Deutsch als Zweitsprache in der Lehrerausbildung - Fachverband DaF
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Integration <strong>der</strong> Lernszenarien <strong>in</strong> den Fachunterricht wären forschungsleitende<br />
Fragestellungen. 38<br />
� DaZ-För<strong>der</strong>ung wird mehr und mehr auch mittels C-Tests diskutiert (vgl.<br />
ausführlicher Baur/Spettmann 2007). Hier wäre die Wirksamkeit des Ansatzes bei<br />
<strong>der</strong> Ausbildung und Aktivierung allgeme<strong>in</strong>er Lesestrategien untersuchenswert. 39<br />
� Wie e<strong>in</strong>e systematische För<strong>der</strong>ung schriftsprachlicher Fertigkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Grundschule erfolgen kann, hat GRIEßHABER (2007) mit se<strong>in</strong>em über mehrere Jahre<br />
evaluierten Projekt <strong>Deutsch</strong> & PC vorgeführt. K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
konnten aufgrund <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung nach Abschluss <strong>der</strong> Grundschule zu 64 % auf<br />
Re<strong>als</strong>chulen und Gymnasien wechseln. Dieses Konzept müsste <strong>in</strong>sgesamt breiter<br />
und auch an den weiterführenden Schulen erforscht werden.<br />
� E<strong>in</strong> weiteres Konzept <strong>der</strong> DaZ-För<strong>der</strong>ung, das bisher nur ansatzweise evaluiert<br />
wurde, ist mit den Feriencamps verbunden (Rösch 2006 und 2007). Diese<br />
Sprachcamps versuchen beson<strong>der</strong>e Motivation zu erzeugen, <strong>in</strong>dem die Aspekte<br />
Sprache, Kreativworkshops und Freizeitgestaltung mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verknüpft werden.<br />
� E<strong>in</strong> sprachför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Ansatz, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Australier<strong>in</strong> Paul<strong>in</strong>e GIBBONS (2002) im<br />
anglophonen Raum e<strong>in</strong>geführt wurde und auf DaZ übertragen wird, ist das<br />
Scaffold<strong>in</strong>g (= Gerüste-Bauen). 40 Ob und wie Scaffold<strong>in</strong>g <strong>in</strong> den verschiedenen<br />
Unterrichtssituationen angewendet, adaptiert und weiterentwickelt werden kann<br />
und welche Leistungsverbesserungen durch diesen Ansatz im Bereich DaZ erzielt<br />
werden (können), ist nicht erforscht.<br />
Betrachten wir zusammenfassend noch e<strong>in</strong>mal den Werdegang <strong>der</strong> hier <strong>in</strong> Umrissen<br />
geschil<strong>der</strong>ten vornehmlich politischen Diskussion auf <strong>der</strong> Basis ausgewählter KMK-<br />
Beschlüsse. Die Notwendigkeit, (obligatorische) DaZ-Inhalte <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Lehrerausbildung</strong> zu<br />
implementieren, wird postuliert, die notwendigen – auch mit Forschung zu verb<strong>in</strong>denden –<br />
Strukturen zur <strong>Lehrerausbildung</strong> an den Universitäten s<strong>in</strong>d aber nur <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und NRW<br />
38<br />
Kernpunkte <strong>in</strong> diesem ursprünglich für den Englischunterricht entwickelten, von den genannten Autoren für den<br />
DaZ-Unterricht adaptierten Konzept, s<strong>in</strong>d die Handlungsorientierung und <strong>der</strong> <strong>in</strong>teraktive Spracherwerb. Leitidee<br />
des Konzepts ist die s<strong>in</strong>nvolle Verknüpfung von Inhalten <strong>der</strong> Lehrpläne des muttersprachlichen<br />
<strong>Deutsch</strong>unterrichts und <strong>Deutsch</strong> <strong>als</strong> <strong>Zweitsprache</strong> (vgl. Hölscher/Piepho/Roche 2006).<br />
39<br />
Während C-Tests zur Diagnose e<strong>in</strong>es Sprachstandes bereits gut erforscht s<strong>in</strong>d – vgl. etwa die Publikationen von<br />
Rüdiger GROTJAHN (seit neuestem 2010), aber auch die Übersicht unter http://homepage.ruhr-unibochum.de/ruediger.grotjahn/publikationen.html<br />
- stehen weitergehende Ansätze zur Instrumentalisierung <strong>der</strong><br />
C-Tests zur effektiven Leseför<strong>der</strong>ung erst am Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Erforschung.<br />
40<br />
Die behutsame Sprachför<strong>der</strong>ung durch Scaffold<strong>in</strong>g <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweisprachigen Kontext wird von ROTH (2007) wie<br />
folgt zusammengefasst:<br />
1. Zuhören – das K<strong>in</strong>d wählt Erst- o<strong>der</strong> <strong>Zweitsprache</strong> frei.<br />
2. Verstehen sichern – <strong>in</strong> <strong>der</strong> vom K<strong>in</strong>d gewählten Sprache.<br />
3. Sprachproduktion – Überleiten zur Zielsprache <strong>Deutsch</strong>.<br />
4. Sprachunterstützung – aufbauend auf und anschließend an die vorausgehende Produktion.<br />
5. Markierung des Abschlusses <strong>der</strong> sprachlichen Aktivität durch Dank <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zielsprache.<br />
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