Der Mensch - Gtz
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und die Bewohner im Umland<br />
der Touristenattraktion Petra in<br />
die Entwicklung einzubinden.<br />
Die Philosophie der Technischen<br />
Zusammenarbeit zur Rettung<br />
des Welterbes lautet: Wenn die<br />
Lebensbedingungen der <strong>Mensch</strong>en<br />
in Aleppo und im Umland<br />
der Felsenburg Petra über<br />
deren Teilhabe am Sanierungsprozess<br />
an Qualität gewinnt,<br />
werden sie den kulturellen<br />
Wert ihres historischen Lebensraums<br />
neu entdecken, sich mit<br />
ihm identifizieren und die Rettung<br />
des Kulturerbes als Gemeinschaftsaufgabe<br />
verstehen.<br />
Aleppos neue Seele<br />
Die Altstadt von Aleppo,<br />
einst blühendes Handelszentrum<br />
zwischen Mesopotamien<br />
und Europa, wurde 1990 unter<br />
Denkmalschutz gestellt. Jahrhundertelang<br />
hatten die Alep-<br />
piner mit Damaskus um die<br />
schönsten Moscheen, Koranschulen<br />
und Karawansereien<br />
gewetteifert. Die Große Moschee<br />
der Omaijaden kündet<br />
noch von der alten Pracht. Aber<br />
dass Aleppo einst ein pulsierendes<br />
Handelszentrum war,<br />
lässt sich heute in den meisten<br />
Vierteln nur schwer nachvollziehen.<br />
Nur wenige der sandfarbenen<br />
Wohnhäuser in den engen<br />
Gassen sind älter als 100<br />
Jahre. Die armen, in der Altstadt<br />
noch verbliebenen Aleppiner<br />
bauten ihre Gebäude nach eigener<br />
Fasson um. Zahlreiche<br />
historische Häuser dienen als<br />
Lagerhallen, an denen sich tagsüber<br />
ein nicht abreißender Verkehrsstrom<br />
im Schritt-Tempo<br />
vorbeiquält. <strong>Der</strong> typische Charakter<br />
einer Medina mit ihrer<br />
funktionalen Trennung von<br />
Arbeits-, Wohn- und Handelsbe-<br />
reich ging verloren. Die Folge:<br />
Die vormals intakten Wohngebiete<br />
in der Altstadt von Aleppo<br />
fielen in ein Koma. Wer es<br />
sich leisten konnte, zog in die<br />
Neustadt. Ganze Berufssparten<br />
kehrten dem nutzlos gewordenen<br />
Ort den Rücken. Die armen<br />
Mitglieder der Großfamilien<br />
blieben zurück. Sie hatten kein<br />
Geld, um ihre Wohnhäuser in<br />
der hoffnungslos übervölkerten<br />
Altstadt instand zu halten.<br />
Was also tun, um der Altstadt<br />
wieder eine Funktion und damit<br />
einen Verfallsschutz zu geben?<br />
Ein Plan, die ganze Altstadt<br />
flächendeckend zu sanieren,<br />
stieß auf gehörige Skepsis.<br />
Die Behörden beschränkten<br />
sich deshalb mit Unterstützung<br />
der GTZ-Berater zunächst auf<br />
einen kleinen Ausschnitt. Hier<br />
wurde die komplette Infrastruktur<br />
erneuert. Die Bewohner<br />
erhielten Kleinkredite zur<br />
Renovierung ihrer Häuser. Auch<br />
ein Kleingewerbe-Fonds wurde<br />
aufgelegt. <strong>Der</strong> Kern der Altstadt<br />
von Aleppo sollte schließlich<br />
kein Freiluftmuseum werden.<br />
<strong>Der</strong> erhoffte Domino-Effekt ließ<br />
nicht lange auf sich warten.<br />
Immer mehr Bewohner ergreifen<br />
nun die Initiative, indem sie<br />
ihre Häuser erneuern und damit<br />
auch zum Schutz des Kulturguts<br />
beitragen. Seit sich die<br />
Stadtverwaltung mit deutlicheren<br />
Worten zur Rettung der Altstadt<br />
bekannt hat, wächst die<br />
Zuversicht, dass in Alt-Aleppo<br />
neues Leben einkehrt.<br />
Einige sanierte Gebäuden<br />
dienen als Fortbildungsorte.<br />
Arbeiter werden hier mit den<br />
meist vergessenen altsyrischen<br />
Handwerkstechniken vertraut<br />
gemacht. In andere Baudenkmäler<br />
ziehen Restaurants ein,<br />
Galerien oder der Rote Halbmond,<br />
das arabische Gegenstück<br />
zum Roten Kreuz. Ein<br />
schönes Beispiel für die syrischdeutsche<br />
Zusammenarbeit in<br />
Aleppo ist die gemeinsam vereinbarte<br />
Rettung der Assadie-<br />
Schule. Die religiöse Aqaf-<br />
Stiftung stellte ihre Immobilie<br />
zur Verfügung, das Projekt übernahm<br />
die Sanierung, und das<br />
Gesundheitsdezernat trägt<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mensch</strong><br />
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