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Mai-Ausgabe - Hanfjournal

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2<br />

news<br />

Wat<br />

läuft?<br />

Folge 127: Tischtennis, cannaTrade 2009 in Basel,<br />

Zuschauermails, Filmwettbewerb<br />

Boah, jetzt aber<br />

heftig. Eine Sendung<br />

voll mit Themen: die<br />

cannaTrade in Basel,<br />

das Hanf Journal,<br />

ein Filmwettbewerb<br />

zum Thema „Hanf<br />

in Europa“ und ganz<br />

besonders geil, mit Zuschauerzuschriften, die<br />

Micha versucht so ausführlich wie nur möglich zu<br />

beantworten. Das ergibt ne Menge Infos, wie wo<br />

wann man was im Netz und sonstwo zum Thema<br />

Hanf findet.<br />

Also, ran an den Rechner, Folge reinziehen, zur<br />

Kamera greifen, in den nächsten Zug steigen und ab<br />

nach Timbuktu.<br />

Folge 128: Weed Star exzessiv getestet<br />

Wieder mal ´ne Folge<br />

aus Amsterdam, wir<br />

haben dort Ziggi Jackson<br />

getroffen, der uns<br />

einen Teil seines neuen<br />

Sortiments vorgeführt<br />

hat: Bongs mit Percolatorenkammern,<br />

Köpfe,<br />

den Hammerschliff, Inline Vorkühler, Diffusoren,<br />

Handbubbler, und und und... Also alles was das Herz<br />

des Glas-Bong-Fans begehrt.<br />

Mehr auf: weed-star.de, youtube.com/ziggijackson<br />

Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum >><br />

Voll unter Strom und hyperaktiv, schau‘ rein!<br />

Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />

Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv<br />

Lesen? www.hanfjournal.de<br />

Polen? www.spliff.pl<br />

Tschechien? www.konoptikum.cz<br />

Legalize It?! www.ELF-online.eu<br />

Du möchtest deinen eigenen Film? Check uns<br />

aus und schreib uns einfach: film@exzessiv.tv<br />

Herausgeber:<br />

Agentur Sowjet GmbH<br />

Dunckerstraße 70<br />

10437 Berlin<br />

Tel.: 030/44 79 32 84<br />

Fax.: 030/44 79 32 86<br />

Email: redaktion@hanfjournal.de<br />

Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />

Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr.<br />

89200<br />

Steuer-Nr. 37 220 20818<br />

redaktion:<br />

Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), Mark Meritan.<br />

Mitarbeiter dieser ausgabe:<br />

Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen,<br />

mze, Kerstin Koch, aXXL, H. Cousto, KIMO, Waldmeista,<br />

GM.<br />

Layout:<br />

mark marker, (Lukas Tkotz).<br />

iLLustrationen:<br />

mark marker, Lukas Tkotz.<br />

Fotos:<br />

Hanfburg Forum, mark marker, Privat, Im Auftrag des Hanf<br />

Journals.<br />

anzeigen:<br />

Emanuel Kotzian<br />

030/44 67 59 02<br />

vertrieb@hanfjournal.de<br />

impressum<br />

Vertrieb:<br />

Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder<br />

100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber<br />

als Prämium-Abo bezogen werden.<br />

(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />

druck:<br />

Union Druckerei Weimar GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />

des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind<br />

willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen.<br />

Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. <strong>Mai</strong> 1998 -<br />

312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich<br />

von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und<br />

Links.<br />

Achtung!<br />

Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen<br />

niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu<br />

konsumieren oder zu verbreiten.<br />

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de<br />

Bätzings seltsames Verständnis<br />

von Schadensminderung<br />

Bei der Originalstoffabgabe von Heroin (Diacetylmorphin) an schwer von Opiaten abhängige Menschen<br />

spricht die Drogenbeauftragte gerne von Schadensminderung (harm reuction) und rügt immer wieder<br />

die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wegen ihrer Blockadehaltung beim fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf<br />

für eine Regelbehandlung der schwerstabhängigen Heroinkonsumenten mit Diacetylmorphin.<br />

So sehr sich die Drogenbeauftragte in dieser Sache in der Öffentlichkeit zu profilieren versucht, so erbärmlich<br />

sind ihre Äußerungen zu Cannabis als Medizin oder zum Drug-Checking – hier will sie nach wie<br />

vor nichts von Schadensminderung wissen.<br />

Bei einer Abstimmungsrunde zu einer politischen Deklaration<br />

durch die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen<br />

am 12. März dieses Jahres ist die Delegation aus Deutschland<br />

vorgetreten und hat folgendes Statement abgegeben:<br />

„Ich habe die Ehre im Namen der folgenden Staaten zu sprechen:<br />

Australien, Bolivien, Bulgarien, Kroatien, Zypern, Estland,<br />

Finnland, Georgien, Griechenland, Ungarn, Lettland,<br />

Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande,<br />

Norwegen, Polen, Rumänien, St. Lucia, Slovenien, Spanien, die<br />

Schweiz, das Vereinigte Königreich und natürlich für Deutschland.<br />

Die zuvor genannten Staaten stellen hiermit fest, dass sie<br />

den in den politischen Deklarationen und dem Aktionsplan<br />

genutzten Terminus „drug related support services“ (unterstützende<br />

Maßnahmen in Bezug auf Drogen) als zugehörige Maßnahmen<br />

interpretieren werden, die eine Anzahl von Staaten,<br />

internationale Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen<br />

als „schadensmindernde/risikomindernde“ Maßnahmen<br />

(harm reduction measures) bezeichnen.<br />

Frau Vorsitzende, ich fordere, dass dieses Statement dem Report<br />

dieses Treffens angefügt wird.“<br />

Die deutsche Intervention bekam anhaltenden Applaus. Einige<br />

Staaten intervenierten und meinten dass sie den deutschen<br />

Vorstoß nicht unterstützen könnten. Diese Staaten sind Russland,<br />

Kolumbien, Argentinien, Kuba, die USA, Sri Lanka und<br />

Japan.<br />

Die Entscheidungen der Vereinten Nationen werden immer<br />

im Konsens gefällt. Bedingt durch diese Tatsache, kommt immer<br />

nur der kleinste gemeinsame Nenner raus. Abweichende<br />

Meinungen werden nicht mit in die offiziellen Dokumente aufgenommen.<br />

Das war mit der oben genannten Veröffentlichung<br />

anders. Es gab Widerstand von gut zwei Dutzend Ländern. Unter<br />

anderem von Deutschland, das gewissermaßen in gewissen<br />

Bereichen eine Vorreiterrolle bei Schadensminderung in der<br />

Drogenproblematik spielt. Das äußert sich z.B. in der Genehmigung<br />

von Fixerstuben oder auch bei der Heroinabgabe (zumindest<br />

als Versuchsstudie).<br />

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing,<br />

erklärte in der Pressemitteilung vom 13. März 2009 dazu: „Es<br />

ist bedauerlich, dass viele Staaten nicht bereit waren, eine ehrliche<br />

und kritische Bilanz zu ziehen. Deshalb mangelt es der<br />

verabschiedeten Politischen Erklärung an neuen Ansätzen und<br />

zukunftsweisenden Konzepten. Dennoch bin ich überzeugt,<br />

dass wir auf dieser Grundlage auch künftig international im<br />

Drogenbereich zusammenarbeiten werden, um gemeinsam den<br />

Herausforderungen begegnen zu können.“<br />

#104<br />

Feuer auf Sabine Bätzing<br />

Beitrag von Hans Cousto<br />

In der deutschen Bevölkerung gibt es eine breite Unterstützung<br />

für die Verwendung natürlicher Cannabisprodukte in<br />

der medizinischen Behandlung schwer Kranker. Über 75 Prozent<br />

der Deutschen sprechen sich dafür aus, eine Behandlung<br />

von schwer kranken Menschen mit natürlichen Cannabisprodukten,<br />

wie Marihuana oder Haschisch, zuzulassen. Obwohl<br />

Cannabis für zahlreiche Patienten die einzige Medizin ist, die<br />

das Leiden derselben lindern hilft, müssen diese Patienten aufgrund<br />

der bundesdeutschen Drogenpolitik weiterhin leiden.<br />

Die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing fand es bis heute nicht<br />

nötig, sich öffentlich gegen das Leiden dieser Patienten einzusetzen,<br />

sondern wiederholt immer wieder die gleichen Parolen<br />

bezüglich der gesetzlichen Regelungen, die eine solche Abgabe<br />

weitestgehend verhindern. Es ist wahrlich bedauerlich, dass<br />

Sabine Bätzing bis heute nicht bereit war, eine ehrliche und kritische<br />

Bilanz in Sachen Cannabis als Medizin zu ziehen. Deshalb<br />

mangelt es auch in der deutschen Drogenpolitik an neuen<br />

Ansätzen und zukunftsweisenden Konzepten.<br />

Auch beim Drug-Checking (qualitative und quantitative<br />

Analyse von auf dem Schwarzmarkt kursierenden Drogen) ist<br />

die Drogenbeauftragte zu keinem Engagement bereit, obwohl<br />

seit mehr als zwanzig Jahren in Fachkreisen bekannt ist, dass<br />

Drug-Checking eine erfolgreiche Interventionsstrategie zur<br />

Schadensminderung ist. Deshalb gibt es in mehreren Nachbarstaaten<br />

der Bundesrepublik staatlich geförderte Drug-Checking-Programme,<br />

so in den Niederlanden, in der Schweiz und<br />

in Österreich. Drug-Checking vermittelt ein Wissen, dass von<br />

Drogengebrauchern zum persönlichen Risikomanagement zur<br />

Erhaltung der Gesundheit genutzt werden kann und nicht selten<br />

auch den Verzicht des Konsums einer bestimmten Substanz<br />

zur Folge hat. Fehlt dieses Wissen, kann kein adäquates Risikomanagement<br />

betrieben werden, was mit höheren Risiken für<br />

die Gesundheit verbunden ist.<br />

Es ist wahrlich bedauerlich, dass Sabine Bätzing bis heute<br />

nicht bereit war, eine ehrliche und kritische Bilanz in Sachen<br />

Drug-Checking zur Schadensminderung zu ziehen. Deshalb<br />

kommt es in Deutschland beispielsweise immer wieder zu<br />

Bleivergiftungen durch den Konsum von verseuchtem Cannabis<br />

– ein Phänomen, das präventiv weitestgehend durch<br />

Drug-Checking verhindert werden könnte. Ja, es mangelt in<br />

der deutschen Drogenpolitik immer noch an neuen Ansätzen<br />

und zukunftsweisenden Konzepten zur Schadensminderung.<br />

Solange die Bundesregierung respektive die Drogenbeauftragte<br />

Sabine Bätzing den Begriff „Schadensminderung“ aus politischen<br />

Gründen nur in willkürlich eng begrenzten Bereichen<br />

und nicht per se (an und für sich) gelten lassen, so lange werden<br />

in Deutschland auch mehr Leute Schaden erleiden als in<br />

Ländern, die neue Ansätze und zukunftsweisende Konzepte<br />

zur Schadensminderung umsetzen.

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