Mai-Ausgabe - Hanfjournal
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2<br />
news<br />
Wat<br />
läuft?<br />
Folge 127: Tischtennis, cannaTrade 2009 in Basel,<br />
Zuschauermails, Filmwettbewerb<br />
Boah, jetzt aber<br />
heftig. Eine Sendung<br />
voll mit Themen: die<br />
cannaTrade in Basel,<br />
das Hanf Journal,<br />
ein Filmwettbewerb<br />
zum Thema „Hanf<br />
in Europa“ und ganz<br />
besonders geil, mit Zuschauerzuschriften, die<br />
Micha versucht so ausführlich wie nur möglich zu<br />
beantworten. Das ergibt ne Menge Infos, wie wo<br />
wann man was im Netz und sonstwo zum Thema<br />
Hanf findet.<br />
Also, ran an den Rechner, Folge reinziehen, zur<br />
Kamera greifen, in den nächsten Zug steigen und ab<br />
nach Timbuktu.<br />
Folge 128: Weed Star exzessiv getestet<br />
Wieder mal ´ne Folge<br />
aus Amsterdam, wir<br />
haben dort Ziggi Jackson<br />
getroffen, der uns<br />
einen Teil seines neuen<br />
Sortiments vorgeführt<br />
hat: Bongs mit Percolatorenkammern,<br />
Köpfe,<br />
den Hammerschliff, Inline Vorkühler, Diffusoren,<br />
Handbubbler, und und und... Also alles was das Herz<br />
des Glas-Bong-Fans begehrt.<br />
Mehr auf: weed-star.de, youtube.com/ziggijackson<br />
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Voll unter Strom und hyperaktiv, schau‘ rein!<br />
Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />
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aus und schreib uns einfach: film@exzessiv.tv<br />
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Hanfburg Forum, mark marker, Privat, Im Auftrag des Hanf<br />
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Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. <strong>Mai</strong> 1998 -<br />
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Achtung!<br />
Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen<br />
niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu<br />
konsumieren oder zu verbreiten.<br />
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Bätzings seltsames Verständnis<br />
von Schadensminderung<br />
Bei der Originalstoffabgabe von Heroin (Diacetylmorphin) an schwer von Opiaten abhängige Menschen<br />
spricht die Drogenbeauftragte gerne von Schadensminderung (harm reuction) und rügt immer wieder<br />
die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wegen ihrer Blockadehaltung beim fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf<br />
für eine Regelbehandlung der schwerstabhängigen Heroinkonsumenten mit Diacetylmorphin.<br />
So sehr sich die Drogenbeauftragte in dieser Sache in der Öffentlichkeit zu profilieren versucht, so erbärmlich<br />
sind ihre Äußerungen zu Cannabis als Medizin oder zum Drug-Checking – hier will sie nach wie<br />
vor nichts von Schadensminderung wissen.<br />
Bei einer Abstimmungsrunde zu einer politischen Deklaration<br />
durch die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen<br />
am 12. März dieses Jahres ist die Delegation aus Deutschland<br />
vorgetreten und hat folgendes Statement abgegeben:<br />
„Ich habe die Ehre im Namen der folgenden Staaten zu sprechen:<br />
Australien, Bolivien, Bulgarien, Kroatien, Zypern, Estland,<br />
Finnland, Georgien, Griechenland, Ungarn, Lettland,<br />
Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande,<br />
Norwegen, Polen, Rumänien, St. Lucia, Slovenien, Spanien, die<br />
Schweiz, das Vereinigte Königreich und natürlich für Deutschland.<br />
Die zuvor genannten Staaten stellen hiermit fest, dass sie<br />
den in den politischen Deklarationen und dem Aktionsplan<br />
genutzten Terminus „drug related support services“ (unterstützende<br />
Maßnahmen in Bezug auf Drogen) als zugehörige Maßnahmen<br />
interpretieren werden, die eine Anzahl von Staaten,<br />
internationale Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen<br />
als „schadensmindernde/risikomindernde“ Maßnahmen<br />
(harm reduction measures) bezeichnen.<br />
Frau Vorsitzende, ich fordere, dass dieses Statement dem Report<br />
dieses Treffens angefügt wird.“<br />
Die deutsche Intervention bekam anhaltenden Applaus. Einige<br />
Staaten intervenierten und meinten dass sie den deutschen<br />
Vorstoß nicht unterstützen könnten. Diese Staaten sind Russland,<br />
Kolumbien, Argentinien, Kuba, die USA, Sri Lanka und<br />
Japan.<br />
Die Entscheidungen der Vereinten Nationen werden immer<br />
im Konsens gefällt. Bedingt durch diese Tatsache, kommt immer<br />
nur der kleinste gemeinsame Nenner raus. Abweichende<br />
Meinungen werden nicht mit in die offiziellen Dokumente aufgenommen.<br />
Das war mit der oben genannten Veröffentlichung<br />
anders. Es gab Widerstand von gut zwei Dutzend Ländern. Unter<br />
anderem von Deutschland, das gewissermaßen in gewissen<br />
Bereichen eine Vorreiterrolle bei Schadensminderung in der<br />
Drogenproblematik spielt. Das äußert sich z.B. in der Genehmigung<br />
von Fixerstuben oder auch bei der Heroinabgabe (zumindest<br />
als Versuchsstudie).<br />
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing,<br />
erklärte in der Pressemitteilung vom 13. März 2009 dazu: „Es<br />
ist bedauerlich, dass viele Staaten nicht bereit waren, eine ehrliche<br />
und kritische Bilanz zu ziehen. Deshalb mangelt es der<br />
verabschiedeten Politischen Erklärung an neuen Ansätzen und<br />
zukunftsweisenden Konzepten. Dennoch bin ich überzeugt,<br />
dass wir auf dieser Grundlage auch künftig international im<br />
Drogenbereich zusammenarbeiten werden, um gemeinsam den<br />
Herausforderungen begegnen zu können.“<br />
#104<br />
Feuer auf Sabine Bätzing<br />
Beitrag von Hans Cousto<br />
In der deutschen Bevölkerung gibt es eine breite Unterstützung<br />
für die Verwendung natürlicher Cannabisprodukte in<br />
der medizinischen Behandlung schwer Kranker. Über 75 Prozent<br />
der Deutschen sprechen sich dafür aus, eine Behandlung<br />
von schwer kranken Menschen mit natürlichen Cannabisprodukten,<br />
wie Marihuana oder Haschisch, zuzulassen. Obwohl<br />
Cannabis für zahlreiche Patienten die einzige Medizin ist, die<br />
das Leiden derselben lindern hilft, müssen diese Patienten aufgrund<br />
der bundesdeutschen Drogenpolitik weiterhin leiden.<br />
Die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing fand es bis heute nicht<br />
nötig, sich öffentlich gegen das Leiden dieser Patienten einzusetzen,<br />
sondern wiederholt immer wieder die gleichen Parolen<br />
bezüglich der gesetzlichen Regelungen, die eine solche Abgabe<br />
weitestgehend verhindern. Es ist wahrlich bedauerlich, dass<br />
Sabine Bätzing bis heute nicht bereit war, eine ehrliche und kritische<br />
Bilanz in Sachen Cannabis als Medizin zu ziehen. Deshalb<br />
mangelt es auch in der deutschen Drogenpolitik an neuen<br />
Ansätzen und zukunftsweisenden Konzepten.<br />
Auch beim Drug-Checking (qualitative und quantitative<br />
Analyse von auf dem Schwarzmarkt kursierenden Drogen) ist<br />
die Drogenbeauftragte zu keinem Engagement bereit, obwohl<br />
seit mehr als zwanzig Jahren in Fachkreisen bekannt ist, dass<br />
Drug-Checking eine erfolgreiche Interventionsstrategie zur<br />
Schadensminderung ist. Deshalb gibt es in mehreren Nachbarstaaten<br />
der Bundesrepublik staatlich geförderte Drug-Checking-Programme,<br />
so in den Niederlanden, in der Schweiz und<br />
in Österreich. Drug-Checking vermittelt ein Wissen, dass von<br />
Drogengebrauchern zum persönlichen Risikomanagement zur<br />
Erhaltung der Gesundheit genutzt werden kann und nicht selten<br />
auch den Verzicht des Konsums einer bestimmten Substanz<br />
zur Folge hat. Fehlt dieses Wissen, kann kein adäquates Risikomanagement<br />
betrieben werden, was mit höheren Risiken für<br />
die Gesundheit verbunden ist.<br />
Es ist wahrlich bedauerlich, dass Sabine Bätzing bis heute<br />
nicht bereit war, eine ehrliche und kritische Bilanz in Sachen<br />
Drug-Checking zur Schadensminderung zu ziehen. Deshalb<br />
kommt es in Deutschland beispielsweise immer wieder zu<br />
Bleivergiftungen durch den Konsum von verseuchtem Cannabis<br />
– ein Phänomen, das präventiv weitestgehend durch<br />
Drug-Checking verhindert werden könnte. Ja, es mangelt in<br />
der deutschen Drogenpolitik immer noch an neuen Ansätzen<br />
und zukunftsweisenden Konzepten zur Schadensminderung.<br />
Solange die Bundesregierung respektive die Drogenbeauftragte<br />
Sabine Bätzing den Begriff „Schadensminderung“ aus politischen<br />
Gründen nur in willkürlich eng begrenzten Bereichen<br />
und nicht per se (an und für sich) gelten lassen, so lange werden<br />
in Deutschland auch mehr Leute Schaden erleiden als in<br />
Ländern, die neue Ansätze und zukunftsweisende Konzepte<br />
zur Schadensminderung umsetzen.