Band I - Bruchweiler im Hunsrück
Band I - Bruchweiler im Hunsrück
Band I - Bruchweiler im Hunsrück
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Dieses Schuljahr hat einen bedeutenden Schülerzuwachs aufzuweisen. Die Schülerzahl betrug<br />
92 Kinder, darunter 54 Knaben und 38 Mädchen. Im Monat Mai wurde die Schule mit neuen<br />
Tintenfässern versehen. 14 Stck. Auf Veranlassung des Lehrers kam die Schule in den Besitz<br />
zweier neuen Landkarten: östliche und westliche Halbkugel. – Durch fortwährendes<br />
Regenwetter <strong>im</strong> Herbste konnten die Feldarbeiten nicht zur rechten Zeit verrichtet werden;<br />
daher mußten die Herbstferien um einige Tage verlängert werden.<br />
1904<br />
Dieses Jahr ist <strong>im</strong> allgemeinen als ein zurfriedenstellendes zu bezeichnen. Es brachte viel<br />
Heu, besonders gutes Getreide. Die Schule zählte 89 Kinder, darunter 45 Knaben und 44<br />
Mädchen. Der Schulboden wurde in den Herbstferien repariert, ebenso wurden 3 neue Bänke<br />
angeschafft, auch wurden die beiden Tafeln neu gestrichen.<br />
1905<br />
In dieses Jahr fällt die Gründung unserer Molkerei. Schon <strong>im</strong> vergangenen Jahre war der<br />
Wunsch nach einer solchen laut geworden, aber es herrschte keine Einigkeit unter den<br />
Leuten, da der richtige Anführer fehlte. Nachdem ein Komitee zusammengekommen war, an<br />
dessen Spitze der Lehrer fungierte, wollte man anfänglich einen Hausbetrieb einrichten. Da<br />
sich aber Dank der Aufklärungen bald die Ortschaften Sensweiler Schauren und Kempfeld<br />
daran beteiligten, kam man zu dem Entschluß, eine Dampfmolkerei zu gründen. Dieselbe kam<br />
an zu Stande und wurde <strong>im</strong> Januar 1906 eröffnet. Der Vorstand derselben ist der Lehrer<br />
Fried, Lautenam Brunett von hier und Ackerer Haag aus Sensweiler. Der Betriebsleiter, eine<br />
äußerst tüchtige Kraft ist Herr Brewka aus Posen. Die Molkerei kostet 21 000 Mark, diese<br />
Summe ist bei der Raiffeisenkasse geliehen. Im ersten Jahre hatte d. Ml. Einen Gewinn von<br />
über 2 000 Mark zu verzeichnen. Als Auszeichnung erhielt d. Ml. Von der<br />
Landwirtschaftskammer in Bonn 4 000 M. Auch viele andere Auszeichnungen hat sie<br />
bekommen, so unter dem Vorsitz des Deutschen Kronprinzen aus der Landwirtschaft.<br />
Ausstellung <strong>im</strong> Juli unter 800 Bewerbern den 1. Ehrenpreis und ein Diplom. Die Nachfrage<br />
nach Butter ist so groß, dass nicht alle befriedigt werden können<br />
1906<br />
Das Jahr 1906 ist als ein sehr ertragreiches zu bezeichnen. Die Körnerfrüchte, Weizen,<br />
Roggen etc. lieferten sowohl an Körner, als auch an Stroh einen sehr günstigen Ertrag. Das<br />
Heue war viel und weil ohne Regen eingeerntet, sehr gut. Viele Kartoffeln lieferten die Äcker,<br />
so dass sich der Preis bis auf 3,20 M. stellte, welcher Preis auch für das vergangene Jahr<br />
angenommen werden kann.<br />
Was nun den Landleuten auffällig wurde, waren die abnorm vielen Gewitter, welche in<br />
diesem Jahre niedergingen. Nicht alleine in unserer Gegend des Hochwaldes, sonder, wie uns<br />
die Zeitungen berichteten, verbreiteten sich dieselben über ganz Deutschland und nicht selten<br />
konnte man Unglücke lesen, die infolge Blitzschlag vorkommen.<br />
So ereignete sich auch hier in unserm Orte ein durch Blitzschlag entstandenes Unglück. Es<br />
war <strong>im</strong> Sommer desselben Jahres, an einem Sonntage, als ein sehr schweres Gewitter über<br />
unserm Orte sich entlud. Ein Blitz schlug in die Stallungen des Ackerers Bender ein und tötete