Grömitz: Geschichte & Jubiläum CVJM Müssen ... - CVJM - Lippe
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Aus dem Freizeitdienst<br />
Auf einer Schafwiese fing es an<br />
Eine Autofahrt im Jahr 1953 sollte<br />
zu einer Entdeckung führen. Eine<br />
kleine Gruppe von <strong>CVJM</strong>-Mitarbeitern<br />
aus <strong>Lippe</strong> macht sich auf,<br />
um an der Ostsee einen Zeltplatz<br />
zu suchen. „Nachdem wir bis<br />
1952 Freizeiten in der näheren<br />
Umgebung durchgeführt hatten,<br />
erwachte<br />
in uns der<br />
Drang zur<br />
See.“* So<br />
beschreibt<br />
der damalige<br />
Leiter<br />
der Jugendarbeit<br />
des <strong>CVJM</strong><br />
Lage und<br />
langjähri-<br />
Schäfer Franck gerJungschar-Obmann im Kreisverband<br />
<strong>Lippe</strong>, Rudolf Schulte, diese<br />
Erkundungsfahrt. Von Lübeck an<br />
entlang der Küste fragen sie sich<br />
durch. In jedem Dorf und auf<br />
vielen Bauernhöfen, aber überall<br />
nur Absagen. Es ist enttäuschend,<br />
keiner will sie haben. Am Abend<br />
müssen sie aufgeben. Nachdem es<br />
spät geworden ist, beschließen sie,<br />
in <strong>Grömitz</strong> zu übernachten. In der<br />
Dunkelheit erreichen sie das Dorf<br />
Lenste. Dort gab es nur ein paar<br />
Das Gelände bei seiner Entdeckung<br />
Bauernhöfe, und sie wagen einen<br />
letzten Versuch. Wieder nichts!<br />
Nun ist die Strasse zu Ende, und<br />
sie wissen nicht so recht weiter. In<br />
der Ferne schimmert ein winzi-<br />
4<br />
<strong>Grömitz</strong>: vom Zeltlager<br />
ges Licht. Um dahin zu kommen,<br />
müssen sie sich zu Fuß auf einem<br />
Sandweg voller Wasserpfützen<br />
vortappen. Im Schein einer Petroleumlampe<br />
erreichen sie das<br />
Anwesen des Schäfers Frank.<br />
Elektrisches Licht gibt es hier noch<br />
nicht. Nach einigen Bedenken erklärt<br />
Herr Frank (siehe Foto links)<br />
sich dazu bereit, seine Schafswiese<br />
als Zeltplatz zur Verfügung zu<br />
stellen. Als die Kundschafter am<br />
nächsten Morgen sehen, dass diese<br />
sich direkt hinter dem Deich am<br />
Ostseestrand befindet, war<br />
es allen klar: Hier ist das<br />
ideale Gelände für unsere<br />
Sommerfreizeit !<br />
Vom Zeltlager zum modernen<br />
Feriendorf<br />
Das erste Zeltlager fand so<br />
im Sommer 1953 am Lenster<br />
Strand statt. Im Frühjahr<br />
1954 erfährt Rudolf Schulte,<br />
dass der Bauer Albrecht<br />
aus Lenste sein 7092 qm großes<br />
Grundstück, das direkt nebenan<br />
liegt, verkaufen möchte. Jetzt<br />
heißt es schnell entscheiden! Nach<br />
einem einstimmigen Beschluss<br />
in der Kreisvertretung wurde das<br />
Gelände noch im gleichen Jahr<br />
erworben.<br />
Nun konnten hier von 1954 bis<br />
in die sechziger Jahre Jugendzeltlager<br />
unter denkbar<br />
einfachen, aber für<br />
damals nicht unüblichen<br />
Verhältnissen,<br />
durchgeführt werden.<br />
Man schlief auf Stroh<br />
in Zelten, die noch<br />
aus Kriegsbeständen<br />
waren. Manche von<br />
diesen Zelten hatten kleine Löcher.<br />
Wenn es heftige Gewitterregen<br />
gab, wurden diese von den Jungen<br />
von innen mit Kaugummi zugeklebt.<br />
Nach solchen Regengüssen<br />
stand der ganze Zeltplatz unter<br />
Wasser. „Häufig fegte der Wind<br />
die Blechteller von den notdürftigen<br />
Tischen.“ Anfangs fehlten<br />
auch noch Strom- und Wasseranschluss.<br />
Küche und Lebensmittel<br />
waren in einer selbstgezimmerten<br />
Holzbude untergebracht. Für die<br />
ehrenamtlichen Kochfrauen und<br />
die Mitarbeiter waren das sicher<br />
stark belastende Aufgaben. Sie<br />
konnten nur mit großem Einsatz,<br />
aber auch mit Liebe und Geduld<br />
geleistet werden. Dennoch haben<br />
Die erste „Kochbarracke“<br />
viele diese Sommerlager noch in<br />
guter Erinnerung und haben auch<br />
immer wieder gerne mitgemacht.<br />
„Ungezählte junge Teilnehmer<br />
konnten durch Sport und Spiel erfreut,<br />
von der Sonne gebräunt, von<br />
der Seeluft und vom Meer erholt<br />
und nicht zuletzt durch die fröhliche<br />
Gemeinschaft zum Glauben<br />
geweckt und gestärkt nach <strong>Lippe</strong><br />
zurückkehren.“*<br />
Im Kreisvorstand reifte die Überzeugung,<br />
dass für die <strong>CVJM</strong>-Freizeiten<br />
am Lensterstrand feste<br />
Gebäude unbedingt nötig sind. So<br />
ist dann im Laufe von drei Jahrzehnten<br />
inzwischen ein modernes<br />
Feriendorf mit 63 Betten in drei<br />
festen Häusern mit Saal und Speiseraum<br />
und einer gut ausgestatteten<br />
Küche entstanden. Weitere<br />
drei Gruppen- und Freizeiträume<br />
sowie gepflegte Außenanlagen mit<br />
Sport- und Kinderspielplatz gehören<br />
dazu. In fünf Bauphasen und