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Jahresbericht 2010 pdf - Denkmalpflege - Kanton Basel-Stadt

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Das Bau- und Ausgabenbuch des<br />

Bauherrn. Felix Sarasin-Burckhardt<br />

p�egte intensiven Kontakt mit<br />

den am Um- und Ausbau seines<br />

Hauses Beteiligten. Alle O�erten,<br />

Bestellungen und Rechnungen sind<br />

in einem Bau- und Ausgabenbuch<br />

zusammengefasst. Der Kupferstich<br />

aus einem Firmenkatalog zeigt den<br />

zwölfarmigen Kronleuchter, der<br />

aus Paris stammt und noch heute<br />

im Neurenaissance-Saal des ersten<br />

Obergeschosses hängt.<br />

Im April 1840 übernahm der Baumwollgarnfabrikant<br />

und Ratsherr Felix Sarasin<br />

der Jüngere (1797-1862) das Haus zum<br />

Schöneck aus der Erbmasse seines<br />

Schwiegervaters, des Bankiers und Ratsherrn<br />

Johann Georg Burckhardt-Heusler.<br />

In der Absicht, das Anwesen zu arrondieren,<br />

erwarb Sarasin im gleichen Zeitraum<br />

drei angrenzende Nachbarhäuser.<br />

Mit dem Um- und Ausbau seines neuen<br />

Wohnsitzes beauftragte er Melchior Berri,<br />

der als bauleitender Architekt die Pläne<br />

und Detailentwürfe lieferte und einzelne<br />

Handwerker unter Vertrag nahm,<br />

während das Baugeschäft des Zimmermeisters<br />

Johann Jakob Stehlin d. Ä. mit<br />

der praktischen Bauausführung und der<br />

Erstellung des Rohbaus betraut wurde.<br />

Der Hauptbau wurde um ein Geschoss<br />

aufgestockt, seine Fassaden klassizistisch<br />

überformt. Obwohl die barocke Binnenstruktur<br />

der unteren beiden Geschosse<br />

weitgehend erhalten blieb, erfuhren die<br />

meisten Räume eine Modernisierung im<br />

Stil des Klassizismus und des frühen Historismus.<br />

Rückseitig entstand ein neuer<br />

dreigeschossiger Flügelbau. Die Errichtung<br />

einer Dépendance mit Remise und<br />

Stallung führte zur Schliessung des Gevierts<br />

gegen Osten.<br />

Die Tagebucheinträge bezeugen, dass<br />

Sarasin fast täglich den Bauplatz aufsuchte<br />

und sich mit seinen Baumeistern und<br />

Handwerkern zu Besprechungen traf.<br />

Offensichtlich war der Bauherr am Fortgang<br />

der Arbeiten sehr interessiert und<br />

nahm grossen Einfluss auf die künstlerische<br />

Gestaltung einzelner Räume.<br />

Dank der erhaltenen originalen Schriftbelege<br />

– Kostenvoranschläge, Bestellungen,<br />

Rechnungen – sind die für den Innenausbau<br />

zugezogenen Handwerker<br />

und ihre Arbeiten bekannt. Unter ihnen<br />

sind die Schreiner Samuel und Daniel<br />

Lindenmeyer, Ulrich Frey und Christoph<br />

Kehlstadt, der Schlosser Emanuel Engler,<br />

der Gipser Heinrich Köchlin, der Maler<br />

Wilhelm Müller und der Dekorationsmaler<br />

Carl Enholtz zu finden. Die Kachelöfen<br />

wurden von den Hafnermeistern<br />

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