Band I - Bruchweiler im Hunsrück

Gegenwart seiner Herrn Amtsbrüder aus Hottenbach, Schauren und Wirschweiler eingeführt.
Wünschen wir ihm, seiner Familie und den beiden Gemeinden Gottes reichen Segen. Bald
hielt der Winter seinen Einzug; denn am 14. Nov. Stellte er sich schon ein und traf den Bauer
noch am Pflug und im Gemüsestück.
Am 28. Nov. Stellte der Schreiber dieser Zeilen einen Termometerstand von 11° Celsius fest.
Am 1. Dez. musste er aber dem Regen weichen. (Jetzt und) mitten im winterlichen Treiben
bekam die Schule unverhofft von Herrn Regierungsrat Berus und Kreisschulinspektors Herrn
Schüler Besuch.
Jetzt sind wir auf dem Hochwald so ziemlich von der Außenwelt abgeschnitten, da auch das
Postauto nicht mehr verkehrt. Der Betrieb musste in der Ermangelung der nötigen Reifen
eingestellt werden. Die Verbindung nach Morbach ist vollständig in Wegfall gekommen. Bei
einer abgehaltenen Sammlung zwecks Liebesgaben für die einheimischen Feldgrauen erzielte
das Ergebnis von 108 m.
Die Kinder sollten auch dieses Jahr wieder ihren Weihnachtsbaum haben. Deshalb
veranstalteten wir eine Weihnachtsfeier in der Kirche. Die Eltern und Freunde aus der
näheren Umgebung, die Kirche war zum Brechen voll, hatten sich zu der erhebenden und
eindrucksvollen Feier versammelt. Es gelangte ein zusammenhängendes Stück zur
Aufführung, in dem vertriebene ostpreußische Kinderklagen, es gäbe kein Frieden auf Erden.
Diese Klagepartei wurde von einer anderen Partei getröstet, dass sie doch noch zur
Erkenntnis kamen, Jesus ist in die Welt gekommen, um den Menschen die innere Freiheit, den
inneren Frieden zu bringen. Das Stück hatte seines „Zeitgemäßen Inhaltes“ wegen
allgemeinen Beifall gefunden. Die Feier fand am 2. Weihnachtstage statt.
Da die Waldarbeiter größtenteils zur Fahne einberufen sind, wurde am 31. Dez. 15 ein
Russenlager in dem Klingschen Lokale eingerichtet. Den Sommer über waren sie in
Allenbach und arbeiteten an der Wegverlegung nach Morbach, während sie den Winter über
Holz schlagen sollen.
An Kaisers Geburtstag fand morgens um ½ 9 die Schulfeier statt, um 11 Uhr versammelte
sich die Gemeinde in der Kirche um des Himmels Hilfe auf das Haupt unseres geliebten
Kaisers herabzuflehen. Erhebend wirkten die Worte des Herr Pfarrers, der die
Pflichterfüllung besonders untertrieben hatte. Bei der Sammlung, die am Nachmittag
stattfand, gingen 80 M ein, welche als Kaiser Spende verwertet werden sollen.
Im Monat Februar und der ersten Hälfte des März war ständig wechselndes Wetter. Trotzdem
begann die Frühjahrssaat ziemlich früh, schon am 16. März gegen 18. bez. 31. März in den
Vorjahren. In den März-Monat fiel dann auch die Zeichnung auf die 4. Kriegsanleihe. Ich
hatte verschiedentlich im Unterrichte mobil gemacht. Da kamen eines Tages einige Jungen,
von den andern Schülern als Abgesandte auserkoren, und frugen, ob sie denn nicht ihre
Sparbeträge zeichnen könnte. Gerade darum war es mir zu tun. Schon am 1. Tage kamen 561
M zusammen. Es blieb aber auch dabei. Da möchte sich denn auch die Kinder namentlich
anführen
Übertrag 35 M
1. Johanna Doll 14 M 16. Wilhelm Heß 15 M
2. Anna Schuster 15 M 17. Oswald Becker 15 M
3. Erna Schuster 30 M 18. Hugo Becker 10 M
4. Frieda Fickert 25 M 19. Heinrich Krieger 14 M
5. Elfriede Bach 25 M 20. Emil Stumm 27 M
6. Alice Schuler 25 M 21. Emma Schreiner 10 M
7. Hilda Bender 20 M 22. Friedrich Fickert 25 M
8. Adolf Schreiner 13 M 23. Hugo Dietrich 20 M
9. Eugen Bender 40 M 24. Karl Kefaber 20 M
10. Richard Becker 25 M 25. Otto Kling 20 M
11. Walter Becker 15 M 26. Walter Faust 13 M
12. Fritz Becker 15 M 27. Ida Kling 15 M