Jahresbericht 2010 pdf - Denkmalpflege - Kanton Basel-Stadt
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Wiederannäherung an den Originalzustand<br />
Ehemaliges Schulhaus, Steinenberg 4-6<br />
Thomas Lutz<br />
Bei einer früheren Renovation<br />
erhielten die unverputzten<br />
Fassadenteile teils einen dem<br />
rötlichen Sandstein angepassten<br />
Anstrich. Dies geschah,<br />
um unschön geflickte Stellen<br />
zu kaschieren. Die neue Farbgebung<br />
entspricht den an der<br />
Fassade gefundenen Farbresten<br />
des originalen Anstrichs<br />
und einer historischen Darstellung<br />
des 1822 errichteten<br />
Schulhauses.<br />
Im Jahre 1822, der <strong>Stadt</strong>graben am Steinenberg<br />
war kurz zuvor zugeschüttet<br />
worden, liess die <strong>Stadt</strong> an dessen Nordseite<br />
durch den Baumeister Johann Jakob<br />
Müller ein langgestrecktes Gebäude mit<br />
einem Krüppelwalmdach errichten. Dieses<br />
war zur Strasse hin zweigeschossig<br />
angelegt, zum damals auf seiner Rückseite<br />
tiefer liegenden Spitalgarten dreigeschossig.<br />
Es diente als Doppelschulhaus<br />
für Mädchen und Knaben, worauf<br />
die symmetrische Fassadengliederung<br />
mit den beiden separaten Eingängen<br />
noch heute hinweist.<br />
1896 bezog die Verwaltung des Historischen<br />
Museums das Haus. Im Herbst<br />
<strong>2010</strong> wurde die Gebäudehülle unter<br />
Leitung des Hochbauamtes in enger Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Kanton</strong>alen <strong>Denkmalpflege</strong><br />
saniert. Aufgrund der Farbbefunde<br />
an den Sandsteingewänden der<br />
Fenster und Türen sowie eines Aquarells<br />
des Künstlers Ludwig Adam Kelterborn<br />
aus der Zeit nach 1858 konnte die <strong>Denkmalpflege</strong><br />
die originale Farbgebung feststellen<br />
und entschied sich zusammen<br />
mit den anderen Verantwortlichen für<br />
die Wiederherstellung der ursprünglichen<br />
Farbfassungen: Die zuvor grünen<br />
Läden und die sandsteinsichtigen Architekturelemente<br />
erhielten ihren ursprünglichen<br />
hellgrauenAnstrich zu-<br />
rück. Die bis anhin weiss gestrichenen<br />
Fassadenflächen wurden mit einem gelblichen<br />
Verputz versehen. Damit erlangte<br />
der schlichte klassizistische Bau sein<br />
adäquates Erscheinungsbild zurück.<br />
Das alte Schulhaus einst und jetzt. Der schlichte klassizistische Bau ist das einzige<br />
noch erhaltene Zeugnis aus der ersten, unmittelbar nach der Zuschüttung des<br />
<strong>Stadt</strong>grabens 1820 einsetzenden Bebauungsphase am Steinenberg wie sie auf<br />
dem Kupferstich nach einem Aquarell von Achilles Bentz festgehalten ist. Im<br />
Oktober 1822 war das Doppelschulhaus für Knaben und Mädchen bezugsbereit.<br />
Ab 1858 beherbergte es die «Zeichnungs- und Modelierschule» – die Vorgängerin<br />
der Kunstgewerbeschule – und ab 1893 zunehmend Räumlichkeiten des Historischen<br />
Museums, dem es seit 1979 ausschliesslich als Verwaltungsgebäude dient.<br />
Bauherrschaft <strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
Projektleitung Peter Ogg, Hochbauamt<br />
Kant. Denkmalp�ege Alexander Schlatter, Thomas Lutz<br />
Denkmalkategorie Schutzzone<br />
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