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Ausgabe 3/06 - Flughafen Stuttgart

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I n t e r v i e wPerspektiven für den <strong>Flughafen</strong>Fotografisch bietet der <strong>Flughafen</strong> manch schöne Perspektive. Aber umweiter als wirtschaftlicher Motor für Region funktionieren zu können,braucht der Airport selbst bald neue Perspektiven.Braucht der <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> eine zweite StartundLandebahn? In Teilender <strong>Flughafen</strong>nachbarschaftsorgt dieses Thema derzeitfür Emotionen. Einige Faktenstehen jetzt schon fest.Der Airport wächst und gedeiht –und zwar so gut, dass er in einigenJahren an seine Kapazitätsgrenzenstoßen wird. Neben zusätzlichenAbstellpositionen für Flugzeuge ist esvor allem die Start- und Landebahnselbst, die den <strong>Flughafen</strong> in absehbarerZeit am Weiterwachsen hindernwird.Doch ob es eine weitere Bahngeben wird, ist längst nicht geklärt:Im Verlauf des Jahres wird vonExperten geprüft, ob, wo und wieeine solche Bahn überhaupt sinnvollwäre. Geprüft wird die Möglichkeiteiner Ergänzungsbahn. Die Zahl dermöglichen Flugbewegungen könntedurch eine solche Bahn höchstensum 30 Prozent gesteigert werden.<strong>Flughafen</strong>-Geschäftsführer GeorgFundel hat sich öffentlich dafür ausgesprochen,die Erweiterungsmöglichkeitendes Airports zu prüfen.Im Flugblatt erklären er und seinKollege Walter Schoefer, warum diesfür den <strong>Flughafen</strong> eine existenzielleFrage ist.Flugblatt: Warum verläuft dieseDebatte denn bereits jetzt so emotional?Schoefer: Das liegt wohl an denBelastungen für die Anwohner. Diekann ich nicht klein reden und willdas auch nicht. Ich würde mir aberwünschen, dass ebenso anerkanntwird, welch wichtige Funktion der<strong>Flughafen</strong> als wirtschaftlicher Motorfür das ganze Land und speziell fürdie Filderregion hat. Solang es dem<strong>Flughafen</strong> gut geht, geht es auch derRegion gut.Flugblatt: Die Untersuchung, obeine kurze, zweite Bahn überhauptmöglich ist, beginnt erst richtig.Trotzdem melden sich schon Kritikerzu Wort.Fundel: Ja, aber gleichzeitig gibtes auch Unterstützer, die einenAusbau für wünschenswert undwichtig halten: Die Industrie- undHandelskammer der Region <strong>Stuttgart</strong>hat sich dafür ausgesprochen. Siefordert, dass die Leistungsfähigkeitdes Landesflughafens sichergestelltwird. Laut <strong>Stuttgart</strong> Marketingbraucht man eine zweite Piste,um den Tourismus in der Regionund im ganzen Land zu fördern.Auch die Junge Union zählt zu denBefürwortern. Mir selber ist vorallem eines wichtig: dass wir dasThema mit allen offen und ehrlichdiskutieren. Wir wollen den Dialog.Flugblatt: Der stärkste Vorwurfder Kritiker lautet, man hätte dieAnwohner hinters Licht geführt. Wiesehen Sie das?Fundel: Dies ist eine Behauptung,die ich ganz entschieden zurückweise.Wir hier am <strong>Flughafen</strong> habenstets mit offenen Karten gespielt.Unsere Zahlen sind seit Jahrenbekannt, wir wachsen, und diePrognosen sehen auch für die kommendenJahre weiteres Wachstumauf uns zu kommen. All dies veröffentlichenwir regelmäßig. Dass esnicht so weitergehen kann, ohnedass man dem Wachstum auchRaum bietet, ist jedem klar. Daskann keinen wirklich überraschen.Flugblatt: Warum können Sie eigentlichnicht einfach mit den vorhandenenKapazitäten weiter arbeiten undauf Wachstum verzichten? Ausbau-Kritiker fordern Bescheidenheit.Schoefer: Da wären die Grenzen derWirtschaftlichkeit schnell erreicht.Der Markt würde uns bestrafen.Rund um Baden-Württemberg herumgibt es andere Flughäfen: Frankfurt,München und Zürich. Dazu kommenkleinere wie Basel, Karlsruhe/Baden-Baden oder Nürnberg. Wennwir Airlines wegschicken müssen,weil es bei uns voll ist, profitierendie anderen. Und wir verlieren überkurz oder lang unsere Kunden – unddie Region die Arbeitsplätze und denAnschluss.Flugblatt: Im vergangenen Jahrwaren es etwa 160.000 Flugbewegungen.Die Bahn soll etwa180.000 Bewegungen verkraften.Insofern ist da noch etwas Luft drin,oder?Fundel: Das stimmt und stimmtauch nicht. Freie Startzeiten, alsoSlots, haben wir zu Tageszeiten,die für die Fluggesellschaften nichtso attraktiv sind, beispielsweiseam frühen Nachmittag. Doch schonheute gibt es Stunden, zu denen wirkeine weiteren Slots anbieten können.Aber wenn eine Airline gerneeinen Tagesrandflug in eine europäischeGroßstadt aufnehmen möchte,weil laut Marktforschung vieleGeschäftsleute aus Süddeutschlandmorgens dorthin wollen, dann wirdsie kein Interesse an einem Slot um13:30 Uhr haben.Flugblatt: Wäre eine weitere Bahndenn die Lösung des Problems?Fundel: Das wissen wir noch nichtgenau. Deswegen sind wir ja jetztin einer Phase der Überprüfung.Die Ergänzungsbahn würde in

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