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Ausgabe 3/06 - Flughafen Stuttgart

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Die Perle mit der feinen NasePerle weiß: Jetzt gilt es. Eifrig huscht die Zollhündin an den aufgereihtenKoffern und Taschen entlang, schnüffelt hier, riechtda. Stoppt. Kratzt aufgeregt am braunen Trolley. Was bedeutet:Hier sind Lebensmittel drinEin bisschen wild und aufgedrehtgibt sich Perle schon noch. Aberwenn’s drauf ankommt, ist sie mitvollem Einsatz dabei. Die deutscheSchäferhündin ist der neue Zollhundam <strong>Flughafen</strong> und spezialisiert aufdas Aufspüren von Lebensmitteln.Knapp zwei Jahre ist sie alt, alsoein Hundeteenager. Ihr Herrchen,Hundeführer Thomas Wegener, lobt:Ihre Sache macht sie richtig gut.Eigentlich sollte Perle Rauschgiftspürhündinwerden, nachdem der Zoll sieim November 2004 gekauft hatte. ImSommer 2005 startete sie mit ihrem„Chef“ Wegener die Ausbildung zumSchutzhund. In der Zollhundeschulebei Ansbach wurden die beiden zumperfekt eingespielten Team.Die HundekarriereleiterDann kam plötzlich Bewegungin Perles junge Karriere. Im November2005 beschloss dasBundesfinanzministerium wegender Vogelgrippe, Hunde speziellzur Lebensmittelsuche auszubilden.Die heißen im Fachjargon„Erzeugnisse tierischen Ursprungs(ETU)“ und dürfen nicht importiertwerden. Für die neuen Suchhundegalt: Sie sollten bereits einen Teilder Ausbildung absolviert haben,Gehorsamstraining, Triebförderungund Gewöhnungsphase.Glück für <strong>Stuttgart</strong>: All dieses hattePerle just in der Zollhundeschulegelernt. So fiel die Wahl der Oberfinanzdirektionin Karlsruhe, der dieZollämter des Landes unterstehen,auf den <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>. Anfang20<strong>06</strong> startete das Projekt, zweiMonate später war der Kurs in derZollhundeschule beendet.Seither war Perle von der Adelegg,wie ihr offizieller Name vomZüchter lautet, schon bei unzähligenEinsätzen mit von der Partie,hat kiloweise Käse, Fleisch & Co.erschnuppert.Was der Besitzer des jeweiligenGepäckstücks anfangs gar nicht mitbekommt.Erst bei der Zollkontrollebittet ihn ein Beamter, den zuvor vonPerle ausgewählten Koffer auszupacken.Tauchen da Hühnchenfleischund Käselaibe auf, wandern diesezunächst in eine große Gefriertruheund werden schließlich entsorgt.Zweierteam auf sechs BeinenPerles Hundeführer Thomas Wegenerschätzt seinen Beruf sehr: „Man hateine enge Bindung zum Tier, weilman ja enorm viel Zeit mit demHund verbringt.“ Perle gehört zwardem Bund, wohnt aber bei ThomasWegener zu Hause. Und dort wirdsie auch bleiben, wenn sie einmalnicht mehr eingesetzt wird. Genauwie Wegeners früherer vierbeinigerKollege, Rauschgiftspürhund Prinz.Ihn brachte Wegener mit, als er1994 in <strong>Stuttgart</strong> anfing. „2004 istPrinz aus dem Dienst ausgeschieden“,erzählt Wegener ein bisschenwehmütig. „Er blieb aber bei mir biszum Schluss.“Neben Perle gehören momentannoch acht Rauschgiftspürhunde zurHundestaffel am <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>.Zwei von ihnen haben gelernt, passivanzuzeigen – das bedeutet, siesetzen sich still hin, sobald sie wasgefunden haben. Man setzt sie daherbei der Suche an Personen ein. WennPerle und ihre fünf aktiv anzeigendenHundekollegen etwas finden,kratzen sie am Gepäckstück.Der Hundeeinsatz bringt den Reisendenerhebliche Vorteile, erklärtAndreas Pimiskern, Zollhundelehrwartdes <strong>Flughafen</strong>s. Weil Perleflink an den aufgereihten KoffernFeine Spürnase: Perlehat in ihrer jungenKarriere schon vielunerlaubte Frachterschnuppert.vorbeihuscht, entfallen langeSchlangen an den Zollkontrollen, wofrüher teilweise 200 Koffer per Handgeöffnet werden mussten. Heutekönnen sich die Beamten auf jeneGepäckstücke konzentrieren, diePerle zuvor herausgepickt hat. Unddie Erfolgsquote ist hoch: PerlesNase täuscht sie nur äußerst selten.13

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