Mai-Ausgabe - Hanfjournal
Mai-Ausgabe - Hanfjournal
Mai-Ausgabe - Hanfjournal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4<br />
#104<br />
kostenlos<br />
Zwar ist Cannabis als Medizin immernoch (fast) illegal. Dr. Franjo<br />
Grotenhermen klärt seit Jahren darüber auf, warum das geändert<br />
werden sollte. Dieses mal beschreibt er die Schutzfunktion des<br />
Cannbinoidsystems. Auf Seite vier.<br />
2 news 5 guerilla growing 8 wirtschaft 10 cooltour<br />
8<br />
Die Prohibitionslogik ist gescheitert- meint auch die drogenpolitische<br />
Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Monika Knoche.<br />
Wie sich ihre Partei eine „rationale und humane Drogenpolitik“<br />
vorstellt, könnt Ihr auf Seite acht lesen.<br />
12 fun&action<br />
Mit Hanf aus der Krise?<br />
Noch besser als die Abwrackprämie<br />
Noch in diesem Jahr, genauer gesagt am 27. September, haben wir die Wahl. Die Krise wird uns bis dahin<br />
schon kräftig durchgeschüttelt haben. Warum in Deutschland in diesem Zusammenhang noch niemand<br />
laut über die Kosten des „War on Cannabis“ spricht, ist ein wenig rätselhaft.<br />
In den USA haben große Teile der Zivilgesellschaft bereits<br />
erkannt, dass Hanf eine Alternative darstellen kann, nicht<br />
nur als Energieträger und Medizin, sondern auch als legales<br />
Genussmittel (siehe Kasten), mit fast dem gleichen steuerlichen<br />
Potential wie Alkohol, allerdings mit weniger gefährlichen,<br />
sozial schädlichen und gesundheitlichen Nebenwirkungen.<br />
Auch wir brauchen einen Wechsel. Nebenbei wäre die Diskussion<br />
um Cannabis als Medizin und damit auch das Leid von<br />
den zahllosen CannabispatientInnen auf einen Schlag gelöst<br />
bzw. gelindert. Dies würde eine zusätzliche Kostenersparnis<br />
in nicht unerheblichem Umfang mit sich bringen. Einst wurden<br />
uns blühende Landschaften versprochen, die wurden in<br />
den Jahren 1998-2004, als die Zeit dafür reif war, rechts liegen<br />
gelassen. Unzeitgemäße Drogenpolitik als Bauernopfer für die<br />
Sozialdemokratie. Mittlerweile hat sich diese lasche Haltung<br />
in Sachen Hanf auch in Teilen der BündnisGrünen Partei breit<br />
geraucht gemacht. Zwar hat die Bundestagsfraktion im Februar<br />
einen Antrag zur Entkriminalisierung des Eigenanbaus<br />
eingebracht, doch besonders auf lokaler Ebene fallen immer<br />
wieder Grüne Politiker auf, die eine sehr uninformierte und<br />
mancher Orts sogar repressive Hanfpolitik unterstützen, so<br />
jüngst geschehen im Kreis Kleve. Oder gar zwischen „guten“<br />
(für medizinische oder landwirtschaftliche Zwecke) und bösem<br />
(= Rausch) Hanf unterscheiden. Auch der Vorsitzende<br />
Cem Özdemir tat sich auf Anfrage sehr schwer zur im Parteiprogramm<br />
geforderten Legalisierung zu stehen und meinte,<br />
Entkriminalisierung und Legalisierung seien fast das gleiche<br />
und eine genaue Unterscheidung ein Streit um Kaisers Bart.<br />
Falsch: Eine Entkriminalsierung wäre ein rechtlich unhaltbarer<br />
weil unsicherer Zustand, würde die Staatskasse kaum entlasten,<br />
den Jugendschutz nur unzureichend gewährleisten und<br />
neue Gesetzeslücken entstehen lassen.<br />
Nur eine Legalisierung unter strengsten Jugendschutzauflagen<br />
könnte mehrere ungelöste Probleme auf einmal bewältigen<br />
und zudem Arbeitsplätze schaffen, sowie Steuern in die mehr<br />
als leere Staatskasse spülen. Dazu müssen sich wenigstens die<br />
Kräfte einig sein, die es mit einer neuen politischen Ethik in<br />
Deutschland ernst meinen. Es ist auch wenig hilfreich, wenn<br />
Frau Kersten Naumann aus der LINKEN Bundestagsfraktion<br />
Positionen vertritt, die man eigentlich von Maria Eichhorn,<br />
CSU, kennt. Den drogenpolitischen Programmen der Nachwuchsorganisationen<br />
der im Bundestag vertreten Parteien,<br />
mit Ausnahme des Union- Nachwuchses, gebührt in Sachen<br />
Hanfpolitik Respekt. Alle Bemühungen bleiben jedoch Makulatur,<br />
weil Jusos und Julis es seit 20 Jahren nicht schaffen, ihren<br />
Positionen in der Mutterpartei ausreichend Gehör zu verschaffen.<br />
Und ist ein Juli oder Juso erstmal über 35, also in der Partei<br />
„angekommen“, verschwindet das Thema.<br />
Die Amerikaner machen es zur Zeit vor, dort weht nach acht<br />
Jahren Bush und rechtsbeugender Repression ein neuer Wind.<br />
Immer mehr Prominente, Wirtschaftsexperten, Polizisten,<br />
Staatsanwälte, Ärzte und Personen des öffentlichen Lebens<br />
nennen die Legalisierung von Hanf als einen der Hauptansätze<br />
zur Krisenbewältigung. Die Legalisierungsbewegung<br />
in den USA hat die Schmuddelecke verlassen, innerhalb der<br />
letzten zwei Jahre eine Menge lokaler Teilerfolge verbucht und<br />
enorm an Zulauf gewonnen. Das bedeutet einen großen Schritt<br />
in Richtung Legalisierung unter strengsten Jugendschutzauflagen.<br />
Um Ähnliches auch für die nächste Legislaturperiode<br />
in Deutschland zu erreichen, bedarf es einer Kooperation aller<br />
Kräfte, über Parteigrenzen hinweg. Ähnlich wie in der<br />
Schweiz. Das dort agierende Komitee „Pro Jugendschutz“<br />
vereint Mediziner, Psychologen, Prominente, Künstler und<br />
Politiker unabhängig ihrer Parteizugehörigkeit sowie natürliche<br />
und juristische Personen, welche sich alle für eine mutige<br />
und sachliche Cannabis–Politik einsetzen.<br />
Die Zahl der Drogentoten ist auf dem höchsten Stand seit<br />
2004, es werden immer weniger Händler, jedoch immer<br />
mehr Konsumenten verurteilt und kaum einer nimmt das<br />
zum Anlass, die bisherige Politik zu überdenken. Auch IHR<br />
könnt das ändern. Check: www.elf-online.eu<br />
unabhängig, überparteilich, legal<br />
Text: Michael Knodt<br />
HanfJournal.de / <strong>Ausgabe</strong> 05.09<br />
16<br />
Traumjob zu vergeben!!! Ihr wollt ein Praktikum bei<br />
den grossstadtsurvivorn machen?<br />
Dann seid ihr auf Seite 16 richtig, dort gibt es den<br />
Bewerbungsbogen.<br />
4/20 Day<br />
Ein Tag der Freiheit<br />
Seit den 70er Jahren feiern die Studenten der Universität<br />
von Santa Cruz (Kalifornien, USA) eine Art Kiffer-<br />
Feiertag – den „National Pot Smoking Day“. Sie versammeln<br />
sich am 20. April an der Statue des französischen<br />
Mikrobiologen Louis Pasteur, um gemeinschaftlich zu kiffen.<br />
Auch die Geschichte ihrer Herkunft ist etwas bewölkt.<br />
Eine von vielen Legenden besagt, dass im Jahre 1971 an<br />
einer kalifornischen High-School ein paar Kiffer-Kumpels<br />
(die „Waldos“) fraternisierten, die „4/20“ als Codewort<br />
für ihr Hobby ausgemacht hatten. In anderen Versionen<br />
heisst es, dass der polizeiliche Versandcode 420 Gras-<br />
Raucher identifiziert oder dass im Gras 420 chemische<br />
Verbindungen gefunden wurden. Doch was auch immer<br />
die wahre Bedeutung ist, der „4/20 Day“ hat sich fest in<br />
der Marihuana-Subkultur etabliert und steht vor allem<br />
für die Freiheit bzw. deren Fehlen. Das wohl größte „Pot-<br />
Picknick“ der Welt findet am 20.4. statt, die ersten Joints<br />
dürfen auch erst um 4:20 Uhr entzündet werden. Dann<br />
aber legt sich binnen weniger Minuten ein dichter Nebel<br />
süßlichen Geruchs über das in diesem Jahr von mehr als<br />
10.000 Studenten und Hippies bevölkerte Uni-Gelände.<br />
Inzwischen hat sich der „4/20 Day“ zu einem weltweiten<br />
Phänomen gemausert, wie unzählige Videos und Bilder<br />
im Internet beweisen. So hat beispielsweise Warren G. gemeinsam<br />
mit dem Schlagzeuger von Blink182, Travis Barker,<br />
für diesen Tag eine Hymne namens „Let’s get high“<br />
(420 Anthem) produziert.<br />
Vor kurzem legte San Franciscos Gesetzgeber Tom<br />
Ammiano einen Entwurf vor, der Marihuana wie Alkohol<br />
besteuert und reguliert. Inmitten einer historischen<br />
Wirtschaftskrise sei diese Regulierung und Besteuerung<br />
gesunder Menschenverstand, sagte Ammiano den Reportern.<br />
Dieses Gesetz würde die dringend benötigten Einnahmen<br />
für den Staat erbringen, und Kalifornien hätte<br />
die Möglichkeit, der erste Staat der USA zu sein, der eine<br />
intelligente öffentliche Ordnung für die Kontrolle und Regulierung<br />
von Marihuana erlässt. Die Befürworter weisen<br />
darauf hin, dass bereits dreizehn Staaten medizinisches<br />
Marihuana verordnen dürfen.
2<br />
news<br />
Wat<br />
läuft?<br />
Folge 127: Tischtennis, cannaTrade 2009 in Basel,<br />
Zuschauermails, Filmwettbewerb<br />
Boah, jetzt aber<br />
heftig. Eine Sendung<br />
voll mit Themen: die<br />
cannaTrade in Basel,<br />
das Hanf Journal,<br />
ein Filmwettbewerb<br />
zum Thema „Hanf<br />
in Europa“ und ganz<br />
besonders geil, mit Zuschauerzuschriften, die<br />
Micha versucht so ausführlich wie nur möglich zu<br />
beantworten. Das ergibt ne Menge Infos, wie wo<br />
wann man was im Netz und sonstwo zum Thema<br />
Hanf findet.<br />
Also, ran an den Rechner, Folge reinziehen, zur<br />
Kamera greifen, in den nächsten Zug steigen und ab<br />
nach Timbuktu.<br />
Folge 128: Weed Star exzessiv getestet<br />
Wieder mal ´ne Folge<br />
aus Amsterdam, wir<br />
haben dort Ziggi Jackson<br />
getroffen, der uns<br />
einen Teil seines neuen<br />
Sortiments vorgeführt<br />
hat: Bongs mit Percolatorenkammern,<br />
Köpfe,<br />
den Hammerschliff, Inline Vorkühler, Diffusoren,<br />
Handbubbler, und und und... Also alles was das Herz<br />
des Glas-Bong-Fans begehrt.<br />
Mehr auf: weed-star.de, youtube.com/ziggijackson<br />
Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum >><br />
Voll unter Strom und hyperaktiv, schau‘ rein!<br />
Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />
Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv<br />
Lesen? www.hanfjournal.de<br />
Polen? www.spliff.pl<br />
Tschechien? www.konoptikum.cz<br />
Legalize It?! www.ELF-online.eu<br />
Du möchtest deinen eigenen Film? Check uns<br />
aus und schreib uns einfach: film@exzessiv.tv<br />
Herausgeber:<br />
Agentur Sowjet GmbH<br />
Dunckerstraße 70<br />
10437 Berlin<br />
Tel.: 030/44 79 32 84<br />
Fax.: 030/44 79 32 86<br />
Email: redaktion@hanfjournal.de<br />
Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />
Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr.<br />
89200<br />
Steuer-Nr. 37 220 20818<br />
redaktion:<br />
Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), Mark Meritan.<br />
Mitarbeiter dieser ausgabe:<br />
Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen,<br />
mze, Kerstin Koch, aXXL, H. Cousto, KIMO, Waldmeista,<br />
GM.<br />
Layout:<br />
mark marker, (Lukas Tkotz).<br />
iLLustrationen:<br />
mark marker, Lukas Tkotz.<br />
Fotos:<br />
Hanfburg Forum, mark marker, Privat, Im Auftrag des Hanf<br />
Journals.<br />
anzeigen:<br />
Emanuel Kotzian<br />
030/44 67 59 02<br />
vertrieb@hanfjournal.de<br />
impressum<br />
Vertrieb:<br />
Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder<br />
100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber<br />
als Prämium-Abo bezogen werden.<br />
(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />
druck:<br />
Union Druckerei Weimar GmbH<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />
des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind<br />
willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen.<br />
Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. <strong>Mai</strong> 1998 -<br />
312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich<br />
von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und<br />
Links.<br />
Achtung!<br />
Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen<br />
niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu<br />
konsumieren oder zu verbreiten.<br />
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de<br />
Bätzings seltsames Verständnis<br />
von Schadensminderung<br />
Bei der Originalstoffabgabe von Heroin (Diacetylmorphin) an schwer von Opiaten abhängige Menschen<br />
spricht die Drogenbeauftragte gerne von Schadensminderung (harm reuction) und rügt immer wieder<br />
die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wegen ihrer Blockadehaltung beim fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf<br />
für eine Regelbehandlung der schwerstabhängigen Heroinkonsumenten mit Diacetylmorphin.<br />
So sehr sich die Drogenbeauftragte in dieser Sache in der Öffentlichkeit zu profilieren versucht, so erbärmlich<br />
sind ihre Äußerungen zu Cannabis als Medizin oder zum Drug-Checking – hier will sie nach wie<br />
vor nichts von Schadensminderung wissen.<br />
Bei einer Abstimmungsrunde zu einer politischen Deklaration<br />
durch die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen<br />
am 12. März dieses Jahres ist die Delegation aus Deutschland<br />
vorgetreten und hat folgendes Statement abgegeben:<br />
„Ich habe die Ehre im Namen der folgenden Staaten zu sprechen:<br />
Australien, Bolivien, Bulgarien, Kroatien, Zypern, Estland,<br />
Finnland, Georgien, Griechenland, Ungarn, Lettland,<br />
Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande,<br />
Norwegen, Polen, Rumänien, St. Lucia, Slovenien, Spanien, die<br />
Schweiz, das Vereinigte Königreich und natürlich für Deutschland.<br />
Die zuvor genannten Staaten stellen hiermit fest, dass sie<br />
den in den politischen Deklarationen und dem Aktionsplan<br />
genutzten Terminus „drug related support services“ (unterstützende<br />
Maßnahmen in Bezug auf Drogen) als zugehörige Maßnahmen<br />
interpretieren werden, die eine Anzahl von Staaten,<br />
internationale Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen<br />
als „schadensmindernde/risikomindernde“ Maßnahmen<br />
(harm reduction measures) bezeichnen.<br />
Frau Vorsitzende, ich fordere, dass dieses Statement dem Report<br />
dieses Treffens angefügt wird.“<br />
Die deutsche Intervention bekam anhaltenden Applaus. Einige<br />
Staaten intervenierten und meinten dass sie den deutschen<br />
Vorstoß nicht unterstützen könnten. Diese Staaten sind Russland,<br />
Kolumbien, Argentinien, Kuba, die USA, Sri Lanka und<br />
Japan.<br />
Die Entscheidungen der Vereinten Nationen werden immer<br />
im Konsens gefällt. Bedingt durch diese Tatsache, kommt immer<br />
nur der kleinste gemeinsame Nenner raus. Abweichende<br />
Meinungen werden nicht mit in die offiziellen Dokumente aufgenommen.<br />
Das war mit der oben genannten Veröffentlichung<br />
anders. Es gab Widerstand von gut zwei Dutzend Ländern. Unter<br />
anderem von Deutschland, das gewissermaßen in gewissen<br />
Bereichen eine Vorreiterrolle bei Schadensminderung in der<br />
Drogenproblematik spielt. Das äußert sich z.B. in der Genehmigung<br />
von Fixerstuben oder auch bei der Heroinabgabe (zumindest<br />
als Versuchsstudie).<br />
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing,<br />
erklärte in der Pressemitteilung vom 13. März 2009 dazu: „Es<br />
ist bedauerlich, dass viele Staaten nicht bereit waren, eine ehrliche<br />
und kritische Bilanz zu ziehen. Deshalb mangelt es der<br />
verabschiedeten Politischen Erklärung an neuen Ansätzen und<br />
zukunftsweisenden Konzepten. Dennoch bin ich überzeugt,<br />
dass wir auf dieser Grundlage auch künftig international im<br />
Drogenbereich zusammenarbeiten werden, um gemeinsam den<br />
Herausforderungen begegnen zu können.“<br />
#104<br />
Feuer auf Sabine Bätzing<br />
Beitrag von Hans Cousto<br />
In der deutschen Bevölkerung gibt es eine breite Unterstützung<br />
für die Verwendung natürlicher Cannabisprodukte in<br />
der medizinischen Behandlung schwer Kranker. Über 75 Prozent<br />
der Deutschen sprechen sich dafür aus, eine Behandlung<br />
von schwer kranken Menschen mit natürlichen Cannabisprodukten,<br />
wie Marihuana oder Haschisch, zuzulassen. Obwohl<br />
Cannabis für zahlreiche Patienten die einzige Medizin ist, die<br />
das Leiden derselben lindern hilft, müssen diese Patienten aufgrund<br />
der bundesdeutschen Drogenpolitik weiterhin leiden.<br />
Die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing fand es bis heute nicht<br />
nötig, sich öffentlich gegen das Leiden dieser Patienten einzusetzen,<br />
sondern wiederholt immer wieder die gleichen Parolen<br />
bezüglich der gesetzlichen Regelungen, die eine solche Abgabe<br />
weitestgehend verhindern. Es ist wahrlich bedauerlich, dass<br />
Sabine Bätzing bis heute nicht bereit war, eine ehrliche und kritische<br />
Bilanz in Sachen Cannabis als Medizin zu ziehen. Deshalb<br />
mangelt es auch in der deutschen Drogenpolitik an neuen<br />
Ansätzen und zukunftsweisenden Konzepten.<br />
Auch beim Drug-Checking (qualitative und quantitative<br />
Analyse von auf dem Schwarzmarkt kursierenden Drogen) ist<br />
die Drogenbeauftragte zu keinem Engagement bereit, obwohl<br />
seit mehr als zwanzig Jahren in Fachkreisen bekannt ist, dass<br />
Drug-Checking eine erfolgreiche Interventionsstrategie zur<br />
Schadensminderung ist. Deshalb gibt es in mehreren Nachbarstaaten<br />
der Bundesrepublik staatlich geförderte Drug-Checking-Programme,<br />
so in den Niederlanden, in der Schweiz und<br />
in Österreich. Drug-Checking vermittelt ein Wissen, dass von<br />
Drogengebrauchern zum persönlichen Risikomanagement zur<br />
Erhaltung der Gesundheit genutzt werden kann und nicht selten<br />
auch den Verzicht des Konsums einer bestimmten Substanz<br />
zur Folge hat. Fehlt dieses Wissen, kann kein adäquates Risikomanagement<br />
betrieben werden, was mit höheren Risiken für<br />
die Gesundheit verbunden ist.<br />
Es ist wahrlich bedauerlich, dass Sabine Bätzing bis heute<br />
nicht bereit war, eine ehrliche und kritische Bilanz in Sachen<br />
Drug-Checking zur Schadensminderung zu ziehen. Deshalb<br />
kommt es in Deutschland beispielsweise immer wieder zu<br />
Bleivergiftungen durch den Konsum von verseuchtem Cannabis<br />
– ein Phänomen, das präventiv weitestgehend durch<br />
Drug-Checking verhindert werden könnte. Ja, es mangelt in<br />
der deutschen Drogenpolitik immer noch an neuen Ansätzen<br />
und zukunftsweisenden Konzepten zur Schadensminderung.<br />
Solange die Bundesregierung respektive die Drogenbeauftragte<br />
Sabine Bätzing den Begriff „Schadensminderung“ aus politischen<br />
Gründen nur in willkürlich eng begrenzten Bereichen<br />
und nicht per se (an und für sich) gelten lassen, so lange werden<br />
in Deutschland auch mehr Leute Schaden erleiden als in<br />
Ländern, die neue Ansätze und zukunftsweisende Konzepte<br />
zur Schadensminderung umsetzen.
#104 3<br />
news<br />
VALENTINS-TRAUM<br />
Nun, da die viel zitierte „Krise“<br />
auf Deutschlands Insel der Reichen<br />
schon beim Prekariat angekommen<br />
ist und in Jobverlust und drohender Wohnungsnot ausartet,<br />
gibt das Thema „Cannabismedizin“ in schwer gebeutelten<br />
Randgesellschaftsschichten nicht mehr viel an diskussionswürdigem<br />
Stoff her, könnte man in Restdeutschland glauben. Weit<br />
gefehlt! Allüberall werden die Homegrows fetter, der Ertrag<br />
größer und die Produkt-Wirkstoffqualität sukzessive optimiert.<br />
Das wird Niemandem verborgen bleiben. Keinem Inselbewohner<br />
und der übrigen Festlands-Population schon gar nicht.<br />
Politisch springen die GRÜNEN mal wieder auf diesen längst<br />
abgefahrenen Trend-Zug auf und fordern neuerlich die Legalisierung<br />
– die Wahlen stehen vor der Tür. Aus Patientensicht<br />
besteht diese Forderung ohnehin zu Recht, denn eine an klare<br />
Regeln geknüpfte Abgabe würde allen Bedürftigen endlich die<br />
furchtbare Angst nehmen, sie könnten beim nächsten Krückengang/Rollstuhlfahrt<br />
über den Schwarzmarkt „gebustet“ werden.<br />
Auch die peinlichen Auswüchse der sozial kontraproduktiven<br />
Verbotspolitik wären mit der Entkriminalisierung obsolet:<br />
Die Strafbedrohung oder Inhaftierung von Menschen, die<br />
aus Situationsprotest ohne Genehmigung Faserhanf anbauen,<br />
das qualvolle Sterben der auf natürliche Linderungsmittel hoffenden<br />
Patienten, die Zwei-Klassen-Systematik, die sich aus<br />
dem Dronabinol-Drama und aus der 16 € pro Gramm Legal-<br />
USA - Skurriles Gummischwanzverbot<br />
Bereits vor drei Jahren haben wir über das Phänomen von Plastikschwänzen<br />
in den USA berichtet. Letztes Jahr sollen es die<br />
„Whizzinatoren“ schon bis zu den Olympischen Spielen nach<br />
Peking 2008 geschafft haben. Seit einiger Zeit ist die Webseite<br />
jedoch offline. Was ist passiert?<br />
Vergangenen Herbst wurde die Firma von der Bundespolizei<br />
geschlossen und die beiden Geschäftsführer angeklagt. Anfangs<br />
plädierte ihr Anwalt auf „nicht schuldig“, mittlerweile<br />
hat sich das Blatt gewendet. Beide Angeklagten bekennen sich<br />
schuldig, mit dem Whizzinator gegen geltente Bundesgesetze<br />
verstoßen zu haben. Ihnen droht eine Haftstrafe von bis zu acht<br />
Jahren.<br />
L - Spice-Verbot<br />
Im Saarland und Rheinland-Pfalz ist es nun auch vorbei mit<br />
den Spice-Ausflügen nach Luxemburg. Das kleinste EU-Land<br />
hat Spice, das laut Analysen künstliche Cannabinoide enthält,<br />
mit sofortiger Wirkung verboten. Momentan betrifft die Regelung<br />
nur die Kräutermischung „Spice“. Auf lange Sicht sei<br />
ein Gesetz geplant, das das Inverkehrbringen aller bekannten<br />
künstlichen Cannabinoide berücksichtige, so der Drogenbeauftragte<br />
des Landes.<br />
USA - Hält Obama Wort?<br />
Trotz des Versprechens von Präsident Obama, die nach<br />
kalifornischem Recht legalen „Medical Dispensaries“,<br />
was frei übersetzt so etwas wie Hanf-Apotheke bedeutet,<br />
nicht mehr zu verfolgen, hat die DEA vor zwei Tagen<br />
eine solche Einrichtung durchsucht und Medizin sowie<br />
medizinisches Gerät der Einrichtung beschlagnahmt.<br />
Nach Angaben eines DEA-Sprechers wurde gegen die „Hanf-<br />
Apotheke“ ermittelt, weil sie auch gegen Gesetze des Staates<br />
Kalifornien verstossen hätte. Das wird von Sprechern der betroffenen<br />
Firma energisch bestritten, diese verweist auf einen<br />
gültigen Vertrag mit der Stadt San Francisco.<br />
NL - Cannabis Social Club in Antwerpen?<br />
Der Verein Trekt Uw Plant (etwa: das Recht anzubauen) hat<br />
angekündigt, den Global Marihuana March 2009 (GMM) zu<br />
nutzen, um einen Cannabis Social Club (CSC) in Antwerpen<br />
zu etablieren. Der Verein belgischer Cannabisproduzenten<br />
und -konsumenten bietet seinen Mitgliedern an, pro Person<br />
eine „legale“ Cannabispflanze zu züchten und ihnen das gewonnene<br />
Marihuana zum Selbstkostenpreis zu überlassen.<br />
Möglich ist der „straffreie Cannabisanbau“ in Belgien durch<br />
eine ministerielle Richtlinie aus dem Jahr 2005, die den Besitz<br />
von weniger als drei Gramm Cannabisprodukten oder einer<br />
Cannabispflanze zu einer Ordnungswidrigkeit herabstuft, die<br />
nicht mehr strafrechtlich verfolgt wird.<br />
gras-Tragödie ergibt, die Massen-Razzien, das Blei, der Glasstaub<br />
... oder das Winden und Wenden der Sabine B., die nicht<br />
weiß, was sie den gequälten Kranken sozial zusätzlich antut.<br />
Als Liebesdienst gegen solche Auswüchse muss deshalb<br />
das am Valentinstag vorab veröffentlichte Rechtsgutachten<br />
des BtmG -Kommentators Dr. Körner und des Professors für<br />
Strafrecht Böllinger gewertet werden. Ein schöner Strauß an<br />
Paragrafen, Verwaltungsvorschrift-Hinweisen und Gesetzesauslegungen<br />
anstelle von Blumen für diejenigen Drogenpolitnik-Damen,<br />
die noch immer mit Uralt-Argumenten wie<br />
„Jugendschutz“ und „Einstiegsdroge“ um die Erhaltung des<br />
Verbotes kämpfen, obgleich drug.com im Sine eines „Quit the<br />
shit“ die Einstiegsdrogentheorie inzwischen selbst negiert und<br />
die Jugendschutzmauer schon an medizinischen Fragen wie<br />
zum Beispiel. „Cannabis statt Ritalin?“ bröselt. Dass sich mit<br />
der Abfassung des Gutachtens da zwei vermeintliche Gegenspieler<br />
(Verfolger und Aufklärer) wie ehrenamtlich tätige Planungsarchitekten<br />
zusammengetan haben, um Politik, BfArM<br />
und von Krankheit Betroffene im gegenseitigen Verständnis zu<br />
vereinen, ist zwar momentan nur eine Valentinstag-Hoffnung<br />
– vergleichbar einer menschlich verbindenden Brücke zwischen<br />
Insel und Festland. Doch die Brückenpfeiler sind fundamentiert<br />
und mutige Patienten sollten sich jetzt schon mal auf<br />
den Antragsweg machen, damit die blumigen Valentins-Grüße<br />
nächstes Jahr nicht von Fleurop – sondern von Fagron/Bedrocan<br />
kommen. Mit zu erwartendem Preisnachlass als gesonderte<br />
Liebesgabe.<br />
D - Bommi’s neue Erkenntnisse<br />
Der ehemalige Haschrebell und Terrorist Michael „Bommi“<br />
Baumann hat in gut 25 Jahren ziemlich viele Drogen konsumiert<br />
Er ist nun seit knapp 16 Jahren clean und hat nun ein<br />
Buch veröffentlicht, in dem er Abstinenz predigt. Klar – schon<br />
damals wurden Realitäten ausgeblendet und beispielsweise<br />
Opiate fröhlich mit dem Slogan „Haschisch, Opium, Heroin,<br />
für ein schwarzes West-Berlin“ unreflektiert betrachtet bzw.<br />
viel pauschalisiert. Heute spricht er davon, dass die Prohibition<br />
nichts bringt und der Krieg gegen die Drogen gescheitert ist,<br />
da in dieser Zeit der Konsum nur zugenommen hat. „Die organisierte<br />
Kriminalität floriert, Terroristen finanzieren sich durch<br />
den illegalen Handel mit Drogen“, sagt er. Er spricht sich für<br />
eine schrittweise kontrollierte Freigabe von Drogen aus, doch<br />
an Kinder und Jugendliche dürften keine Drogen verkauft werden.<br />
D - Ausnahmegenehmigung für Eistee?!<br />
Kaum taucht ein Hanfblatt auf einem Diät-Erfrischungsgetränk<br />
auf, rufen um ihre Kinder besorgte Eltern bei der Polizei an,<br />
so auch kürzlich in Sigmaringen. Doch das österreichische Erzeugnis,<br />
das von einer Hamburger Firma betrieben wird, enthält<br />
lediglich 0,54 Prozent Hanfblütenextrakt. Um 90 000 Getränkedosen<br />
unter die Leute zu bringen, benötigte die Firma<br />
tatsächlich eine Ausnahmegenehmigung. Wenn selbst das Bayerische<br />
Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit<br />
den „Ice-X Cannabis Ice Tea“ für „unbedenklich“ hält, kann<br />
man ja nur noch mit dem Kopf schütteln.<br />
CH - Die bösen Futterwürfel im Thurgau<br />
Ein Schweizer Hanfbauer hat wie 14 weitere Bauern Hanf in<br />
Würfel gepresst und zu Tierfutter verarbeitet, woraufhin das<br />
Bezirksamt die Futterwürfel beschlagnahmt hat. Das Gesetz<br />
verbiete es, Hanf an Nutztiere zu verfüttern, erklärt der Steckborner<br />
Vizestatthalter Daniel Butti. Wie hoch der THC-Gehalt<br />
ist, spiele dabei keine Rolle. Somit sollen die betroffenen Bauern<br />
ein Gesetz übertreten haben und müssen jetzt mit Bussen bis zu<br />
10 000 Franken rechnen. Da die Kantone die Vorschriften beim<br />
Hanf unterschiedlich auslegen, sei das letzte Kapitel in dieser<br />
Sache noch nicht geschrieben, betont Hanfbauer Roman Jud.<br />
NL - Petition für’s Traditionsbewusstsein<br />
Seit mehr als 30 Jahren wabern Schwaden süßen Cannabis-<br />
Rauchs durch die niederländischen Coffeeshops und zeugen<br />
von der liberalen Drogenpolitik des Landes. Doch seit dem<br />
01. Juli vergangenen Jahres trat auch in den Niederlanden ein<br />
Rauchverbot in Gaststätten in Kraft. Das neue Rauchverbot<br />
untersagt nicht den Gebrauch von Haschisch oder Marihuana,<br />
sondern gilt allein für den Tabakkonsum in öffentlichen Räumen<br />
- so sind quasi nur Pur-Tüten erlaubt. Da viele Coffeeshop-<br />
Besitzer um ihre Existenz fürchten, könnt ihr sie nun hier mit<br />
einer Petition unterstützen.<br />
www.petities.nl<br />
D - Akte 09 goes exzessiv<br />
Kein Aprilscherz - worüber Exzessiv bereits vor über einem<br />
Jahr in Folge 97 berichtete, hat nun auch das Sat 1 Format „Akte<br />
09“ zum Thema gemacht. Macht euch selbst ein Bild. Ronny<br />
Trettmann lässt grüssen. Das Exzessiv-Team sowieso.<br />
www.Exzessiv.tv<br />
USA - Carlos Santana fordert<br />
Die Liste der Prominenten, Künstler, Politker und anderen Personen<br />
des öffentlichen Lebens in den USA, die in den Medien<br />
eine Legalisierung von Cannabis fordern, ist wieder um eine<br />
Persönlichkeit länger geworden. Der weltbekannte Musiker<br />
Carlos Santana forderte in einem Interview die Legalisierung<br />
von Hanf als ein Instrument, die Weltwirtschaftskrise zu überwinden,<br />
den „War On Drugs“ zu beenden sowie den Gesundsheitsgefährdenten<br />
Missbrauch von Drogen einzudämmen
4<br />
news<br />
Dr. med. Franjo Grotenhermen<br />
Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender<br />
der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin<br />
(ACM).<br />
Über die Schutzfunktion des Cannabinoidsystems<br />
Das körpereigene Cannabinoidsystem hat vielfältige natürliche Aufgaben. Die wichtigste Gemeinsamkeit ist ein Schutz des Organismus vor<br />
Überaktivität und Überlastung und damit die Aufrechterhaltung eines gesunden Gleichgewichts des Körpers. Dieses gesunde Gleichgewicht<br />
eines Organismus wird Homöostase genannt.<br />
Das Cannabinoidsystem besteht aus Cannabinoidrezeptoren,<br />
Endocannabinoiden (körpereigenen Cannabinoiden)<br />
sowie Eiweißstoffen, die für die Regulierung der Konzentration<br />
der Endocannabinoide verantwortlich sind. Sowohl<br />
die Konzentrationen der Endocannabinoide als auch der Cannabinoidrezeptoren<br />
unterliegen deutlichen Veränderungen<br />
in Abhängigkeit von natürlichen oder krankhaften Reizen. Es<br />
handelt sich um ein sehr dynamisches<br />
System. Man darf sich<br />
also nicht vorstellen, dass die<br />
Zahl der Cannabinoidrezeptoren<br />
unveränderlich ist. Nicht<br />
nur ihre Zahl, sondern auch<br />
ihre Ansprechbarkeit auf Endocannabinoide<br />
und auf von<br />
außen zugeführte Cannabinoide<br />
wie THC können sich stark<br />
verändern.<br />
Diese Veränderungsfähigkeit<br />
des Cannabinoidsystems<br />
wurde bisher am deutlichsten<br />
im Gehirn und Rückenmark<br />
nachgewiesen, wo es Prozesse<br />
kontrolliert, die beispielsweise<br />
für Reaktionen auf chronischen<br />
Stress und auf mögliche<br />
schädliche Reize für das<br />
Nervensystem, wie etwa Nervenentzündungen,<br />
zuständig<br />
sind. Es kontrolliert jedoch<br />
auch normale Denkprozesse<br />
und Emotionen sowie krankhafte<br />
Störungen dieser geistigen<br />
Aktivitäten. Auch im übrigen<br />
Organismus passt sich<br />
das Cannabinoidsystem an<br />
veränderte Situationen an. Beispielsweise<br />
wurde festgestellt,<br />
dass hungernde im Vergleich<br />
zu satten Ratten im Darm eine<br />
um das Mehrfache erhöhte<br />
Konzentration von Endocannabinoiden<br />
aufweisen, oder<br />
dass bei chronischen Darmentzündungen<br />
die Zahl der Cannabinoidrezeptoren<br />
im Darm<br />
erhöht ist. Durch die erhöhte<br />
Zahl der Rezeptoren haben Endocannabinoide<br />
eine größere<br />
Wirkungsmöglichkeit. Es handelt sich also um einen Versuch<br />
des Körpers, sich gegen die Entzündung zu wehren.<br />
Wie kann man sich die Wirkungsweise des Cannabinoidsystems,<br />
beispielsweise in einer Stresssituation, konkret vorstellen?<br />
Am besten schaut man sich dazu die Verbindungsstelle<br />
zwischen zwei Nervenzellen aus der Nähe an. Solche Verbin-<br />
dungsstellen werden Synapsen und der kleine Zwischenraum<br />
zwischen den beiden Nervenzellen wird synaptischer Spalt genannt.<br />
Man schätzt, dass das Gehirn eines Erwachsenen 100 bis<br />
500 Billionen Synapsen aufweist, und Cannabinoidrezeptoren<br />
zählen zu den häufigsten Rezeptoren im Gehirn. Eine Erregung<br />
wird über eine Nervenfaser der einen Nervenzelle (Nerv 1) bis<br />
zu dieser Verbindungsstelle geleitet. An der Verbindungsstelle<br />
entscheidet sich nun, wie stark oder schwach die Erregung auf<br />
die nächste Nervenzelle (Nerv 2) überspringt und dann weitergeleitet<br />
wird. Nerv 1 gibt dazu eine der Erregung entsprechende<br />
Menge eines Botenstoffs in den synaptischer Spalt ab.<br />
Zu den Botenstoffen im Gehirn zählen unter anderen Glutamat,<br />
Gamma-Aminobuttersäure, Dopamin und Serotonin. Wird die<br />
Erregung sehr stark auf Nerv 2 übergeleitet, so werden auf<br />
dieser Seite des synaptischen Spalts Endocannabinoide freigesetzt.<br />
Die Endocannabinoide aktivieren Cannabinoidrezeptoren<br />
auf der Seite des synaptischen Spalts von Nerv 1. Diese<br />
Aktivierung der Cannabinoidrezeptoren hat eine hemmende<br />
Wirkung auf die weitere Freisetzung von Botenstoffen, so dass<br />
die zukünftige Weiterleitung der Erregung von Nerv 1 über<br />
diese Verbindungsstelle zum<br />
Nerv 2 abgeschwächt wird.<br />
Die Freisetzung von Endocannabinoiden<br />
geschieht also<br />
auf Abruf. Sie werden bei Bedarf<br />
freigesetzt und wirken<br />
nur Sekunden bis wenige Minuten,<br />
bevor sie wieder abgebaut<br />
oder in die Nervenzellen<br />
aufgenommen wurden.<br />
Jeder tierische oder menschliche<br />
Organismus kennt normale<br />
Situationen von vermehrter<br />
Aktivität und Stress,<br />
und es gibt Systeme, die dazu<br />
verwendet werden. Am bekanntesten<br />
ist die Freisetzung<br />
von Adrenalin bei Angst und<br />
Wut. Das körpereigene Cannabinoidsystem<br />
ist dagegen<br />
ein System, das den Organismus<br />
wieder auf seinen normalen<br />
Betrieb heruntersteuert.<br />
Dieses System übt daher<br />
eine allgemeine Schutzfunktion<br />
vor Überlastung aus.<br />
Diese Funktion des endogenen<br />
Cannabinoidsystems<br />
ist dafür verantwortlich, dass<br />
eine Aktivierung von Cannabinoidrezeptoren<br />
durch THC<br />
so vielfältige medizinische<br />
Wirkungen bei krankhaften<br />
Zuständen entfaltet. THC<br />
imitiert und verstärkt viele<br />
Wirkungen von Endocannabinoiden,<br />
wie die Hemmung<br />
von Schmerzen, die Linderung<br />
von Übelkeit, die Entspannung<br />
einer verkrampften<br />
Illustration: IACM<br />
#104<br />
Muskulatur, die Verhinderung<br />
eines epileptischen An-<br />
falls oder einer Migräneattacke, die Reduzierung eines erhöhten<br />
Augeninnendrucks und die Lösung eines Asthmaanfalls.<br />
Allen diesen Wirkungen ist gemeinsam, dass das Cannabinoidsystem<br />
eine zu starke und damit schädliche Aktivität ausgleichen<br />
und wieder auf ein erträgliches Maß reduzieren möchte.
#104 5<br />
Der Leser hat das Wort:<br />
guerilla growing<br />
Unsere guerilla growing Redakteure sind auf ein Buch gestoßen, das sich (natürlich rein theoretisch) mit dem Anbau von Hanf beschäftigt, und eine Menge<br />
schöner Fotos enthält. Grund genug, unseren fortgeschrittenen Kleingärtnern eine kurze Leseprobe zu verpassen. „(Nutz)Hanf, wenn das nicht nutzt, dann<br />
würde sich das auch keiner in die Pfeife stopfen“. Ein Buch zum Indoor-Anbau von Cannabis, auf http://freebooks.jimdo.com/robert-brungert/ , zum Lesen<br />
und zum Downloaden eingestellt.<br />
Leseprobe: Düngen, so wird es gemacht!<br />
Informationen zum Düngen gibt es reichlich. Meist wird davon<br />
ausgegangen, dass man in der Vorblüte mit 1,4 bis 1,6<br />
mS, in der Blüte dann bis zu 2,4 mS düngen sollte. Ist das auch<br />
immer richtig? Die Pflanze kann in einem kleinen Topf mit geringer<br />
oder in einem großen Topf mit hoher Verdunstung stehen.<br />
Das Substrat kann ebenso mehr oder weniger Wasser speichern,<br />
es wird drainiert, also so bewässert, dass 10-20 Prozent<br />
der Nährlösung wieder aus dem Substrat austreten. Manch<br />
Grower drainiert gar nicht, einige wiederum sehr stark. Manche<br />
Räume sind eher warm oder etwas kühl, die Sorte ist klein oder<br />
groß. Kurz gesagt, es gibt zu viele Faktoren, die bei der Düngergabe<br />
eine wichtige Rolle spielen, so dass man schlecht mit starren<br />
EC-Werten<br />
oder Schemen<br />
arbeiten kann.<br />
Wie aber erkenne<br />
ich, wie<br />
die Verdunstung<br />
in meinem<br />
Fall ist und wie<br />
dünge ich dann<br />
richtig?<br />
Es gibt hier<br />
den ultimativen<br />
Trick, wie man<br />
gezielt düngt,<br />
ohne dass es<br />
daneben gehen<br />
kann.<br />
Dazu muss<br />
man die Ladies jedoch drainieren, ich empfehle einen Durchfluss<br />
von 20 Prozent der Ausgangsmenge. Fasst mein Nährstofftank<br />
also 20 Liter sollten vier Liter wieder aus dem Substrat<br />
herauslaufen. Auch wird ein EC Gerät benötigt, wenn man<br />
es ganz genau wissen will. Das gibt es als „Stick“ ab 40 Euro<br />
im Growshop, ich empfehle ein stationäres EC Messgerät, das<br />
ab ungefähr 100 Euro zu haben ist.<br />
Achtung: Anders als bei der Nutzung von Bewässerungssystemen<br />
muss beim Gießen per Hand der „Drain“ aufgefangen<br />
oder anderweitig entfernt werden, da die Brühe ansonsten<br />
einen wunderbaren Nährboden für Pilze und Ungeziefer darstellt!<br />
Die Pflanzen brauchen nicht immer denselben EC Wert. Ein<br />
zu hoher Wert kann das Wurzelwachstum behindern. Dieses<br />
bedeutet, dass das Drainagewasser beim Bepflanzen einen EC<br />
Wert von < 2,0 mS haben sollte. Wenn die Pflanzen dann bewurzelt<br />
sind, aber noch nicht blühen, dann darf der EC Wert<br />
bis auf 3,0 mS ansteigen, sollte aber noch nicht höher liegen.<br />
Auch während der Wuchsphase in der Blüte sollte der Drainagewasserwert<br />
bei 3,0mS liegen. Wenn die Pflanzen blühen, darf<br />
der Wert, abhängig zu der Düngerempfindlichkeit der jeweiligen<br />
Sorte, zwischen 4,0 mS und 5,0 mS steigen. Danach soll<br />
der Wert aber nicht weiter steigen, ab diesem Zeitpunkt kann<br />
weniger gedüngt werden, um diesen Wert zu halten. Es gibt<br />
nun düngerunempfindliche Pflanzen, die zum Ende der Blüte<br />
bis zu 5,0 mS im Drainagewasser gedüngt werden können, es<br />
gibt aber auch empfindlichere Pflanzen, die nur bis zu 4,0 mS<br />
vertragen. Nun kann man einfach sicher gehen und nur bis zu<br />
4,0 mS düngen, man kann es der Pflanze aber auch an ihren<br />
Blättern ansehen, wie weit sie den EC-Wert „hochfahren“ kann.<br />
Wenn man immer mit derselben Genetik arbeitet, hat man den<br />
Dreh schnell rau.<br />
Die meisten Grower setzen<br />
den Dünger sieben bis<br />
zehn Tage vor der Ernte<br />
ab, das habe ich nie gemacht.<br />
Ich habe immer<br />
durchgehend gedüngt,<br />
um den Dünger dann erst<br />
kurz vor der Ernte aus dem<br />
Wuchsmedium zu spülen,<br />
so dass das Drainagewasser<br />
wieder < 2,0ms hat,<br />
wie am Anfang. Da ich<br />
mit CoGr Matten gearbeitet<br />
habe, war dieses auch<br />
EC-Messgerät<br />
notwendig, da die darauf<br />
gepflanzten Pflanzen einen<br />
niedrigen EC Wert bekommen sollten. Somit habe ich immer<br />
voll durch gedüngt, natürlich mit angepassten Werten, und<br />
habe dann drei Tage vor der Ernte richtig gespült, um die Matten<br />
auch auf die neue Bepflanzung vorzubereiten. Ich hatte ein<br />
lecker schmeckendes und angenehm wirkendes Gras, an dem<br />
es nichts zu bemängeln gab, ich kann diese Methode nur empfehlen.<br />
Wenn man kein EC Messgerät hat, dann sollte das Drainagewasser<br />
während der Vorblüte nur leicht verfärbt, gelblich klar<br />
sein. In der fortgeschrittenen Blüte soll es dann dunkler gelb-<br />
lich werden, aber nicht ins bräunliche gehen. Nach dem Spülen<br />
soll das Drainagewasser wieder klar werden. Auch Erde oder<br />
Cocos kann man dann unter der Verwendung von Enzymen bis<br />
zu vier Mal verwenden.<br />
Wenn man mit Erde arbeitet und eigentlich nicht drainiert,<br />
sollte man dennoch regelmäßig einen Topf ein wenig durchspülen,<br />
um das Drainagewasser optisch oder besser mit einem<br />
EC Messgerät zu prüfen.<br />
Überdüngung:<br />
Die Pflanze sagt „Bescheid“, wenn sie kritisch überdüngt wird.<br />
Die Blätter rollen sich dann an den Spitzen und zu den Seiten<br />
ein, das kann aber auch Sorten bedingt sein. Wenn dieses zu beobachten<br />
ist, sollte man unbedingt die Wert des „Drains“ prüfen.<br />
Ist dieser<br />
höher als oben<br />
erwähnt, sollte<br />
man den Dünger<br />
absetzen,<br />
mit klarem,<br />
pH-Wert angeglichenem<br />
Wasser (pH-<br />
Wert 5,5)<br />
durchspülen,<br />
bis das Wasser<br />
anfängt,<br />
bei circa 4,0<br />
mS klarer zu<br />
werden Dann<br />
kann man vorsichtig<br />
weiter<br />
düngen , die Pflanzen können nun wieder arbeiten. Wird der<br />
Überdüngung nicht entgegengearbeitet, beginnt die Pflanze<br />
an den Blattspitzen und an den Blattseiten abzusterben, wird<br />
KUrzE FAUSTFOrmEL zUr mESSUNG DES „DrAiNS“<br />
BEi SEHr HOHEN EC-WErTEN üBEr ViEr mS:<br />
1) mische das Drainagewasser eins zu eins (1:1) mit Leitungswasser<br />
2) Teile den EC-Wert des Leitungswassers durch zwei<br />
3) ziehe diesen Wert von dem Wert des zu verdünnenden „Drains’“ ab<br />
4) Nimm das Ergebnis mal zwei<br />
5) Nun hast Du den Wert des Deines „Drains“ und kannst sehen,<br />
ob Du Eventuell falsch gedüngt hast<br />
braun oder stirbt sogar grün bleibend ab. Dann ist die Pflanze<br />
kritisch überdüngt. In diesem Stadium hilft auch die oben beschriebene<br />
Maßnahme nicht mehr.<br />
Warum fängt die Pflanze an, mit den Blättern abzusterben,<br />
was bewirkt die Überdüngung?<br />
Dünger besteht aus Salzen, diese Salze bilden eine Lösung.<br />
Wenn der Salzgehalt außerhalb der Wurzeln nun deutlich höher<br />
ist, dann halten die Salze das Wasser im Wuchsmedium fest<br />
und die Pflanze kann das Wasser nicht mehr aufnehmen. Die<br />
Pflanze beginnt trotz ausreichender Wässerung zu verdursten.<br />
Sie kann nicht mehr genügend Wasser aufnehmen und beginnt<br />
nun mit den Blattspitzen zu vertrocknen. Diese sterben ab, ein<br />
sicheres Zeichen dafür, dass die Pflanze kein Wasser mehr aufnehmen<br />
kann, in den allermeisten Fällen wird dieses dann an<br />
einer Überdüngung liegen.<br />
Auf dem Foto ist eine düngerempfindliche Pflanze zu sehen. Der EC Wert im<br />
Drainagewasser liegt bei ca. 4,5 EC, die Blätter der Pflanze rollen sich mit den<br />
Seiten nach oben.<br />
Man düngt zwar „hart“ an, damit sich der Dünger mit dem<br />
Wasser in die Wurzeln drückt und die Pflanze üppig wächst,<br />
aber die Pflanze nimmt nur einen gewissen Teil an<br />
Dünger auf und zu diesem Teil braucht sie noch<br />
Wasser. Wenn das Wuchsmedium kritisch<br />
überdüngt ist, dann halten die Salze in diesem<br />
das Wasser fest und die Pflanze kann<br />
dieses nicht mehr aufnehmen, sie beginnt<br />
schrittweise ab zu sterben.<br />
Diese Technik ermöglicht es euch<br />
eure Pflanzen in den unterschiedlichen<br />
Wuchsphasen optimal an zu<br />
düngen.<br />
Hier geht es zum Buch:<br />
http://freebooks.jimdo.com/robert-brungert/<br />
kopieren<br />
verboten<br />
Fotos: Robert Brungert
6<br />
guerilla growing<br />
Herzlich willkommen beim letzten und abschliessenden Teil unserer Serie für den friedliebenden, naturverbundenen<br />
und frei denkenden Hobbybotaniker aus Überzeugung. Unser Freund Henk in Holland hat<br />
die letzten drei Monate viel Arbeit, Liebe und Fürsorge in sein<br />
kleines Selbstversorgerprojekt gesteckt und<br />
versucht, ungefähr mit dem Budget eines deutschen<br />
Hartz IV-Empfängers, ein Stückchen<br />
mehr Lebensqualität und Freiheit zu erlangen.<br />
Auch aus medizinischer Sicht sicherlich die gesündeste<br />
Alternative in den heutigen Zeiten<br />
repressiver Gesetzgebung und Prohibition.<br />
Endergebnis und Fazit<br />
Die geernteten Blüten der vier Sorten von insgesamt elf<br />
weiblichen Pflanzen durchlaufen letztlich eine mehrwöchige<br />
Trocknungsphase. Bei richtig durchgeführter Trocknung<br />
(siehe dritter Teil Growing @ Hartz IV) wird vor allem die geschmackliche<br />
Qualität der Ernte von Tag zu Tag besser. So ist<br />
Henk in der Lage, sein Gras nach ein bis zwei Wochen Trocknung<br />
zu genießen, während er den Rest der Ernte weiterhin im<br />
Dunkeln und luftdicht trocknet sowie ein bis zweimal täglich<br />
frische Luft hinein- und das Chlorophyll hinauslässt. Diese Prozedur<br />
lässt sich am besten mit der von Wein vergleichen, und<br />
genauso schmecken länger und langsam getrocknete Kräuter<br />
einfach besser als die ganz frischen. Das aus den Tüten entweichende<br />
Aroma ist bei jedem erneuten Öffnen ein Hochgenuss<br />
für jeden Cannabisgeniesser!<br />
Doch leider hat der gute Herr Paschulke etwas Ärgerliches bei<br />
der Verarbeitung seiner Medizin bemerkt. In gutem Glauben,<br />
dass es sich in seiner Pflanzenwohngemeinschaft ausschließlich<br />
um Jungfrauen handle, war er umso schockierter als er<br />
entdeckte, dass dies bei vielen der Mädels leider nicht mehr<br />
so war. An mehreren der Pflanzen kam es zur Samenbildung,<br />
trotz zügigem Eingreifens beim Entfernen der männlichen<br />
Kandidaten ein paar Wochen zuvor. Ursprünglich wollte Henk<br />
einige der männlichen Exemplare zur bewussten Bestäubung<br />
eines Weibchens benutzen. Nach dem Entfernen der Männer<br />
aus der Growbox wurden einige also abgeschnitten und , ein<br />
Shiva frisch geerntet am 54. Blütetag<br />
Der Garten im 53. (Shiva) bzw. 57. (SxD) Blütetag<br />
paar Räume weiter, durch mehrere Wände getrennt von der<br />
Box, in einem Glas mit Wasser am Leben gehalten um die austretenden<br />
Pollen einzufangen. Dummerweise hat es sich Henk<br />
aufgrund örtlicher Begebenheiten anders überlegt und die<br />
restlichen Pollensäcke doch lieber entsorgt. Trotz extremster<br />
Vorsicht müssen einige der männlichen Pollen den Weg zu den<br />
klebrigen Trichomen der weiblichen Blüten gefunden haben.<br />
Liebe scheint in der Botanik immer einen Weg zu finden. :)<br />
Die meisten Samen haben sich als unreif herausgestellt. Einige<br />
Pflanzen scheinen komplett verschont worden zu sein,<br />
andere brachten (soweit bisher entdeckt) das eine oder ande-<br />
#104<br />
Text: Waldmeista<br />
oder Growing@Hartz iV, Teil4<br />
re Dutzend Samen hervor. Das ist natürlich alles andere als<br />
gut (jedenfalls für dieses konkrete Growsetup) und somit ist<br />
sich Henk bewusst, dass er leider auf eine nicht unbedeutende<br />
Menge in Gramm bei seinem fertigen Endprodukt, nämlich<br />
den Blüten, verzichten muss.<br />
Die gesamte Erntemenge der 11 Pflanzen hält sich quantitativ<br />
mit 150g sehr in Grenzen. Der Durchschnittsertrag pro Pflanze<br />
liegt also bei unter 14g, teilweise mit großen Unterschieden.<br />
Zum Erstaunen liegt der Ertrag mit 7,5g bei der Mango<br />
am niedrigsten, hier wurden die meisten Samen gefunden und<br />
die Buds stellten sich als recht locker heraus. Die höchste Men-
#104 7<br />
guerilla growing<br />
ge wirft die Shiva mit fast 23g Blütennettogewicht und einem<br />
herrlichen Hauptbud ab. Die anderen Pflanzen bewegen sich<br />
mengenmässig im mittleren Feld. Der optische Gesamteindruck<br />
weist eine hohe Kristalldichte bei allen Pflanzen auf, die frischen<br />
Buds funkelten nach der Ernte förmlich nur so. Geschmacklich<br />
und in ihrer Wirkung stellen sich die Sensi Skunk x Original<br />
Highway Delight (SxD) Hybriden<br />
und die Shiva als sehr gut heraus.<br />
Auch die Papaya und die Mango<br />
sind geschmacklich gut und rufen<br />
ein breites Couchstoned hervor.<br />
Das Aroma der fruchtigen Sorten<br />
kommt in der Tat sehr nah an die<br />
Originalduftstoffe der Früchte<br />
heran! Bei einer Sensimilla-Ernte<br />
(also ohne Samen) wäre die<br />
Qualität sicher eine noch bessere<br />
gewesen. Abschließend gesagt<br />
ist Henks Enttäuschung bezüglich<br />
der Erntemenge für ihn zu<br />
verschmerzen, da es ja auch nur<br />
für ihn allein als Genussmittel<br />
und Medizin dienen soll, und<br />
gut schmecken und knallen tut’s<br />
allemal. Gesünder als Schwarz-<br />
Papaya frisch geerntet am 56. Blütetag<br />
Sorte<br />
SxD<br />
Papaya<br />
Mango<br />
Shiva<br />
Papaya<br />
Aroma und<br />
Geschmack<br />
Skunky, würzig,<br />
herb<br />
Sehr fruchtig,<br />
süßlich<br />
fruchtig, süß,<br />
mangoähnlich<br />
Würzig, herb,<br />
nussig<br />
markt ist es sowieso. Beim nächsten mal wird er dem Umgang<br />
mit den männlichen Pflanzen definitiv mehr Beachtung schenken,<br />
die Perlite von Anfang an (und nicht erst später wie hier<br />
geschehen) unter die Erde mischen, und alle unteren Triebe<br />
der Pflanzen beschneiden (statt nur selektierte), um eine noch<br />
bessere Lichtausbeute der Hauptstämme zu erzielen. Ebenso<br />
Konsistenz<br />
Recht kleine,<br />
aber extrem<br />
feste Blüten<br />
Feste Blüten<br />
mit vielen<br />
Härchen<br />
Lockere,<br />
leichte Blüten<br />
Große, feste<br />
Blüten<br />
Mango<br />
THC-Gehalt<br />
lt. Züchter<br />
10-15 %<br />
Wirkung<br />
Gutes Stoned/<br />
High Verhältnis<br />
15-20% gutes Stoned<br />
15-20% Stoned<br />
15-20%<br />
Einen Teil der Ernte trocken eingetütet.<br />
Starkes Stoned/<br />
High<br />
könnte es nicht schaden, die vegetative Phase um die eine oder<br />
andere Woche zu verlängern.<br />
Durch meine zahlreichen Besuchen bei Henk in den Niederlanden<br />
muss ich immer öfter daran denken, dass es sinnvoller<br />
ist, Cannabisliebhaber ohne viel Geld eine kleine Growbox legal<br />
unterhalten zu lassen , als ständig von neuem sein ohnehin<br />
knappes Geld auf dem Schwarz-<br />
Subjektive Bewertung<br />
(von bis )<br />
SxD<br />
markt (wo ich die Coffeeshops<br />
leider zuzählen muss) zu lassen.<br />
Das Gesundheitsrisiko aufgrund<br />
fehlender Qualitätskontrollen ist<br />
mittlerweile kaum noch abschätzbar.<br />
Dahingegen macht sich so<br />
eine kleine Homebox für zu Hause<br />
schon nach nur einem Durchgang<br />
mehr als bezahlt und Henk<br />
konnte wieder mal seinen kleinen<br />
Teil für eine bessere und vor allem<br />
gerechtere Welt beitragen. Die<br />
Cannabisprohibition ist gescheitert<br />
– das müssen jetzt nur noch<br />
ein paar offensichtlich langsamer<br />
als der Durchschnitt der Bevölke-<br />
Shiva<br />
rung denkende Politiker realisieren und sich zur Abwechslung<br />
für die freie Selbstbestimmung des Volkes aussprechen, statt<br />
mit repressiver Drogenpolitik<br />
und vermehrten<br />
Eingriffen<br />
in die Privatsphäre<br />
anders denkende,<br />
Hanf liebende Menschen<br />
zu verfolgen<br />
und zu bestrafen.<br />
Sowohl der Erwerb von Samen<br />
als auch der Anbau von<br />
Hanf sind in Deutschland verboten<br />
bzw. genehmigungspflichtig.<br />
Wir warnen vor Nachahmung<br />
und weisen mit Nachdruck darauf hin,<br />
dass dieser Artikel lediglich dokumentiert,<br />
wie in einem Nachbarland der dort nicht<br />
verfolgte Hanfanbau zum Eigenbedarf von<br />
statten geht. in Deutschland wird auch der<br />
Hanfanbau in solch kleinem rahmen verfolgt<br />
und hart bestraft.<br />
kopieren<br />
verboten
8<br />
wirtschaft<br />
Frisch aus Kanada:<br />
Der Trimpro-<br />
eine Erntemaschine der Extraklasse<br />
Smoketown<br />
Preiswertes und gutes Rauchzubehör,<br />
wo gibt’s denn sowas ?<br />
Bei Smoketown werdet ihr nicht enttäuscht. Schon auf<br />
der Startseite kann der Interessierte lesen: Europa´s<br />
günstigster Headshop. Hier gibt es für jeden Geldbeutel und<br />
jeden Rauchgenuss das richtige Utensil zum angemessenen<br />
Preis.<br />
Im Angebot sind aber nicht nur Bongs, Vaporizer, Pfeifen,<br />
und Shishas, sondern auch Blunts, Blättchen, Grinder , Digitalwaagen,<br />
Feuerzeuge, Verstecke und weiteres Zubehör. Diverse<br />
Räuchermischungen und absolut frische Nagchampas<br />
runden das Angebot ab. Aber auch für das passende Outfit<br />
wird mit Palästinensertüchern und Checker Caps in coolem<br />
Design gesorgt.<br />
Johannes Honecker<br />
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht<br />
Badensche Straße 33<br />
D-10715 Berlin<br />
TEL (030) - 86 20 17 87<br />
FAX (030) - 86 20 17 86<br />
e-mail: anwalt.honecker@t-online.de<br />
Beim Faserhanf steckt die Entwicklung<br />
von Erntemaschinen noch in den Kinderschuhen,<br />
in anderen Bereichen gibt<br />
es schon längst High-Tech-Geräte, die<br />
alle Standards und Ansprüche von zeitgemäßen<br />
@home-Gärtnern erfüllen.<br />
Die Grow In AG hat den TRIMPRO aus Kanada in ihr<br />
Programm aufgenommen. Alle Geräte der Serie bestechen<br />
durch gute Verarbeitung, edle Teile, einen leisen Lauf<br />
sowie die Möglichkeit einer stufenlosen, millimetergenauen<br />
Regulierung der Schnitttiefe. Der eingebaute, kraftvolle Motor,<br />
die vier Schneideklingen und die runde, luftdichte Bauweise<br />
lösen einen Wirbelwindeffekt aus. Dadurch sind, im<br />
Vergleich zu herkömmlichen Geräten, noch schnellere und<br />
effektivere Ergebnisse zu erzielen.<br />
Die Trimpro kann für die Verarbeitung aller Arten von frischen<br />
Pflanzen-, Kräuter- und Blütenteilen eingesetzt werden.<br />
Das Kleinod aus Kanada gibt es in fünf verschiedenen<br />
Größen, die allen Bedürfnissen, egal ob der Kräuterecke in<br />
der Küche oder dem großen Hobbygarten, gerecht werden:<br />
Die TRIMBOX schafft ungefähr 500 Gramm frische Pflanzen<br />
die Stunde, bei einer Leistung von 0,9 Ampere.<br />
Der TRIMPRO beschneidet ungefähr 1000 Gramm frische<br />
Pflanzen in der gleichen Zeit und mit einer Leistung von 1,1<br />
Ampere reicht das schon für ein wenig mehr frischen Salat.<br />
Mit dem TRIMPRO AUTOMATIK kann man 2 Kilo/Stunde<br />
bei einer Leistung von 1,9 Ampere trimmen und last but not<br />
least, für den ganz großen Vitaminbedarf gibt es dann noch<br />
den TRIMPRO XL, der mit 10 Kilo/Stunde und 5 Ampere<br />
Leistung alles bisher da gewesene sprengt.<br />
Den TRIMPRO Automatik (Foto) und der Trimpro XL verfügen<br />
außerdem noch über einen verschließbaren Plexiglaszylinder<br />
für das zu beschneidende Pflanzenmaterial, ein<br />
zusätzliches Plus in Sachen Sicherheit und Sauberkeit.<br />
Alle Geräte aus der TRIMPRO-Reihe gibt es online<br />
und diskret unter www.grow-in-berlin.de, noch mehr<br />
Details und Infos gibt es unter www.trimpro.de<br />
Für die Sicherheit der Bestellung sorgt die 256 Bit SSL<br />
Verschlüsselung. Es lohnt sich, immer mal wieder auf der<br />
Seite vorbei zu schauen, um sich über die Neuheiten im Sortiment<br />
oder die Top Angebote zu informieren.<br />
www.smoketown.de<br />
#104<br />
Neue Einstiegsdroge<br />
in die Spielsucht<br />
Das erste Kartenspiel,<br />
mit dem man sich auch<br />
übertrumpfen konnte, ein Autoquartett,<br />
kam 1952 heraus<br />
und stammt aus Deutschland.<br />
Ganze Generationen von Kindern<br />
liessen Skat Karten links<br />
liegen und zockten lieber um<br />
Traumwagen und Monster-<br />
Trucks. Mittlerweile erlebt das<br />
Quartett eine Renaissance mit<br />
phantasievollen Themen. Im<br />
Sommer begeisterte das Geschäftsführer-Duo<br />
Jürgen Kittel<br />
und Jörg Wagner die Boulevard-Presse<br />
mit den beiden<br />
ersten Veröffentlichungen des<br />
Hamburger Unternehmens<br />
„Weltquartett“.<br />
Nach „Tyrannen“ und „Seuchen“ wird nun der dritte Teil<br />
aus der Reihe „Geißeln der Menschheit“ präsentiert. Im neuen<br />
„Rauschgift“-Quartett treten die acht Quartettgruppen Sedativa,<br />
Narkotika, Stimulantia, Psychedelika, Opiate/Opioide, Amphetamine,<br />
Zauberkräuter, Designerdrogen gegeneinander an.<br />
Die einschlägigsten Substanzen aus Flora und Pharma werden<br />
unterteilt in die Kategorien Konsum (belegt) seit, Wirkungsdauer,<br />
Preis pro Rausch, Konsumenten (weltweit), Drogentote<br />
jährlich (weltweit). Für zehn Euro kann jetzt jeder mit Koks,<br />
LSD, Ecstasy und natürlich Cannabis um den Sieg zocken.<br />
Während Behörden darin vielleicht die Gefahr einer Verführung<br />
Jugendlicher sehen, hat das neben dem Spaßfaktor eher<br />
einen aufklärerischen Charakter. Das Bildungspotential solcher<br />
Kartenspiele sollte man nicht<br />
unterschätzen. Das Spiel soll<br />
demnach auch Suchtpräventionseinrichtungen<br />
oder Schulen<br />
für die Drogenaufklärung<br />
angeboten werden. Weiß<br />
ja nicht jeder, dass laut der<br />
Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO an Nikotin jährlich 5,4<br />
Millionen Menschen sterben.<br />
Auch der Alkohol mit zwei<br />
Milliarden Konsumenten und<br />
jährlich 1,8 Millionen Toten<br />
trumpft schrecklich auf. Cannabis<br />
hat übrigens 160 Millionen<br />
Konsumenten, allerdings<br />
verliert man die Karte<br />
schnell, wenn nach höchsten<br />
Drogentoten gefragt wird.<br />
Dieses ernste Thema betrachten wir mit einem Augenzwinkern<br />
und verweisen auf unsere Exzessiv-Folge 118 „Mittag<br />
im Hanf Journal“. Bei Humorresistenz besser nicht spielen,<br />
weil’s eventuell Nebenwirkungen haben könnte.<br />
Kartenspiel 32 Blatt (+ Deckblatt/Spielregeln)<br />
59 x 92 mm<br />
300g/m² Quartettkarton lackiert<br />
in bruchsicherem Klarsichtetui<br />
www.weltquartett.de
#104 9<br />
wirtschaft<br />
PARTEIEN zur Wahl<br />
im Hanf Journal<br />
Monika Knoche<br />
Die Jahrestagung der für Drogen zuständigen<br />
UN-Kommission UN-<br />
ODC hat im März dieses Jahres bestätigt,<br />
was KritikerInnen schon immer wussten:<br />
Der „Krieg gegen die Drogen“ mit Hilfe<br />
von Prohibitions- und Repressionsmaßnahmen<br />
wird niemals zum Erfolg führen.<br />
Trotz des Plans der Mehrheit der Staatengemeinschaft,<br />
Anbau und Missbrauch illegalisierter<br />
Drogen bis 2008 weitestgehend<br />
eliminiert zu haben, werden heute nach UN-Schätzungen weltweit<br />
etwa 320 Milliarden Dollar jährlich mit dem Drogenhandel<br />
umgesetzt. Damit wäre der Umsatz größer als der von Tabak,<br />
Wein, Bier, Schokolade Kaffee und Tee zusammen.<br />
Während der Konsum und somit die Nachfrage auch heute<br />
noch vor allem auf der Nordhalbkugel stattfindet, leidet der<br />
Süden unter den drastischen Folgen der teilweise militärischen<br />
Bekämpfung von Anbau, Produktion und Schmuggel am meisten.<br />
Obwohl Mexiko gerade wegen der andauernden Militäroffensive<br />
gegen die Drogenkartelle alleine letztes Jahr fast 5000<br />
Tote zu beklagen hatte, heißt die Losung auch weiterhin „mehr<br />
Militär, mehr Polizei“.<br />
Dabei ist die Prohibition ein handfester Bestandteil des Problems,<br />
nicht der Lösung. Erst die mit den strafrechtlichen<br />
Repressionen verbundenen Risiken führen zu den enormen<br />
Gewinnspannen, aus denen weltweit Korruption, Mord und<br />
mafiöse Strukturen entstehen. Will man diese Probleme erfolgreich<br />
bekämpfen, muss man endlich die Prohibitionslogik hinterfragen.<br />
Doch dieser Einsicht verweigert sich die Politik international<br />
und auch hierzulande leider immer noch – trotz der<br />
eindeutigen Sachlage. Die große Koalition hat in Deutschland<br />
in den letzten vier Jahren ganz im Gegenteil eine Drogenpolitik<br />
gemacht, die eigentlich längst überwunden zu sein schien:<br />
RAW Papers haben innerhalb von kürzester Zeit eine Menge Liebhaber gefunden. Der Gründe hierfür sind<br />
zahlreich und liegen auf der Hand: Die Natur belassenen, super dünnen Blättchen sind ungebleicht und somit<br />
umweltfreundich in der Produktion.<br />
RAW Papers brennen sehr langsam und gleichmäßig ab, sind<br />
absolut geschmacksneutral und zudem 100% vegan, die Klebefläche<br />
besteht aus reinem Gummi Arabicum. Auch ihr äußeres<br />
Erscheinungsbild ist einzigartig, RAW Papers sind ein wenig<br />
dunkler als herkömmliches Zigarettenpapier und das patentierte,<br />
eingeprägte Zickzackmuster garantiert das absolut gleichmäßige<br />
Abbrennen der Zigarette. Seit kurzer Zeit gibt es die gewohnt<br />
hohe RAW Qualität auch aus organisch erzeugtem Hanf. Die „Unbleached<br />
RAW Hemp Rolling Papers“ sind ein wenig heller als<br />
die anderen RAW Vertreter der und verfügen selbstverständlich<br />
über alle Vorteile der RAW-Familie, die neben allen gängigen Zi-<br />
GEWINNEN 1<br />
Wir verlosen „Gesammelte Werke“<br />
Die Firma bietet mit der Doppel-CD „Gesammelte<br />
Werke“ satte 41 Hits und Raritäten<br />
aus den Jahren 1998-2008, darunter Klassiker<br />
und bisher ungehörte Remixe sowie<br />
unzählige Features.<br />
Und wir bieten euch drei Exemplare zur<br />
Verlosung. Schickt uns einfach bis zum<br />
31.05.2009 eine <strong>Mai</strong>l mit dem Betreff „Die<br />
Firma“ und eurer Postanschrift an<br />
gewinnen@hanfjournal.de<br />
Viel Glück!<br />
Der Umgang der Bundesregierung mit dem zweifellos bedenklichen<br />
Spice-Hype und der Salbeiart Salvia Divinorum<br />
zeugt davon, dass die Regierung immer noch davon träumt,<br />
mit Verboten Drogenprobleme aus der Welt schaffen zu können.<br />
Die drogenpolitische Bilanz der Koalition weist ebenfalls<br />
keine Fortschritte auf, wenn es um den Einsatz von illegalisier-<br />
ten Substanzen zu medizinischen Zwecken geht. So verweigert<br />
die CDU/CSU schwerstkranken Heroinabhängigen immer<br />
noch die Behandlung mit Diamorphin. Dabei haben wissenschaftliche<br />
Studien schon längst eindeutig belegt, dass bei<br />
einem kleinen Kreis der Abhängigen dies die mit Abstand beste<br />
Therapieform darstellt. Ähnlich stellt sich das Thema Cannabis<br />
als Medizin dar: Nicht einmal schwerstkranken Krebspatienten<br />
wollen CDU/CSU und SPD erlauben, Hanf als Schmerzmittel<br />
oder Appetitanreger zu nutzen – obwohl dies sogar in vielen<br />
Bundesstaaten der USA seit Jahren legal ist.<br />
DIE LINKE hat in dieser Wahlperiode mit verschiedenen Initiativen<br />
versucht auf diesen Gebieten Verbesserungen zu erreichen.<br />
Auf meine Initiative hin haben sich Abgeordnete der<br />
LINKEN, FDP, Grünen und SPD mittlerweile auf einen gemeinsamen<br />
Gesetzentwurf verständigt, der noch diese Legislatur<br />
beschlossen werden soll, um eine Versorgung von Schwerstabhängigen<br />
mit Diamorphin sicherzustellen. Eine gemeinsam mit<br />
den anderen Oppositionsfraktionen durchgesetzte öffentliche<br />
Anhörung zum Thema „Cannabis als Medizin“ hingegen hatte<br />
trotz eindeutiger Aussagen von ExpertInnen keinerlei Auswirkung<br />
auf die bisherige Politik der Koalition. Mit dem Bundes-<br />
garettenpapiergrößen (King Size, 1 ¼, 1, King Size ungefaltet zur<br />
Einzelentnahme sowie Rolls) auch ungebleichte Filtertips sowie<br />
praktische Drehmaschinen umfasst. Die Produkte der RAW Serie<br />
gibt es in jedem gut sortierten Headshop, zum Beispiel bei der<br />
Kaya Foundation in Berlin (www.kayagrow.de). Händleranfragen<br />
werden über die Webseite www.hbieu.com gerne und schnellstmöglich<br />
beantwortet.<br />
Noch mehr Infos über die RAW Familie und Tipps zur<br />
Rauchkultur findet ihr unter www.rollingsupreme.com<br />
RAUCHEN BITTE ERST AB 18 !!!!<br />
tagsantrag „Afghanistan eine Chance für legalen lizenzierten<br />
Mohnanbau geben – Drogenmafia wirksam bekämpfen“ haben<br />
wir eine konkrete Möglichkeit aufgezeigt, wie Lösungsstrategien<br />
jenseits von einfachen Verboten aussehen können.<br />
Unsere drogenpolitische Position ist pragmatisch, nicht ideologisch:<br />
Für eine rationale und humane Drogenpolitik<br />
– Die Prohibitionslogik ist gescheitert<br />
Die Bundestagswahl 2009 naht. Drogen- oder hanfpolitisch wird auf Repression gesetzt , die Zahl der Drogenkonsumenten<br />
und -Toten steigt. Eine ohnehin nicht bundesweit angepasste Geringe Menge ist nur noch auf dem<br />
Papier vorhanden, Konsumenten werden trotz dieser Regelung zu drastischen Geldbussen oder gar Fahrverboten<br />
verurteilt. In den USA hingegen steht das Thema „Marihuana Taxation“ (Gras-Steuer) mittlerweile auf der<br />
politischen Tagesordnung und ist auch in den Massenmedien ein aktuelles Dauerthema.<br />
Die Legalisierungsbewegung in den USA hat die klischeebehaftete Kifferecke verlassen und sich zum Teil der<br />
zivilen Bewegung entwickelt, die das Ende der Prohibition und des „War on Cannabis“ als Teil der dringend notwendigen<br />
gesellschaftlichen Erneuerung ansieht. Auch die Deutschen haben im Herbst die Chance, die Politik<br />
ein wenig zu beeinflussen. Das Hanf Journal möchte in diesem Zusammenhang den Lesern/Innen die Möglichkeit<br />
geben zu erfahren, was die im Bundestag vertreten Parteien unter einer sinnvollen Drogenpolitik verstehen.<br />
Dazu erhält je ein Vertreter jeder Partei die Möglichkeit, den jeweiligen Standpunkt im Hanf Journal darzustellen.<br />
Den Anfang macht Monika Knoche, MdB und drogenpolitische Sprecherin der Fraktion Die LINKE:<br />
Text: Monika Knoche<br />
Cannahuana<br />
TheMoWeed<br />
Wer den in unserer Februar-<strong>Ausgabe</strong> vorgestellten<br />
Film in aller Ruhe, @home und ganz umsonst<br />
schauen möchte, muss nur eine mail an gewinnen@hanfjournal.de<br />
schicken, Cannahuana in die<br />
Betreffzeile schreiben und auf ein wenig Glück<br />
hoffen.<br />
Wer nicht warten und auf sein Losglück vertrauen<br />
möchte, kann die DVD auch unter cannahuana.com<br />
einfach kaufen.<br />
GEWINNEN 2<br />
DIE LINKE setzt sich für eine rationale und humane Drogenpolitik<br />
ein. Die Prohibitionslogik muss endlich umfassend auf<br />
den Prüfstand. Deswegen ist Einrichtung einer Enquete-Kommission<br />
des Deutschen Bundestages zur Evaluierung der derzeitigen<br />
nationalen und internationalen Drogenpolitik in der<br />
nächsten Legislatur dringend notwendig.<br />
Zu Verringerung gesundheitlicher Risiken von DrogenkonsumentInnen<br />
wollen wir umfassende Drug-Checking Angebote<br />
einführen. Eine ausreichende und bedarfsorientierte psychosoziale<br />
Begleitung und Betreuung von Rauschmittelabhängigen<br />
auf freiwilliger Behandlungsgrundlage muss außerdem endlich<br />
gewährleistet werden.<br />
Bezüglich Cannabis müssen -längst überfällig- nachvollziehbare<br />
THC-Grenzwerte auf wissenschaftlich gesicherter<br />
Grundlage für die Teilnahme am Straßenverkehr her. Und<br />
abschließend: Die Regulierung des derzeitigen völlig „freien“<br />
Cannabismarktes muss durch ein Abgabemodell ersetzt<br />
werden, welches den Besitz, Erwerb, Anbau und Handel unter<br />
Berücksichtigung des Jugendschutzes legalisiert. Auf dem<br />
Weg zu einer grundsätzlich anderen Drogenpolitik sind diese<br />
Schritte unumgänglich.
10<br />
cooltour<br />
Rolys Silberscheiben des Monats <strong>Mai</strong><br />
Depeche Mode: Sounds Of The Universe<br />
(mute records)<br />
Mit weltweit über 100 Millionen<br />
verkauften Tonträgern gehören die<br />
britischen Synthie-Pop-Pioniere zu jener<br />
Elite von Supergruppen aus den<br />
frühen Achtzigern, die ihre Ideale,<br />
kreative Vision und Kernbesetzung<br />
unbeschadet in die Gegenwart hinübergerettet<br />
haben. Sie haben interne<br />
Spannungen und Feindseligkeiten<br />
seitens der Kritiker hinter sich gelassen, und während ihr<br />
dreißigstes Bandjubliäum unaufhaltsam näher rückt, freue ich<br />
mich erstmal über ihr 12. Studioalbum. Wie bereits auf „Playing<br />
The Angel“ stammen die neuen Songs sowohl von Martin<br />
als auch von Dave. Und verbal adelt der geniale Songwriter die<br />
Beiträge seines früheren Antagonisten regelrecht: „In einem<br />
Blindtest hätte man Schwierigkeiten herauszufinden, wer welchen<br />
Song geschrieben hat.“ Die Songtexte handeln von den<br />
typischen Obsessionen der Bandmitglieder – Lust, Spiritualität,<br />
romantisches Sehnen, sündige Versuchung und Sadomasochismus<br />
– und weisen dabei mehr unverhohlenen schwarzen<br />
Humor auf als ihre früheren Werke. Die Sci-Fi-Gospel-Blues-<br />
Hymne „In Chains“ eröffnet das Album mit viel Melancholie,<br />
„Hole To Feed“, ein schmutziges Geständnis von Dave Gahan,<br />
baut mit seinem dunkel-rockenden Groove konsequent<br />
Spannung auf. In der hypnotisch groovenden Single „Wrong“<br />
schmettert Dave Martins düster-komische Reflexionen über ein<br />
Leben voller Fehler, Missetaten und falscher Entscheidungen.<br />
Ein kraftvoller Auftakt, den die analoge Ballade „Fragile Tension“<br />
gefühlvoll auffängt. Das verführerisch wirbelnde „Little<br />
Soul“ und „Peace“ mit seinem sublimen Techno-Gospel-Arrangement<br />
und sanft herabfallenden Chorrefrain sind mit ihrem<br />
spirituellen Element die Eckpfeiler des Albums. Nach der<br />
schmutzigsten und lautesten Rocknummer „Come Back“ und<br />
Martins samtigem Scott Walker-Croon in der sinnlichen Ballade<br />
„Jezebel” setzen Depeche Mode mit dem fantastischen Pop-<br />
Song „Miles Away/The Truth Is“ und dem Electro-Glamrock-<br />
Sleaze-Stampfer „Corrupt“ zur Schlussoffensive an. „Sounds<br />
Of The Universe“ ist eine unglaubliche Platte, um mal ins eigene<br />
Horn zu blasen“, lacht Dave. Eklektisch, dynamisch und<br />
wie nie zuvor auf Albumdramaturgie fokussiert, vibriert sie<br />
auf jeden Fall zum Violator für das 21. Jahrhundert.<br />
www.myspace.com/depechemode<br />
www.depechemode.com<br />
www.mute.com<br />
Hanne Hukkelberg: Blood From A Stone (nettwerk)<br />
Das Schnurren ihres Katers Obelix,<br />
Fahrradspeichen, Teesiebe, knarrende<br />
Türen und Ofenrohre wurden herbertlike<br />
auf ihre melodischen und perkussiven<br />
Qualitäten hin untersucht.<br />
So funktionieren ihre ersten beiden<br />
Alben „Little Things“ (2004) und „Rykestrasse<br />
68“ (2006) wie akustische<br />
Tagebücher von Exkursionen durch<br />
ihre Heimatstadt Oslo und durch Berlin, wo sie ein halbes Jahr<br />
als Stipendiatin lebte. Ihr drittes Album „Blood From A Stone“<br />
bringt nun neue Facetten zum Vorschein und überrascht mit<br />
klaren, zugänglichen Arrangements ihrer Stücke, die auf der<br />
norwegischen Insel Senja (300 Kilometer vom nördlichen Polarkreis)<br />
komponiert wurden. Frau Hukkelberg lotet sensibel<br />
und detailverliebt neue Klangwelten aus und beschreibt diese<br />
als eine Mischung aus New Wave, No Wave und Indierock.<br />
„Midnight Sun Dream“ thematisiert die Überwindung von<br />
Geschlechterrollen, der Titelsong über das Porträt eines Opportunisten<br />
dürfte wohl mein Lieblingstrack sein, und die tribal-drum-artigen<br />
Ausbrüche auf „Bandy Riddles“ und „Salt<br />
Of The Earth“ lassen an Kate Bushs „Hounds Of Love“ denken.<br />
Das dynamisch perfekte „No One But Yourself“ bestreitet<br />
die Existenz einer höhergestellten Macht, während „Crack“<br />
die Einsicht ins Unabwendbare behandelt. Hannes berührende<br />
Stimme zieht souverän über die schön schrägen Songs hinweg<br />
und steht dank ihrer mal behutsamen, mal kecken Phrasierung<br />
einer Madeleine Peyroux oder der CocoRosie-Hälfte Sierra<br />
Casady stimmlich in nichts nach. Hanne Hukkelberg ist<br />
keineswegs auf ihr charmantes Torch-Song-Timbre festgelegt,<br />
sondern bringt hier ihre ganze Expressivität zur Geltung. Meine<br />
Hochachtung!<br />
www.myspace.com/hannehukkelberg<br />
www.hannehukkelberg.com<br />
www.nettwerk.com<br />
Luke Vibert: Rhythm<br />
(sound of speed)<br />
Der Mann mit den vielen Persönlichkeiten<br />
ist einer von den Produzenten<br />
des Clubsounds, die sich am<br />
liebsten in den eigenen Wänden ihre<br />
Welt bauen. Erste Veröffentlichungen<br />
erschienen auf einem englischen Techno<br />
Label (Rising High). Renommierte<br />
Labels wie Rephlex oder Mo Wax releasten<br />
seine Stücke und trugen maßgeblich<br />
zu seinem Bekanntheitsgrad und Erfolg bei. Während<br />
er als Luke Vibert eher abstrakten Geschichten und seinem<br />
Faible für Acid freien Lauf lässt, dürfte insbesondere das Alias<br />
Wagon Christ sowohl Freunden experimentell-instrumentalen<br />
Hip Hops mit Funk-Einflüssen als auch Anhängern von<br />
Ninja Tune mehr als ein Begriff sein. Daneben dient Plug für<br />
Viberts Anschauungen von Drum&Bass, und auf Rephlex<br />
veröffentlicht er als Amen Andrews ravebetonten Jungle bzw.<br />
Disco unter dem Namen Kerrier District. Nach „Lover’s Acid“,<br />
„Moog Acid“ (mit Jean-Jaques Perrier) und „Chicago, Detroit,<br />
Redruth“ zeigt Luke mit seinem neuen Album „Rhythm“ auf<br />
dem japanischen Label Sound Of Speed seine Hip-Hop Wurzeln.<br />
Aufmerksame Vibert Fans werden ein paar Tracks wiedererkennen,<br />
welche er schon in Radiosets gespielt hat. Die elf<br />
ausnahmslos grandiosen Tunes kommen leicht schwirrend,<br />
mal mit Vocoder oder choralem Gesang, aber immer mit viel<br />
Soul und Funk. Meine originären Lieblinge sind vor allem „Registrarse“,<br />
„Sparky Is A Retard“, „A Fine Line“, „My Style“,<br />
„Keep Calm And Carry On“, „Eleventy One” und „Concertina<br />
Turner”. Bei diesen verschleppten Oldschool Beats und seinen<br />
superschicken Samples wird über die Ohren das Gehirn so<br />
schön gekitzelt, dass die Knie schlackern und der Körper Wellen<br />
schlägt. Ein sehr relaxter Soundtrack mit einer guten Dosis<br />
„60er Jahre“ für sommerliche Abendstunden!<br />
www.grooveattack.com<br />
www.soundofspeed.net<br />
Prefuse 73: Everything She Touched Turned Ampexian<br />
(warp records)<br />
Guillermo Scott Herren ist zweifellos<br />
einer der profiliertesten Producer<br />
dieses Planeten, der bereits mit Battles<br />
& School Of Seven Bells arbeitete,<br />
sowie TV On The Radio, Pelican<br />
& Cornelius remixte. Unter seinem<br />
Künstlernamen Prefuse 73 erweitert<br />
er stets den subkulturellen Hip Hop-<br />
Entwurf und zeigt, dass sich Elektronik<br />
und HipHop nicht per se ausschließen müssen. Sein Markenzeichen<br />
ist die schonungslose Cut-up-Akrobatik. Es geht<br />
direkt rein in die Tracks, die genauso schnell anfangen wie sie<br />
aufhören. Ehe sich in einem Song ein Schema abzeichnet, zerschellt<br />
der Track am nächsten Taktstrich, um sich gleich darauf<br />
aus den Scherben und eingestreuten Mosaiksteinen zu etwas<br />
Neuem zusammenzusetzen. Dabei verweigert Herren bewusst<br />
die direkte, digitale Aufnahme und nahm zuerst auf analogem<br />
Ampex-Band auf, was den Tracks den Sound eines in Urzeiten<br />
verschollenen Tapes gibt, das jetzt erst das Licht der Welt erblickt.<br />
Zusätzlich zum aussergewöhnlichen Aufnahmeprozess<br />
hebt sich sein fünftes Album auch kompositorisch ab. Inspirationsquelle<br />
für die Prefuse-Projekte ist der Prä-Fusion-Jazz,<br />
anzusiedeln in den Jahren 1968 bis 1973. Beinflusst auch vom<br />
Prog-Rock hört man hier einen sehr psychedelischen Klangteppich<br />
in einer sehr eigenwilligen Collage aus zerhackten Vocals,<br />
Gitarren- und Synthesizerfetzen und jeder Menge undefinierbarer<br />
Samples und Loops. So stellt man sich den Soundtrack zu<br />
den Astronauten- & Kosmonautenflügen der 60er vor. Nebem<br />
klassischen Chop-up-Style und zahlreichen rhythmischen Verwirrspielen<br />
stechen vor allem „Simple Loop Choir“ und das<br />
Outro „Formal Dedications“ soundtechnisch deutlich heraus.<br />
Konzeptionelle Rebellion!<br />
www.myspace.com/prefusion1973<br />
www.prefuse73.com<br />
www.warprecords.com<br />
Clueso: So sehr dabei Live<br />
#104<br />
Roland Grieshammer<br />
(four music)<br />
Im letzten Jahr hat sich Clueso definitiv<br />
in die A-Liga der deutschen<br />
Musikszene katapultiert. Der früher<br />
mal kleine Four Music-Act ist zu<br />
einem verdammt guten Songwriter<br />
herangereift, füllt grosse Hallen und<br />
entwickelt sich mit jedem Album kontinuierlich<br />
weiter. Wer bisher noch<br />
nicht die Chance hatte, sich von Cluesos<br />
grandiosen Live-Qualitäten zu überzeugen, kann das jetzt<br />
direkt von der heimischen Couch aus. Durch das wohnzimmerähnliche<br />
Arrangement der Band, mit vornehmlich akusti-
#104<br />
schen Instrumenten, bekommen die meisten Songs des vierten<br />
Studioalbums „So sehr dabei“ ein erfrischend neues Gesicht<br />
und sind teilweise erst beim Einsetzen des Gesangs wieder zu<br />
erkennen. Ab dem ersten Ton durchströmt eine unglaubliche<br />
Live-Atmosphäre den Raum, so dass man sich sofort wie einer<br />
der über fünfzigtausend Fans vorkommt, die im Herbst 2008<br />
auf der Tour zusammen mit Clueso und Band feiern konnten.<br />
Mit durchweg glaubhaften, intimen und zugleich gigantischen<br />
Songs bringt Clueso einem auf sympathische Weise die kleinen<br />
Geschichten des Alltags nahe. Meine persönlichen Highlights<br />
sind das nachdenkliche „Jede Stadt“, das schwingende<br />
„Frische Luft“ (viel besser als das Original), das groovende<br />
„Mitnehm“, das entspannte „Keinen Zentimeter“, das rührselige<br />
„Chicago“, das männliche „Keinen Bock zu geh’n“, das<br />
federleichte „Barfuss“ und das melancholische „Gewinner“ als<br />
perfekten Abschluss. Ein unglaublich harmonisches und vor<br />
allem natürliches Erlebnis. Selten ist man bei einem Live-Album<br />
so sehr dabei wie hier bei Clueso.<br />
www.myspace.com/clueso2<br />
www.clueso.de<br />
www.fourmusic.com<br />
DJ Vadim: U Can’t Lurn Imaginashun (bbe records)<br />
Seit Mitte der 90er Jahre ist der umtriebige<br />
DJ und Produzent aus St.<br />
Petersburg aktiv und hat vier Soloalben,<br />
zwei Band-Alben (One Self + The<br />
Isolationist), ein Remixalbum sowie<br />
unzählige Mix-CDs, EPs, 12“s, 7“s<br />
und Remixe veröffentlicht. Sein einzigartiger<br />
Stilmix aus HipHop, Soul,<br />
Reggae und Electronica haben ihn<br />
rund um den Globus bekannt gemacht. 2008 war ein schweres<br />
Jahr für Vadim, aber Schicksalsschläge lassen uns bekanntlich<br />
wachsen. Trotz Schmerzen schaffte er es im letzten Jahr, weltweit<br />
mit Fat Freddy’s Drop, DJ Krush und Slick Rick zu touren.<br />
Der ewig Reisende und verlässliche Lieferant qualitativ<br />
hochwertiger Beats, der erst vor kurzem den Krebs besiegte,<br />
grub für sein neuestes Werk tief in der Plattenkiste und spricht<br />
über das Album von fesselnder Musik und seiner bisher besten<br />
Veröffentlichung. Bei „U Can’t Lurn Imginashun“ geht es<br />
um die Umsetzung von negativen Gefühlen in Inspiration und<br />
Kraft und darum, dass Vorstellungskraft nur tief in uns selbst<br />
zu finden ist. Mit Keyboard, AutoTune, TalkBox und Vocoders<br />
entdeckte er neue Möglichkeiten sich auszudrücken. So entstanden<br />
Reggae Beats, die neben Desmond Decker Platz nehmen<br />
könnten, Neo Soul- und Conscious Rap-Stücke, die an Jill<br />
Scott oder Q-Tip erinnern und experimentelle Kleinodien, die<br />
mit der Arbeit von Flying Lotus oder J Dilla blutsverwandt<br />
sind. Der John Coltrane des HipHops liefert ein großartiges<br />
Dokument einer Reise in neue Gefilde der Musikgeschichte.<br />
Ein Muss für jeden, der Vadim schätzt und für diejenigen, die<br />
sich gerne fernab abgesteckter Grenzen inspirieren lassen.<br />
www.myspace.com/djvadim<br />
www.myspace.com/bbebeatsandpieces<br />
www.djvadim.com<br />
www.bbemusic.com<br />
Zwicker: Songs Of Lucid Dreamers (compost records)<br />
Zwicker alias Cyril Boehler ist ein<br />
sehr produktiver Produzent, Komponist<br />
und DJ aus Zürich und repräsentiert<br />
eine neue Generation Schweizer<br />
Produzenten. Neben mehreren Vinyl-Veröffentlichungen<br />
auf Compost<br />
Black Label erschienen einige seiner<br />
Tracks bereits auf Compilations der<br />
Labels BearFunk und Get Physical.<br />
Ausserdem produzierte er Remixe für Spektrum, Minus 8, Jamie<br />
Lloyd oder Stephan Eicher (Grauzone). Auf seinem Debütalbum<br />
„Songs Of Lucid Dreamers“ pflegt Zwicker eine Symbiose<br />
aus mutierten Disco-Sounds, House, Pop und Electro<br />
und vermischt vollkommen unverkrampft perkussive Beats<br />
mit einprägsamen Melodien und futuristischen Klanglandschaften.<br />
Gleich der erste Song „Who You Are“ mit Heidi Happy<br />
geht mir gut rein, und auch die seelenluftige Stimme von<br />
Olivera Stanimirov belebt drei frühlingshafte Tracks, von denen<br />
mir „Strangeways“ am besten gefällt. Wem wie mir auch<br />
Spoken Art etwas gibt, freut sich sicherlich über Billy Oden<br />
in „Dragon Fly“. Weitere Gastvokalisten sind Jamie Lloyd<br />
(„Sleepwalking“ und „Sui’s Knee“) und Valentino Tomasi in<br />
der Synthie-Ballade „Ping Pong Muses“ sowie Serpentine in<br />
„Prism“. Zusammen mit Matt Didemus von den Junior Boys<br />
gibt’s noch einen trippy morphenden „Traumdeuter“, während<br />
James Teipdek auf der „Submarine Kabelgau“ mitgroovt. „Die<br />
meisten der Songs auf diesem Album sind über Träume. Ge-<br />
Turbine Classics präsentiert<br />
Kalkofes mattscheibe Vol.3 + Vol.4 - Deloaded<br />
(Single Disc Hartz IV Edition)<br />
Ein erbarmungsloses Jubiläum steht an: 15 Jahre Kalkofes<br />
Mattscheibe! Und zu diesem Anlass werden nun die komplette<br />
3. und 4. Staffel der ProSieben-Folgen der legendären<br />
TV-Abrechnungen in der preisgünstigen Single Disc Hartz IV<br />
Edition veröffentlicht. Immer wenn ich mir den Rambo des<br />
deutschen Fernsehens anschaue, weiss ich, warum ich so selten<br />
vor der Glotze hänge. Man glaubt es ja kaum, was da für ein<br />
Müll rumflimmert. Mit jeweils drei Stunden TV-Wahnsinn für<br />
geschmacksresistente Allesglotzer lach’ ich mich in der 3.Staffel<br />
schlapp bei Kader, Patrice und die SPD, Wissen ist Kuttner,<br />
Ferris MC – the best of the best, Vollkornvolksmusik mit<br />
Antonia, Schwi-Schwa-Schwachsinn, Fernsehen macht dick,<br />
Die Spaßleichen vom NDR, Willumeits Action-Comedy, Hallo<br />
David!?, Heikes Fischpolonaise, Ein echter Schwotte, Eine Frau<br />
wie Mama, Tahuti & Metadron, Das fucking Geständnis, Kaders<br />
kleine Welt und gemietete Fans, 1x1 des Flirtfernsehens,<br />
Spray your brain away, Isabell und der Ratefuchs, Willkommen<br />
im Schwachkopfstudio, Irres Strafgericht, Feen<br />
& Elfen – Teil 6, Gold-Volker und Frau Wohlfahrt. Für ein<br />
erträgliches Abendprogramm kämpft der Rächer der GEZ-<br />
Zahler auch in Vol.4, um den Humorautisten und Stimmungslegastenikern<br />
das Handwerk zu legen. In bewährter<br />
Manier schlüpft Kalkofe dabei in die Rollen seiner Opfer<br />
und legt seinen Daumen in die offenen Wunden deutscher<br />
Fernseh-Unkultur.<br />
Ob als Bruce Darnell im Styling-Wahn, durchgedrehter<br />
Fernseh-Weissager im Astro-Delirium oder vorm Flip-<br />
Chart stehend – wie immer wird der wahre TV-Terror durch<br />
„Kalkofes Mattscheibe“ erst erträglich. Oliver Kalkofe ist<br />
sich sicher: „Wäre das deutsche Fernsehen ein Pferd, man<br />
hätte es längst erschossen!“<br />
www.kalkofe.de<br />
cooltour<br />
11<br />
schrieben von mir und dem Gast-Vokalisten. Wir sind Musiker<br />
und folgen unseren Träumen Tag und Nacht. In meinen Träumen<br />
und Lieder bin ich ein Träumer“, meint Zwicker. Ich fühl‘<br />
mich dabei heidi happy.<br />
www.myspace.com/zwickermusik<br />
www.myspace.com/compostrecords<br />
www.compost-records.com<br />
Various: Ragga Ragga Ragga! 2009<br />
(greensleeves records)<br />
Cover und Titel zeugen nicht gerade<br />
von überschäumendem Einfallsreichtum.<br />
Aber zumindest weiss man sofort,<br />
womit man es zu tun bekommt.<br />
Die Selection präsentiert einen Querschnitt<br />
durch das aktuelle Dancehall-<br />
Treiben, damit der trendbewusste<br />
Ragga-Hase weiß, wohin er 2009 zu<br />
bouncen hat. Schwachbrüstiger ist das<br />
Genre über die Jahre nicht geworden. Melodisch legen Vybz<br />
Kartel mit „Life Sweet“ und Black Ryno mit „Real Stingers“<br />
noch ein recht ruhiges Tempo vor, bevor Laden mit „Time To<br />
Shine“ eine fast schon hymnische Nummer zum Besten gibt.<br />
Busy Signal speit mit „Money Tree“ mal wieder ein knallbuntes<br />
Feuerwerk, und Mavados charakteristischen Tonfall finde<br />
ich auch nach wie vor sehr angenehm. Aidonia, RDX und<br />
Bragga Dat gehen mit hämmernden Riddims nach vorne, und<br />
Ricky Blaze feat. Fresh Prince & Jr. Vibes brillieren in „How Me<br />
Look“ ganz fantastisch. T.O.K. und Beenie Man toasten sich in<br />
ihren grossartigen Dancehall-Hymnen fast einen Knoten in die<br />
Zunge. Und nach Bounty Killer’s tragendem Finale gibt’s auf<br />
der Bonus-CD 15 explosive Killer Cuts, die „15 Years of Ragga<br />
Ragga Ragga“ zelebrieren und weitere gezielte Handkantenschläge<br />
ins Genick setzen. Das einzige, was ich vermisse,<br />
sind die Ladies, ansonsten ist das ein Top-Sampler. - Wer’s<br />
nicht unbedingt thematisch aber musikalisch etwas ruhiger<br />
mag, wird mit Sizzla’s neuem Album bedient sein. Der kehrt<br />
mit „Ghetto Youth-Ology“ endlich wieder zu seinen Wurzeln<br />
zurück, spricht Themen wie Spritualität, Recht und Wahrheit<br />
und schließt sich „Da Real Thing“ von 2002 in seiner Message<br />
und konsequenten Stimmung 100% an.<br />
www.myspace.com/greensleevesrecords<br />
www.greensleeves.net<br />
www.vpmusic.com<br />
www.planetreggae.com
12<br />
fun&action<br />
Electro-Gaming<br />
Es geschah am helligten Tag!<br />
Man durchwanderte ein realistisch gehaltenes Horrorszenario<br />
um ein verlassenes Herrenhaus, in welchem<br />
man die Charaktere immer aus verschiedenen, festgelegten<br />
Kameraperspektiven sah. Die Präsentation sorgte für eine filmreife<br />
Inszenierung, aber auch für eine gewöhnungsbedürftige<br />
Steuerung.<br />
Das Setting, die Story und die Stimmung im Herrenhaus belebten<br />
das Splatter- und Horrorgenre wieder neu und sorgten<br />
für Begeisterungsstürme auf der ganzen Welt. Auch wenn eine<br />
blutbeschmierte, zombieverseuchte Geschichte um einen fiktionalen<br />
Konzern, der mit Menschen experimentiert, um die perfekten<br />
biologischen Waffen zu konstruieren, nicht jedermanns<br />
Sache sein mag, kann man der Serie keinen Vorwurf machen,<br />
sie würde nicht hinreichend unterhalten. Selten wurde soviel<br />
Mythos um eine virtuelle Erzählung gesponnen und selten<br />
geiferten die Fans so sehr nach Neuem.<br />
Resident Evil 4 hatte das Grundkonzept der Serie vom ruhigen,<br />
subtilen Angsterlebnis zu einem actionlastigen Terrortitel entwickelt<br />
und wartete mit dynamischer Schulterperspektive und<br />
einfallsreichem Zielsystem auf. Die vier Jahre alte Episode erfand<br />
die Serie neu und schuf dabei eines der perfektesten Spielerlebnisse<br />
aller Zeiten. So dicht und einfallsreich wie es selten<br />
geschieht und spielerisch auf allerhöchstem Niveau. So hoch,<br />
dass die Ansprüche an den nun veröffentlichten Nachfolger<br />
extrem sind.<br />
Im mittlerweile siebten eigenständigen Teil der Serie, auch<br />
wenn die Zahl „Fünf“ auf dem Cover prangt, wird das System<br />
des Vorgängers fast unverändert übernommen.<br />
In Residen Evil 5 hat es den schon aus dem ersten Teil bekannten<br />
Helden, Chris Redfield, ins taghelle Afrika verschlagen.<br />
Dort findet er sich bei Nachforschungen um schmutzige<br />
Geschäfte stattfindenden Biowaffenschmuggels für die internationale<br />
Behörde der B.S.A.A. in der neuesten Episode des blanken<br />
Terrors wieder.<br />
Dieses Mal seid ihr nicht ganz auf euch allein gestellt, sondern<br />
erhaltet Hilfe von der einheimischen und wunderhübschen<br />
Powerfrau Sheva Alomar, die optional auch von einem Online-<br />
Kumpanen gesteuert werden kann.<br />
Von einem kleinen afrikanischen Dorf aus stoßt ihr zusammen<br />
tief in den Busch und dabei in die Abgründe menschlichen<br />
Wahnsinns und die Allmachtsphantasien industrieller mit<br />
weitaus zu viel Macht. Dass unter diesen Umständen vor allem<br />
die Schwachen und Wehrlosen leiden müssen, erklärt sich von<br />
selbst. Ihr erkennt schnell, dass nichts, was menschlich wirkt,<br />
noch menschlich ist und versucht das eigene Wohl schließlich<br />
mit Waffengewalt zu erhalten. Ihr seid es, der diesem Schrecken<br />
ein Ende bereiten könnt. Somit wird Überleben die erste Devise<br />
im Land der sengenden Sonne und ein ruhiger Finger am Abzug<br />
ist eure einzige Chance. Auf der Suche nach Hinweisen,<br />
Lösungen und besseren Waffen erlöst ihr dabei mehr als einen,<br />
der von Parasiten besessenen Einheimischen. Die Gewaltdarstellung<br />
erreicht dabei, wie immer, eine fragwürdige Qualität,<br />
gefällt den Fans der Serie aber umso mehr. Insgesamt hat die<br />
Darstellungsqualität von Resident Evil 5 Maßstäbe erreicht,<br />
die Pre-renderings auch für andere Unterhaltungssegmente<br />
bald unnötig macht. Eine dermaßen hochwertige Produktion<br />
in Charaktergestaltung und Umgebungsdarstellung sah man<br />
sonst in Kinofilmen. Die lippensynchrone Mimik und Gestik<br />
der Protagonisten und virtuellen Nebendarsteller erreicht nahezu<br />
die Emotionalität von oscarträchtigem Schauspiel.<br />
Dafür muss der Fan des vierten Teils ernüchternd feststellen,<br />
dass die Spielbarkeit weit weniger rund ist als in seiner Vorgänger-Lieblingsepisode.<br />
Das Spielgeschehen ist nun kürzer,<br />
weniger einfallsreich, bietet nicht die erwartete Tiefe und eckt<br />
mit leichten bis mittelschweren KI-Macken des zweiten Protagonisten<br />
ordentlich beim Liebhaber an.<br />
Gerade da ein ähnliches Co-op Feature in Resident Evil Zero<br />
schon einmal besser funktionierte, ist ein nicht zu vernachlässi-<br />
D 01000 >> D 10999 >> D 41000 >> D 70000 / L / NL / A >> A / CH >><br />
Chillhouse.de Dresden<br />
Alaunstr. 56<br />
01099 Dresden<br />
THC Headshop<br />
Alaunstr. 43<br />
01099 Dresden<br />
Crazy Headshop<br />
Bahnhofsstr. 31a<br />
01968 Senftenberg<br />
Chillhouse.de Leipzig<br />
Brühl 10-12<br />
04109 Leipzig<br />
Headshop metropol<br />
Spitalstr. 32a<br />
04860 Torgau<br />
Shiva‘s Garden<br />
Große Brunnenstraße 1<br />
06114 Halle/Saale<br />
mr. Smoker Head&Growshop<br />
Saalstr. 40<br />
07318 Saalfeld/Saale<br />
LEGAL<br />
Heinrichtstrasse 52<br />
07545 Gera<br />
Chillhouse.de Gera<br />
Heinrichstr. 78<br />
07545 Gera<br />
Chillhouse.de Jena<br />
Löbdergraben 9<br />
07743 Jena<br />
Werners Headshop Jena<br />
Jenergasse 1a<br />
07743 Jena<br />
Chillhouse.de zwickau<br />
Peter-Breuer-Str. 29<br />
08056 Zwickau<br />
Nature World<br />
Wettinerstr. 28<br />
08280 Aue<br />
Chillhouse.de Chemnitz City<br />
Brückenstr. 8<br />
09111 Chemnitz<br />
B’52<br />
Bahnhofsstr. 52<br />
09376 Oelsnitz/Erzgebirge<br />
Hemp Galaxy<br />
Liebauerstr 2<br />
10245 Berlin<br />
Green Planet<br />
Ebertystrasse 49<br />
10249 Berlin<br />
Flashback.de<br />
Wolliner Strasse 51<br />
10435 Berlin<br />
Kayagrow.de<br />
Schliemannstr. 26<br />
10437 Berlin<br />
Grow-in-Europe.de<br />
Kaiserin-Augusta-Allee 29<br />
10553 Berlin<br />
Gras Grün<br />
Oranienstr. 183<br />
10999 Berlin<br />
Greenlight-Shop.de<br />
Industriestr. 4-9<br />
12099 Berlin<br />
Turn Systems<br />
Albrechtstr. 125<br />
12165 Berlin<br />
Sun Seed Bank<br />
Amsterdamerstr. 23<br />
13347 Berlin<br />
Blackmarket<br />
Dortustr. 65<br />
14467 Potsdam<br />
0331-6256927<br />
Udopea Hamburg<br />
Schanzenstr.95<br />
20357 Hamburg<br />
amsterdam-headshop.com<br />
Reeperbahn 155<br />
20359 Hamburg<br />
Shisha Shop isis<br />
Bremer Str.6<br />
21233 Buchholz<br />
Smoke-Temple.de<br />
Salzstrasse 7<br />
21335 Lüneburg<br />
Ganja Shop Lüneburg<br />
Am Berge 33<br />
21335 Lüneburg<br />
Headshop Grasweg<br />
Infohotline: 040-69692727<br />
22299 Hamburg<br />
Harlequin Headshop<br />
Kirchstr. 39<br />
23795 Bad Segeberg<br />
Fantasia Head&Growshop<br />
Staulinie 16-17<br />
26122 Oldenburg<br />
Para Vision Headshop<br />
Vaderkeborg 16<br />
26789 Leer<br />
growlager.de<br />
0049(0)4273-979940<br />
27245 Barenburg bei Bremen<br />
Groovy Headshop & Growshop<br />
Kurze Geismarstr. 6<br />
37073 Göttingen<br />
Bloomtech Growshop+Versand<br />
Königsstieg 94a<br />
37081 Göttingen<br />
https://ssl.bloomtech.de<br />
L’Afrique<br />
Böcklerstr. 10<br />
38102 Braunschweig<br />
GOA Headshop<br />
Friedrichstr 119<br />
40217 Düsseldorf<br />
indian Sun Headshop<br />
Pommernstr. 20<br />
41462 Neuss<br />
Freakshop Smokey Headshop<br />
Hochstr. 5 - 7<br />
42853 Remscheid<br />
Green Galaxy<br />
Ringofenstr. 37<br />
44287 Dortmund<br />
Grow NrW<br />
Königsheide 49<br />
44536 Lünen-Brambauer<br />
Progrow<br />
Herner Straße 357<br />
44807 Bochum<br />
Freakshop<br />
Friedrich Ebert Str.46<br />
45468 Mühlheim / Ruhr<br />
KA (Head-Grow-/ EsoterikShop)<br />
Rentforterstr. 3<br />
45964 Gladbeck<br />
Ohrwurm-recordstore.de<br />
Bahnhofstr. 32<br />
48431 Rheine<br />
UnserLagerLaden.de<br />
Gustavstr. 6-8<br />
50937 Köln<br />
Hanfzeichen<br />
Bahnhofsstr. 89<br />
55218 Ingelheim<br />
KrinsKram<br />
Goldene Ecke 8<br />
58511 Lüdenscheid<br />
GBK-Shop.de<br />
Valve 40a<br />
59348 Lüdinghausen<br />
NEUTrAL Headshop<br />
Fahrgasse 97<br />
60311 Frankfurt<br />
Subcity Grow-Head-Shishashop<br />
Große Seestrasse 36<br />
60486 Frankfurt<br />
Bong-Headshop.de<br />
Elisabethenstr. 21<br />
60594 Frankfurt<br />
Hanf Galerie<br />
Großherzog-Friedrichstr. 6<br />
66115 Saarbrücken<br />
GANJA Grow & Headshop<br />
Goethestr. 15a<br />
67063 Ludwigshafen<br />
Greensmile.de<br />
Kämmererstr. 69<br />
67547 Worms<br />
New Asia Shop mannheim<br />
F1, 10<br />
68159 Mannheim<br />
Glasshouse<br />
Kettengasse 13<br />
69117 Heidelberg<br />
Udopea Stuttgart<br />
Marienstr. 19<br />
70178 Stuttgart<br />
Pot-de-Fleurs.de<br />
Hohenheimerstraße 56<br />
70184 Stuttgart<br />
Ghouse.de<br />
Glasshouse<br />
Vordere Karlstr.37<br />
73033 Göppingen<br />
Planet-Plant.de<br />
Rollingerstr. 2<br />
76642 Bruchsal<br />
Highlight<br />
Alte Lange Str. 2<br />
77652 Offenburg<br />
Storz-Bickel.com<br />
Rote Strasse 1<br />
78532 Tuttlingen<br />
Green Ocean<br />
Münsterplatz 32<br />
89073 Ulm<br />
Coffee Shop<br />
Georgenstrasse 45<br />
92224 Amberg<br />
High Society Head+Growshop<br />
Spitalgasse 22<br />
96450 Coburg<br />
Smoukit Grashüpfer<br />
Head & Growshop<br />
Hauptstraße 69<br />
97493 Bergrheinfeld<br />
Chillhouse.de Erfurt<br />
Juri-Gagarin-Ring 96-98<br />
99084 Erfurt<br />
Werners Headshop Erfurt<br />
Marktstr. 15<br />
99084 Erfurt<br />
Biocultivator.de<br />
Friedrichsweg 2<br />
99735 Bielen<br />
Sound0911.de<br />
Herrenstraße 12<br />
99947 Bad Langensalza<br />
LUXEmBOUrG<br />
Placebo Headshop<br />
41 Avenue de la Gare<br />
16 11 Luxemburg<br />
NiEDErLANDE<br />
www.kronkel.nl<br />
Vlaamsegas 26/36<br />
6511 HR Nijmegen<br />
ÖSTErrEiCH<br />
Blumen per Lumen<br />
Neustift Ecke Ziglergasse 88-90<br />
01070 Wien<br />
#104<br />
Capcom’s Überlebens Horror Serie<br />
„Resident Evil“ ist ein wichtiges<br />
Mitglied in der Riege der wichtigsten<br />
Spiele. Als 1996 der erste Teil unter<br />
dem Namen „Biohazard“ in Japan<br />
erschien, schuf Capcom den Grundstein<br />
eines neuen Genres; dem Survival<br />
Horror.<br />
gender Kritikpunkt. Ebenso erlebt ihr durch das Wegfallen der<br />
Pausen bei Inventargebrauch, zum Beispiel beim Auswählen<br />
der beliebten grünen Heilkräuter sicherlich den einen oder anderen<br />
Tod, für den ihr euch nicht verantwortlich fühlen werdet.<br />
Ärgern werdet ihr euch trotzdem.<br />
Sehr schön ist dagegen, dass es diesmal auch der Mercenaries<br />
Mode, ein arcadelastiger Area Shooter, auf die deutsche Pal<br />
Version geschafft hat. Dieser unterhält auch nach dem vierten<br />
Mal Hauptplot durchzocken bestens und motiviert mit Highscoreliste<br />
im Internet auch auf längere Sicht.<br />
Und eigentlich kann man Resident Evil 5 nicht wirklich viel<br />
vorwerfen, gespielt werden muss es eh, sonst verpasst man ein<br />
weiteres Highlight aus dem Hause Capcom. Nur weil es den<br />
Ansprüchen exzentrischer Fans nicht ganz gerecht wird, bleibt<br />
es ein fast perfektes Produkt und bietet viele, gute Stunden<br />
knallharter Survival Action, allein oder zu zweit.<br />
Five S.T.A.R.S.!<br />
Ps: Schon im Vorfeld wurde große Kritik an dieser in Afrika<br />
spielenden Episode laut. Man könne keinen weißen Mann<br />
durch die afrikanische Umgebung streifen und dabei auf Einheimische<br />
schießen lassen, hieß es. Capcom ist sich dieses Konfliktes<br />
bewusst und vermittelt durch die Geschichte klar, dass<br />
das Setting ein Ausdruck und eine klare Aussage über ihr Verständnis<br />
von Machtverhältnissen in der Welt ist. Wo könnten<br />
solch schreckliche Dinge geschehen, wenn nicht an Orten der<br />
Welt, wo ein Menschenleben für die Mächtigen ein faules Ei<br />
wert ist. Und die entsetzte Frage Sheva Alomar´s nach den verantwortlichen<br />
Verbrechern beim Anblick des Zustands eines<br />
vom Virus befallenen Eingeborenenstammes, bleibt bei weitem<br />
länger im Kopf des Spielers hängen, als die vielen roten Pixelspritzer,<br />
die die Hardware während dieses Albtraums auf den<br />
Bildschirm zeichnen muss.<br />
(ps3/xbox360) ca.59€ (ab 18)<br />
House of reggae<br />
Erzherzog Karl Str. 14<br />
01220 Wien<br />
HUG´s<br />
Wienerstrasse 115 1.2<br />
02700 Wiener Neustadt<br />
Flower Power<br />
Rathausplatz 15<br />
03100 St Pölten<br />
Viva Sativa<br />
HempFashionHeadshop<br />
Goethestr. 6a<br />
04020 Linz<br />
Viva Sativa<br />
HempFashionHeadshop<br />
Stadtplatz 28<br />
04600 Wels<br />
PuffandStuff.at<br />
Müllner Hauptstraße 12<br />
05020 Salzburg<br />
Cosmic5.at<br />
Hubert Sattler Gasse 8<br />
05020 Salzburg<br />
Hanfin.com<br />
St. Julienstr. 8<br />
05020 Salzburg<br />
Tiroler Hanfhaus<br />
Wilhelm-Greil-Strasse 1<br />
06020 Innsbruck<br />
www.miraculix.co.at<br />
Maurachgasse 1<br />
06900 Bregenz<br />
Hanf im Glück<br />
Münzgrabenstr. 5<br />
08010 Graz<br />
Cannapot.at.tc<br />
Kirchberg 112<br />
08591 Maria Lankowitz<br />
SCHWEiz<br />
Fourtwenty Growcenter<br />
Dorngasse 10c (Hintereingang)<br />
3007 Bern<br />
Tel: +41 31 311 40 18<br />
fourtwenty.ch<br />
Kramgasse 3<br />
03011 Bern<br />
Tel: +41-313114018<br />
Growbox.ch<br />
Altelsweg 9<br />
03661 Uetendorf<br />
Bullet Shop<br />
Brühlgasse 35/37<br />
09000 St.Gallen<br />
HOLOS GmbH / www.holos.ch<br />
Samstagernstr. 105, 8832 Wollerau<br />
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-17 Uhr<br />
Tel +41 447861419, Fax +41 447862512<br />
Text: mze<br />
Der Branchenführer<br />
des HanfJournals<br />
lokal>direkt>effektiv<br />
Damit die Konsumenten<br />
Deiner region auch<br />
Deinen Shop finden,<br />
trage Dich in den<br />
Branchenführer „Kauf<br />
Da!“ ab 250.- Euro im<br />
Jahr ein.<br />
infos unter:<br />
vertrieb@hanfjournal.de<br />
WAAAS?!<br />
Dein Shop<br />
nicht dabei?<br />
Bestellformular unter<br />
hanfjournal.de/kaufda.pdf<br />
Bilde meinungen:<br />
Der Protestmailer vom<br />
Deutschen Hanf Verband<br />
www.hanfverband.de<br />
MITGLIED BEIM DHV<br />
SPONSOR BEIM DHV
#104 13<br />
fun&action<br />
Uups, schon wieder Mitte April und der Redaktionsschluss ist zum Greifen<br />
nah. Nur stapeln sich auf meinem Schreibtisch immer noch alle möglichen<br />
Dinge, denn ich stecke mitten in der Wohnungsrenovierung. Und trotzdem,<br />
das Spielen habe ich nicht vergessen und so stelle ich euch in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
drei Spiele ab 10 Jahren vor. „Im Schutze der Burg“ von Eggertspiele, „One<br />
more Barrel“ vom italienischen Verlag Giochix und von Sirius Games „Heroes<br />
of the World“.<br />
Strategie<br />
ONE MORE BARREL …<br />
… hab ich auf der Spielemesse erstanden, weil mir sowohl<br />
Thema als auch die Illustration gefallen haben. Der Inhalt des<br />
Kartons besteht aus einem leider etwas klein geratenen Spielplan,<br />
einem Haufen Holzspielfiguren und einer leider etwas<br />
unübersichtlichen Regel. Dafür fassen die Kurzregeln alles<br />
Wichtige zusammen. Der Spielplan zeigt irakische Provinzen<br />
sowie zahlreiche Tabellen und Leisten<br />
für all die Werte, auf die es im Spiel<br />
ankommt.<br />
One more barrel<br />
Autor: Michele Quondam<br />
Verlag: Giochix<br />
Spieler: 3–5<br />
Alter: ab 10<br />
Dauer: mindestens 90 Minuten<br />
Preis: ca. 35 Euro<br />
Wie der Name „One more barrel“<br />
schon sagt, geht es um Öl. Die zwei bis fünf Spieler repräsentieren<br />
einen Regierungschef eines westlichen Staates, die dem<br />
Irak das Öl klauen wollen, um am Ende des Spiels als reichste<br />
Nation zu gewinnen. Eingeteilt in drei Phasen, die jeweils vier<br />
Rundend dauern, müssen die Staatschefs zuerst das Land einnehmen,<br />
indem sie die nationalen Truppen aus dem Weg räumen.<br />
In Phase zwei kommen die Rebellen, die die Ölausbeute<br />
vermiesen können und während der Übergangsregierungs-<br />
Phase wird zusätzliches Öl produziert, dass allerdings mit der<br />
Regierung geteilt werden muss. Die Spieler, deren Einfluss am<br />
höchsten ist und/oder die die meisten Gebiete ausgebeutet haben,<br />
werden am Ende des Spiels auch mit dem Regierungsöl<br />
ihren Reibach machen.<br />
Wer dran ist, hat zwei Aktionen pro Runde. Zur Auswahl stehen:<br />
Bestechung der Massenmedien, das heißt, je höher der<br />
Wert umso mehr Truppen können ohne Kosten zu verursachen<br />
in den Provinzen stehen; Erwerb und Bewegung, mit dieser<br />
Aktion werden Truppen und Nachschub ins Spiel gebracht<br />
und bewegt. Bauen umfasst drei Möglichkeiten: 1. Bau von<br />
Gebäuden wie Polizeistation, Raffinerie, Lagerhaus oder Ölleitung.<br />
2. Erwerb von Einflusspunkten, die gegen die Rebellen<br />
und am Ende des Spiels wichtig sind. 3. Verträge schließen,<br />
die am Ende 1:1 in Geld eingetauscht werden. Wer die Aktion<br />
Ölproduktion wählt, kann in allen eigenen Provinzen Öl produzieren,<br />
insofern er genügend Nachschub vor Ort hat. Wer<br />
dringend Kohle braucht, hat folgende Möglichkeiten, er macht<br />
entweder die Aktion Geld oder Neue Steuern, letztere erhöhen<br />
allerdings den Pazifismuswert. Die letztmögliche Aktion ist die<br />
Spielerreihenfolge zu ändern, denn wer zuerst kommt, kann<br />
sich die beste Aktion aussuchen.<br />
Waren alle Spieler zweimal dran, kommt die Überprüfung am<br />
Rundenende: Zuerst werden die Kämpfe der Spieler gegen die<br />
nationalen Truppen ausgetragen, pro Runde ein Würfelwurf.<br />
Die Truppen bekämpfen nur die nationalen Truppen, gegeneinander<br />
kämpfen die Spieler nie. Ganz im Gegenteil, sie können<br />
sich im Kampf sogar unterstützen. Denn es kann eine Weile<br />
dauern bis die nationalen Truppen vertrieben sind und endlich<br />
Öl gefördert wird. Ab Phase zwei kommen nach den Kämp-<br />
fen die Rebellen dran, die gut aufgerüstet ebenfalls angreifen<br />
können. Polizeistation und viele Truppen helfen, die Rebellen<br />
im Zaum zu halten. Dann wird der Pazifismuswert der neuen<br />
Situation angepasst, zu viele Verluste und Kämpfe lassen ihn<br />
nach oben schnellen und gehen mit finanziellen Verlusten einher.<br />
Als nächstes ist der Ölpreis dran, in Phase drei wird jetzt<br />
zusätzlich Öl produziert. Vor allem aber holen die Spieler jetzt<br />
Öl nach Hause, um in späteren Runden daraus, möglichst viel<br />
Geld zu machen. Wurde in einer Runde kein Öl vekauft, steigt<br />
der Ölpreis, verkauft einer, steigt er nur aufgrund des Pazisifsmuswertes<br />
und sobald mindestens zwei Spieler verkaufen,<br />
sinkt der Preis. Jetzt noch die Spielerreihenfolge überprüfen<br />
und eine neue Runde beginnt.<br />
Um alle Aspekte des Spiels zu beleuchten, fehlt es an Platz. Aber<br />
dieses Spiel ist klasse: Thema, Ausführung, Ausstattung, alles<br />
passt, es dauert zwar ein paar Spiele, bis die Zusammenhänge<br />
klar sind, aber dann stehen spannenden Ölkriegen nichts mehr<br />
im Weg. Empfehlenswert!<br />
Taktik<br />
HEROES OF THE WORLD …<br />
… ist eine Kombination aus Brett- und Kartenspiel. Schick<br />
sind auf alle Fälle die Miniaturen, die schon mehr her machen<br />
als einfache Holzklötzchen. Eingeteilt in zwei Abschnitte, Altertum<br />
und Neuzeit, geht es jeweils darum, in möglichst vielen<br />
Gebieten möglichst viele Punkte abzukassieren, denn es gewinnt,<br />
wer am Ende die meisten hat.<br />
Während im Altertum nur um die Hälfte der Gebiete gerungen<br />
wird, sind es in der Neuzeit alle. Welche Aktionen ein Spieler<br />
machen kann, geben die ausgespielten Karten vor. Zwei davon<br />
hat jeder von Anfang an auf der Hand. Wer dran ist, nimmt<br />
eine neue Karte und spielt eine aus. Auf den Karten stehen die<br />
Aktionen, die da wären: in bestimmte Gebiete Helden einsetzen,<br />
blind gezogene Fortschritte in den Provinzen platzieren,<br />
Kämpfe gegen Mitkonkurrenten führen und Einkommen kassieren.<br />
Je nach Persönlichkeit kann der eine gut kämpfen, der<br />
andere bringt dagegen mehr Geld. Jedes Gebiet besitzt eine<br />
Leiste für Fortschritte, sobald diese voll ist, wird das Gebiet<br />
gewertet und wer die meisten Helden in dem Gebiet hat, bekommt<br />
die volle Punktzahl, der zweitplatzierte die Hälfte und<br />
der dritte immerhin noch den Wert des niedrigsten Fortschrittplättchens.<br />
Das war es schon. Die Regel ist kurz und einfach, das Spiel<br />
hat trotzdem seinen Reiz. Vor allem der Ausgang der Kämpfe<br />
ist unberechenbar. Ein Würfelwurf und das gewürfelte Symbol<br />
entscheiden über Sieg oder Niederlage, dabei ist es völlig egal,<br />
wie viele Helden im Gebiet stehen. Da kann es passieren, dass<br />
der Angreifer seine Truppen verliert, der Verteidiger flieht oder<br />
nur Kohle geplündert wird. Doch die ist nicht zu unterschätzen,<br />
denn am Ende seines Zuges<br />
kann ein Spieler gegen Bezahlung<br />
Heroes of the World<br />
Autor: Pascal Bernard<br />
Verlag: Sirius Games<br />
Spieler: 2–5<br />
Alter: ab 10<br />
Dauer: ungefähr 30 Minuten<br />
Preis: gute Stunde<br />
Breitspiele<br />
Breitspiele<br />
Kerstin Koch<br />
entweder Figuren in ein anderes Gebiet schicken oder eine Zivilisationskarte<br />
kaufen, die nicht nur Punkte sondern auch Vorteile<br />
im Spiel bringt.<br />
Viel mehr braucht man zu diesem Spiel nicht zu sagen, es<br />
besticht durch seine Einfachheit, seinem witzigen Kampfwürfel<br />
und ist trotzdem taktisch genug, dass es auch Vielspielern<br />
auf alle Fälle als Einstiegsspiel für einen längeren Spieleabend<br />
Spaß bringt.<br />
Bauspiel<br />
IM SCHUTzE DER BURG<br />
Eine Burg soll gebaut werden, die Spieler sind angetreten,<br />
die wertvollsten Teile der Burg zu vollenden, um anschließend<br />
auf den frei gewordenen Plätzen Gehilfen zu platzieren, um<br />
am Ende das beste Punktekonto zu haben. Auf dem Spielplan<br />
werden sämtliche zu bauende Teile von Turm über Haus bis<br />
Brunnen oder Bergfried aufgebaut und jedem Spieler ein Kartenset<br />
in die Hand gedrückt. Jede Karte bedeutet eine Aktion,<br />
sobald ein Spieler nur noch den Baumeister auf der Hand hat,<br />
muss er ihn spielen und bekommt alle Handkarten zurück.<br />
Sollten in dieser Runde außerdem Gebäude errichtet worden<br />
sein, kassiert der Baumeister gut mit ab. Aber der Reihe nach.<br />
Zu Beginn jeder Runde wählen die Spieler eine Handkarte aus<br />
und legen sie verdeckt hin. Die ausgespielten Karten werden<br />
in vorgegebener Reihenfolge ausgeführt, und eine neue Runde<br />
beginnt. So kommt jeder Spieler im<br />
ganzen Spiel zwölf Mal dran und<br />
es gibt viel zu tun. Da muss Geld<br />
Im Schutze der Burg<br />
Autor: Inka und Markus<br />
Brand<br />
Verlag: Eggertspiele<br />
Spieler: 2–4<br />
Alter: ab 10<br />
Dauer: 1 Stunde<br />
herangeschafft werden (Bote und<br />
Maurer, wenn er baut), Rohstoffe<br />
besorgt werden (Händler, Maurer, Arbeiter, Steinmetz), die<br />
wiederum verbaut werden. Bauen können Arbeiter, Steinmetz<br />
und Maurer, wobei letzterer Kohle und keine Siegpunkte fürs<br />
Bauen bringt. Außer beim Arbeiter können nach dem Bauen<br />
noch Gehilfen bezahlt und eingesetzt werden, die am Spielende<br />
Punkte bringen und auch da gibt es viele Möglichkeiten:<br />
Silber, Tore, Häuser, Rohstoffe, unbesetzte Felder, eigentlich<br />
kann man aus allem Kapital schlagen, hat man die richtigen<br />
Plätze belegt und Gebäude gebaut. Ein Bauspiel wie jedes andere,<br />
werden jetzt viele denken. Aber das ist es nicht, denn wer<br />
baut, muss mindestens drei Rohstoffe verbauen und passend<br />
bezahlen. Und an diesem Punkt wird es spannend. Denn alle<br />
Gebäude kosten gerade Summen, Rohstoffe haben aber auch<br />
ungerade Werte. Wer an diesem Spiel Spaß haben will, muss<br />
zumindest addieren können. Denn ohne geht es nicht.<br />
Eine echte Strategie für den Sieg habe ich nicht gefunden, ein<br />
wenig auf die anderen Spieler achten, zur rechten Zeit bauen<br />
und Gehilfen einsetzen, bevor jemand anderes die besten Plätze<br />
wegschnappt. Aber auch der Baumeister ist nicht zu unterschätzen,<br />
denn er kassiert mit, wenn Gebäude gebaut werden.<br />
„Im Schutze der Burg“ ist ein Aktionskartenausspiel-Optimierungsspiel,<br />
allerdings mit vielen Möglichkeiten.
#104 15<br />
fun&action<br />
Tom (ohne Alter und Wohnort) fragt:<br />
„Moin, moin!<br />
In ’nem Park habe ich mir kürzlich Gras gekauft, bisher allerdings<br />
noch nicht geraucht. Der Grund: Es ist definitiv gestreckt,<br />
wie ich leider erst zu spät gemerkt habe. Habe normalerweise<br />
eine verlässliche Quelle und bin deshalb bisher nie<br />
auf (offensichtlich) gestrecktes Gras gestoßen, war deshalb<br />
vielleicht auch erstmal etwas blauäugig beim Kauf. Wie auch<br />
immer, würde ich jetzt gerne herausfinden, um was es sich<br />
beim Streckmaterial handelt.<br />
Optisch sieht man deutlich kleine Körner, die sich am Boden<br />
des Tütchens sammeln und bei genauem Hinsehen natürlich<br />
auch das Gras selbst umgeben. Von der Größe sind diese auf<br />
jeden Fall kleiner als bspw. Salz. Farblich sind sie weiß (bzw.<br />
durch das Gras leicht grünlich gefärbt).<br />
Schüttet man diese Körner (von Grasresten weitgehend<br />
durch Siebung befreit) in ein Glas (Leitungs-)Wasser lösen sie<br />
sich nicht auf, sinken aber innerhalb kurzer Zeit zu Boden. Ein<br />
Geschmackstest hat bisher nichts ergeben, allerdings bin ich<br />
derzeit auch erkältet, was das Ergebnis natürlich verfälschen<br />
könnte. Ein sandiges Gefühl im Mund besteht nicht - also kein<br />
Knirschen zwischen den Zähnen o.ä. Reibt man die Körner<br />
zwischen seinen feuchten Fingern, werden diese leicht klebrig<br />
- was trotz negativem Geschmackstest für zuckerhaltige<br />
Stoffe sprechen könnte. Zündet man die Körner an, kleben<br />
sie zwar zunächst verbrannt aneinander (bzw. sehen so aus),<br />
lassen sich aber problemlos wieder in kleine Körnchen zerbröseln.<br />
Sie schmelzen also nicht, sondern verkohlen lediglich.<br />
Der Geruch dabei ist schwer zu beschreiben. Einfach<br />
irgendwie verbrannt, aber nicht chemisch oder so wie<br />
wenn Plastik verbrannt wird.<br />
Unter einem Taschenmikroskop betrachtet wirken<br />
die Körnchen kristallin. Irgendeine Idee, was hier<br />
als Streckmittel verwendet worden sein könnte<br />
und wie hoch die Gefahren einzuschätzen<br />
sind?“<br />
Kascha antwortet:<br />
,,Hallo Tom,<br />
nach allem, was du erzählst, ist das<br />
Gras definitiv mit irgend was gestreckt.<br />
Wäre es Harz, würde es<br />
zwar auch leicht klebrig werden,<br />
aber es würde nicht nur verkohlen<br />
sondern wäre irgendwann<br />
weg. Mein Tipp wäre, dass an<br />
deinem Gras Talkum dran ist.<br />
Das benutzen eigentlich Turner,<br />
um sich die Hände trocken zu<br />
machen oder Mütter, deren Babies<br />
einen wunden Po haben - es<br />
ist aber scheinbar auch zum Gras<br />
strecken immer beliebter. Rauchen<br />
solltest du das auf keinen<br />
Fall - setzen sich die Körner in<br />
deiner Lunge ab, kann das zu üblen<br />
Entzündungen und bis hin zu<br />
Fremdkörpergranulomen führen<br />
- kleinen Knötchen in der Lunge,<br />
die man sicher nicht haben<br />
möchte. Ich hoffe, du hast nicht zu viel Geld in den Sand bzw.<br />
Talk gesetzt. Trotzdem freue ich mich, dass es immer wieder<br />
Kiffer gibt, die nicht jeden Mist rauchen, der ihnen angedreht<br />
wird, wenn alle so wären, hätten wir mit dem Strecken sicher<br />
weniger ein Problem (mal abgesehen von der Hoffnung irgendwann<br />
Ganja aus kontrolliertem Anbau im Fachgeschäft um<br />
die Ecke kaufen zu können).“<br />
Die Hanfberatung im HanfJournal<br />
Erste Hilfe für Kiffer<br />
kascha@hanfjournal.de<br />
Colt S. (ohne Alter und Wohnort) möchte wissen:<br />
,,Hallo Kascha,<br />
da ich zur Zeit nicht so viel rauche, hat meine letzte Packung<br />
Gras recht lange (1 Jahr) gehalten.<br />
Ich weiss nicht genau, um welche Sorte es sich handelt, aber<br />
am Anfang hat es richtig gut „sativa-like“ gekickt - also eher<br />
angeregt. In letzter Zeit bin ich davon aber eher entspannt und<br />
müde geworden (und hab auch hervorragend geschlafen).<br />
Kann es sein, dass sich die Wirkung vom Gras über die Zeit so<br />
Kascha ist ab sofort per e-<strong>Mai</strong>l über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an<br />
die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.<br />
ändert? Wandeln sich da die Cannabinoide<br />
um? Ich bewahre mein Gras im<br />
Kühlschrank in nem Zip-Bag auf.“<br />
Kascha antwortet:<br />
,,Hi Colt,<br />
Prinzipiell hast du schon mal alles<br />
richtig gemacht - ein Zip-Bag im Kühlschrank<br />
hält das Gras vor Wärme und<br />
Licht geschützt und garantiert somit<br />
eine optimale Haltbarkeit der Inhaltsstoffe.<br />
Nur ist ein Jahr eine ganz schön<br />
lange Zeit, bewahre mal eine Tomate<br />
so lange in nem Beutel im Kühlschrank<br />
auf. Wenn man so wenig raucht wie<br />
du, ist es günstiger, das Gras (gut verpackt)<br />
im Tiefkühlschrank zu lagern,<br />
wo sich das THC deutlich langsamer<br />
umwandelt und die Qualität über Jahre<br />
erhalten bleiben dürfte. Kleine Portionen<br />
zum Verbrauch innerhalb von<br />
zum Beispiel einem Monat kann man<br />
sich dann einzeln auftauen (wenn man<br />
das Gras vorm Einfrieren portioniert<br />
hat) und im Kühlschrank lagern. Jetzt<br />
noch mal kurz die Details, warum das<br />
Gras jetzt anders wirkt:<br />
THC ist in dem Gras eigentlich als<br />
THC-Säure vorhanden, die sich durch<br />
Wärme, Licht und Sauerstoff in das<br />
wesentlich weniger stabile THC umwandelt<br />
- das wäre etwa das, was<br />
man beim Rauchen tut. Weniger stabil<br />
bedeutet, dass es nicht lange erhalten<br />
bleibt. Über ein Jahr verteilt kann<br />
durch solche Prozesse der THC-Gehalt<br />
des Gras sinken, während andere<br />
wirksame Bestandteile erhalten bleiben:<br />
Das Sativa-High, das auf dem<br />
THC beruht, wird schwächer, während<br />
die Wirkung anderer Stoffe wie<br />
Cannabidiol, das im Allgemeinen für<br />
die Müdigkeit verantwortlich gemacht<br />
wird, zunimmt.“<br />
Julia (24) aus Emden fragt:<br />
,,High Kascha,<br />
meine Eltern haben mir letztens eine<br />
Flasche Hanföl mitgebracht und meinten,<br />
ich solle mal so was probieren, das sei gesünder als immer<br />
kiffen, auch wenn es nicht stoned macht. Jetzt weiß ich aber<br />
gar nicht genau, was ich mit dem Öl genau anfangen kann?<br />
Kann man das zum Braten nehmen, oder eher für Salat oder<br />
beides?“<br />
Kascha antwortet:<br />
,,Hi Julia,<br />
Hanföl ist wirklich eins der gesündesten und vielseitigsten<br />
Öle, die es gibt. Es enthält überwiegend ungesättigte essentielle<br />
Fettsäuren und hat einen angenehmen, leicht nussigen<br />
Geschmack - wenn du schon mal einen Hanfsamen gegessen<br />
hast, kannst du es dir sicher ungefähr vorstellen. Zum Braten<br />
würde ich es zwar nicht nehmen, da es bei hohen Temperaturen<br />
schnell rußt und qualmt, aber ist perfekt für leckere Salate<br />
und zum Backen bei Temperaturen unter 160°C. Da das<br />
Verhältnis der Fettsäuren dem der menschlichen Haut ähnlich<br />
ist, kann man es auch wunderbar als Körperlotion verwenden:<br />
Als hanfiges Massageöl, zur Pflege bei trockener oder rissiger<br />
Haut und sogar zur Babypflege (es gibt auch Babyöl aus Hanf<br />
- das allerdings meist lebensmittelecht ist und auch für Salat<br />
verwendet werden kann). Dann viel Spaß mit deinem Hanföl.“
16<br />
Werde Praktikant der grossstadtsurvivor<br />
Der Ruhm, der Erfolg und vor allem die immer größer werdenden Aufgaben bringen deine Helden an den<br />
Rand des Machbaren. Gut, der Ruhm und das viele Geld sind schon schön, aber muss es wirklich sein, dass<br />
wir als Helden so viel schuften müssen? Du kennst die Antwort: NEIN!<br />
Deshalb nutzen auch wir jetzt die Gunst der Stunde und<br />
springen auf den Trend auf: Praktikum heißt der coole<br />
neue Scheiss, den jetzt alle machen. Also machen wir das auch.<br />
Hilf uns, entlaste uns – lerne, was es heißt ein Held zu sein und<br />
bewerbe dich sofort als Praktikant/in bei uns.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Wir fordern:<br />
Abgeschlossenes Studium (besser Master als nur Diplom<br />
oder gar Bachelor!)<br />
Gutes Aussehen (wichtig!)<br />
Kein Interesse an den Uhrheberrechten der von dir entworfenen<br />
Arbeiten.<br />
Regelmäßige Huldigungen (also du uns! Ungefähr so: „Sie<br />
sind brillant, Chef“, „Sie sehen heute wieder einmal so gut<br />
aus!“, „Es ist mir unerklärlich, wie ein Mensch so viele exzellente<br />
Ideen haben kann.“)<br />
Erfahrung im Konsum von mindestens 23 illegalen Substanzen.<br />
Einen IQ von über 120<br />
Alle nötigen Utensilien (Computer, Kaffeepulver, Tassen, ...)<br />
müssen von dir gestellt werden.<br />
Neues und schnelles Auto - Führerschein nicht zwingend nötig<br />
Erfahrung im Massieren<br />
Wir bieten:<br />
• Keine Bezahlung<br />
• Keinen Versicherungsschutz<br />
• kostenloses Training im Sich-ausbeuten-lassen.<br />
• Keine Wochenenden<br />
• Viele Überstunden<br />
• Keinen Arbeitsplatz<br />
• Aufstiegsmöglichkeit zurm leitenden Praktikant unserer<br />
Praktikarmee<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Deine Aufgaben:<br />
Joints drehen.<br />
Für uns morgens aufstehen.<br />
Kaffee kochen, Brötchen schmieren, einkaufen, ... (und alles,<br />
was sonst noch für uns unzumutbar ist).<br />
gss-Artikel vorschreiben, uns vorlesen und demütig unsere<br />
Verbesserungswünsche einbauen.<br />
Homepagepflege - hierzu zählt auch neue Ideen ausarbeiten,<br />
vorbereiten und online stellen.<br />
Neue Kunden akquirieren und bestehende Kunden pflegen.<br />
Neue Praktikanten anwerben.<br />
Unsere Fanpost beantworten - beste Anfragen weiterleiten.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
#104<br />
Die Chance deines Lebens<br />
Unsere Konten führen - sollten möglicherweise Schulden<br />
auftreten, sind diese natürlich von dir zu tragen - man lernt<br />
nur durch die harte Schule.<br />
unsere privaten Wohnungen putzen.<br />
sollten wir schlecht gelaunt sein, mit Freude unsere Wutausbrüche<br />
hinnehmen.<br />
Einarbeitung und Zureiten der/s nachfolgenden Praktikanten/in.<br />
Anbau von Hanf in deiner Wohnung.<br />
Akquirierung neuer billigerer Dealer.<br />
Ja, du hast es erkannt - dies ist die Chance deines Lebens. Entrinne<br />
der Arbeitslosigkeit - gib deinem Leben einen Sinn. Alle<br />
Statistiken zeigen, wer fünf Jahre bei uns Praktikant/in war,<br />
hat beste Chancen einen bezahlten Job zu ergattern - meist mit<br />
einem Einstiegsgehalt von über 120 Euro! Nütze diese Chance<br />
und bewerbe dich für den besten Job der Welt.<br />
Achtung:<br />
Bewerbungen mit beigelegten Geschenken -am besten Geld-<br />
werden bevorzugt behandelt!<br />
Von einer Bewerbung können absehen:<br />
Behinderte, Kranke oder Personen, die in einer nicht offenen<br />
Beziehung leben.<br />
Sende deine Bewerbung, samt Lebenslauf, dreiseitigem Motivationsschreiben,<br />
mindestens einem Empfehlungsschreiben,<br />
Bild (Ganzkörper - nackt), Angabe deiner sexueller Vorlieben<br />
und Grenzen, an: meine_helden@grossstadtsurvivor.de