Die obere gastrointestinale Blutung: Differenzialdiagnose und ...
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PPI sind in der Behandlung der Magen- <strong>und</strong> Duodenalulzera<br />
den H2-Rezeptor-Antagonisten überlegen, wobei<br />
der absolute Gewinn bei Duodenalulzera mit 9 %<br />
gering ist. Duodenalulzera heilen nach 4 Wochen PPI-<br />
Therapie. Bei Magenulzera ist die Heilungsrate nach<br />
8 Wochen größer als nach 4 Wochen [27].<br />
█ Kontroll-ÖGD innerhalb von 24 St<strong>und</strong>en?<br />
Der Nutzen einer Kontroll-ÖGD nach 24 St<strong>und</strong>en für<br />
Patienten mit Risikoulzera wurde auf der Basis kleinerer<br />
widersprüchlicher Studien bislang kontrovers diskutiert.<br />
Eine kürzlich veröffentlichte, etwas größere<br />
asiatische Studie zeigte jedoch für Risikoulzera, dass<br />
Rezidivblutung (von 13% auf 4 %) <strong>und</strong> Operationsrate<br />
gesenkt werden konnten [28].<br />
█ Helicobacter-pylori-assoziierte Ulkusblutung<br />
50–70% aller blutenden Magenulzera <strong>und</strong> 70 –90% aller<br />
blutenden Duodenalulzera sind mit Helicobacter<br />
pylori (H. pylori) assoziiert (Tab. 7) [29]. Das Risiko einer<br />
langfristigen Rezidivblutung ist wesentlich von einer<br />
erfolgreichen Eradikation abhängig. Während 10%<br />
aller H.-pylori-positiven Patienten innerhalb eines Jahres<br />
eine erneute <strong>Blutung</strong> erleiden, wird der Anteil<br />
durch erfolgreiche Eradikation auf weniger als 1% gesenkt<br />
[30]. <strong>Die</strong> Testcharakteristiken für den H.-pylori-<br />
Test verschlechtern sich durch die Anwesenheit von<br />
Blut <strong>und</strong> die Anwendung von PPI. Daher kann ein<br />
Urease-Test (HCP oder CLO) während der endoskopischen<br />
Erstuntersuchung oder ein Atemtest nach Einleitung<br />
der PPI-Therapie häufiger falsch negative Ergebnisse<br />
erbringen.<br />
Bei H.-pylori-assoziierter Ulkusblutung wird das<br />
Risiko einer langfristigen Rezidivblutung durch<br />
eine erfolgreiche Eradikation wesentlich gesenkt.<br />
Tabelle 7<br />
Helicobacter pylori <strong>und</strong> Ulkusblutung.<br />
Prävalenz von H. pylori<br />
50– 70% aller blutenden Ulzera<br />
70– 90% aller blutenden Duodenalulzera<br />
Risiko einer Rezidivblutung pro Jahr<br />
H. pylori positiv: 10%<br />
H. pylori negativ: 1 %<br />
Praktisches Vorgehen<br />
Empfehlungen zur H.-pylori-Eradikation<br />
Sind Duodenalulzera die Ursache einer <strong>Blutung</strong>, kann<br />
auf den H.-pylori-Test verzichtet <strong>und</strong> eine empirische<br />
Eradikation begonnen werden. Bei Magenulzera sollte<br />
ein H.-pylori-Test während der Erstendoskopie<br />
entnommen werden. Ein negativer Test schließt<br />
jedoch bei hoher Wahrscheinlichkeit einer H.-pylori-<br />
Infektion die Anwesenheit nicht überzeugend genug<br />
aus, so dass in diesem Fall der Test ggf. nach der<br />
Ulkusbehandlung wiederholt werden kann. Nach<br />
einer H.-pylori-Behandlung sollte die erfolgreiche<br />
Eradikation etwa 2 Wochen nach Beendigung der<br />
PPI-Therapie während der Kontrollendoskopie bei<br />
Magenulzera bzw. mit einem nichtinvasiven Test bei<br />
Duodenalulzera überprüft werden. Wir behandeln<br />
Duodenalulzera über 4 Wochen mit PPI <strong>und</strong> Magenulzera<br />
über 6– 8WochenmitPPI.<br />
█ NSAR-induzierte Ulkusblutung<br />
Bei einer durch NSAR bedingten Ulkusblutung muss<br />
versucht werden, diese Medikamente in Zukunft zu<br />
vermeiden. Ist dies nicht möglich, so sollte für die Dauer<br />
der NSAR-Therapie zusätzlich ein PPI eingenommen<br />
werden. Dadurch wird das <strong>Blutung</strong>srisiko um etwa 50%<br />
gesenkt. Cox-2-Inhibitoren werden wegen des erhöhten<br />
Risikos eines Myokardinfarkts gegenwärtig nicht<br />
empfohlen.<br />
Varizenblutung<br />
Etwa ein Drittel aller Patienten mit Zirrhose verstirbt<br />
an einer Varizenblutung. <strong>Die</strong> Varizenblutung ist in 50 –<br />
90% als Ursache einer <strong>obere</strong>n GI-<strong>Blutung</strong> bei Zirrhotikern<br />
anzuschuldigen [12]. Etwa 50% der Varizenblutungen<br />
(Abb. 3) sistieren spontan, es besteht jedoch ein<br />
hohes Rezidivrisiko. <strong>Die</strong> Mortalität einer ersten Varizenblutung<br />
beträgt zwischen 21 <strong>und</strong> 50% [8]. <strong>Die</strong><br />
Prognose hängt im Wesentlichen von der erfolgreichen<br />
Blutstillung, aber auch vom allgemeinen internistischen<br />
Komplikationsmanagement ab.<br />
Therapie<br />
Internistische Intensivmedizin<br />
█ Endoskopische Therapie<br />
Sklerotherapie. Sie ist als erste endoskopische Methode<br />
eingeführt worden. Dabei wird ein sklerosierendes<br />
Mittel in die Varize oder neben die Varize injiziert.<br />
Verschiedene Sklerosierungsmittel mit vergleichbarer<br />
Intensivmedizin up2date 5 ê2009<br />
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