer der Region <strong>Stuttgart</strong>hat sich dafür ausgesprochen. Siefordert, dass die Leistungsfähigkeitdes Landesflughafens sichergestelltwird. Laut <strong>Stuttgart</strong> Marketingbraucht man eine zweite Piste,um den Tourismus in der Regionund im ganzen Land zu fördern.Auch die Junge Union zählt zu denBefürwortern. Mir selber ist vorallem eines wichtig: dass wir dasThema mit allen offen und ehrlichdiskutieren. Wir wollen den Dialog.Flugblatt: Der stärkste Vorwurfder Kritiker lautet, man hätte dieAnwohner hinters Licht geführt. Wiesehen Sie das?Fundel: Dies ist eine Behauptung,die ich ganz entschieden zurückweise.Wir hier am <strong>Flughafen</strong> habenstets mit offenen Karten gespielt.Unsere Zahlen sind seit Jahrenbekannt, wir wachsen, und diePrognosen sehen auch für die kommendenJahre weiteres Wachstumauf uns zu kommen. All dies veröffentlichenwir regelmäßig. Dass esnicht so weitergehen kann, ohnedass man dem Wachstum auchRaum bietet, ist jedem klar. Daskann keinen wirklich überraschen.Flugblatt: Warum können Sie eigentlichnicht einfach mit den vorhandenenKapazitäten weiter arbeiten undauf Wachstum verzichten? Ausbau-Kritiker fordern Bescheidenheit.Schoefer: Da wären die Grenzen derWirtschaftlichkeit schnell erreicht.Der Markt würde uns bestrafen.Rund um Baden-Württemberg herumgibt es andere Flughäfen: Frankfurt,München und Zürich. Dazu kommenkleinere wie Basel, Karlsruhe/Baden-Baden oder Nürnberg. Wennwir Airlines wegschicken müssen,weil es bei uns voll ist, profitierendie anderen. Und wir verlieren überkurz oder lang unsere Kunden – unddie Region die Arbeitsplätze und denAnschluss.Flugblatt: Im vergangenen Jahrwaren es etwa 160.000 Flugbewegungen.Die Bahn soll etwa180.000 Bewegungen verkraften.Insofern ist da noch etwas Luft drin,oder?Fundel: Das stimmt und stimmtauch nicht. Freie Startzeiten, alsoSlots, haben wir zu Tageszeiten,die für die Fluggesellschaften nichtso attraktiv sind, beispielsweiseam frühen Nachmittag. Doch schonheute gibt es Stunden, zu denen wirkeine weiteren Slots anbieten können.Aber wenn eine Airline gerneeinen Tagesrandflug in eine europäischeGroßstadt aufnehmen möchte,weil laut Marktforschung vieleGeschäftsleute aus Süddeutschlandmorgens dorthin wollen, dann wirdsie kein Interesse an einem Slot um13:30 Uhr haben.Flugblatt: Wäre eine weitere Bahndenn die Lösung des Problems?Fundel: Das wissen wir noch nichtgenau. Deswegen sind wir ja jetztin einer Phase der Überprüfung.Die Ergänzungsbahn würde in


Rekordgewinn. 6,2 Prozent mehr Umsatz und 6,6 Prozent mehr Passagiereals im Vorjahr: Bei der Bilanzpressekonferenz für das Jahr 2005 habendie <strong>Flughafen</strong>geschäftsführer Georg Fundel (links) und Walter Schoeferein gesundes Wachstum verkündet – wie auch schon in den vergangenenJahren. Doch die Kapazitäten für weiteres Wachstum gehen zur Neige.nicht verdoppeln. Wir wollen nurdie Chance bekommen, wirtschaftlichgesund zu bleiben und unserWachstum moderat, aber kontinuierlichfortzusetzen. Wir braucheneine Perspektive für die Zukunft des<strong>Flughafen</strong>s.Flugblatt: Was könnte eine solcheergänzende Bahn denn noch leisten?Fundel: Wenn unsere einzigeBahn gesperrt ist, haben wir sofortRiesenprobleme. Das erlebenwir jeden Winter, wenn beimSchneeräumen 30 Minuten langkeine Starts und Landungen möglichsind – morgens in der Rushhour,wenn bis zu 30 Flieger pro Stundeabheben, führt das unweigerlich zuVerspätungen. Oder wenn es eineBetriebsstörung auf der Runway gibt,also zum Beispiel ein Flugzeug liegenbleibt. Dann müssen alle warten,die am Boden und die in der Luft.Mit einer Ergänzungsbahn wären wirweitaus weniger störanfällig. Das istjedem Fall baulich so dicht neben großen Kapazitätsgewinn zulassender bestehenden Bahn liegen, dass könnten. Das ist die Botschaft fürder gemeinsame Luftraum und die unsere Nachbarschaft: Wir wollenSicherheitsvorschriften gar keinen und können unser Angebot hier gar übrigens schon auch ein ArgumentAnz_Flugblatt_90x135_0905 17.10.2005 16:25 Uhr Seite 1am Markt: Verspätungen verursachenAirlines hohe Kosten. Keinanderer <strong>Flughafen</strong> unserer Größe inDeutschland hat nur eine Bahn. Dasmacht es schwieriger, konkurrenzfähigzu bleiben.Flugblatt: Und wie geht es jetztweiter?Fundel: Etwa ein Jahr werden nundie Expertenuntersuchungen dauern,bei denen geklärt wird, wie vielneue Lärmbetroffenheit entstünde,welche landwirtschaftlichen Flächenbeansprucht werden müssten – undnicht zuletzt, ob eine solche Bahnwirtschaftlich sein könnte. Dann sindunsere Gesellschafter am Zuge, alsodie Politik, um diese Ergebnisse zubeurteilen und eine Entscheidung zutreffen.Schoefer: Unabhängig davon kümmernwir uns bereits jetzt um dieVorarbeiten zur Westerweiterung.Zusätzliche Abstellplätze brauchenwir in jedem Fall, auch um die jetzigenKapazitäten des <strong>Flughafen</strong>soptimal zu nutzen.Hier landen Sie bequem!Best Western Hotel München-AirportRobert-Koch-Straße 10 · 85435 ErdingTelefon: (0 81 22) 99 90-0 · Telefax: (0 81 22) 99 90-100info@airport-muenchen.bestwestern.dewww.airport-muenchen.bestwestern.deBest Western Hotel Leipzig Airport-MesseHaynaer Weg 15 · 04435 Radefeld/LeipzigTelefon (03 42 07) 42-0 · Telefax (03 42 07) 42-400info@hotel-leipzig.bestwestern.dewww.hotel-leipzig.bestwestern.deBest Western Hotel <strong>Stuttgart</strong>-AirportRainäckerstraße 61 · 70794 FilderstadtTelefon: (07 11) 77 83 0 · Fax: (07 11) 77 83 38 7info@airport-filderstadt.bestwestern.dewww.airport-filderstadt.bestwestern.de


V o r f e l dZimmer mit Aussicht:Die Vorfeldlotsen des <strong>Flughafen</strong>shaben eine ähnlich gute Aus- undÜbersicht wie ihre Kollegen vonder Deutschen Flugsicherungim schräg gegenüber liegendenTower.Verkehrszentrale schon viel Vorarbeitgeleistet. Ihr Raum hat wenigerAussicht – er ist vollgestopft mitMonitoren. Auf den Bildschirmen:dichte Kolonnen von Zahlen undAbkürzungen, die nur Eingeweihteverstehen.Maßstabsgetreue FolienfliegerVorfeld-Puzzlefür FortgeschritteneHübsch ordentlich stehen dieFlugzeuge in Reih und Gliedauf dem Vorfeld. Aber woherwissen die Piloten eigentlich,wo sie nach der Landung parkensollen?„Lufthansa two eight six, <strong>Stuttgart</strong>Apron, taxi to stand one two viaNovember, India and Mike“, funktder Vorfeldlotse einem Lufthansa-Piloten zu, der eben die Landebahnverlassen hat. Die Vorfeldlotsen sinddie unsichtbaren Dirigenten desganzen Betriebs. Ihnen gehorchenalle auf dem Vorfeld, die rollendenFlugzeuge ebenso wie all die gelbschwarzen<strong>Flughafen</strong>-Fahrzeuge aufden Rollwegen.Vorfeldkontrolle ist aber nur dieeine Hälfte der Lotsen-Arbeit inder Verkehrszentrale. Die andereHälfte: rund um die Uhr und Tag fürTag eine Flut von Meldungen undInformationen so aufzubereiten, dassder Betrieb am aktuellen und denfolgenden Tagen reibungslos läuft.Wer vorne arbeitet, hat neben demFunkkontakt auch Blickkontakt mitden Flugzeugen. Ganz oben im drittenStock des Verkehrsleitungsgebäudessitzen die Vorfeldlotsen in ihrergläsernen Kanzel. Ihr Panoramareicht von den Fluggastbrücken imWesten bis hinunter zu den großenWartungshallen im Osten.Kontrolle per FernglasAllerdings kommen sie selten dazu,den Ausblick zu genießen: Wenn derdichte Flugplan ihnen ein volles Hausbeschert, haben sie alle Hände vollzu tun, um jedem eine Parkpositionzu verschaffen. Nur so können auchFluggasttreppen, Gepäckwagen unddas ganze Beiwerk passgenau vorOrt sein, damit Passagiere zügigaussteigen können und das Gepäckschnell geliefert wird. Auch wenn einFlugzeug Push-Back benötigt oderumgeschleppt werden soll, muss dieVerkehrszentrale das organisieren.In der Kanzel sind immer zweiKollegen im Ausguck, ein ApronController und ein Apron Assistant.Via Funk lotsen sie gelandeteMaschinen zur Parkposition. PerFernglas kontrollieren sie bei jederMaschine, ob es wirklich genaudas Fluggerät ist, das die Airlineangemeldet hat. Die Landegebührhängt nämlich von Flugzeugtyp und-gewicht ab, da soll natürlich nichtgeschummelt werden.Damit die beiden vorne überhauptwissen, welchen Flieger siewohin bugsieren müssen, habenKollegen in der dahinter gelegenenAn einer Wand hängt ein riesiger Plandes Vorfelds. Für jeden Rollweg istdie maximale Spannweite vermerkt,die ein dort rollendes Flugzeughaben darf. Auf den Parkpositionensind Flugzeuge angepinnt, aufKlarsichtfolie maßstabsgetreu ausgedruckt.Sehr praktisch – abermeist schaut keiner mehr hin, dennalle Kollegen kennen das Vorfeldwie ihre Westentasche. Und sie wissenauch die Maße der in <strong>Stuttgart</strong>landenden Flugzeuge auswendig.Hier werden nur noch Ausnahmesituationengeplant, beispielsweisewie bei der Fußball-WM die vielenzusätzlichen Flieger untergebrachtwerden sollen.„In unserer Verkehrszentralearbeiten ein Disponent und einKollege für Flight Data, also für dieBearbeitung der Flugdaten“, erzähltKempes van Ruiswijk, einer vonEinmal Vollparken, bitte: Mit maßstabsgerechtenFlugzeugschnipselnlässt sich leichter rangieren als mitden Originalen, deswegen werdenbesondere Engpässe vorab schonmal simuliert.


Schichtleiter Kempes van Ruiswijk und sein neuer Fast-Lieblingskollege,der AMS-Bildschirm (links im Bild).sechs Schichtleitern. „Wir hier inder Verkehrszentrale bereiten dietagesaktuelle Umsetzung vor. Um12:00 Uhr erhalten wir die vom<strong>Flughafen</strong>koordinator genehmigtenFlüge für den nächsten Tag undkönnen sie ergänzen mit Meldungenvon den Airlines.“Die meisten Meldungen kommenvia Telex von der SITA, einemKommunikationsnetzwerk derLuftfahrt, in dem sich Airlinesund Unternehmen der Reise- undTransportbranche zusammengetanhaben. Viele Fluggesellschaftenschicken ihre Infos mit E-Mails,deren Anhänge alle möglichenDateiformate haben. „Das ist Krautund Rüben“, zeigt van Ruiswijk aneinigen Beispielen. „Es gibt keinenStandard für die Übermittlung,deswegen müssen wir alle Datenselbst von Hand in unser Systemeingeben.“ Daran hat auch dasneue <strong>Flughafen</strong>-InformationssystemAMS (Airport Management System,siehe Seite 10) nichts geändert – dieSchnittstelle Mensch ist halt nicht soleicht zu ersetzen.Am aktuellen Tag betreut der Diensthabende Disponent dann die aufbereitetenDatenberge. Er prüft, obdie Stellplätze optimal geplant sind– also dass beispielsweise keingroßes Flugzeug auf einer kleinenPosition parkt. Dadurch wären dieNachbarpositionen eingeschränkt.Überraschende Ausweichlandungenmüssen plötzlich untergebrachtwerden, auch Standzeiten ändernsich oft durch Verspätungen. Bei alldem Mitdenken hilft das AMS. Aufeinem Großbildschirm mit vielenlila und gelben Balken zeigt es an,wer wie lange welchen Platz belegt.Drohen Überschneidungen, markiertdas System die Einträge automatischmit einer Warnmeldung.Änderungen hören nie aufDie Airlines melden hier, wenn einFlug am Vorflughafen gestartet ist.Während das Flugzeug in der Luftist, kommen weitere Daten von derDeutschen Flugsicherung (DFS),die den Flug durch die Lufträumeführt. Erreicht das Flugzeug denErfassungsbereich des <strong>Flughafen</strong>radars,kommt eine dritte Meldung.Jedes Mal passt das neue Systemdie errechnete Landezeit an.Diese Landezeit geht auf die<strong>Flughafen</strong>-Monitore, aber auchdirekt in den Videotext und auf dieInternetseite des <strong>Flughafen</strong>s, damitsich Abholer ständig über die tatsächlicheAnkunftszeit informierenkönnen. „Die Änderungen hörennie auf“, sagt van Ruiswijk. „DasWetter, Stau auf den Luftstraßenoder Verspätungen am Vorflughafen,alles wirkt sich auf uns aus. Esist egal, ob einer zu spät oder zufrüh kommt – das bringt unserePlanung gleichermaßen durcheinander.Bei viel Verkehr, so wie beimWinterdrehkreuz oder im Sommerzur WM, müssen wir richtig auf Zacksein.“Alltag in der Verkehrszentrale:Telefone klingeln, der Drucker spucktam laufenden Band Flugstreifen aus,neue Nachträge werden quer durchden Raum gerufen, ein Kommenund Gehen wie im Bienenkorb. DerSchichtleiter ist Mädchen für alles– gut, wenn er sich nicht aus derRuhe bringen lässt. „Kein Tag hierist wie der andere“, so van Ruiswijk.„Unser Ziel ist es, dass kontinuierlichalles reibungslos läuft und keineretwas von der ganzen Hektik imHintergrund merkt.“ Viel Arbeit alsofür die unsichtbaren Regisseure inder Verkehrszentrale.Koordinierte FlughäfenDie einzige Start- und Landebahn des <strong>Flughafen</strong>s <strong>Stuttgart</strong> ist eine kostbareRessource. Damit diese optimal genutzt wird, zählt der <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>neben Frankfurt, München, Düsseldorf und Berlin zu den voll koordiniertenFlughäfen. Das bedeutet, dass alle Flüge, die nach Instrumentenflugregelnfliegen, beim <strong>Flughafen</strong>koordinator der Bundesrepublik in Frankfurt angemeldetwerden müssen. Zum Starten und Landen benötigen die Airlineseine vom Koordinator zugewiesene Zeitnische, einen so genannten Slot.Besonders in den Tagesrandzeiten ist die Nachfrage nach Slots mittlerweilehöher als das machbare Angebot.Das richtige Maßbeim Erfassen, Auswerten und Präsentierengeodätischer und geotechnischer Informationen,durchbeim Aufstellen raumbezogener Informationssysteme,beim Erstellen von Messkonzepten,beim Liefern und Einbau geotechnischer Instrumente,beim Einrichten automatischer Messsysteme.Vermessung GeotechnikGeoinformatikIndustriestr. 24 • 70565 <strong>Stuttgart</strong> • Tel. 0711/78 00 39-2 • Fax 0711/78 00 39-7 • www.intermetic.deBerlin • Ditzingen • Dresden • Konstanz • Limburg • <strong>Stuttgart</strong> • Ulm


Ein halbes JahrhundertSonderwünscheDie 50er-Jahre waren fruchtbare Zeiten für die Luftfahrt: Zehn Jahre nach dem Krieg erlangtedie Bundesrepublik die Lufthoheit wieder, viele Fluggesellschaften wurden neu gegründet.Auch der <strong>Stuttgart</strong>er Flugdienst startete 1956 – und feiert jetzt 50-jähriges BestehenKlein, aber fein: Anders als beimLinienflugzeug können diePassagiere beim SFD auch mal insCockpit schauen.Im brasilianischen Urwald kamSiegfried Elsäßer anno 1915 zurWelt, der Mann, der 1956 den<strong>Stuttgart</strong>er Flugdienst (SFD)gründete. Der Sohn eines Auslandspfarrerslernte im sächsischenStendal das Fliegen, aufeinem Schulsegler mit dem schönenNamen „Schädelspalter“.Schon vor dem Krieg erwarb eralle gängigen Fluglizenzen. Beider Luftwaffe überstand er nachAbschüssen zwei „Landungen ohneFlugzeug“. Nach Kriegsende wollteer sich fliegend eine Existenz aufbauen.Sein Vorteil: Als gebürtigerBrasilianer durfte er wegen seinerSo sah es am <strong>Flughafen</strong> vor 1960 noch aus. Der SFD war von Anfang an mitvon der Partie und parkte sein Fluggerät oft direkt vor der Besucherterrasse.zweiten Staatsangehörigkeit schon1955 wieder als Berufspilot fliegen,vor der deutschen Lufthoheit.Diejunge Firma ließen Elsäßer und seinKompagnon, Lufthansa-FlugkapitänErnst Edler, im Januar 1956 insHandelsregister eintragen.Eilige GeschäftsreiseGanze 120.000 Fluggäste zählteder <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> damalsim Jahr. Nicht zuletzt dank Elsäßer,der Rundflüge, Taxi- und Fotoflügeanbot. Auch Geschäftsflüge warengut gefragt. Sie galten zwar alsLuxus, waren aber praktisch: Mussteein <strong>Stuttgart</strong>er Geschäftsmann dringendnach Schwäbisch Hall, war erin Elsäßers Cessna in gut 30 Minutenda. Mit dem Auto hätte er viermal solang gebraucht.Auch Rundflüge kamen an. Fotosaus den 60ern zeigen die kleineCessna-Flotte des SFD vor der halbrundenBesucherterrasse einladendaufgereiht. Wer wollte, konnte nacheinem Kaffee unterm Sonnenschirmkurz entschlossen über die halbhoheBrüstung aus rotem Sandsteinsteigen und gleich in eine Maschineklettern.In den 70ern trat ein Konkurrentauf: Contact Air, gegründet vom Ex-Testpiloten Gunther Eheim. Dochdie Rivalität um die Charterflügeging zurück, als Contact Air mitihren größeren Jets Linienflügefür die Deutsche Luftttransport(DLT) übernahm, eine Tochter derLufthansa. Prompt kam der SFDwieder ins Spiel: Er übernahm alsSubunternehmer die Charterflügeder Contact Air.Die Firmen wuchsen zusammen.1983 verkaufte Elsäßer seinen SFDan Eheim, bleib dem Betrieb jedochals Geschäftsführer treu. Bis zu seinemTod im Jahr 2003 hatte Elsäßerin über 40 Jahren mehr als 27.000Flugstunden unfallfrei absolviert undeine Gesamtstrecke geflogen, die für75 Erdumrundungen gereicht hätte.Neustart 1997Dass der SFD trotz aller Verflechtungnicht komplett in der Contact Airaufging, erwies sich als Glücksfall:1997 erlebte der SFD seineWiedergeburt. Mit vier Piloten,einem Ambulanzflieger und einemBusinessjet gelang ein Neustart.Heute betreibt der SFD unterGeschäftsführer Andreas Mundsingermit zwanzig Mitarbeitern sechs Jetsund eine Turboprop-Maschine, dieauch auf kurzen Bahnen gut startenund landen kann.


Die sechs Jets im Dienst des SFD sind nicht nur für Geschäftsflüge imEinsatz, sondern auch für Ambulanz- und Supportflüge, wenn Technikeroder Ersatzteile schnell vor Ort sein müssen.Hauptstandbein sind nach wie vorGeschäftsflüge. „Im Großraum<strong>Stuttgart</strong> sitzen viele internationaleFirmen, Baubranche, Autozulieferer,Beratungs- und Anwaltsfirmen.“Schneller am ZielLaut Mundsinger holt der SFDauch Passagiere in SchwäbischHall, Memmingen, Friedrichshafenoder Donaueschingen ab. „Filialenim Ausland erreicht man miteiner Punkt-zu-Punkt-Verbindungeben wesentlich schneller als perLinienflug, der beispielsweise in derHauptstadt endet.“ Anfragen vonBrokern füllen das Auftragsbuch,Ambulanzflüge und Organtransporte,auch Techniker oder eilige Ersatzteilegehen mit SFD-Supportflügen in dieLuft.Auch international streckt der SFDFühler aus: Es gibt eine Websiteauf Russisch und seit 1994einen Partner in Moskau. NebenGeschäftsleuten buchen VIPs ausPolitik, Sport oder Kunst beim SFD.Für Popstars wurden ganze Tourneengeflogen. Selbstverständlich werdenSonderwünsche erfüllt. Mundsingererinnert sich: „Einmal mussten wirfür eine Dame zehn Katzen ausAthen heim nach <strong>Stuttgart</strong> fliegen.“In den 50er-Jahren bot der SFD Rund- und Fotoflüge an mitKleinflugzeugen wie diesem (hier auf dem Bild vor der Besucherterrasse).Neuer Wettermacheram <strong>Flughafen</strong>Spannende Sache, das Klima:Klaus Riedl verfolgt nun anstellevon Walter Mück (kleines Bild) dieWetterentwicklung für Piloten.Stabwechsel beim DeutschenWetterdienst (DWD) am <strong>Flughafen</strong>:Seit April ist Klaus Riedl neuerLeiter der Flugwetterberatung aufdem Tower in Bernhausen. SeinVorgänger Walter Mück ging nach32 Jahren im Dienst des DWD in denwohlverdienten Ruhestand.Riedl ist schon seit 1979 Wetterberater.Seine Hauptaufgabe: Pilotenüber Strecken- und Landewetterberaten. Im Abitur hatte der jungeMann aus Ellwangen eine Eins inMathe, Naturwissenschaften lagenihm – so fiel seine Entscheidungfür Meteorologie, die „Physik derAtmosphäre“. Dass sein Vaterals Sportpilot selber Wetter-Erfahrungen sammelte, hat sicherauch beigetragen. Und wie wirdman Flugwetterberater? „Erst dreiJahre Fachhochschule, danach einJahr Praxis, nach einer Prüfung gibtes dann die Beratungslizenz.“ Erstarbeitete Riedl beim Seewetteramtim Hamburg, seit 1980 dann mitUnterbrechungen an der Flugwetterwartein <strong>Stuttgart</strong>.Die Flugwetterwarte ist fürs ganzeLand zuständig. Geschäfts- undRettungsflieger, Sportpiloten, Segelfliegerund Ballonfahrer rufen zurFlugvorbereitung Riedl und seinefünf Kollegen an. Auch mancheVerkehrspiloten erbitten zusätzlichesWetterbriefing.Satelliten und Großrechner helfenheute, das globale Wettergeschehensamt seiner Dynamik zu erfassen.Ein wahrer Quantensprung, wieRiedl erklärt: „In den 80er-Jahrenwaren Vorhersagen für 24 Stundendas Höchste der Gefühle. Heutekönnen wir eine seriöse Prognosefür sieben Tage mit 70 ProzentWahrscheinlichkeit aufstellen.“Welcome to <strong>Stuttgart</strong>Airport <strong>Stuttgart</strong>, Terminal 3Alles über <strong>Stuttgart</strong> und über die FIFA WM 20<strong>06</strong> TM erfahren Sie imWelcome Information Center der <strong>Stuttgart</strong> Marketing GmbH.You will find all the informations about <strong>Stuttgart</strong> and the FIFA World Cupat our Welcome Information Center of <strong>Stuttgart</strong> Marketing GmbH.Öffnungszeiten täglich 8 – 20 UhrOpening hours daily 8.00 a.m. – 8.00 p.m.Tel. 0711/2228-0 · Fax 0711/2228-217Verkauf von VVS Fahrkarten ı VVS Tickets SalesBahntickets ı Train TicketsStuttCard, RegioCard, VVS-3-Tage-TicketStuttCard, RegioCard, VVS-3-day-ticketSouvenirswww.stuttgart-tourist.de · www.FIFAwm20<strong>06</strong>.stuttgart.de


S t r S p e c i a lNeues Daten-Rückgratfür den <strong>Flughafen</strong>So eine umfassende Software-Umstellung gab es auf europäischen Flughäfen noch nie: Das„Airport Management System“ beliefert praktisch den gesamten <strong>Flughafen</strong> mit Daten undInformationen. Am Umstellungstag gab es einen doppelten Zeitsprung – erst zurück, dann vorDatenverarbeiter konsumieren Kaffeein rauen Mengen. Normalerweise.Nicht so am Samstag, den 29. April.Die extra aufgestellte Maschineblubberte einsam vor sich hin, während20 Männer und Frauen aufihre Computermonitore starrten.Eine Stimmung wie in der Nasa-Zentrale in Houston kurz vor einemRaketenstart. Alles ist optimal vorbereitet.Aber wird alles gut gehen?Seit vier Jahren haben Fachleute am<strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> hingearbeitetauf die größte Software-Umstellung,die der <strong>Flughafen</strong> je erlebt hat.Investitionen im Millionenbereich,vier Jahre Arbeit und alles auf einenTag hin – den Tag, an dem alleMonitore schwarz werden.Schwarze MonitoreJene im Terminal, an denen sichReisende über Flüge, Check-In-Schalter, Gates und aktuelleÄnderungen informieren können.Jene bei der Terminalaufsicht,mit denen die Belegung derGepäckbänder geplant wird unddie Verteilung der Schalter an dieAirlines. Und die Bildschirme bei denEinsatzleitern Bodenverkehrsdienst,wo Gepäck-Teams, Busfahrerund auch technische Geräte wieFluggasttreppen eingeteilt werden.In Internet und Videotext: keine aktuellenAuskünfte mehr über Ankunftund Abflug. Alle Monitore schwarzum 12 Uhr, High Noon. Und dann?Nach und nach sollten die einzelnenModule des neuen AirportManagement Systems (AMS) andiesem Nachmittag hochfahrenund den Betrieb aufnehmen.Sicherheitshalber hatte man denruhigen Samstag gewählt. 290Flugbewegungen waren es an diesemTag, an durchschnittlichenWerktagen sind es 430. Der 1. Maiverschaffte noch einen weiterenPuffer für eventuelle Korrekturen.In der Zentrale, hinter den 20 fastregungslos abwartenden Fachleutenvom <strong>Flughafen</strong> und von mehrerenbeteiligten Firmen, standenProjektleiter Erich Geigenmüller undWolfgang Ebbinghaus, der Change-Manager im IT-Team des <strong>Flughafen</strong>s.Beide beobachtend, wartend. In solchenMomenten kann man nichtsmehr tun. „Einer der Herren vor mirhat sich ständig geräuspert. Manhat ganz gut gesehen, auf wessenFachgebiet alles glatt läuft: Die einensaßen zurückgelehnt, die anderen,die was umprogrammieren mussten,haben heftig in ihre Laptops getippt“,berichtet Ebbinghaus. Und dass alleimmer nur geflüstert hätten.Anderswo war es ungleich lebhafter.Dort, wo eigentlich mit denInformationen gearbeitet werdenmuss, die zentral durch dasneue Daten-Rückgrat, also ausder Datenbank des AMS geliefertwerden sollten. Dort wurde dieZeit der schwarzen Monitore eineZeitreise in die Vergangenheit: Fürden Notbetrieb stellte man um aufPapier und Funk und arbeitete so,wie es vor 20 Jahren am Airportnormal war.Papier und FunkDie Terminalaufsicht hatte Tage vorherden Flugplan in Zwei-Stunden-Häppchen ausgedruckt und auf zwölfPosterständern in den Terminalsverteilt. Mehrere Uniformierte warenden ganzen Nachmittag über an denGates präsent, um Reisende unddas Personal der Airlines zu unterstützen.Eine weitere Mitarbeiterinwar bei den Gepäckbändern stationiertund gab über Funk durch,sobald neues Gepäck angekommenwar: „Hamburg auf Band 14!“ Flugstippte ein Kollege vom Innendienstdiese Info ein – so erschien übermGepäckband eine rote Laufschrift.Das Telefon in der Buseinsatzzentraleklingelte häufiger als sonst. Normalerweisewird am Gate, sobalddas Boarding beginnt, nur einSchlüssel umgedreht, schon kommtautomatisch der erste Bus. Am 29.April wurde telefonisch geordert.Nur eine halbe Stunde ohne Datenhatten die Einsatzleiter desBodenverkehrsdiensts zu überbrücken.Sie arbeiteten mit ihrenWenn Monitore zurückstarren könnten:die Anspannung bei der Systemumstellung.alten Magnettafeln. Hier waren dieMonitore am schnellsten wieder da.Nicht ganz fehlerfrei allerdings: DieDatensätze einzelner Mitarbeiterwaren verschwunden und musstenvon Hand nachgetragen werden.Nachsitzen hieß es aber auch für dieKollegen aus anderen Abteilungen.Denn als das System am frühenAbend lief, fehlten die Daten desNachmittags und mussten erst nocheingegeben werden. Gegen 19 Uhrmachte sich Entspannung breitam <strong>Flughafen</strong>. Nicht ganz so wiein Kinofilmen über die Zentrale inHouston, wo sich Männer reihenweiseum den Hals fallen. Am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> wurde der Pizzaservicebestellt. Und die Kaffeemaschinebekam plötzlich wieder Arbeit.Das Airport Management System (AMS) löste in <strong>Stuttgart</strong> dasFluginformationssystem FIS ab, das seit Mitte der 80er-Jahre genutztwurde und – nach zahllosen Anpassungen – mittlerweile nicht mehrausbaufähig war. Das AMS ist ein System mit vielen unterschiedlichenModulen. Diese Anwendermodule ermöglichen sowohl die langfristigewie auch die tagesaktuelle Steuerung aller immobilen und mobilenRessourcen des <strong>Flughafen</strong>s sowie der Mitarbeiter.Alle Module arbeiten mit einer gemeinsamen Datenbank, der AODB(Airport Operational Database). Diese liefert über verschiedeneSchnittstellen ihre Daten und Informationen an eine Vielzahl von Nutzernund erhält umgekehrt Daten von den Nutzern. Neben dem gesamtenVerkehrsbereich des <strong>Flughafen</strong>s hängen beispielsweise auch Airlines,Catering-Firmen oder das Tank-Unternehmen an diesem Datenstrom.Das AMS soll helfen, Arbeitsabläufe zu optimieren. Nur ein Beispiel:Wenn der Verkehrszentrale gemeldet wird, dass in Palma ein andererFlugzeugtyp als geplant Richtung <strong>Stuttgart</strong> abhebt, landen diese neuenDaten sofort auch beim Bodenverkehrsdienst. Dort kann dann eine andereTreppe, die besser zum getauschten Flugzeug passt, bereit gestelltwerden. Außerdem gibt es ein Modul, das die <strong>Flughafen</strong>daten mit denender Deutschen Flugsicherung (DFS) im Tower koppelt. So kann am<strong>Flughafen</strong> alles gut abgestimmt werden auf den an- und abfliegendenVerkehr, den ja die DFS steuert.Ein so breit angelegtes neues System wie das AMS in <strong>Stuttgart</strong> gibt esderzeit an keinem anderen <strong>Flughafen</strong> Europas.10


Rasante FrachtVon <strong>Stuttgart</strong> in den Wüstensand: Zwei Porsche 911 GT3Cup warten auf ihre Verladung.Wertvolle Ladung: Vor der weitenReise werden die Porschesordnungsgemäß verzurrt.130.000 Euro kostet so einPorsche-Rennmodell. Am<strong>Flughafen</strong> sind 28 Stück zurKlassenreise angetretenHerzrasen für jeden Motorsportfan:28 schick lackierte Porsche 911GT3 Cup wurden in eine Boeing 747verfrachtet. Sie reisten zu einemRennen in den arabischen InselstaatBahrain. Das Team der LufthansaCargo AG in <strong>Stuttgart</strong> sorgte dafür,dass sie blinkend und makellos dortankamen.Wie die schulklassengroße Gruppean 400-PS-Flitzern (Stückwert: über130.000 Euro) nach der Rückkehraussahen, ist leider nicht überliefert:Ihre Reise führte sie zum PorscheMichelin Supercup. Mit an Bord warauch eine Art Reiseapotheke, 194Metallboxen mit Ersatzteilen undAccessoires.Die sie natürlich nicht brauchten,solange sie in den kundigen<strong>Stuttgart</strong>er Händen waren. Das Teamum Werner Hendrich und Gaetano DiRosa, dem Vizechef bei LufthansaPlatz sparend: Auf so genanntenCar-Racks werden die Porschesin den tiefen Bauch der Boeinggehievt.Cargo in <strong>Stuttgart</strong>, ist fit mit Mobilen.Fast wöchentlich werden Pkws verladen– Maybach, Porsche Cayenne,Smart.Selten aber so viele am Stück.Allesamt wurden sie auf Palettenund Car-Racks verzurrt. Und bevorsie im Riesenbauch des Jumbosverschwanden, wurden sie die ganzeNacht auf dem Vorfeld bewacht.Bus-CharterTaxi-ServiceAirline-ServiceVIP-CAR-ServiceKurier-Dienste…fährt exclusiv<strong>Flughafen</strong>Terminal 1/AnkunftFon: 07 11/79 63 56Fax: 07 11/7 97 95 83Internet: <strong>Flughafen</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.de -> Service -> Bus + TaxiE-mail: Hofmann-Airport@t-online.de11


S t r S p e c i a lSchnupper-Wochenende für englische FansEinfach zur WM fliegen, das kann jajeder. Aber vorher schon mal eineRunde üben – das ist ungewöhnlich.Zwölf Fußballfans aus England landetenschon sieben Wochen vor derWM auf dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>,eingeladen vom Staatsministeriumhöchstselbst. Dieses hatte ingroßen englischen Zeitungen einPreisausschreiben abgedruckt, beidem Leser ihr Wissen über Baden-Württemberg unter Beweis stellensollten. Die glücklichen Gewinnerplus einige Journalisten wurdenim April mit einem 5-Sterne-Wochenende im Ländle belohnt.Romantik und FußballBegrüßt wurden sie bei strahlendemSonnenschein von einemgroßen Empfangskomitee: BierundWeinköniginnen schenktenKostproben ein, und Kinder desWürttemberg-Sportgymnasiumsin Untertürkheim durften Schuleschwänzen, um Spalier zu stehen.Die Gäste erwartete einüppiges Kennenlern-Programm:Schwarzwaldromantik am Mummelsee,eine Übernachtung im SchlosshotelBühlerhöhe (dem WM-Quartierder englischen Mannschaft), derBesuch eines VfB-Spiels gegenden 1. FC Nürnberg und ein Tag imEuropapark Rust.Die englischen Gäste zeigten sichprompt sehr angetan von derSchnupper-Tour: „Für Touristengibt es hier viel zu sehen, nicht nurFußball“, meinte Gordon Newell ausManchester. Das Wochenende darfsomit als ein voller Werbe-Erfolgfürs Ländle verbucht werden. DasInteresse an baden-württembergischerLebensart und Kultur scheintim Königreich sowieso groß zu sein:Allein bei der BBC hatten sich etwa500 Fans für einen Abstecher nach<strong>Stuttgart</strong> gemeldet.Auftakt zu einer vergnüglichen Rundreise:Zum Empfang der englischen Fans strahlte die Sonne.Willkommen am <strong>Flughafen</strong>„Das Runde muss ins Eckige“:Die gleichnamige Fußball-Ausstellung im Terminal 1 eröffnetenDFB-Präsident GerhardMayer-Vorfelder und der ehemaligeVfB-Torwart Helmut Roleder.Die Bestseller-Autorin Hera Lindkam als Stargast zum <strong>Flughafen</strong>:Wieder einmal übertrug SWR1seine Leute-Sendung live ausTerminal 1. Die VielschreiberinLind, die übrigens auch ausgebildeteSängerin ist und – wie etlicheihrer Romanheldinnen – einemehrfache Super-Mutter, lockteeine Menge Fans an.Stararchitekt Ben van Berkel, derSchöpfer des neuen Mercedes-Museums, ist derzeit regelmäßigGast am <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>. Voneiner Prüfung des Baufortschrittserholte sich der international tätigeJetsetter bei einer Latte Macchiatoin den Terminals.Vladimir Voronin, Staatspräsidentder Republik Moldau, kam miteiner Delegation nach <strong>Stuttgart</strong>,um hier die aktuelle WirtschaftslageMoldawiens zu besprechen.Eingeladen hatte der Ost-Ausschussder Deutschen Wirtschaft, der sichbesonders für Geschäftschanceninteressierte und nach den Vorträgengleich eine Kontaktveranstaltunganbot.Rumäniens MinisterpräsidentCalin Popescu Tariceanu folgteeiner Einladung der FDP, diedas Jubiläum der „<strong>Stuttgart</strong>erErklärung“ von 1976 feierte.Damals kamen neun liberaleParteien aus verschiedenenLändern Europas in <strong>Stuttgart</strong>zusammen, um die EuropäischenLiberalen zu gründen.12


Die Perle mit der feinen NasePerle weiß: Jetzt gilt es. Eifrig huscht die Zollhündin an den aufgereihtenKoffern und Taschen entlang, schnüffelt hier, riechtda. Stoppt. Kratzt aufgeregt am braunen Trolley. Was bedeutet:Hier sind Lebensmittel drinEin bisschen wild und aufgedrehtgibt sich Perle schon noch. Aberwenn’s drauf ankommt, ist sie mitvollem Einsatz dabei. Die deutscheSchäferhündin ist der neue Zollhundam <strong>Flughafen</strong> und spezialisiert aufdas Aufspüren von Lebensmitteln.Knapp zwei Jahre ist sie alt, alsoein Hundeteenager. Ihr Herrchen,Hundeführer Thomas Wegener, lobt:Ihre Sache macht sie richtig gut.Eigentlich sollte Perle Rauschgiftspürhündinwerden, nachdem der Zoll sieim November 2004 gekauft hatte. ImSommer 2005 startete sie mit ihrem„Chef“ Wegener die Ausbildung zumSchutzhund. In der Zollhundeschulebei Ansbach wurden die beiden zumperfekt eingespielten Team.Die HundekarriereleiterDann kam plötzlich Bewegungin Perles junge Karriere. Im November2005 beschloss dasBundesfinanzministerium wegender Vogelgrippe, Hunde speziellzur Lebensmittelsuche auszubilden.Die heißen im Fachjargon„Erzeugnisse tierischen Ursprungs(ETU)“ und dürfen nicht importiertwerden. Für die neuen Suchhundegalt: Sie sollten bereits einen Teilder Ausbildung absolviert haben,Gehorsamstraining, Triebförderungund Gewöhnungsphase.Glück für <strong>Stuttgart</strong>: All dieses hattePerle just in der Zollhundeschulegelernt. So fiel die Wahl der Oberfinanzdirektionin Karlsruhe, der dieZollämter des Landes unterstehen,auf den <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>. Anfang20<strong>06</strong> startete das Projekt, zweiMonate später war der Kurs in derZollhundeschule beendet.Seither war Perle von der Adelegg,wie ihr offizieller Name vomZüchter lautet, schon bei unzähligenEinsätzen mit von der Partie,hat kiloweise Käse, Fleisch & Co.erschnuppert.Was der Besitzer des jeweiligenGepäckstücks anfangs gar nicht mitbekommt.Erst bei der Zollkontrollebittet ihn ein Beamter, den zuvor vonPerle ausgewählten Koffer auszupacken.Tauchen da Hühnchenfleischund Käselaibe auf, wandern diesezunächst in eine große Gefriertruheund werden schließlich entsorgt.Zweierteam auf sechs BeinenPerles Hundeführer Thomas Wegenerschätzt seinen Beruf sehr: „Man hateine enge Bindung zum Tier, weilman ja enorm viel Zeit mit demHund verbringt.“ Perle gehört zwardem Bund, wohnt aber bei ThomasWegener zu Hause. Und dort wirdsie auch bleiben, wenn sie einmalnicht mehr eingesetzt wird. Genauwie Wegeners früherer vierbeinigerKollege, Rauschgiftspürhund Prinz.Ihn brachte Wegener mit, als er1994 in <strong>Stuttgart</strong> anfing. „2004 istPrinz aus dem Dienst ausgeschieden“,erzählt Wegener ein bisschenwehmütig. „Er blieb aber bei mir biszum Schluss.“Neben Perle gehören momentannoch acht Rauschgiftspürhunde zurHundestaffel am <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>.Zwei von ihnen haben gelernt, passivanzuzeigen – das bedeutet, siesetzen sich still hin, sobald sie wasgefunden haben. Man setzt sie daherbei der Suche an Personen ein. WennPerle und ihre fünf aktiv anzeigendenHundekollegen etwas finden,kratzen sie am Gepäckstück.Der Hundeeinsatz bringt den Reisendenerhebliche Vorteile, erklärtAndreas Pimiskern, Zollhundelehrwartdes <strong>Flughafen</strong>s. Weil Perleflink an den aufgereihten KoffernFeine Spürnase: Perlehat in ihrer jungenKarriere schon vielunerlaubte Frachterschnuppert.vorbeihuscht, entfallen langeSchlangen an den Zollkontrollen, wofrüher teilweise 200 Koffer per Handgeöffnet werden mussten. Heutekönnen sich die Beamten auf jeneGepäckstücke konzentrieren, diePerle zuvor herausgepickt hat. Unddie Erfolgsquote ist hoch: PerlesNase täuscht sie nur äußerst selten.13


S t r S p e c i a lAuch wenn die WM vorüber ist,wird es am <strong>Flughafen</strong> rundgehen:an den Gepäckbändern, wo KofferKarussell fahren. Ab Juli werden die<strong>Ausgabe</strong>-Bänder in Terminal 1 erneuert.Dort, wo die Koffer bislang S-förmigeRunden drehten und etappenweise hinterder Wand verschwanden, soll moderneTechnik ähnlich wie in Terminal 3 installiertwerden. Umgebaut wird bei laufendemBetrieb. Eine massive Staubschutzwand sowieVerlagerungen von Flügen werden dafür sorgen,dass Passagiere von den Bauarbeiten keine Nachteilehaben. Fast eine Million Euro investiert der <strong>Flughafen</strong>in zwei große ovale Rundläufe, die neuen Vorgaben ausdem Luftsicherheitsgesetz gerecht werden.Moderne Technikfür die KofferDetails über An- und Abflüge:Schlauere HomepageWann sind eigentlich heute Morgendie Geschäftspartner mit derLufthansa-Maschine aus Londongelandet? Und mit was für einemFlugzeugtyp wird Tante Else morgengen Süden fliegen? Fragen, dieder Internet-Auftritt des <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong>s früher nicht beantwortenkonnte. Das hat sich nun geändert.Seither stehen im Internetunter www.stuttgart-airport.com inden Rubriken „Abflug aktuell“ und„Ankunft aktuell“ eine ganze Reiheneuer Funktionen zur Verfügung.Wer am heimischen Computer odervom Arbeitsplatz aus zum <strong>Flughafen</strong>surft, kann neuerdings den gesamtenaktuellen Kalendertag zurückblätternund hat Zugriff auf allegestarteten und gelandeten Flüge.Wen eher die Vorschau interessiert,der kann neben dem aktuellen Tagauch noch den Folgetag sehen.Insgesamt wird also ein viel größererZeitraum abgedeckt: Zuvorbeschränkten sich die Anzeigetafelnim Internet auf etwa eine StundeRückblick sowie die noch ausstehendenFlüge des jeweiligen Tags.Damit die mehr als verdoppelteMenge an Daten auch fix zu nutzenist, gibt es nun eine Suchfunktion,dank der man sowohl nachbestimmten Airlines als auch nacheiner bereits bekannten Flugnummerfahnden kann. Zusätzlich wird beijedem Flug der Flugzeugtyp angegeben– ein besonderer Service füralle <strong>Flughafen</strong>fans und Spotter.Wie gut die <strong>Flughafen</strong>-Homepage imInternet angenommen wird, verratendie Statistiken. Beispiel April 20<strong>06</strong>:In dem Monat waren erstmals über500.000 Surfer zu Gast, und derVergleich zum April 2005 ergibt einPlus von 62 Prozent.VeranstaltungenJuni 20<strong>06</strong> Ausstellung am Airport: „Das Runde muss ins Eckige. 76Jahre Geschichte der Fußball-WM“. Terminal 1, Empore West.28.<strong>06</strong>.<strong>06</strong> Theater am Airport: Lokstoff spielt „Top Dogs“. 20 Uhr.29.<strong>06</strong>.<strong>06</strong> Karten im Vorverkauf.01.07.<strong>06</strong>Juli 20<strong>06</strong> Ausstellung am Airport: „Das Runde muss ins Eckige.76 Jahre Geschichte der Fußball-WM“. Terminal 1,Empore West. Ausstellungsende am 20.07.<strong>06</strong>.02.07.<strong>06</strong> Terrassenkonzert auf der Besucherterrasse. 11-13 Uhr,Musikverein Großbettlingen.<strong>06</strong>.08.<strong>06</strong> Terrassenkonzert auf der Besucherterrasse. 11-13 Uhr,Musikverein Deggingen.20.08.<strong>06</strong> Großes Kinderfest am <strong>Flughafen</strong>. 11-17 Uhr.03.09.<strong>06</strong> Terrassenkonzert auf der Besucherterrasse. 11-13 Uhr,Musikverein Musberg.Mehr Informationen zu den Veranstaltungen am <strong>Flughafen</strong>finden Sie im Internet unter www.stuttgart-airport.comunter dem Stichwort Erlebniswelt.14


Zuwachs am <strong>Flughafen</strong>:Mehr Shops, mehr ServiceEines ist der UnternehmerfamilieGrupp aus Burladingen besonderswichtig: Jeder Millimeter Garn,einfach alles an ihren Trigema-Produkten wird hier in Baden-Württemberg hergestellt. Da lag esfür den Inhaber und GeschäftsführerWolfgang Grupp nahe, sich einenShop am <strong>Flughafen</strong> zu mieten:„Das passt doch besonders gut– hier am heimatlichen <strong>Flughafen</strong>in bester Lage.“ Gemeint ist eineVerkaufsfläche im Terminal 1 imSicherheitsbereich, wo wartendePassagiere nun vor dem Abflugnoch stöbern können in einer großenAuswahl an schwäbischen T-Shirts,Sweatshirts und Tennisbekleidungder bekannten Marke Trigema.Die Erlebniswelt am <strong>Flughafen</strong> hatnoch mehr Zuwachs bekommen.Bei „fruchtgummi design – DerShop“ in Terminal 1 auf der Ebene4 gibt es für Passagiere und Gästeleckere Gummibärchen in allenerdenkbaren Farben und Formen.Auch die Agentur für Arbeit unterhältseit Anfang April eine Filiale am<strong>Flughafen</strong>. Auf der Ankunftsebenein Terminal 1 können ArbeitgeberStellenangebote aufgeben undPersonal finden.Schleckermäuler aufgepasst: Gummibären in allen Variantenfunkeln in den Auslagen bei „fruchtgummi-design“.Spendenfreude am Airport:Rekord bei Burger KingDie <strong>Stuttgart</strong>er Kinderbeauftragte Roswitha Wenzl freut sichzusammen mit Jirka Wirth (rechts) vom Kinderhilfswerk-Spendenmanagement über die Rekordspende von Claus Wöllhaf(links), dem Inhaber des Fastfood-Restaurants.„Mir gebet nix!“ Diese schwäbischeDirektive gilt offensichtlich nichtbei den Gästen von Burger King imTerminal 1.Bundesweit die BestenDie dort aufgestellte Spendenbüchsedes Kinderhilfswerks hat 2005 einenRekord erzielt: Unter bundesweit80.000 Spendendosen hat sie dasbeste Ergebnis eingebracht. Über2.500 Euro kamen zusammen – einestolze Summe. Claus Wöllhaf, Chefder Wöllhaf GastroService GmbH, zuder auch das Fastfood-Restaurantgehört, rundete den Betrag auf4.000 Euro auf.„Unter unseren Besuchern sindauch viele Familien, besonders anWochenenden“, sagt Wöllhaf. „Ichbin stolz, dass unsere Gäste dieseAktion zugunsten der Kinder sogenerös unterstützt haben.“ Auchdas Kinderhilfswerk freute sich überdie herausragende Spendenleistungund honorierte den Sammelfleiß miteiner Auszeichnung.Nicht nur für Reisende:Das Arbeitsamt berät undvermittelt nun auch am<strong>Flughafen</strong>.Neue <strong>Flughafen</strong>-TelefonnummerBitte beachten:Die Telefonnummerder Zentrale 0711 948-0wurde ersetzt durch die01805 948444.(12 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz)Echt schwäbische Shirts und Sportkleidung gibt es im allerersten<strong>Flughafen</strong>-Shop der Firma Trigema. Auch Firmeninhaber Wolfgang Gruppwar mit Ehefrau Elisabeth zur Eröffnung gekommen.15


Unser WM-Teamam <strong>Flughafen</strong>Für spannende sechs Spiele haben sich Teams und Fans in<strong>Stuttgart</strong> angekündigt. Klar, dass das <strong>Flughafen</strong>team sichschon Monate lang auf die zusätzlichen Gäste gut vorbereitethat: Kräfte gesammelt, trainiert und Strategien entworfen. DieDienstpläne richten sich nach den Spielplänen. Hier ist eineAuswahl unserer Stammspieler1 2 Holger Gust und Marco 3 Karl-Heinz Pratsch, SchichtleiterSchroth, <strong>Flughafen</strong>feuerwehrDie Feuerwehr hat an SpieltagenSchichten verstärkt. Um immer eineHand frei zu haben, wenn jemandim Aufzug stecken bleibt, um zwischeneng parkenden Flugzeugennach dem Rechten zu sehen undim Terminal Brandschutzstreife zulaufen. Sollte je eine voll besetzteMaschine nicht starten können,kümmern sich Feuerwehrleute umGetränke und Verpflegung.BodenverkehrsdienstZu seiner Mannschaft gehörenBusfahrer und Frischwasserfahrer,Fahrer der Flugzeugtreppen und dergesamte Gepäckdienst. Und weildie Männer auf dem Vorfeld zur WMvollere Flugzeuge und zusätzlicheFlieger abfertigen müssen, teilsbis spät nachts, gilt Urlaubssperre.Überstunden sind garantiert. DieSchichtleiter sorgen als „Mädchenfür alles“ bei Engpässen wieGeräteausfällen dafür, dass dieFlieger trotzdem pünktlich fliegen.10 Susan Elster, Zollobersekretärin,11 12 Nico Ruwe und Uwe Vogel, Vize-Chef undund Spürhund TommSchichtleiter VerkehrszentraleFür Tomm und seine Herrin ist dieDie Verkehrszentrale gebietet über das Vorfeld. Und mussteWM ein Dienst wie jeder andere:es vor der WM noch einmal ganz genau ausmessen:Sie stehen in den Terminals undWenn man eine maximale Zahl von Flugzeugen darauf quetschenbeobachten die Passagiere. Undwill, heißt es exakt sein und auch kreativ. Nach demwenn Tomm irgendeinen Hauch vonAusmessen wurden die zusätzlichen Abstellpositionen mitRauschgift in die Nase bekommt,Kreide provisorisch markiert, damit die Einwinker wissen,dann setzt er sich still hin.wohin mit den großen Vögeln (mehr über die Arbeit derJeder von ihm so angezeigteVerkehrszentrale siehe auch Seite 4).Passagier wird überprüft,egal ob er nun Fußballfanist oder nicht (mehrüber Spürhunde siehe7 8auch Seite 13).1234615591014 15 16 Sabine Fischer, Ingeburg Milleker undStefanie Schäfer, Leiterin und Schichtleiterinnender TerminalaufsichtJe mehr Passagiere in den Gebäuden unterwegssind, desto wichtiger wird die Passagiersteuerung.Damit gelandete Fans auf dem schnellsten Weg in dieBusse kommen, damit angeheizte Fans heil zu ihrenRückflügen kommen, damit zwischen all den Fans undKickern auch die anderen Passagiere ihrer Wege gehenkönnen – die Terminalaufsicht ordnet und kanalisiert.Und sie sorgt mit Freundlichkeit und erhöhter Präsenzdafür, dass alles gut läuft.1617 18 Kenneth Schmid und Wolfgang Hennig,BusfahrerDie Wege für manche Busse werden weiter: Wenn für dieWM auch auf der Südseite des <strong>Flughafen</strong>s Maschinen imFrachtbereich abgestellt werden, kommen die Busfahrerganz schön herum. Ihre Dienstzeiten werden länger,nachts warten Zusatzschichten – und besonders spannendePassagiere. Wenn so eine bunte und heitere Truppedann ausgestiegen ist, muss oft erst mal der Bus geputztwerden. In besonders schlimmen Fällen hilft der Kollegevom Frischwasserservice mit dem großen Tankwagen.19 Otto Rapp, evangelischer<strong>Flughafen</strong>-SeelsorgerDie kirchlichen Dienste haben währendder WM ein besonderes Augeauf alle potenziellen Sorgenkinder undHilfsbedürftigen. Mehr freiwillige Helferwerden da sein, das Neue Testamentliegt in vielen Sprachen vor, und währenddes WM-Trubels werden täglichAndachten abgehalten.


4 5 Sven Böhnisch und Oliver Brinkmann, Rettungsassistenten 6 Rajko Vidakovic,7 Volkmar Krämer, Pressesprechervon der <strong>Flughafen</strong>feuerwehrWährend der WM hält die Feuerwehr zusätzlich einen zweiten Rettungswagenbesetzt. Und sie rückt an den Spieltagen auch nicht wie sonst zu Einsätzen indie Nachbargemeinden aus. Denn die medizinische Hilfe wird am <strong>Flughafen</strong>gebraucht: Präsent sein, kleine Verletzungen versorgen, eine Kopfwehtabletteverabreichen oder – gemeinsam mit Notärzten – bei größeren Problemen eingreifen,das ist es, was die Herren in Weiß bei der WM leisten.EinwinkerWenn das Vorfeld bei der WMrappelvoll wird, dann müssendie Einwinker ganze Arbeit leisten.Sie parken die Maschinengenau so ein wie geplant – dasheißt, dass alles bis auf einenhalben Meter sitzen muss.So viel internationale Presse gibt esam <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> selten – dieInternationalität begeistert die Pressestelle,die mit Drehanfragen bei Team-Landungen und Pressekonferenzenallerhand zu tun hat: Zehnmal so vieleJournalisten wie bei normalen Terminen,bei einer WM ist sowas ganz normal.8 Klaus Himstedt, WM-Koordinator9 Jörg Dralle, VerkehrsplanungKlaus Himstedt hat über zig Monate am Airport alle WM-Strippen gezogen undauch die Zusammenarbeit mit Fifa, Land und Stadt koordiniert. Hierfür hatder <strong>Flughafen</strong>-Routinier, der im normalen Leben die Verkehrsaufsicht leitet,eng mit seinem Team und vielen anderen Stellen am <strong>Flughafen</strong> kooperiert.Dank der Flugplanbearbeiter weiß man am <strong>Flughafen</strong>, wann welche Flügekommen, wo die Flugzeuge geparkt werden können, welche Gepäckbändergenutzt werden und in welchen Terminals welche Passagiere abgefertigtwerden. Schwierig bei der WM-Vorbereitung: Die Zusatzbelastung an allenFronten war zwar absehbar, aber sie war, anders als ein Großteil der Flügeim Alltag, kaum planbar. Noch wenige Wochen vor demersten Anpfiff waren kaum 50 Prozent der Fakten bekannt.Ohne Detektiv spielen ging es nicht.13 Sven Schotte,Fluglotse von der Deutschen Flugsicherung (DFS)Höheres Verkehrsaufkommen an den Spieltagen – für dieLotsen im Tower bedeutet das zusätzliche Schichten. Besondersnach Abendspielen sind alle gefragt, die helfen, Fanflieger nochin die Luft zu bekommen. Dass auf manchen Rollwegen währendder WM auch geparkt wird, ist eine Umstellung für dieLotsen – aber immer neues situationsgerechtes Umdenken istschließlich ihr Geschäft.011121413161719201822212320 Walter Schoefer,GeschäftsführerDie beiden <strong>Flughafen</strong>chefs WalterSchoefer und Georg Fundelhaben sich mit am meisten aufdie WM gefreut. Mit Recht: Siesind Spielführer, die sich auf ihrWM-Team voll und ganz verlassenkönnen.21 Henrik Sickinger, Ramp Agentvon Airport Ground Service (AGS)Mehr Flüge bedeuten bei den Teamsvon AGS, dass alle die Hände voll zu tunhaben, wenn sie parallel eine Vielzahlan Maschinen von der Landung bis zumStart betreuen. An den Spieltagen wurdendie Schichten aufgestockt. Und weilsicher kaum Zeit ist für einen Blick aufden Fernseher im Pausenraum, werdendie Zwischenstände per Bündelfunkdurchgesagt.22 23 Theo Mayer und Uwe Schaich vom Polizeirevier <strong>Flughafen</strong>Um Fans in jedem erdenklichen Zustand gut betreuen zu können, hat auchdie Landespolizei die Präsenz in ihrem <strong>Flughafen</strong>revier zur WM aufgestockt.Wachsam sind die Polizisten sowieso: Gut besuchte öffentliche Orte könntenschlimmstenfalls Anschlagsziele sein, das gilt am <strong>Flughafen</strong> wie überall, wodas Leben brummt. Aber auch in dem Punkt ist der <strong>Flughafen</strong> WM-fit.17


Die Welt zu Gast bei Freunden:Für <strong>Flughafen</strong>-Kollegen ein HeimspielIsabelle Maïk-RappFrankreichAir-France-TeamFußballquote:hoch„Mein Herz schlägtfür Frankreich!“1998 wurde Frankreich Weltmeister. Nach der Frühschicht in <strong>Stuttgart</strong>flog Maïk-Rapp damals nach Paris, verfolgte das Herzschlagfinaleauf Großleinwand und feierte mit Tausenden ausgelassen auf denChamps-Élysées: „Diese Stimmung werde ich nie vergessen!“ Sie istsehr stolz, dass ihr Team nach <strong>Stuttgart</strong> kommt. Alle Spiele will siemit Landsleuten, ihrem deutschen Mann und den Kindern im InstitutFrançais in <strong>Stuttgart</strong> per TV verfolgen.Burton FermUSATerminalaufsichtFußballquote:positiv„Sport muss nochSpaß machen!“Ein richtiger Fußball-Fan ist Burton Ferm aus Maryland nicht – ihmist alles Fanatische fremd. Ein bisschen zusehen will er aber schon,sofern die dienstlichen Extraschichten es erlauben, und zwar mit derGattin vom Sofa aus. „Die WM ist was Besonderes. Ich finde es nurschade, wenn der Spaß am Sport zu kurz kommt – schließlich ist esnur ein Spiel.“ Er selber hält es mehr mit Baseball. Und, nicht mehrganz so amerikanisch, mit Kässpätzle, Rostbraten und den Kuchenseiner Schwiegermutter.Olfa MhadbiTunesienAuszubildendeServicekauffrauFußballquote:und wie!„Wir habensogar Karten!“„Das Spiel der tunesischen Mannschaft hier in <strong>Stuttgart</strong> hätte ichmir zu gerne angeschaut! Wir haben sogar Karten für das Spielbekommen“, berichtet Olfa Mhadbi. Wenn da nicht die Urlaubssperream <strong>Flughafen</strong> wäre … Nun geht die Familie eben ohne sie insDaimlerstadion. Das hat einen Vorteil: Wenigstens kann die Auszubildendesich hinterher zu Hause beim Couscous-Essen mehrerePrivat-Reportagen anhören.Thomas TroblSchweizBodenverkehrsdienstFußballquote:unter demGefrierpunkt„Nur festgeschnalltzusehen!“Seine Abteilung hat zur WM Urlaubssperre, und vermutlich wird zu vielzu tun sein, um die Spiele mit Kollegen im Pausenraum zu verfolgen– Thomas Trobl ficht das nicht an, im Gegenteil. „Das Spiel Schweiz–Frankreich würde ich eh nur anschauen, wenn man mich vor denFernseher schnallt.“ Selber hat er seit seiner Kindheit nicht mehrgekickt, er geht lieber Fahrrad fahren oder rollerbladen. Oder arbeitetin seinem Kunstatelier.Kempes van RuiswijkNiederlandeVorfeldkontrolleFußballquote:hoch, solang esum Holland geht„Bloß keinen Siegverpassen!“„Klar freu ich mich, dass die Oranje-Mannschaft hierher kommt!“Für Kempes van Ruiswijk könnte es allerdings dumm laufen; dankSchichtbetrieb hat er kaum Gelegenheit, Übertragungen zu verfolgen.Es wäre nicht das Erste, was er verpasst: Als Holland unter KapitänRuud Gullit 1988 Europameister wurde, war er in England und hörteerst am nächsten Morgen im Radio davon. Harter Schlag für einen,der seit 15 Jahren getreulich am 31. Januar heim reist zum sogenannten Königinnentag, dem Geburtstag der Regentin Beatrix.Drazena Milos undSilvija BaricKroatienS.Ground ServicesFußballquote:volle Kraft voraus„Kroatien wirdWeltmeister!“Mit Trikot, Fahne und Piratenkopftuch, das Gesicht weiß-rot geschminkt,so wollen Silvija Baric und Drazena Milos die WM in <strong>Stuttgart</strong>feiern. Ihre Augen leuchten: „Dass ausgerechnet Kroatien hierspielt, ist für uns das absolute Highlight.“ Alles haben sie versucht,um Karten zu bekommen, vergebens. „Dann gucken wir’s eben aufGroßleinwand oder im kroatischen Café.“ Das Ergebnis steht eh schonfest: „Kroatien wird Weltmeister!“ Der Autocorso wäre garantiert.18


Wenn Kinder mal alleine in dieLuft gehen, ist immer jemandzur Stelle, der sie betreut.Hallo!Ich heiße Marcel und bin 12 Jahrealt. Da ich begeisterter Flugblattleserbin und mich für alles rund umsFliegen interessiere, schreibe icheuch heute meinen ersten Bericht.Ganz alleine bin ich letztes Jahr inden Sommerferien in die USA geflogen.Mein allerbester Freund wohntdort in Tuscaloosa. Schon bei derBuchung im Reisebüro wurde ichbei Delta Airlines als allein reisendesKind angemeldet. Das kosteteine Gebühr, 149 Euro. Das musstenmeine Eltern bezahlen, direkt am<strong>Flughafen</strong> an dem Tag, als ich geflogenbin. Beim Einchecken wurde mirein Delta-Airlines-Aufkleber angeklebt,damit man gleich erkennt,dass ich allein unterwegs bin.Der Kaugummi-CheckMit einem speziellen Scheinkamen meine Eltern in denSicherheitsbereich. Da könnennormalerweise nur Fluggäste hin.Meine Eltern durften sogar mit zumSicherheitscheck, wo alle Sachen ineinen Plastikkübel gelegt werdenzum Durchleuchten. Selbst meinKaugummipäckchen musste ichaus der Hosentasche nehmen undin den Kübel legen. Den Kaugummihabe ich übrigens mitgenommen,damit mir meine Ohren beimDruckausgleich nicht so wehtun.Im Warteraum am Gate hatten wirnoch viel Zeit. Aber es ist gut, zweiStunden vorher da zu sein, denndie Zeit vergeht wie im Flug. MeineEltern mussten in ein Formularschreiben, wer mich abholt.Nach dem Abschied wurde ich voneinem Mann durch den Finger insFlugzeug begleitet. Dort warteteMarcel allein unterwegsbereits eine Stewardess, die mich anmeinen Platz brachte. Toll war, dassich ganz alleine an Bord war – wennman als Kind alleine unterwegs ist,darf man immer als Erster rein.Der Start war gigantisch. Manmuss es einfach mal erleben.Neben mir im Flugzeug saß einnetter Amerikaner, mit dem ichmich unterhielt. Er fragte michmeistens nach deutschen Wörtern.Obwohl die Flugbegleiterinnen keinDeutsch sprachen, waren alle sehrnett. Zwar hatte ich damals erst einhalbes Jahr Englisch in der Schule,aber ich konnte mich irgendwie verständlichmachen. Einmal bekamich allerdings anstatt einem GetränkErdnüsse!!! Die waren aber auchsehr lecker …Interview auf EnglischGeschlafen habe ich auf demganzen langen Flug nicht. Als wirnach Atlanta kamen, tobte dortein Sturm mit Blitz und Donner.Unsere Maschine musste etlicheWarteschleifen drehen. Über unskreisten mindestens vier Maschinen,die alle das gleiche Problem hatten.Na ja, man ist schon froh, endlichwieder festen Boden unter denFüßen zu haben.Und dann war ich plötzlich mittendrin im größten <strong>Flughafen</strong> derWelt, auf dem Hartsfield AtlantaInternational Airport mit seinenvier gigantischen Start- undLandebahnen. Hier werden jährlichbis zu 76 Millionen Passagiereabgefertigt. Wieder wurde ich abgeholtund zur „Immigration“ gebracht,der Einreisebehörde. Auf Englischwurde ich befragt: „Why are you inAmerica?“Besuch im CockpitMit einem kleinen Gepäckwagenwurde ich zum nächsten Terminalgefahren. Der Mann fuhr allerdingssehr schnell durchs Gebäude, dabeikam mal eine Tasche oder ein Kofferunter die Räder. Eine Flugbegleiterinübernahm das mit dem Eincheckenfür mich. Während meinem einstündigenFlug nach Birmingham inAlabama muss ich wohl eingeschlafensein. Als ich meine Augen aufmachte,war ich schon wieder aufder Landebahn …Auch hier wurde ich wieder persönlichaus dem Flugzeug gebracht.Dort wartete bereits der Vatermeines Freundes mit einem riesengroßen„WELCOME“-Schild. Ermusste seinen Ausweis zeigen unddas Abholen sogar schriftlich bestätigen.Übrigens klappte auch der Rückflugbestens. Der Vater meines Freundeskonnte mich bis direkt ins Flugzeugzum Sitzplatz bringen – und dannkam das Beste: Ich durfte ins Cockpit,mich auf den Pilotenplatz hinsetzenund mir alles genau anschauen. Ichbin mir ganz sicher: Es gibt nichtsSchöneres als Fliegen!Euer Marcel19


p a r t n e r a m A i r p o r tJunge Airline auf ErfolgskursDrei Auszeichnungen hat diegriechische FluggesellschaftAegean Airlines in den siebenJahren ihres Bestehensbereits eingeheimst – und dieErfolgswelle ebbt nicht abDer jüngste Coup gelang der profitablenRegionalfluglinie vor wenigenMonaten: Im November 2005wurde Aegean Airlines von Lufthansaals Partner ausgewählt. Vondieser Kooperation verspricht sichder District Manager von Baden-Württemberg, Ulrich Welt, eineMenge. Denn nun kommen zu den21 Zielen von Aegean Airlines nochsechs Code-Share-Verbindungenmit Lufthansa und damit Anbindungan deren weltweites Streckennetz.Außerdem hofft Aegean, durch dieKooperation mit der renommiertenGesellschaft in Deutschland mehrGeschäftsleute an Bord zu locken.Gerade im Businessbereich istAegean Airlines derzeit noch eherunterrepräsentiert.Für HeimaturlauberAuszeichnungen und wachsende Passagierzahlen:Über positive Trends freuen sich auch die Crews.Das Gros der Passagiere, die bishervon <strong>Stuttgart</strong> aus fliegen,sind Griechen, die zu Familie undFreunden in ihrer griechischenHeimat reisen. Darin sieht UlrichWelt eine große Bedeutung des<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>s für dieAirline: Rund 77.000 Griechen lebenin Baden-Württemberg, über dieHälfte von ihnen allein in der Region<strong>Stuttgart</strong>.Daneben haben auch kulturelleReiseveranstalter Aegean Airlinesfür sich entdeckt: Der NordenGriechenlands lockt mit archäologischenSchätzen und unberührterNatur. Im vergangenen Jahr flogenrund 4 Millionen Passagiere mit,ein Zuwachs von knapp 12 Prozentgegenüber 2004.Dass auch nächstes Jahr ein dickesPlus zu verzeichnen ist, daran arbeitetAegean Airlines kontinuierlich.Sie ist die erste und bisher einzigegriechische Fluggesellschaft, bei derdie Kunden per E-Ticket einchecken20


können. Innovation und Qualitätder Airline wurden bereits dreimalvon Jurys belohnt: 2004/2005wurde Aegean Airlines durch denVerband Europäischer RegionalerFluggesellschaften (ERA) als besteeuropäische Fluggesellschaft ausgezeichnet.Zuvor war ihr schondie Bronzemedaille verliehen worden,und momentan belegt dieAirline Rang zwei der europäischenBestenliste.Im dritten Jahr in Folge schreibt diejunge Airline, die ihren Hauptsitzin Athen hat, nun schwarzeZahlen. Begonnen hat diese Erfolgsgeschichteim März 1999.Damals ging’s beim Jungfernflugvom Heimatflughafen Athen nachHeraklion und Thessaloniki. Nachund nach wurden Flotte undStreckennetz ausgebaut, wobeidie Verbindungen zwischen griechischemFestland und den zahlreichenInseln zum Standbein dergrößten privaten FluggesellschaftGriechenlands wurden.Pläne schmiedenDas Auslandsgeschäft begann zweiJahre später: Seit Aegean Airlines imApril 2001 mit der FluggesellschaftCronus Airlines fusionierte, fliegtsie auch Ziele in Deutschland an.Zuerst war aus Baden-Württembergnur Thessaloniki erreichbar, dochnoch im gleichen Jahr wurdeder Flugverkehr auf der Strecke<strong>Stuttgart</strong>-Kavala aufgenommen.Mittlerweile verfügt die Airlinemit den rund 1.600 Mitarbeiternüber eine 18 Flugzeuge umfassendeFlotte, davon zwölf Boeing737-300/400 und sechs Avro RJ100-Jets. 14 der 21 Destinationenvon Aegean Airlines sind innergriechisch,die übrigen Ziele liegen inDeutschland, Italien und auf Zypern.Im griechischen Inlandsverkehr istAegean Airlines sogar Marktführermit rund 55 Prozent Marktanteil.Und der Umsatz 2005 lag bei rund330 Millionen Euro, ein Plus gegenüberdem Vorjahr von 18 Prozent.Die erfreulichen Zahlen der letztenJahre lassen die schnell wachsendeFluggesellschaft Zukunftspläneschmieden: Ab Februar 2007 soll dieFlotte nach und nach komplett aufFlugzeuge des Typus Airbus A320umgestellt werden. Damit verfügtdie Airline dann über modernsteTechnologie und eine der jüngstenFlotten im Mittelmeerraum. Dieneuen Maschinen sollen auch dieExpansionspläne der Airline auf nationalenwie internationalen Routenunterstützen. Ziele wie Istanbul,Bulgarien oder Albanien könntenbald von Athen aus angeflogen werden.Auch im griechischen Flugmarktsind noch Kapazitäten frei.Künftig nur noch Airbus – dasind sich Theodoros Vassilakis,Vorsitzender von Aegean Airlines(links), und Christopher Buckley,der Airbus-Vizepräsident fürEuropa, einig.FlugverbindungenAegean Airlines fliegt täglichaußer dienstags um 10:45 Uhrnach Athen mit Zwischenlandungin Thessaloniki, wo sie zuvor um7 Uhr gen <strong>Stuttgart</strong> gestartetwar. Außerdem jeden Samstagum 16:45 nach Kavala, wo dieAnreise um 14:20 Uhr losging.Zwischenstopp in <strong>Stuttgart</strong>: BeimSicherheitscheck überprüft der Pilotdie Triebwerke der Maschine.Ab in den Süden: Von <strong>Stuttgart</strong> aus fliegt Aegean die ZieleThessaloniki, Athen und Kavala an.21


e i s e a k t u e l lKultur puran Spaniens SonnenküsteWer nach Andalusien reist, kennt Málaga. Doch zumeist nurden <strong>Flughafen</strong> und die Shuttle-Bahn zum Strand. Das eigentlicheMálaga mit seiner malerischen Altstadt, beschaulichenPlätzen und einem inspirierenden Kulturangebot bleibt in derRegel links liegen. Schade für den, der es verpasst!In festlichen Flamenco-Kleidernströmen die Spanierinnenzur Feria im August.Neben den Städten Sevilla, Granadaund Córdoba mit weltberühmtenSehenswürdigkeiten mag Málaga aufden ersten Blick wenig bestechendwirken. Doch wer der 560.000-Einwohner-Stadt ein bisschen Zeitwidmet, kann viel echtes Spanienerleben: kleine Cafés entdecken,durch grüne Parks spazieren undsich in der turbulenten Markthallevon der Vielzahl an Gerüchen undEindrücken verzaubern lassen.Málaga liegt in der autonomenRegion Andalusien und ist Hauptstadtder gleichnamigen Provinz. Trotz seinerherrlich zentralen Lage an derCosta del Sol (Sonnenküste), die miteinem ganzjährig milden Klima aufwartetund dadurch eines der bedeutendstenTouristenziele Spaniensist, war Málaga selbst bisher vomTourismus wenig tangiert. Dabeischien die direkt am Mittelmeergelegene Stadt schon immer frem-22


de Völker anzuziehen. Von denPhöniziern als Handelskoloniegegründet, ließen sich nacheinanderGriechen, Karthager und Römerin der Hafenstadt nieder. Unterden Mauren erlebte Málaga seineBlütezeit und wurde erst 1487 vonden katholischen Königen erobert.Der 1588 erbaute Hafen, die industrielleEntwicklung zu Beginn des19. und der Küsten-Tourismus im20. Jahrhundert machten Málagazu einer der wichtigsten Städte desLandes. Ihr historisches Erbe ist bisheute zu spüren.Moscheen und MuseenZum Beispiel in den Gassen derAltstadt oder in der imposantenRenaissancekathedrale, die vonden christlichen Eroberern ab 1528über einer Moschee erbaut wurde.Von den Málagueños wird sie auch„La Manquita“ (die Einarmige)genannt: Der zweite Turm wurdeaus Geldmangel nie vollendet. Hochüber der Stadt thronen zwei weitereSchätze aus früheren Zeiten:Málagas bedeutendstes Bauwerk,der Königspalast Alcazaba, der im11. Jahrhundert für die Könige vonGranada errichtet wurde, und dieGibralfaro-Burg, die der Kalif vonGranada im 14. Jahrhundert auf denResten eines Palastes der Phönizierbauen ließ.Von dort oben genießt man eineherrliche Aussicht über die Stadtam Meer und kann in aller Ruhe dasnächste Ziel ausspähen. Vielleichtdie nahe gelegene Stierkampfarena?Oder doch lieber ein Bummel durchdie feine Einkaufsmeile Calle Larios?Auch kulturell Interessierte kommenin der Geburtsstadt Pablo Picassos– dem neben Schauspieler AntonioBanderas wohl berühmtestenSohn der Stadt – auf ihre Kosten.Insbesondere seit im Oktober 2003mitten in der Altstadt das Picasso-Museum eröffnet wurde, in demman gut 200 Werke aus all seinenSchaffensperioden bestaunenkann. Picassos Geburtshaus, nurfünf Minuten vom Museum entferntan der Plaza de la Merced gelegen,steht für Besucher ebenfalls offen.Den jungen Málagueños ist dieserPlatz wohl eher aus anderenGründen bekannt. Geht der Tag zurNeige, trifft sich hier die JugendMálagas, bevor sie in die zahlreichenBars und Diskotheken ausschwärmt.Das aufregende Nachtleben Málagasist weit über die Stadtgrenzen hinausbekannt. Überhaupt – die Einwohnerder südspanischen Stadt wissen zufeiern, und das nicht nur nachts:Während der Feria im August, demgroßen Stadtfest mit Stierkampf,wird tagelang durchgefeiert. JedesJahr zur Karwoche, der SemanaSanta, füllen sich die Straßen vonMálaga bei Prozessionen.Strand und StreunenOhne einen Strandbesuch verlässtdann wohl doch keiner die Stadt.Dazu sind die Strände hier zu feinsandig,und die Sommerhitze in denStraßen ist einfach zu groß. Wendabei Betonburgen im Hintergrundnicht stören, der sucht die bekanntenTouristenorte der Umgebung auf:Benalmádena, Fuengirola oderTorremolinos. Sie bieten alles, wovonder Strandurlauber träumt.Und wer auch davon genug hat, demsteht das andalusische Hinterlandmit Granada, Sevilla und CórdobaBlumentöpfe zieren vielerorts dieweißen Hauswände.offen. Alle drei sind von Málagabequem mit Mietwagen, Zug oderBus zu erreichen.Der Weg dorthin führt durch idyllischeweiß getünchte Dörfer, diePueblos Blancos, die meist wieSchwalbennester unterhalb einermächtigen Burg am Berg kleben.Hier finden sich zahlreicheMöglichkeiten, die Facetten der lokalenKüche zu kosten: Eine einzigartigeAuswahl an frittiertem Fisch,frische Meeresfrüchte, „gazpacho“,eine Art kalte Gemüsesuppe, undexquisite Dessertweine laden zumSchlemmen ein. Zurück in Málagalässt man den Abend mit einemKonzertbesuch oder einem GläschenSherry in der Bodega um die Eckeausklingen.Die Prozessionen währendder Semana Santa sind wahreBesuchermagnete.FlugverbindungenMit Condor oder Germanwingsgeht es dienstags, donnerstagsund sonntags von <strong>Stuttgart</strong> nonstopnach Málaga und zurück. DieFlugzeit beträgt zwei Stunden undfünfundvierzig Minuten.Von der Burg Gibralfaro genießt man einen grandiosen Blick auf Stadt und Hafen.23


f l u g h ä f e n d e r w e l tVom <strong>Flughafen</strong> Dublin sind esnur wenige Kilometer bis an dieIrische See.Große Pläneauf der grünen InselFáilte cuig aerfoirt Bhaile Átha Cliath – wer diese Zeilen liest,muss sie nicht aussprechen können und weiß doch gleich, dasser auf der grünen Insel angekommen ist. Die irischen Worteheißen „Willkommen am <strong>Flughafen</strong> Dublin“ und begrüßen dieFluggäste am aufstrebenden Airport der irischen HauptstadtDublin begrüßt die Passagiere ausaller Welt zweisprachig.Tigerstaaten nennt man jeneNationen Südostasiens, die im vergangenenJahrzehnt ein phänomenalesWirtschaftswachstum hingelegthaben. Aber nicht nur in Asienkennt man Raubkatzen: „KeltischerTiger“ ist der in Anlehnung daranentstandene Beiname für Irland,denn auch der Inselstaat ist zuRecht stolz auf sein phänomenalesWirtschaftswachstum während derletzten Jahre.Besonders spürbar wurde diesam <strong>Flughafen</strong> Dublin. Im 14. Jahrin Folge verbucht der Airport deririschen Hauptstadt Zuwachs beiden Passagierzahlen. Ein Rekordjahrjagt das andere. Allein innerhalb derletzten zehn Jahre hat sich die Zahlder Reisenden mehr als verdoppelt.Sie stieg von acht Millionen imJahr 1995 auf über 18,4 MillionenEnde 2005. Jährlich kam etwa eineMillion hinzu. Damit ist Dublin derzeitder am fünftschnellsten wachsendeAirport Europas. Dass sich dieTendenz 20<strong>06</strong> fortsetzt, davon istGeschäftsführer Robert Hilliard überzeugt.„Unsere Verkehrsprognosenzeigen, dass der <strong>Flughafen</strong> im Laufdes Jahres höchstwahrscheinlicherstmals die Marke von 20 MillionenPassagieren knacken wird.“Den größten Beitrag zum enormenWachstum des <strong>Flughafen</strong>s leistendie Flugverbindungen aufden europäischen Kontinent undnach Nordamerika. Eine andereDestination sticht weit heraus:London. Mit 4,5 MillionenPassagieren pro Jahr ist Dublin–London die stärkste internationaleRoute in ganz Europa. Und nocheine statistische Größe ist in Dublinvon Bedeutung: 50 Prozent allerabfliegenden Passagiere sind nachGroßbritannien unterwegs.Vorfahren dachten mitEin Trend, der wohl schon mit demallerersten Flug festgelegt wurde.Der ging nämlich am 19. Januar1940 nach Liverpool. Seither istDublin Airport stetig gewachsen.Aus der kleinen Anlage wurdeein bedeutendes internationalesDrehkreuz im Luftverkehr. Nachdem1948 und 1950 Startbahnen ausBeton die Landefläche aus Grasersetzt hatten, nutzten 1950 schon213.000 Passagiere den <strong>Flughafen</strong>der irischen Hauptstadt. Als Studienin den 60er-Jahren einen rapidenAnstieg des Luftverkehrs prognostizierten,kauften die <strong>Flughafen</strong>planervorsorglich Land zur Anlage zweierparalleler Startbahnen im Nordenund Süden der Terminals. Die südliche,2,6 Kilometer lange Startbahnwurde am 21. Juni 1989 eröffnet,die nördliche ist in Planung. So verfügtder <strong>Flughafen</strong> Dublin derzeitüber drei Start- und Landbahnen,die z-förmig angelegt sind.Doch wie an vielen anderenFlughäfen sind auch in Dublindie Kapazitäten ausgereizt. Für18 Millionen Passagiere ist derAirport vorgesehen, eine Zahl,24


Das 1941 eröffnete und mit mehreren Architekturpreisen prämierte Terminal ist der Brücke eines Luxusliners nachempfunden.die bereits im vergangenen Jahrerreicht wurde. Bis 2020 wird derPassagierverkehr laut Prognosedie 30-Millionen-Grenze schaffen.Kein Wunder also, dass sich das<strong>Flughafen</strong>-Management über dieWeitsicht der Vorgänger damals inden 60er-Jahren freut: Die damalsangedachte Startbahn im Nordensoll nun bis 2012 die kürzeste deralten Bahnen ersetzen, um so deranhaltend hohen Nachfrage nachFlugreisen gerecht zu werden.Schon 2009 ist zudem die Eröffnungeines neuen Terminals vorgesehen,mit dem die Kapazität auf 30Millionen Passagiere wächst. Undnicht zuletzt sollen bis 2011 vierzigneue Parkpositionen geschaffenwerden.Damit will der <strong>Flughafen</strong> Dublin seinAngebot an Reisezielen weiter ausbauen,um in der internationalenLiga auch künftig ganz weit obenmitzuspielen. Allein 2005 kamen 31neue Flugstrecken hinzu. Etwa 90Fluggesellschaften bedienen rund150 Ziele weltweit, darunter LosAngeles, Chicago und Toronto sowieim Nahen Osten Dubai und Bahrain.Wen die große weite Welt nicht reizt,der darf die Zeilen eingangs gernewörtlich nehmen: Die Iren sind einäußerst gastfreundliches Völkchen.Souvenirs in der NationalfarbeGrün sind beliebte Reisepräsente.Zum VergleichDUBSTRGesamtfläche 1.023 Hektar 390 HektarBahnlängen 1.339/2.072/2.637 Meter 3.345 MeterPassagiere 2005 18,4 Millionen 9,4 MillionenFlugbewegungen 2005 188.000 160.400FlugverbindungenHLX fliegt drei Mal pro Woche von <strong>Stuttgart</strong> nach Dublin. Mittwochs undfreitags startet der Flieger um 10:35 Uhr, sonntags um 11:50 Uhr. DieReise in die Stadt an der Liffey dauert rund zwei Stunden.Ihr HotelHotel<strong>Stuttgart</strong>-Airport nur wenige Minuten vom <strong>Flughafen</strong> entfernt Shuttleservice täglich von 04.00 bis 13.00 Uhrund von 15.00 bis 24.00 Uhr kostenfreies early-morning-breakfast von04.00 bis <strong>06</strong>.00 Uhr Wireless Highspeed Internetzugang großzügige, komfortable Zimmer warten auf SieIst doch naheliegend !Karl-Benz-Strasse 2570794 FilderstadtTelefon (0711) 70 90-0Telefax (0711) 70 90-100ascotairport@ascothotels.dewww.ascothotels.de25


u n t e r n e h m e n i m g e s p r ä c hDer perfekten Haftungauf der Spursitzt Reusch Deutschland, ein fürMarketing, Distribution und Vertriebzuständiger Zweig der Reusch InternationalLicence GmbH & Co. KG.Heute sind rund 30 Mitarbeiter inMetzingen beschäftigt; als Reuschhier noch produzierte, waren esüber 100. Die Firmenzentrale desUnternehmens liegt längst nichtmehr in Schwaben, sondern seit2001 in Valencia, wo auch dieProduktentwicklung mittlerweilesitzt. Reusch-Handschuhe vonheute sind globale Produkte. „DieProduktion ist heute in Fernost vielbesser als hier, die Chinesen habenuns Europäer im Eiltempo überholt“,sagt Thilo Höpfl, auf dem deutschenMarkt für Reusch-Sponsoring und-Marketing zuständig. „Diesen technischenVorsprung nutzen wir natürlichgerne.“und baumelte mit den Beinen.Hausaufgaben machten die vierReusch-Kinder damals auch meistin der Werkstatt; schließlich warendort Vater und Mutter anzutreffen.„Elektrische Maschinen gab eskeine, nur die Nähmaschinen zumTreten, und gepresst wurde dasLeder von Hand mit Gewichten“,erinnert sich Reusch an die erstenJahre.Schon mit Anfang 20 übernahmReusch junior die Verantwortungim Betrieb, nach einer kurzen,aber intensiven internationalenHandschuhmacher-Ausbildung undeiner Banklehre. Und schon balddarauf hieß es für ihn, mit neuenIdeen den elterlichen Betrieb überWasser zu halten: Viele Jahre hat-Handschuhmachen von HandFür diese Nummer 1 ist Reusch die Nummer 1: Der brasilianische KeeperDida steht beim AC Mailand im Tor.Der Markenname Reuschund das schwäbische StädtchenMetzingen sind unterSportfans vor allem eines:Inbegriff für erstklassige TorwarthandschuheKonzentriert duckt sich der Mann imTor. Angespannte Arme, seine Fingerzucken schon. Er trägt Handschuhe.Selbstverständlich. Meist solche mitdem Markenaufdruck des jeweiligenTeamsponsors.Das war nicht immer so. Noch vor40 Jahren wusste kein Mensch,was man sich unter einem Torwarthandschuhüberhaupt vorzustellenhätte – denn dergleichen gabes damals noch nicht. WenigeJahre später gab es sie. Auf allenHandschuhen war damals dasselbeLogo aufgedruckt: Reusch. Imschwäbischen Metzingen hat sichGebhard Reusch diese speziellegriffsichere Ausrüstung ausgedacht,und von da an haben Schwaben dieTop-Keeper der Welt ausgerüstet.Heute gibt es im Städtchen Metzingen– das sich selber mittlerweilezum international berühmtenFabrikverkaufs-Mekka gemauserthat – immer noch eine FirmaReusch. Allerdings, ganz zeitgemäß,in gewandelten Strukturen: In denBüros neben den heute nur nochals Lager genutzten WerkstättenDie Legenden bildenden frühenJahre sind unvergessen. Der 58-jährige Gebhard Reusch, Sohn desFirmengründers, später lange JahreFirmeninhaber und Erfinder derSpezialhandschuhe für Torwarte,erzählt von damals: Angefangen hates in den 30er- und 40er-Jahren, alsin seinem Elternhaus Handschuhegenäht wurden, damals schickeLeder-Modelle für die Dame undden Herrn.Er selbst saß oft bei den Handschuhmachernauf dem TischThilo Höpfl vonReusch DeutschlandSportlicher Schick war schonimmer angesagt.„Wir fliegen von keinem anderen <strong>Flughafen</strong> als<strong>Stuttgart</strong>. Praktisch sind für uns vor allem dieDirektflüge nach Valencia zum Firmensitz. Wennwir früh starten, kommen wir öfters schon zumFrühstücken an den <strong>Flughafen</strong> und haben dortZeit und Ruhe für unsere letzten Absprachen.Man kann sogar noch schnell seine Mailschecken. Angenehm finde ich am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong>, dass er so sauber und so übersichtlichist. In Frankfurt oder Heathrow kriegt man jaecht einen Vogel.“26


Zu den geschicktesten Näherinnenzählte stets Seniorchefin KlaraReusch. Noch bis vor wenigenJahren kam die alte Dame regelmäßigvorbei, um die kompliziertestenReparaturen zu nähen.ten sich Prominente wie PetraSchürmann oder Alfred Biolek gernein Reusch-Handschuhen sehen lassen.Doch in den 60er-Jahren verabschiedetesich die Mode zusehendsvon schicker Hand-Bekleidung. Dawurde der Markt plötzlich eng.Gebhard Reusch verlegte sich zuerstauf Ski-Handschuhe, ein Erfolg.Aber noch nicht genug. 1973 kamihm die Idee, Torwart-Ausstatter zuwerden. Seinerzeit fingen Keepernoch mit bloßen Händen und beischlechtem Wetter mit normalenWollhandschuhen den Ball.Tüfteln mit Sepp MaierUnd hier kam Sepp Maier ins Spiel,der damalige Bayern- und National-Torhüter. Mutig reiste der jungeschwäbische Unternehmer zu ihm.Er traf Maier „im Wirtschäftle“ beiMaiers Tennisanlage in Anzing beiMünchen. Tage zuvor hatten dieBayern gegen Hertha BSC verloren– so was vergisst ein GebhardReusch nicht zu erzählen, das gehörtbis heute mit zur Geschichte. „AmAnfang war unser Gespräch nur soein Blabla, wir waren beide skeptisch“,berichtet Reusch. Und dannging es doch zur Sache, also umGröße, Passform und Haftfähigkeit.Auch Maier grübelte damals vielüber Handschuhe, hatte sich alsSepp Maier unterstützte Reusch mehr als 15 Jahre lang beim Konstruierender Handschuhe und testete alle neuen Ideen am eigenen Leib.Material aber Frottee auserkoren.Eine Versuchsreihe startete, dieanderthalb Jahrzehnte andauernund die Basis für einen Welterfolgsetzen sollte.Reusch schickte Maier über 15Jahre lang jedes neu ertüfteltePaar Handschuhe. Exoten warendabei und mutige Experimente, wiejene Latex-Stulpen, die bis zumEllbogen reichten, um durchrutschendeBälle aufzuhalten. Maierzog alle Handschuhe im nächstenTraining an, testete sie – undschmiss sie hinterher häufig in dieEcke: „Wieder mal ein Riesenkäs“,knurrte dann die Torwart-Legendedem Tüftler zu. Der Weg zum Erfolgist bekanntlich steinig. Und stiftetechte Männerfreundschaften.In kürzester Zeit wurde Reusch inden frühen 70er-Jahren Weltmarktführerbei den Torwart-Handschuhen.„Weil wir die Ersten und Einzigenwaren, es gab ja damals nichts“,relativiert Thilo Höpfl. „Außerdemherrschte hier in Metzingen einInnovationsgeist, dass es raucht!Deswegen haben wir bis heuteunter Profis und auf dem Markt einso hohes Ansehen.“Zeitalter des SponsoringEs gab Fußball-Weltmeisterschaften,bei denen mehr als drei Viertel derKeeper Reusch an den Fingernhatten. Um 1990 spielten in derBundesliga von 18 Torhütern 15 mitReusch.Heute sind die Zeiten schwierigergeworden. Zahlreiche andereSportartikel-Hersteller wie Adidas,Puma oder Nike haben mittlerweileselbst Handschuhe entwickelt.Und im Zeitalter hoch dotierterSponsoring-Verträge entscheidenVereinsmanager und Spielerberater,was ein Torwart an den Fingern zutragen hat. Aber bei Reusch weißman eines genau, verrät Thilo Höpfl:„Es gibt genügend Bundesliga-Torhüter, die viel lieber mit Reuschspielen würden.“Handschuhe waren lange JahreHandarbeit, angefangen in derZuschneiderei.Meilensteine derFirmengeschichte1934 Karl Reusch beginnt in Metzingenauf dem Speicher des Privathausesmit der Herstellung von modischenLederhandschuhen undAccessoires1936 Kauf der ersten Werkstatt1947 Zweiter Firmenstart im heimischenWohnzimmer der Reuschs1950 Neue Werkstatt mit 250Quadratmetern1970 Gebhard Reusch tritt in dieFirma ein und beginnt, den Sporthandschuh-Marktzu erschließen1973 Reusch und Sepp Maier entwickelndie ersten Torwarthandschuhe1984 Beim 50-jährigen Firmenjubiläumist Reusch die Nummer 1 imgehobenen Ski- undTorwarthandschuh-Bereich1994 Die englische Pentland-Group kauftReusch. Unter dem Metzinger Dachsind nun auch weitere Markenangesiedelt, darunter Berghaus,ellesse und Speedo2001 Ein internationales Konsortium,bestehend aus Reusch-Distributeurenverschiedener europäischerLänder, kauft Reusch. Firmensitzvon Reusch International Licencewird Valencia. Metzingen bleibt Sitzvon Reusch Deutschland27


l a n d u n g e nBoeing MD-90-30Spannweite: 32,91 mLänge:46,51 mReichweite 4.400 kmMax. Startgewicht: 71 tSitzplätze: VIP-AusführungDie Mitglieder des saudi-arabischen Königshauses greifen für ihre Auslandsreisen auch gerne auf Maschinen der staatlichen Saudi Arabian Airlineszurück. Im Linienverkehr wird diese Boeing MD-90-30 ausschließlich auf Strecken im Nahen Osten eingesetzt.BAC 1-11-400Spannweite: 26,97 mLänge:28,50 mReichweite: 3.700 kmMax. Startgewicht: 45 tSitzplätze: VIP-AusführungDie BAC 1-11 von Mia Airlines gilt als eines der erfolgreichsten englischen Flugzeugmuster. Diese 1980 gebaute Maschine begann ihren Lebenslaufbereits als Geschäftsreiseflugzeug. Kürzlich wurde sie komplett überholt und mit einem exklusiven Interieur ausgestattet.Tupolev Tu-154MSpannweite: 37,55 mLänge:47,90 mReichweite: 5.200 kmMax. Startgewicht: 104 tSitzplätze: VIP-AusführungDiese in Russland gebaute Tupolev 154M von State of Bulgaria ist das Flaggschiff der kleinen Regierungsflotte der Republik Bulgarien. Zumeist wirdsie exklusiv für Reisen des Präsidenten oder des Regierungschefs eingesetzt.Boeing MD-83Spannweite: 32,91 mLänge:45,16 mReichweite: 5.100 kmMax. Startgewicht: 73 tSitzplätze: 167In den letzten Jahren wurden in Kroatien einige neue Fluggesellschaften gegründet, die den Flugverkehr spürbar beleben. Dubrovnik Airline hat aufdieser Boeing MD-83 zugleich eine attraktive Bemalung mit einem Bild der gleichnamigen Stadt eingeführt.28


a d e n a i r p a r kKarlsruhe/Baden-Baden:<strong>Flughafen</strong> weiter im AufwindMehr Flugziele, mehr Flugzeuge,mehr Passagiere –und das Einzugsgebiet desBaden-Airpark wächstWie die Mutter, so die Tochter:Auch der <strong>Flughafen</strong> Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) befindetsich im Steigflug. Nach einemPassagierzuwachs 2005 um 14,3Prozent auf rund 712.000 zeigendie Zahlen auch 20<strong>06</strong> wieder weiternach oben. Deshalb rechnet man amBaden-Airpark damit, die ursprünglichfür 20<strong>06</strong> angepeilte Markevon 800.000 Passagieren bis zumJahresende weit zu übertreffen.Mehrere Gründe sprechen dafür: einerweitertes Sitzplatz-Angebot der18 Ferienfluggesellschaften sowieEinziger <strong>Flughafen</strong>-Biergarten landauf, landab: Am FKB wird zu Cola undRadler eine echte Airport-Reality-Show serviert.neue Flugziele wie Dublin und Pisa,die Ryanair bis zu zweimal täglichanfliegen will.2005 war für den zweitgrößtendeutschen Regionalairport FKB einJahr baulicher Veränderungen. Mitder Eröffnung des neuen Fluggast-Terminals für rund 2 MillionenPassagiere sowie des neuen Vorfeldswurden eindeutige Signale für dieZukunft des <strong>Flughafen</strong>s Karlsruhe/Baden-Baden gesetzt.Modernste Technik im AnflugAls nächste große Investition wird die3.000 Meter lange Landebahn für diemodernste Stufe des Instrumenten-Landesystems fit gemacht. Undauch draußen vor den Terminalswurde emsig gebaut: Nachdemrund 74 Prozent der Passagiere mitdem Auto zum <strong>Flughafen</strong> Karlsruhe/Baden-Baden kommen, hat mankürzlich die Stellflächen erweitert.Jetzt stehen 4.000 Parkplätzebereit. Auf denen gilt eine kundenfreundlichePreispolitik: Die ersten30 Minuten sind jeweils kostenfrei.Ab dann kostet eine Stunde 60 Cent,und die Wochenpreise liegen zwischen15 und 30 Euro.Das Preis-Leistungs-Paket ausgünstigem Parken und günstigemFliegen lockt inzwischenimmer mehr Fluggäste auchvon außerhalb des eigentlichenEinzuggebietes zum Baden-Airpark– davon künden zumindest dieKennzeichenzählungen, die regel-mäßig vorgenommen werden. Beimletzten Mal kamen immerhin 9,9Prozent der Fahrzeuge mehr als 150Kilometer weit angereist. Sie stammenvor allem aus dem Saarland,aus Hessen, Frankreich und derSchweiz.All die Modernisierungen erforderngroße finanzielle Anstrengungen derAnteilseigner, zu denen neben dem<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> (66 Prozentder Anteile) auch die umliegendenStädte und Gemeinden zählen.Durch neue Arbeitsplätze und weitereSynergieeffekte macht sichdieses Geld aber für die Regionbezahlt. Insofern hört man dort dieErfolgsmeldungen besonders gern.Zum Schluss gleich noch eine: Im sogenannten operativen Geschäft, alsobei den laufenden Betriebskosten,schreibt der <strong>Flughafen</strong> Karlsruhe/Baden-Baden seit zwei Jahrenschwarze Zahlen.Shoppen und Reisen buchen aucham Wochenende: Das lockt dieGäste aus dem Umland.Vielfliegerpreise für Ihre Werbeartikel.Interesse an himmlischem Service und teuflisch guten Ideen für IhreWerbeartikel? Dann checken Sie am besten gleich bei uns ein:checkin@engel-werbung.deengel—werbung Werner Huissel GmbH · Werbeartikel und Promotion-ServiceJulius-Hölder-Straße 50 · 70597 <strong>Stuttgart</strong> · Tel. 0711/72 72 32-0 · Fax 0711/72 72 32-22www.engel-werbung.de29


B u c h t i p p sFür Bücherwürmer und LeserattenEin bisschen Flugblatt in BuchformViele schlagen im Flugblatt zuallererst die Seite 28auf. Dort zeigen drei unserer <strong>Flughafen</strong>-Kollegenregelmäßig Fotos der interessantesten hier gelandetenFlugzeuge. Für alle Spotter, Fans gibt es dieseAufnahmen jetzt auch in Buchform: Der Bildband vonAndreas Dürr, Matthias Lindner und Nico Ruwe heißt„<strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> – Highlights 1994 - 2004“. InFarbaufnahmen präsentieren sie 80 eindrucksvolleBesucher dieses Jahrzehnts, abgerundet durch informativeund lebendige Bildbeschreibungen. Eben ganzso, wie man es aus dem Flugblatt kennt. Der Bildbandder drei <strong>Stuttgart</strong>er ist im März 20<strong>06</strong> vorerst in einerkleinen Auflage erschienen und insofern eine echteRarität. Nachbestellungen sind jederzeit möglich.Lästern quer durch EuropaHolländer sind die letzten Nomaden Europas. Italiener sindvor allem laut – und Vorurteile sind einfach was Schönes.Sollten Sie noch keine haben oder aber Ihr Repertoire vergrößernwollen, dann ab zum Buchhändler: „Urlaubslandsleute– jede Menge Vorurteile für die Reise“ heißt eine handlicheNeuerscheinung, mit der man dann, bei etwaigerStraßencafélangeweile im Urlaub, auch flugs die Leutchen amNachbartisch ihren Schubladen zuordnen kann. Autor der feinenkleinen Gemeinheiten ist Helge Sobik, den man als spitzfedrigenAuslandsreporter in der Süddeutschen Zeitung oder derFinancial Times Deutschland kennt. Und wen auf Seite 115 dasschlechte Gewissen packt ob so viel gemeiner Gedanken, dermuss nur noch einmal umblättern. „Eisbein auf dem Everest“heißt das letzte Kapitel, in dem endlich auch die Deutschenrichtig ihr Fett weg kriegen.Andreas Dürr/Matthias Lindner/Nico Ruwe ·<strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> – Highlights 1994 - 2004 ·Bestellbar bei nico.ruwe@web.de · e 39,90Superschlaues BilderbuchWarum piepst die Sicherheitskontrolle? Undwohin rollt eigentlich das Gepäck auf demFörderband? Das große Bilderbuch „Auf dem<strong>Flughafen</strong>“ von Petra Klose und Isidre Monéskennt die Antwort auf all solche Fragen. Bessergesagt: Bruno Besserwisser kennt sie. Derfreundliche Geselle in Pilotenuniform begleitetdie jungen Leser durch das Buch. Und wer nichtgerade eines der aufklappbaren Pappfenster öffnet,um das Bild hinter dem Bild zu entdecken,der kann von Bruno Besserwisser fast schonalles lernen, was ein zukünftiger Pilot mal wissensollte.Petra Klose/Isidre Monés ·Auf dem <strong>Flughafen</strong> · Xenos Verlag ·ISBN 3-8212-3<strong>06</strong>6-5 · e 9,95Helge Sobik · Urlaubslandsleute · Jede Menge Vorurteilefür die Reise · Solibro Verlag · ISBN 3-932927-30-3 · e 7,90FLUGBLATTErscheint vierteljährlich,Auflage 70.000 ExemplareHerausgeber<strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> GmbHPF 23 04 61, 7<strong>06</strong>24 <strong>Stuttgart</strong>Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon: 07 11/9 48-37 53,E-Mail: presse@stuttgart-airport.comRedaktionVolkmar Krämer (verantwortlich)Veronika RenkenbergerBeiträge in diesem HeftWolf-Dieter Ebersbach, Volkmar Krämer, VeronikaRenkenberger, Nico Ruwe, Ingrid Schiffner, BeateSchleicherKoordination, LayoutWerbeagentur Beck GmbH & Co. KG,73732 Esslingen, Telefon: 07 11/93 78 93-0E-Mail: info@werbeagentur-beck.deInternet: www.werbeagentur-beck.deAnzeigenverwaltungBeck Medien- und Verlags-GmbHKarin Weber, 73732 EsslingenTel. 07 11/33 59 16, Fax 07 11/93 78 93-9,E-Mail: info@beckmedien.deDruckF&W Mayer Service&Print,Schelztorstr. 50, 73728 EsslingenBildnachweisAegean Airlines, Deutscher Wetterdienst,Gaetano Di Rosa, <strong>Flughafen</strong> Dublin,<strong>Flughafen</strong> Karlsruhe/Baden-Baden, FSG,Erich Geigenmüller, Rebekka Knauß,Matthias Lindner, Andreas Lobe, VeronikaRenkenberger, Reusch, Maks Richter,Ingrid Schiffner, Beate Schleicher, ArchivFalk Siemering, Ulrich Stolte, <strong>Stuttgart</strong>erFlugdienst, Turismo Andaluz, Turismo Costadel Solwww.stuttgart-airport.comFlugblattist titelschutz- und warenzeichenrechtlichgeschützt. Für unverlangt eingesandteManuskripte und Fotos wird keine Haftungübernommen. Zitate aus dem Inhalt sind beiQuellenangabe erwünscht, Belege erbeten. DieAngaben in dieser Publikation beruhen auf sorgfältigenRecherchen der Autoren. Herausgeberund Autoren können jedoch keine Haftung fürVollständigkeit und Richtigkeit der Angaben indieser Publikation übernehmen. Für den Inhaltder Anzeigen sind die Inserenten verantwortlich.Alle Rechte vorbehalten.Es gilt die Anzeigenpreisliste Juli 200430


Deine FlügelMadridLissabonFaroMalagaLondonParisBarcelonaMallorca<strong>Stuttgart</strong>HamburgBerlinBolognaDresdenPragWienBudapestZagrebSplitRomWarschauKrakauIstanbulThessalonikiMoskauIzmirAntalya25 Ziele ab <strong>Stuttgart</strong>.19*Ab €*Inkl. Steuern, Gebühren und Entgelte. Pro Strecke. Begrenzte Sitzplatzkontingente.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!