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Neue Tarife für Pläne und Bauleitung - Österreichischer ...

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Nr. 4<br />

April 2007<br />

KOMMUNAL<br />

Wir sind<br />

Österreich<br />

DVR: 0930 423<br />

DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

PRAXIS<br />

Finanzierung von<br />

Investitionsprojekten<br />

Ein Hauptkriterium kommunaler Hoch- <strong>und</strong> Tief-<br />

bauten ist die Finanzierungsform – Welche wo<strong>für</strong><br />

am besten geeignet ist, zeigt KOMMUNAL<br />

SEITE 44<br />

CHRONIK<br />

Zwei Kinder sollen<br />

Raser einbremsen<br />

KOMMUNAL hat gemeinsam mit der Kronen-<br />

Zeitung zwei neue Models <strong>für</strong> die bekannten<br />

Babsi-Warntafeln gef<strong>und</strong>en – Wir stellen sie vor<br />

SEITE 74<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />

THEMA<br />

Ab sofort: <strong>Neue</strong><br />

<strong>Tarife</strong> <strong>für</strong> <strong>Pläne</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauleitung</strong><br />

EU kippte bisherige Honorarordnung <strong>für</strong><br />

Architekten <strong>und</strong> Ziviltechniker – Kein Bezug<br />

mehr zwischen Herstellungs- <strong>und</strong> Planungs -<br />

kosten – <strong>Neue</strong>r Leitfaden der B<strong>und</strong>esinnung<br />

BAU soll Kostenvergleich ermöglichen<br />

SEITE 16


BEWEGUNGSFREIHEIT LÄSST SICH PLANEN.<br />

Um jederzeit genug Spielraum <strong>für</strong> neue Ideen zu haben, brauchen<br />

Sie kein Vermögen. Sondern nur den richtigen Leasingpartner:<br />

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das Budget Ihrer Gemeinde zu schonen. Wer weiß, wo<strong>für</strong> Sie es<br />

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Gemeindepolitik<br />

6 Gute Einnahmenentwicklung kein Anlass <strong>für</strong><br />

Jubel & Abzocke: Der Finanzausgleich gilt<br />

8 Gemeinden warnen vor Gr<strong>und</strong>steuer-Diskussion:<br />

Schluss mit dem Steuer-Dumping<br />

9 Gleiches Wahlrecht <strong>für</strong> alle Ebenen<br />

10 Pflegekosten: Wer soll das bezahlen?<br />

12 Preis der Kommunen 2007 ist ausgeschrieben<br />

13 Kommunale Sommergespräche:<br />

Die Zukunft der Gemeinden im Fokus<br />

14 Kommunale Sommergespräche:<br />

Bürgermeister, quo vadis?<br />

31 Gemeindetag: Online-Anmeldung möglich<br />

Recht & Verwaltung<br />

16 Honorarordnungen sind Geschichte:<br />

<strong>Neue</strong> Kalkulationsrichtlinien<br />

24 Werbungskosten von Politikern:<br />

Ermittlung <strong>und</strong> Dokumentierung<br />

Finanzen<br />

22 Fremdfinanzierung:<br />

Wozu die Gemeinden das Geld brauchen<br />

Europapolitik<br />

33 Österreichs kommunale Selbstverwaltung:<br />

Kritische Hinterfragung mit Bravour bestanden<br />

34 AdR-Erklärung von Rom: <strong>Neue</strong>r Vertrauenspakt<br />

zwischen EU <strong>und</strong> Bürgern gefordert<br />

KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Kommunale Finanzen<br />

44 Die Finanzierung kommunaler<br />

Investitionsprojekte: Welche Finanzierungsform<br />

wo<strong>für</strong> am besten geeignet ist.<br />

Ehrungen & Auszeichnungen<br />

66 Spendenabzeichen & Jetons: Ideal <strong>für</strong><br />

lokale <strong>und</strong> regionale Aktionen<br />

KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Inhalt<br />

74 Zwei Kinder sollen Raser einbremsen:<br />

Die neuen Models <strong>für</strong> die Babsi-Warntafeln<br />

78 Weltwassertag & Neptun-Wasserpreis<br />

79 KfV: Der Aquila fliegt wieder –<br />

der Österreichische Verkehrssicherheitstag<br />

80 Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />

84 Info-Mix<br />

KOMMUNAL 3


Mercedes-Benz – eine Marke von DaimlerChrysler<br />

Der fleißige Unimog.<br />

Egal ob er kehrt, putzt, spritzt, fräst, schiebt, schneidet, mäht, schleppt,<br />

saugt, gräbt oder hebt, der Unimog wird nicht müde.<br />

� Neben dem Unimog sehen an-<br />

dere Nutzfahrzeuge ziemlich faul aus.<br />

Die 4 Anbauräume, schnell wechselba-<br />

ren Geräte <strong>und</strong> Aufbauten machen aus<br />

der fl eißigen Biene von Mercedes-Benz<br />

<strong>und</strong> den Gemeindearbeitern das effi -<br />

zienteste Team jeder Kommune. Mehr<br />

unter www.mercedes-benz.at/unimog<br />

Pappas<br />

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Georg Pappas Automobil AG<br />

Autorisierter Mercedes-Benz Vertriebs- <strong>und</strong> Servicepartner <strong>für</strong> Nfz <strong>und</strong> Unimog<br />

5301 Eugendorf, Gewerbestraße 34, Tel. 0662/4484-4900;<br />

2355 Wiener Neudorf, Industriezentrum-NÖ Süd, Straße 4, Postfach 126, Tel. 02236/604-0


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Österreichischer</strong> Gemeindeb<strong>und</strong>,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Medieninhaber:<br />

<strong>Österreichischer</strong> Kommunal-Verlag GmbH.,<br />

Löwelstr. 6, 2. Stock, 1010 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

E-Mail: kommunalverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführung:<br />

Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />

Walter Zimper jun.<br />

Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />

E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />

Mag. Helmut Reindl - DW 15<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

E-Mail: redaktion@kommunal.at<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Johanna K. Ritter – DW 11<br />

johanna.ritter@kommunal.at<br />

Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />

sabine.brueggemann@kommunal.at<br />

Gerhard Klodner – DW 14<br />

gerhard.klodner@kommunal.at<br />

Heinz Lederer – DW 19<br />

heinz.lederer@kommunal.at<br />

Grafik:<br />

<strong>Österreichischer</strong> Kommunal-Verlag GmbH.,<br />

Ernst Horvath, grafik@kommunal.at<br />

Fotos: www.bilderbox.at<br />

www.bilder.services.at<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />

der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(<strong>Österreichischer</strong> Gemeindeb<strong>und</strong>),<br />

Dr. Gustav Fischer (BM <strong>für</strong> Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft,<br />

Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft),<br />

Mag. Michael Girardi (BM <strong>für</strong> Inneres),<br />

Prof. Dr. Roman Häußl<br />

(Experte <strong>für</strong>. Gemeinderecht)<br />

Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />

Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es),<br />

Mag. Jürgen Beilein (BM <strong>für</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Frauen),<br />

Daniel Kosak (Pressereferent des<br />

Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es)<br />

Mag. Petra Hafner (BM <strong>für</strong> Unterricht, Kunst<br />

<strong>und</strong> Kultur)<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es),<br />

Prof. Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeinde b<strong>und</strong>es),<br />

Dr. Walter Reichel (B<strong>und</strong>eskanzleramt),<br />

Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />

Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />

Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />

Hersteller:<br />

Leykam Druck, 7201 Neudörfl<br />

Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />

Verantwortlichkeit des Autors <strong>und</strong> müssen<br />

sich nicht unbedingt mit der Meinung von<br />

KOMMUNAL decken.<br />

Mit „E.E.“ gekennzeichnete oder unter der<br />

Bezeichnung „Service“ laufende Artikel sind<br />

bezahlte Informationen <strong>und</strong> fallen nicht in die<br />

Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Druckauflage: 34.585<br />

(Durchschnitt 3. Quartal 2006)<br />

Teilen dieser Ausgabe liegen Informatio -<br />

nen der Finanzforums, der Austrian<br />

Danube Water Cooperation <strong>und</strong> der<br />

Humer GmbH bei.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Die neue B<strong>und</strong>esregierung arbeitet bei weitem nicht so schlecht, wie ihr manche<br />

vorausgesagt haben. Sie arbeitet in einigen Sektoren allerdings auch noch nicht so<br />

professionell, wie man das wünschen würde. Als klassisches Beispiel darf die<br />

Debatte über die Pflegekosten gelten, mit der zwar viel mediale Aufmerksamkeit<br />

<strong>und</strong> öffentliche Unruhe gestiftet, aber wo bis heute kein gangbarer Weg aufgezeigt<br />

wurde, wie dieses Problem zufrieden stellend gelöst werden kann.<br />

Eine der Hauptursachen <strong>für</strong> dieses (hausgemachte) Dilemma liegt darin, dass den<br />

davon betroffenen Gebietskörperschaften wechselseitig öffentlich ausgerichtet<br />

wird, was man von ihnen erwartet – ohne dass es vorher auch nur ansatzweise<br />

konkrete Gespräche gegeben hätte. Den vorläufigen Höhepunkt dieser mangelnden<br />

Kommunikationsstrategie zeigte kürzlich die TV-Sendung „eco“, in der der<br />

Präsident des Gemeindeb<strong>und</strong>es den amtierenden Sozialminister öffentlich<br />

korrigieren <strong>und</strong> darauf hinweisen musste, dass es im Gegensatz zu dessen<br />

Behauptungen bis dato noch keinerlei Gespräche mit den zur Mitzahlung<br />

vorgesehenen Gemeinden gegeben hat. Dass darüber hinaus die Schwankungsbreite<br />

des Problems zwischen 5000 <strong>und</strong> 40.000 Fällen <strong>und</strong> geschätzten 60 <strong>und</strong><br />

300 Millionen Euro liegt, macht die Verhandlungen nicht leichter <strong>und</strong> die<br />

Voraussetzungen da<strong>für</strong> nicht optimistischer.<br />

Nach jahrelanger Erfahrung mit der politischen Praxis ist jedoch mit einer an<br />

Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass nach kurzer<br />

Einarbeitungszeit auch die unbedarftesten Mitglieder der neuen B<strong>und</strong>esregierung<br />

den Stellenwert der Gemeinden erkennen <strong>und</strong> die Bedeutung des Österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es als deren gesetzmäßige Interessensvertretung so zu schätzen<br />

wissen, dass es – bei allen denkmöglichen Interessenskollisionen – keinen Sand im<br />

Getriebe der Zusammenarbeit <strong>und</strong> des demokratischen Zusammenlebens mehr<br />

geben wird.<br />

Einer der wirksamsten Hilfsmotoren auf diesem Weg ist KOMMUNAL, das als<br />

Sprachrohr der österreichischen Gemeinden weithin gehört, geschätzt <strong>und</strong> zitiert<br />

wird <strong>und</strong> das sich auch mit dieser Ausgabe wieder als unentbehrlicher Ratgeber,<br />

Informant <strong>und</strong> fachlicher Berater der Entscheidungsträger in den österreichischen<br />

Gemeinden bewährt.<br />

Ob es um die politische Beurteilung der Diskussion um die Erbschafts- oder Gr<strong>und</strong>steuer,<br />

um die neue Honorarordnung bei Planungen <strong>und</strong> <strong>Bauleitung</strong>en oder um die<br />

vergaberechtliche Situation bei der Siedlungswasserwirtschaft geht, ob die interkommunale<br />

Zusammenarbeit als organisatorische Alternative wissenschaftlich<br />

beleuchtet oder die Zweckmäßigkeiten der kommunalen Finanzierung untersucht<br />

werden: KOMMUNAL informiert jeweils mit letztem aktuellen Stand <strong>und</strong> durch die<br />

kompetentesten Fachleute des Landes.<br />

Wir freuen uns, dass wir diesem Anspruch auch mit dieser Ausgabe unseres<br />

Fachmagazins wieder gerecht werden können.<br />

Prof. Walter Zimper<br />

KOMMUNAL-Verleger<br />

KOMMUNAL 5


Kommentar<br />

Gute Einnahmenentwicklung kein Anlass <strong>für</strong> Jubel & Abzocke<br />

Der Finanzausgleich gilt<br />

Die Einnahmenentwicklung bei<br />

den Gemeinden im ersten Quartal<br />

des heurigen Jahres ist<br />

äußerst erfreulich. Immerhin hat sich<br />

die positive Wirkung des vergangenen<br />

Jahres noch verstärkt, <strong>und</strong> die Wirtschaftsdaten<br />

sind erfreulich. Das<br />

veranlasst schon manche Politiker auf<br />

Länder – vor allem aber auf B<strong>und</strong>es -<br />

ebene, den Gemeinden mitzuteilen,<br />

dass sie weniger jammern, da<strong>für</strong> aber<br />

mehr zahlen sollen. Das sind unseriöse<br />

<strong>und</strong> von Unwissen getragene Ratschläge,<br />

gegen die wir uns mit aller<br />

Kraft zur Wehr setzen müssen. Die Einnahmen<br />

der Gemeinden sind nämlich<br />

in den vergangenen fünf Jahren weit<br />

unter den Inflationsraten geblieben,<br />

erst mit dem Finanzausgleich ab 2005<br />

ist es gelungen, diese Schieflage etwas<br />

zu entschärfen <strong>und</strong> einen gerechteren<br />

Aufteilungsschlüssel zu fixieren. Dazu<br />

muss man wissen, dass die Belastungen<br />

der Gemeinden durch neue <strong>und</strong> zusätzliche<br />

Aufgaben vor allem im Bereich<br />

der Kinderbetreuung, des Sozialwesens<br />

<strong>und</strong> der Pflege unserer älteren Mit -<br />

bürger massiv gestiegen sind. Und man<br />

darf nicht vergessen, dass die Gemeinden<br />

als die mit Abstand größten öffentlichen<br />

Investoren einen ganz gewaltigen<br />

Beitrag als Wirtschaftsmotor leisten.<br />

Und schließlich muss man den<br />

„guten Ratgebern“ auf B<strong>und</strong>esebene<br />

einmal mehr ins Stammbuch schreiben,<br />

dass die Gemeinden die einzige<br />

Gebietskörperschaft sind, die ihre Verpflichtung<br />

des Stabilitätspaktes <strong>und</strong><br />

Punkt <strong>und</strong> Beistrich eingehalten <strong>und</strong><br />

zum Teil auch übererfüllt haben.<br />

Wenn man jetzt überlegt, die<br />

Sparmeister <strong>und</strong> Wirtschaftsbeleber<br />

der Nation – das sind die<br />

österreichischen Gemeinden – deshalb<br />

verstärkt zur Kasse zu bieten, dann<br />

wird man auf Widerstand stoßen. Nicht<br />

die Gemeinden haben den Wählerinnen<br />

<strong>und</strong> Wählern vor dem 1. Oktober das<br />

Blaue vom Himmel versprochen, sondern<br />

es waren B<strong>und</strong>espolitiker, die sich<br />

jetzt <strong>für</strong> die Realisierung ihrer<br />

Versprechen das Geld bei Ländern <strong>und</strong><br />

Gemeinden holen wollen. Nicht wir als<br />

Interessensvertreter der Gemeinden<br />

haben Hoffnungen <strong>für</strong> 50.000 neue<br />

Kleinstkinderbetreuungsplätze in die<br />

Welt gesetzt <strong>und</strong> verkündet, dass es<br />

6 KOMMUNAL<br />

eine Mindestsicherung gibt oder dass<br />

das große Problem der Pflege bis Mitte<br />

dieses Jahres gelöst sein wird, sondern<br />

Vertreter des B<strong>und</strong>es, der vom gesamten<br />

Steuerkuchen einen Anteil von<br />

r<strong>und</strong> 73 Prozent erhält. Die Gemeinden<br />

haben zwar die wichtigsten Aufgaben<br />

<strong>für</strong> die Bürger zu erfüllen, aber mit<br />

11,6 Prozent den weitaus geringsten<br />

Anteil aus den Steuermitteln.<br />

Im Finanzausgleich wurden nicht nur<br />

die Anteile aus dem Steuertopf,<br />

sondern auch die Aufgaben fixiert.<br />

Das heißt <strong>für</strong> uns ganz klar, dass der<br />

Finanzausgleich auf Gr<strong>und</strong>lage der<br />

Aufgaben des Jahres 2004 erstellt,<br />

verhandelt <strong>und</strong> beschlossen wurde <strong>und</strong><br />

somit auch gilt. Wenn man jetzt nur auf<br />

einer Seite des Paktums drehen will<br />

nämlich dass die Länder <strong>und</strong><br />

Gemeinden jedenfalls weit über<br />

Gebühr zur Kasse gebeten werden, ist<br />

das nicht akzeptabel <strong>und</strong> ein Bruch der<br />

Vereinbarung. Das müssen auch jene<br />

Damen <strong>und</strong> Herren wissen, die seinerzeit<br />

noch keine Verantwortung in der<br />

Regierung getragen haben. Sich einfach<br />

hinzustellen <strong>und</strong> zu sagen, die Gemeinden<br />

<strong>und</strong> Länder sollen zahlen, aber<br />

anschaffen tun wir, entspricht nicht<br />

jener Partnerschaft, die die Gr<strong>und</strong>lage<br />

des funktionierenden Staates Österreich<br />

ist.<br />

Die gute Finanzentwicklung ist <strong>für</strong> alle<br />

Gebietskörperschaften erfreulich, weil<br />

alle anteilsmäßig ihre Einnahmen steigern,<br />

ein Gr<strong>und</strong> zum Jubeln oder zur<br />

Abzocke eines oder zweier Partner<br />

kann es aber nicht sein. Zum einen<br />

schaffen wir gesamtösterreichisch<br />

immer noch keinen ausgeglichenen<br />

Haushalt, was bedeutet, dass sich der<br />

Schuldenstand noch immer erhöht,<br />

zum zweiten sollte man wissen, dass<br />

die Wirtschaftsentwicklung sich im<br />

Laufe des Jahres durchaus ändern<br />

kann. Und wenn man mit uns über<br />

eine Neuaufteilung der Aufgaben reden<br />

will, muss man auch über das Geld<br />

reden. Und Geld wird nur nach dem<br />

Finanzausgleich verteilt.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

»<br />

Nicht die Gemeinden<br />

haben den Wählern<br />

vor dem 1. Oktober<br />

das Blaue vom Himmel<br />

versprochen, sondern<br />

es waren B<strong>und</strong>es -<br />

politiker, die sich jetzt<br />

<strong>für</strong> die Realisierung<br />

ihrer Versprechen das<br />

Geld bei Ländern <strong>und</strong><br />

Gemeinden holen<br />

wollen.<br />

«


KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

Europatag 9. Mai: Kommunen wollen die Jugend mit an Bord holen<br />

Europagedanke eint die Gemeinden<br />

Der Europatag findet am 9.<br />

Mai statt <strong>und</strong> steht symbolisch<br />

<strong>für</strong> ein vereintes, friedliches<br />

Europa. Der Österreichische<br />

Gemeindeb<strong>und</strong> wirkt an dieser<br />

Veranstaltung mit <strong>und</strong> ruft<br />

Österreichs Kommunen zur<br />

aktiven Beteiligung auf. Die<br />

Europaidee war stets ein<br />

Gedanke der Friedensgemeinschaft.<br />

Nach zwei Weltkriegen<br />

war der Wunsch der Menschen<br />

in Europa nach Frieden,<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Schutz besonders<br />

groß. Dieses Bewusstein<br />

ist heutzutage nur noch bei<br />

der älteren Generation verankert<br />

<strong>und</strong> wird von ihr immer<br />

noch gelebt. Es ist dem<br />

Gemeindeb<strong>und</strong> ein Anliegen,<br />

auch die jüngere Generation<br />

<strong>für</strong> diesen Gedanken zu sensibilisieren<br />

<strong>und</strong> das Bewusstsein<br />

da<strong>für</strong> zu schaffen. Bei diesem<br />

Vorhaben, die Jugend mit an<br />

Bord zu holen, ist die aktive<br />

Beteiligung der Gemein den<br />

wesentlich. Eine große Herausforderung<br />

entsteht <strong>für</strong> die<br />

Kommunen dahingehend, die<br />

EU-Gerichtshof: Erfreuliche Statistik <strong>für</strong> 2006<br />

Verkürzung der Verfahrensdauer<br />

Die Verkürzung der Verfahrensdauer<br />

vor dem EuGH, die<br />

bereits in den Jahren 2003 bis<br />

2005 zu beobachten war, hat<br />

sich im Jahr 2006 stabilisiert.<br />

Die durchschnittliche Dauer<br />

der Vorabentscheidungsver-<br />

Wissensnetzwerk: Ziel sind mehr Arbeitsplätze<br />

Europas „Local Actors“<br />

sollen sich vernetzen<br />

„Going local“ ist das<br />

Schlagwort der Europäischen<br />

Kommission bei<br />

ihren Bemühungen,<br />

Arbeitsplätze zu schaffen<br />

<strong>und</strong> das Wachstum anzukurbeln.<br />

Kürzlich präsentierte<br />

sie ein neues Online-<br />

Tool „Vernetzung lokaler<br />

Akteure“. Über dieses<br />

Tools sollen sich Unternehmen,<br />

Menschen <strong>und</strong> Orga-<br />

fahren beträgt nunmehr 19,8<br />

Monate, während sie 2005<br />

bei 20,4 Monaten lag. 2006<br />

hat der Gerichtshof 546<br />

Rechtssachen abgeschlossen<br />

(2005: 574 Rechtssachen).<br />

www.curia.europa.eu<br />

nisationen, die in ihrem<br />

örtlichen Umfeld Arbeitsplätze<br />

<strong>und</strong> Wohlstand<br />

schaffen,vernetzen <strong>und</strong><br />

ihre guten Ideen EU-weit<br />

austauschen können.<br />

Auf der in 20 Sprachen<br />

verfügbaren Website finden<br />

Sie Projekte aus allen<br />

27 EU-Mitgliedstaaten:<br />

http://ec.europa.eu/<br />

local_actors<br />

„Friedensgesellschaft“ nicht als<br />

abstrakten Begriff im Raum<br />

stehen zu lassen sondern diese<br />

auch zu leben. Wir befinden<br />

uns in Zeiten des Aufbruchs<br />

<strong>und</strong> rufen die Europagemeinden<br />

auf, mitzumachen <strong>und</strong> als<br />

Vorbilder zu wirken. In Österreich<br />

gibt es 564 Kommunen<br />

mit mindestens einer internationalen<br />

Partnerschaft oder<br />

dem Titel Europagemeinde.<br />

Ihr aktives Handeln ist gefragt<br />

– ganz im Sinne von Europa:<br />

mit vereinten Kräften.<br />

Bei dem Vorhaben, die<br />

Jugend mit an Bord zu holen,<br />

brauchen wir die aktive Beteiligung<br />

der Gemeinden.<br />

EU-Kommission: Entscheidung zu Zweckverbänden<br />

Keine Ausschreibungspflicht<br />

Wie die News-Plattform<br />

www.europaticker.de am<br />

28. März in ihrem Newsletter<br />

berichtete, ist nach<br />

Ansicht der EU-Kommission<br />

die vollständige Übertragung<br />

einer öffentlichen Aufgabe<br />

von einer öffentlichen<br />

Einrichtung auf eine andere<br />

kein vergaberechtlicher Vorgang.<br />

Vielmehr handele es<br />

sich um eine Maßnahme zur<br />

internen Organisation der<br />

Danuta Hübner,<br />

EU-Kommissarin<br />

Foto: European Commission, 2007<br />

Foto: European Commission, 2002<br />

öffentlichen Verwaltung. Mit<br />

dieser Begründung gab die<br />

Kommission die Einstellung<br />

eines Vertragsverletzungsverfahrens<br />

gegen Deutschland<br />

bekannt, bei dem es<br />

um die Übertragung von<br />

Zuständigkeiten <strong>für</strong> die<br />

Abfallbeseitigung durch<br />

sechs nordrhein-westfälische<br />

Gemeinden an den von<br />

ihnen selbst gegründeten<br />

Zweckverband ging.<br />

Kohäsionspolitik 2007-2013<br />

Österreichs Plan<br />

von EU genehmigt<br />

Die EU-Kommissare Danuta Hübner<br />

<strong>und</strong> Vladimír Špidla gratulierten<br />

Österreich dazu, als dritter Mitgliedstaat<br />

eine Einigung mit der Kommission<br />

über den strategischen Plan<br />

im Rahmen der Kohäsionspolitik<br />

2007-2013 erzielt zu haben. Darin<br />

erläutert Österreich die geplante<br />

Verwendung der EU-Finanzmittel in<br />

Höhe von 1,461 Milliarden Euro <strong>für</strong><br />

Investitionen u.a. zur Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen in den Regionen.


Gemeindeb<strong>und</strong><br />

Die Gesamteinnahmen aus<br />

der Erbschaftssteuer betrugen<br />

bisher r<strong>und</strong> 140 Millionen<br />

Euro, der Gemeindeanteil<br />

daran immerhin r<strong>und</strong><br />

13 Millionen pro Jahr.<br />

Gemeinden warnen vor Gr<strong>und</strong>steuer-Diskussion<br />

Schluss mit dem<br />

Steuer-Dumping<br />

Nach der Abschaffung der Erbschaftssteuer weiten sich die Begehrlichkeiten nach der<br />

Abschaffung weiterer Steuern aus. Damit soll nun Schluss sein, meint der Gemeindeb<strong>und</strong>,<br />

die Einnahmenausfälle treffen letztlich auch die Gemeinden schwer, die über die<br />

Ertragsanteile an den meisten Steuereinnahmen beteiligt sind.<br />

„Ich kann zwar verstehen, dass jeder<br />

Politiker lieber Steuern abschafft,<br />

anstatt neue zu erfinden oder bestehende<br />

zu erhöhen. Irgendwann muss<br />

jedoch Schluss sein damit.“ Klare Worte,<br />

die Gemeindeb<strong>und</strong>-<br />

Präsident Helmut<br />

Mödlhammer nach<br />

der so gut wie feststehendenAbschaffung<br />

der Erbschaftssteuer<br />

findet. „Schon<br />

der Wegfall der<br />

Gemeinde-Anteile an<br />

der Erbschaftssteuer<br />

hat uns naturgemäß<br />

nicht viel Freude<br />

bereitet“, so Mödlhammer.<br />

„Wir werden<br />

uns aber vehement dagegen wehren,<br />

dass nun auch weitere Steuern<br />

offenbar zu Disposition stehen.“<br />

Bei der Gr<strong>und</strong>steuer<br />

geht’s ans Eingemachte<br />

Die Gesamteinnahmen aus der Erbschaftssteuer<br />

betrugen bisher r<strong>und</strong> 140<br />

Millionen Euro, der Gemeindeanteil<br />

daran immerhin r<strong>und</strong> 13 Millionen pro<br />

Jahr. Nun <strong>für</strong>chten die Gemeinden auch<br />

eine Diskussion über die Gr<strong>und</strong>steuer,<br />

eine der wichtigsten Einnahmequellen<br />

der Kommunen. „Diese Steuer bringt<br />

den Gemeinden r<strong>und</strong> 400 Millionen<br />

Euro jährlich“, erklärt Gemeindeb<strong>und</strong>-<br />

8 KOMMUNAL<br />

»<br />

Wir werden uns<br />

vehement dagegen<br />

wehren, dass nun<br />

auch weitere<br />

Steuern offenbar zu<br />

Disposition stehen.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />

Generalsekretär Dr. Robert Hink. „Da<br />

geht’s also ans Eingemachte, wenn diese<br />

Steuer wegfallen sollte.“<br />

Weil diese Abgabe auf Basis der selben<br />

veralteten „Einheitswerte“ eingehoben<br />

wird, wegen der die<br />

Erbschaftssteuer<br />

gekippt wurde, drängt<br />

Mödlhammer auf eine<br />

Reform des Systems.<br />

„Wir weisen seit Jahren<br />

darauf hin, dass<br />

«<br />

die Gefahr einer<br />

Anfechtung gegeben<br />

ist, weil die Bewertung<br />

(der Einheitswerte,<br />

Anm.) seit 1973 unverändert<br />

ist“, so Mödlhammer.<br />

Dass die<br />

Finanzbehörden eine neue „Haupterhebung“<br />

der Einheitswerte durchführen<br />

werden, glaubt Mödlhammer aber nicht:<br />

„Die Hoffnung, dass die Finanz eine<br />

Neubewertung durchführt ist gleich Null<br />

– auf Gr<strong>und</strong> des Personalmangels <strong>und</strong><br />

weil es ein aufwändiges Verfahren ist.“<br />

Einheitswerte:<br />

Pilotprojekt in Graz<br />

Gemeinsam mit dem Finanzministerium<br />

werden daher, berichtet Gemeindeb<strong>und</strong>-<br />

General Robert Hink, derzeit Möglichkeiten<br />

geprüft, um die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die<br />

Bemessung der Gr<strong>und</strong>steuer zu reformieren.<br />

Ein Pilotprojekt läuft in Graz <strong>und</strong><br />

Umgebung. „Dabei geht es aber vorwiegend<br />

darum, Rückstände aus den Vorjahren<br />

abzubauen“, so Hink. „Die Gemeinden<br />

helfen also den Finanzämtern. Das<br />

tun sie auch deshalb, damit man etwaigen<br />

Schadenersatzklagen vorbeugen<br />

kann, viele Akte würden ansonsten verjähren.“<br />

Bei der Reform der Einheitswerte, erklärt<br />

Hink weiter, geht es uns nicht in erster<br />

Linie darum, dass sich das Aufkommen<br />

der Gr<strong>und</strong>steuer erhöht. Die Entwicklung<br />

der Gr<strong>und</strong>steuer stagniert zwar seit<br />

Jahren, viel wichtiger sei allerdings, dass<br />

sie verfassungskon-<br />

form ist <strong>und</strong><br />

mehr<br />

Gerechtigkeit<br />

schafft.<br />

„Gerechtigkeit<br />

kann<br />

nicht erzielt<br />

werden,<br />

wenn die<br />

Bewertung<br />

der Einheits-<br />

»<br />

werte seit Jahrzehnten unverändert ist“,<br />

so Hink. „Wir müssen die Einheitswerte<br />

wieder näher an die Realität bringen, das<br />

ist das oberste Ziel.“<br />

„Nicht unser Bier“<br />

Wir müssen die<br />

Einheitswerte wieder<br />

näher an die Realität<br />

bringen, das ist das<br />

oberste Ziel.<br />

«<br />

Robert Hink<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>-Generalsekretär<br />

Ob eine allfällige Reform der Einheitswerte<br />

bei der Gr<strong>und</strong>steuer auch zur<br />

Reparatur der Erbschaftssteuer verwen-


det werden könnte (die vom Verfassungsgericht<br />

gesetzte Frist läuft bis 31.<br />

Juli 2008), will Mödlhammer nicht<br />

beurteilen: „Das ist nicht mein Bier, mir<br />

geht es darum, die Gr<strong>und</strong>steuer abzusichern.“<br />

Der Anteil der Gemeinden an<br />

den Erbschaftssteuer-Einnahmen<br />

betrage r<strong>und</strong> 13 Millionen Euro. Sollte<br />

die Steuer ab 2008 wegfallen, wäre das<br />

zwar ein „Verlust, der schmerzt“, im<br />

Endeffekt sei die Erbschaftssteuer aber<br />

eine Angelegenheit des B<strong>und</strong>es.<br />

Die Gr<strong>und</strong>steuer wird auf land- <strong>und</strong><br />

forstwirtschaftliches Vermögen, auf<br />

Gr<strong>und</strong>vermögen <strong>und</strong> auf Betriebsvermögen<br />

eingehoben. Ihre Berechnung ist<br />

kompliziert, da der Steuersatz progressiv<br />

gestaffelt ist (0,5 bis zwei Promille vom<br />

„Einheitswert“) <strong>und</strong> ihre Höhe auch von<br />

einem durch die Gemeinde festgelegten<br />

Multiplikator abhängt. Für ein Einfamilienhaus<br />

mit einem Einheitswert von<br />

43.000 Euro kann damit eine jährliche<br />

Gr<strong>und</strong>steuer von bis zu 366 Euro fällig<br />

werden. Öffentlicher <strong>und</strong> gemeinnütziger<br />

Gr<strong>und</strong>besitz (z.B. Kirchen, ÖBB,<br />

Sportvereine, Feuerwehren) ist von der<br />

Steuer befreit.<br />

Wer schafft die meisten<br />

Steuern ab?<br />

Zwischenzeitlich sind auch erste Stimmen<br />

laut geworden, die eine Abschaffung der<br />

Schenkungssteuer fordern. „Ich lehne es<br />

ganz gr<strong>und</strong>sätzlich ab, in einen Wettbewerb<br />

‚Wer schafft die meisten Steuern ab’<br />

einzutreten“, so Mödlhammer. „Es kann<br />

nicht sein, dass sich jedermann darüber<br />

Gedanken macht, was man alles abschaffen<br />

könnte, ohne darüber nachzudenken,<br />

wie diese Ausfälle gegenfinanziert werden<br />

sollen.“ Den Gemeinden würden<br />

immer mehr zusätzliche Aufgaben übertragen,<br />

eher früher als später gelangen<br />

die Kommunen an die Grenzen ihrer<br />

finanziellen Leistungsfähigkeit. „Ich erinnere<br />

daran, dass uns im Pflegewesen die<br />

Kosten explodieren, viele Gemeinden<br />

haben hier bei den Kosten Zuwachsraten<br />

im zweistelligen Prozentbereich.“ Bevor<br />

man darüber nachdenke, auf Steuereinnahmen<br />

zu verzichten, solle man diese<br />

Energien lieber in eine sinnvolle Reform<br />

der Pflegefinanzierung investieren. „Die<br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger erwarten mit<br />

Recht eine funktionierende <strong>und</strong> finanzierbare<br />

Pflege“, so Mödlhammer. „Und sie<br />

erwarten – ebenso mit Recht – dass die<br />

Politik endlich klar macht, wie sie die steigenden<br />

Kosten da<strong>für</strong> zu finanzieren<br />

gedenkt.“<br />

Daniel Kosak<br />

Pressereferent des Österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>s<br />

Eines der aktuellen Vorhaben der<br />

neuen B<strong>und</strong>esregierung ist die Vereinheitlichung<br />

des Wahlrechts. Künftig soll<br />

auf allen Ebenen Wählen ab 16 Jahren<br />

möglich sein. Ebenso soll die Briefwahl<br />

flächendeckend eingeführt werden.<br />

„Wie in so vielen Dingen haben die<br />

österreichischen Gemeinden beim<br />

Wahlrecht seit Jahren eine Vorreiterrolle“,<br />

betont Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer. „Es ist nun<br />

hoch an der Zeit, dass das Wahlrecht<br />

<strong>für</strong> alle politischen Ebenen, also <strong>für</strong><br />

B<strong>und</strong>es-, Landes- <strong>und</strong> Gemeindewahlen<br />

vereinheitlicht wird.“<br />

Schon bisher durften in vielen B<strong>und</strong>esländern<br />

bei den Gemeinderatswahlen<br />

16-Jährige auch schon wählen. Dies<br />

soll künftig auch bei Landtags- <strong>und</strong><br />

Nationalratswahlen möglich sein. „Es<br />

war ja in den letzten Jahren zum Teil<br />

<strong>für</strong> die Bevölkerung schon verwirrend,<br />

wer bei welcher Wahl ab welchem Alter<br />

wählen durfte“, so Mödlhammer.<br />

Demokratiepaket nicht<br />

noch einmal aufschnüren<br />

„Wichtig“, so der Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />

weiter, „ist nun, dass das gesamte<br />

Wahlrechtspaket auf einmal beschlossen<br />

wird <strong>und</strong> in Kraft tritt. Ich halte<br />

nichts davon, dass man nun einzelne<br />

Teile, wie etwa die Briefwahl, aus diesem<br />

Paket herausnehmen <strong>und</strong> zu<br />

einem späteren Zeitpunkt beschließen<br />

will.“ Die Möglichkeit der Briefwahl sei<br />

ein elementarer Bestandteil eines<br />

modernen Wahlrechts. „Es kann nicht<br />

Gemeindeb<strong>und</strong><br />

Wahlrecht soll vereinheitlicht werden<br />

Gleiches Wahlrecht <strong>für</strong><br />

alle Ebenen<br />

sein, dass Menschen ihre Stimme nur<br />

deshalb nicht abgeben können, weil sie<br />

zum Zeitpunkt der Wahl nicht in ihrem<br />

Heimatort sind.“<br />

Auch die Verlängerung der Legislaturperiode<br />

von vier auf fünf Jahre hält<br />

Mödlhammer <strong>für</strong> sinnvoll. „Das gibt<br />

einer Regierung mehr Zeit zum arbei-<br />

Künftig soll auf allen Ebenen Wählen ab 16 Jahren möglich sein. Ebenso soll die Briefwahl<br />

flächendeckend eingeführt werden.<br />

ten. In der Vergangenheit war es ja oft<br />

so, dass das vierte Jahr einer Legislaturperiode<br />

schon kaum noch etwas<br />

weiterging, weil alle Parteien schon<br />

mitten im Wahlkampf waren.“<br />

Wahlbeteiligung erhöhen<br />

In den letzten Jahren <strong>und</strong> Jahrzehnten<br />

sei die Demokratie mit einer immer<br />

geringeren Wahlbeteiligung konfrontiert,<br />

so Mödlhammer. „Jede Möglichkeit,<br />

die der Gesetzgeber hat, um der<br />

Bevölkerung das Abgeben der Stimme<br />

zu erleichtern, muss genutzt werden.<br />

Briefwahl, Wahlaltersenkung <strong>und</strong> die<br />

Erleichterung der Stimmabgabe aus<br />

dem Ausland sind geeignete Maßnahmen<br />

da<strong>für</strong>.“<br />

Derzeit ist beispielsweise „Wählen ab<br />

16 Jahren“ bei Landtagswahlen in<br />

Wien, Burgenland <strong>und</strong> Salzburg schon<br />

möglich. Auf Gemeindeebene ist dies in<br />

den B<strong>und</strong>esländern Steiermark, Kärnten,<br />

Salzburg, Wien <strong>und</strong> dem Burgenland<br />

möglich. Im Burgenland hat man<br />

bisher damit gute Erfahrungen. Bei der<br />

letzten Gemeinderatswahl gingen 80,7<br />

Prozent der 16- <strong>und</strong> 17-Jährigen zur<br />

Wahl, bei der Landtagswahl 2005<br />

waren es 72,8 Prozent.<br />

KOMMUNAL 9


Gemeindeb<strong>und</strong><br />

Länder <strong>und</strong> Gemeinden wehren sich gegen neue Kosten<br />

Pflege: Wer soll das<br />

bezahlen?<br />

In der Pflegedebatte gehen seit Monaten die Wogen hoch. Häufigster Streitpunkt: Wer<br />

soll die zusätzlichen Kosten übernehmen? Der B<strong>und</strong> will die Pflegereform, zahlen sollen<br />

aber die anderen. Nun wehren sich B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Gemeinden.<br />

◆ Mag. Nadja Tröstl<br />

Das Leben als Sozialminister kann<br />

unangenehm sein. Erwin Buchinger<br />

bekommt dies in den letzten Wochen<br />

<strong>und</strong> Monaten bei der Pflegedebatte<br />

sehr deutlich zu spüren. „Politischer<br />

Wahnsinn“, richtet ihm sein Partei -<br />

fre<strong>und</strong>, der Salzburger Bürgermeister<br />

Heinz Schaden, aus. „So kanns nicht<br />

gehen, dass der B<strong>und</strong><br />

anschafft <strong>und</strong> alle anderen<br />

zahlen soll“, meint<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />

Helmut Mödlhammer.<br />

„Buchingers Modell<br />

zur 24-St<strong>und</strong>en-Pflege<br />

kommt nicht in Frage“,<br />

lässt die Salzburger Landeshauptfrau<br />

Gabi Burgstaller<br />

wissen. „Bis Juni<br />

kann es keine Lösung geben“, beharrt<br />

LH Josef Pühringer <strong>und</strong> fordert eine<br />

Verlängerung der Amnestie <strong>für</strong> illegale<br />

Pflegerinnen ein.<br />

Die Gegenposition nimmt Buchingers<br />

Amtskollege, Wirtschaftsminister Martin<br />

Bartenstein, ein: „Ich sehe keinen<br />

10 KOMMUNAL<br />

»<br />

◆ Mag. Nadja Tröstl ist Redakteurin<br />

bei der Internetplattform<br />

www.kommunalnet.at<br />

Anlass, den 1. Juli als Enddatum der<br />

Amnestie in Frage zu stellen.“<br />

„Wohin man also schaut, die Reform<br />

des Pflegewesens ist eine einzige, riesige<br />

Baustelle“, stellt Gemeindeb<strong>und</strong>-<br />

Chef Bgm. Helmut Mödlhammer fest.<br />

„Die Regelungen <strong>für</strong> die Durchführung<br />

der 24-St<strong>und</strong>en-Pflege sind ja nur ein<br />

kleiner Teil des<br />

Problems. Aus meiner<br />

Sicht steht die<br />

gesamte Finanzie-<br />

«<br />

rung des Pflegewesens<br />

in Frage“, so<br />

Mödlhammer.<br />

Auch Amtskollege<br />

Heinz Schaden, der<br />

Salzburger Bürgermeister,<br />

ist unzufrieden<br />

<strong>und</strong> fordert mehr Ernsthaftigkeit,<br />

vor allem aber auch neue Ansätze<br />

in der hitzigen Pflege-Debatte.<br />

Buchingers Modell<br />

zur 24-St<strong>und</strong>en-<br />

Pflege kommt nicht<br />

in Frage.<br />

Gabi Burgstaller<br />

Salzburger Landeshauptfrau<br />

Furcht vor<br />

Qualitätseinbußen<br />

Vor allem Buchingers Finanzierungsmodell<br />

der 24-St<strong>und</strong>en-Pflege lehnen die<br />

Kommunalpolitiker ab. Dass die Pflege<br />

in den eigenen vier Wänden durch zum<br />

Teil nicht qualifiziertes<br />

Personal erfolgen soll,<br />

sei <strong>für</strong> die Gemeinden<br />

nicht annehmbar. „Wir<br />

be<strong>für</strong>chten, dass die notwendigenQualitätsstandards<br />

nicht eingehalten<br />

werden können“, warnt<br />

Schaden. Pflege sei psychisch<br />

enorm belastend<br />

<strong>und</strong> verlange eine aus-<br />

»<br />

reichende Qualifikation. Das könne<br />

nicht einfach zu einem freien Gewerbe<br />

gemacht werden. Schaden <strong>und</strong> Mödlhammer<br />

fordern deshalb mehr Ehrlichkeit:<br />

Es gehe nicht um 24-St<strong>und</strong>en-<br />

Pflege, sondern um Betreuung. Wer<br />

wirkliche Pflege benötige, dem müssen<br />

auch weiterhin die Pflegeheime offenstehen.<br />

„Die Reform der Pflege zu Hause, die<br />

lediglich dem Zweck der nachträglichen<br />

Legalisierung eines jahrelangen<br />

Missstandes dient, darf weder zu<br />

Lasten der Pflegequalität noch auf<br />

Kosten der Gemeinden <strong>und</strong> Städte<br />

gehen“, betont Mödlhammer. In der<br />

Finanzierung könne man auch nicht<br />

auf den Topf der Sozialhilfe zugreifen.<br />

Der Gemeindeb<strong>und</strong>-Chef rechnet vor,<br />

dass die Salzburger Gemeinden derzeit<br />

65,5 Millionen Euro <strong>für</strong> die Pflege ausgeben.<br />

Die vorgeschlagene Regelung<br />

würde eine Kostensteigerung in der<br />

Sozialhilfe von zehn Prozent mit sich<br />

bringen.<br />

Länder winken ab<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>für</strong> eine Aufteilung der<br />

Kosten, allerdings zu anderen Konditionen,<br />

ist Oberösterreichs Landeshauptmann<br />

Josef Pührin-<br />

Aus meiner Sicht<br />

steht die gesamte<br />

Finanzierung des<br />

Pflegewesens in<br />

Frage.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />

«<br />

ger. Der Landes-Chef<br />

hat sich <strong>für</strong> die Finanzierung<br />

der Pflege zu<br />

70 Prozent durch den<br />

B<strong>und</strong> <strong>und</strong> zu 30 Prozent<br />

durch die Länder<br />

ausgesprochen.<br />

Bei einer weit gefassten<br />

Interpretation ist<br />

festzuhalten, dass


Gemeindeb<strong>und</strong><br />

Helmut Mödlhammer: „Die Reform der Pflege zu Hause, die lediglich dem Zweck der nachträglichen Legalisierung eines jahrelangen<br />

Missstandes dient, darf weder zu Lasten der Pflegequalität noch auf Kosten der Gemeinden <strong>und</strong> Städte gehen.“<br />

sich die Aufwendungen im Pflegebereich<br />

von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Gemeinden<br />

derzeit die Waage halten. Für die<br />

Betroffenen bedeutet die Legalisierung<br />

des Pflege-Modells Folgendes: Zu den<br />

derzeit geschätzten 1500 bis 2000 Euro<br />

je nach Fall, würden – laut Buchinger –<br />

zusätzlich 250 Euro pro Monat kommen.<br />

Die Kosten müssten<br />

dann der B<strong>und</strong>,<br />

beziehungsweise die<br />

Länder <strong>und</strong> die<br />

Gemeinden zahlen.<br />

Oberösterreich <strong>und</strong><br />

Salzburg haben schon<br />

abgewunken. Für<br />

Burgstaller kommt<br />

das neue Modell<br />

nicht in Frage. Von<br />

Buchinger eingesetzte<br />

Arbeitsgruppen<br />

haben bisher auch<br />

keine Einigung<br />

gebracht.<br />

„Nicht zu<br />

Lasten der Gemeinden“<br />

Für Mödlhammer decken die nun<br />

geführten Diskussionen ohnehin nur<br />

einen Teilbereich des Problems ab.<br />

„Wenn wir jetzt die 24-St<strong>und</strong>en-Pflege<br />

lösen, dann haben wir immer noch<br />

nicht darüber geredet, dass die Kosten<br />

<strong>für</strong> die Pflegeheime, die weitgehend<br />

von den Gemeinden getragen werden,<br />

seit einigen Jahren regelrecht explodie-<br />

Eine nachhaltige<br />

Reform des gesamten<br />

Pflegewesens ist nur<br />

dann möglich, wenn man<br />

alle Beteiligten, nämlich<br />

B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong><br />

Gemeinden, an einen<br />

Verhandlungstisch<br />

zusammen holt.<br />

ren“. Viele Gemeinden seien inzwischen<br />

am Rande ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit,<br />

weil die Kostensteigerungen<br />

<strong>für</strong> den Pflegebereich jährlich<br />

zweistellige Prozentzuwächse erreichen.<br />

„Die Gemeinden sind in den meisten<br />

Fällen Errichter <strong>und</strong> Betreiber der<br />

Pflegeheime. Darüber hinaus finanzieren<br />

sie die Sozialhilfe<br />

mit, über die die Differenz<br />

zu den tatsächli-<br />

chen Pflegekosten<br />

zumeist abgedeckt<br />

wird“, weiß Mödlhammer.<br />

„Mittelfristig muss<br />

sich der B<strong>und</strong> sehr<br />

rasch überlegen, wie er<br />

sich die Finanzierung<br />

<strong>und</strong> damit auch die<br />

Qualität der Pflege<br />

generell vorstellt“, so<br />

Mödlhammer.<br />

„Befremdlich <strong>und</strong><br />

extrem ärgerlich“, so<br />

Mödlhammer weiter,<br />

„ist die Tatsache, dass<br />

es der B<strong>und</strong> erst einmal<br />

nach dem Motto ‚Über die Gemeinden<br />

fahren wir drüber’ versucht.“ Der<br />

Gemeindeb<strong>und</strong> sei nur marginal in<br />

Gespräche eingeb<strong>und</strong>en, „wir müssen<br />

uns täglich, wenn wir die Zeitungen<br />

aufschlagen, davor <strong>für</strong>chten, was die<br />

Regierung an neuen <strong>Pläne</strong>n hat, bei<br />

denen kein Mensch weiß, wer das<br />

bezahlen soll“.<br />

Eine nachhaltige Reform des gesamten<br />

Pflegewesens sei nur dann möglich,<br />

wenn man alle Beteiligten, nämlich<br />

B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong> Gemeinden, an<br />

einen Verhandlungstisch zusammen<br />

hole. „Wir lassen uns nämlich nur sehr<br />

ungern über Zeitungen ausrichten, was<br />

wir in Zukunft alles zu bezahlen<br />

haben“, so der Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident.<br />

Facts<br />

Die Pflegedebatte in<br />

Zahlen<br />

In Österreich gibt es r<strong>und</strong> 383.000<br />

Bezieher von B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landespflegegeld.<br />

Mit dem Inkrafttreten des B<strong>und</strong>espflegegeldgesetzes<br />

(BPGG) am 1.<br />

Juli 1993 wurde in Österreich ein siebenstufiges,<br />

bedarfsorientiertes Pflegegeld<br />

eingeführt, auf das unabhängig<br />

von Einkommen <strong>und</strong> Vermögen sowie<br />

der Ursache der Pflegebedürftigkeit ein<br />

Rechtsanspruch besteht. Der Aufwand<br />

des B<strong>und</strong>es <strong>für</strong> Leistungen nach dem<br />

B<strong>und</strong>espflegegeldgesetz hat im Jahr<br />

2006 r<strong>und</strong> 1,62 Milliarden Euro betragen.<br />

Die Länder haben <strong>für</strong> Leistungen<br />

nach dem Landespflegegesetz im Jahr<br />

2005 einen Betrag von r<strong>und</strong> 291,6 Millionen<br />

Euro aufgewendet. Den Gemeinden<br />

kostet der Pflegebereich schon jetzt<br />

weit mehr als eine Milliarde Euro pro<br />

Jahr.<br />

KOMMUNAL 11


Gemeindeb<strong>und</strong><br />

Der Preis der Kommunen 2007 ist ausgeschrieben<br />

Im Licht von Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Forschung<br />

Ab sofort können wissenschaftliche<br />

Arbeiten zu allen <strong>für</strong> Gemeinden relevanten<br />

Themen <strong>für</strong> den „Preis der Kommunen<br />

2007“ eingereicht werden. Die<br />

Bürgermeister <strong>und</strong> Gemeindepolitiker<br />

werden ersucht, Studenten in ihren<br />

Kommunen auf den Preis hinzuweisen.<br />

Der „Preis der Kommunen“ holt wissenschaftliche<br />

Arbeiten zu<br />

kommunalen<br />

Themen vor<br />

den Vorhang<br />

<strong>und</strong> baut so<br />

Brücken zwischen<br />

den<br />

Gemeinden<br />

<strong>und</strong> der Wissenschaft.<br />

Zum insgesamt<br />

sechsten Mal<br />

schreiben<br />

Gemeinde- <strong>und</strong><br />

Städteb<strong>und</strong><br />

diesen begehrten Wissenschaftspreis<br />

aus.<br />

12 KOMMUNAL<br />

Der „Preis der<br />

Kommunen“ holt wissenschaftliche<br />

Arbeiten<br />

zu kommunalen Themen<br />

vor den Vorhang <strong>und</strong><br />

baut so Brücken<br />

zwischen Gemeinden<br />

<strong>und</strong> Wissenschaften.<br />

7000 Euro Förderungen<br />

<strong>für</strong> die besten Arbeiten<br />

Der Österreichische Gemeinde- <strong>und</strong><br />

Städteb<strong>und</strong> vergeben <strong>für</strong> das Jahr 2007<br />

zur Förderung von kommunalwissenschaftlichen<br />

Arbeiten – Habilitationsschriften,<br />

Dissertationen, Diplomarbeiten<br />

<strong>und</strong> andere auf eigenständiger Forschung<br />

beruhende Arbeiten – einen Förderungspreis<br />

im Gesamtrahmen von<br />

7000 Euro. Die Ausschreibung wendet<br />

sich an Studierende, Doktorandinnen<br />

<strong>und</strong> Doktoranden, Absolventinnen <strong>und</strong><br />

Absolventen, Assistentinnen <strong>und</strong> Assistenten<br />

sowie Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong><br />

Wissenschaftler der Universitäten, Hochschulen<br />

<strong>und</strong> Fachhochschulen Österreichs.<br />

Die Bewerber <strong>und</strong> Bewerberinnen<br />

dürfen zum Zeitpunkt des letztmöglichen<br />

Einreichtermins das 40. Lebensjahr<br />

nicht überschritten haben.<br />

Es können nur abgeschlossene deutschsprachige<br />

Arbeiten eingereicht werden,<br />

deren Abschluss zum Zeitpunkt der Ausschreibung<br />

dieses Wissenschaftspreises<br />

nicht länger als zwei Jahre zurückliegt.<br />

Auftragsarbeiten <strong>und</strong> Arbeiten, die<br />

bereits zum Zeitpunkt der Einreichung<br />

prämiert wurden, <strong>und</strong> bereits anderweitig<br />

geförderte Arbeiten werden nicht<br />

berücksichtigt. Die Prüfung <strong>und</strong> Auswahl<br />

der eingereichten Arbeiten ist einer<br />

vom Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Österreichischen Städteb<strong>und</strong><br />

bestellten Jury vorbehalten.<br />

Ausgenommen von der Teilnahme<br />

sind Funktionäre <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter beider Interessen-<br />

vertretungen. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Von Politik- bis zur<br />

Finanzwissenschaft<br />

Förderfähig sind hervorragende<br />

Arbeiten zu kommunalwissenschaftlichen<br />

Themen<br />

aus folgenden Disziplinen:<br />

Rechtswissenschaft, Politik<strong>und</strong><br />

Sozialwissenschaft sowie Wirtschafts-<br />

<strong>und</strong> Finanzwissenschaft.<br />

Der Österreichische Gemeindeb<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

der Österreichische Städteb<strong>und</strong> sind<br />

berechtigt, die prämierten Arbeiten<br />

zumindest auszugsweise zu publizieren<br />

bzw. auch nicht prämierte Arbeiten in<br />

seinen Publikationen zu veröffentlichen.<br />

Information<br />

Die Einreichung der Arbeiten hat in<br />

zweifacher Ausfertigung bis längstens<br />

29. Juni 2007 (Einlangen im<br />

jeweiligen Sekretariat) wahlweise<br />

beim Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

oder beim Österreichischen Städteb<strong>und</strong>,<br />

1082 Wien, Rathaus zu erfolgen.<br />

Die Einreichungen haben die<br />

genaue Angabe des Namens, des<br />

Berufes, des Alters, der Anschrift,<br />

der Telefonnummer <strong>und</strong> der E-Mail-<br />

Adresse des Preiswerbers/der Preiswerberin<br />

zu tragen. Darüber hinaus<br />

ist ein Lebenslauf sowie eine Kurzfassung<br />

von maximal eineinhalb Seiten<br />

über Fragestellung, Methodik<br />

<strong>und</strong> Inhalt der eingereichten Arbeit<br />

beizufügen. Ebenso wird gebeten –<br />

falls vorhanden – die entsprechenden<br />

Zeugnisse der Begutachter der<br />

Einreichung beizulegen.<br />

Mehr auf www.gemeindeb<strong>und</strong>.at<br />

Die Kommunalen Sommergespräche<br />

finden in diesem Jahr<br />

bereits zum zweiten Mal statt. Der<br />

große Erfolg im Vorjahr hat eindrucksvoll<br />

bestätigt, dass die Auseinandersetzung<br />

mit Zukunftsfragen der Kommunalpolitik<br />

dringend notwendig ist. Steigende Anforderungen,<br />

zusätzliche finanzielle Belastungen<br />

<strong>und</strong> die Rolle der Gemeinden im<br />

Gefüge des Gesamtstaates machen Bürgermeister/innen<br />

immer mehr zu Managern.<br />

Die Zeiten, in denen ein Bürgermeister<br />

vorwiegend repräsentative Aufgaben<br />

hatte, sind endgültig vorbei.<br />

Gemeinsam Zukunfts - -<br />

lösungen erarbeiten<br />

Vom 18. bis zum 20. Juli werden Entscheidungsträger<br />

aus Kommunalpolitik,<br />

Wirtschaft, Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>espolitik<br />

einander am geographischen Mittelpunkt<br />

Österreichs, in Bad Aussee, treffen, um<br />

diese Zukunftsfragen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

zu diskutieren <strong>und</strong> Lösungsansätze<br />

zu erarbeiten.<br />

Bei den wachsenden Herausforderungen<br />

die auf die Kommunen zukommen stellen<br />

sich einige wichtige Fragen: Welche Aufgaben<br />

können sie in Zukunft noch wahrnehmen,<br />

welche obliegen den Ländern<br />

<strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>? Wie erfolgt die Finanzierung<br />

<strong>und</strong> wie regeln wir das im künftigen<br />

Finanzausgleich? Wer übernimmt in<br />

Zukunft überhaupt noch Verantwortung<br />

in der Gemeinde? Finden sich bei dem<br />

Preis-/Leistungsverhältnis <strong>für</strong> die Managerfunktion<br />

„Bürgermeister/in“ noch<br />

geeignete Kandidaten?<br />

Prominente Teilnehmer<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Politik<br />

Hochkarätige Teilnehmer setzen sich mit<br />

diesen Zukunftsfragen auseinander: Der


Kommunale Sommergespräche im Ausseer Land<br />

◆ Dr. Robert Hink<br />

Präsident des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

Kommunalkredit-Generaldirektor Dr.<br />

Reinhard Platzer widmen sich dem<br />

Thema <strong>und</strong> mit ihnen Vizekanzler Mag.<br />

Wilhelm Molterer, Landeshauptmann<br />

Mag. Franz Voves <strong>und</strong> der Präsident des<br />

Staatsschuldenausschusses Univ.- Prof. Dr.<br />

Bernhard Felderer.<br />

In drei Kernbereichen stellen hochkarätige<br />

Experten schon im Vorfeld<br />

Arbeitspapiere zur Verfügung, die auch<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Workshops am zweiten<br />

Tag der Veran-<br />

staltung sein<br />

werden. Univ.<br />

Prof. Dr. Karl<br />

Weber (Uni Innsbruck)<br />

steuert<br />

seine Überlegungen<br />

zur „Verwaltungs-<br />

<strong>und</strong> B<strong>und</strong>esstaatsreform“<br />

bei. Univ. Doz.<br />

Dr. Heinz Hand-<br />

ler (Nationalbank) zu wird seine Unterlage<br />

dem Bereich „Finanzen <strong>und</strong> Staatsschulden“<br />

widmen. Der bekannte Arbeitsrechtler<br />

Univ. Prof. Dr. Wolfgang Mazal<br />

(Uni Wien) hat schon im Vorjahr, im Auftrag<br />

des Gemeindeb<strong>und</strong>es, eine viel<br />

beachtete Studie zur „Sozialen Situation<br />

der Bürgermeister“ verfasst. Seine weiterführenden<br />

Gedanken dazu werden<br />

Thema des dritten Schwerpunktes der<br />

kommunalen Sommergespräche sein.<br />

Ergänzt werden die Sommergespräche<br />

um ein hochwertiges Rahmenprogramm,<br />

das genug Zeit <strong>für</strong><br />

informelle Gespräche<br />

zwischen den Teilnehmern<br />

lässt. Insgesamt<br />

sollen 200 bis 300<br />

Teilnehmer zu den<br />

Sommergesprächen<br />

kommen, es empfiehlt<br />

sich also, sich so rasch<br />

als möglich da<strong>für</strong><br />

anzumelden. Im Vorjahr<br />

war das Interesse<br />

Gemeindeb<strong>und</strong><br />

Die Zukunft der<br />

Gemeinden im Fokus<br />

„Zukunft denken <strong>und</strong> diskutieren“. Das könnte das Motto der zweiten Kommunalen<br />

Sommergespräche in Bad Aussee sein. Beim „Alpbach <strong>für</strong> Gemeinden“ stellen sich<br />

kommunale Entscheidungsträgern den Zukunftsfragen der Kommunalpolitik.<br />

»<br />

Welche Aufgaben können<br />

die Gemeinden in Zukunft<br />

noch wahrnehmen, welche<br />

obliegen den Ländern <strong>und</strong><br />

«<br />

welche dem B<strong>und</strong>?<br />

Das ist nur eine der wichtigen<br />

Fragen, die bei den Kommunalen<br />

Sommergesprächen gestellt werden<br />

Vom 18. bis zum 20. Juli werden Entscheidungsträger<br />

aus Kommunalpolitik,<br />

Wirtschaft, Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>espolitik<br />

einander am geographischen<br />

Mittelpunkt Österreichs, in Bad<br />

Aussee, treffen.<br />

so groß, dass wir sehr schnell ausgebucht<br />

waren. In den kommenden Wochen werden<br />

die Einladungen versandt, wenn Sie<br />

jetzt schon Interesse an einer Anmeldung<br />

<strong>und</strong> am genauen Programm haben, dann<br />

schreiben Sie bitte an<br />

sommergespraeche@<br />

gemeindeb<strong>und</strong>.gv.at<br />

◆ vortr. Hofrat Dr. Robert Hink ist<br />

Generalsekretär des Österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

KOMMUNAL 13


Gemeindeb<strong>und</strong><br />

Wenn sich bei den Bürgermeis -<br />

tern immer wieder Fälle ereignen,<br />

in denen das Amt als<br />

Belastung empf<strong>und</strong>en wird,<br />

oder in denen die Gewinnung<br />

von engagierten Nachfolgern<br />

kein leichtes Unterfangen wird,<br />

sollte dies auch demokratiepolitisch<br />

als Alarmsignal erkannt<br />

werden.<br />

Kommunale Sommergespräche: Bürgermeister quo vadis?<br />

Endziel muss lebbares,<br />

nachhaltiges Profil sein<br />

Ehe man die Rolle des Bürgermeisters neu gestaltet, muss unter anderem die Neuordnung<br />

politischer <strong>und</strong> administrativer Aufgaben analysiert werden. Das Endziel muss<br />

sein, dem Organ, in dem die Politik dem Bürger als Person gegenüber tritt, wieder ein<br />

nachhaltiges, lebbares Profil zu geben. Eine Vorschau in KOMMUNAL.<br />

◆ Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal<br />

Die vom Institut <strong>für</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Sozialrecht<br />

der Universität Wien 2006<br />

durchgeführte „Bürgermeisterstudie<br />

2006“ (siehe KOMMUNAL 7&8/2006,<br />

Seite 10 ff) hat gezeigt, dass die öster-<br />

◆ Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal<br />

ist Leiter des Instituts <strong>für</strong> Arbeits<strong>und</strong><br />

Sozialrecht an der Uni Wien<br />

14 KOMMUNAL<br />

reichischen Bürgermeister überaus<br />

motiviert sind, dass sie jedoch enormen<br />

Belastungen durch ihr Amt ausgesetzt<br />

sind. Diese beeinträchtigen zwar nicht<br />

die deklarierte Motivation,<br />

jedoch die<br />

objektive Lebensqua-<br />

lität. Darüber hinaus<br />

erweisen sich die<br />

Vielzahl von Funktionen<br />

<strong>und</strong> die als<br />

steigend empf<strong>und</strong>ene<br />

rechtlich Verantwortungproblematisch.<br />

Und dass<br />

die Entlohnung<br />

sowie der soziale<br />

Schutz <strong>für</strong> Bürgermeister<br />

weder den<br />

zeitlichen Einsatz <strong>für</strong><br />

das Amt noch die<br />

Es würde zu kurz<br />

greifen, wollte man die<br />

Weiterentwicklung des<br />

Aufgabenprofils <strong>und</strong> der<br />

sozialen Absicherung (des<br />

Bürgermeisteramtes)<br />

ausschließlich auf Fragen<br />

des Amts, der Entlohnung<br />

<strong>und</strong> der sozialen Absicherung<br />

des Bürgermeisters<br />

beschränken.<br />

große Verantwortung widerspiegeln, ist<br />

bereits mehrfach erörtert worden.<br />

Letztlich zeigt sich als Gesamtbild, dass<br />

Tätigkeitsprofil <strong>und</strong> Entlohnung des<br />

Bürgermeisters diskussionswürdig<br />

sind<br />

<strong>und</strong> einer Entwick-<br />

lung bedürfen. Wenn<br />

sich immer wieder<br />

Fälle ereignen, in<br />

denen das Amt als<br />

Belastung empf<strong>und</strong>en<br />

wird, oder in<br />

denen die Gewinnung<br />

von engagierten<br />

Nachfolgern kein<br />

leichtes Unterfangen<br />

wird, sollte dies auch<br />

demokratiepolitisch<br />

als Alarmsignal<br />

erkannt werden.


Es würde freilich zu kurz greifen <strong>und</strong><br />

der Heterogenität der Gemeindestrukturen<br />

nicht Rechnung tragen, wollte<br />

man diese Weiterentwicklung des Aufgabenprofils<br />

<strong>und</strong> der sozialen Absicherung<br />

ausschließlich auf Fragen des<br />

Amts, der Entlohnung <strong>und</strong> der sozialen<br />

Absicherung des Bürgermeisters<br />

beschränken. Vielmehr müssen diesbezügliche<br />

Überlegungen eingebettet in<br />

Überlegungen zu den künftigen Aufgaben<br />

der Gemeinde sowie zu den Binnenstrukturen<br />

der Gemeinde erfolgen:<br />

Ehe man die Rolle des Bürgermeisters<br />

neu gestaltet, müssen das Verhältnis<br />

politischer <strong>und</strong> administrativer Organe<br />

innerhalb der Gemeinde, die Aufgabenteilung<br />

zwischen dem Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> anderen politischen Organen auf<br />

Gemeindeebene sowie die Neuordnung<br />

politischer <strong>und</strong> administrativer Aufgaben<br />

analysiert werden.<br />

Der Workshop in<br />

Bad Aussee<br />

Dabei können – so die These des<br />

Workshops – auch Erfahrungen in<br />

anderen Selbstverwaltungsstrukturen<br />

als Hintergr<strong>und</strong> der Reflexion der<br />

Gemeindeselbstverwaltung genutzt<br />

werden: Wer Selbsterwaltung als wertvolle<br />

Ausprägung des Subsidiaritäts -<br />

prinzips anerkennt, sollte die in den<br />

vielfältigen Erscheinungsformen dieses<br />

Strukturprinzips unseres Gemeinwesens<br />

vorliegenden Erfahrungen zur<br />

Weiterentwicklung der Gemeindeselbstverwaltung<br />

nutzen. Damit das zentrale<br />

Organ, in dem die Politik dem Bürger<br />

auf der ihm nächst liegenden Organisationsebene<br />

unseres Staates als Person<br />

gegenübertritt – dem Bürgermeister –<br />

wieder ein nachhaltig lebbares Profil<br />

gibt.<br />

In einer sehr angeregten Atmosphäre<br />

verlief der Diskussionsabend des Europa<br />

Clubs am 16. April in Wien, zu dem<br />

Städteb<strong>und</strong> <strong>und</strong> Gemeindeb<strong>und</strong> eingeladen<br />

waren, um „Kommunen als Akteure<br />

der Europapolitik“ vorzustellen. Unter<br />

der Moderation des alten Europa-Haudegens<br />

Botschafter Wolfgang Wolte legte<br />

die Leiterin des Städteb<strong>und</strong>-Büros in<br />

Brüssel dar, wie kommunales Lobbying<br />

in Brüssel funktioniert. Sie brach auch<br />

eine Lanze <strong>für</strong> die neue EU-Verfassung,<br />

die den wichtigen Status der Kommunen<br />

in Europa endlich respektieren würde.<br />

Mag. Nicolaus Drimmel als Vertreter des<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es hob vor einem Auditorium,<br />

in dem sich mehrere Botschafter<br />

befanden hervor, dass Europapolitik<br />

nicht dem Außenministerium oder den<br />

nationalen Regierungen vorbehalten ist.<br />

Es dürfe nicht der Fehler begangen werden,<br />

die Europapolitik so aufzufassen, als<br />

ob sich dieses Europa in einem nicht<br />

näher definierten Ausland befindet. In<br />

vielen Ländern sei es schon üblich, von<br />

Europäischer Innenpolitik zu sprechen.<br />

Das Prinzip der Subsidiarität müsse auch<br />

den Effekt haben, dass Gemeinden als<br />

Selbstverwaltungskörper einen unverzichtbaren<br />

Platz in der EU-Verfassung<br />

haben.<br />

Die Gemeinden bewirken durch ihre<br />

Lebendigkeit <strong>und</strong> Innovationskraft, dass<br />

sie ein kleines Stück Europa effektiv mitgestalten.<br />

Ohne Gemeinden gibt es keine<br />

Stabilitätspolitik, eine Klimapolitik wird<br />

nicht ohne die Summationseffekte der<br />

Gemeindeb<strong>und</strong><br />

Gemeindeb<strong>und</strong> lud zu Diskussionsabend<br />

Kommunen als Akteure<br />

der Europapolitik<br />

Mag. Nicolaus Drimmel als Vertreter des<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es hob vor einem Auditorium,<br />

in dem sich mehrere Botschafter<br />

befanden, hervor, dass Europapolitik<br />

nicht dem Außenministerium oder den<br />

nationalen Regierungen vorbehalten ist.<br />

Foto: Alexander Ch. Wulz/ÖGfE<br />

Gemeinden auskommen können.<br />

Die Kommunen wüssten auch sehr<br />

genau, dass sich gut 70 Prozent aller<br />

europäischen Rechtsakte auf die Kommunen<br />

auswirken. Stabilitätspolitik, Integration,<br />

Umweltstandards, alles habe<br />

eine Auswirkung auf den Lebensraum<br />

Gemeinde, der den Menschen im Sinne<br />

der Subsidiarität demokratische Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

Lebensqualität <strong>und</strong><br />

Sicherheit bieten soll. Nicht nur Reagieren,<br />

auch aktives Handeln sei hier wichtig,<br />

ein Beispiel sei das erfolgreich abgeschlossene<br />

Gemeindenetzwerk ICNW mit<br />

seinem Know-How-Transfer.<br />

Leider stehen aufgr<strong>und</strong> der Sacharbeit<br />

immer wieder auch negative Erfahrungen<br />

vor allem mit der europäischen Legistik<br />

im Vordergr<strong>und</strong>, diese überwiegen<br />

aber keinesfalls die Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

Vorteile, die ein vereintes <strong>und</strong> erweitertes<br />

Europa gerade Österreich bringen könne.<br />

Verantwortete Freiheit <strong>und</strong> Sicherheit<br />

seien auch die Schnittpunkte zu den<br />

wesentlichen Bauelementen der Europa -<br />

idee. Angesichts der unserer Generation<br />

bevorstehenden Herausforderungen im<br />

Bereich der Bevölkerungsentwicklung<br />

<strong>und</strong> der Umwelt müsse die Europaidee<br />

weiterhin einen führenden Stellenwert<br />

behalten. Drimmel appellierte schließlich<br />

an alle politisch interessierte Menschen,<br />

ihre Verantwortung auch in der Heimatgemeinde<br />

zu übernehmen <strong>und</strong> sich in<br />

den Dienst einer nicht unkritischen aber<br />

die Gr<strong>und</strong>idee bejahenden Europainformation<br />

zu machen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Vorträge entspann sich<br />

eine angeregte <strong>und</strong> lange anhaltende<br />

Diskussion, Botschafter Wollte sah sich in<br />

seiner einführenden Bemerkung<br />

bestätigt, dass es sich um ein äußerst<br />

abwechslungsreiches <strong>und</strong> tiefgehendes<br />

Thema handelte. Viele Teilnehmer<br />

bestätigten die Notwendigkeit, den Menschen<br />

immer wieder neu Europathemen<br />

zu kommunizieren, persönliche Kontakte<br />

würden dies nur erleichtern. Die Bewohner<br />

in den Gemeinden sollen im Sinne<br />

einer Bürgergesellschaft erkennen, dass<br />

sie mit ihrem Engagement in den<br />

Gemeinden auch <strong>für</strong> ein Gesellschaftsmodell<br />

wirken können, das einer der<br />

wichtigsten Teile der Europaidee ist. Die<br />

Größe der Aufgabe wächst eben nicht<br />

immer mit der Höhe der Ebene.<br />

KOMMUNAL 15


Recht & Verwaltung<br />

<strong>Neue</strong> Kalkulationsrichtlinie <strong>für</strong> Bauplanung <strong>und</strong> Bauaufsicht<br />

Honorarordnungen<br />

sind Geschichte<br />

Aufgr<strong>und</strong> des neuen österreichischen Kartellgesetzes sind seit 1. Jänner 2006 alle unverbindlichen<br />

Verbandsempfehlungen außer Kraft getreten, darunter die Honorarordnung<br />

der Baumeister (HOB). Am 1. Jänner 2007 wurden von der B<strong>und</strong>eskammer der Ziviltechniker<br />

auch sämtliche Honorarordnungen der Ziviltechniker aus dem Verkehr gezogen.<br />

◆ DI Robert Rosenberger<br />

Die Ursache in beiden Fällen liegt im<br />

Europäischen Wettbewerbsrecht, das in<br />

einem Präzedenzfall die Honorarordnung<br />

der belgischen Architekten <strong>für</strong><br />

rechtswidrig bef<strong>und</strong>en hat. Die belgische<br />

Architektenkammer wurde aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Honorarordnung mit einem Bußgeld<br />

von 100.000 Euro bestraft.<br />

Als Nachfolge der HOB wurde von der<br />

B<strong>und</strong>esinnung Bau in Zusammenarbeit<br />

mit FH-Prof. Dr. Rainer Stempkowski<br />

der „Leitfaden zur Kostenabschätzung<br />

von Planungsleistungen“ mit den folgenden<br />

Teilbänden entwickelt:<br />

◆ Gr<strong>und</strong>lagen (Band 1)<br />

◆ Objektplanung (BAnd 2)<br />

◆ Örtliche Bauaufsicht (ÖBA; Band 3)<br />

Der Leitfaden wurde mit den Kartellbehörden<br />

(B<strong>und</strong>eswettbewerbsbehörde<br />

<strong>und</strong> B<strong>und</strong>eskartellanwalt) abgestimmt<br />

<strong>und</strong> soll den Anwendern ein neues <strong>und</strong><br />

praxistaugliches Instrument zur Kostenabschätzung<br />

von Leistungen im Bereich<br />

der Bauplanung <strong>und</strong> Bauaufsicht bieten.<br />

◆ Dipl.-Ing. Robert Rosenberger<br />

ist bei der Geschäftsstelle Bau der<br />

Wirtschaftskammer Österreich<br />

16 KOMMUNAL<br />

Dem Leitfaden liegen Analysen von über<br />

300 unterschiedlichen Projekten<br />

zugr<strong>und</strong>e. Aus den Untersuchungen<br />

konnte die wichtige Erkenntnis gewonnen<br />

werden, dass die den alten Wertetabellen<br />

der alten Honorarordnungen<br />

zugr<strong>und</strong>e liegende Theorie, dass Planungshonorare<br />

mit den Herstellungskosten<br />

funktional verknüpft<br />

sind, in der<br />

Praxis nicht bestätigt<br />

werden kann. Vielmehr<br />

zeigte sich, dass<br />

die Bandbreiten der<br />

tatsächlichen Planungskosten<br />

sowohl<br />

<strong>für</strong> kleinere als auch<br />

<strong>für</strong> größere Projekte<br />

sehr groß waren <strong>und</strong><br />

sich kaum Abhängigkeiten<br />

von den Herstellkosten<br />

ableiten<br />

ließen.<br />

Im Band 1 „Gr<strong>und</strong>lagen“<br />

wird die Berechnung eines mittleren<br />

St<strong>und</strong>ensatzes (vergleiche zu früher<br />

den Begriff „Zeitgr<strong>und</strong>honorar“) behandelt.<br />

Dieser St<strong>und</strong>ensatz spielt bei der<br />

Anwendung in den Bänden 2 „Objektplanung“<br />

<strong>und</strong> 3 „Örtliche Bauaufsicht“<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Berechnugsbeispiele <strong>für</strong><br />

St<strong>und</strong>ensätze<br />

Mit der Herleitung der jährlichen<br />

Arbeitsst<strong>und</strong>en, den Personal- <strong>und</strong> Sachkosten<br />

<strong>für</strong> die verschiedenen Beschäftigungsgruppen<br />

werden Berechnungsbeispiele<br />

<strong>für</strong> St<strong>und</strong>ensätze von Planungs-<br />

Bei den Berechnungsmodellen<br />

des neuen<br />

Leitfadens handelt es sich<br />

um möglichst praxisorientierte<br />

Ansätze, die jedoch<br />

nicht mit dem früheren<br />

Zeitgr<strong>und</strong>honorar verwechselt<br />

werden sollten.<br />

büros in der Höhe von r<strong>und</strong> 53, 63, 70<br />

<strong>und</strong> 115 Euro dargestellt. Nur zum Vergleich<br />

möge sich der Leser die üblichen<br />

Verrechnungssätze von beispielsweise<br />

Autowerkstätten, Installateuren oder<br />

EDV-Dienstleistern vor Augen führen. Bei<br />

den Berechnungsmodellen des neuen<br />

Leitfadens handelt es sich um möglichst<br />

praxisorientierte<br />

Ansätze, die jedoch<br />

nicht mit dem frühe-<br />

ren Zeitgr<strong>und</strong>honorar<br />

verwechselt werden<br />

sollten, sondern die<br />

mögliche Bandbreite<br />

je nach Bürostruktur<br />

vor Augen führen sollen.<br />

In ähnlicher Weise finden<br />

sich am Ende des<br />

Bandes 1 „Gr<strong>und</strong>lagen“<br />

auch Berechnungsbeispiele<br />

<strong>für</strong><br />

St<strong>und</strong>ensätze von<br />

Sachverständigenleistungen mit den<br />

Höhen 120, 150 <strong>und</strong> 201 Euro. Auch<br />

da<strong>für</strong> gilt, dass die tatsächlichen<br />

Honorare individuell zu kalkulieren sind,<br />

wobei sich im Zusammenhang mit dem<br />

Gebührenanspruchsgesetz die tatsächlichen<br />

Höhen der St<strong>und</strong>ensätze an den<br />

außergerichtlichen Einkünften orientieren<br />

müssen.<br />

Überarbeitete<br />

Leistungsbilder<br />

In den Bänden 2 „Objektplanung“ <strong>und</strong> 3<br />

„Örtliche Bauaufsicht (ÖBA)“ werden<br />

überarbeitete Leistungsbilder dargestellt,


Recht & Verwaltung<br />

Für den Auftraggeber bietet das neue System den Vorteil, dass Offerte hinsichtlich St<strong>und</strong>enaufwändungen <strong>und</strong> St<strong>und</strong>ensätze <strong>für</strong><br />

Teilleistungen besser verglichen werden können. Dadurch können Preisdifferenzen einzelner Offerte besser bewertet werden.<br />

anhand derer die Abschätzung von<br />

St<strong>und</strong>enaufwändungen <strong>für</strong> ihre einzelnen<br />

Teilleistungen vorgenommen werden<br />

können. Bandbreiten von St<strong>und</strong>enaufwänden<br />

werden <strong>für</strong> die einzelnen<br />

Teilleistungen in St<strong>und</strong>en je Quadratmeter<br />

Bruttogeschoßfläche (h/m 2 BGFl.)<br />

angegeben, die mit einem Projektklassenfaktor<br />

<strong>und</strong> dem individuellen St<strong>und</strong>ensatz<br />

multipliziert den Kostenansatz<br />

<strong>für</strong> die jeweilige Teilleistung ergeben.<br />

Andere Ansätze durch zeitabhängige<br />

Faktoren oder zeitunabhängige Betrachtung<br />

sind ebenso möglich.<br />

Unter www.bau.or.at (Untermenüs<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Planungshonorar) können<br />

Excel-Tabellen heruntergeladen<br />

werden, in denen die Berechnungsschritte<br />

in Form einer Tabellenkalkulation<br />

<strong>für</strong> die individuelle Anwendung<br />

aufbereitet sind. Ebenso können an gleicher<br />

Stelle die Leistungsbilder<br />

<strong>für</strong><br />

Objektplanung <strong>und</strong><br />

ÖBA im Excel-Format<br />

zur individuellen<br />

Anwendung downgeloadet<br />

werden. Auch<br />

abgespeckte Fassungen<br />

<strong>für</strong> Kleinprojekte<br />

sind verfügbar. Der<br />

Leitfaden wurde bisher<br />

in allen B<strong>und</strong>esländern<br />

über 400 Personen<br />

präsentiert <strong>und</strong><br />

von den Baumeistern<br />

zustimmend angenommen.<br />

Unter www.bau.or.at<br />

können Excel-Tabellen in<br />

Form einer Tabellenkalkulation<br />

<strong>für</strong> die individuelle<br />

Anwendung sowie<br />

Leistungsbilder <strong>für</strong> Objektplanung<br />

<strong>und</strong> ÖBA heruntergeladen<br />

werden. Auch<br />

abgespeckte Fassungen<br />

<strong>für</strong> Kleinprojekte sind<br />

verfügbar.<br />

Der neue Leitfaden zur Kostenabschätzung<br />

von Planungsleistungen bietet eine<br />

neue Form der Kostenabschätzung von<br />

Planungsleistungen an. Dies soll einerseits<br />

dem potenziellen Bieter ein Instrument<br />

in die Hand geben, um seine zu<br />

erwartenden Aufwändungen <strong>und</strong> Kosten<br />

so gut als möglich abschätzen zu können.<br />

Für den Auftraggeber bietet das<br />

neue System den Vorteil, dass Offerte<br />

hinsichtlich St<strong>und</strong>enaufwändungen <strong>und</strong><br />

St<strong>und</strong>ensätze <strong>für</strong> Teilleistungen besser<br />

verglichen werden können. Dadurch<br />

können Preisdifferenzen einzelner<br />

Offerte besser bewertet werden.<br />

Was sich durch den neuen<br />

Leitfaden nicht ändert<br />

Der Preis wurde in der Vergangenheit<br />

<strong>und</strong> wird in der<br />

Zukunft durch<br />

Angebot <strong>und</strong> Nach-<br />

frage bestimmt. Die<br />

Schwierigkeit, bei<br />

geistig schöpferischenDienstleistungen<br />

den Bestbieter<br />

zu ermitteln, ist<br />

nach wie vor die<br />

gleiche. Durch den<br />

neuen Leitfaden<br />

kann bei entsprechenderAnwendung<br />

das Bewusstsein<br />

<strong>für</strong> die zu<br />

erbringenden Lei-<br />

stungen <strong>und</strong> die zu erwartenden<br />

Kosten sowohl auf Auftraggeber- als<br />

auch auf Auftragnehmerseite erhöht<br />

werden.<br />

Ebenso wie die Honorarordnungen, die<br />

sich rein an Herstellungskosten orientiert<br />

haben, sollte sich auch die Wettbewerbsform<br />

des „Nachlassverfahrens“<br />

überholt haben, die den Bestbieter als<br />

jenen ausgewiesen hat, der den meisten<br />

Nachlass (X Prozent von der<br />

Honorarordnung) bieten konnte. Dass<br />

dies mit einem Bestbieterverfahren<br />

nichts zu tun gehabt hat, war schon in<br />

der Vergangenheit all jenen klar, die an<br />

Planungs- <strong>und</strong> Ausführungsqualität zu<br />

einem angemessenen Preis interessiert<br />

waren. Ein fairer Wettbewerb, die Vergabe<br />

an den Bestbieter <strong>und</strong> ein ausgewogener<br />

Vertrag sichern die Zufriedenheit<br />

der Vertragspartner <strong>und</strong> sind<br />

essenzielle Voraussetzungen <strong>für</strong> ein<br />

qualitativ hochwertiges Bauwerk.<br />

Weitere Leitfäden zu den Bereichen<br />

Projektmanagement, Tiefbau <strong>und</strong> Statik<br />

sind in Ausarbeitung.<br />

Bezugsquelle<br />

Informationen zum Vertrieb unter<br />

www.bau.or.at > Wirtschaft ><br />

Planungshonorar<br />

Kosten <strong>für</strong> alle drei Bände:<br />

10 Euro exkl. USt.<br />

KOMMUNAL 17


Recht & Verwaltung<br />

Musterwerkvertrag <strong>für</strong> Planung <strong>und</strong> Bauaufsicht<br />

Honorarvorgaben<br />

sind weggefallen<br />

In einem neuen Musterwerkvertrag <strong>für</strong> Planungs- <strong>und</strong> Bauaufsichtsleistungen im<br />

(geförderten) Siedlungswasserbau wurden das Ingenieurleistungsbild sowie die<br />

Abgeltung der Leistungen unter mehrfacher Bezugnahme auf die Honorarleitlinien<br />

im Bauwesen dargestellt.<br />

◆ DI Christof Skala<br />

Aufgr<strong>und</strong> EU-wettbewerbs- <strong>und</strong> kartellrechtlicher<br />

Vorgaben <strong>und</strong> deren nationaler<br />

Umsetzung in einem neuen Kartellgesetz<br />

sind mit Ende des Jahres 2005 bzw.<br />

Ende 2006 die Honorarleitlinien der<br />

B<strong>und</strong>eskammer der Architekten <strong>und</strong><br />

Ingenieurkonsulenten, aber auch andere<br />

derartige Regelungen (Baumeister, Technische<br />

Büros-Ingenieurbüros) außer<br />

Kraft gesetzt worden.<br />

Der erwähnte Musterwerkvertrag<br />

wurde daher<br />

aufgr<strong>und</strong> des Wegfalls<br />

einer wesentlichen Vertragsgr<strong>und</strong>lage(Honorarermittlung)<br />

angepasst.<br />

Neben der Entfernung<br />

sämtlicher Verweise zu<br />

den Honorarleitlinien<br />

erfolgte eine Neufassung<br />

des möglichen Auftragsumfangs<br />

in Form eines<br />

Katalogs möglicher Teil -<br />

leistungen in Anlehnung an die bekannten<br />

Leistungsbegriffe aus den Honorar-<br />

◆ DI Christof Skala ist Leiter Abteilung<br />

Wasser <strong>und</strong> Altlasten der Kommunalkredit<br />

Public Consulting<br />

18 KOMMUNAL<br />

Als Gr<strong>und</strong>lage<br />

<strong>für</strong> die Honorar -<br />

ermittlung ist die<br />

Abschätzung des<br />

Zeitaufwandes<br />

zweckmäßig.<br />

leitlinien. Keiner Änderung bedürfen die<br />

allgemeinen vertragsrechtlichen Bestimmungen<br />

des Musterwerkvertrags.<br />

Für eine rechtssichere Vertragsgestaltung<br />

wird empfohlen, sowohl eine möglichst<br />

umfassende, dem jeweiligen Informations-<br />

<strong>und</strong> Planungsstand <strong>und</strong> den Vorstellungen<br />

des Auftraggebers entsprechende<br />

Projektbeschreibung (Bauvorhaben) als<br />

auch eine präzise Aufgabenbeschreibung<br />

der Ingenieurdienstleistungen (Leistungsverzeichnis)<br />

zu verfassen bzw. verfassen<br />

zu lassen. Als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die<br />

Festlegung des genauen Aufgaben- bzw.<br />

Leistungsverzeichnisses <strong>für</strong> den Planer<br />

können auch die bekannten Detailumschreibungen<br />

der ehemaligen Honorarleitlinien<br />

herangezogen werden. Je besser<br />

die Leistungen des Auftragnehmers<br />

definiert sind, desto besser kann da<strong>für</strong><br />

das Honorar <strong>für</strong> den jeweiligen Einzelfall<br />

kalkuliert werden <strong>und</strong> desto höher ist die<br />

Rechtssicherheit <strong>für</strong> beide Vertragsparteien<br />

(das ermittelte Honorar ist Gegenstand<br />

des Vertrags). Als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong><br />

die Honorarermittlung ist die Abschätzung<br />

des Zeitaufwandes (getrennt nach<br />

Teilleistungen) zweckmäßig. Bei Vergabeverfahren<br />

mit mehreren Unternehmern<br />

(Ausschreibung) ist der Inhalt des<br />

Musterwerkvertrages (sofern er verwendet<br />

werden soll) in die Ausschreibungsunterlagen<br />

zu integrieren.<br />

Vor dem Außerkraftstellen der Honorarleitlinien<br />

abgeschlossene Werkverträge,<br />

die auf einer Honorarleitlinie fußen, sind<br />

selbstverständlich weiterhin aufrecht.<br />

Die Erläuterungen zum Musterwerkvertrag<br />

wurden weiters an das seit 1.<br />

Februar 2006 gültige B<strong>und</strong>esvergabegesetz<br />

2006 angepasst. Öffentliche Auftraggeber<br />

wie Gemeinden sind bei der<br />

Beschaffung von Leistungen verpflichtet,<br />

das B<strong>und</strong>esvergabegesetz 2006 anzuwenden.<br />

Facts<br />

Der Österreichische Gemeindeb<strong>und</strong><br />

hat den Gemeinden in seiner<br />

RFG-Schriftenreihe 3/2004<br />

diesen Musterwerkvertrag zur<br />

Verfügung gestellt. Er steht auch<br />

auf der Homepage des österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

www.gemeindeb<strong>und</strong>.at als<br />

Download zur Verfügung.


Für einen Übergang zu einer integrierten<br />

Verrechnung auf doppischer Gr<strong>und</strong>lage<br />

gilt es, auf Basis der aus dem kommunalen<br />

Rechnungswesen verfügbaren<br />

Informationen <strong>für</strong> die politische <strong>und</strong><br />

administrative Führung in einer<br />

Gemeinde den<br />

Blick auf das<br />

Wesentliche schär-<br />

fen zu helfen <strong>und</strong><br />

Handlungs- <strong>und</strong><br />

Steuerungsnotwendigkeiten<br />

<strong>und</strong> -<br />

möglichkeiten aufzuzeigen.<br />

Das Institut <strong>für</strong><br />

Betriebswirtschaftslehre<br />

der gemeinwirtschaftlichen<br />

Unternehmen<br />

(IBGU) erkannte<br />

im Lichte der internationalerkennbaren<br />

Entwicklungen<br />

die Notwendigkeit,<br />

in Österreich eine Diskussion über eine<br />

Neuorientierung des kommunalen<br />

Rechnungswesens zu beleben, <strong>und</strong> lud<br />

zu einer Weiterbildungsveranstaltung<br />

am 22. März 2007 ein. R<strong>und</strong> 150 Teilnehmer<br />

aus ganz Österreich interessierten<br />

sich <strong>für</strong> die<br />

Thematik „Wozu<br />

brauchen wir ein<br />

doppisches Rechnungswesen<br />

in den<br />

österreichischen<br />

Gemeinden? –<br />

Theoretische <strong>und</strong><br />

praktische Überlegungen<br />

im Licht<br />

internationaler<br />

Erfahrungen“ <strong>und</strong><br />

bestätigten eindrucksvoll,<br />

dass die<br />

kommunale Praxis<br />

einen f<strong>und</strong>ierten<br />

Orientierungsbedarf<br />

verspürt<br />

(KOMMUNAL hat<br />

Finanzen<br />

Überlegungen: Weiterentwicklung des kommunalen Rechnungswesens<br />

„Kommunale Doppik“<br />

– zukunftsweisend?<br />

Ein Übergang von der Verwaltungskameralistik zu einer integrierten Verrechnung<br />

(Finanz-, Bestands-, Ergebnisrechnung) auf doppischer Gr<strong>und</strong>lage („Kommunale<br />

Doppik“) ist nicht als ein bloßer Wechsel des Buchführungsstils einzustufen, sondern<br />

als gr<strong>und</strong>legender Wandel in der Verwaltungskultur.<br />

◆ o.Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Reinbert Schauer<br />

Für die Neuorientierung<br />

des kommunalen Rechnungswesens<br />

sind drei<br />

Problemkreise ausschlaggebend:<br />

das Wirtschaftlichkeitsproblem,<br />

das Problem<br />

der intergenerativen<br />

Gerechtigkeit <strong>und</strong> das<br />

Problem der<br />

Haushaltsvollständigkeit<br />

<strong>und</strong> -transparenz.<br />

Die Referenten der Veranstaltung<br />

bestätigten in theoretischen <strong>und</strong><br />

praktischen Über legungen „im<br />

Licht internationaler Erfahrungen“<br />

eindrucksvoll, dass die kommunale<br />

Praxis einen f<strong>und</strong>ierten Orientierungsbedarf<br />

verspürt.<br />

in den Ausgaben 2 <strong>und</strong> 3/2007 bereits<br />

einführend berichtet).<br />

Dringlich zu lösende<br />

Probleme<br />

Für die Neuorientierung des kommunalen<br />

Rechnungswesens sind drei Pro-<br />

◆ o.Univ.-Prof.<br />

Dkfm. Dr. Reinbert Schauer lehrt<br />

Öffentliche Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Kepler Uni Linz<br />

KOMMUNAL 19


Finanzen<br />

blemkreise ausschlaggebend:<br />

◆ das Wirtschaftlichkeitsproblem (das<br />

Rechnungswesen muss den tatsächlichen<br />

Ressourcenverbrauch <strong>für</strong> die kommunalen<br />

Leistungen ausweisen <strong>und</strong> nicht nur<br />

die ihn zu teilweise anderen Zeitpunkten<br />

begleitenden Zahlungsströme);<br />

◆ das Problem der intergenerativen<br />

Gerechtigkeit (jede Generation soll den<br />

von ihr bewirkten Ressourcenverbrauch<br />

mit eigenen Abgaben- <strong>und</strong> Leistungserträgen<br />

decken)<br />

◆ das Problem der Haushaltsvollständigkeit<br />

<strong>und</strong> –transparenz (die vielen Ausgliederungen<br />

von Verwaltungsaufgaben<br />

in rechtlich eigenständige Organisations-<br />

Am Beispiel der Eröffnungs -<br />

bilanz der freien Hansestadt<br />

Hamburg, die sich an handels -<br />

rechtlichen Normen orientiert,<br />

zeigte Univ.Prof. Dietrich Budäus<br />

die Risken auf, die mit einer<br />

isolierten Steuerung über einen<br />

kameralistisch ausgerichteten<br />

Finanzhaushalt verb<strong>und</strong>en sind.<br />

einheiten sind als „neue Flucht aus dem<br />

Budget“ zu werten <strong>und</strong> erfordern Konsolidierungsmaßnahmen.<br />

Klaus Lüder, einem der prominentesten<br />

Fachvertreter der Öffentlichen Betriebswirtschaftslehre<br />

ist beizupflichten, wenn<br />

er meint: „Mit der Fortführung der<br />

Kameralistik in traditioneller oder auch<br />

modifizierter Form kann keine Regierung<br />

glaubhaft machen,<br />

◆ dass sie wirtschaftlich handeln will<br />

<strong>und</strong> kann,<br />

◆ dass sie (finanziell) nachhaltig <strong>und</strong><br />

generationengerecht handeln will <strong>und</strong><br />

kann,<br />

◆ dass sie ernsthaft gewillt ist, über ihre<br />

finanziellen Transaktionen <strong>und</strong> ihre<br />

finanzielle Lage auch gegenüber der<br />

Öffentlichkeit transparent <strong>und</strong> umfassend<br />

Rechnung zu legen.“<br />

Drei Referenzmodelle<br />

Als Referenzmodelle <strong>für</strong> die Neuorganisation<br />

des kommunalen Rechnungswesens<br />

stehen handelsrechtliche Konzeptionen<br />

(wie in Deutschland), die Ausrichtung<br />

an internationalen Rechnungslegungsstandards<br />

(wie in der Schweiz)<br />

<strong>und</strong> die Orientierung an Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

ordnungsmäßiger öffentlicher Buch-<br />

20 KOMMUNAL<br />

führung (GoöB) im öffentlichen Haushalts-<br />

<strong>und</strong> Rechnungswesen auf Basis<br />

der Integrierten Verb<strong>und</strong>rechnung<br />

(IVR), wie sie ein Wissenschaftlicher<br />

Arbeitskreis im Finanzministerium des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen vorschlägt,<br />

im Raum. An diesen Referenzmodellen<br />

orientierte sich die Struktur des<br />

Tagungsprogrammes.<br />

Univ.Prof. Dr. Dr.h.c. Dietrich Budäus,<br />

Universität Hamburg, referierte zu<br />

„Stand <strong>und</strong> Perspektiven des öffentlichen<br />

Rechnungswesens in Deutschland“.<br />

Er zeigte die unterschiedlichen Informationsprogramme<br />

auf, die mit der Klassischen<br />

Kameralistik, der Erweiterten<br />

Kameralistik, der Drei-Komponenten-<br />

Rechnung auf Basis der Doppik <strong>und</strong> der<br />

Integrierten Verb<strong>und</strong>rechnung im Sinne<br />

Integrierter Planungs- <strong>und</strong> Ist-Rechnungen<br />

verb<strong>und</strong>en sind. Am Beispiel der<br />

Eröffnungsbilanz der Freien <strong>und</strong> Hansestadt<br />

Hamburg, die sich an handelsrechtlichen<br />

Normen orientiert, zeigte er<br />

die Risken auf, die mit einer isolierten<br />

Steuerung über einen kameralistisch<br />

ausgerichteten Finanzhaushalt verb<strong>und</strong>en<br />

sind. Er plädierte <strong>für</strong> eine künftige<br />

Steuerung über einen ressourcenverbrauchsorientierten<br />

Ergebnishaushalt<br />

<strong>und</strong> damit <strong>für</strong> die Einrichtung einer auf<br />

doppischer Gr<strong>und</strong>lage geführten strukturierten<br />

Aufwands- <strong>und</strong> Ertragsrechnung<br />

(Ergebnisrechnung).<br />

Dr. Oliver Bachmann, IPSAS-Beauftragter<br />

der KPMG Zürich, berichtete über<br />

das <strong>Neue</strong> Rechnungsmodell (NRM) auf<br />

B<strong>und</strong>esebene in der Schweiz <strong>und</strong> die<br />

daraus abgeleiteten Reformaktivitäten<br />

auf Ebene der Kantone <strong>und</strong> Gemeinden<br />

(Harmonisiertes Rechnungsmodell 2 –<br />

HRM2). Die Schweizer Kantone <strong>und</strong><br />

Gemeinden führen schon seit dreißig<br />

Jahren eine auf doppischer Gr<strong>und</strong>lage<br />

geführte Laufende Rechnung, die die<br />

Selbstfinanzierungskraft <strong>für</strong> Investitionen<br />

(Abschreibungen <strong>und</strong> Ertragsüberschüsse)<br />

aufzeigt <strong>und</strong> mit einer Investitionsrechnung<br />

(im Sinne einer Vermögensänderungsrechnung)<br />

verb<strong>und</strong>en ist.<br />

Der Schweizer B<strong>und</strong><br />

hat mit Jahresbeginn<br />

2007 ein neues<br />

Finanzhaushaltsgesetz<br />

(FHG) in Kraft<br />

gesetzt, das „eine<br />

Rechnungslegung<br />

nach allgemein<br />

anerkannten Standards“<br />

(Art. 48) einfordert.<br />

Als solche<br />

Standards werden<br />

in der Schweiz, die<br />

sich schon seit längerer<br />

Zeit im Rechnungswesen<br />

der<br />

Die Schweizer Kantone<br />

<strong>und</strong> Gemeinden führen<br />

schon seit dreißig Jahren<br />

eine auf doppischer Gr<strong>und</strong>lage<br />

geführte Laufende<br />

Rechnung, die die Selbstfinanzierungskraft<br />

<strong>für</strong> Investitionen<br />

aufzeigt <strong>und</strong> mit<br />

einer Investitionsrechnung<br />

verb<strong>und</strong>en ist.<br />

Unternehmen tendenziell<br />

an Standards<br />

des angloamerikanischen<br />

Raums orientiert,<br />

die International<br />

Public Sector<br />

Accounting Standards<br />

(IPSAS)<br />

angesehen, die<br />

eine Harmonisierung<br />

des Rechnungswesens<br />

mit<br />

jenem der Wirtschaftsunternehmen<br />

(International<br />

Financial Reporting<br />

Standards –<br />

IFRS) anstreben.<br />

Elemente eines<br />

IPSAS Jahresabschlusses<br />

sind eine<br />

Bilanz (statement<br />

of financial position),<br />

eine Ergebnisrechnung(statement<br />

of financial performance), eine<br />

Mittelflussrechnung (cash-flow statement),<br />

eine Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

(changes in net assets/equity)<br />

<strong>und</strong> ein Anhang (notes) angesehen.<br />

Anerkannte Basis <strong>für</strong> die Bewertung ist<br />

das Prinzip von „true & fair view“ <strong>und</strong><br />

damit die Bewertung zu Gegenwartswerten.<br />

Diese Ausrichtung auf B<strong>und</strong>esebene<br />

ist auch <strong>für</strong> die Rechnungslegung<br />

von Kantonen <strong>und</strong> Gemeinden maßgeblich.<br />

Auch Liechtenstein orientiert sich<br />

auf Gr<strong>und</strong> des Naheverhältnisses zur<br />

Schweiz an diesen Prinzipien, die auch<br />

<strong>für</strong> die Ausgestaltung der Planungsrechnungen<br />

ausschlaggebend sein sollen.<br />

Hon.Prof. Dr. Helfried Bauer, KDZ – Zentrum<br />

<strong>für</strong> Verwaltungsforschung, Wien,<br />

brachte seine persönlichen Überlegungen<br />

zur Weiterentwicklung des kommunalen<br />

Finanzmanagements ein <strong>und</strong><br />

betonte insbesondere den Governance-<br />

Aspekt, der zum Ressourcencontrolling,<br />

dem Produkt- bzw. Leistungscontrolling<br />

<strong>und</strong> zum Wirkungscontrolling<br />

als den<br />

zentralen Steue-<br />

rungsbereichen im<br />

neuen Finanzmanagement<br />

führt.<br />

Dynamische<br />

Verwaltung<br />

Einen besonderen<br />

Eindruck hat die Leiterin<br />

der Abteilung<br />

Finanzmanagement<br />

<strong>und</strong> Kommunale


Die Tagung<br />

Ein interessiertes Publikum arbeitete<br />

begeistert mit. Und ein Amtsleiter<br />

brachte es auf den Punkt:<br />

„Auch wenn es nicht gleich zu Veränderungen<br />

kommen wird, wissen<br />

wir, wohin der Zug fährt.“<br />

Ein beeindruckender Erfahrungsbericht:<br />

Brigitte Keller, Landratsamt<br />

Ebersberg/Bayern, referierte in<br />

sachlich f<strong>und</strong>ierter, aber auch<br />

humorvoller Weise über ihre Erfahrungen<br />

mit der Umstellung von der<br />

Kameralistik auf die Doppik.<br />

Steuerung im Landratsamt<br />

Ebersberg/Bayern hinterlassen. Sie referierte<br />

in sachlich f<strong>und</strong>ierter, aber auch<br />

humorvoller Weise über ihre Erfahrungen<br />

mit der Umstellung von der Kameralistik<br />

auf die Doppik. Ebersberg hat als<br />

erster bayerischer Landkreis 2005 auf<br />

die Doppik umgestellt <strong>und</strong> die bis dahin<br />

praktizierte Kameralistik aufgegeben.<br />

Diese Änderung in<br />

der Rechnungsorganisation<br />

reihte sich<br />

an eine Reihe von<br />

bereits in Gang<br />

gesetzter Reformmaßnahmen<br />

an.<br />

Bereits 2000 wurden<br />

in Ebersberg die<br />

wesentlichen Elemente<br />

des <strong>Neue</strong>n<br />

Steuerungsmodells,<br />

wie Zielformulierung,flächendeckende<br />

Vorgabe<br />

dezentraler Budgets<br />

in Verbindung mit<br />

einem Bonus-Malus-<br />

System, Kosten- <strong>und</strong><br />

Leistungsrechnung, Controlling, eingeführt.<br />

Die Einführung der Doppik wurde<br />

als ein Prozess angesehen, der nicht<br />

„von heute auf morgen“ zu bewerkstelligen<br />

war. An vier Beispielen wurde aufgezeigt,<br />

welche Möglichkeiten Politik<br />

<strong>und</strong> Verwaltung mit dem durch die Doppik<br />

ermöglichten Informationsprogramm<br />

zur gemeinsamen Problemlösung<br />

<strong>und</strong> Zukunftssicherung im Landkreis<br />

Ebersberg mit seinen Gemeinden<br />

vorfanden.<br />

Dr. Raim<strong>und</strong> Heiss, Stadtrat <strong>für</strong> Finanzen<br />

in Neulengbach, berichtete über das<br />

2001 gestartete Pilotprojekt der Stadtgemeinde<br />

Neulengbach im Auftrag der<br />

NÖ. Gemeindeverwaltungsschule <strong>und</strong><br />

Kommunalakademie in St. Pölten, im<br />

Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

in Niederösterreich eine<br />

umfassende Bilanzierung von Vermögen<br />

<strong>und</strong> Schulden auf handelsrechtlicher<br />

Gr<strong>und</strong>lage vorzunehmen.<br />

Finanzhaushalt <strong>und</strong><br />

Ergebnishaushalt<br />

Mag. Johann Eßl, Leiter des Bereichs<br />

Public Sector bei der KPMG Linz, berichtete<br />

über eine Studie unter allen österreichischen<br />

Städten <strong>und</strong> Gemeinden<br />

über 10.000 Einwohnern, die 2006<br />

durchgeführt wurde <strong>und</strong> Vergleiche mit<br />

einer ähnlich konzipierten Studie in<br />

Deutschland eröffnet. In 55 Prozent der<br />

befragten Gemeinden ist eine Reform<br />

der Rechnungsorganisation (noch) kein<br />

Dr. Raim<strong>und</strong> Heiss,<br />

Stadtrat <strong>für</strong> Finanzen in<br />

Neulengbach, berichtete<br />

über das 2001 gestartete<br />

Pilotprojekt der Stadtgemeinde<br />

Neulengbach im<br />

Auftrag der NÖ. Gemeindeverwaltungsschule<br />

<strong>und</strong><br />

Kommunalakademie in<br />

St. Pölten.<br />

Finanzen<br />

Thema. Die rechtlichen Voraussetzungen<br />

hie<strong>für</strong> fehlen, zum Teil gibt es auch <strong>für</strong><br />

Pilotprojekte keinen Freiraum. sieben<br />

Prozent der Städte treffen allerdings<br />

Vorbereitungen <strong>für</strong> eine Reform, in sechs<br />

Prozent der Gemeinden ist eine Reform<br />

nach eigenen Angaben im Gange. Ob<br />

der Ausgleich des Ergebnishaushalts (die<br />

laufenden Erträge müssen die laufenden<br />

Aufwendungen unter<br />

Berücksichtigung von<br />

Anlagenabschreibun-<br />

gen <strong>und</strong> Rückstellungserfordernissen<br />

decken)<br />

schwieriger zu bewerkstelligen<br />

ist als die<br />

Deckung des Finanzhaushalts,<br />

lässt sich<br />

nicht generell beantworten.<br />

Dies hängt von<br />

der Anlagen- <strong>und</strong> der<br />

Personalstruktur der<br />

jeweiligen Gemeinde<br />

ab.<br />

In der abschließenden<br />

Diskussion zeigte sich<br />

sehr deutlich eine Polarisierung<br />

in den vertretenen<br />

Standpunkten. Die Be<strong>für</strong>worter<br />

der Verwaltungskameralistik verwiesen<br />

auf die Notwendigkeit einer gesicherten<br />

finanziellen Gebarung der Gemeinden,<br />

worauf auch die bestehenden Haushalts<strong>und</strong><br />

Rechnungslegungsvorschriften<br />

abzielen. Die Be<strong>für</strong>worter des Public<br />

Management-Ansatzes erkannten im<br />

Drei-Komponenten-Rechnungswesen<br />

einen Ansatz zur stärkeren Ausrichtung<br />

an den erbrachten Verwaltungsleistungen<br />

<strong>und</strong> deren Bedeutung im Rahmen<br />

einer Wirkungsorientierten Verwaltungsführung.<br />

Einig war man sich in der<br />

Ansicht, dass die Rechnungsorganisation<br />

nicht losgelöst von den Steuerungserfordernissen<br />

in den Gemeinden gesehen<br />

werden kann <strong>und</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung<br />

gefordert sind, „an einem Strang<br />

zu ziehen“. Ohne Zweifel besteht in den<br />

österreichischen Gemeinden ein bedeutender<br />

Schulungs- <strong>und</strong> Beratungsbedarf,<br />

eine entsprechende Hilfestellung durch<br />

die Länder wird notwendig sein. Ein<br />

Amtsleiter brachte es auf den Punkt:<br />

„Auch wenn es nicht gleich zu Veränderungen<br />

kommen wird, wissen wir,<br />

wohin der Zug fährt.“<br />

Information<br />

Die Referate dieser Veranstaltung werden<br />

voraussichtlich im Sommer in<br />

einem Tagungsband im Universitätsverlag<br />

Rudolf Trauner Linz publiziert.<br />

Nähere Auskünfte erhalten Sie unter<br />

ibgu@jku.at.<br />

KOMMUNAL 21


Finanzen<br />

Fremdfinanzierung: Wozu brauchen die Gemeinden das Geld?<br />

Gemeinden sichern<br />

die Basis-Infrastruktur<br />

Die Finanzverschuldung der Gemeinden steht oft im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.<br />

In der öffentlichen Diskussion werden jedoch meist die Gründe von kommunalen<br />

Fremdfinanzierungen vernachlässigt. KOMMUNAL geht diesen Ursachen auf den Gr<strong>und</strong>.<br />

◆ Mag. Marc Schimpel<br />

Österreichs Bürgermeister/innen agieren<br />

als Finanzmanager ihrer Gemeinden<br />

sorgsam. Wie der Gemeindefinanzbericht<br />

2006 zeigt, nehmen die Gemeinden<br />

vor allem dann Fremdmittel auf,<br />

wenn es gilt, wichtige Investitionen zu<br />

finanzieren. In der Regel verursachen<br />

vor allem die Errichtung<br />

von Abwasserbeseitigungsanlagen<br />

oder der<br />

Ausbau <strong>und</strong> Erhalt des<br />

kommunalen StraßennetzesFremdfinanzierungsbedarf<br />

in den<br />

Gemeinden.<br />

2005 erhöhte sich die<br />

Finanzschuld der<br />

Gemeinden mit 181<br />

Millionen Euro (plus 1,7<br />

Prozent) relativ moderat.<br />

Auch die<br />

langjährige Betrachtung<br />

der Finanzschuldenentwicklung<br />

zeigt die<br />

Bedachtsamkeit, mit der<br />

die kommunalen Entscheidungsträger<br />

bei Fremdmittelaufnahmen umgehen.<br />

◆ Mag. Marc<br />

Schimpel ist Volkswirt in der Abteilung<br />

Wirtschaftspolitik <strong>und</strong> Recht /<br />

Vorstands assistenz der Kommunalkredit<br />

22 KOMMUNAL<br />

In der Regel verursachen<br />

vor allem die<br />

Errichtung von Ab -<br />

wasserbeseitigungsanlagen<br />

oder der Ausbau<br />

<strong>und</strong> Erhalt des<br />

kommunalen StraßennetzesFremdfinanzierungsbedarf.<br />

Mehr als zwei Drittel der<br />

Schulden beziehen sich<br />

auf rentierliche Bereiche<br />

Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der<br />

Finanzschulden beziehen<br />

sich auf Schulden<br />

von Betrieben mit<br />

marktbestimmter<br />

Tätigkeit, also auf rentierliche<br />

Bereiche, bei<br />

denen mehr als 50<br />

Prozent der Ausgaben<br />

durch Einnahmen<br />

gedeckt werden<br />

(Schuldenstand<br />

Deckungsart 2). Der<br />

Schuldendienst dieser<br />

Fremdmittel wird<br />

daher auch aus dem<br />

Gebührenhaushalt<br />

getragen. Bei weiteren<br />

28 Prozent der Finanzschulden<br />

handelt es sich um Schulden,<br />

deren Schuldendienst mehr als zur<br />

Hälfte aus allgemeinen Deckungsmitteln<br />

zu finanzieren ist (Schuldenstand<br />

Deckungsart 1). Schulden dieser Art<br />

belasten daher den kommunalen<br />

Finanzhaushalt stärker, da hier im<br />

Wesentlichen Abgaben <strong>und</strong> nicht<br />

Gebühreneinnahmen <strong>für</strong><br />

Tilgung <strong>und</strong> Zinsaufwand<br />

herangezogen werden kön-<br />

nen. Der Rest des Finanzschuldenstandes<br />

verteilt<br />

sich auf Schulden, die <strong>für</strong><br />

andere Gebietskörperschaften<br />

aufgenommen werden<br />

<strong>und</strong> deren Schuldendienst<br />

zumindestens zur Hälfte<br />

erstattet wird (Schuldenstand<br />

Deckungsart 3) sowie auf Schulden, die<br />

<strong>für</strong> sonstige Rechtsträger aufgenommen<br />

werden <strong>und</strong> deren Schuldendienst<br />

zumindest zur Hälfte erstattet wird<br />

(Schuldenstand Deckungsart 4). Die<br />

beiden letztgenannten Schuldenstände<br />

spielen betragsmäßig jedoch eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

Bei kleineren Gemeinden liegt der<br />

Anteil der „rentierlichen“ Schulden<br />

deutlich höher als im Durchschnitt: Bei<br />

Gemeinden bis 2500 Einwohnern beziehen<br />

sich knapp 80 Prozent der Schulden<br />

auf den rentierlichen Bereich, bei<br />

Gemeinden zwischen 10.000 <strong>und</strong><br />

20.000 Einwohnern sind es immer noch<br />

70 Prozent. Der Anteil der „rentierlichen“<br />

Schulden nimmt mit der Gemeindegrößenklasse<br />

ab. Dieser Umstand<br />

erklärt sich dadurch, dass in größeren<br />

Gemeinden die Versorgungs- <strong>und</strong> Entsorgungsnetze<br />

bereits zu großen Teilen<br />

ausgebaut sind bzw. in Städten aus den<br />

Gemeindebudgets zur Gänze ausgegliedert<br />

wurden.<br />

Gemeinden investieren<br />

in Basisinfrastruktur<br />

Mit ihren Investitionen sichern die<br />

Gemeinden das reibungslose Funktionieren<br />

der regionalen<br />

Basisinfrastruktur. Die<br />

Gemeinden leisten<br />

Mit ihren<br />

Investitionen sichern<br />

die Gemeinden das<br />

reibungslose Funktionieren<br />

der regionalen<br />

Basisinfrastruktur.<br />

damit einen wesentlichen<br />

Beitrag <strong>für</strong> den<br />

Wirtschaftsstandort<br />

Österreich. Ihre Inves -<br />

titionsstruktur ist<br />

daher durch die Aufgabenerfüllung<br />

im


Investitionsstruktur<br />

der österreichischen Gemeinden 2005 (in Prozent der<br />

Gesamtinvestitionen nach Größenklassen)<br />

Investitionsstruktur<br />

der Betriebe mit marktbestimmter Tätigkeit 2005<br />

Struktur des Finanzschuldenstandes 2005<br />

(nach Größenklassen in Prozent des Gesamtschuldenstandes)<br />

Bereich Dienstleistungen geprägt. Die<br />

Voranschlagsgruppe Dienstleistungen<br />

enthält die Gebarung <strong>für</strong> öffentliche<br />

Einrichtungen wie Wasserversorgung,<br />

Abwasser- oder Müllbeseitigung, die<br />

größtenteils in Form von Betrieben mit<br />

marktbestimmter Tätigkeit erfüllt werden.<br />

2005 betrug der Anteil der Voranschlagsgruppe<br />

Dienstleistungen an den<br />

gesamten Bruttoinvestitionen von 1961<br />

Millionen Euro 54 Prozent (1052 Millionen).<br />

Weitere 439 Millionen Euro (22<br />

Prozent) wurden von den Gemeinden<br />

<strong>für</strong> Investitionen im Bereich Straßen,<br />

Wasserbau <strong>und</strong> Verkehr aufgewendet.<br />

Knapp elf Prozent oder 213 Millionen<br />

Euro wurde in Unterricht, Erziehung<br />

<strong>und</strong> Sport investiert.<br />

Die Investitionsausgaben <strong>für</strong> Dienstleis -<br />

tungen nehmen besonders in Gemeinden<br />

zwischen 20.000 <strong>und</strong> 50.000 Einwohnern<br />

einen hohen Stellenwert ein.<br />

Das erklärt sich vor allem mit den zentralörtlichen<br />

<strong>und</strong> ballungsraumspezifischen<br />

Aufgaben, die diese Gemeinden<br />

wahrnehmen müssen. Während kleinere<br />

Gemeinden vor allem in Wasser-<br />

Quelle: Kommunalkredit Austria, Statistik Austria 2006<br />

ver- <strong>und</strong> Abwasserentsorgung zu inves -<br />

tieren haben, kommen bei größeren<br />

Gemeinden oft auch Investitionen <strong>für</strong><br />

Straßenverkehrs-, Kultur- <strong>und</strong> Freizeitbetriebe<br />

hinzu. Der relativ geringe<br />

Investitionsanteil von Dienstleistungen<br />

bei Städten über 50.000 Einwohnern ist<br />

auf Ausgliederungen aus den<br />

Gemeinde budgets zurückzuführen.<br />

Bei den Investitionsausgaben spielen<br />

Betriebe mit marktbestimmter Tätigkeit<br />

eine zentrale Rolle: 81 Prozent aller<br />

Investitionen im Bereich Dienstleistungen<br />

<strong>und</strong> 43 Prozent der gesamten kommunalen<br />

Investitionen werden von<br />

Betrieben mit marktbestimmter Tätigkeit<br />

wahrgenommen.<br />

Der Löwenanteil der Investitionsausgaben<br />

der Betriebe mit marktbestimmter<br />

Tätigkeit entfällt wiederum auf den<br />

Bereich Abwasserbeseitigung <strong>und</strong> Wasserversorgung:<br />

62 Prozent der Investitionsausgaben<br />

entfallen auf Betriebe der<br />

Abwasserbeseitigung, gefolgt von<br />

Investitionen von Betrieben der Wasserversorgung<br />

mit einem Anteil von knapp<br />

16 Prozent.<br />

Finanzen<br />

Fremdfinanzierungs -<br />

kosten steigen wieder<br />

Die Fremdfinanzierung von langfristigen<br />

Investitionsprojekten ist ökonomisch<br />

sinnvoll. Abwasserbeseitigungsanlagen<br />

oder Wasserversorgungssysteme sind<br />

Projekte mit Laufzeiten von 25 oder<br />

mehr Jahren. Es ist daher durchaus legitim,<br />

die Finanzierungslast dieser Projekte<br />

über mehrere Jahre zu verteilen. Die<br />

Kosten, die den Gemeinden dabei entstehen,<br />

waren zwar<br />

ab 2001 deutlich<br />

rückläufig –<br />

sie reduzierten<br />

sich von 386<br />

Millionen Euro<br />

auf 276 Millionen<br />

im Jahr<br />

2005; die durchschnittlicheVerzinsung<br />

über<br />

alle Schuldenarten<br />

fiel im gleichen<br />

Zeitraum<br />

von 3,95 Prozent<br />

auf 2,57 –<br />

seit Dezember 2005 hat sich jedoch der<br />

Zinstrend wieder gedreht. Der europäische<br />

Leitzins stieg seither deutlich von<br />

zwei Prozent auf mittlerweile 3,75 Prozent.<br />

Die Gemeinden hatten daher<br />

bereits in ihren Rechnungsabschlüssen<br />

<strong>für</strong> das Jahr 2006 höhere Zinskosten zu<br />

verzeichnen. Für 2007 ist mit zusätzlichen<br />

Zinskosten von r<strong>und</strong> 50 Millionen<br />

Euro zu rechnen. Die kommunalen Entscheidungsträger<br />

agieren in ihrem<br />

Finanzschuldenmanagement jedoch<br />

immer professioneller, sodass sie Zinssteigerungen<br />

nicht hilflos ausgeliefert<br />

sind. Immer öfter führen Gemeinden<br />

gemeinsam mit ihren Finanzberatern<br />

detaillierte Analysen ihrer Darlehensportfolios<br />

durch, um so Einsparungspotenziale<br />

zu finden <strong>und</strong> mit Hilfe von modernen<br />

Finanzprodukten zu nützen.<br />

Die kommunalen<br />

Entscheidungsträger<br />

agieren in ihrem Finanzschuldenmanagement<br />

immer professioneller,<br />

sodass sie Zinssteigerungen<br />

nicht hilflos<br />

ausgeliefert sind.<br />

Gemeindefinanzbericht 2006<br />

Der Gemeindefinanzbericht 2006 wurde<br />

auch heuer wieder von der Kommunalkredit<br />

Austria (www.kommunalkredit.at) – in<br />

Zusammenarbeit mit dem Österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong> (www.gemeindeb<strong>und</strong>.at)<br />

<strong>und</strong> dem Österreichischen Städteb<strong>und</strong><br />

(www.staedteb<strong>und</strong>.at) – herausgegeben<br />

<strong>und</strong> kann unter www.kommunal<br />

kredit.at/gemeindefinanzbericht2006 ab<br />

sofort bezogen werden.<br />

Exklusiv stehen seit Jänner <strong>für</strong> sämtliche<br />

Nutzer der E-Government-Plattform<br />

www.kommunalnet.at die Benchmarks<br />

ihrer eigenen Gemeinde zur Verfügung.<br />

KOMMUNAL 23


Recht & Verwaltung<br />

Werbungskosten von Politikern: Ermittlung <strong>und</strong> Dokumentierung<br />

Rechnungsbelege:<br />

Nachträgliche Nachweise<br />

sind unmöglich<br />

Bei Werbungskosten dürfen sich politische Funktionäre nicht nur auf die Rechtsansicht<br />

des BMF verlassen, sondern sollten auch die Rechtsprechung des VwGH im Auge behalten,<br />

da diese in einigen Punkten von der Verwaltungspraxis abweicht.<br />

◆ Mag. Florian Raab<br />

Für politische Funktionäre gelten hinsichtlich<br />

der Werbungskosten besondere<br />

Bestimmungen, die in den Rz 383a ff<br />

der Lohnsteuerrichtlinien 2002 (kurz<br />

LStR) festgelegt sind.<br />

Richtlinien geben die<br />

Rechtsansicht des BMF<br />

wieder <strong>und</strong> entfalten als<br />

unverbindliche Auslegungsbehelfe<br />

<strong>für</strong> die<br />

Finanzämter keine Bindungswirkung.<br />

Die Praxis<br />

zeigt allerdings, dass<br />

sich die Finanzämter<br />

regelmäßig an die in den<br />

Erlässen vertretenen<br />

Rechtsansichten halten.<br />

Wollen politische Funktionäre im Abgabenverfahren<br />

den Instanzenzug bestreiten,<br />

müssen sie unbedingt beachten,<br />

dass die Rechtsansicht des BMF als Verwaltungsbehörde<br />

sowohl <strong>für</strong> den Unab-<br />

◆ Mag. Florian Raab ist Steuer -<br />

berater-Berufsanwärter bei der<br />

KommunalConsult GmbH in Graz<br />

24 KOMMUNAL<br />

Ein angefochtener<br />

Bescheid kann auch<br />

zu ungunsten des<br />

Beschwerdeführers<br />

abgeändert werden.<br />

hängigen Finanzsenat (UFS) als Abgabenbehörde<br />

zweiter Instanz als auch <strong>für</strong><br />

den Verwaltungsgerichtshof (VwGH) als<br />

Höchstgericht unbeachtlich ist. Die<br />

Spruchpraxis des<br />

VwGH <strong>und</strong> des UFS ist<br />

in einigen Punkten<br />

strenger als die Rechtsansicht<br />

des BMF. Da es<br />

im Verfahren vor dem<br />

VwGH bzw. UFS kein<br />

Verböserungsverbot<br />

gibt, kann ein angefochtener<br />

Bescheid<br />

auch zu ungunsten des<br />

beschwerdeführenden<br />

Abgabepflichtigen abgeändert werden.<br />

Partei- <strong>und</strong> Klubbeiträge<br />

Unter Klubbeiträgen, umgangssprachlich<br />

auch als „Parteisteuer“ bezeichnet,<br />

versteht man Beträge, die von einem<br />

politischen Funktionär an die ihn entsendende<br />

politische<br />

Partei <strong>und</strong> deren Organisationen<br />

geleistet<br />

werden. Nach der Rz<br />

383a LStR stellen alle<br />

Zahlungen an politische<br />

Parteien, deren<br />

Organisationen <strong>und</strong><br />

Gliederungen sowie an<br />

parteinahe Vereine, die<br />

aufgr<strong>und</strong> einer politischen<br />

Funktion geleistet werden müssen,<br />

abzugsfähige Werbungskosten dar.<br />

Nicht abzugsfähig sind hingegen Mit-<br />

gliedsbeiträge an die Partei oder ihre<br />

Gliederungen, da sie auch von Mitgliedern<br />

ohne politische Funktion geleistet<br />

werden. Diese Rechtsansicht entspricht<br />

der Rechtsprechung des VwGH.<br />

Diese Aufwendungen stellen aber nur<br />

insoweit Werbungskosten dar, als sie<br />

aufgr<strong>und</strong> einer politischen Funktion<br />

<strong>und</strong> in statutenmäßiger Höhe geleistet<br />

werden. Übersteigen diese Beträge die<br />

festgesetzte Höhe, liegen insoweit freiwillige<br />

Zuwendungen vor, die nicht<br />

abzugsfähige Aufwendungen darstellen.<br />

Bewirtungsspesen<br />

Nach der Rz 383c LStR ist die Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> eine Abzugsfähigkeit von<br />

Bewirtungsspesen eine überwiegende<br />

berufliche Veranlassung. Sie ist dann<br />

anzunehmen, wenn die Bewirtung im<br />

Rahmen politischer Veranstaltungen<br />

oder zur Informationsbeschaffung<br />

erfolgt sowie bei Einladungen <strong>und</strong><br />

Bewirtungen<br />

außerhalb des<br />

Haushalts des Poli-<br />

Die betriebliche oder<br />

berufliche Veranlassung<br />

müssen in jedem Einzelfall<br />

nachgewiesen werden.<br />

tikers, wenn daraus<br />

ein Werbecharakter<br />

abgeleitet werden<br />

kann. Beruflich veranlassteBewirtungsspesen<br />

sind<br />

im Ausmaß von 50<br />

Prozent abzugs-<br />

fähig.<br />

Der VwGH wendet bei Bewirtungsspesen<br />

<strong>für</strong> beruflich bedingte Einladungen


Gr<strong>und</strong>sätzlich stellen Werbegeschenke<br />

(zum Beispiel Spenden) freiwillige Zuwendungen<br />

dar, weil sie ohne rechtliche Verpflichtung<br />

geleistet werden.<br />

von Politikern dieselben Gr<strong>und</strong>sätze an,<br />

die auch <strong>für</strong> Unternehmer im Rahmen<br />

der Geschäftsfre<strong>und</strong>esbewirtung gelten.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass es<br />

sich hierbei um Repräsentationsaufwendungen<br />

handelt, die generell nicht<br />

abzugsfähig sind. Der VwGH führt aus,<br />

dass das gesellschaftliche Ansehen eines<br />

Unternehmers durch die Bewirtung seiner<br />

Geschäftsfre<strong>und</strong>e steigt <strong>und</strong> dieser<br />

Umstand auch auf Politiker umgelegt<br />

werden könnte, die andere Personen<br />

(potenzielle Wähler, politische Funktionäre<br />

oder Journalisten) einladen.<br />

Nach der Rechtsprechung <strong>und</strong> Verwaltungspraxis<br />

sind Aufwendungen <strong>für</strong> die<br />

eigene Geburtstagsfeier nicht abzugsfähig,<br />

da daraus keine Rückschlüsse auf<br />

allfällige Wahlerfolge möglich sind.<br />

Bewirtungsspesen sind nur dann<br />

abzugsfähig, wenn der Steuerpflichtige<br />

nachweisen kann, dass die Bewirtung<br />

Werbezwecken dient <strong>und</strong> die betriebliche<br />

oder berufliche Veranlassung bei<br />

Weitem überwiegt.<br />

Diese beiden Voraussetzungen<br />

müssen in<br />

jedem Einzelfall nach-<br />

gewiesen werden. Der<br />

Politiker hat also in<br />

jedem einzelnen Fall<br />

nachzuweisen, dass<br />

die Bewirtung im Rahmen<br />

einer politischen<br />

oder wahlwerbenden<br />

Veranstaltung stattgef<strong>und</strong>en<br />

hat. Es müssen Beweise vorgelegt<br />

werden, aus denen klar der Zweck<br />

der Bewirtung hervorgeht, also etwa<br />

der Spesenbeleg mit der Kopie der Veranstaltungseinladung<br />

oder die Angabe<br />

von Zeugen. Die Rechnung muss auf<br />

den Namen des Politikers ausgestellt<br />

sein <strong>und</strong> nicht auf eine Partei oder eine<br />

Organisation.<br />

(Werbe-)geschenke,<br />

Blumen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich stellen Werbegeschenke<br />

(zum Beispiel Spenden) freiwillige<br />

Zuwendungen dar, weil sie freiwillig<br />

ohne rechtliche Verpflichtung geleistet<br />

werden. Sie beruhen überwiegend auf<br />

einer beruflichen Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> werden<br />

in der Hoffnung auf einen zukünftigen<br />

politischen Nutzen geleistet. Die<br />

üblichen Werbegeschenke von politischen<br />

Funktionären im Wahlkampf,<br />

stellen abzugsfähige Aufwendungen<br />

dar, da sie als Werbeträger <strong>für</strong> den politischen<br />

Funktionär fungieren <strong>und</strong> oft<br />

auch eine politische Botschaft vermitteln<br />

sollen.<br />

Davon zu unterscheiden sind Aufmerk-<br />

Recht & Verwaltung<br />

samkeiten oder Gelegenheitspräsente,<br />

die aus einem bestimmten Anlass<br />

gewährt werden. Nach der Rz 383b<br />

LStR stellen im Wahlkreis des politischen<br />

Funktionärs getätigte Blumen<strong>und</strong><br />

Kranzspenden, Billets <strong>und</strong> Sachgeschenke<br />

wegen des Werbecharakters<br />

abzugsfähige Aufwendungen dar. Auch<br />

bei Blumen <strong>und</strong> Kranzspenden sowie<br />

Geschenken an Wähler außerhalb des<br />

Wahlkampfs geht die Verwaltungspraxis<br />

<strong>und</strong> auch ein Teil der Lehre regelmäßig<br />

von einer Abzugsfähigkeit als Werbungskosten<br />

aus.<br />

Ausgaben beim<br />

Ballbesuch<br />

Nach der Judikatur<br />

des VwGH sind Kosten<br />

<strong>für</strong> Tageszeitungen<br />

nichtabzugsfähige<br />

Aufwendungen.<br />

Nach Rz 283b LStR handelt es sich bei<br />

Spenden <strong>und</strong> Zahlungen anlässlich<br />

eines Ballbesuchs (wie Eintrittskarten,<br />

Fahrtkosten, nicht aber Bewirtungskosten)<br />

im Wahlkreis des politischen<br />

Funktionärs um<br />

abzugsfähige Werbungskosten,<br />

da<br />

regelmäßig von einer<br />

beruflichen Veranlassung<br />

auszugehen ist.<br />

Damit soll der Rechtsprechung<br />

des VwGH<br />

entsprochen werden,<br />

wonach Aufwendungen<br />

im Zusammenhang<br />

mit Ballbesuchen<br />

nur dann als Werbungskosten<br />

absetzbar sind, wenn der Ballbesuch<br />

beruflich veranlasst ist <strong>und</strong> nicht der<br />

Unterhaltung dient. Die Rechtsansicht<br />

der Verwaltungspraxis, wonach immer<br />

eine berufliche Veranlassung vorliegt,<br />

ist aber <strong>für</strong> den UFS bzw. den VwGH<br />

nicht bindend. Es kann nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass im Einzelfall<br />

eine politische Veranlassung verneint<br />

wird <strong>und</strong> somit keine abzugsfähigen<br />

Werbungskosten vorliegen. Auch in diesem<br />

Zusammenhang ist eine genaue<br />

Dokumentierung anzuraten. Der politische<br />

Funktionär müsste nachweisen,<br />

dass der Ballbesuch nicht der eigenen<br />

Unterhaltung diente <strong>und</strong> dass er werbewirksam<br />

war. Eine solche Werbewirksamkeit<br />

wird etwa bei einer Erwähnung<br />

in der Lokalpresse gegeben sein,<br />

weswegen anzuraten ist, derartige Artikel<br />

zu Dokumentationszwecken aufzubewahren.<br />

Fachliteratur<br />

Gemäß Rz 383e LStR sind Aufwendungen<br />

<strong>für</strong> Fachliteratur als Werbungskosten<br />

abzugsfähig, wenn eine berufliche<br />

Veranlassung vorliegt. Es muss ein ein-<br />

KOMMUNAL 25


Recht & Verwaltung<br />

deutiger <strong>und</strong> ausschließlicher Zusammenhang<br />

mit der Erzielung von Einkünften<br />

gegeben sein. Eine Abzugsfähigkeit<br />

liegt auch dann vor, wenn die<br />

Fachliteratur zur Berufsausübung verwendet<br />

werden kann. Ein unmittelbarer<br />

Zusammenhang mit der politischen<br />

Tätigkeit muss gegeben sein.<br />

Nicht abzugsfähig sind sowohl nach der<br />

Verwaltungspraxis als auch der Rechtsprechung<br />

Aufwendungen <strong>für</strong> Literatur<br />

von allgemeinem Interesse <strong>und</strong> solcher,<br />

die der Allgemeinbildung dient (wie<br />

Atlanten, Lexika <strong>und</strong> Nachschlagewerke).<br />

Der VwGH vertritt bezüglich<br />

Literatur von allgemeinem Interesse ein<br />

weites Begriffsverständnis. So handelt es<br />

sich bei den Bezugskosten <strong>für</strong> Tageszeitungen<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsmagazinen um<br />

nichtabzugsfähige Aufwendungen. Sie<br />

stellen auch dann keine Arbeitsmittel<br />

dar, wenn sie beruflich interessante<br />

Informationen enthalten. Diese strenge<br />

Rechtsansicht wird vom BMF nicht<br />

geteilt, denn nach Rz 383e LStR ist ab<br />

dem dritten Abonnement <strong>für</strong> politische<br />

Funktionäre eine Abschreibung als Werbungskosten<br />

möglich. Es kann <strong>für</strong> diese<br />

Rechtsansicht der Verwaltung im Instanzenzug<br />

allerdings keine „Bestandsgarantie“<br />

gegeben werden.<br />

Abgesehen<br />

davon stellen die<br />

Kosten einzelner<br />

Zeitungen <strong>und</strong><br />

Magazine dann<br />

Werbungskosten<br />

dar, wenn darin<br />

Artikel abgedruckt<br />

sind, die <strong>für</strong> den<br />

politischen Bereich<br />

des Politikers<br />

bedeutsam sind.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich muss vom Politiker immer<br />

der konkrete Zusammenhang zwischen<br />

der Literatur <strong>und</strong> der politischen Tätigkeit<br />

dargelegt werden. Es ist ein Beleg<br />

erforderlich, auf dem das angeschaffte<br />

Werk genau bezeichnet wird. Bezeichnungen<br />

wie „Fachliteratur“ oder „Zeitungen<br />

<strong>und</strong> Zeitschriften“ sind zu allgemein<br />

<strong>und</strong> daher nicht ausreichend.<br />

Fahrtkosten<br />

Nach Rz 383d LStR können Reisekosten<br />

als Werbungskosten geltend gemacht<br />

werden, wenn keine Dienstreise vorliegt.<br />

Im Bereich der Fahrtkosten gibt es<br />

keine wesentlichen Unterschiede zwischen<br />

der Verwaltungspraxis <strong>und</strong> der<br />

Rechtsprechung des VwGH. Dies ist darauf<br />

zurückzuführen, dass nach der Rz<br />

383d LStR <strong>für</strong> Fahrtkosten politischer<br />

Funktionäre keine Sonderregelungen,<br />

sondern die allgemeinen steuerlichen<br />

26 KOMMUNAL<br />

<strong>Neue</strong> Tatsachen <strong>und</strong><br />

Beweise finden im Verfahren<br />

vor dem VwGH keine<br />

Berücksichtigung mehr.<br />

Je genauer die Belegsammlung ist, <strong>und</strong> je besser der Zusammenhang zwischen der<br />

politischen Veranlassung <strong>und</strong> den geltend gemachten Werbungskosten nachgewiesen<br />

werden kann, umso eher kommt es auch zu einer Anerkennung im Instanzenzug.<br />

Bestimmungen gelten. Es kommt also<br />

auf die berufliche/politische Veranlassung<br />

der Fahrt an. Diese ist auch bei<br />

Fahrten gegeben, die durch die Funktion<br />

des Politikers bedingt sind <strong>und</strong><br />

nicht auf Fahrten zu politischen Veranstaltungen<br />

im engeren Sinn beschränkt.<br />

Für Fahrtkosten zwischen dem Wohnsitz<br />

<strong>und</strong> der Arbeitsstätte können keine<br />

Fahrtkosten geltend gemacht werden,<br />

da diese bereits durch den Verkehrsabsetzbetrag<br />

<strong>und</strong> ein<br />

allfälliges Pendlerpauschale<br />

abgegolten<br />

sind. Wenn der politi-<br />

sche Funktionär<br />

(auch) Mandatar<br />

einer gesetzgebenden<br />

Körperschaft ist (Parlament,<br />

Landtag),<br />

stellt der Sitz dieser<br />

gesetzgebenden Körperschaft<br />

nach der<br />

VwGH-Judikatur einen weiteren Mittelpunkt<br />

der politischen Tätigkeit dar.<br />

Fahrten zum Sitz der gesetzgebenden<br />

Körperschaft sind diesfalls als Werbungskosten<br />

absetzbar. Für andere<br />

Fahrten als jene zwischen Wohnsitz <strong>und</strong><br />

Arbeitstelle, die mit dem Privat-Kfz<br />

unternommen werden, können entweder<br />

die tatsächlichen Kosten oder das<br />

amtliche Kilometergeld als Werbungskosten<br />

berücksichtigt werden (Fahrtenbuch<br />

oder ähnliche Aufzeichnungen<br />

erforderlich).<br />

Reisespesen<br />

Bei beruflich (politisch) veranlassten<br />

Reisen, etwa zu Partei- oder Fortbildungsveranstaltungen,<br />

stehen dem politischen<br />

Funktionär neben den Fahrtkosten<br />

auch pauschale Tages- <strong>und</strong> Nächtigungsgelder<br />

zu (Rz 383d LStR). Bei<br />

Auslandsreisen (Studienreisen) ist <strong>für</strong><br />

eine Abzugsfähigkeit der anfallenden<br />

Aufwendungen der Nachweis der<br />

nahezu ausschließlichen politischen Veranlassung<br />

der Reise notwendig (Rz 383<br />

f iVm Rz 389 <strong>und</strong> 390 LStR), wobei<br />

nach der Rechtsprechung ein strenger<br />

Maßstab abzulegen ist. Nach der Judikatur<br />

des VwGH sind die Kosten solcher<br />

Studienreisen nur dann abzugsfähig,<br />

wenn sie im Rahmen einer lehrgangsmäßigen<br />

Organisation oder in einer<br />

Weise durchgeführt werden, dass ihre<br />

ausschließliche oder bei Weitem überwiegende<br />

berufliche (politische)<br />

Bedingtheit einwandfrei erkennbar ist<br />

<strong>und</strong> dadurch die Möglichkeit eines pri-<br />

Die Lohnsteuerrichtlinien<br />

Die Lohnsteuerrichtlinien sind auf<br />

der Homepage des BMF abrufbar<br />

unter: https://findok.bmf.gv.at/<br />

findok/welcome.do<br />

Fact-Box RFG<br />

Mehr zum Thema Werbungskosten finden<br />

Sie im Heft 1/2007 der RFG – Recht &<br />

Finanzen <strong>für</strong> Gemeinden. RFG ist eine<br />

Kooperation zwischen dem <strong>Österreichischer</strong><br />

Gemeindeb<strong>und</strong>, Kommunalkredit,<br />

kommunal consult, Leitner + Leitner, RPW<br />

NÖ GBG <strong>und</strong> dem Verlag MANZ.<br />

Abopreis:<br />

Jahresabonnement (4 Ausgaben) 2007 <strong>für</strong><br />

Mitglieder des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

95 Euro inkl. Versand (anstelle 115<br />

Euro). Einzelheft 34,50 Euro.<br />

MANZ Bestellservice:<br />

Tel: (01) 531 61-100<br />

Fax: (01) 531 61-455<br />

E-Mail: bestellen@manz.at<br />

Das aktuelle Inhaltsverzeichnis finden<br />

Sie unter www.manz.at/rfg.


vaten Reisezwecks nahezu ausgeschlossen<br />

werden kann. Andernfalls sind die<br />

gesamten Aufwendungen nicht abzugsfähig.<br />

Dies führt dazu, dass bei Reisen bzw.<br />

Veranstaltungen mit einem sogenannten<br />

Mischprogramm aus privaten <strong>und</strong><br />

beruflichen Aktivitäten nichtabzugsfähige<br />

Aufwendungen der privaten<br />

Lebensführung vorliegen. Die berufliche<br />

Veranlassung kann durch Zahlungsnachweise,<br />

Seminar- <strong>und</strong> Kursunterlagen<br />

oder die Bekanntgabe der Personen,<br />

auf deren Einladung die Veranstaltung<br />

besucht wurde, erfolgen.<br />

Aufgepasst:<br />

<strong>Neue</strong>rungsverbot<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass<br />

die Verwaltungspraxis in einigen Bereichen<br />

großzügiger ist als die ständige<br />

Judikatur des VwGH. Auch an den<br />

Nachweis der beruflichen (politischen)<br />

Veranlassung bzw. des Werbezwecks<br />

werden von der Verwaltung weniger<br />

strenge Anforderungen gestellt als von<br />

der Rechtsprechung. Dies muss vom<br />

Abgabepflichtigen bereits von Anfang<br />

an berücksichtlicht werden, da im Verfahren<br />

vor dem VwGH ein strenges<br />

<strong>Neue</strong>rungsverbot herrscht. Das bedeutet,<br />

der VwGH prüft den angefochtenen<br />

Bescheid nur aufgr<strong>und</strong> des Sachverhalts,<br />

der dem Bescheid von der Abgabenbehörde<br />

zugr<strong>und</strong>e gelegt wurde.<br />

<strong>Neue</strong> Tatsachen <strong>und</strong> Beweise dürfen im<br />

Verfahren vor dem VwGH keine<br />

Berücksichtigung mehr finden,<br />

nachträgliche Nachweise sind also<br />

unmöglich. Diese Überlegungen sollten<br />

schon bei der Erstellung der Einkommensteuererklärung<br />

Berücksichtigung<br />

finden. Je genauer die Belegsammlung<br />

ist <strong>und</strong> je besser der Zusammenhang<br />

zwischen der politischen Veranlassung<br />

<strong>und</strong> den geltend gemachten Werbungskosten<br />

nachgewiesen werden kann,<br />

umso eher kommt es auch zu einer<br />

Anerkennung im Instanzenzug.<br />

◆ Dipl.-Ing. Christian Hlavac<br />

Wir wissen, dass der Klimawandel von<br />

Menschen gemacht ist. Auch die Ursachen<br />

sind bereits gut erforscht. Die<br />

Herausforderung besteht laut Klimaexperten/innen<br />

nun darin, die Folgen des<br />

Klimawandels richtig einzuschätzen<br />

<strong>und</strong> mit diesen<br />

Folgen umzugehen.<br />

Die menschlich<br />

bedingten (Mit-<br />

)Ursachen des Klimawandels<br />

sind<br />

klar definierbar.<br />

Der hohe Ausstoß<br />

an sogenannten<br />

„klimaschädlichen“<br />

Stoffen, v.a.<br />

von Kohlenstoffdioxid, Methangas <strong>und</strong><br />

Distickstoffoxid, führt zur Verstärkung<br />

des natürlichen Klimaeffekts, der die<br />

Erde vor einer starken Auskühlung<br />

bewahrt.<br />

Weltweit ist laut IPCC (Inter-Governmental<br />

Panel on Climate Change) in<br />

den letzten 100 Jahren ein Temperaturanstieg<br />

der Erdoberfläche von 0,6 bis<br />

ein Grad Celsius im Jahresmittel zu<br />

verzeichnen. Die 1990er Jahre waren<br />

global gesehen die wärmste Dekade<br />

seit Beginn der Temperaturmessungen<br />

um 1860. In Österreich <strong>und</strong> in den<br />

Alpen stiegen die mittleren Temperaturen<br />

seit 1860 um 1,8 Grad Celsius. Die<br />

Klimawandel & Tourismus<br />

Klimawandel: Was Gemeinden tun können<br />

Verdrängen,<br />

anpassen oder<br />

vermeiden<br />

„Klimawandel findet statt“. So die ernüchternde Situation<br />

am Beginn des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts. Weltweit ist sich die<br />

Wissenschaft inzwischen einig, dass der globale Klimawandel<br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Temperaturerhöhung<br />

Realität sind.<br />

Die Daten zeigen,<br />

dass der Klimawandel<br />

in den alpinen<br />

Regionen stärkere<br />

Auswirkungen hat.<br />

Daten zeigen, dass der Klimawandel in<br />

den alpinen Regionen stärkere Auswirkungen<br />

hat.<br />

Klimaänderung: Folgen<br />

<strong>für</strong> den Tourismus<br />

Folgende Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> Tourismus werden durch<br />

die Änderung des Klimas vor<br />

allem in Mitteleuropa <strong>und</strong><br />

den alpinen Regionen verändert:<br />

◆ Verschiebung der Saisonen<br />

(kürzere Wintersaison)<br />

◆ Weniger Schnee in Summe<br />

◆ Schmelzende Gletscher<br />

◆ Dipl.-Ing.<br />

Christian<br />

Hlavac ist Lehrbeauftragter <strong>für</strong> „Touristische<br />

Raumplanung“ <strong>und</strong> „Tourismus<br />

<strong>und</strong> Erholungsplanung“ an der<br />

Universität <strong>für</strong> Bodenkultur Wien<br />

KOMMUNAL 27


Klimawandel & Tourismus<br />

◆ Zeitspanne, die beschneit wird/werden<br />

muss, wird deutlich größer<br />

◆ Heißere Sommer/höhere Unwettergefahr<br />

◆ Geographische Verlagerung des Sommertourismus<br />

(z.B. statt Alpenseen<br />

nun Ostseeinseln als Ziele)<br />

◆ Auftauen des Permafrostes (dauernd<br />

gefrorene Bodenschichten ab r<strong>und</strong><br />

2600 Höhenmetern): Die Gefährdung<br />

von Infrastruktur <strong>und</strong> Wohngebieten<br />

nimmt zu.<br />

◆ Änderung der Vegetation <strong>und</strong> damit<br />

des Landschaftsbildes. Durch das klimabedingte<br />

Wandern von Pflanzen<br />

<strong>und</strong> Tieren in höhere Lagen verschwinden<br />

diese. Dies führt – auch<br />

durch die nötige veränderte Bewirtschaftung<br />

alpiner Flächen – zu Veränderungen<br />

des Landschaftsbildes<br />

von Kultur- <strong>und</strong> Naturlandschaften.<br />

Strategien: Verdrän gung<br />

bis Vermeidung<br />

Klimaexperten/innen fordern, dass sich<br />

auch der Tourismus<br />

a) auf den Wandel einstellt,<br />

b) anpasst <strong>und</strong><br />

c) aktiv um Ursachenbekämpfung<br />

bemüht.<br />

Für die Entwicklung des Wintertourismus<br />

in den Alpen haben Bürki/Elsasser<br />

(2003) Anpassungs- <strong>und</strong> Vermeidungsstrategien<br />

entwickelt. Ergänzt muss<br />

diese Aufzählung<br />

durch<br />

eine in den<br />

1990er Jah-<br />

ren <strong>und</strong> noch<br />

im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

oft<br />

anzutreffende<br />

Strategie werden:<br />

Die Verdrängungsstrategie.<br />

Die Reduktion<br />

der tourismusbedingtenEmissionen<br />

von<br />

Treibhausgasen<br />

durch<br />

energieeffiziente<br />

Tourismusbetriebe <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

im Verkehr sind Handlungsempfehlungen<br />

der Vermeidungsstrategie.<br />

Anpassungsstrategien hingegen beinhalten<br />

zum Beispiel die Einführung<br />

weiterer Angebote im Winter (Wellness,<br />

Schneeschuhwanderungen, Lamaoder<br />

Pferdetrekking, Kutschenfahrten,<br />

Nordic-Walking-Touren, traditionelle<br />

Die Pongauer<br />

Gemeinde Werfenweng<br />

setzt vorbild -<br />

liche Initiativen zur<br />

Reduktion des<br />

motorisierten Individualverkehrs.<br />

Gäste<br />

ohne Auto erhalten<br />

kostenlos veschiedenste<br />

Gratisleistungen.<br />

28 KOMMUNAL<br />

Mögliche Vermeidungsstrategien wären zum Beispiel eine Änderung des Marketings:<br />

Winter ist nicht mehr nur alpines Skifahren. Auch ein anderes Angebotsmix mit Winterwandern,<br />

Schneeschuhwandern, Trekking, Wellness etc bieten Lösungsansätze.<br />

Kultur <strong>und</strong> Handwerk etc.) neben dem<br />

„klassischen“ Wintersport, eine stärkere<br />

Nutzung der Sommersaison <strong>und</strong> der<br />

Nebensaisonen (Vier-Jahreszeiten-Tourismus)<br />

oder Maßnahmen zur „Sicherung“<br />

des Skisports (verstärkte künstliche<br />

Beschneiung, Höherlegung von Skigebieten).<br />

Vermeidungsstrategien<br />

Aus der Erkenntnis heraus, dass der<br />

Tourismus<br />

nicht nur<br />

Opfer des<br />

Klimawandels<br />

ist,<br />

sondern<br />

auch selbst<br />

vor allem<br />

durch den<br />

induzierten<br />

motorisierten<br />

Verkehr<br />

<strong>und</strong> die<br />

dadurch<br />

entstehenden„Klimagase“<br />

zum<br />

Klimawandel<br />

beiträgt,<br />

setzen<br />

einige Tourismusgemeinden<br />

<strong>und</strong> Tourismusunterneh-<br />

men bei der Vermeidung von Klimagasen<br />

an. Nicht nur die An- <strong>und</strong> Abfahrt<br />

mit PKW <strong>und</strong> Flugzeug bedingt den<br />

Ausstoß von Klimagasen im Tourismus,<br />

sondern auch der Aufenthalt vor Ort<br />

(Mobilität vor Ort, Wärmeerzeugung,<br />

Stromverbrauch etc.) führt zur Emission<br />

von Klimagasen.<br />

Es gibt bereits Alpengemeinden, die<br />

nicht nur auf Anpassungsstrategien setzen,<br />

sondern die auch die Vermeidungsstrategie<br />

in ihre Leitbilder aufge-<br />

Der Rückbau von Seilbahnanlagen, die nicht mehr gebraucht werden,<br />

macht das Landschaftsbild <strong>für</strong> den Sommertourismus ansprechender<br />

– auch eine Vermeidungsstrategie.


nommen haben. Im Rahmen des EUfinanzierten<br />

Pilotprojektes „Alps Mobility“<br />

wurden Lösungsansätze gesucht,<br />

um den touristischen Verkehr in den<br />

Alpen ökologisch verträglich abzuwickeln<br />

<strong>und</strong> die Mobilität vor Ort ohne<br />

Auto aufrecht zu erhalten. Immerhin<br />

entstehen z.B. in Deutschland 42 Prozent<br />

der vom PKW-Verkehr verursachten<br />

CO2-Emissionen im Urlaubs- <strong>und</strong><br />

Freizeitverkehr (VCD 2006).<br />

Die Gemeinde Werfenweng (Pongau,<br />

Salzburg) beispielsweise setzt vorbildliche<br />

Initiativen zur Reduktion des motorisierten<br />

touristischen Individualverkehrs.<br />

Jene Gäste, die den Autoschlüssel<br />

<strong>für</strong> die Dauer des Urlaubsaufenthaltes<br />

abgeben oder mit der Bahn anreisen,<br />

erhalten kostenlos verschiedene<br />

Gratisleistungen wie einen Shuttle vom<br />

<strong>und</strong> zum Bahnhof, Nutzung von Elektrofahrzeugen,<br />

Fahrradverleih, Tag<strong>und</strong><br />

Nachttaxi etc. Bei der Planung von<br />

sanft-mobilen Angeboten muss besonders<br />

auf die bequeme Anreise, auf günstige<br />

Anschlüsse mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

<strong>und</strong> einfachen Gepäcktransport<br />

geachtet werden. Der wichtigste<br />

Faktor ist jedoch das Mobilitätsangebot<br />

vor Ort z.B. durch einen getakteten<br />

Öffentlichen Personen -<br />

nah verkehr, Carsharing <strong>und</strong> Bereitstellung<br />

von Elektrofahrzeugen <strong>und</strong><br />

Fahrrädern.<br />

Zusammenfassend können folgende<br />

Einzelstrategien unterschieden werden:<br />

◆ Skigebietsplanungen: Höher hinauf,<br />

noch nicht erschlossene Gletscher<br />

werden erschlossen<br />

◆ Zunahme der Anzahl an Beschneiungsanlagen<br />

◆ Verstärkte Benutzung von Gletscherschutzfolien<br />

◆ Skihallen (These: Skihallen werden<br />

bald auch in alpinen Gebieten errichtet<br />

werden)<br />

◆ Aktiv: Umstellung ganzer Tourismusorte<br />

auf Erneuerbare Energien,<br />

„Mobil ohne Auto“ (Mobilität ohne<br />

Auto bei der Anreise <strong>und</strong> vor Ort),<br />

Betriebe mit Umweltzeichen<br />

◆ Änderung des Marketings: Winter ist<br />

nicht mehr nur alpines Skifahren<br />

◆ Anderes Angebotsmix: Winterwandern,<br />

Schneeschuhwandern, Trekking,<br />

Wellness etc.<br />

◆ Rückbau von Seilbahnanlagen, die<br />

nicht mehr gebraucht werden, um<br />

das Landschaftsbild <strong>für</strong> den Sommertourismus<br />

ansprechender zu machen.<br />

Strategien der Planung<br />

<strong>und</strong> Politik<br />

Folgende Ansätze stehen zur Verfügung:<br />

◆ Stärkere Beachtung der Gefahrenzonenplanung,<br />

um die Auswirkungen<br />

des Klimawandels auf die Landschaftsnutzung<br />

abzufedern (Ausweisung<br />

von Bannwäldern, Bauverbotszonen<br />

etc.)<br />

◆ Geänderter Umgang mit Flächenwidmungen<br />

(Vermeidung von Zersiedelung,<br />

keine Ausweisung von Bau -<br />

flächen in gefährdeten Bereichen)<br />

◆ Verbindliche Raumverträglichkeits -<br />

prüfung bei Großprojekten (z.B. Tourismusinfrastruktur)<br />

◆ Einführung einer Klimaverträglichkeitsprüfung,<br />

um die langfristige<br />

ökonomische <strong>und</strong> ökologische Sinnhaftigkeit<br />

von Baumaßnahmen <strong>und</strong><br />

Nutzungen zu bewerten. Infrastrukturbauten,<br />

<strong>für</strong> die nicht garantiert<br />

werden kann, dass sie unter den Klimabedingungen<br />

z.B. in zehn Jahren<br />

aus betriebswirtschaflicher bzw.<br />

landschaftlicher Hinsicht noch exitsieren<br />

können, dürfen nicht subventioniert<br />

werden.<br />

◆ Seilbahnkonzepte<br />

auf Landesebene:<br />

Klare Abgrenzung<br />

<strong>und</strong><br />

Abstimmung<br />

von Aufstiegshilfen<br />

auf überregionaler<br />

Ebene, um<br />

einen sinnlosen<br />

Ausbauwettberb(Kirchturmpolitik)<br />

zu<br />

verhindern.<br />

Klimawandel & Tourismus<br />

◆ Geänderte Förderungspolitik: keine<br />

Förderung von Maßnahmen, die den<br />

Klimawandel verstärken bzw. nicht<br />

klimawandelresistent sind.<br />

◆ Förderung der Klimafolgenforschung,<br />

nicht nur im Tourismus.<br />

◆ Gesetzliche Verankerung einer Rückbau-Versicherungspflicht:<br />

Die Errichter<br />

von Aufstiegshilfen sollen verpflichtend<br />

in einen Fonds einzahlen,<br />

aus dem der Abbau nicht mehr<br />

gebrauchter<br />

Bauten (z.B.<br />

Seilbahn-<br />

stützen)<br />

finanziert<br />

wird.<br />

◆ Kooperation<br />

zwischen<br />

Gemeinden.<br />

Entscheidend<br />

ist,<br />

dass Kommunen<br />

aus<br />

dem Aufrüstungswettbewerb<br />

um<br />

Skitouristen<br />

aussteigen,<br />

indem sie a)<br />

alternative<br />

Angebote<br />

machen <strong>und</strong> b) als Region mit<br />

gemeinsamen Projekten <strong>und</strong> Angeboten<br />

auftreten.<br />

Fazit<br />

Entscheidend ist, dass<br />

Kommunen aus dem Aufrüstungswettbewerb<br />

um<br />

Skitouristen aussteigen,<br />

indem sie a) alternative<br />

Angebote machen <strong>und</strong><br />

b) als Region mit gemeinsamen<br />

Projekten <strong>und</strong><br />

Angeboten auftreten.<br />

Die Tourismusbranche<br />

als „Opfer<br />

<strong>und</strong> Täter“ des<br />

Klimawandels wird<br />

sehr rasch den Weg<br />

zur Vermeidungsstrategie<br />

finden<br />

müssen, wenn sie<br />

extrem hohe<br />

Folgekosten<br />

vermeiden will.<br />

In den 1990er Jahren war die Verdrängungsstrategie<br />

in der Tourismuswirtschaft,<br />

den Klimawandel <strong>und</strong> seine Folgen<br />

betreffend, stark ausgeprägt. Die<br />

ostentative Realität hat die Branche<br />

wachgerüttelt. Die Anpassungsstrategie<br />

hat sich durchgesetzt. Doch der Bau<br />

von weiteren Beschneiungsanlagen,<br />

von neuen, hochalpinen Skianlagen<br />

<strong>und</strong> das Zudecken von Gletschern kann<br />

die ökonomische Situation der Wintertourismusbranche<br />

nur noch einige<br />

Jahrzehnte befriedigend retten. Die<br />

Tourismusbranche als<br />

„Opfer <strong>und</strong> Täter“ des<br />

Klimawandels wird<br />

sehr rasch den Weg<br />

zur Vermeidungsstrategie<br />

finden müssen,<br />

wenn sie extrem hohe<br />

Folgekosten vermeiden<br />

will. Letztlich<br />

liegt es an jedem einzelnen<br />

Menschen <strong>und</strong><br />

jeder einzelnen<br />

Gemeinde Engagement<br />

zu zeigen.<br />

KOMMUNAL 29


Aber nicht nur die Kommunalpolitik<br />

wird im Frühherbst stark in Kärnten<br />

vertreten sein, sondern auch die B<strong>und</strong>espolitik.<br />

Die Gastgeber, Präsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer <strong>und</strong> der<br />

Präsident des Kärntner Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

Bgm. Hans Ferlitsch, werden unter<br />

anderem B<strong>und</strong>espräsident Dr. Heinz<br />

Fischer sowie B<strong>und</strong>eskanzler Dr. Alfed<br />

Gusenbauer am Freitag als Festredner<br />

begrüßen können. Für die Fachtagung<br />

ist die Podiumsteilnahme von B<strong>und</strong>esminister<br />

DI Josef Pröll vorgesehen.<br />

Prominente Diskutanten<br />

Bereits am Donnerstag wird es ein<br />

interessantes <strong>und</strong> abwechslungsreiches<br />

Programm geben. Am ersten Veranstaltungstag<br />

wird die Fachtagung zum<br />

Thema „Daseinsvorsorge im ländlichen<br />

Raum“ im Kommunalcorner der Messe -<br />

Gemeindetag 2007<br />

Gemeindetag: Auch heuer geht alles weitgehend übers Internet<br />

Online-Anmeldung<br />

wird kräftig genutzt<br />

Eines steht bereits fest: Die Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter der österreichischen Gemeinden<br />

freuen sich schon auf den bevorstehenden „54. Österreichischen Gemeindetag“ am<br />

27. <strong>und</strong> 28. September in Klagenfurt. Die seit Anfang April frei geschaltete Online-<br />

Anmeldung wird erfreulicherweise bereits kräftig in Anspruch genommen.<br />

Das Programm des Gemeindetages<br />

Donnerstag, 27. September<br />

◆ ab 9 Uhr<br />

Registratur <strong>und</strong> Ausgabe der Tagungsmappen<br />

im Tagungsbüro<br />

◆ 11.00 Uhr<br />

Eröffnung des Österreichischen<br />

Gemeindetages 2007 <strong>und</strong> der<br />

Kommunalmesse 2007<br />

◆ ab 11.30 Uhr bis 17 Uhr<br />

„Fest der Kärntner Regionen“<br />

Die Kärntner Regionen präsentieren<br />

ihr traditionell künstlerisches Können<br />

<strong>und</strong> ihre kulinarischen Köstlichkeiten<br />

◆ 13.00 Uhr<br />

Fachtagung „Daseinsvorsorge im<br />

ländlichen Raum“<br />

� Fachreferat<br />

� Podiumsdiskussion mit Umweltminister<br />

Josef Pröll (angefragt),<br />

Dr. Gaby Schaunig, Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />

von Kärnten,<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es, Dr. Christoph<br />

Leitl (angefragt), Präsident der<br />

Wirtschaftskammer, <strong>und</strong> Rudolf<br />

H<strong>und</strong>storfer, Präsident des Österreichischen<br />

Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es<br />

� Preisverleihung „Innovativste<br />

Gemeinde Österreichs 2007“<br />

◆ 15.30 Uhr<br />

Besichtigung des neuen „Wörtherseestadions“<br />

◆ 19 Uhr<br />

Galaveranstaltung „Kärnten im Alpen-<br />

Adria Raum“ mit Abendessen<br />

Freitag 28. September<br />

◆ 9.30 Uhr<br />

Offizieller Festakt zum<br />

54. Österreichischen Gemeindetag<br />

� Begrüßung <strong>und</strong> Referat Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer, Präsident des<br />

Österreichischen Gemeinde -<br />

b<strong>und</strong>es<br />

� Grußworte von einem Vertreter<br />

des Österreichischen Städteb<strong>und</strong>es,<br />

von Jörg Haider, Landeshauptmann<br />

von Kärnten, von<br />

Alfred Gusenbauer, B<strong>und</strong>eskanzler<br />

der Republik Österreich sowie<br />

von Heinz Fischer, B<strong>und</strong>espräsident<br />

der Republik Österreich<br />

� Ehrungen<br />

◆ 12.00 Uhr<br />

Mittagessen in der Messearena<br />

halle 3 stattfinden. Diese wird durch<br />

einen Vortrag eingeleitet <strong>und</strong> mit einer<br />

Podiumsdiskussion fortgesetzt. Als<br />

Traditionell wird Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />

Helmut Mödlhammer sowohl die<br />

Kommunalmesse 2007 als auch den 54.<br />

Österreichischen Gemeindetag eröffnen.<br />

Gesprächspartner von Präsident Mödlhammer<br />

wurden B<strong>und</strong>esminister DI<br />

Josef Pröll, die Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />

<strong>und</strong> Sozialreferentin von<br />

Kärnten, Dr. Gaby Schaunig, der Präsident<br />

des Österreichischen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>s,<br />

Rudolf H<strong>und</strong>storfer, <strong>und</strong><br />

der Präsident der Wirtschaftskammer<br />

Österreichs, Dr. Christoph Leitl, eingeladen.<br />

Anmeldung<br />

Alle aktuellen Informationen finden<br />

sich auf der Homepage des Österreichischen<br />

Gemeindetages 2007<br />

www.gemeindetag.at, über die auch<br />

die Online-Anmeldung möglich ist.<br />

KOMMUNAL 31


Europa<br />

1000 Bürgermeister fahren nach Europa<br />

Brüssel <strong>für</strong><br />

Kommunalpolitiker<br />

Europa <strong>für</strong> Kommunalpolitiker verständlich<br />

machen. Das ist eines der Ziele der<br />

zweiten Bildungsreise <strong>für</strong> Kommunalpolitiker/innen,<br />

die im Juni nach Brüssel<br />

führen wird. Speziell <strong>für</strong> Gemeindevertreter/innen<br />

hat der Gemeindeb<strong>und</strong><br />

da<strong>für</strong> ein kommunales Fachprogramm<br />

mit Terminen bei prominenten EU-Politikern<br />

zusammen gestellt.<br />

„Ich sehe die Arbeit der Europäischen<br />

Union nun schon mit anderen Augen“,<br />

berichtet ein Teilnehmer an einer Brüssel-Reise<br />

aus dem Vorjahr.<br />

Das EU-Parlament in Brüssel – <strong>und</strong> seit<br />

mehr als zehn Jahren ist der Gemeindeb<strong>und</strong><br />

mit einer eigenen Außenstelle in<br />

der EU-Metropole vertreten.<br />

In Partnerschaft mit der Vertretung der<br />

EU-Kommission in Wien organisiert der<br />

Österreichische Gemeindeb<strong>und</strong> nun<br />

schon die zweite Kommunalreise. Die<br />

erste hatte Anfang 2007 in die Hauptstadt<br />

der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft,<br />

nach Berlin, geführt. Dort konnten<br />

die Teilnehmer ein hochkarätiges<br />

kommunales Programm absolvieren<br />

(KOMMUNAL berichtete).<br />

Die zweite Reise dieses Jahres führt vom<br />

7. bis zum 9. Juni 2007 direkt ins Zentrum<br />

der europäischen Macht, nach<br />

Brüssel. „Wir haben <strong>für</strong> die Teilnehmer<br />

dieser Reise ein hochqualitatives kommunales<br />

Programm zusammengestellt“,<br />

erklärt Gemeindeb<strong>und</strong>-Generalsekretär<br />

Dr. Robert Hink. „So ist etwa ein Treffen<br />

mit MEP Othmar Karas, inklusive einer<br />

Diskussion <strong>und</strong> einer Führung durchs<br />

Europäische Parlament, vorgesehen.“<br />

Zum Zeitpunkt der Reise tagt auch der<br />

Ausschuss der Regionen (AdR) in Brüssel,<br />

an dessen Plenarsitzung die beiden<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>-Vertreter Vizepräsident<br />

Bgm. Bernd Vögerle <strong>und</strong> Prof. Walter<br />

Zimper teilnehmen werden. „Kommunal-<br />

32 KOMMUNAL<br />

reisende können die Arbeit des AdR also<br />

aus nächster Nähe beobachten <strong>und</strong> werden<br />

von kompetenten <strong>und</strong> bekannten<br />

Mitgliedern mit Informationen versorgt“,<br />

so Hink, der selbst auch an der Bildungsreise<br />

im Juni teilnehmen wird. Ergänzt<br />

wird dieser Teil durch einen Besuch beim<br />

Rat der Gemeinden <strong>und</strong> Regionen Europas,<br />

dem RGRE. Dabei wird es voraussichtlich<br />

zu einem Treffen mit RGRE-<br />

Generalsekretär Jeremy Smith kommen.<br />

Ein Besuch der ständigen Vertretung<br />

Österreichs bei der EU sowie des<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>-Büros in Brüssel r<strong>und</strong>en<br />

das kommunale Fachprogramm ab.<br />

„Unser Büro in Brüssel steht übrigens<br />

allen Gemeinden – unabhängig von dieser<br />

einen Reise – jederzeit mit Rat <strong>und</strong><br />

Tat zur Verfügung“, so Hink.<br />

Neu ist bei dieser Reise auch, dass die<br />

Abflüge nicht nur von Wien, sondern<br />

auch von Graz, Linz <strong>und</strong> Salzburg angeboten<br />

werden. Buchbar ist die Reise ausschließlich<br />

über www.kommunalnet.at/<br />

reise (dort finden Sie auch das Programm<br />

mit allen Details, den Preis sowie<br />

die inkludierten Leistungen). Zur Teilnahme<br />

aufgerufen sind alle Bürgermeister/innen<br />

sowie Gemeindemandatare<br />

<strong>und</strong> –mitarbeiter. Studienreisen sind<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich steuerlich absetzbar.<br />

Von Seiten des Gemeindeb<strong>und</strong>es werden<br />

auch an dieser Reise Spitzenvertreter<br />

teilnehmen. KOMMUNAL wird auch<br />

über diese Reise in Wort <strong>und</strong> Bild berichten.<br />

Melden Sie sich möglichst rasch an,<br />

diese Reisen sind im Normalfall relativ<br />

schnell ausgebucht.<br />

Die übernächste Reise <strong>für</strong> Gemeindevertreter/innen,<br />

die vom Gemeindeb<strong>und</strong><br />

organisiert wird, wird die Teilnehmer<br />

nach Strassburg, der „zweiten EU-Hauptstadt,<br />

führen. „Auch dabei werden wir –<br />

exklusiv <strong>für</strong> Gemeindevertreter/innen –<br />

ein spezielles kommunales Programm<br />

vorbereiten“, kündigt Hink an.<br />

Die weiteren Reisen des Jahres 2007<br />

führen im Oktober nach Lissabon (Portugal<br />

hat die EU-Präsidentschaft im zweiten<br />

Halbjahr 2007),<strong>und</strong> erneut nach<br />

Brüssel (November). Nähere Details entnehmen<br />

Sie bitte dem Info-Kasten.<br />

Die Kommunalreisen 2007<br />

◆ 7. bis 9. Juni Brüssel<br />

◆ 3. bis 5. September Strassburg<br />

◆ 25. bis 28. Oktober Lissabon<br />

◆ 28. bis 30. November Brüssel<br />

Dieser „R<strong>und</strong>e Tisch“ zum Thema<br />

„Städte <strong>und</strong> Gemeinden sowie<br />

Großstadtregionen im österreichischen<br />

föderalistischen System“ war Teil<br />

eines globalen Föderalismusdialogs. Das<br />

Programm des Dialoges möchte die Teilnehmer<br />

in einen vergleichenden Dialog<br />

über die Kernthemen des Föderalismus<br />

einbeziehen – ein Dialog, der weltweit<br />

geführt wird: außer Österreich nehmen<br />

an dem Programm noch Australien, Brasilien,<br />

Kanada, Deutschland, Indien,<br />

Mexiko, Nigeria, Südafrika, Spanien, die<br />

Schweiz <strong>und</strong> die Vereinigten Staaten teil.<br />

Die Umsetzung erfolgt unter dem Dach<br />

des Forum of Federations and the International<br />

Assosiation of Centers for<br />

Federal Studies (IACFS), einer gemeinnützigen<br />

NGO mit Sitz in Ottawa/<br />

Kanada, die damit einen Beitrag zur Stärkung<br />

demokratisch legitimierter Politik<strong>und</strong><br />

Verwaltungsführung leisten möchte.<br />

Der Vorsitzende<br />

des<br />

Institutes der<br />

Regionen<br />

Europas,<br />

Univ.-Doz. Dr.<br />

Franz Schausberger<br />

<strong>und</strong><br />

der Leiter des<br />

Landes-<br />

Europabüros<br />

Salzburg, Dr.<br />

Andreas Kiefer,<br />

hatten als<br />

österreichischeKoordinatoren<br />

die<br />

Aufgabe, auf<br />

Daran, dass die<br />

kommunale Selbstverwaltung<br />

in Österreich<br />

vor allem <strong>für</strong> die<br />

zukünftige Entwicklung<br />

unseres Staatswesens<br />

ein Schlüsselelement<br />

darstellt, bestehen<br />

keine Zweifel.<br />

der Basis der Diskussion einer vielfältig<br />

zusammengesetzten Expertenr<strong>und</strong>e aus<br />

Politik, Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis einen<br />

Länderbericht über Österreich zu verfassen.<br />

Der Länderbericht wird sich intensiv<br />

mit der Geschichte, den Strukturen <strong>und</strong><br />

Institutionen der kommunalen Selbstverwaltung<br />

auseinandersetzen. Letztlich entscheidet<br />

auch in Österreich der institutionelle,<br />

verfassungsrechtliche Rahmen über<br />

die Rolle der Städte <strong>und</strong> Gemeinden, insbesondere<br />

im Verhältnis zu B<strong>und</strong>, Ländern,<br />

aber auch der Europäischen Union.<br />

Unbeschadet der Tatsache, dass oftmals<br />

die Größe einer Stadt oder Gemeinde<br />

wesentlich <strong>für</strong> ihre funktionelle Rolle in<br />

der Region ist, besteht in Österreich das<br />

Prinzip der sog. „Einheitsgemeinde“,<br />

wonach gr<strong>und</strong>sätzlich allen Gemeinden<br />

(mit Ausnahme der Statutarstädte) die<br />

gleichen Aufgaben, Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />

zukommen. Auch im Rahmen des Österreichischen<br />

Dialogs zur kommunalen<br />

Selbstverwaltung wurde das Prinzip der<br />

„Einheitsgemeinde“ intensiv diskutiert<br />

<strong>und</strong> auch kritisch hinterfragt. Trotz der


Fotos: Marija Marjanovic<br />

Ein hochkarätiges Expertenpublikum diskutierte im Sitzungssaal<br />

der Kommunalkredit – im Bild rechts Generaldirektor Dr. Reinhard<br />

Platzer zwischen Dr. Franz Schausberger <strong>und</strong> Wiens Vizebürgermeister<br />

a. D. Sepp Rieder – über die kommunale Selbstverwaltung.<br />

Für den Gemeindeb<strong>und</strong> diskutierte Präsident Helmut Mödlhammer<br />

(Bild oben Mitte) mit.<br />

Österreichs kommunale Selbstverwaltung im Globalcheck<br />

Es ging um die zentralen Fragen der kommunalen Selbstverwaltung, denen sich ein<br />

hochkarätiges Expertenteam aus Politik, Wissenschaft <strong>und</strong> Verwaltung auf Einladung<br />

des Institutes der Regionen Europas (IRE) sowie des Forum of Federations (IACFS)<br />

Mitte März 2007 in den Räumen der Kommunalkredit in Wien stellte.<br />

◆ Dr. Martin Huber<br />

faktischen Grenzen, an welche dieses<br />

Prinzip im Hinblick auf die immer größeren<br />

Herausforderungen <strong>für</strong> die Kommunen<br />

stößt, wurde es von der Mehrheit der<br />

Experten dennoch als unverzichtbarer<br />

Baustein des kommunalen Selbstverwaltungsmodells<br />

in Österreich eingestuft.<br />

Einigkeit herrschte darüber, dass die verfassungsrechtlich<br />

verankerte <strong>und</strong> in der<br />

Praxis gelebte Selbstverwaltung der<br />

Städte <strong>und</strong> Gemeinden eine der wichtigsten<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> ein verantwortungsvolles<br />

<strong>und</strong> demokratisch geführtes Staats-<br />

Das Resümee<br />

Die Veranstaltung des IRE hat die an sie<br />

selbst gestellte, hohe Zielsetzung in vollem<br />

Umfang erfüllt. Im Rahmen der Plattform<br />

war es möglich, weit über einen einfachen<br />

Gedankenaustausch hinaus, mit führenden<br />

Vertretern der Politik, Wissenschaft <strong>und</strong><br />

Verwaltung des gegenwärtige System der<br />

kommunalen Selbstverwaltung kritisch zu<br />

hinterfragen <strong>und</strong> – auch im internationalen<br />

Vergleich – auf den Prüfstein zu legen. Das<br />

Ergebnis des Dialogs ist ein klares Votum<br />

<strong>für</strong> das österreichische Modell der kommunalen<br />

Selbstverwaltung. Wie gut die Herausforderungen<br />

der Zukunft von den Städten<br />

<strong>und</strong> Gemeinden in Österreich bewältigt<br />

werden können, wird nach Einschätzung<br />

der Experten sehr wesentlich davon abhängen,<br />

wie weit die bestehenden Möglichkei-<br />

wesen darstellt. Durch das Subsidiaritäts -<br />

prinzip – die „höheren“ Ebenen (B<strong>und</strong>,<br />

Länder) sollen nur dort in Erscheinung<br />

treten, wo Aufgaben der örtlichen<br />

Gemeinschaft nicht von dieser in eigener<br />

Verantwortung bewältigt werden können<br />

– erfährt das Staatswesen ein Maximum<br />

an demokratischer Mitbestimmung <strong>und</strong><br />

politischer Stabilität. Um diese Rolle effizient<br />

wahrnehmen zu können, war die<br />

verfassungsrechtliche Verankerung der<br />

Interessensvertretungen Gemeindeb<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Städteb<strong>und</strong> ein wichtiger Schritt.<br />

ten der interkommunalen Kooperation –<br />

sowohl im hoheitlichen, als auch im privatwirtschaftlichen<br />

Bereich – verstärkt genutzt<br />

werden können. Auch angesichts steigender<br />

Belastungen <strong>und</strong> zunehmender Aufgabenbereiche<br />

der Kommunen wird es auch<br />

in Zukunft – jedenfalls aus der Sicht des<br />

Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es – keine<br />

Alternative zum sog. Modell der österreichischen<br />

„Einheitsgemeinde“ geben. Die<br />

zunehmende Vernetzung <strong>und</strong> der immer<br />

einfachere <strong>und</strong> raschere Informationsaustausch<br />

bieten die erhebliche Chance einer<br />

nicht nur europäischen, sondern weltweiten<br />

Standortbestimmung der kommunalen<br />

Selbstverwaltung, aus der auch wichtige<br />

Rückschlüsse <strong>und</strong> Erkenntnisse <strong>für</strong> unsere<br />

eigene Zukunft gewonnen werden können.<br />

Europa<br />

Kritische Prüfung mit<br />

Bravour bestanden<br />

Am Ende des eintägigen Dialogs wurde<br />

einmal mehr deutlich, dass die österreichischen<br />

Kommunen vor enormen<br />

Herausforderungen – insbesondere im<br />

Sozialbereich <strong>und</strong> in der Daseinsvorsorge<br />

– stehen. Herausforderungen, die sie, wie<br />

Präsident Mödlhammer betonte, vor<br />

allem dadurch bewältigen können, indem<br />

sie die bestehenden Möglichkeiten der<br />

interkommunalen Kooperation gezielt<br />

<strong>und</strong> effizient einsetzen. Einer „staatlich<br />

verordneten“ Zusammenarbeit werden<br />

ungleich geringere Erfolgsaussichten eingeräumt<br />

als dies bei einer freiwilligen<br />

Zusammenarbeit der Fall ist, die auch von<br />

der Überzeugung der beteiligten Gebietskörperschaften<br />

getragen wird.<br />

◆ Dr. Martin<br />

Huber ist Landesgeschäftsführer<br />

des Salzburger Gemeindeverbandes<br />

<strong>und</strong> Lehrbeauftragter <strong>für</strong><br />

Gemeinderecht am Technikum Kärnten<br />

KOMMUNAL 33


Europa<br />

AdR-Erklärung von Rom: Eine Vision zur Zukunft Europas<br />

Die „Europa Erklärung“ wurde am Ende<br />

einer AdR-Sonderplenartagung <strong>und</strong><br />

hochrangigen Gedenkzeremonie zum 50.<br />

Jahrestag der Römischen Verträge in der<br />

italienischen Hauptstadt verabschiedet.<br />

Weiterhin wurden vermehrten Investitionen<br />

in zukunftsorientierte Maßnahmen<br />

wie der Umweltschutz Kampf gegen die<br />

34 KOMMUNAL<br />

Ein Event – zwei Gipfel: Während das offizielle Europa den 50. Jahrestag des Vertrages<br />

von Rom zelebrierte (Bild oben), traf sich auch Europas Jugend (links). Sie<br />

ist es, die die kommenden Jubiläen feiern werden.<br />

AdR fordert neuen<br />

„Vertrauenspakt“<br />

Der Ausschuss der Regionen (AdR) verkündete anlälich des 50. Jahrestages der Verträge<br />

von Rom am 23. März seine Vision zur Zukunft Europas mit der nach drücklichen Forderung<br />

nach einem „Vertrauenspakt“ zwischen der EU <strong>und</strong> den Bürgern.<br />

globale Erwärmung, eine stärkere<br />

Dezentralisierung <strong>und</strong> eine größeren<br />

Achtung der regionalen <strong>und</strong> lokalen Vielfalt<br />

<strong>und</strong> Identität sowie der regionalen<br />

<strong>und</strong> kommunalen Selbst verwaltung<br />

gefordert.<br />

Dieser Festakt, dessen Vorsitz der AdR-<br />

Präsident Michel Delebarre führte, fand<br />

Die Österreich-Delegation, die <strong>für</strong> die Verabschiedung der „Europa-Erklärung der Regionen<br />

<strong>und</strong> Gemeinden“ in Rom stimmte: Vorarlbergs Landtagspräsident Gebhard Halder,<br />

Prof. Walter Zimper (Gemeindeb<strong>und</strong>), OÖ-Landeshauptmann Sepp Pühringer, Niederösterreichs<br />

Europa-Landesrätin Johanna Mikl-Leitner, Vizepräsident Bernd Vögerle<br />

(Gemeindeb<strong>und</strong>), Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider <strong>und</strong> Tirols Landeschef Herwig<br />

van Staa. Nicht im Bild der steirische Landeshauptmann Franz Voves <strong>und</strong> Salzburgs<br />

Bürgermeister Heinz Schaden.<br />

auf Einladung von Pietro Marrazzo, Präsident<br />

der Region Latium, in der prunkvollen<br />

Kulisse des Auditorium Conciliazione<br />

statt. Der Präsident der Europä -<br />

ischen Kommission José Manuel Barroso<br />

<strong>und</strong> der italienische Ministerpräsident<br />

Romano Prodi zählten zu den wichtigsten<br />

Rednern der Veranstaltung, an der<br />

mehr als 600 europäische, nationale,<br />

regionale <strong>und</strong> lokale politische Mandatsträger<br />

sowie Vertreter des Europäischen<br />

Jugendgipfels teilnahmen.<br />

Präsident Delebarre, Mitglied der Französischen<br />

Nationalversammlung <strong>und</strong><br />

Bürgermeister von Dün kirchen, Frankreich,<br />

erklärte, dass dieses Ereignis nicht<br />

nur die Gelegenheit biete, den unschätzbaren<br />

Bei trag zu würdigen, den die EU<br />

in den vergangenen 50 Jahren zu Frieden,<br />

Demokratie <strong>und</strong> Wohlstand geleistet<br />

habe, sondern auch die Chance, die<br />

„triumphale Rückkehr der lokalen<br />

Gebietskörperschaften in den Mittelpunkt<br />

der europäischen Bühne“ zu<br />

unterstreichen. Der Wohlstand <strong>und</strong> Einfluss<br />

Europas im Mittelalter <strong>und</strong> in der<br />

Renaissance habe seine Wurzeln in den<br />

Städten, Provinzen, Regionen, Fürstentü -


Den Vorsitz führte AdR-Präsident Michel<br />

Delebarre, flankiert von José-Manuel Barroso<br />

(links) <strong>und</strong> Pietro Marrazzo, Präsident<br />

der Region Latium.<br />

mern, Herzogtümern <strong>und</strong> Grafschaften<br />

gehabt. „Heute muss Europa angesichts<br />

der zunehmenden Glo balisierung <strong>und</strong><br />

des Eintritts in das Zeitalter der Informationsgesellschaft<br />

verstärkt auf seine geografische<br />

Vielfalt <strong>und</strong> die Dynamik seiner<br />

regionalen Akteure setzen“, erklärte er<br />

der Versammlung.<br />

Der AdR habe mit der Verabschiedung<br />

seiner Europa-Erklärung demonstrieren<br />

wollen, dass er sich fest verpflichtet<br />

habe, einen Beitrag zur Schaffung „eines<br />

neuen Vertrauenspakts zwischen der<br />

Union, ihren verschiedenen Regierungsebenen<br />

<strong>und</strong> ihren Bürgern„ <strong>und</strong> zur<br />

„Unterstützung der Staats- <strong>und</strong><br />

Regierungs chefs im Hinblick auf einen<br />

raschen Abschluss des Verfassungsprozesses<br />

<strong>und</strong> der unerlässlichen Reform der<br />

Verträge zu leisten, ohne dabei Errungenschaften<br />

anzutasten, die bereits von<br />

den Gebietskörperschaf ten bzw. <strong>für</strong> diese<br />

erlangt wurden, insbesondere in Bezug<br />

auf die Überwachung der Einhaltung des<br />

Subsi diaritätsprinzips <strong>und</strong> den territorialen<br />

Zusammenhalt“.<br />

In seiner Rede in der ersten Diskussionsr<strong>und</strong>e<br />

verwies Kommissionspräsident<br />

José Manuel Barroso auf die Schlüsselrolle,<br />

die die lokalen <strong>und</strong> regionalen<br />

Gebietkörperschaften dabei spielen, das<br />

Vertrauen der Öffentlichkeit in Europa<br />

wiederzugewinnen. „Der Ausschuss der<br />

Regionen bildet nach wie vor die Gr<strong>und</strong>lage<br />

<strong>für</strong> den Vertrauenspakt zwischen<br />

der EU <strong>und</strong> ihren Bürgern ... Nizza reicht<br />

nicht aus … wir müssen unsere Mitgliedstaaten<br />

dazu anhalten, einen Konsens zu<br />

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Fax: 0032/2/ 282 2325<br />

Web: www.cor.eu.int/de<br />

finden, da unsere Zukunft davon<br />

abhängt.“<br />

Italiens Ministerpräsident Romano Prodi<br />

war in diesem Punkt ebenfalls sehr deutlich.<br />

Der Vertrag müsse noch vor den<br />

Wahlen zum Europäischen Parlament<br />

2009 unter Dach <strong>und</strong> Fach sein.<br />

Im Mittelpunkt seiner Rede stand jedoch<br />

die Rolle der lokalen <strong>und</strong> regionalen<br />

Gebietskörperschaften. Europa sei nicht<br />

nur eine Union der Staaten <strong>und</strong> Völker,<br />

sondern auch eine „Union lokaler<br />

Gemeinschaf ten“, die durch ihre Zusammenarbeit<br />

dazu beitrügen, dass sich<br />

Europa zu einem weltweiten Akteur ent -<br />

wickle. Der ehemalige Präsident der<br />

Europäischen Kommission betonte, wie<br />

wichtig das Subsidiaritäts prinzip <strong>und</strong> ein<br />

Bottom-up-Ansatz sind, <strong>und</strong> drängte die<br />

lokalen <strong>und</strong> regionalen Gebietskörperschaften,<br />

sich auf drei „Missionen“ zu<br />

konzentrieren: den Bürgern mehr Gehör<br />

Die Kommission Barroso hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, Europa seinen Bürgern<br />

wieder näher zu bringen <strong>und</strong> die<br />

physische <strong>und</strong> mentale Kluft zu<br />

schließen, die die Menschen daran hindert,<br />

die Rolle <strong>und</strong> Bedeutung Europas<br />

nachzuvollziehen.<br />

Das Ziel ist einfach: einen Weg zu finden,<br />

damit Europa durch mehr Offenheit <strong>und</strong><br />

wirksamere Instrumente <strong>für</strong> sich selbst<br />

sprechen kann.<br />

Die Kommission hat daher im November<br />

2005 die „europäische Transparenzinitiative<br />

vorgestellt.<br />

Im Mai 2006 wurde als Kernstück dieser<br />

Initiative ein Grünbuch veröffentlicht.<br />

„Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf,<br />

Bescheid zu wissen“ – so lautet die wichtigste<br />

Botschaft des Grünbuchs über die<br />

europäische Transparenzinitiative. Mit<br />

dem Grünbuch soll eine Debatte über die<br />

Lobbyarbeit, die Einführung rechtlicher<br />

Verpflichtungen <strong>für</strong> die Mitgliedstaaten<br />

zur Veröffentlichung von Informationen<br />

über die Empfänger von EU-Geldern im<br />

Rahmen der geteilten Mittelverwaltung<br />

<strong>und</strong> die Konsultationspraktiken der Kommission<br />

angestoßen werden. Alle Bürger,<br />

denen die EU ein Anliegen ist, konnten<br />

Europa<br />

schenken <strong>und</strong> besser vermitteln, was die<br />

EU beinhaltet, sich <strong>für</strong> einen Ausbau der<br />

kommunalen <strong>und</strong> regionalen Selbstverwaltung<br />

einsetzen <strong>und</strong> durch eine netzförmige<br />

Zusammenarbeit auf allen<br />

Regierungsebenen den institutionellen<br />

Zusammen halt stärken.<br />

Der Präsident der Region Latium, Pietro<br />

Marrazzo, war sich mit seinen Landsmännern<br />

darin einig, dass mit der<br />

Öffentlichkeit ein angemessener Dialog<br />

über die Zukunft geführt werden müsse.<br />

„Wenn unser Kontinent wirklich wachsen<br />

will, müssen wir auf die Stimmen unserer<br />

Bürger hören“, sagte er.<br />

Der vollständige Wortlaut der<br />

wichtigsten Reden kann von der<br />

AdR-Website abgerufen werden:<br />

www.cor.europa.eu.<br />

Mit Europa<br />

auf du <strong>und</strong> du<br />

Mehr Transparenz <strong>für</strong> „Brüssel“<br />

Die Öffentlichkeit hat ein recht<br />

darauf, Bescheid zu wissen<br />

sich mit den Fragen in diesem Grünbuch<br />

befassen <strong>und</strong> der Kommission ihre Meinung<br />

bis Ende August mitteilen.<br />

Mittlerweile gibt es weitere Fortschritte,<br />

die die Transparenz auf europäischer<br />

Ebene erhöhen sollen. So veröffentlicht<br />

die Kommission alle Empfänger der von<br />

ihr vergebenen EU-Geldern auf einer<br />

eigenen Homepage: http://ec.europa.<br />

eu/grants/index_de.htm.<br />

Alle Pressekonferenzen der Kommission<br />

können direkt im Web angeschaut werden:<br />

http://ec.europa.eu/<br />

avservices/home/ index_en.cfm<br />

Am Server des Europäischen Parlaments<br />

können Sie alle Parlamentsdebatten live<br />

verfolgen: http://www.europarl.<br />

europa.eu/eplive/public/default_de.htm<br />

Seit November 2006 kann jeder Bürger<br />

die bisher geheimen Tagungen im so<br />

genannten „Mitentscheidungsverfahren“<br />

direkt <strong>und</strong> live im Internet mitverfolgen,<br />

zusätzlich werden alle Abstimmungsergebnisse<br />

im jeweiligen Rat veröffentlicht<br />

http://www.consilium.europa.eu/<br />

showPage.asp?id=1103&lang=de&<br />

mode=g.<br />

DI Karl Georg Doutlik<br />

Europäische Kommission in Österreich<br />

KOMMUNAL 35


Familienaudit<br />

Audit familien-<strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche Gemeinde<br />

Ein Gütesiegel<br />

<strong>für</strong> alle<br />

Kommunen<br />

Mit der Familie & Beruf Management GmbH sind die<br />

österreichische Gemeinden auf dem besten Weg zum<br />

internationalen Gütesiegel.<br />

Seit 2004 haben 32 österreichische<br />

Gemeinden die Teilnahmevereinbarung<br />

zum Audit unterfertigt. Im Modellprojekt<br />

wurde neun<br />

Gemeinden ein Gr<strong>und</strong>zertifikat<br />

verliehen,<br />

<strong>und</strong> im Jahr 2006<br />

konnten zwei Gemeinden<br />

den Auditprozess<br />

erfolgreich abschließen.<br />

Beim Erfahrungsaustausch<br />

zum Audit<br />

familien-<strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche<br />

Gemeinde<br />

in Salzburg kamen<br />

Teilnehmer/innen aus<br />

ganz Österreich.<br />

Positive Aufnahme<br />

Das Audit familien- <strong>und</strong><br />

kinderfre<strong>und</strong>liche<br />

Gemeinde wird von den<br />

Gemeindemitgliedern<br />

Das Gütesiegel<br />

Die teilnehmenden Gemeinden<br />

/ Marktgemeinden / Städte<br />

werden nach abgeschlossener Auditierung<br />

von der Republik Österreich,<br />

dem B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Familien <strong>und</strong><br />

Jugend, mit dem<br />

Gütesiegel „Audit<br />

familie- <strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche<br />

Gemeinde“ ausgezeichnet.<br />

36 KOMMUNAL<br />

Ziel dieser Initiative<br />

ist es, familien<strong>und</strong>kinderfre<strong>und</strong>liche<br />

Maßnahmen in<br />

der Gemeinde zu<br />

erkennen <strong>und</strong><br />

weitere zu forcieren.<br />

sehr positiv angenommen.<br />

Das Audit ist ein spezifisches Angebot<br />

an österreichische Gemeinden, Marktgemeinden<br />

<strong>und</strong> Städte.<br />

Ziel dieser Initiative ist<br />

es, familien-<strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche<br />

Maßnahmen<br />

in der Gemeinde zu<br />

erkennen <strong>und</strong> weitere zu<br />

forcieren.<br />

Es fördert das „miteinander“,<br />

die Identifikation<br />

der Bürger/innen mit<br />

ihrer Gemeinde wird verstärkt,<br />

die Attraktivität<br />

der Gemeinde als Wirtschaftsstandort<br />

wird<br />

erhöht, <strong>und</strong> die Umsetzung<br />

der neuen familien- <strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>lichen<br />

Maßnahmen trägt<br />

wesentlich dazu bei, dass sich<br />

Familien mit Kindern in der<br />

Gemeinde ansiedeln <strong>und</strong> in<br />

der Gemeinde bleiben.<br />

Ansiedelung statt<br />

Abwanderung!<br />

Gemeinden erlangen eine öffentliche<br />

Aufmerksamkeit, das Gütesiegel<br />

fördert den Tourismus zeigt es doch:<br />

Familien mit Kindern stehen bei uns an<br />

erster Stelle <strong>und</strong> sind willkommen.<br />

Information<br />

Ihr Weg zum Gütesiegel unter<br />

www.familienallianz.at<br />

Erfahrungen<br />

Am Ende des<br />

Weges steht das<br />

Gütesiegel<br />

„Der Auditprozess lässt neue<br />

Fre<strong>und</strong>schaften, Frauenr<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Stammtische entstehen“,<br />

das ist die Erfahrung von Hartmut<br />

Lindorfer, der als Gutachter<br />

<strong>für</strong> das Audit familien- & kinderfre<strong>und</strong>liche<br />

Gemeinde tätig ist<br />

<strong>und</strong> soeben die Auditierung in<br />

Feldkirch abgeschlossen hat.<br />

„Ich gratuliere den Gemeinden<br />

immer zu diesem Schritt. Natürlich<br />

ist der Arbeitsaufwand nicht<br />

zu unterschätzen. Aber am Ende<br />

des Weges steht das Gütesiegel,<br />

welches den Gemeinden große Vorteile<br />

in vielen<br />

Bereichen<br />

bringt.<br />

Gerade in Tourismusregionen<br />

wird dieses<br />

Gütesiegel<br />

sehr gerne <strong>für</strong><br />

Werbezwecke<br />

eingesetzt.<br />

Es geht aber<br />

nicht nur um<br />

die Endergebnisse.<br />

Hartmut Lindorfer,<br />

Gutachter<br />

„Audit familien-<br />

& kinderfre<strong>und</strong>liche<br />

Gemeinde“<br />

Die Phase der<br />

Zusammenarbeit<br />

schweißt<br />

die Gemeindemitglieder zusammen.<br />

Im Vorfeld wird vieles bereinigt,<br />

es kommt zu Aussprachen –<br />

das Klima ändert sich.<br />

Durch mehr Kommunikation entsteht<br />

auch mehr Verständnis <strong>für</strong><br />

die Bedürfnisse der einzelnen <strong>und</strong><br />

es werden Wege <strong>und</strong> Lösungen<br />

miteinander gesucht <strong>und</strong> erarbeitet.“


Aktion Ges<strong>und</strong>e Schule<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung durch Motivation <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />

Die Ges<strong>und</strong>e Schule<br />

Das Unterrichts- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsministerium sowie der Hauptverband der Sozialversicherungsträger<br />

starteten ein neues Projekt, um die Ges<strong>und</strong>heit von Österreichs Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen zu fördern. KOMMUNAL war bei der Präsentation dabei.<br />

Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt<br />

<strong>und</strong> soll die Themen ges<strong>und</strong>e<br />

Ernährung, Bewegung, Sucht, psychosoziales<br />

Wohlbefinden <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

an die Schulen<br />

»<br />

tragen <strong>und</strong> diese<br />

bei der Entwicklung<br />

von<br />

ges<strong>und</strong>heitsförderndenInitiativenunterstüt-<br />

Claudia Schmied<br />

zen. „Schule ist<br />

Unterrichtsministerin<br />

Lebens- <strong>und</strong><br />

Arbeitsraum“, so<br />

Unterrichtsministerin Schmied, „eine<br />

ges<strong>und</strong>e Schule ist wichtiger Schritt in<br />

ein ges<strong>und</strong>es Leben.“ Beim dem Projekt<br />

gehe es weniger um Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen,<br />

sondern um Motivation,<br />

konkrete Handlungsanleitungen <strong>und</strong> um<br />

das Schaffen von Rahmenbedingungen.<br />

Tägliche Turnst<strong>und</strong>e<br />

Eine ges<strong>und</strong>e Schule ist<br />

ein wichtiger Schritt in<br />

ein ges<strong>und</strong>es Leben.<br />

Neben dem Aufbau einer Organisationsstruktur<br />

soll u.a. auch ein Dienstleistungspool<br />

<strong>für</strong> die Schulen geschaffen<br />

werden. Auch die Qualitätssicherung<br />

<strong>und</strong> das Entwickeln von Instrumenten,<br />

mit denen die Ergebnisse der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

messbar werden, sind<br />

Ziele von „Ges<strong>und</strong>e Schule“, betont<br />

Schmied.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsverhalten wird durch die<br />

Schule beeinflusst. „Eine ges<strong>und</strong>e Schule<br />

ist ein wichtiger Schritt in ein ges<strong>und</strong>es<br />

Leben“, so die Unterrichtsministerin. Das<br />

Modellprojekt „bernoulli bewegt“ der<br />

Wiener AHS Bernoullistraße zeige, welche<br />

Initiativen Schulen im Bereich<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

setzen können. So gibt<br />

es dort u.a. Angebote<br />

wie „Vitaltage“ mit Fit -<br />

«<br />

ness-Checks, das Projekt<br />

„Bewegte Pause“ sowie<br />

ein ges<strong>und</strong>es Jausenbuffet.<br />

Im Unterrichtsfach<br />

Bewegung <strong>und</strong> Sport<br />

werden Sportarten wie<br />

Klettern oder Artistik schwerpunktmäßig<br />

unterrichtet. Und in zwei Klassen der 5.<br />

<strong>und</strong> 6. Schulstufe gibt es die tägliche<br />

Turnst<strong>und</strong>e. Schmied: „Die tägliche<br />

Sportst<strong>und</strong>e ist im Rahmen der Schulautonomie<br />

möglich, sie wird nur zu wenig<br />

genutzt.“<br />

Trendumkehr in Sachen<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

„Je früher Kinder über ges<strong>und</strong>heitsförderliche<br />

Verhaltensweisen informiert<br />

werden, desto eher werden sie später<br />

einen ges<strong>und</strong>en Lebensstil annehmen.<br />

Die Weichen <strong>für</strong> den weiteren Lebensweg<br />

werden also bereits in der Kindheit<br />

gestellt, <strong>und</strong> daher muss die optimale<br />

Entwicklung unserer Kinder einen<br />

besonderen Stellenwert in unserer<br />

Gesellschaft einnehmen“, so Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsministerin Andrea Kdolsky. „In der<br />

Regierungserklärung ist festgehalten,<br />

dass die B<strong>und</strong>esregierung Prävention<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung verstärken<br />

will. Das gemeinsame Projekt ,Ges<strong>und</strong>e<br />

Schule’ ist ein großer Schritt, um dieses<br />

Versprechen der österreichischen Bevölkerung<br />

gegenüber einzulösen“, betont<br />

Kdolsky.<br />

Länger leben bei guter<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

„Mit der Etablierung der Schulservicestellen<br />

der sozialen Krankenversicherung<br />

wurde ein erster Schritt gesetzt,<br />

Ges<strong>und</strong>heit in<br />

Schulen zu<br />

thematisieren“,<br />

erklärt<br />

der Verbandsvorsitzende<br />

des Hauptverbandes<br />

der<br />

Sozialversicherungsträger,<br />

Erich<br />

Laminger. Das<br />

gemeinsame<br />

Projekt<br />

„Ges<strong>und</strong>e<br />

Schule“ ist<br />

Gruppenbild mit Herrn: Ges<strong>und</strong>heitsministerin<br />

Andrea Kdolsky<br />

<strong>und</strong> Unterrichtsministerin Claudia<br />

Schmied präsentieren mit<br />

dem Verbandsvorsitzenden des<br />

Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger,<br />

Erich Laminger<br />

das neue Projekt „Ges<strong>und</strong>e<br />

Schule“.<br />

»<br />

Die optimale<br />

Entwicklung unserer<br />

Kinder muss einen<br />

besonderen Stellenwert<br />

in unserer<br />

Gesellschaft<br />

einnehmen.<br />

Andrea Kdolsky<br />

Ges<strong>und</strong>heitsministerin<br />

aus Sicht des Hauptverbandes ein weiterer<br />

wichtiger Beitrag <strong>für</strong> ein längeres<br />

Leben bei guter Ges<strong>und</strong>heit.<br />

KOMMUNAL 37<br />

«


Lebensministerium<br />

Durch den Kauf von zehn Prozent<br />

mehr regionalen Lebensmitteln<br />

werden diese Waren<br />

statt durchschnittlich 1700 km<br />

nur mehr 150 km weit transportiert.<br />

Das entspricht einer Reduktion<br />

von 116.000 Tonnen CO2.<br />

Josef Pröll: Konsequente Klimastrategie <strong>für</strong> Österreich<br />

Es geht um die Zukunft<br />

Eines der wichtigsten Themen der letzten Monate war sicherlich der Klimawandel. Die<br />

Diskussion darüber, was man <strong>für</strong> den Klimaschutz tun kann <strong>und</strong> muss, wird dabei mit<br />

viel Emotion geführt. Das ist verständlich, betrifft es doch jeden von uns.<br />

Die drohenden Schäden des Klimawandels<br />

sind immens. Einen ersten Eindruck<br />

konnte man bereits in den letzten Jahren<br />

bei den schon aufgetretenen Umweltschäden<br />

wie Lawinen, Überschwemmungen<br />

etc. gewinnen. Aber auch die Maßnahmen<br />

dagegen sind nicht billig.<br />

Klar ist aber: Wir müssen jetzt handeln.<br />

Wir müssen nicht nur in den Stopp des<br />

Klimawandels investieren, sondern auch<br />

in den Schutz der Menschen vor den<br />

Naturgefahren. Dies ist in einem Gebirgsland<br />

wie Österreich, das vom Klimawandel<br />

besonders betroffen ist, besonders<br />

wichtig.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat die B<strong>und</strong>esregierung<br />

eine Klimastrategie vorgelegt,<br />

um ihren Verpflichtungen nachzukom-<br />

Wir müssen nicht nur in<br />

den Stopp des Klimawandels<br />

investieren, sondern auch in den<br />

Schutz der Menschen vor den<br />

Naturgefahren.<br />

men. Ein Eckpunkt ist die Erhöhung der<br />

Mineralölsteuer, wobei es mir ein Anliegen<br />

war, den ländlichen Raum <strong>und</strong><br />

unsere Bäuerinnen <strong>und</strong> Bauern besonders<br />

zu berücksichtigen: So kommt es zu einer<br />

Erhöhung der Pendlerpauschale <strong>und</strong> bei<br />

den Bauern wird die Mineralölsteuer-<br />

Rückvergütung um 5 Cent angehoben.<br />

Damit ist in Verhandlungen der volle Ausgleich<br />

gelungen.<br />

Für die Bäuerinnen <strong>und</strong> Bauern ist ein<br />

38 KOMMUNAL<br />

weiterer wichtiger Eckpunkt in der Klimastrategie<br />

die Festschreibung der Bedeutung<br />

der Biomasse. Wir müssen uns<br />

anstrengen, die ambitionierten Ziele zu<br />

erreichen. Dabei ist eine massive Unterstützung<br />

aus dem neuen Klima- <strong>und</strong><br />

Energiefonds notwendig. In den nächsten<br />

Jahren werden insgesamt 500 Millionen<br />

Euro u.a. in die Bereiche Forschung &<br />

Entwicklung <strong>und</strong> die Markteinführung<br />

neuer Technologien gesteckt.<br />

Was kann nun jeder einzelne gegen den<br />

Klimawandel <strong>und</strong> <strong>für</strong> den Klimaschutz<br />

tun? Offensichtlich fällt es vielen schwer,<br />

von lieb gewonnenen Gewohnheiten<br />

Abstand zu nehmen. Daher habe ich die<br />

Diskussion initiiert, ob wirklich jede Fernreise<br />

notwendig ist <strong>und</strong> dass auch Flugbenzin<br />

besteuert werden soll. Wichtig war<br />

mir auch, die Konsumenten darauf hinzuweisen,<br />

dass sie beim täglichen Einkauf<br />

wichtige Beiträge zum Klimaschutz leisten<br />

können. Wir haben daher mit der AMA<br />

die Klimabelastung von Lebensmitteln,<br />

die mit Flugzeug, Schiff oder LKW weit<br />

transportiert werden, berechnen lassen.<br />

Dabei hat sich gezeigt, dass regionale <strong>und</strong><br />

saisonale Lebensmittel mit kurzen Transportwegen<br />

beitragen, das Klima zu schützen.<br />

Weit gereiste Lebensmittel dagegen<br />

haben einen hohen CO2-Rucksack <strong>und</strong><br />

belasten unser Klima immens.<br />

Dabei geht es nicht um einen absoluten<br />

Verzicht auf importierte Lebensmittel,<br />

sondern darum, Bewusstsein zu schaffen<br />

<strong>für</strong> mehr Regionalität <strong>und</strong> Saisonalität<br />

<strong>und</strong> damit <strong>für</strong> einen verbesserten Klimaschutz.<br />

Durch den Kauf von zehn Prozent<br />

mehr regionalen Lebensmitteln werden<br />

diese Waren statt durchschnittlich 1700<br />

km nur mehr 150 km weit transportiert.<br />

www.lebensministerium.at<br />

Das entspricht einer Reduktion von<br />

116.000 Tonnen CO2.<br />

Das bedeutet eine Reduzierung der gefahrenen<br />

LKW-Kilometer um 166 Millionen<br />

pro Jahr.<br />

Ihr Josef Pröll<br />

Umweltminister<br />

Die Bauherrenmappe<br />

Bauen <strong>für</strong> die Zukunft<br />

Ihr klima:aktiv Ratgeber <strong>für</strong> Bauen,<br />

Sanieren <strong>und</strong> Heizen<br />

Unter dem Titel „Bauen <strong>für</strong> die Zukunft“<br />

gibt es in der Bauherrenmappe der Initiative<br />

Handwerk nun auch eine klima:aktiv<br />

Broschüre mit ausführlichen Informationen<br />

zum Thema<br />

klima:aktives<br />

Bauen. Die Bauherrenmappe<br />

wird<br />

jedem künftigen<br />

Häuslbauer als<br />

Orientierungshilfe<br />

vor Planungsbeginn<br />

übergeben. Der<br />

klima:aktiv Ratgeber<br />

ist Teil<br />

dieser Bauherrenmappe<br />

<strong>und</strong><br />

gibt Auskunft<br />

über die klima:aktiv haus <strong>und</strong> passivhaus<br />

Kriterien, über Modernisierung des Eigenheims<br />

<strong>und</strong> über Möglichkeiten der Energieversorgung<br />

des Hauses mit erneuerbarer<br />

Energie (Solaranlagen, Holz, Wärmepumpen).<br />

Häuslbauer können die Bauherrenmappe<br />

kostenlos über das Bauamt<br />

jeder Gemeinde sowie bei den meisten<br />

regionalen Bankinstituten anfordern.<br />

www.klimaaktiv.at<br />

Foto: BMLFUW / Rita Newman


B<strong>und</strong>esminister Josef Pröll mit den Nationalparkdirektoren bei der Pressekonferenz<br />

zum Thema „Nationalparks in Österreich – Bilanz 2006 <strong>und</strong> das Programm 2007“.<br />

Erfolgreiche Bilanz 2006<br />

Nationalparks setzen zu neuer Saison<br />

neue Initiativen<br />

Zu Beginn der neuen Saison in den<br />

Nationalparks können diese eine erfolgreiche<br />

Bilanz 2006 ziehen, auf der aufgebaut<br />

wird. Im Vorjahr nahmen r<strong>und</strong><br />

64.000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an<br />

Projekttagen teil <strong>und</strong> tauschten das<br />

Klassenzimmer gegen die grüne Wildnis<br />

der Nationalparks. Die Anzahl der Menschen,<br />

die in den Nationalparks Entspannung,<br />

Erholung <strong>und</strong> das Naturerlebnis<br />

suchten, blieb mit r<strong>und</strong> 300.000<br />

Besucher im vergangenen Jahr auf dem<br />

hohen Niveau des Vorjahres.<br />

Auch die Anzahl der wissenschaftlichen<br />

Projekte mit Nationalpark-Bezug ist in<br />

den letzten Jahren gestiegen. So haben<br />

die österreichischen Nationalparks<br />

neben dem Schutz der von menschlichen<br />

Einflüssen unberührten Natur<br />

auch wichtige Aufgaben in den Bereichen<br />

Erholung, Bildung <strong>und</strong> Forschung,<br />

erklärte Landwirtschafts- <strong>und</strong> Umweltminister<br />

Josef Pröll anlässlich der Pressekonferenz<br />

„Nationalparks Österreich –<br />

Bilanz 2006, Vorschau 2007“.<br />

Die wichtigsten Vorhaben im Bereich<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> Management sind in<br />

den letzten Jahren realisiert worden,<br />

<strong>und</strong> die Nationalparks haben sich zu<br />

Vorzeigeprojekten der Naturschutzpolitik<br />

etabliert. Das Lebensministerium<br />

wird gemeinsam mit den Nationalparks<br />

eine Strategie <strong>für</strong> die mittel- <strong>und</strong> lang-<br />

Auch 2007 sucht das Lebensministerium<br />

gemeinsam mit der WirtschaftskammerÖsterreich<br />

das<br />

fahrradfre<strong>und</strong>lichste<br />

Unternehmen<br />

Österreichs.<br />

Nach dem<br />

erfolgreichen<br />

Auftakt im<br />

Vorjahr zeichnet<br />

die Initiative bike2business<br />

auch heuer wieder Unternehmen<br />

aus, die ihren Betrieb fahrradfre<strong>und</strong>-<br />

fristige Ausrichtung der österreichischen<br />

Nationalparks entwickeln.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.nationalparksaustria.at<br />

Wasserwirtschafts-Planung<br />

<strong>Neue</strong>s Werkzeug<br />

WISA ist ein überregionales Datenmanagementsystem<br />

<strong>für</strong> Österreich, das als<br />

Instrument <strong>für</strong> die wasserwirtschaftliche<br />

Planung, zur Information der BürgerInnen<br />

<strong>und</strong> zur „aktiven Beteiligung der<br />

Öffentlichkeit” bei der wasserwirtschaftlichen<br />

Planung dient. Für die verschiedenen<br />

Begutachtungsverfahren bei der<br />

Erstellung der so genannten Flussgebietsbewirtschaftungspläne<br />

werden die<br />

Unterlagen elektronisch zugänglich sein<br />

<strong>und</strong> ein elektronisches Stellungnahmeverfahren<br />

angeboten.<br />

http://wisa.lebensministerium.at/<br />

Gesucht<br />

Fahrradfre<strong>und</strong>lichstes Unternehmen 2007<br />

lich gestalten, um so MitarbeiterInnen<br />

zu einem Umstieg auf das Fahrrad<br />

zu motivieren. Fahrradfre<strong>und</strong>liche<br />

Angebote können dabei beispielsweise<br />

eine eigene Werkstatt <strong>für</strong><br />

die Fahrräder der MitarbeiterInnen,<br />

Umkleidemöglichkeiten, Diensträder<br />

oder km-Geld <strong>für</strong> Dienstfahrten mit<br />

dem Fahrrad sein – den Ideen sind<br />

keine Grenzen gesetzt. Alle Infos<br />

zum Wettbewerb sowie das Anmeldeformular<br />

zum Download unter<br />

www.bike2business.at zu finden.<br />

Anmeldeschluss <strong>für</strong> bike2business<br />

2007 ist der 14. Juli 2007, Preisverleihung<br />

ist am 19. September 2007.<br />

Foto: BMLFUW/Kern<br />

Für Interessierte<br />

<strong>Neue</strong> Broschüren<br />

◆ Anpassung<br />

der Klima -<br />

strategie Österreichs<br />

zur<br />

Erreichung des<br />

Kyoto-Ziels<br />

2008-2012<br />

◆ Neptun<br />

Wasserpreis 2007<br />

Projektbeschreibungen<br />

<strong>und</strong> Preisträger<br />

◆ Wasser in<br />

Österreich - Zahlen<br />

<strong>und</strong> Fakten; Herausgeber/Verlag:B<strong>und</strong>esministerium<br />

<strong>für</strong> Land- <strong>und</strong><br />

Forstwirtschaft, Umwelt<br />

<strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />

(BMLFUW), Österr. Vereinigung<br />

<strong>für</strong> das Gas<strong>und</strong><br />

Wasserfach<br />

(ÖVGW) <strong>und</strong> Österr.<br />

Wasser- <strong>und</strong> Abfallwirtschaftsverband<br />

(ÖWAV)Zum Download oder zu bestellen<br />

bei office@amedia.co.at,<br />

Tel: 01/9821322-265<br />

◆ Guter<br />

Zustand <strong>für</strong><br />

unsere<br />

Gewässer – Die<br />

Umsetzung der<br />

europäischen<br />

Wasserrahmenrichtlinie<br />

Zum Download<br />

oder zu bestellen<br />

bei office@<br />

amedia.co.at,<br />

Tel: 01/9821322-265<br />

Kostenloser Download unter<br />

http://publikationen.<br />

lebensministerium.at/<br />

KOMMUNAL 39


Die Evaluation zeigte, dass die<br />

Maßnahmen messbar zu einer<br />

Verbesserung der Arbeitssituation<br />

beitragen konnten.<br />

Traditionsunternehmen legt Wert auf Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Miteinander ges<strong>und</strong><br />

älter werden<br />

Schauplatz Papierfabrik: Schichtarbeit, Nachtdienste <strong>und</strong> körperliche Belastungen<br />

bestimmen den Arbeitsalltag der Belegschaft. Ein Projekt soll die Ges<strong>und</strong>heit der<br />

Mitarbeiter sicherstellen.<br />

Die Smurfit Nettingsdorfer Papierfabrik<br />

kann auf eine lange Firmengeschichte<br />

zurückgreifen: 1851 wurde erstmal in<br />

Oberösterreich produziert, 1966 wurde<br />

die Produktpalette auf Wellpappe ausgeweitet.<br />

Heute ist Nettingsdorfer das<br />

Hauptquartier <strong>für</strong> die Region Zentraleuropa<br />

in der Papierdivision. Aber nicht nur<br />

Papier ist dem Unternehmen ein Anliegen.<br />

Auch auf die Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

der Mitarbeiter wird Wert gelegt.<br />

„Die innerbetriebliche Situation zeigte,<br />

dass es Handlungsbedarf gab,“ erklärte<br />

Dr. Gerald Heidl, Projektleiter der Initiative<br />

„Miteinander ges<strong>und</strong> älter werden“.<br />

Mit Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist die Altersstruktur der<br />

Mitarbeiter. „Uns ist aufgefallen, dass es<br />

mehr Krankenstände bei der Belegschaft<br />

gibt. Eine betriebliche<br />

Analyse von ges<strong>und</strong>heitsbezogenenBela-<br />

stungen <strong>und</strong> Ressourcen<br />

hat in der Folge<br />

einen großen Handlungsbedarf<br />

<strong>für</strong> die<br />

Altersgruppe 40 plus<br />

aufgezeigt“.<br />

2003 wurde mit einem,<br />

vom Fonds Ges<strong>und</strong>es<br />

Österreich, IBG-Betrieb-<br />

liche Ges<strong>und</strong>heitsförderung GmbH <strong>und</strong><br />

Institut <strong>für</strong> Betriebspädagogik finanzierten<br />

Projekt gestartet, das die Mitarbeiter<br />

ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> arbeitsfähig im Arbeitsprozess<br />

halten soll. Zu Beginn wurde eine<br />

Ist-Evaluierung mittels Befragungen<br />

durchgeführt. Die Analyse zeigte, dass<br />

die Altersgruppe der über 40-Jährigen<br />

bereits größer war als die der unter 40-<br />

40 KOMMUNAL<br />

Vor allem die<br />

Schichtarbeit stellte<br />

sich als ges<strong>und</strong>heitlicher<br />

Risikofaktor<br />

heraus.<br />

Jährigen, aber die Arbeitsbedingungen<br />

immer noch stark auf junge<br />

Mitarbeiter/innen ausgerichtet waren.<br />

Vor allem die Schichtarbeit stellte sich als<br />

ges<strong>und</strong>heitlicher Risikofaktor heraus.<br />

Nach einem Führungskräfte-Workshop<br />

wurden eine Reihe arbeitsplatz- <strong>und</strong><br />

arbeitsumfeldbezogener sowie individueller<br />

Maßnahmen ins Leben gerufen,<br />

wobei man sich dabei hauptsächlich auf<br />

den Produktionsbereich konzentrierte.<br />

Maßnahmen<br />

◆ Altersgerechte Schichtpläne: Die<br />

Schichtplanung wurde unter Partizipation<br />

der Mitarbeiter/innen ges<strong>und</strong>heitsgerecht<br />

<strong>und</strong> altersadäquat gestaltet.<br />

◆ Altersgerechte Jobrotation:<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer Analyse<br />

der Arbeitsanforderungen<br />

von Teiltätigkeiten der<br />

einzelnen Arbeitsplätze<br />

wurde eine „altersgerechte<br />

Eignungsmatrix“ <strong>für</strong> die einzelnen<br />

Positionen innerhalb<br />

eines regelmäßigen Rotationszyklus<br />

erstellt.<br />

◆ Ergonomietraining: Hier<br />

wurden Trainings durchgeführt,<br />

um die<br />

Mitarbeiter/innen zu befähigen, kleine<br />

Ergonomieanalysen <strong>und</strong> Verbesserungsmaßnahmen<br />

selbst zu erarbeiten.<br />

◆ Stresstrainings sollten ein besseres<br />

Coping mit Arbeitsanforderungen<br />

ermöglichen, die nicht verändert werden<br />

können (z.B. Verantwortung <strong>für</strong> Sicherheit,<br />

Nachtarbeit).<br />

◆ „Besser leben in der Schicht“: Inhalt<br />

dieser Maßnahme war Information <strong>und</strong><br />

Training <strong>für</strong> einen gesünderen Umgang<br />

mit der Schicht- <strong>und</strong> Nachtarbeit. Besonders<br />

wichtig waren die Themenbereiche<br />

ges<strong>und</strong>e Ernährung <strong>und</strong> ausreichend<br />

Schlaf.<br />

Die Evaluation zeigte, dass die Maßnahmen<br />

messbar zu einer Verbesserung der<br />

Arbeitssituation beitragen konnten.<br />

„Erfreulicherweise haben sich die Dimensionen<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> Einsatzbereitschaft<br />

um fünf Prozent verbessert,“<br />

berichtet Projektleiter Dr. Heidl.<br />

Nach Abschluss des Projekts 2006 wurde<br />

ein umfassender Projektbericht erstellt,<br />

der anderen Betrieben in der Branche als<br />

Hilfestellung <strong>für</strong> die Durchführung von<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderungsprogrammen dienen<br />

soll. Er enthält eine Kriterienliste <strong>für</strong><br />

eine altersgerechte Organisation in der<br />

Arbeitswelt. Der Bericht ist auf Anfrage<br />

bei Dr. Gerald Heidl erhältlich.<br />

Information & Kontakt<br />

Smurfit Nettingsdorfer Papierfabrik<br />

AG & Co KG<br />

Dr. Gerald Heidl<br />

Nettingsdorferstraße 40<br />

4053 Haid bei Ansfelden<br />

Tel.: 07229/863-205<br />

gerald.heidl@smurfitkappa.at<br />

Kontakt<br />

Fonds Ges<strong>und</strong>es Österreich –<br />

FGÖ, Mariahilferstraße 176,<br />

A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />

Fax: 01/8950400-20, Web:<br />

ges<strong>und</strong>es.oesterreich@fgoe.org


KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

EU-Gebäuderichtlinie: Energiebedarf <strong>und</strong> CO2-Ausstoß sollen geprüft werden<br />

Ein „Pickerl“ <strong>für</strong> jedes Haus<br />

Voraussichtlich ab 1. Jänner<br />

2009 müssen alle Häuser in<br />

Österreich gemäß der EU-<br />

Gebäuderichtlinie verpflichtend<br />

einen Energieausweis –<br />

ein „Pickerl“ – haben, berichtet<br />

der NÖ Wirtschaftspressedienst.<br />

Ähnlich wie auf Kühlschränken<br />

oder Waschmaschinen<br />

soll auf dieser Prüfplakette<br />

der Heizwärmebedarf,<br />

der Endenergiebedarf<br />

sowie der CO2-Ausstoß des<br />

jeweiligen Gebäudes angege-<br />

Biokraftstoffe-Messe<br />

Dieselöl aus<br />

alten Autoreifen<br />

Welchen Beitrag können Fahrzeugkraftstoffe<br />

aus Abfällen<br />

<strong>und</strong> Biomasse <strong>für</strong> den Klimaschutz<br />

leisten? Dieses Thema<br />

ist ein zentrales auf der diesjährigen<br />

„waste to energy“ am<br />

9. <strong>und</strong> 10. Mai in der Messe<br />

Bremen. So können Autoreifen,<br />

verdorbene Lebensmittel<br />

oder sogar Krankenhausabfälle<br />

den Gr<strong>und</strong>stoff <strong>für</strong> einen<br />

Dieselkraftstoff hoher Qualität<br />

liefern. Alle Infos auf<br />

www.wte-expo.de<br />

Abfallwirtschaft Deutschland<br />

Re-Kommunalisierung<br />

verstärkt sich<br />

In Nordrhein-Westfalen (NRW) gibt<br />

es in der Abfallwirtschaft einen lebhaften<br />

Wettbewerb. Der Restabfallmarkt<br />

wird durch eine insgesamt<br />

gleichgewichtige Einsammlung<br />

durch kommunale <strong>und</strong> durch private<br />

Entsorger geprägt. Einer Studie des<br />

Umweltministeriums NRW zeigt nun<br />

auf, dass die kommunalen Entsorger<br />

ihren Marktanteil um r<strong>und</strong> vier Prozent<br />

auf knapp 52 Prozent erhöhen,<br />

was als Indiz <strong>für</strong> die in Fachkreisen<br />

diskutierte „Rekommunalisierung“<br />

gedeutet wird. www.europaticker.eu<br />

ben sein. Das „Haus-Pickerl“<br />

soll wertvolle Informationen<br />

über die energetische Qualität<br />

einer Immobilie <strong>und</strong> die<br />

Höhe der zu erwartenden<br />

Energiekosten liefern. Ausgestellt<br />

wird die Bescheinigung<br />

von qualifizierten, unabhängigen<br />

Fachleuten. Sie können<br />

entweder selbständige Unternehmer<br />

oder Angestellte von<br />

Behörden sowie privaten<br />

Stellen sein. Nach Ansicht<br />

von Josef Breiter, Obmann<br />

der Sparte Gewerbe <strong>und</strong><br />

Handwerk in der NÖ Wirtschaftskammer,<br />

sollte sich das<br />

„Haus-Pickerl“ in Anbetracht<br />

steigender Energiekosten<br />

bald rechnen. Denn die positiven<br />

Effekte einer umfassenden<br />

thermischen Sanierung<br />

würden nicht nur den Wert<br />

<strong>und</strong> das Image der betreffenden<br />

Immobilie erhöhen, sondern<br />

auch den Wohnkomfort<br />

verbessern.<br />

wko.at/noe/gewerbe<br />

Bus-Konzept: Behindertengerecht & umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

St. Pöltens Erdgas-Busse rollen<br />

Das neue Stadtbuskonzept in<br />

St. Pölten ist bereits aus der<br />

„Verpackung“. Seit Anfang<br />

März rollen die ersten mit<br />

Erdgas betriebenen Niederflurbusse<br />

im Liniendienst<br />

durch die NÖ Landeshauptstadt.<br />

Bgm. Matthias Stadler:<br />

„Damit setzt die Stadt ein<br />

wichtiges umweltpolitisches<br />

Zeichen.“ Besonders auffällig:<br />

Deutlich geringere Abgaswerte,<br />

merklich leiser, fre<strong>und</strong>liches<br />

Design <strong>und</strong> vor allem<br />

behindertengerecht.<br />

Infos: www.st-poelten.gv.at<br />

Das Einsparpotenzial energieeffizienter<br />

Beleuchtung <strong>für</strong> privaten <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Gebrauch liegt zwischen 20 <strong>und</strong> 40<br />

Prozent.<br />

Ein „Pickerl <strong>für</strong>s Haus“ –<br />

ähnlich wie <strong>für</strong>s Auto – soll<br />

den Energieverbrauch prüfen<br />

<strong>und</strong> optimieren.<br />

Hybrid-Antrieb <strong>für</strong> LKW<br />

Volvo vor Markteinführung<br />

Im Vergleich zu Lastkraftwagen<br />

mit einem konventionellen<br />

Dieselmotor können die<br />

mit einem Hybridantrieb ausgerüsteten<br />

Trucks von Volvo<br />

den Kraftstoffverbrauch <strong>und</strong><br />

somit auch den Ausstoß von<br />

Treibhausgasen um bis zu<br />

einem Drittel senken. In<br />

Schweden ist jetzt ein Testprojekt<br />

<strong>für</strong> den Hybridantrieb<br />

mit zwei derartigen Fahrzeugen<br />

gestartet worden.<br />

www.volvo.at<br />

Energieeffiziente Beleuchtung<br />

Geld <strong>und</strong> CO2 sparen<br />

„Mit unseren verfügbaren energieeffizienten<br />

Lichtlösungen bieten wir ein<br />

Einsparpotenzial von 20 bis 40 Prozent<br />

bei Strom, CO2 <strong>und</strong> Geld“, so Andreas<br />

Schwarzenberger, Geschäftsleiter Philips<br />

Licht Österreich. „Wir erwarten<br />

von der Politik die rasche Umsetzung<br />

der EU Forderung nach 20-prozentiger<br />

CO2 Reduktion, die wir sogar übererfüllen<br />

könnten.“ In CO2 gerechnet:<br />

Beim Umstieg auf energieeffiziente<br />

Lösungen bei der Gesamtbeleuchtung<br />

würde Österreich 1,4 Mio. Tonnen CO2<br />

pro Jahr weniger produzieren.<br />

Mehr Infos auf www.philips.at


Wirtschafts-Info<br />

Budgetschonender Neubau <strong>und</strong> Umbau öffentlicher Einrichtungen<br />

Mit KommunalPlus<br />

auf der Profi-Seite<br />

KommunalPlus, das neue Sale-&-rent-back-Modell der BA-CA Leasing, bietet Gemeinden<br />

hoch professionelles Immobilien-Outsourcing.<br />

Vom Kindergarten über die Sporthalle<br />

bis zum Schulgebäude: Die Finanz-<br />

Experten der BA-CA Leasing mobilisieren<br />

bereits vorhandene Liegenschaftsvermögen<br />

<strong>und</strong> entlasten damit Gemeindebudget<br />

<strong>und</strong> Verwaltungsapparat.<br />

So einfach geht es<br />

Die BA-CA Leasing erschließt das Kapital<br />

einer Gemeinde <strong>und</strong> optimiert<br />

damit systematisch ihren Haushaltsplan.<br />

Da<strong>für</strong> kauft sie eine gemeindeeigene<br />

Liegenschaft (samt Gebäude)<br />

um einen von der Gemeinde selbst<br />

gewünschten steueroptimierten Preis<br />

<strong>und</strong> vermietet dieses Objekt an die<br />

Gemeinde zurück. Ein solcher Mietvertrag<br />

wird in der Regel über 20 - 25<br />

Jahre abgeschlossen.<br />

Nach<br />

Ende der Miet-<br />

laufzeit kann<br />

die Gemeinde<br />

die Liegenschaft<br />

wieder zurückkaufen.Natürlich<br />

realisieren<br />

die Finanzexperten<br />

der BA-CA<br />

Leasing auch<br />

jede Art von Zu-,<br />

Neu- <strong>und</strong> Umbau. Das Sale-&-rentback-Modell<br />

ist auch <strong>für</strong> neu entstehende<br />

Bauten flexibel einsetzbar.<br />

Sale & rent back -<br />

Mieten <strong>und</strong> Nutzen<br />

KommunalPlus vereint die Vorteile<br />

einer Mietvariante mit den Vorteilen<br />

einer Finanzierung auf einzigartige<br />

Weise. Die Gemeinde tritt als klassischer<br />

Mieter auf, das heißt die entsprechenden<br />

Vermieterpflichten wie<br />

Instandhaltung <strong>und</strong> Instandsetzung <strong>für</strong><br />

Dach <strong>und</strong> Fach des Mietobjektes liegen<br />

42 KOMMUNAL<br />

Die BA-CA Leasing<br />

erschließt das Kapital<br />

einer Gemeinde <strong>und</strong><br />

optimiert damit<br />

systematisch ihren<br />

Haushaltsplan.<br />

beim Vermieter. Darüber hinaus können<br />

die Kommunen nach Ende der Mietlaufzeit<br />

ihre Immobilie zu einem steueroptimierten<br />

Preis zurück erwerben.<br />

Neben der Finanzierungsleistung können<br />

zusätzliche Dienstleistungen wie<br />

Baumanagement, Abgabe von Kosten<strong>und</strong><br />

Termingarantien in Anspruch<br />

genommen werden. Dadurch werden<br />

die Kommunen in Ihren Aufgaben<br />

zusätzlich entlastet <strong>und</strong> können sich<br />

voll auf die umfassende Gemeindearbeit<br />

konzentrieren.<br />

BA-CA Leasing –<br />

kommunale Kompetenz<br />

Langjährige Erfahrung speziell <strong>für</strong><br />

Gemeinden hat die BA-CA Leasing zum<br />

zentralen Ansprechpartner in Sachen<br />

Finanzierungen gemacht. Wann immer<br />

es um die Errichtung bzw. Sanierung<br />

von gemeinnützigen Projekten geht,<br />

findet die BA-CA Leasing optimale<br />

Finanzierungslösungen sowohl <strong>für</strong> alle<br />

Immobilien als auch <strong>für</strong> mobile Investitionsgüter.<br />

Das neue Sale-&-rent-back-<br />

Modell komplettiert das umfassende<br />

Finanzdienstleistungsangebot <strong>für</strong><br />

Gemeinden. Eine Partnerschaft mit der<br />

BA-CA Leasing schafft <strong>für</strong> Gemeinden<br />

frei verfügbares Kapital, entlastet Budget<br />

<strong>und</strong> Verwaltungsapparat <strong>und</strong><br />

ermöglicht rasch <strong>und</strong> transparent eine<br />

maximale Kostenreduktion.<br />

Information<br />

www.ba-ca-leasing.com<br />

BA-CA Leasing GmbH<br />

E.E.<br />

◆ Wien, Niederösterreich <strong>und</strong><br />

Burgenland, 1040 Wien, Operngasse<br />

21, Tel: 01 / 588 08-0<br />

◆ 4021 Linz, Johann Konrad Vogel<br />

Strasse 7 – 9, Tel: 0732 / 377 700<br />

◆ 5020 Salzburg, Bergerbräuhofstr. 33<br />

Tel. 0662 / 879 555<br />

◆ 6020 Innsbruck, Maria Theresien Str.<br />

36, Tel: 0512 / 584 705<br />

◆ 6900 Bregenz, Rathausstrasse 25,<br />

Tel: 05574 / 531 71<br />

◆ 8020 Graz, Südtirolerplatz 16,<br />

Tel: 0316 / 818 360<br />

◆ 9020 Klagenfurt, Schleppe Platz 7,<br />

Tel. 04242 / 291 40


Der Tragegurt Husqvarna Duo Balance steigert die Bewegungsfreiheit<br />

des Anwenders. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil.<br />

Husqvarnas neueste Freischneider<br />

Für Gartenprofis<br />

Nachdem die im letzten Jahr<br />

neu eingeführte Sense 335<br />

RX mit X-TORQ Motor sehr<br />

positiv angenommen wurde,<br />

hat Husqvarna die erfolgreiche<br />

Serie weitergeführt, mit<br />

der neuen 333R mit X-TORQ<br />

Motor. Diese beiden neuen<br />

Geräte eignen sich gleichermaßen<br />

<strong>für</strong> professionelle <strong>und</strong><br />

anspruchsvolle Anwender –<br />

also Leute, die auf Leistung<br />

<strong>und</strong> Ergonomie ebenso viel<br />

Wert legen wie auf ein produktives<br />

<strong>und</strong> in finanzieller<br />

Hinsicht profitables Ergebnis.<br />

Die <strong>Neue</strong>n<br />

Die beiden Vertreter 333R<br />

<strong>und</strong> 335RX der überaus wichtigen<br />

35-cm³-Klasse, deren<br />

Hauptaufgabe die schnelle<br />

<strong>und</strong> effektive Beseitigung von<br />

Wildwuchs, neuen Trieben<br />

<strong>und</strong> kleinen Büschen ist, eignen<br />

sich sowohl <strong>für</strong> den professionellen<br />

als auch <strong>für</strong> den<br />

privaten <strong>und</strong> anspruchsvollen<br />

Anwender. Der X-TORQ-<br />

Motor sorgt <strong>für</strong> ein hohes<br />

Drehmoment <strong>und</strong> erstklassige<br />

Schnittleistung – Werte, die<br />

mit zu den höchsten am<br />

Markt zählen”, erklärt Hermann<br />

Fischer, Verkaufsleiter<br />

Husqvarna Österreich. Der<br />

Drehmomentverlauf wurde so<br />

gestaltet, dass der Maschine<br />

bei steigender Belastung mehr<br />

Leistung zur Verfügung steht.<br />

Das hohe Drehmoment<br />

ermöglicht zudem, die meiste<br />

Zeit im Teillastbereich zu<br />

arbeiten. Auf diese Weise<br />

spart man Kraftstoff, senkt<br />

die Geräuschbelastung verringert<br />

die Belastung von<br />

Anwender <strong>und</strong> Umwelt.”<br />

Komfortable<br />

Arbeitsposition<br />

Der Tragegurt Husqvarna<br />

Duo Balance steigert die<br />

Bewegungsfreiheit des<br />

Anwenders. Ein nicht zu<br />

unterschätzender Vorteil, der<br />

besonders an schwer zugänglichen<br />

Stellen zum Tragen<br />

kommt. Der angewinkelte<br />

Lenker sorgt <strong>für</strong> eine komfortable<br />

Arbeitsposition. ”Um<br />

das Arbeiten im Teillastbereich<br />

zu vereinfachen, ist die<br />

Husqvarna 335RX mit einem<br />

‘Ergo Cruise’ genannten Tempomat<br />

ausgestattet. Mit Ergo-<br />

Cruise kann man auf ganz<br />

einfache Weise eine Arbeitsdrehzahl<br />

festlegen. Zusätzliches<br />

Gas gibt man nur, wenn<br />

es wirklich erforderlich ist.<br />

Beanspruchungen auf<br />

Anwender <strong>und</strong> Umwelt werden<br />

so merklich reduziert”,<br />

schließt Fischer.<br />

Information<br />

Nähere Informationen<br />

erhalten Sie bei Ihrem<br />

Fachhändler in der Nähe<br />

– siehe Händler-Finder<br />

unter www.husqvarna.at<br />

Foto: Husqvarna<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

BLITZPLANER ® - Das Fachbuch zum Blitzschutz<br />

Seit 25 Jahren unentbehrlich<br />

<strong>für</strong> den Fachmann<br />

Seit mehr als 25 Jahren ist<br />

der BLITZPLANER ® des Blitz<strong>und</strong>Überspannungsschutz-<br />

Spezialisten<br />

DEHN +<br />

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den Fachmann,<br />

das sich im<br />

Laufe der Jahre<br />

immer weiter<br />

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Heute ist der BLITZPLANER ®<br />

das Markenzeichen <strong>für</strong><br />

praxis orientierte Fachliteratur<br />

im Bereich Blitz- <strong>und</strong> Überspannungsschutz.Veränderungen<br />

in den Normen machten<br />

eine Überarbeitung <strong>und</strong><br />

Erweiterung notwendig. Was<br />

immer der Fachmann zum<br />

praktischen Verständnis von<br />

Blitz- <strong>und</strong> Überspannungsschutz<br />

braucht – der neue<br />

überarbeitete BLITZPLANER ®<br />

bietet auf 330 Seiten umfangreiches<br />

Fachwissen<br />

wie z. B. Normen,<br />

Vorschriften, Projektierungsgr<strong>und</strong>lagen,Montagebeispiele<br />

<strong>und</strong> Schutzvorschläge<br />

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Der BLITZ-<br />

PLANER ® ist<br />

kostenlos sowohl in<br />

Buchform als auch<br />

als pdf-File auf CD erhältlich.<br />

Leseranfragen<br />

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Volkersdorf 8<br />

A-4470 Enns<br />

Telefon 07223 / 80356<br />

Fax 07223 / 80373<br />

Web: www.dehn.at<br />

E-Mail: info@dehn.at<br />

MAASTRICHT<br />

SERVICE<br />

Leasingfinanzierungen verringern den öffentlichen<br />

Schuldenstand. Fragen Sie Österreichs Spezialisten<br />

<strong>für</strong> kommunale Leasingprojekte.<br />

E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />

www.kommunal-leasing.at<br />

KOMMUNAL 43<br />

E.E.


Kommunale Finanzierung<br />

Die Finanzierung kommunaler Investitionsprojekte<br />

Projekt entscheidet<br />

Finanzierungsform<br />

Nach jüngsten Statistiken sind die österreichischen Gemeinden weiterhin Spitzenreiter<br />

bei den öffentlichen Investitionen. Die Finanzmittel werden – soweit nicht durch<br />

Bedarfszuweisungen oder Eigenmittel bedeckt – am Kapitalmarkt aufgenommen.<br />

Wie das am besten geschehen sollte, beleuchtet KOMMUNAL.<br />

◆ Prof. Dietmar Pilz<br />

Regelwerke, wie das Vergaberecht, das<br />

Umsatzsteuerrecht oder die Einhaltung<br />

der Maastricht-Kriterien, bilden den<br />

rechtlichen, die dazu passende Finanzierungsform<br />

den finanziellen Rahmen<br />

bei Errichtung von kommunalen Hoch<strong>und</strong><br />

Tiefbauten.<br />

Für die Errichtung <strong>und</strong> das Betreiben<br />

von kommunalen Bauvorhaben bieten<br />

sich aus vielerlei Überlegungen verschiedene<br />

Rechtsformen, wie die<br />

Umgliederung in einen Betrieb mit<br />

marktbestimmter Tätigkeit, die Ausgliederung<br />

in eine Personengesellschaft<br />

(Kommanditgesellschaft – KG) oder in<br />

eine Kapitalgesellschaft (GmbH) oder<br />

das Immobilienleasing an. Die Wahl<br />

der optimalen Rechtsform hängt natürlich<br />

vom jeweiligen Projekt ab. Mitentscheidend<br />

wird dabei sein, ob voller<br />

Vorsteuerabzug oder anteiliger Vorsteuerabzug<br />

von den Investitionskosten<br />

besteht, oder – wie im Falle von Objekten,<br />

die ausschließlich hoheitlich<br />

genutzt werden – ob ein Vorsteuerabzug<br />

überhaupt zulässig ist.<br />

◆ Prof. Dietmar Pilz ist Finanzexperte<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

44 KOMMUNAL<br />

Höhe der Fremdmittel<br />

Die Höhe der Fremdmittelaufnahme<br />

bei Projekten des<br />

außerordentlichen<br />

Haushaltes bemisst<br />

sich somit an den<br />

prognostizierten<br />

Gesamtinvestitionskosten<br />

abzüglich<br />

gewährter Bedarfszuweisungsmittel,<br />

abzüglich allfälliger<br />

Eigenmittel <strong>und</strong><br />

abzüglich des zulässigenVorsteuerabzuges.<br />

Welche Vorgaben<br />

eine Darlehensausschreibungunbedingt<br />

zu enthalten<br />

hat, wird im Folgenden beschrieben.<br />

Fremdmittelaufnahmen<br />

richtig ausschreiben,<br />

Anbote leicht vergleichen<br />

Bei der Erstellung einer Unterlage zur<br />

Einholung von Anboten bei Banken<br />

sollten gewisse Konditionen <strong>und</strong> Bedingungen<br />

sehr genau vorgegeben werden,<br />

um die Anbote leicht vergleichen<br />

zu können. Die Vergleichbarkeit von<br />

Anboten verringert<br />

im Nachhinein die<br />

Möglichkeiten einer<br />

Anfechtung<br />

(gestützt auf das<br />

Vergaberecht) der<br />

Die Höhe der<br />

Fremdmittelaufnahme<br />

bei Projekten des<br />

außerordentlichen<br />

Haushaltes bemisst<br />

sich an den prognos -<br />

tizierten Gesamt -<br />

investitionskosten<br />

(mit Abzügen).<br />

Vergabe an den Bestbieter.<br />

Die nachfolgenden Punkte sollten bei<br />

Darlehensausschreibungen unbedingt<br />

beachtet werden:<br />

Variable<br />

Zinsvereinbarung<br />

◆ Angabe eines Indikators<br />

Die wichtigste Vorgabe<br />

sollte bei einer variablen<br />

Verzinsungsvariante die<br />

genaue Angabe eines Indikators<br />

sein. Der gebräuchlichste<br />

Indikator ist der<br />

EURIBOR.<br />

Was ist eigentlich der<br />

EURIBOR?<br />

Der European Interbank<br />

Offered Rate (EURIBOR) ist<br />

der Zinssatz <strong>für</strong> Termingelder in Euro,<br />

die zwischen Banken gehandelt werden.<br />

Die <strong>für</strong> Kommunalfinanzierungen<br />

wichtigsten Indikatoren sind dabei der<br />

3-Monats- bzw. der 6-Monats EURI-<br />

BOR. Die täglich veröffentlichten<br />

Werte kann man unter anderem im<br />

Internet auf den Seiten der Österreichischen<br />

Nationalbank unter:<br />

http://www.oenb.at/<br />

isaweb/report.do?lang=DE&report=<br />

2.6.99 nachlesen.<br />

Wert vom: 6 Monats EURIBOR 10 Jahres Geld<br />

5. April 2007 4,07 % 4,34 %<br />

Juni 2004 2,19 % 4,48 %


Immobilienobjekte<br />

bei denen ein Vorsteuerabzug (anteilig) möglich ist, in<br />

einem groben Überblick<br />

Hoheitlich genutzte Bei Rüsthäusern, Volksschulen <strong>und</strong> sonstigen der<br />

Objekte: Hoheit dienenden Objekten ist ein Vorsteuerabzug<br />

mangels Vereinnahmung umsatzsteuerpflichtiger Entgelte<br />

ausgeschlossen. Bei Ausgliederungen zur Errichtung<br />

von solchen Objekten in eine Personen- oder Kapitalgesellschaft<br />

bzw. bei Errichtung im Rahmen einer<br />

Immobilienleasingvereinbarung besteht hingegen voller<br />

Vorsteuerabzug. Die Ausgliederungsvariante ist dem<br />

System der B<strong>und</strong>esimmobilien GmbH (BIG) bzw. den<br />

Landesimmobiliengesellschaften nachempf<strong>und</strong>en.<br />

Gemischt genutzte Mehrzweckhallen, Amtsgebäude, Bauhöfe etc. werden<br />

Objekte: sowohl hoheitlich als auch unternehmerisch genutzt.<br />

Hier bestimmt sich der anteilige Vorsteuerabzug am<br />

Ausmaß des unternehmerisch genutzten Anteiles.<br />

Unternehmerisch Kindergärten, Gemeindewohnhäuser, Freizeit einrichgenutzte<br />

Objekte: tungen etc. dienen in der Regel zu 100 Prozent unternehmerischen<br />

Aktivitäten bei vollem Vorsteuerabzug,<br />

wenn in diesen Unter nehmensbereichen umsatzsteuerpflichtige<br />

Entgelte vereinnahmt werden.<br />

Bei Tiefbauten im Bereich der Daseinsvorsorge, wie bei<br />

der Errichtung von Kanal-, Klär-, <strong>und</strong> Wasseranlagen,<br />

werden diese in Betrieben mit marktbestimmter Tätigkeit<br />

geführt (Umgliederung), ebenfalls bei voller Vorsteuerabzugsmöglichkeit.<br />

[Exkurs: Mobile Wirtschaftsgüter eignen sich weniger, mittels einer ausgegliederten<br />

Gesellschaft angeschafft zu werden, da dabei die Optionsmöglichkeit<br />

zur Steuerbefreiung, wie bei der Vermietung <strong>und</strong> Verpachtung von<br />

Geschäfts gr<strong>und</strong>stücken im Sinne des Umsatzsteuergesetzes, fehlt. Eine Liquiditätsverbesserung<br />

wäre hier durch eine mobile Leasingvariante erreichbar.]<br />

Kommunale Finanzierung<br />

Dieser Wert sollte in den Ausschreibungsunterlagen<br />

angegeben werden,<br />

dann hat der Anbieter nur noch den<br />

„Aufschlag“ anzuführen <strong>und</strong> es ist <strong>für</strong><br />

die ausschreibende Stelle leicht <strong>und</strong><br />

transparent zu erkennen, wer der Bestbieter<br />

ist.<br />

◆ Genaue Vorgabe der Verzinsungsperiode<br />

<strong>und</strong> der Zinstageberechnung<br />

Am gebräuchlichsten ist die viertelbzw.<br />

halbjährliche Verzinsung (je nachdem,<br />

ob vierteljährliche oder halbjährliche<br />

Ratenzahlung erwünscht ist),<br />

dekursiv, kalendermäßig/360 Zinstage.<br />

Fixzinsvariante<br />

Fixzinssätze dienen der Absicherung<br />

gegen weiter steigende Zinsen. Aktuell<br />

verzeichnen wir eine sehr flache Zinskurve,<br />

d. h. langfristiges Geld ist nicht<br />

wesentlich teurer als kurzfristiges (siehe<br />

auch kleine Tabelle unten links).<br />

Was ist bei einer Fixzinsvereinbarung<br />

zu beachten? Fallen<br />

die Zinsen in<br />

den nächsten Jah-<br />

ren wieder, ist ein<br />

Ausstieg aus einer<br />

derartigen Fixzinsvereinbarung<br />

nicht oder nur<br />

schwer möglich;<br />

Welche Varianten<br />

gibt es dabei?<br />

◆ Die Vereinbarung<br />

ist <strong>für</strong> beide<br />

Teile unkündbar.<br />

Eine vorzeitige<br />

Kündigung ist<br />

nicht möglich.<br />

◆ Erst nach<br />

Bedienung eines<br />

Pönales, auch<br />

Fixzinssätze dienen<br />

der Absicherung<br />

gegen weiter<br />

steigende Zinsen.<br />

Aktuell verzeichnen<br />

wir eine sehr<br />

flache Zinskurve,<br />

d. h. langfristiges<br />

Geld ist nicht<br />

wesentlich teurer<br />

als kurzfristiges.<br />

Rückzahlungsprovision genannt, ist ein<br />

Ausstieg aus einer derartigen Vereinbarung<br />

möglich; dabei kann die Höhe der<br />

Rückzahlungsprovision bereits im Vertrag<br />

festgeschrieben sein (z.B. 5 Prozent<br />

des aushaftenden Kapitals) oder es<br />

wird ein „Wiederveranlagungsverlust“<br />

berechnet. Das bedeutet, das vorzeitig<br />

rückgeführte Kapital wird fiktiv als Veranlagung<br />

<strong>für</strong> die Restlaufzeit verzinst,<br />

<strong>und</strong> die errechneten Zinsen werden<br />

den Darlehenszinsen lt. Fixzinsvereinbarung<br />

gegenübergestellt. Dabei muss<br />

der Darlehensnehmer oft mit einer<br />

hohen zusätzlichen finanziellen Belastung<br />

rechnen.<br />

Strukturierte Produkte<br />

Unter strukturierten Produkten versteht<br />

man alternative Finanzierungsmodelle,<br />

mit denen Zinssätze, die deutlich unter<br />

KOMMUNAL 45


Kommunale Finanzierung<br />

den marktüblichen Finanzierungskonditionen<br />

liegen, erreicht werden können,<br />

<strong>und</strong> zwar durch Verwendung verschiedener<br />

Indikatoren<br />

durch Einziehen von Barrieren,<br />

z.B. durch Zinsober-<br />

grenzen. Strukturierte Produkte<br />

sind schwer ausschreibbar,<br />

sie werden aber<br />

vom Bankensektor angeboten.<br />

Zinsentwicklung<br />

Die Wahl, welche Finanzierungsform<br />

die passende ist,<br />

wird natürlich auch von<br />

der künftigen Zinsentwicklung<br />

abhängen. Derzeit<br />

gehen die Analysten von<br />

einer Leitzinserhöhung<br />

durch die Europäische<br />

Zentralbank (EZB) auf 4,5<br />

Prozent aus (derzeit 3,75 Prozent<br />

Stand 8. März 2007), sodass durch den<br />

geringen Unterschied zwischen variablen<br />

<strong>und</strong> Fixzinssätzen das derzeit<br />

niedrige Zinsniveau <strong>für</strong> langfristige Fixzinsdarlehen<br />

genutzt werden sollte.<br />

Gerade dieser Fixzinssatz sichert künftige<br />

Zinssatzsteigerungen ab <strong>und</strong> bietet<br />

z.B. im Bereich der Siedlungswasser-<br />

46 KOMMUNAL<br />

Es empfiehlt sich<br />

jedenfalls, die Wahl der<br />

Rechtsform <strong>für</strong> die<br />

Errichtung von Bau -<br />

projekten, die passendeFinanzierungsvariante<br />

sowie den Vergabevorgang<br />

selbst<br />

von Fachexperten<br />

begleiten zu lassen.<br />

wirtschaft eine klare Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die<br />

Kalkulation der Gebühren.<br />

Begleitung durch<br />

Fachexperten<br />

Alle bei der Vergabe von Darlehen zu<br />

beachtenden Umstände sind sicherlich<br />

äußerst komplex. Es empfiehlt sich<br />

jedenfalls, die Wahl der Rechtsform <strong>für</strong><br />

die Errichtung von Bauprojekten, die<br />

passende Finanzierungsvariante sowie<br />

den Vergabevorgang selbst von Fachexperten<br />

begleiten zu lassen.<br />

Die OÖ Landesgartenschau 2007 in Vöcklabruck<br />

Wo die Gärten Brücken<br />

schlagen<br />

Von 27. April bis 14. Oktober<br />

2007 findet in Vöcklabruck<br />

die Oberösterreichische<br />

Landesgartenschau unter<br />

dem Titel „Wo die Gärten<br />

Brücken schlagen“ statt. Das<br />

historische Stadtzentrum ist<br />

direkt in das Ausstellungsgelände<br />

eingeb<strong>und</strong>en, das<br />

einen blühenden Bogen<br />

r<strong>und</strong> um den Stadtkern bilden<br />

wird. Die Landesgartenschau<br />

selbst ist in neun<br />

Bereiche gegliedert, die aufgeteilt<br />

in Themengärten<br />

eine bunte Vielfalt an Gärten,<br />

Parks <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Räumen präsentieren. Vom<br />

Rosengarten über den erstmals<br />

seit 100 Jahren wieder<br />

zugänglichen Klostergarten<br />

bis hin zur Vöcklapromenade,<br />

die den Fluss in die<br />

Gartenschau einbindet <strong>und</strong><br />

zum Dschungelspielplatz <strong>für</strong><br />

die Kids. Über 1000 Veran-<br />

staltungen r<strong>und</strong> um die Landesgartenschau<br />

schlagen<br />

weitere Brücken, zwischen<br />

Natur <strong>und</strong> Kultur, zwischen<br />

der Stadt <strong>und</strong> der Region<br />

<strong>und</strong> zwischen Jung <strong>und</strong> Alt.<br />

Landesgartenschau<br />

Vöcklabruck,<br />

Tel.: 07672/21018-10,<br />

E-Mail:<br />

office@gartenschau07.at,<br />

Web: www.gartenschau07.at<br />

Information<br />

Oberösterreich<br />

Tourismus Information,<br />

Freistädter Straße 119,<br />

4041 Linz,<br />

Tel.: 0732/221022,<br />

Fax: 0732/7277-701,<br />

info@oberoesterreich.at<br />

www.oberoesterreich.at<br />

E.E.


Jeder Euro ist hart verdient. Gut, dass er die Mühe wert ist.<br />

Der Euro ist eine stabile Währung <strong>und</strong> ein angesehenes, sicheres Zahlungsmittel.<br />

Das gewährleistet die Oesterreichische Nationalbank gemeinsam mit der EZB <strong>und</strong><br />

den anderen Zentralbanken des Eurogebiets. Preisstabilität <strong>und</strong> Sicherheit werden<br />

auch in Zukunft unsere höchsten Ziele sein. Wir sorgen <strong>für</strong> das sichere <strong>und</strong> stabile<br />

Umfeld, in dem jeder erwirtschaftete Euro seine optimale Kaufkraft entwickeln<br />

kann. Mehr Informationen erhalten Sie unter (01) 40420-6666 oder www.oenb.at<br />

◊<br />

Oesterreichische Oesterreichische Nationalbank<br />

Nationalbank<br />

Stabilität <strong>und</strong> Sicherheit.<br />

Ogilvy


KOMMUNAL-Interview<br />

Ein zufriedener Rückblick <strong>und</strong> eine realistische Prognose<br />

Auf die Gemeinden<br />

warten harte Brocken<br />

2006 war <strong>für</strong> die Kommunalkredit-Gruppe das bisher erfolgreichste Jahr – Ertrags- <strong>und</strong><br />

Volumenzuwächse wurden in allen Geschäftsfeldern, Sektoren <strong>und</strong> Regionen erzielt.<br />

Neben dem Geschäftserfolg hat die Bank auch ihre ökologische, gesellschaftliche <strong>und</strong><br />

soziale Verantwortung nicht vernachlässigt. Für KOMMUNAL sprach Mag. Hans Braun<br />

mit Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor von Österreichs „Nr. 1 in Public Finance“.<br />

KOMMUNAL: Dr. Platzer, die Bilanz<br />

2006 der Kommunalkredit ist ja<br />

höchst erfreulich ausgefallen?<br />

Dr. Reinhard Platzer: Ja, wir konnten<br />

2006 unsere Position als Nummer eins<br />

im Bereich Public Finance weiter ausbauen.<br />

Wir sind seit 2000 durchschnittlich<br />

um 40 Prozent gewachsen, <strong>und</strong><br />

unser Ergebnis nach Steuern übertrifft<br />

»<br />

Wir wollen stärker als<br />

der Markt wachsen <strong>und</strong><br />

wir haben eine schnelle<br />

<strong>und</strong> effiziente<br />

Risikoevaluierung.<br />

Dr. Reinhard Platzer<br />

Generaldirektor der Kommunalkredit im<br />

Gespräch mit dem Autor über das<br />

Erfolgsrezept der Bank<br />

den Vorjahreswert um 44,8 Prozent<br />

<strong>und</strong> erreicht 61,9 Millionen Euro. Wir<br />

haben 75 Prozent unseres Volumens<br />

international erwirtschaftet, sind aber<br />

auch in Österreich um 30 Prozent<br />

gewachsen.<br />

Dabei hat die Kommunalkredit über<br />

48 KOMMUNAL<br />

Fotos: E. Horvath<br />

«<br />

den Geschäftserfolg andere Faktoren<br />

nicht außer Acht gelassen. Mit Ihrem<br />

Nachhaltigkeitsbericht nehmen Sie ja<br />

eine fast einsame Vorreiterstelle ein.<br />

In Österreich ist unter den Banken<br />

neben uns nur die ÖKB (Österreichische<br />

Kontrollbank, Anm.) mit einem Nachhaltigkeitsbericht<br />

präsent, sie hat jedoch<br />

nicht wie wir einen kombinierten Nachhaltigkeits-<br />

<strong>und</strong> Geschäftsbericht.<br />

Dass wir unsere ökologische, gesellschaftliche<br />

<strong>und</strong> soziale Verantwortung<br />

ernst nehmen, bestätigt auch ein Testat<br />

der ETA Umweltmanagement GmbH,<br />

die heuer wieder neben den Wirtschaftsprüfern<br />

der KPMG Wirtschaftsprüfungs-<br />

<strong>und</strong> Steuerberatungs<br />

GmbH unseren kombinierten Geschäfts<strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeitsbericht geprüft hat.<br />

In einem Satz: Was ist das Erfolgsrezept<br />

der Kommunalkredit?<br />

Wir wollen stärker als der Markt wachsen<br />

<strong>und</strong> wir haben eine schnelle <strong>und</strong><br />

effiziente Riskoevaluierung.<br />

Welche Bereiche auf kommunaler<br />

Ebene sind <strong>für</strong> sie Zukunftsmärkte?<br />

Die Gemeinden müssen immer investieren.<br />

Nehmen wir nur den Bereich Wasser.<br />

Hier ist die Versorgung zu r<strong>und</strong> 90<br />

Prozent sichergestellt, wenn auch mit<br />

einem Ost-West-Gefälle. Aber da<strong>für</strong><br />

herrscht hier ein gleichbleibend hoher<br />

Erneuerungs- <strong>und</strong> Investitionsbedarf.<br />

Generell sind auch die Bereiche Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit sehr dynamisch<br />

wachsend.<br />

Darüber hinaus ist eine effiziente Anbindung<br />

an Schiene <strong>und</strong> Straße enorm<br />

wichtig <strong>für</strong> die Beschäftigung in den<br />

kleineren <strong>und</strong> mittleren Gemeinden.<br />

Förderung der Ortszentren <strong>und</strong> Innenstädte<br />

sind nicht interessant <strong>für</strong> Sie?<br />

Hier könnten wir bei einer professionellen<br />

Bewirtschaftung von Immobilien<br />

der öffentlichen Hand helfen. Partner<br />

wie die Kommunalkredit könnten hier<br />

kommunale Konzepte – Immobilien<strong>und</strong><br />

Verkehrskonzepte – stärken.<br />

Wir tätigen ja bereits jetzt viele Forderungsankäufe.<br />

Wir kaufen von Unternehmen<br />

Forderungen an Gemeinden<br />

oder andere Gebietskörperschaften. Die<br />

Unternehmen bekommen schneller ihr<br />

Geld, <strong>und</strong> den Gemeinden entstehen<br />

niedrigere Kosten.<br />

Zu den Finanzen der österreichischen<br />

Gemeinden: Wie ist aus Ihrer Sicht<br />

deren momentane Situation?<br />

Die Zahlen sind durchaus positiv. Für<br />

das erste Quartal 2007 weisen die<br />

Ertragsanteile ein Plus von 7,8 Prozent<br />

auf. Das hat jedenfalls auch Auswirkungen<br />

auf die freie Finanzspitze, dadurch<br />

können die Gemeinden wieder mehr<br />

investieren. Dieses Faktum wirkt sich<br />

wiederum auf die Beschäftigungslage<br />

sehr positiv aus, denn die Gemeinden<br />

tätigen ja bekanntlich die größten Investionen<br />

<strong>und</strong> sind die größten Arbeitsplatzsicherer<br />

dieser Republik. Und dieser<br />

Trend sollte 2007 noch deutlicher<br />

sichtbar werden.<br />

Halten Sie die derzeit diskutierte Teilung<br />

<strong>für</strong> sinnvoll, dass die Gemeinden<br />

die Kinderbetreuung übernehmen<br />

<strong>und</strong> die Länder die Pflege <strong>und</strong> die<br />

Spitäler?<br />

Ja. Die Länder könnten Pflegeheime


<strong>und</strong> Spitäler wahrscheinlich<br />

effizienter<br />

<strong>und</strong> günstiger managen.<br />

Sie könnten<br />

überregionale Schwerpunkte<br />

setzen <strong>und</strong><br />

bessere Auslastungen<br />

der Geräte<br />

gewährleis ten.<br />

Die Gemeinden im<br />

Gegenzug können die<br />

Kinderbetreuung<br />

sicher optimaler organisieren.<br />

Es könnte<br />

hier auch zu Gemeindekooperationenähnlich<br />

wie im Bereich<br />

Wasser kommen. Alles<br />

natürlich auf einer<br />

„Bottom-up“-Basis – jede Gemeinde soll<br />

das frei entscheiden. Eine „Top-down“-<br />

Anordnung bringt hier gar nichts.<br />

Wir sehen die „Interkommunale<br />

Zusammenarbeit“ überhaupt als den<br />

„Weg der Zunkunft“, da es der Weg zu<br />

mehr Kosteneffizienz ist.<br />

Generell sind die Gemeinden die effizientesten<br />

unter den Gebietskörperschaften<br />

– hier wird auch der größte Teil der<br />

öffentlichen Investitionen getätigt.<br />

Wo sehen Sie <strong>für</strong> die Gemeinden die<br />

Herausforderungen der Zukunft?<br />

Die Bereiche Kinderbetreuung <strong>und</strong><br />

Pflege sowie die Spitäler werden die<br />

großen Brocken sein. Aber auch im<br />

Bereich Infrastruktur gibt es noch viel<br />

Fact-Box<br />

2006 war erneut ein Jahr dynamischen<br />

Wachstums. Mit einer Bilanzsumme<br />

von 26,9 Milliarden Euro<br />

konnte die Kommunalkredit-Gruppe<br />

ihr Wachstum um 31,9 Prozent<br />

gegenüber dem Jahr 2005 ausbauen.<br />

Ein beträchtlicher Teil wurde dabei<br />

» Generell sind die<br />

Gemeinden die effizien -<br />

testen unter den Gebiets -<br />

körperschaften – hier wird<br />

auch der größte Teil der<br />

öffentlichen Investitionen<br />

«<br />

getätigt.<br />

... über ein kommunales Erfolgsrezept<br />

zu tun.<br />

Wie sind sie mit<br />

der Entwicklung<br />

von Kommunalnet<br />

zufrieden?<br />

Sehr. Wir halten<br />

derzeit bei r<strong>und</strong><br />

1700 Mitgliedsgemeinden<br />

oder<br />

73 Prozent <strong>und</strong><br />

wollen zu Jahres -<br />

ende einen<br />

Abdeckungsgrad von 95 Prozent erreichen.<br />

Die Vernetzung mit den verschiedenen<br />

Anwendungen ist auch so attraktiv,<br />

dass es mittlerweile ein starktes<br />

internationales Interesse an Kommunalnet<br />

gibt. Unser Know-how ist sehr<br />

gefragt.<br />

Abschließend bitte Ihr Resümee <strong>für</strong><br />

die ersten drei Kommunalkredit-<br />

Monate des Jahres.<br />

Wir haben einen guten Start ins Jahr<br />

2007 hingelegt. Unser Ziel <strong>für</strong> das Jahr<br />

liegt bei sechs Milliarden Euro Bilanzwachstum,<br />

<strong>und</strong> vor Ende des ersten<br />

Quartals halten wir bei mehr als zwei<br />

Milliarden.<br />

Es ist ein sehr guter Start.<br />

außerhalb Österreichs erzielt.<br />

Mit zwei Double-A-Ratings (von Moody’s<br />

AA3 <strong>und</strong> von Fitch AA-) verfügt<br />

die Kommunalkredit – neben der<br />

Dexia-Kom – über das Top-Rating<br />

unter den österreichischen Banken.<br />

Grafik: Kommunalkredit<br />

KOMMUNAL-Interview<br />

Kommunalkredit Austria<br />

Ausgewählte Projekte<br />

seit Jänner 2006<br />

◆ Finanzierung PPP-Nordautobahn<br />

Volumen: 180 Millionen Euro<br />

Laufzeit: 32 Jahre<br />

Autobahnstrecke Wien – Brünn – 130 km –<br />

Fertigstellung der Strecke 2010. Erstes Autobahnprojekt<br />

in Österreich, das in Form<br />

einer PPP realisiert wird.<br />

◆ Wohnbaudarlehenskauf Burgenland<br />

Volumen: 146 Millionen Euro<br />

Barwertankauf. Gleichzeitig Veranlagung<br />

von Erlösen aus Beteiligungsverkäufen. Mit<br />

den Erlösen wird der Zukunftsfonds des<br />

Landes Burgenland finanziert.<br />

◆ British Airport Authority<br />

Volumen: 117 Millionen Euro<br />

Laufzeit: fünf bzw. acht Jahre<br />

Diverse Infrastrukturprojekte<br />

◆ Flughafen Wien<br />

Volumen: 100 Millionen Euro<br />

Haftung <strong>für</strong> EIB-Garantie<br />

◆ Energie Oberösterreich – Errichtung<br />

einer Müllverbrennungsanlage<br />

Volumen: 100 Millionen Euro<br />

Laufzeit: 15 Jahre<br />

Finanzierungsvariante: Forderungskauf<br />

◆ Neubau der Justizvollzugsanstalt<br />

Offenburg (Deutschland)<br />

Volumen: 80 Millionen Euro<br />

Laufzeit: 20 Jahre<br />

Finanzierungsvariante: Forderungskauf<br />

◆ Glasgow Health Board<br />

Volumen: 74 Millionen<br />

Laufzeit: 23 Jahre<br />

Finanzierungsvariante: Darlehen<br />

PFI-Projekt: Planung, Bau <strong>und</strong> Facility<br />

Management von zwei Krankenhäusern<br />

◆ Klinikum Bad Gleichenberg –<br />

Sozialversicherungsanstalt der Bauern<br />

Volumen: zehn Millionen Euro<br />

Laufzeit: 13 Jahre<br />

Finanzierungsvariante: Forderungskauf<br />

PPP-Projekt zum Betrieb <strong>und</strong> Ausbau der<br />

Sonderkrankenanstalt <strong>für</strong> Atemwegs- <strong>und</strong><br />

Stoffwechselerkrankungen<br />

◆ LKV – LKH Steyr –<br />

Mutter-Kind-Zentrum Linz<br />

Volumen: 55 Millionen Euro<br />

Laufzeit: 20 Jahre<br />

Finanzierungsvariante: Strukturiertes<br />

Darlehen & Privatplatzierung<br />

KOMMUNAL 49


Ein Service des Lebensministeriums<br />

Umweltförderungen des Lebensministeriums halten Österreich „ökofit“<br />

2006 wurden 4500<br />

Projekte gefördert<br />

Investitionen in die Umwelt sind Investitionen in die Zukunft. Die nachhaltige Umweltpolitik<br />

Österreichs sichert sauberes Trinkwasser, reine Luft, Strom auf Basis erneuerbarer<br />

Energieträger <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Böden <strong>für</strong> unsere kommenden Generationen. Um den<br />

Standard halten bzw. ausbauen zu können, unterstützt das Lebensministerium Projekte,<br />

die langfristig dazu beitragen, Österreich <strong>für</strong> die Zukunft „ökofit“ zu machen.<br />

Das Aufgabengebiet österreichischer<br />

Gemeinden <strong>und</strong> Städte ist umfassend,<br />

insbesondere was den Schutz der Lebensräume<br />

<strong>für</strong> Natur <strong>und</strong> Mensch, eine entsprechend<br />

hohe Lebensqualität <strong>und</strong> vorsorgende<br />

Lebensgr<strong>und</strong>lagen angeht.<br />

Basierend auf dem Umweltförderungsgesetz<br />

fördert das Lebensministerium daher<br />

50 KOMMUNAL<br />

umweltrelevante Projekte. Allein im vergangenen<br />

Jahr waren es über 4500 Projekte,<br />

die finanziell bedacht wurden.<br />

Insgesamt stehen <strong>für</strong> umweltpolitische<br />

Aufgaben im Budget 2007 r<strong>und</strong> 574 Millionen<br />

Euro <strong>und</strong> <strong>für</strong> das Jahr 2008 r<strong>und</strong><br />

602 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Klimaschutz<br />

Die Verminderung<br />

des CO2-Ausstoßes<br />

– Stichwort Klimaschutz<br />

– ist Tagesgespräch<br />

seit vielen<br />

Wochen. Die Erreichung<br />

des Kyoto-<br />

Ziels ist auch in<br />

Österreich Thema<br />

Nummer eins. Der<br />

Ausbau der bestehendenFernwärmesysteme,<br />

die<br />

verstärkte Umsetzung<br />

von Biomasse-Nahwärmeprojekten<br />

<strong>und</strong> Solaranlagen<br />

sind<br />

wesentliche<br />

Impulsgeber in der<br />

Versorgung der<br />

Österreicherinnen<br />

<strong>und</strong> Österreicher<br />

mit sauberer Energie.<br />

Derartige langfristige<br />

Vorhaben<br />

haben einen entsprechend<br />

hohen<br />

Investitionsbedarf.<br />

Auch hier fördern B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder kräftig.<br />

80 Millionen Euro standen 2006 zur<br />

Verfügung, im Jahr 2007 wurde dieser<br />

Betrag um weitere zehn Millionen Euro<br />

aufgestockt.<br />

Altlasten sanierung<br />

Wenn auf der Oberfläche grünes Gras<br />

wächst, heißt dies noch lange nicht,<br />

dass darunter auch alles in Ordnung<br />

ist. Kontaminierte Flächen stellen eine<br />

erhebliche Gefährdung der Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Umwelt dar. Die Sanierung oder<br />

Sicherung von Altlasten<br />

ist daher ein<br />

Kernpunkt in der<br />

Umweltförderung<br />

des B<strong>und</strong>es. In<br />

Summe ist <strong>für</strong> die<br />

Jahre 2007 <strong>und</strong><br />

2008 im Umweltbudget<br />

da<strong>für</strong> ein<br />

Förderungsvolumen<br />

von jeweils<br />

r<strong>und</strong> 60 Millionen<br />

Euro fixiert.<br />

Diese Gelder können<br />

<strong>für</strong> die Beseitigung der Altlasten<br />

durch zum Beispiel Räumung des kontaminierten<br />

Untergr<strong>und</strong>es oder <strong>für</strong> die<br />

Verhinderung einer weiteren Ausbreitung<br />

der Kontamination in Boden <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasser durch Dichtwandsysteme<br />

verwendet werden. Die Förderungssätze<br />

liegen zwischen 55 <strong>und</strong> 95 Prozent<br />

der förderungsfähigen Kosten.<br />

Die Sanierung<br />

oder Sicherung von<br />

Altlasten ist einer<br />

der Kernpunkte in<br />

der Umweltförderung<br />

des B<strong>und</strong>es.<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

Österreichs Seen, Bäche <strong>und</strong> Flüsse sind<br />

<strong>für</strong> ihre gute Wasserqualität über die<br />

d<br />

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Grenzen hinweg bekannt. Eine funktionierende<br />

Abwasserentsorgung <strong>und</strong> eine<br />

flächendeckende Wasserversorgung<br />

sowie der sorgsame Umgang mit dem<br />

Wasser bilden da<strong>für</strong> die Gr<strong>und</strong>lage. Für<br />

die Siedlungswasserwirtschaft sind entsprechend<br />

dem geschätzten Liquiditätsbedarf<br />

im Budget 2007 r<strong>und</strong> 313 Millionen<br />

Euro <strong>und</strong> 2008 r<strong>und</strong> 324 Millionen<br />

an Zuschüssen <strong>für</strong> Investitionsförderungen<br />

der kommunalen Siedlungswasserwirtschaft<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> betriebliche Abwassermaßnahmen<br />

gemäß Umweltförderungsgesetz<br />

sowie <strong>für</strong> die entsprechende<br />

Abwicklung zweckgeb<strong>und</strong>en vorgesehen.<br />

Im Jahr 2006 hat das Lebensministerium<br />

r<strong>und</strong> 1950 Wasser- <strong>und</strong> Abwasserprojekte<br />

von Gemeinden, Verbänden<br />

<strong>und</strong> Genossenschaften unterstützt. Für<br />

die Ersterrichtung von Kanälen <strong>und</strong><br />

Kläranlagen gewährt das Umweltministerium<br />

einen Zuschuss zwischen acht<br />

<strong>und</strong> 50 Prozent der förderungsfähigen<br />

Kosten zuzüglich einer Pauschalförderungskomponente<br />

bis maximal 20 Prozent<br />

der förderungsfähigen<br />

Kosten.<br />

Auch die Sanierung<br />

Im Jahr 2006 hat<br />

das Lebensministerium<br />

r<strong>und</strong> 1950<br />

Wasser- <strong>und</strong> Abwasserprojekte<br />

von<br />

Gemeinden, Verbänden<br />

<strong>und</strong> Genossenschaften<br />

unterstützt.<br />

von Kanälen, die<br />

vor dem 1. April<br />

1973 errichtet wurden,<br />

<strong>und</strong> die Anpassung<br />

der Anlagen<br />

an den Stand der<br />

Technik werden entsprechendgefördert.<br />

In der Wasserversorgungunterstützt<br />

das Umwelt-<br />

Seit der letzten<br />

Förderungsrichtliniennovelle<br />

im Herbst 2006<br />

wurde der Förderungsgegenstand<br />

um die<br />

Erstellung von digitalen<br />

Leitungskatastern<br />

erweitert.<br />

ministerium mit einer Förderung von 15<br />

Prozent der förderungsfähigen Kosten<br />

die Errichtung von Brunnen, Quellen,<br />

Hoch- <strong>und</strong> Tiefbehälter sowie den Aufbau<br />

des gesamten Leistungsnetzes <strong>und</strong><br />

der Wasseraufbereitung.<br />

Seit der letzten Förderungsrichtliniennovelle<br />

im Herbst 2006 wurde der Förderungsgegenstand<br />

um die Erstellung von<br />

digitalen Leitungskatastern – eine Abbildung<br />

<strong>und</strong> Dokumentation des Anlagenbe-<br />

<strong>und</strong> -zustandes der Wasserver<strong>und</strong><br />

Abwasserentsorgung – erweitert.<br />

Pro digital erfasstem Laufmeter werden<br />

zwei Euro Förderung gewährt. Weitere<br />

zwei Euro gibt es zusätzlich pro Laufmeter<br />

Kanal oder Wasserleitung <strong>für</strong> die<br />

Optimierung der Einbautenkoordination,<br />

sodass befestigte Flächen möglichst<br />

nur einmal aufgerissen werden müssen.<br />

Wie kommt „Gemeinde“<br />

zu einer Förderung?<br />

Möglichst viele Interessenten sollen bei<br />

ihren Vorhaben finanziell unterstützt<br />

werden. Wer wie zu einer Förderung<br />

gelangt, erfährt man über die Homepage<br />

der vom Lebensministerium mit<br />

der Förderungsabwicklung betrauten<br />

Kommunalkredit Public Consulting<br />

unter<br />

www.publicconsulting.at<br />

Service des Lebensministeriums<br />

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KOMMUNAL 51


Wirtschafts-Info<br />

BAUMANN-Hochwassersysteme in Aktion<br />

Hochwasserschutz<br />

anschaulich gemacht<br />

Die Firma BAUMANN lädt zum Besuch ihrer Ausstellung zum Thema „Hochwasserschutz“.<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Hochwassersysteme in Aktion präsentiert.<br />

Die Live-Vorführungen finden am 4. Mai 2007 von 9.00 bis 16.00 Uhr direkt am<br />

Firmengelände der BAUMANN/Glas/1886 GmbH in Baumgartenberg, OÖ, statt.<br />

Österreich als wasserreiches Land ist<br />

trotz aller bereits getroffenen Schutzmaßnahmen<br />

nicht vor extremen Hochwässern<br />

geschützt. In den letzten Jahren<br />

haben sich so genannte Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Hochwässer in sehr kurzen <strong>und</strong><br />

regelmäßigen Abständen 1999, 2002<br />

Information<br />

Ausstellung „Hochwasserschutzsysteme<br />

in Aktion“<br />

4. Mai 2007, 9.00 bis 16.00 Uhr<br />

BAUMANN/Glas/1886 GmbH<br />

Palmhaus-Werk<br />

Abteilung Hochwasserschutz<br />

GewerbePark 10<br />

4342 Baumgartenberg/Perg OÖ<br />

Ansprechpartner:<br />

Wolfgang Leitner<br />

Tel.: 072 69/75 61-291<br />

Fax: DW 333<br />

Mobil: 0664/25 19 291<br />

www.baumannhochwasserschutz.at<br />

52 KOMMUNAL<br />

<strong>und</strong> 2005 ereignet. Die Natur zeigt uns,<br />

wie rasch sich Geländeformen aufgr<strong>und</strong><br />

von Hochwasser verändern. Es<br />

ist daher notwendig, schnell mit verschiedenen<br />

Systemen einen qualitativ<br />

nachhaltigen Schutz zu garantieren.<br />

Das Unternehmen BAUMANN bietet<br />

schnelle <strong>und</strong> effiziente Lösungen gegen<br />

Hochwasser unter Berücksichtigung<br />

von ästhetischen Aspekten.<br />

Einfaches Handling<br />

Schnelle<br />

<strong>und</strong> effizienteLösungen<br />

gegen<br />

Hochwasser<br />

unter<br />

Berücksichtigung<br />

von<br />

ästhetischen<br />

Aspekten.<br />

Um Ihnen diese Systeme hautnah präsentieren<br />

zu können, stellen wir am<br />

Gelände von BAUMANN unter anderem<br />

ein Wasserbecken mit dem Mobilwandsystem<br />

200ALD – Wasserstand 2<br />

Meter – auf. Wir werden wiederholt an<br />

einigen Feldern die einfache Logistik<br />

<strong>und</strong> das unkomplizierte Handling dieses<br />

Systems demonstrieren. Sie können<br />

sich direkt vor Ort von den Vorteilen<br />

überzeugen: geringes Gewicht, einfachste<br />

Montage, leichtes <strong>und</strong> werkzeugloses<br />

Einlegen der Dammbalken, Aufbau<br />

entsprechend der vorhergesagten Was-<br />

serhöhe, vandalensicherer Verschluss<br />

sowie leichtes Reinigen bei Demontage.<br />

Das System ist aus im Handel erhältlichen<br />

Halbzeugen hergestellt.<br />

Weiters präsentieren wir Ihnen bei<br />

unserer Ausstellung noch folgende<br />

Hochwassersysteme:<br />

◆ Glaswandsystem 200GL: im Wasserbecken<br />

montiert auf dem Aqua Stop<br />

Kopfplattensystem mit Sp<strong>und</strong>wänden.<br />

◆ Mobilwand Wabe 80: Der ideale Verschluss<br />

bei Türen, Tore <strong>und</strong> Garagenabfahrten.<br />

Auch bei Starkregen sehr nützlich.<br />

◆ Wabe MonoPan 50: Der günstige,<br />

geringe, schnelle Verschluss <strong>für</strong> Fenster<br />

<strong>und</strong> Türen mit Standardbreite.<br />

◆ Schnelldamm: Diese kostengünstige<br />

Alternative ohne teure F<strong>und</strong>amente<br />

demonstrieren wir Ihnen in verschiedene<br />

Höhen <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />

Anwendungen.<br />

Neben einem 1500mm hohen<br />

Schnelldamm – eingebaut in einem<br />

Wasserbecken mit 1400mm Wasserstand<br />

– zeigen wir Ihnen auch eine<br />

1000mm-Variante in einem Wasserbecken<br />

auf Asphaltfläche. Ein<br />

Schnelldamm mit 1300mm Höhe wird<br />

als laufende Schau auf einer Strecke<br />

von 100 Metern auf- <strong>und</strong> abgebaut.<br />

Widmen Sie dem aktiven Hochwasserschutz<br />

gegen das Eindringen von Wasser<br />

die notwendige Aufmerksamkeit.<br />

Lassen Sie sich daher diese informative<br />

<strong>und</strong> spektakuläre Ausstellung nicht entgehen.<br />

Wir freuen uns auf Ihren<br />

Besuch.<br />

E.E.


250 Jahre alter Granit & Spezialbeton<br />

Eine barocke Schönheit<br />

erstrahlt mit Drizoro neu<br />

Im Stift Zwettl gibt es einige alte Brunnen<br />

aus der Barockzeit die teilweise<br />

<strong>und</strong>icht <strong>und</strong> restaurierungsbedürftig<br />

sind. Die Firma Drizoro hat sich um<br />

den schwierigsten Brunnen im Haupt -<br />

hof des Stiftes angenommen <strong>und</strong> unter<br />

strengen Auflagen des B<strong>und</strong>esdenkmalamtes<br />

saniert. Das Erscheinungsbild<br />

durfte nicht verändert werden. Die Granitblöcke<br />

wurden gereinigt <strong>und</strong> saniert,<br />

die alten Fugen mit speziellem dehnbaren<br />

Drizoro-Material verfugt, auch die<br />

<strong>Neue</strong>r hydro 100 Diesel<br />

Jeden Tag<br />

aufs <strong>Neue</strong>:<br />

Einfach Genial!<br />

”<br />

“<br />

alten Verbindungseisen wurden restauriert.<br />

Besondere Schwierigkeit bereiteten<br />

Auswaschungen unter dem Brunnen.<br />

Diese Auswaschungen entstanden<br />

durch jahrelange Undichtheit unterhalb<br />

der Bodenplatten <strong>und</strong> wurden mit speziellem<br />

Drizoro-Zement aufgefüllt.<br />

Laufend werden neue <strong>und</strong> alte Brunnen<br />

<strong>für</strong> Gemeinden saniert bzw. abgedichtet.<br />

Auch der größte Brunnen der Welt in<br />

Abu Dhabi mit r<strong>und</strong> 40 Meter Höhe<br />

hydro 100 Diesel der neue Maßstab<br />

Brunnenwände neu abdichten mit dem<br />

Drizoro-Spezialbeton (links), danach<br />

kommt noch der Feinschliff (oben) ...<br />

Entdecken auch Sie den neuen Maßstab! Anfrage <strong>für</strong> Österreich<br />

per Telefon unter: 00 49 151 12 11 22 59 oder im Internet unter<br />

etesia@etesia.com<br />

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Mehr Komfort<br />

... schlussendlich erstrahlte der barocke<br />

Zwettler Brunnen in neuem Glanz.<br />

wurde mit Drizoro abgedichtet.<br />

Information<br />

Drizoro Austria<br />

Rechte Wienzeile 37, 1040 Wien<br />

Tel.: 01/586 65 25 bzw.<br />

01/587 43 81<br />

Fax: 01/587 89 49<br />

Web: www.drizoro.at<br />

Besser abschneiden<br />

TEMPS FORT<br />

KOMMUNAL 53<br />

E.E.


Gemeindepartnerschaften<br />

Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> Empfehlungen zu interkommunalen Kooperationen<br />

Das Stichwort der<br />

St<strong>und</strong>e ist „IKZ“<br />

In den Gemeinden entwickelt sich zunehmend der Druck, Formen der interkommunalen<br />

Zusammenarbeit (IKZ) zur Aufgabenwahrnehmung einzugehen, um entweder aus Effizienzgründen<br />

Kosten zu senken oder aus Effektivitätsmotiven eine Leistungsverbesserung<br />

zu erreichen. IKZ zeichnet sich somit durch Relevanz <strong>und</strong> Aktualität aus <strong>und</strong> stellt das<br />

„Stichwort der St<strong>und</strong>e“ dar. Eine Dissertation am Beispiel oberösterreichischer Gemeinden.<br />

◆ Mag. Dr. Anton-Josef Lummerstorfer<br />

Gemäß einer vom Autor durchgeführten<br />

repräsentativen Studie, an der sich 218<br />

von 442 befragten oberösterreichischen<br />

Gemeinden beteiligten, bestehen derzeit<br />

319 freiwillige Formen der interkommunalen<br />

Zusammenarbeit in Oberösterreich,<br />

wobei drei Viertel der antwortenden<br />

Gemeinden zumindest in einer freiwilligen<br />

IKZ kooperieren. Die interkommunale<br />

Zusammenarbeit stellt daher ein<br />

weit verbreitetes Phänomen in der<br />

oberösterreichischen Kommunalverwaltung<br />

dar. Abbildung 1 zeigt jene fünf<br />

Aufgabenfelder, in denen in Oberösterreich<br />

die höchste freiwillige Kooperationsdichte<br />

besteht. Der Bereich der<br />

Abwasserbeseitigung stellt dabei jenes<br />

kommunale Aufgabenfeld dar, in dem<br />

mit 45 Prozent der antwortenden<br />

Gemeinden die größte Kooperationsdichte<br />

besteht. Mit 23,9 Prozent der<br />

oberösterreichischen Gemeinden kooperiert<br />

schwach jede vierte im Wirtschafts-<br />

◆ Mag. Dr.<br />

Anton-Josef<br />

Lummerstorfer ist wissenschaftl. Mitarbeiter<br />

am Inst. f. BWL d. gemeinwirtschaftlichen<br />

Unternehmen, Uni Linz<br />

54 KOMMUNAL<br />

förderungsbereich. Jede fünfte<br />

Gemeinde kooperiert in den Aufgabenfeldern<br />

Tourismusförderung, Winterdienst<br />

sowie Wasserversorgung.<br />

Dennoch stehen<br />

lediglich 25 Prozent<br />

der antwortenden<br />

Gemeinden in vier<br />

oder mehr IKZ <strong>und</strong><br />

75 Prozent des Rücklaufs<br />

arbeiten in fünf<br />

oder weniger Aufgabenfeldernzusammen,<br />

weshalb die<br />

Tiefe im Sinne der<br />

Anzahl an eingegangenen<br />

sowie mit IKZ<br />

erfüllten Aufgaben als<br />

gering zu bezeichnen<br />

ist. Daraus lässt sich<br />

ableiten, dass das<br />

Potenzial von IKZ derzeit noch nicht vollständig<br />

genützt wird <strong>und</strong> dass deshalb<br />

latent vorhandenes Optimierungspotenzial<br />

durch IKZ gehoben werden kann.<br />

Erfolgsfaktoren interkommunaler<br />

Kooperationen<br />

Der Bereich der<br />

Abwasserbeseitigung<br />

stellt jenes kommunale<br />

Aufgabenfeld dar, in<br />

dem mit 45 Prozent der<br />

antwortenden Gemeinden<br />

die größte Kooperationsdichte<br />

besteht.<br />

Damit dieses latent vorhandene Potenzial<br />

durch IKZ ausgeschöpft werden kann,<br />

sind diese als Phasenmodelle zu verstehen,<br />

wobei in den einzelnen Phasen<br />

bestimmte Erfolgsfaktoren zu beachten<br />

sind. Abbildung 2 – Erfolgsfaktoren interkommunaler<br />

Kooperationen – zeigt dies<br />

auf.<br />

Die Bildung einer IKZ ist als Auslöser<br />

eines Wandels innerhalb der Gemeinden<br />

zu betrachten, weshalb durch die Instrumente<br />

eines Change Managements den<br />

durch die Planung, Implementierung<br />

<strong>und</strong> den Betrieb verursachten<br />

Veränderungen<br />

<strong>und</strong> Widerständen zu<br />

begegnen ist. Hierbei<br />

sind als Instrumente das<br />

Training, die Kommunikation<br />

<strong>und</strong> die Partizipation<br />

der Betroffenen einzusetzen.<br />

1 Die Planung<br />

<strong>und</strong> Implementierung<br />

der IKZ ist als Projekt im<br />

Sinne des Projektmanagements<br />

durchzuführen.<br />

Die Aufgaben des mit<br />

Vertretern der kooperierenden<br />

Gemeinden (Partnerwahl)<br />

zu besetzenden<br />

Projektteams liegen in der Abklärung,<br />

welche konkreten Leistungen kooperativ<br />

wahrgenommen werden sollen, wer<br />

diese erbringt (Bereitschaft zur Leistungsabgabe<br />

<strong>und</strong> -übernahme), wie die<br />

Kosten-/Nutzenverteilung zu regeln ist,<br />

welche Regeln <strong>für</strong> den Ausstieg gelten<br />

(Konfliktlösungsmechanismen) bzw. auf<br />

Basis welcher Kooperationsform zu<br />

arbeiten ist. 2 Für den Verlauf der Zusammenarbeit<br />

ist zudem das Vorhandensein<br />

von so genannten Promotoren entschei-<br />

1 vgl. Bauer, H. (1977), Möglichkeiten der<br />

interkommunalen Zusammenarbeit in Österreich,<br />

in: Institut <strong>für</strong> Kommunalwissenschaften<br />

<strong>und</strong> Umweltschutz (Hrsg.), Kommunale Forschung<br />

in Österreich, Band 30, S. 15f.


Kooperationsdichte der Gemeinden<br />

(im jeweiligen Aufgabenfeld, Abb 1)<br />

Erfolgsfaktoren interkommunaler Kooperationen<br />

(Abb 2)<br />

Prozessualer Zugang zur IKZ (Abb 3)<br />

dend. Hierunter werden engagierte Personen<br />

verstanden, die als ständige<br />

Antriebskräfte einer IKZ versuchen,<br />

bestehende Widerstände auf politischer<br />

sowie auf administrativer Ebene zu überwinden.<br />

3<br />

Weiters sind <strong>für</strong> den Erfolg der IKZ<br />

gemeinsame Ziele bedeutend. Infolge<br />

einer IKZ soll eine Win-Win-Situation <strong>für</strong><br />

sämtliche Kooperationspartner entstehen.<br />

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht<br />

stehen Leistungsverbesserungs- sowie<br />

Kostenersparnismotive im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Durch die Festlegung von klaren Zielen<br />

verfolgen die Kooperationspartner<br />

gemeinsame Interessen, wobei in der<br />

kommunalen Praxis immer ein Bündel<br />

2 vgl. Al-Ani, A., Gattermeyer, W. (2001), Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Umsetzung von Change Management-Programmen,<br />

in: Gattermeyer, W., Al-Ani,<br />

A. (Hrsg.), Change Management <strong>und</strong> Unternehmenserfolg,<br />

2. Auflage, S. 29ff.<br />

3 vgl. Greskowiak, D. (2004), Interkommunale<br />

Zusammenarbeit - ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung<br />

- Am Beispiel eines Projektes der<br />

Städte Nürnberg - Fürth - Erlangen - Schwabach,<br />

KGSt-Materialien, Nr. 3/2004, S. 77ff.<br />

von Zielen <strong>für</strong> den Eingang einer IKZ<br />

ausschlaggebend ist.<br />

In der anschließenden Betriebsphase<br />

sind der gemeindeübergreifenden Aufgabenwahrnehmung<br />

ein bestimmtes Mindestmaß<br />

an gegenseitigem Vertrauen<br />

sowie eine längerfristige Perspektive<br />

zugr<strong>und</strong>e zu legen. 4 Schließlich gehen<br />

von der Evaluationsphase wesentliche<br />

Rückkoppelungen auf die zuvor liegenden<br />

Phasen aus, <strong>und</strong> das Kooperationscontrolling<br />

stellt eines der zentralen<br />

Steuerungsinstrumente <strong>für</strong> die Kooperationsgemeinden<br />

dar. 5<br />

Gestaltungsempfehlungen<br />

Als Gestaltungsempfehlung zur interkommunalen<br />

Zusammenarbeit ist vorab<br />

ein prozessualer Zugang zu nennen.<br />

Abbildung 3 zeigt diese prozessuale<br />

Sichtweise auf.<br />

4 vgl. Rauch, F., Spielmann, K., Golas, B.<br />

(2001), Kooperation von Gemeinden zur Entwicklung<br />

von Wirtschaftsstandorten,<br />

http://www.vorarlberg.at/pdf/projektbericht_k<br />

oop.pdf, 24.10.2005, S. 58.<br />

Gemeindepartnerschaften<br />

◆ IKZ als Organisationsalternative<br />

Damit die interkommunale Zusammenarbeit<br />

in einem ersten Schritt als Organisationsalternative<br />

in den Gemeinden verbreitet<br />

in Betracht gezogen wird, bedarf<br />

es Kriterien, welche die kommunalen<br />

Entscheidungsträger bei der Entscheidung,<br />

welche kommunalen Aufgabenfelder<br />

sich <strong>für</strong> eine zwischengemeindliche<br />

Aufgabenwahrnehmung eignen, unterstützen.<br />

Hierzu sind als Kriterien die<br />

durch IKZ erzielbaren Synergiepotenziale,<br />

die Spezifität, die Unsicherheit, die<br />

Häufigkeit <strong>und</strong> die strategische Relevanz<br />

der zugr<strong>und</strong>e liegenden Aufgabe sowie<br />

die Unterscheidung<br />

in Front<strong>und</strong><br />

Back-Office<br />

Bereiche anzuführen.<br />

IKZ<br />

empfehlen sich<br />

bei mittlerer bis<br />

hoher Ausprägung<br />

der Spezifität,<br />

der Unsicherheit,<br />

der<br />

Häufigkeit <strong>und</strong><br />

der strategischen<br />

Relevanz <strong>für</strong> die<br />

politische Ebene. Das Kriterium der Synergiepotenziale<br />

unterstützt die kommunalen<br />

Entscheidungsträger dahingehend,<br />

als nur in Aufgabenfeldern, in denen<br />

durch Kooperationen zu hebende Synergiepotenziale<br />

latent vorhanden sind, IKZ<br />

eingegangen werden sollten. Schließlich<br />

eignen sich Back-Office Aufgaben besser<br />

<strong>für</strong> eine IKZ als Front-Office Aktivitäten,<br />

da sich letztere durch eine hohe Bürgerinteraktion<br />

auszeichnen <strong>und</strong> daher weiterhin<br />

vor Ort zu erbringen sind. 6<br />

Welche der<br />

IKZ-Kooperations -<br />

alternativen optimal<br />

ist, hängt wesentlich<br />

von der zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden kommunalen<br />

Aufgabe ab.<br />

◆ Start der IKZ<br />

Nach der Entscheidung über die Wahrnehmung<br />

einer Aufgabe im Rahmen<br />

einer interkommunalen Zusammenarbeit<br />

ist in einem zweiten Schritt der Kooperationsprozess<br />

zu starten. Hierzu sind die<br />

Erfolgsfaktoren zu beachten, wobei vor<br />

allem den politischen Machtpromotoren<br />

<strong>und</strong> den gemeinsamen Zielen eine entscheidende<br />

Bedeutung zukommt. Die<br />

Wahl der optimalen Kooperationsform ist<br />

ein weiterer Erfolgsfaktor <strong>für</strong> IKZ. Welche<br />

der Kooperationsalternativen optimal<br />

ist, hängt von den Kooperationszielen,<br />

5 vgl. Wirth, K., Matschek, M. (2005), Interkommunale<br />

Zusammenarbeit – Möglichkeiten,<br />

Grenzen <strong>und</strong> aktueller Entwicklungsbedarf, in:<br />

ÖGZ, Nr. 11/2005, S. 10.<br />

6 vgl. Biwald, P., Szczepanska, K., Hochholdinger,<br />

N. (2004), Leistungsfähige Gemeinden<br />

durch interkommunale Zusammenarbeit,<br />

Gr<strong>und</strong>lagenpapier <strong>für</strong> den Österreichischen<br />

Städtetag 2004, S. 39.<br />

KOMMUNAL 55


Gemeindepartnerschaften<br />

den Kontextfaktoren sowie der zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden kommunalen Aufgabe ab. 7 Die<br />

gewählte Kooperationsform beeinflusst<br />

die Steuerung, Einfluss nahme, Kosten,<br />

Kontrolle, Transparenz, Flexibilität sowie<br />

Bürgernähe der gemeinsamen Aufgabenwahrnehmung.<br />

◆ Betrieb <strong>und</strong> Steuerung der IKZ<br />

Zusätzlich zum notwendigen Mindestmaß<br />

an gegenseitigem Vertrauen <strong>und</strong><br />

der längerfristigen Betrachtungsperspektive<br />

einer IKZ hat in den einzelnen<br />

Gemeinden während der Zusammenarbeit<br />

im Rahmen eines Kooperationsmanagements<br />

eine kontinuierliche Überwachung<br />

der eingegangenen IKZ zu erfolgen,<br />

wobei den kommunalen Entscheidungsträgern<br />

auf Basis eines Berichtswesens<br />

die zur Steuerung notwendigen<br />

Informationen bereitzustellen sind. Das<br />

Kooperationsmanagement beinhaltet<br />

7 vgl. Landsberg, G. (2004), Interkommunale<br />

Zusammenarbeit, DStGB-Dokumentation, Nr.<br />

39, http://www.dstgb.de/index_inhalt/homepage/index.phtml,<br />

09.02.2005, S. 1.<br />

8 vgl. Wirth, K., Biwald, P. (2006), Gemeindekooperationen<br />

in Österreich – Zwischen Tradition<br />

<strong>und</strong> Aufbruch, in: Biwald, P., Hack, H.,<br />

Wirth, K. (Hrsg.), Interkommunale Kooperation,<br />

Zwischen Tradition <strong>und</strong> Aufbruch, S. 30.<br />

Spielplatzüberprüfungen<br />

laut EN-Norm 1176 <strong>und</strong> 1177<br />

Schaffen Sie als Betreiber eines Spielplatzes<br />

(öffentliche Spielplätze oder Abenteuerspielplätze,<br />

nicht öffentliche Spielplätze in Kindergärten usw.)<br />

Rechtssicherheit! Sie können so bei Unfällen nachweisen,<br />

nicht fahrlässig gehandelt zu haben!<br />

Rufen Sie uns an, wir informieren sie gerne!<br />

Hr. Georg Seethaler, Tel. 0699 /10 87 97 55<br />

56 KOMMUNAL<br />

Infolge einer IKZ soll eine Win-Win-Situation<br />

<strong>für</strong> sämtliche Kooperationspartner<br />

entstehen.<br />

unter anderem die gemeindeinterne Festlegung<br />

der mit IKZ verfolgten Ziele. 8<br />

◆ Förderung der IKZ<br />

Darüber hinaus sind interkommunale<br />

Kooperationen seitens übergeordneter<br />

Stellen zu unterstützen. IKZ können<br />

9 vgl. Biwald, P. (2006), Kooperationsmanagement<br />

aufbauen – <strong>Neue</strong> Anforderungen aus<br />

interkommunalen Kooperationen, in: Biwald,<br />

P., Hack, H., Wirth, K. (Hrsg.), Interkommunale<br />

Kooperation, Zwischen Tradition <strong>und</strong> Aufbruch,<br />

S. 294ff.<br />

10 Balling, R. (1998), Kooperation: Strategische<br />

Allianzen, Netzwerke, Joint Ventures <strong>und</strong><br />

andere Organisationsformen zwischenbetrieblicher<br />

Zusammenarbeit in Theorie <strong>und</strong> Praxis, 2.<br />

Auflage, S. 99.<br />

Sauna & Spielplatzbau GmbH<br />

4690 Schwanenstadt, Rüstorf 116<br />

Tel. 0699.10 87 97 55, Fax 07673.39 11<br />

office@spielplatzbau.at<br />

durch die Bereitstellung von Förderungen,<br />

bspw. infolge höherer Förderzahlungen<br />

bei gemeindeübergreifenden Lösungen,<br />

durch unterstützende Dienstleistungen,<br />

etwa in Form einer Ansprechstelle<br />

<strong>für</strong> die Gemeinden bei Fragen zum<br />

Thema der IKZ, durch die Sammlung,<br />

Aufbereitung <strong>und</strong> Veröffentlichung von<br />

Praxisbeispielen sowie durch die Organisation<br />

von Veranstaltungen zum Thema<br />

der IKZ direkt gefördert werden. Indirekt<br />

lassen sich interkommunale Kooperationen<br />

durch die Erweiterung der institutionellen<br />

Kooperationsalternativen unterstützen.<br />

Zudem wirken die technologischen<br />

Entwicklungen im IuK-Bereich<br />

sowie die finanziellen Engpässe der<br />

Gemeinden bestärkend auf IKZ 9 , wobei<br />

festzuhalten bleibt, dass es sehr wohl<br />

notwendig ist, IKZ die <strong>für</strong> die Aufgabenwahrnehmung<br />

notwendigen Mittel zur<br />

Verfügung zu stellen. Als Gefahr <strong>für</strong> die<br />

Bildung von IKZ sind abschließend Unsicherheiten<br />

bezüglich des Vergaberechts<br />

anzuführen. 10<br />

Der Artikel enthält wesentliche Ergebnisse<br />

einer im September 2006 an der<br />

Johannes Kepler Universität Linz abgeschlossenen<br />

Dissertation.<br />

Kontakt: Anton.Lummerstorfer@jku.at<br />

Spielplatzbetreiber haften <strong>für</strong> die Sicherheit<br />

Unfallort Spielplatz<br />

6.800 Kinder verletzten sich<br />

2005 auf einem<br />

Spielplatz so<br />

schwer, dass sie<br />

im Spital behandelt<br />

werden mussten.<br />

Wenn auf<br />

einem Spielplatz<br />

ein Unfall passiert,<br />

werden Sie<br />

als Betreiber zur<br />

Haftung herangezogen.<br />

Sie sollten in so<br />

einem Fall den<br />

Nachweis erbringen, dass<br />

der Spielplatz den EN-Normen<br />

1176 <strong>und</strong> 1177 entspricht.<br />

Wir überprüfen Ihre<br />

Spielplätze in den Bereichen<br />

Stoßdämpfung des Bodens,<br />

Freiräume <strong>und</strong> Fallräume,<br />

Standsicherheit der Geräte<br />

<strong>und</strong> Absturzsicherungen<br />

sowie insbesondere auf<br />

gefährliche Fangstellen,<br />

erstellen eine detaillierte<br />

Dokumentation <strong>und</strong> beraten<br />

Georg Seethaler<br />

Sie hinsichtlich der BehebungpotenziellerGefahrenstellen<br />

<strong>und</strong> Verletzungsrisiken.<br />

Eine Überprüfung<br />

nach EN-<br />

Norm bieten wir<br />

Ihnen je nach<br />

Anzahl der Spielgeräte<br />

bereits ab<br />

95 Euro an.<br />

Unser zuständiger<br />

Fachmann<br />

Georg Seethaler<br />

berät Sie gerne!<br />

Information<br />

Fa. Sauna +<br />

Spielplatzbau GmbH,<br />

4690 Schwanenstadt,<br />

Rüstorf 116,<br />

Tel. 0699 / 10 87 97 55<br />

Fax 0 76 73 / 39 11<br />

oder per E-Mail:<br />

office@spielplatzbau.at<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Kostengünstige <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche Wärme <strong>für</strong> St. Martin in der Wart<br />

HERZ Feuerungstechnik –<br />

Der Biomassespezialist<br />

Das Biomasseheizwerk der Fernwärme<br />

St. Martin/Wart im südlichen Burgenland<br />

liefert Wärme <strong>für</strong> derzeit r<strong>und</strong> 70<br />

Haushalte. Die Anlage ist seit Dezember<br />

2005 in Betrieb <strong>und</strong> das Hackgut <strong>für</strong> die<br />

Heizanlage mit 1000 kW (2x500 kW)<br />

Das Biomasseheizwerk der Fernwärme<br />

St. Martin/Wart im südlichen Burgenland.<br />

Wärmeleistung stammt ausschließlich<br />

aus den Wäldern r<strong>und</strong> um St. Martin.<br />

Somit ist heimische Wertschöpfung realisiert,<br />

sowie enorme Einsparung an Hei-<br />

58 KOMMUNAL<br />

Foto:s HERZ<br />

zöl <strong>und</strong> beachtliche Verringerung an<br />

CO2-Emissionen gegeben.<br />

HERZ-Biomasseanlagen erlangen immer<br />

größere Bedeutung in der kommunalen<br />

Nahwärmeversorgung. Unzählige Referenzanlagen<br />

in ganz Europa bestätigen<br />

die hochwertige <strong>und</strong> zuverlässige Qualität<br />

von HERZ.<br />

Traditionell innovativ<br />

Ständige Innovationen <strong>und</strong> modernste<br />

Technologien machen HERZ-Biomasseanlagen<br />

unschlagbar. Dies verdeutlicht<br />

auch der 1. Platz auf der Expobioenergia<br />

2006 in Spanien, wo HERZ als Innovationspreissieger<br />

hervorging.<br />

Die Produktpalette<br />

Mit den modernsten Pellets- <strong>und</strong> Hackschnitzelheizungen<br />

im Bereich von 3 bis<br />

500 kW (Doppelanlagen bis 1000 kW)<br />

sowie den perfekten Holzvergaserkesseln<br />

HERZ BioMatic Kessel<br />

von 8 bis 50 kW bietet HERZ ein komplettes<br />

Sortiment <strong>für</strong> den umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />

Brennstoff Holz an. Das Hauptaugenmerk<br />

von HERZ liegt auf modernen,<br />

kostengünstigen <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />

Heizsystemen mit höchstem Komfort<br />

<strong>und</strong> Bedienerfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />

Information<br />

HERZ Armaturen Ges.m.b.H<br />

Geschäftsbereich HERZ<br />

Feuerungstechnik,<br />

A-8272 Sebersdorf 138<br />

Tel: 03333/2411-0, Fax: DW 73<br />

E-Mail: office@herz-feuerung.com<br />

Web: www.herz-feuerung.com<br />

Erfolgreiches erstes Geschäftsjahr brachte 45 Prozent Marktanteil<br />

Das UFH – Ihr Partner <strong>für</strong> die Zukunft<br />

Das UFH ist Österreichs Marktführer<br />

unter den Sammel- <strong>und</strong> Verwertungs -<br />

systemen im Bereich EAG <strong>und</strong> kann seit<br />

Das UFH-Team<br />

dem operativen Start im August 2005<br />

nun erstmals auf ein volles Geschäftsjahr<br />

zurückblicken. Dank der guten Zusammenarbeit<br />

mit seinen Partnern ist dieser<br />

Rückblick ein sehr erfreulicher: mit<br />

kumulierten r<strong>und</strong> 45 Prozent Markt -<br />

anteil, über alle fünf Sammel- <strong>und</strong><br />

Behandlungskategorien gesehen, ist die<br />

Marktführerschaft des UFH eindeutig.<br />

Darüber hinaus engagiert sich das UFH<br />

auch noch in anderen Bereichen der<br />

Abfallwirtschaft <strong>und</strong> plant, in naher<br />

Zukunft als Sammel- <strong>und</strong> Verwertungssystem<br />

<strong>für</strong> Verpackung tätig zu werden.<br />

Die Öffnung des österreichischen Verpackungsmarktes<br />

<strong>für</strong> weitere Sammel<strong>und</strong><br />

Verwertungssysteme wird seitens<br />

der EU vorangetrieben. Das UFH will die<br />

Chance nutzen, dadurch dem Eintritt<br />

eines ausländischen Systems zuvorzukommen.<br />

Das Ziel ist es, an bereits bestehende<br />

gute Geschäftsbeziehungen anzuknüpfen<br />

<strong>und</strong> so mit den Städten, Gemeinden <strong>und</strong><br />

Abfallwirtschaftsverbänden eine noch<br />

engere <strong>und</strong> <strong>für</strong> beide Seiten erfolgreiche<br />

Partnerschaft anzustreben.<br />

Bei der Umsetzung dieses Vorhabens<br />

wird (mit Ausnahme von Papier <strong>und</strong><br />

Glas) nicht der bestehende Weg der<br />

getrennten Sammlung forciert, sondern<br />

die Nutzung der vorhandenen Sammel -<br />

infrastruktur der Restmüllsammlung. Der<br />

Verpackungsanteil im Restmüll ist nach<br />

wie vor sehr hoch, <strong>und</strong> durch die<br />

Abnahme des UFH-Anteils dieser Ver-<br />

packungen sollen zukünftig die Sammel -<br />

leistungen der Städte, Gemeinden <strong>und</strong><br />

AWV abgegolten werden.<br />

Die Packstoffe werden zum Teil aus dem<br />

Restmüll aussortiert <strong>und</strong> weiteren<br />

Behandlungsstufen zugeführt, damit eine<br />

stoffliche Verwertung erfolgen kann. Der<br />

verbleibende Rest geht wie gewohnt in<br />

die thermische Verwertung. Unter -<br />

stützung erhält das UFH bereits durch<br />

Partner aus Industrie <strong>und</strong> Wirtschaft –<br />

man ist natürlich daran interessiert, der<br />

derzeit recht hohen Trittbrettfahrerquote<br />

durch die Akquirierungstätigkeit eines<br />

neuen Systems entgegenzuwirken.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass die<br />

Erfolge des vergangenen Jahrs eine<br />

tragfähige Basis <strong>für</strong> weitere<br />

Kooperationen sind.<br />

Information<br />

UFH Elektroaltgeräte <strong>und</strong> UFH Altlampen<br />

Systembetreiber GmbH<br />

1060 Wien, Mariahilfer Straße 37–39<br />

Tel: 01/588 39-52<br />

Fax: 01/588 39-94<br />

E-Mail: viktoria.handler@ufh.at<br />

Web: www.ufh.at<br />

E.E.<br />

E.E.


Auf der Kommunalmesse des<br />

Jahres 2006 entstand der<br />

Kontakt zwischen dem Amtsleiter<br />

der oberösterreichischen<br />

Gemeinde Pötting,<br />

Hannes Eibelhuber, <strong>und</strong> der<br />

Firma 1A Betriebseinrichtungen<br />

OSGAR GmbH +<br />

BE-Systems Josef Brabenetz.<br />

Information<br />

OSGAR GmbH<br />

Dresdner Straße 68,<br />

1200 Wien<br />

Tel.: 01/715 08 32<br />

E: mail@osgar.at<br />

Kenzianweg 8,<br />

4780 Schärding<br />

Tel.: 07712/4994-6500<br />

E: ooe-west@osgar.at<br />

Wirtschafts-Info<br />

Der Bauhof Pötting erstrahlt in neuem Glanz<br />

1A Betriebseinrichtungen<br />

Nach bester Beratung <strong>und</strong><br />

perfekter Planung entstand<br />

nun im Inneren des Pöttinger<br />

Bauhofs eine Fachbodenregal-<br />

Anlage. Weiters wurde ein<br />

Kragarmregal installiert.<br />

Die zeitgerechte Lieferung<br />

<strong>und</strong> das k<strong>und</strong>enorientierte<br />

Service der Firma<br />

Information<br />

BE-Systems GmbH<br />

Josef Brabenetz<br />

Puchberg 15, 4341<br />

Arbing<br />

Tel.: 07269/60303<br />

Fax: 07269/60303-22<br />

E-Mail: office@<br />

be-systems.at<br />

www.be-systems.at<br />

1A Betriebseinrichtungen<br />

OSGAR GmbH + BE-Systems<br />

»<br />

27./ 28. September 2007<br />

Josef Brabenetz bestärkten<br />

die Entscheidung Eibelhubers,<br />

den richtigen Partner <strong>für</strong><br />

dieses Projekt ausgewählt zu<br />

haben.<br />

KOMMUNAL 59<br />

E.E.<br />

Gute Beratung, perfekte<br />

Planung, umfassende<br />

Kompetenz <strong>und</strong> nicht<br />

zuletzt die zeitgerechte<br />

Lieferung bestärkten meine<br />

richtige Entscheidung<br />

diesen Partner zu wählen.<br />

Hannes Eibelhuber<br />

Amtsleiter der Gemeinde Pötting (links) mit<br />

OSGAR Gebietsbetreuer Manfred Jetzinger.<br />

Messezentrum Klagenfurt<br />

Alle Infos auf der Internetseite www.kommunalmesse2007.at<br />

«


Wirtschafts-Info<br />

Kongress & Fachmesse Gas Wasser, 23. bis 24. Mai 2007, Design Center Linz<br />

Wasser & Erdgas im Mittelpunkt<br />

Dieser heuer in Linz stattfindende Kongress<br />

ist DER Treffpunkt <strong>für</strong> Gasnetzbetreiber,<br />

Trinkwasserversorger <strong>und</strong> die<br />

fachspezifische Industrie. Mit im<br />

Schnitt stets mehr als 500 Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmern, bildet er,<br />

Das Linzer Design-Center bietet den perfekten<br />

Rahmen <strong>für</strong> DEN Treffpunkt der<br />

Gas- <strong>und</strong> Wasserversorger Österreichs.<br />

60 KOMMUNAL<br />

zusammen mit der angeschlossenen<br />

Fachmesse, die wichtigste Veranstaltung<br />

der Österreichischen Vereinigung<br />

<strong>für</strong> das Gas- <strong>und</strong> Wasserfach (ÖVGW).<br />

Die aktuellsten News aus den Branchen<br />

<strong>und</strong> die gebotene Möglichkeit zur fachlichen<br />

Diskussion zielen dabei nicht nur<br />

auf Insider ab. Willkommen sind auch<br />

Politiker <strong>und</strong> Behördenvertreter, die<br />

sich mit der österreichischen Versorgungswirtschaft<br />

zu befassen haben.<br />

Interessante<br />

Themenschwerpunkte<br />

Im Bereich Wasser stehen die Trinkwasserversorgung<br />

unter veränderten Klimabedingungen,<br />

Trinkwasserkraftwerke<br />

sowie Managementmethoden <strong>für</strong> Wasserversorger<br />

im Mittelpunkt der Erörterungen.<br />

Das Gasfach widmet sich unter<br />

anderem Erdgashochdruckleitungen<br />

<strong>und</strong> Biogas als Kraftstoff. Ergänzend<br />

hinzu kommt in beiden Bereichen die<br />

Beleuchtung von aktuellen Rechtsfragen,<br />

da ja nicht nur das wirtschaftliche,<br />

9. <strong>und</strong> 10. Mai 2007 | 10:00 – 16:00 Uhr<br />

Ernst Happel Stadion | Meiereistraße | 1020 Wien<br />

�<br />

GartenTech2007<br />

�<br />

sondern auch das rechtliche Umfeld<br />

laufend Änderungen unterworfen ist.<br />

Präsentation modernster<br />

Produkte<br />

Die begleitende Fachausstellung informiert<br />

über die modernsten Technologien<br />

der Gas- <strong>und</strong> Wasserversorgung –<br />

<strong>und</strong> dies in einem in Österreich einmaligen<br />

Umfang! Übrigens: Der Besuch<br />

der Fachmesse ist nicht an die Teilnahme<br />

am Kongress geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

kann auch mit einer kostenfreien<br />

Tageskarte erfolgen.<br />

Informationen &<br />

Anmeldungen<br />

ÖVGW,<br />

Schubertring 14,A-1010 Wien<br />

Beate Röhrling,<br />

E-Mail: roehrling@ovgw.at<br />

Tel.: +43-(0)1-513 15 88-20<br />

Web: www.ovgw.at<br />

�<br />

Die GartenTech ist eine Fachausstellung <strong>für</strong> neue Rasenmäher, Traktoren, Anhänger,<br />

Kehrmaschinen, E-Fahrzeuge, Häcksler, Ausrüstung <strong>für</strong> Wald <strong>und</strong> Umwelt, Motorsägen,<br />

Kommunalgeräte, Winterdienstgeräte (Fräsen, Streuer etc.), Reinigungsgeräte, Motormäher<br />

... – einfach <strong>für</strong> alles was in den Städten <strong>und</strong> Gemeinden an Fahrzeugen <strong>und</strong> Geräten<br />

<strong>für</strong> den Rasen, in Gärten, am Gehsteig, in den Straßen <strong>und</strong> im Forst gebraucht wird.<br />

Veranstalter sind die Magistratsabteilungen 42, 48, 49, 51 <strong>und</strong> ihre Firmenpartner.<br />

E.E.<br />

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Foto: Honda<br />

Als eine der weltweit führenden Technologie-Marken<br />

tragen wir besondere<br />

Verantwortung <strong>für</strong> die Welt von morgen.<br />

All unsere Produkte werden in diesem<br />

Bewusstsein entwickelt, ob Automobile,<br />

Motorräder, Schneefräsen oder<br />

Gartengeräte.<br />

Alle Honda Benzinrasenmäher sind mit<br />

kräftigen 4-Takt Motoren modernster<br />

Technologie ausgestattet. Einen Honda<br />

80% Stromersparnis!<br />

Mit LED-Weihnachtsbeleuchtungen von Blachere 80% Stromkosten sparen!<br />

Erfüllen Sie sich schon jetzt Weihnachtswünsche <strong>und</strong> strahlen Sie über 80% Stromersparnis!<br />

Weihnachtsbeleuchtungen in LED Technologie sparen<br />

Strom <strong>und</strong> zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer<br />

aus. Besondere Helligkeit <strong>und</strong> Leuchtkraft erzielen sie<br />

durch die 320° Lichtstreuung ohne Laser-Effekt.<br />

Mit den Licht emittierenden Dioden in einer großen Auswahl<br />

an prächtigen Farben sind dem Lichtdesign keine<br />

Grenzen gesetzt. Gestalten Sie Ihre ganz individuellen<br />

Weihnachts-Highlights, z.B. in Rubinrot, Ultra Weiß oder<br />

Das Profigerät Honda HRH 536 HX<br />

sogar in echtem LED Warmweiß!<br />

Unter www.blachere-illumination.at können Sie jetzt<br />

kostenlos unseren Produktkatalog anfordern. Für Ihre<br />

ganz persönlichen Gestaltungsideen stehen wir Ihnen<br />

jederzeit unter der Tel. 07242/252021 zur Verfügung.<br />

Jahrzehntelange Erfahrung <strong>und</strong> Kompetenz machen uns<br />

zu Ihrem idealen Partner <strong>für</strong> die Umsetzung von Lichtinstallationen<br />

in jeder Projektgröße.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Mit extra starkem Aluminium-Druckguss-Gehäuse<br />

<strong>und</strong> Kardanantrieb ist<br />

das Profigerät Honda HRH 536 HX<br />

der professionelle Partner <strong>für</strong> den<br />

täglichen Einsatz.<br />

Mehr Qualität, Leistung<br />

<strong>und</strong> Langlebigkeit<br />

Rasenmäher zeichnet aber mehr aus als<br />

dieses starke Herzstück. Die Vorteile <strong>für</strong><br />

den Benutzer liegen klar auf der Hand.<br />

Das Zusammenspiel von Motor <strong>und</strong><br />

Mähwerk z.B. ergibt das beste Schnittbild,<br />

<strong>und</strong> das Design der Rasenmäher<br />

garantiert höchsten Bedienungskomfort<br />

sowie erstklassige Ergonomie. Hinzu<br />

kommt die sprichwörtliche Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> Langlebigkeit, die jeden<br />

Honda Rasenmäher zu einem Stück<br />

Ingenieurskunst machen.<br />

Information<br />

Nähere Infos unter<br />

www.honda.at oder<br />

Honda Austria 02236/690 0<br />

Blachere Illumination GmbH, Griesmühlstr. 6, 4600 Wels, Tel: +43/(0)7242/252021-0, Fax: +43/(0)7242/252021-9200<br />

E-Mail: office@blachere-illumination.at, Web: www.blachere-illumination.at ILLUMINATION<br />

KOMMUNAL 61<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Forum mineralische Rohstoffe unverzichtbarer Partner der Gemeinden<br />

Rohstoffgewinnung<br />

sichert 5000 Jobs im<br />

ländlichen Raum<br />

Mineralische Rohstoffe sind die Basis unseres täglichen Lebens, jeder von uns verbraucht<br />

durchschnittlich 12 Tonnen pro Jahr. Die Rohstoff gewinnende Industrie ist ein<br />

bedeutender Arbeitgeber, vor allem im ländlichen Raum, <strong>und</strong> unverzichtbarer Partner<br />

<strong>für</strong> Österreichs Gemeinden.<br />

Den Bedarf an mineralischen Rohstoffen<br />

in Österreich decken r<strong>und</strong> 1100<br />

heimische Unternehmen, die jährlich<br />

mehr als 100 Millionen Tonnen Industrie-<br />

<strong>und</strong> Baurohstoffe wie Sand, Kies<br />

<strong>und</strong> Naturstein gewinnen. Die Rohstoff-<br />

Gewinner erwirtschaften mit ihren Produkten<br />

Sand, Kies <strong>und</strong> Naturstein<br />

einen jährlichen Umsatz von r<strong>und</strong><br />

1,1 Milliarden Euro, Tendenz steigend.<br />

„Der Verbrauch von mineralischen<br />

Industrie- <strong>und</strong> Baurohstoffen nimmt in<br />

Österreich <strong>und</strong> ganz Europa Jahr <strong>für</strong><br />

Jahr zu“ weiß Komm.-Rat Gerold Neuper,<br />

Vorsitzender des Forums mineralische<br />

Rohstoffe.<br />

Das „Forum mineralische Rohstoffe“<br />

versteht sich als Kommunikations- <strong>und</strong><br />

Interessensplattform der Rohstoff<br />

gewinnenden Unternehmen Österreichs<br />

<strong>und</strong> pflegt den Erfahrungsaustausch zu<br />

Themen der Rohstoffwirtschaft. Das<br />

Forum befindet sich im laufenden Dialog<br />

mit Gesetzgebung <strong>und</strong> Vollziehung<br />

in B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Gemeinden,<br />

62 KOMMUNAL<br />

Naturschützern, Bürgerbewegungen,<br />

Anrainern <strong>und</strong> der<br />

interessierten Öffentlichkeit.<br />

Es vertritt industrielle Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Gewerbebetriebe.<br />

Spannende Jobs mit<br />

Karrierechancen<br />

Angesichts dieser Zahlen steht<br />

auch fest, dass die Rohstoff<br />

gewinnende Industrie ein<br />

bedeutender Arbeitgeber, vor<br />

allem im ländlichen Raum, ist.<br />

Die industriellen <strong>und</strong> Gewerbebetriebe<br />

Österreichs sichern<br />

r<strong>und</strong> 5000 Arbeitsplätze. Die<br />

mineralische Rohstoffbranche bietet<br />

spannende Jobs, auch mit guten Karrierechancen<br />

<strong>für</strong> die Jugend, die eines<br />

gemeinsam haben: Sie sichern unsere<br />

Versorgung mit Sand, Stein, Kies, Splitt,<br />

Gips, Beton, Schotter <strong>und</strong> Kalk – also<br />

mit unverzichtbaren mineralischen<br />

Rohstoffen – im<br />

Einklang mit der<br />

Natur. In der<br />

Branche gibt es<br />

verschiedene<br />

Jobmöglichkeiten:Kiesgrubenarbeiter,Techniker<br />

<strong>für</strong> Sieb- <strong>und</strong><br />

Brechermaschinen,<br />

Mechaniker<br />

<strong>für</strong> Steinbruchmaschinen,<br />

Labor- <strong>und</strong> Aufbereitungstechniker,Werksmeister<br />

<strong>für</strong> mineralischeRohstoffbetriebe,<br />

Betriebsleiter <strong>für</strong> Steinbrüche<br />

<strong>und</strong> Kiesgruben. Die größte Herausforderung<br />

an die MitarbeiterInnen in der<br />

Rohstoffbranche ist es, die Rohstoffgewinnung<br />

so zu gestalten, dass diese in<br />

nachhaltigem Einklang mit Natur <strong>und</strong><br />

Bevölkerung passiert. Um den Anforde-<br />

Die größte Herausforderung<br />

an die<br />

MitarbeiterInnen in<br />

der Rohstoffbranche<br />

ist es, die Rohstoffgewinnung<br />

so zu<br />

gestalten, dass diese<br />

in nachhaltigem Einklang<br />

mit Natur <strong>und</strong><br />

Bevölkerung passiert.<br />

Fotos: Forum Rohstoffe


ungen von Wirtschaft, Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Umwelt gerecht zu werden können,<br />

benötigt die österreichische Rohstoffbranche<br />

engagierte, verantwortungsbewusste<br />

<strong>und</strong> vor allem qualifizierte<br />

Fachkräfte. Schlosser, Mechaniker,<br />

Raupenfahrer sind gefragte Mitarbeiter,<br />

durch Weiterbildung werden sie<br />

zu Spezialisten der Rohstoffbranche.<br />

Nahversorgung <strong>und</strong><br />

regionale Wertschöpfung<br />

Dank der Struktur der österreichischen<br />

Branche kann der heimische Bedarf an<br />

mineralischen Rohstoffen zu 100 Prozent<br />

durch österreichische Betriebe<br />

gedeckt werden. Aus Kostengründen<br />

haben mineralische Rohstoffe einen<br />

Transportradius von r<strong>und</strong> 30 Kilometern,<br />

das heißt, zwischen den Gewinnungsstätten<br />

<strong>und</strong> den weiterverarbei-<br />

tenden Betrieben oder Baustellen liegen<br />

in der Regel nicht mehr als 30 Kilometer.<br />

Rohstoff gewinnende Betriebe<br />

sind damit bedeutende regionale Wertschöpfer,<br />

gewährleisten eine ausgezeichnete<br />

Nahversorgung <strong>und</strong> entlasten<br />

durch die kurzen Transportwege Verkehr,<br />

Umwelt <strong>und</strong> Anrainer.<br />

Unverzichtbarer Partner<br />

der Gemeinden<br />

R<strong>und</strong> 80 Prozent der gewonnenen Rohstoffe<br />

fließen in die Bauwirtschaft, darunter<br />

auch in den privaten Wohnbau<br />

<strong>und</strong> die Gestaltung von Gärten <strong>und</strong><br />

Außenflächen. Jährlich werden in<br />

Österreich mehr als 40.000 Wohnungen<br />

neu gebaut <strong>und</strong> tausende Wohnungen<br />

<strong>und</strong> Häuser saniert. Für die Errichtung<br />

von Infrastruktur, Wohnbau,<br />

Hoch- <strong>und</strong> Tiefbau sowie Flächenbefe-<br />

Das Beispiel Winklarn zeigt die gute Zusammenarbeit<br />

Im Einklang mit der Gemeinde<br />

Wie gut die Zusammenarbeit zwischen<br />

der Branche <strong>und</strong> der jeweiligen<br />

Gemeinde funktionieren kann,<br />

zeigt das Beispiel der NÖ Gemeinde<br />

Winklarn bei Amstetten. Die im Jahr<br />

1953 gegründete Firma Riedler Kies<br />

& Bau war in den achtziger Jahren<br />

mit der Tatsache konfrontiert, keine<br />

Genehmigungen <strong>für</strong> einen weiteren<br />

Abbau zu besitzen. Im Jahr 1997<br />

genehmigte die Gemeinde den weiteren<br />

Abbau von 20 Hektar. Im<br />

Gegenzug stellte die Firma Riedler<br />

nach erfolgtem Abbau vier Hektar<br />

<strong>für</strong> ein neues Sportzentrum zur Verfügung.<br />

Es entstanden zwei Fußball-,<br />

drei Tennisplätze, ein Kinderspiel<strong>und</strong><br />

Beachvolleyballplatz sowie eine<br />

überdachte Stock-Weitschussbahn<br />

mit 130 Metern Länge. Natürlich<br />

wurde auch <strong>für</strong> alle Bereiche eine<br />

entsprechende Infrastruktur geschaffen.<br />

„Die Kooperation mit der<br />

Gemeinde war vorbildlich, die<br />

geschaffene Sportanlage ist sehr<br />

beliebt <strong>und</strong> unsere Arbeiten werden<br />

voll akzeptiert. Die Schaffung des<br />

neuen Sportzentrums hat weitere<br />

Investitionen von r<strong>und</strong> zwei Millionen<br />

Euro bewirkt, die vorrangig der<br />

Bauwirtschaft zugute kamen“ weiß<br />

Firmenchef Kolomann Riedler.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Die Rohstoff gewinnende Industrie ist ein<br />

unverzichtbarer Partner <strong>für</strong> die Gemeinden:<br />

im Rahmen des Hochwasserschutzes<br />

des vergangenen Jahres wurden alleine<br />

in Niederösterreich 280.000 Sandsäcke<br />

oder 6000 Tonnen Sand eingesetzt.<br />

stigungen werden jedes Jahr über<br />

100 Millionen Tonnen an Sand, Kies,<br />

Naturstein, Kalk, Lehm, Ton, Mergel,<br />

Schiefer, Gips <strong>und</strong> Industriematerialien<br />

benötigt. Auch beim Winterstreudienst<br />

oder bei Naturkatastrophen ist die Rohstoff<br />

gewinnende Industrie ein unverzichtbarer<br />

Partner <strong>für</strong> die heimischen<br />

Gemeinden: im Rahmen des Hochwasserschutzes<br />

des vergangenen Jahres<br />

wurden alleine in Niederösterreich<br />

280.000 Sandsäcke oder 6000 Tonnen<br />

Sand eingesetzt.<br />

Zu einem immer wichtigeren<br />

Geschäftsfeld entwickelt sich die Lieferung<br />

von Qualitätssand-Mischungen <strong>für</strong><br />

Sportplätze, Speedwayanlagen, Laufbahnen<br />

oder Sprunganlagen. Vor allem<br />

der besonders hochwertige Sand <strong>für</strong><br />

Beachvolleyball-Plätze macht einen<br />

guten Teil der Lieferungen der Rohstoff<br />

gewinnenden Unternehmen aus. Die<br />

Betriebe liefern aber auch Feinsand in<br />

die Städte <strong>und</strong> versorgen Strandbars,<br />

Spielplätze, Kindergärten <strong>und</strong> BMX-<br />

Bahnen mit der passenden Sand-<br />

Mischung.<br />

Information<br />

FORUM ROHSTOFFE<br />

Fachverband der Stein- <strong>und</strong><br />

keramischen Industrie<br />

Wirtschaftskammer Österreich<br />

Mag. Robert Wasserbacher<br />

1045 Wien,<br />

Wiedner Hauptstraße 63<br />

Tel: 05 90 900 3534<br />

E-Mail: steine@wko.at<br />

Web: www.ForumRohstoffe.at<br />

KOMMUNAL 63<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Klimaanlagen serienmäßig <strong>für</strong> die John Deere Serie 3020 <strong>und</strong> Serie 4020<br />

Die neue „ComfortGard“ Kabine<br />

<strong>für</strong> John Deere Kommunaltraktoren<br />

Viele John Deere K<strong>und</strong>en aus dem<br />

landwirtschaftlichen Bereich konnten<br />

im Verlauf der letzten 30 Jahre von den<br />

hervorragenden John Deere Traktorkabinen<br />

aus den Werken Waterloo (USA)<br />

<strong>und</strong> Bruchsal überzeugt werden. Seit<br />

1972 kommen hier <strong>für</strong> den professionellen<br />

Einsatz ausgelegte Kabinen vom<br />

Band, die <strong>für</strong> Schutz vor Lärm <strong>und</strong><br />

Staub in einer temperaturgeregelten<br />

Umgebung sorgen. Jetzt gibt es die<br />

neue „ComfortGard“ Kabine, die neue<br />

Maßstäbe im Kompakttraktorensegment<br />

setzt.<br />

Die neue Kabine überzeugt durch Übersichtlichkeit<br />

<strong>und</strong> Ihr beeindruckend<br />

niedriges Geräuschniveau. Mit<br />

Geräuschpegeln von 81 dB(A) bzw.<br />

79 dB(A) erfüllen die Kompakttraktoren<br />

die Anforderungen der Richtlinie<br />

77/311/EWG problemlos. Die hohe<br />

Sitzposition <strong>und</strong> die abger<strong>und</strong>eten<br />

Türen <strong>und</strong> der Verzicht eines<br />

B-Pfostens (4-Pfosten Konzept) sorgen<br />

64 KOMMUNAL<br />

<strong>für</strong> eine ungehinderte Sicht in alle<br />

Richtungen. Für weiteren Arbeits- <strong>und</strong><br />

Fahrkomfort wurden die ergonomischen<br />

Bedienelemente griffgünstig<br />

rechts vom Fahrer angeordnet <strong>und</strong> bie-<br />

Die serienmäßige Klimaanlage <strong>und</strong> ein<br />

Geräuschpegel von nur 79 dB(A) setzen<br />

neue Maßstäbe in der Kompakttraktorenklasse.<br />

Foto: John Deere<br />

JUNGE Herausforderung<br />

JUNGES Team, JUNGE Räume<br />

◆ JUNGE Räume: Eine neue<br />

Heimat in Wien 23, Perfektastraße<br />

61/2, Telefonnummer<br />

<strong>und</strong> Fax sind unverändert.<br />

◆ <strong>Neue</strong>r Schulungsraum<br />

<strong>und</strong> Technikum: Wir haben<br />

nun die Möglichkeit, Produkte<br />

in Funktion sowie die Abwassertechnik<br />

noch praxisnaher<br />

unseren K<strong>und</strong>en zu präsentieren.<br />

Nach dem Motto „Ich<br />

achte auf höchste Qualität –<br />

ich bin JUNG“.<br />

◆ JUNGES-Team eine neue<br />

Herausforderung: Die österreichische<br />

Leitung hat Ing.<br />

Andreas Kamptner auf allen<br />

technischen <strong>und</strong> kaufmännischen<br />

Gebieten übernommen,<br />

Innendiensttechnik Ing. Andreas<br />

Mayer, der Spezialist in<br />

der Abwassertechnik, sowie<br />

Angela Feiler, die immer eine<br />

Lösung parat hat.<br />

Außendienst Gabrian<br />

Machacsek, zuständig <strong>für</strong> das<br />

Gebiet Wien-NÖ/OÖ-West<br />

<strong>und</strong> sowie Ing. Wolfgang<br />

ten somit den optimalen Komfort. Der<br />

optionale luftgefederte Komfortsitz<br />

sorgt auch im unwegsamen Gelände<br />

<strong>für</strong> erstklassigen Fahrkomfort.<br />

<strong>Neue</strong> Maßstäbe setzt die serienmäßige<br />

Klimaanlage. Durch groß angelegte<br />

Kondensatoren <strong>und</strong> das effiziente Belüftungssystem<br />

wird die gewünschte Temperatur<br />

im Handumdrehen erreicht. Für<br />

höchsten Komfort an kalten Wintertagen<br />

sorgt die Heizung mit einer Wärmeleistung<br />

von 4,4 kW/St<strong>und</strong>e.<br />

Information<br />

Nähere Informationen erhalten<br />

Sie bei Ihrem John Deere Vertriebspartner<br />

oder bei RKM<br />

Rasenpflege & Kommunal<br />

Maschinen GmbH unter der<br />

Tel. Nr. 02782/83 222<br />

Web: www.rkm.co.at<br />

Web: www.johndeere.at<br />

Steurer <strong>für</strong> das Gebiet Wien-<br />

NÖ/Stmk-Süd.<br />

◆ JUNGES-Service technisch<br />

erweitert <strong>und</strong> zentralisiert.<br />

Jetzt können wir auf aktuelle<br />

Inbetriebnahmen <strong>und</strong> Serviceeinsätze<br />

noch schneller reagieren.<br />

Information<br />

Jung Pumpen Handelsgesellschaft<br />

m.b.H.<br />

Perfektastraße 61/2<br />

1230 Wien<br />

Tel: 01/728 02 62<br />

Fax: 01/728 15 21<br />

info@jung-pumpen.at<br />

www.jung-pumpen.at<br />

E.E.<br />

E.E.<br />

Foto: Jung Pumpen


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Ehrungen & Auszeichnungen<br />

Spendenabzeichen <strong>und</strong> Jetons – heute noch modern ?<br />

Ideal <strong>für</strong> lokale <strong>und</strong><br />

regionale Aktionen<br />

Spendenabzeichen haben seit der Zeit der Monarchie Tradition in Österreich. Von der Ideologie<br />

der militanten Zeit der I. Republik <strong>und</strong> der NS-Zeit entfremdet, erfreuten<br />

sich diese Abzeichen beim Wiederaufbau neuer Beliebtheit. Im heutigen Internet-Informationszeitalter<br />

haben diese Abzeichen vor allem in Gemeinden einen überaus<br />

positiven Effekt: Sie schaffen Identität <strong>und</strong> stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />

◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />

Im Kommunikationszeitalter hat sich die<br />

Aufbringung von Spenden <strong>für</strong> gemeinnützige<br />

Zwecke in viele Richtungen entwickelt.<br />

Liveauktionen im Fernsehen <strong>und</strong><br />

Internetsammlungen, bei denen sich die<br />

Spender persönlich oder mit dem Namen<br />

der spendenden Firma eintragen können,<br />

liegen voll im Trend der Zeit. Die direkte<br />

Erreichbarkeit der potenziellen Spender<br />

über das Web <strong>und</strong> das Online-Banking<br />

machen es den Spendensammlern<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich sehr leicht, <strong>und</strong> die Rekordeinnahmen<br />

bei b<strong>und</strong>esweiten Spendenaktionen<br />

geben diesen Methoden durchaus<br />

recht.<br />

Dennoch ist die Geldaufbringung vor<br />

allem im lokalen Bereich nicht so einfach.<br />

Für das erwartete Aufkommen rentieren<br />

sich die hochtechnisierten Maßnahmen<br />

oft nicht. Viele potenzielle Spender möchten<br />

außerdem sich persönlich von der<br />

Sinnhaftigkeit der Spende überzeugen<br />

<strong>und</strong> sich mit dem Projekt identifizieren.<br />

Flohmärkte, Straßensammlungen oder<br />

◆ OReg.Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />

ist Jurist im Österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong><br />

66 KOMMUNAL<br />

der Verkauf von Bausteinen <strong>und</strong> Jetons<br />

sind daher noch immer gängige Mittel der<br />

Geldaufbringung <strong>für</strong> Vereine, Feuerwehren<br />

<strong>und</strong> Hilfswerke.<br />

Symbole helfen der<br />

Bewusstseinsbildung<br />

Das direkte Ansprechen <strong>und</strong> die Übergabe<br />

eines Symboles, gewissermaßen<br />

eines Pfandes, das den Zweck der<br />

Sammlung dokumentiert, hilft bei der<br />

Bewusstseinsbildung. Die äußeren Zeichen<br />

sollen nicht nur die Überzeugung<br />

des Spenders dokumentieren, sondern<br />

machen ihn gleichsam zum Botschafter<br />

dieser Sammlung <strong>für</strong><br />

einen erweiterten Personenkreis.Sammelaktionen<br />

des Roten<br />

Kreuzes, anderer<br />

Hilfsdienste, der<br />

Kriegsgräber<strong>für</strong>sorge<br />

oder <strong>für</strong> die Erhaltung<br />

des Stephansdomes<br />

machen uns das deutlich.<br />

Die heute üblichen<br />

<strong>und</strong> mit einer<br />

einfachen Symbolik<br />

bedruckten Aufkleber<br />

machen die Spender zu Werbeträgern<br />

einer Idee.<br />

Ein altes System<br />

Nach demselben Muster funktionierten<br />

auch die Haussammelaktionen <strong>für</strong> die<br />

Bedürftigen der Krieg- <strong>und</strong> Notzeiten des<br />

Die heute üblichen<br />

<strong>und</strong> mit einer einfachen<br />

Symbolik bedruckten<br />

Aufkleber machen die<br />

Spender zu Werbe -<br />

trägern einer Idee.<br />

I. <strong>und</strong> II. Weltkrieges. Diese Sammlungen<br />

wurden schon während des Ersten Weltkrieges<br />

von Jugendorganisationen, v.a.<br />

von der neu gegründeten Pfadfinderbewegung,<br />

die nicht nur im Lokalkrankentransportdienst<br />

engagiert war, durchgeführt.<br />

Bei diesen Aktionen im Jahr 1917 konnte<br />

die Sammlung Spenden in der Höhe von<br />

r<strong>und</strong> drei Millionen Goldkronen lukrieren.<br />

Die jugendlichen Sammler boten dabei<br />

den Spendern diverse Abzeichen an, die je<br />

nach Höhe der Spende unterschiedlich<br />

ausgeführt waren. Auch andere Vereine<br />

sammelten fleißig <strong>für</strong> Bedürftige. Besonders<br />

begehrt waren die emaillierten<br />

Anstecknadeln des Flottenvereins oder<br />

jene, die eine übernommene Patenschaft<br />

dokumentierten.<br />

Nicht gefeit vor<br />

Radikalismen<br />

Schon in der militanten<br />

Zwischenkriegszeit wurden<br />

Abzeichen weniger<br />

als Spendenjeton, sondern<br />

mehr als Ausdruck<br />

der sich polarisierenden<br />

Anschauungen verwendet,<br />

sie bekamen eine<br />

immer aggressivere Note. Spendenabzeichen<br />

gab es aber schließlich auch in der<br />

NS-Zeit. Die Sammelabzeichen des Winterhilfswerkes<br />

(WHW) waren zu einem<br />

Großteil von kriegerischer Symbolik, aber<br />

auch von der NS-Ideologie gefärbt. Trotzdem<br />

gab es vor allem bei den Abzeichen<br />

der Winterhilfe nicht nur geschätzte


Abzeichen einst <strong>und</strong> jetzt<br />

Oberösterreichs Landeshauptmann Heinrich Gleißner<br />

bei der Domweihe am 26. April 1952. Am Revers trug<br />

er – wie tausende andere – eine Anstecknadel (kleines<br />

Bild) in Form einer Glocke.<br />

Sammlerstücke, sondern auch durchaus<br />

zivile <strong>und</strong> kultivierte Motive. Sie boten<br />

damit zwar dem Machthaber unterschwellig<br />

die Möglichkeit der Gleichschaltung,<br />

aber auch jene Personen, die nicht der<br />

Partei angehörten, fielen trotz Nichttragens<br />

eines Parteiabzeichens gerade deshalb<br />

nicht auf, da sie ja Nadeln des WHW<br />

trugen. Gerade die Verfolgten der NS-Zeit<br />

hatten nach dem Krieg ebenfalls Abzeichen,<br />

um einerseits ihre Solidarität mit<br />

den Schicksalsgenossen auszudrücken,<br />

andererseits auch gegenüber den Besatzern<br />

mit moralischer Vollmacht aufzutreten.<br />

Spenden <strong>für</strong> den<br />

Wiederaufbau<br />

Leopold Figl mit sowjetischen<br />

Offizieren 1947<br />

in Mauthausen – am<br />

Revers trug er das dreieckige<br />

Abzeichen der<br />

„politisch Verfolgten“.<br />

Die Zerstörungen des Krieges machten<br />

es erforderlich, Spendenaktionen auch<br />

<strong>für</strong> kleinere <strong>und</strong> größere Projekte des<br />

Fotos: Privat<br />

Sammelabzeichen <strong>und</strong> Jetons aus verschiedenen<br />

Epochen – Monarchie, NS-<br />

Zeit <strong>und</strong> Wiederaufbau (von oben im<br />

Uhrzeigersinn),<br />

Gedenkmünzen<br />

zur Erhaltung<br />

von sakralen<br />

Gebäuden betonen<br />

das kulturelle<br />

Erbe in den<br />

Gemeinden.<br />

Wiederaufbaus mit Jetons oder Bausteinen<br />

durchzuführen. Eines der größten<br />

dieser Projekte war die Ausgabe des<br />

„Stephansgroschens“. Die Straßensammlung<br />

in Wien konnte Anfang Juni nach<br />

einer ausdrücklichen Bewilligung durch<br />

Bürgermeister<br />

Körner im März<br />

des Jahres 1951<br />

starten. Mit der<br />

Ausgabe von<br />

Aluminiummünzen<br />

begann man<br />

im Frühjahr 1951.<br />

In diesem Jahr<br />

wurden auch<br />

wichtige Schritte<br />

zur Fertigstellung<br />

des Domes<br />

gesetzt, der nicht<br />

nur <strong>für</strong> die katholische<br />

Kirche<br />

Österreichs ein<br />

Ehrungen & Auszeichnungen<br />

wichtiges Identifikationsmerkmal ist.<br />

Auch die Menschen in den B<strong>und</strong>esländern<br />

leisteten maßgebliche Beiträge <strong>für</strong><br />

den Wiederaufbau der Domkirche. So ist<br />

es nur verständlich, dass die Stephansgroschen<br />

auch in unterschiedlichen B<strong>und</strong>esländerausführungen<br />

mit den jeweiligen<br />

Landeswappen erhältlich waren. Ein<br />

weiteres Zeichen <strong>für</strong> die b<strong>und</strong>esweite<br />

Solidarität, die diese Spendenaktion ausgelöst<br />

hatte, war auch das vor genau 55<br />

Jahren stattgef<strong>und</strong>ene Domweihfest (26.<br />

April 1952), bei dem die vom Land<br />

Oberösterreich gewidmete <strong>und</strong> in St.<br />

Florian neu gegossene Pummerin von<br />

Landehauptmann Heinrich Gleißner<br />

übergeben wurde. An diesen Tag, an den<br />

beeindruckenden Konvoi der über 20<br />

Tonnen schweren Glocke <strong>und</strong> an die<br />

Spendenfreudigkeit der Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer erinnern Anstecknadeln<br />

in der Form der Pummerin.<br />

Der Schneeballeffekt<br />

Noch heute bieten geprägte Erinnerungsmedaillen<br />

oder Jetons die Möglichkeit,<br />

die Spendenfreudigkeit zu erhöhen oder<br />

Inhalte gemeinnütziger Organisationen<br />

<strong>und</strong> Vereine zu kommunizieren. Für die<br />

Gemeinden ist dies deshalb von Interesse,<br />

da ein lebendiges Vereinsleben auch<br />

eine günstige Atmosphäre <strong>für</strong> neue<br />

Initiativen schafft. Eine gute Kommunikation<br />

zwischen Spendern <strong>und</strong> Sammlern<br />

ist dabei unerlässlich. Der persönliche<br />

Kontakt beim Erwerb der Gegenstände<br />

<strong>und</strong> die Bereitschaft, Anstecknadeln<br />

zu tragen, oder Jetons weiter zu<br />

schenken erhöht die Bindung des Spenders<br />

an die Aktion. Es entsteht ein<br />

Schneeballeffekt, der zwar an die Multiplikatorwirkung<br />

moderner Kommunikationsmittel<br />

nicht heranreicht, aber gerade<br />

<strong>für</strong> lokale <strong>und</strong> regionale Aktionen einen<br />

viel höheren Wert hat, weil das Engagement<br />

von Sammlern <strong>und</strong> Spendern<br />

durch den persönlichen Kontakt ein viel<br />

intensiveres <strong>und</strong> meist nachhaltigeres ist.<br />

KOMMUNAL 67


Wirtschafts-Info<br />

Die sichere<br />

Abdichtung<br />

68 KOMMUNAL<br />

�<br />

Curaflex<br />

Dichtungseinsatz C/M<br />

�schnell<br />

�sicher<br />

�einfach<br />

Kompetenz<br />

vor Ort<br />

5x in Österreich<br />

Gerasdorf, Graz, Wels,<br />

Klagenfurt, Kematen in T.<br />

Armaturen- u. Rohrleitungstechnik - Stahl & Metall<br />

A-2201 Gerasdorf/Wien<br />

Hugo Mischek Straße 6<br />

Tel.: 050406-65326<br />

office@kontinentale.at<br />

www.kontinentale.at<br />

Die breite Palette der Münze Österreich garantiert, dass der Kreativität keine Grenzen<br />

gesetzt sind.<br />

Medaillen der Münze Österreich<br />

Wir prägen<br />

Österreich<br />

Die Münze Österreich prägt seit mehr als 800 Jahren<br />

Münzen <strong>und</strong> Medaillen – sie ist die offizielle Münzprägestätte<br />

Österreichs. Auch <strong>für</strong> die Gemeinden hat die Münze<br />

Österreich ein umfangreiches Angebot „auf Lager“.<br />

Wir schmelzen <strong>für</strong> Sie aus den Komponenten<br />

Tradition, modernstem technischen<br />

Know-how <strong>und</strong> individueller<br />

künstlerischen Gestaltung jene ideale<br />

Mischung, aus der wir ihre Medaillen<br />

<strong>und</strong> Auszeichnungen in den vielfältigsten<br />

Designs <strong>und</strong> Materialien anfertigen.<br />

Auszeichnungen/<br />

Anlassmedaillen<br />

Ob Medaillen, Orden oder Anstecknadeln,<br />

diese sollten dem Anlass gerecht<br />

werden, um so die Ausgezeichneten<br />

immer wieder an dieses Ereignis zu<br />

erinnern. Die verschiedensten Materialien,<br />

wie Bronze, Silber oder Gold<br />

geben Ihnen hier zusätzliche Möglichkeiten<br />

der Differenzierung.<br />

Jubiläumsmedaillen<br />

Feiert Ihre Gemeinde demnächste ein<br />

Jubiläum? Dann sollten Sie zu diesem<br />

großen Anlass mit einer schönen<br />

Medaille (die mit ihrem Nettoerlös des<br />

Verkaufs auch als Finanzierung dient)<br />

eine bleibende Erinnerung schaffen.<br />

Erinnerungsmedaillen<br />

Gastfre<strong>und</strong>liche Aufnahme in Ihrer<br />

Gemeinde, ein schöner Urlaub – vielleicht<br />

bereits mehrmals – wer erinnert<br />

sich nicht gerne daran, wenn er die<br />

ihm geschenkte oder auch gekaufte<br />

Medaille wieder in die Hand nimmt, sie<br />

stolz Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten zeigt<br />

<strong>und</strong> diesen Appetit macht, ebenfalls bei<br />

Ihnen schöne Ferien zu verbringen?<br />

Bausteine<br />

Eine Prägung verschiedenster Form<br />

kann aber auch ein „Dankeschön“ <strong>für</strong><br />

eine Spende <strong>für</strong> gemeinnützige Zwecke<br />

– z.B. Bau von Schulen, Kindergärten,


Das Wappen ziert<br />

die Gedenkmedaille<br />

der Stadt Steyr – auch das eine<br />

Gestaltungsmöglichkeit.<br />

Feldkircher Gedenkmedaille.<br />

Abzeichen der Stadt Wels –<br />

am Revers zu tragen.<br />

Besonders exquisit: Eine Wiener<br />

Medaille mit Edelsteinen.<br />

Eine schöne Gedenkmünze –<br />

hier das Beispiel von Bozen in<br />

Südtirol – ist ein ideales<br />

Andenken <strong>für</strong> treue Gäste.<br />

Sportanlagen etc. – sein.<br />

Durch den Erhalt dieses<br />

„Bausteins“ wird <strong>für</strong> den<br />

Spender sichtbar dokumentiert,<br />

dass auch er seinen<br />

Beitrag zum Gelingen des<br />

Projektes geleistet hat.<br />

Noch viele Möglichkeiten<br />

könnten hier angeführt werden,<br />

doch eine persönliche<br />

Beratung zeigt Ihnen sicher<br />

auch jene Aspekte auf,<br />

durch die Sie neue Akzente<br />

in Richtung zufriedener Bürger<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter sowie<br />

wachsenden Fortschritt setzen<br />

können.<br />

Individuelle<br />

Beratung<br />

Kontaktieren Sie uns doch<br />

<strong>und</strong> wir informieren Sie<br />

gerne über alle Möglichkeiten<br />

„IHRE“ Medaille produzieren.<br />

Information<br />

Münze Österreich<br />

Aktiengesellschaft<br />

Am Heumarkt 1<br />

A-1031 Wien<br />

Tel.: 01/717 15/350<br />

Fax: 01/717 15/357<br />

E-Mail:<br />

Josef.Martinkowitsch@<br />

Austrian-Mint.at<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

demopark<br />

jetzt mit demogolf<br />

Internationale<br />

Ausstellung<br />

mit Maschinenvorführungen<br />

Grünflächenpflege<br />

Kommunaltechnik<br />

Landschaftsbau<br />

Sportanlagen<br />

Wegebau<br />

Golfanlagen<br />

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Veranstalter: ARGE demopark GzF, Frankfurt / Messe Fulda, Fulda<br />

Eisenach<br />

17. – 19. Juni<br />

2007<br />

tägl. 9 – 18 Uhr, Eintritt 8 €<br />

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Wirtschaftsstandort Waldviertel<br />

im Herzen Europas - eine Region, die viel zu bieten hat<br />

250.000 m²<br />

Gewerbefl ächen<br />

• verkehrstechnisch gut angeb<strong>und</strong>en<br />

• an den Hauptverkehrsachsen der Region<br />

Fachtagung am 30. Mai 2007 in Groß-Siegharts<br />

Dieses Projekt wird im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIIA vom Europäischen Fonds<br />

<strong>für</strong> Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Dieses Projekt wird kofinanziert vom B<strong>und</strong>esministerium<br />

<strong>für</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit, dem B<strong>und</strong>esland Niederösterreich, ecoplus - der NÖ Wirtschaftsagentur <strong>und</strong><br />

der NÖ Grenzlandförderungsgesellschaft m.b.H. (NÖG).<br />

KOMMUNAL 69


<strong>Neue</strong>s aus dem Schul- <strong>und</strong> Sportstättenbau<br />

Das ÖISS informiert<br />

Die Themen der Mai-Ausgabe umfassen: Die Sportplatzpflege-Tagung des ÖISS am<br />

10. Mai sowie neue Anforderungen an Sportböden <strong>und</strong> Schulbau-Informationsreisen.<br />

Sportplatzpflege-Tagung<br />

am 10. Mai 2007<br />

Das ÖISS veranstaltet in Kooperation mit<br />

dem Amt der Kärntner Landesregierung/Abteilung<br />

Sport am 10. Mai 2007<br />

in der Jacques Lemans-Arena in St. Veit<br />

ein kostenfreies Fachseminar <strong>für</strong> die<br />

Pflege <strong>und</strong> Instandhaltung von Sportanlagen.<br />

Die Fachveranstaltung richtet sich an alle<br />

Gemeinden, Vereine, Sportplatzerhalter,<br />

Institutionen, Platzwarte, Private,<br />

Schulen etc. <strong>und</strong> beschäftigt sich<br />

mit den aktuellen Problembewältigungen<br />

bei Sportflächen<br />

sowie dem Bau, der<br />

Instandhaltung <strong>und</strong> den<br />

zeitgemäßen Sanierungsmethoden<br />

bei<br />

Sportanlagen.<br />

Die Leitung des<br />

Seminars<br />

obliegt<br />

dem<br />

Mai-Schwerpunkte von Schule- & Sportstätte<br />

In der kommenden Ausgabe von „Schule & Sportstätte“ (erscheint am<br />

25. Mai 2007) berichten wir außerdem über<br />

◆ Energieberatung <strong>für</strong> Schulen<br />

◆ die multifunktionelle Halle in Steyr<br />

◆ das Höhentrainingszentrum Kühtai<br />

zuständigen Referenten beim Österreichischen<br />

Institut <strong>für</strong> Schul- <strong>und</strong> Sportstättenbau<br />

Wien, Ing. Alexander Schütz.<br />

Anmeldungen <strong>für</strong> die Sportplatzpflege-<br />

Tagung können Sie bis 30. April 2007<br />

per eMail an die Adresse<br />

office@oeiss.org richten.<br />

<strong>Neue</strong> Anforderungen an<br />

Sportböden<br />

Seit März 2007 gelten in Österreich <strong>für</strong><br />

Böden in Turn- <strong>und</strong> Sporthallen neue<br />

Normen <strong>und</strong> Qualitätsanforderungen. So<br />

werden vor dem Einbau<br />

der Böden Eignungsprüfungen<br />

verlangt, die eine<br />

Erfüllung der Normen,<br />

sowie der ÖISS-Richtlinie<br />

„Anforderungen an<br />

Sporthallenböden“ garantieren.<br />

Da vermehrt Schadenersatzklagenbezüglich<br />

Mängel bei Sportböden<br />

insbesondere bei<br />

Sport- <strong>und</strong> Mehrzweckhallen<br />

in Gemeinden verzeichnet<br />

werden, müssen die Produkte<br />

nach Einbau einer Kontrollprüfung<br />

unterzogen werden. Dabei werden die in<br />

Seit März 2007<br />

gelten in Österreich<br />

<strong>für</strong> Böden in Turn<strong>und</strong><br />

Sporthallen neue<br />

Normen <strong>und</strong> Quali -<br />

tätsanforderungen.<br />

der Ausschreibung dokumentierten<br />

Werte kontrolliert <strong>und</strong> protokolliert. Erst<br />

danach beginnt die Gewährleistungsfrist<br />

zu laufen. Diese Bestimmungen gelten<br />

ab sofort auch <strong>für</strong> Sportplätze mit Kunststoffbelägen,<br />

wie z.B. Kunststoffrasen.<br />

Damit wird eine gravierende Qualitätslücke<br />

geschlossen zur Sicherung der Produkt-<br />

<strong>und</strong> Einbauqualität <strong>für</strong> Bauherrn<br />

<strong>und</strong> Auftraggeber. Das ÖISS hat einen<br />

eigenen Informationsdienst <strong>für</strong> die Beratung<br />

eingerichtet.<br />

Schulbau-Informationsreisen<br />

Von 17. bis 20. April 2007 fand die alljährliche<br />

Schulbau-Informationsreise des<br />

ÖISS statt. Auf dem Programm standen<br />

diesmal neue Schulgebäude in Westösterreich<br />

– Tirol <strong>und</strong> Vorarlberg. Von der<br />

kleinen Dorfschule im Bregenzer Wald<br />

über große B<strong>und</strong>esschulzentren bis hin<br />

zur Kaderschmiede der österreichischen<br />

Schi-Elite – der Internatsschule <strong>für</strong> Schisportler<br />

in Stams – spannte sich der<br />

Bogen, wobei es sich bei den besichtigten<br />

Objekten vorrangig um Generalsanierungen<br />

<strong>und</strong> Erweiterungen handelte, welche<br />

derzeit den Schwerpunkt des heimischen<br />

Schulbaus bilden. Besonderes Augenmerk<br />

richtete die r<strong>und</strong> 25 Personen<br />

starke ExpertInnengruppe auch auf das<br />

Thema „Schulen in Holzbauweise“, wo<br />

der Westen Österreichs eine Pionier- <strong>und</strong><br />

Vorreiterrolle einnimmt.<br />

Lesen Sie in der nächsten<br />

Ausgabe von „Schule &<br />

Sportstätte“ einen ausführlichen<br />

Bericht über<br />

die Impressionen <strong>und</strong><br />

Erkenntnisse der aktuellen<br />

Informationsreise.<br />

Die nächste Schulbaureise<br />

des ÖISS findet bereits<br />

heuer im Herbst, im September<br />

2007 statt <strong>und</strong><br />

wird nach Berlin führen,<br />

wo neben Schulgebäuden vor allem auch<br />

vorbildhafte Schulfreiräume auf dem<br />

Programm stehen werden.


Koffer 2 – Ökonomie mit System<br />

Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Zukunft. Als konsequente Weiterentwicklung<br />

der legendären Kofferleuchte verbindet der Koffer² innovative Lichttechnologie mit<br />

dem Maximum an Sicherheit, Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit. Beispiele<br />

da<strong>für</strong> sind bewährte Techniken, wie die erneut verbesserte Original-Umsteuerklappe,<br />

aber auch Innovationen wie CosmoPolis oder Telemanagement. Koffer² ist nicht einfach<br />

nur eine neue Straßenleuchte, sondern Ökonomie mit System: einfach zu installieren<br />

<strong>und</strong> zu warten, extrem energieeffizient, gut zu recyceln <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich.<br />

Philips Austria GmbH | Geschäftsbereich Leuchten | Triester Straße 64 | 1101 Wien<br />

Telefon (01) 60101-12 86 | infocenter@philips.com<br />

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Beenden Sie die Arbeitswoche<br />

niemals unvorbereitet.<br />

Wer erfolgreich sein will, nützt bereits den Freitag,<br />

um sich einen Wissensvorsprung <strong>für</strong> den Montag<br />

zu verschaffen. Mit „kompakt“, der Zeitung in der<br />

Zeitung. Ab sofort jeden Freitag im WirtschaftsBlatt.<br />

Interessiert? Jetzt Abo anfordern – 4 Wochen gratis.<br />

Infos <strong>und</strong> Abo-Bestellungen unter 01/60117-242,<br />

abo@wirtschaftsblatt.at oder www.wirtschaftsblatt.at/abo Jetzt von Montag bis Freitag.


KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Arbeitslose: Kärntner Gemeinden beteiligen sich bei Beschäftigungsinitiative<br />

Leichterer Wiedereinstieg in Jobs<br />

KLAGENFURT<br />

Die Kärntner Gemeinden<br />

<strong>und</strong> das Arbeitsmarktservice<br />

haben eine Beschäftigungs -<br />

initiative ins Leben gerufen,<br />

die Langzeitarbeitslosen zu<br />

Jobs verhilft. „Die Kärntner<br />

Gemeinden waren von<br />

Anfang an bei dem Projekt<br />

dabei <strong>und</strong> haben einen entscheidenden<br />

Beitrag dazu<br />

geleistet, Langzeitarbeitslose,<br />

unter ihnen viele ältere<br />

Gemeindebürger, wieder in<br />

den Arbeitsprozess einzubinden“,<br />

erklärt der Präsident<br />

Kriminalität<br />

Sicherheitsgipfel<br />

soll helfen<br />

SALZBURG<br />

Die Kriminalität steigt, die<br />

Aufklärungsquote sinkt. Salzburg<br />

ist eine der sichersten<br />

Städte Österreichs, dennoch<br />

soll der Sicherheitsstandard<br />

weiter verbessert werden.<br />

Neu ist ein Sicherheitsgipfel,<br />

denn die Sicherheit der Bürger<br />

geht alle etwas an.<br />

Bei Vermögensdelikten wird<br />

Salzburg nur von Wien übertroffen.<br />

Partnerstädte: Gemeinsame Initiativen erörtert<br />

Brünn stärkt Achse zu St. Pölten<br />

ST. PÖLTEN<br />

Mährens Metropole<br />

Brünn <strong>und</strong> die NÖ Landeshauptstadt<br />

St. Pölten<br />

verbindet mehr als<br />

langjährige Städtepartnerschaft.<br />

Gemeinsame<br />

Initiativen im Netzwerk<br />

Europäischer Mittelstädte<br />

<strong>und</strong> bei CENTROPE wurden<br />

jetzt bei einem Treffen<br />

von Brünns neuem<br />

Primator Roman Ondorko<br />

<strong>und</strong> Bürgermeister Mag.<br />

des Kärntner Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

Bgm. Hans Ferlitsch. Die<br />

im Vorjahr gestartete<br />

Beschäftigungsinitiative von<br />

Arbeitsmarktservice (AMS)<br />

<strong>und</strong> den Gemeinden wird<br />

dieses Jahr fortgesetzt, <strong>und</strong><br />

heuer liegt der Schwerpunkt<br />

bei Frauen, vor allem bei<br />

Wiedereinsteigerinnen nach<br />

der Babypause.<br />

Mit Ende März 2007 waren<br />

in Kärnten 18.852 Menschen<br />

ohne Job, davon 10.844<br />

Männer <strong>und</strong> 8008 Frauen.<br />

Die Arbeitslosenquote<br />

WIEN<br />

Mit einem Anteil von knapp<br />

20 Prozent an den gesamten<br />

österreichischen Spitalsbetten<br />

(in OÖ sogar 40 Prozent)<br />

stellen die Ordensspitäler<br />

einen wichtigen Faktor<br />

bei der Versorgung der<br />

Matthias Stadler (links im<br />

Bild) im Rahmen der<br />

MIPIM in Cannes vereinbart.<br />

Zentrales Thema der<br />

Unterredung auf der<br />

größten Immobilienmesse<br />

der Welt waren Verkehrsplanungen.<br />

In beiden<br />

Kommunen steht die<br />

Stadtgestaltung r<strong>und</strong> um<br />

den Bahnhofsneubau im<br />

Mittelpunkt. Hier wie<br />

dort soll damit ein neues<br />

Entreé in die Innenstadt<br />

beträgt derzeit 8,7 Prozent<br />

<strong>und</strong> liegt damit deutlich über<br />

dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt von<br />

6,7 Prozent.<br />

Als Beschäftigungsträger<br />

kommen wieder die Kärntner<br />

Gemeinden <strong>und</strong> alle<br />

gemeindenahen Vereine oder<br />

Unternehmen (z.B. Fremdenverkehrsvereine)<br />

in<br />

Frage. Infos gibt es im Büro<br />

von LR Reinhart Rohr<br />

(www.ktn.gv.at) oder direkt<br />

bei den acht regionalen<br />

AMS-Landesgeschäftsstellen<br />

(www.ams.or.at).<br />

Spitäler: Jedes fünfte Bett ist ein Ordensbett<br />

Gleiches Geld <strong>für</strong> gleiche Leistung<br />

Bevölkerung dar. Da sie aber<br />

<strong>für</strong> gleiche Leistung weniger<br />

öffentliches Geld als die Landeskrankenhäuser<br />

erhalten,<br />

fordern sie jetzt Gleichbehandlung.<br />

Mehr auf<br />

www.superiorenkonferenz.at<br />

geschaffen werden. Die<br />

Auslands aktivitäten<br />

haben vor allem in<br />

Deutschland Erfolge<br />

gezeitigt. Gab es 2005<br />

von dort noch bescheidene<br />

fünf Anfragen zum<br />

Wirtschaftsstand ort St.<br />

Pölten, so waren es 2006<br />

schon 24.<br />

Als Beschäftigungsträger kommen<br />

die Gemeinden <strong>und</strong> alle<br />

gemeindenahen Vereine oder<br />

Unternehmen (z. B. Fremdenverkehrsvereine)<br />

in Frage.<br />

Schutz-Projekt<br />

Mit Webcams<br />

gegen Hochwasser<br />

EBENAU<br />

Früher wurde Ebenau (Salzburg)<br />

immer wieder von<br />

Hochwässern heimgesucht.<br />

Seit 2005 läuft ein Projekt,<br />

das neben Schutz auch vorbeugende<br />

Maßnahmen erlauben<br />

soll. Zu einem Hochwasserrückhaltebecken<br />

wurde<br />

zusätzlich eine Webcam montiert,<br />

durch die im Web frühzeitig<br />

Änderungen des Wasserpegels<br />

erkennen ist.<br />

Bürgermeistertag<br />

Landlust – Landfrust<br />

WIESELBURG<br />

Die Standortqualität des ländlichen<br />

Raumes steht im Mittelpunkt des<br />

19. Österreichischen Bürgermeistertages,<br />

der am 28. Juni in Wieselburg<br />

stattfindet. Veranstaltet<br />

wird er von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Ländlicher Raum zusammen<br />

mit Forum Land. Die Tagung steht<br />

unter dem Motto „Zwischen Landlust<br />

<strong>und</strong> Landfrust – Infrastruktur<br />

nur <strong>für</strong> die Zentren?“<br />

www.argelaendlicherraum.at


KOMMUNAL-Aktion<br />

„Kronen Zeitung“ <strong>und</strong> KOMMUNAL haben neue BABSI-Models gef<strong>und</strong>en<br />

Autofahrer aufgepasst:<br />

Diese Kinder sollen<br />

Raser einbremsen<br />

In den vergangenen Wochen haben „Kronen Zeitung“ <strong>und</strong> KOMMUNAL die „neue Babsi“<br />

gesucht. Jetzt ist es soweit: Die zwei neuen Models <strong>für</strong> die Alu-Warnfiguren sind ausgewählt.<br />

Marc Fabian <strong>und</strong> Stefanie sind unter mehr als 400 TeilnehmerInnen ausgewählt<br />

worden – KOMMUNAL hat die beiden gleich nach der Entscheidung zuhause besucht.<br />

Bisher hat der Kommunal-Verlag nur<br />

das Schulmädchen BABSI als Warnfigur<br />

im Kampf gegen Raser produziert <strong>und</strong><br />

den Gemeinden zum Kauf angeboten.<br />

Jetzt kommt ein männlicher Helfer<br />

dazu. Nun haben diese beiden Volksschüler<br />

die Aufgabe, andere Kinder vor<br />

Rasern zu schützen.<br />

KOMMUNAL hat<br />

unmittelbar nach<br />

Bekanntwerden der<br />

Entscheidung die beiden<br />

Kindern zuhause<br />

besucht <strong>und</strong> gleich<br />

Gemeinsamkeiten<br />

festgestellt: Beide sind sich einig, dass<br />

sie Autofahrer, die zu schnell dran sind,<br />

nicht mögen. Außerdem sind beide<br />

Kinder sehr vielseitig talentiert, aufgeschlossen,<br />

tierliebend <strong>und</strong> musikalisch<br />

äußerst begabt.<br />

Marc Fabian: Vielseitiger<br />

Junge mit Mozart-Genen<br />

Marc Fabian kommt aus der Steiermark.<br />

Besonders stolz ist er auf sein Geburtsdatum,<br />

den 27.1.1997, denn auch Wolfgang<br />

Amadeus Mozart wurde an einem<br />

27.1. geboren. Kein W<strong>und</strong>er also, dass<br />

auch Marc Fabian besonders musikalisch<br />

ist. Heuer geht er noch in die Volksschule<br />

in Mooskirchen <strong>und</strong> spielt Klavier.<br />

Aber nächstes Jahr möchte der Bub an<br />

das Musikgymnasium in Graz gehen<br />

<strong>und</strong> am Johann-Joseph-Fux Konservatorium<br />

in Graz Klavierunterricht nehmen.<br />

„Ich habe im Juni meine Aufnahmeprüfung<br />

<strong>für</strong> das Musikgymnasium <strong>und</strong> bin<br />

74 KOMMUNAL<br />

»<br />

deshalb sehr nervös, aber ich freue mich<br />

auch darauf“, erzählt der besonders gute<br />

Schüler stolz. Mark Fabian hat seine<br />

Lehrerin <strong>und</strong> auch seine Klavierlehrerin<br />

sehr gerne <strong>und</strong> deshalb setzt er sich<br />

ganz freiwillig fünf bis sechs mal am Tag<br />

eigenständig zum Klavier <strong>und</strong> übt die<br />

Stücke. Der junge<br />

Bursche ist überhaupt<br />

sehr vielseitig: Er<br />

«<br />

singt im Eltern-Lehrer-Schüler-Chor<br />

in<br />

Graz <strong>und</strong> liebt<br />

kochen, aber auch<br />

essen. Trotz all dem<br />

bleibt genügend Zeit <strong>für</strong> das Fußballspielen<br />

mit Stefanie, Michelle <strong>und</strong><br />

Fabian, mit denen er auch gerne Radfahren<br />

<strong>und</strong> schwimmen geht. Aber Marc<br />

Fabians Lieblingsbeschäftigung ist das<br />

Spielen mit seinem Golden- Retriever<br />

Genny. Genny ist sein Lieblingshaustier,<br />

aber Marc Fabian hat noch zwei Meerschweinchen,<br />

Wiffi <strong>und</strong> Nurmi, <strong>und</strong> eine<br />

Katze namens Jessy.<br />

Also, ich finde es sehr<br />

doof wenn Leute zu<br />

schnell fahren.<br />

Marc Fabian<br />

EDV-Guru, Fischer <strong>und</strong><br />

Gourmet<br />

Marc Fabian lernt sehr viel von seinem<br />

Papa. Dieser ist EDV-Berater, <strong>und</strong> Marc<br />

Fabian liebt es ebenfalls, mit Computern<br />

zu arbeiten. Wenn es in der Volksschule<br />

ein Problem mit dem Computer gibt,<br />

dann holt die Lehrerin immer Marc<br />

Fabian <strong>und</strong> er repariert alles. Außerdem<br />

hat er schon einmal ganz alleine im<br />

Hotel Gollner in Graz einen Computer<br />

neu aufgesetzt. In seiner Freizeit besucht<br />

Marc Fabian viele Kurse, wie zum Beispiel<br />

alle zwei Wochen einen Kochkurs.<br />

Am liebsten fährt Marc Fabian in Urlaub<br />

<strong>und</strong> am besten hat es ihm in Borneo<br />

gefallen: „Im Urlaub freue ich mich am<br />

meisten auf das gute Essen“. Auch<br />

Mamas Essen schmeckt Marc Fabian<br />

sehr gut, denn sie lebte fünf Jahre in<br />

Holland <strong>und</strong> lernte dort viele internationale<br />

Gerichte, die der Junge sehr gerne<br />

isst. Manchmal geht er auch fischen,<br />

deshalb hat sein Papa extra den Fischerschein<br />

gemacht.<br />

Es ist dumm, wenn<br />

Leute rasen<br />

Obwohl Marc Fabian gerne<br />

Autorennen am Computer<br />

spielt, da sehr schnell fährt <strong>und</strong><br />

auch gegen Erwachsene<br />

gewinnt, findet er es dumm,<br />

wenn Leute in Wirklichkeit<br />

rasen. „Also, ich finde es sehr<br />

doof wenn Leute zu schnell<br />

fahren. Ich freue mich, dass ich<br />

andere Kinder schützen kann. In<br />

unserem Dorf gibt es auch viele<br />

Raser, <strong>und</strong> es wäre toll, wenn auch<br />

hier eine dieser Warnfiguren aufgestellt<br />

werden kann“, hofft Marc<br />

Fabian.<br />

Stefanie: 99 Luftballons<br />

<strong>für</strong> Karate-Girl<br />

Auch die Salzburgerin Stefanie ist ein<br />

äußerst begabtes Mädchen. Obwohl sie


erst neun Jahre alt ist, spielt sie Schlagzeug<br />

<strong>und</strong> Flöte. „Aber nächstes Jahr gehe<br />

ich in die Musikhauptschule, <strong>und</strong> dort<br />

nehme ich dann auch Klavierunterricht“,<br />

erklärt Stefanie. Außerdem ist Stefanie<br />

sehr stolz auf ihren lila Karategürtel.<br />

Bereits mit drei Jahren begann sie mit<br />

Karate <strong>und</strong> lernt viel von ihrem größeren<br />

Bruder Dominik, der bereits einen Gürtel<br />

weiter ist als sie. „Dominik ist aber nur<br />

einen Gürtel weiter, weil ich noch zu<br />

klein bin, um die Prüfung zu machen,<br />

sonst wären wir eigentlich gleich weit“,<br />

erklärt das sehr aufgeschlossene<br />

Mädchen. Im Moment besucht Stefanie<br />

die vierte Klasse Volksschule in Viehhausen.<br />

„Ich gehe sehr gerne in die Schule,<br />

<strong>und</strong> meine Lehrerin kenne ich schon seit<br />

dem Kindergarten. Sie ist wirklich sehr<br />

lieb“, sagt Stefanie. Obwohl sich das<br />

Mädchen sehr leicht in der Schule tut,<br />

lernt sie oft mit ihrer Mama Christa, weil<br />

diese auch Lehrerin ist. In ihrer Freizeit<br />

spielt Stefanie sehr gerne mit ihren Katzen<br />

„Maunzi“ <strong>und</strong> „Niki“. Sie hat auch<br />

noch einen Zwerghamster „Blümchen“.<br />

„Ich habe noch einen Zwerghamster<br />

gehabt, aber den haben leider die Katzen<br />

gefressen“, bedauert sie sehr. Da auch<br />

bald Stefanies Fahrradprüfung ansteht,<br />

übt sie sehr viel Radfahren. Außerdem<br />

fährt sie seit drei Wochen Einrad, weil sie<br />

jetzt endlich groß genug ist, um fahren<br />

zu können. Stefanie tanzt <strong>und</strong> singt sehr<br />

gerne, am liebsten zu den Liedern von<br />

Sing Star. „Sobald Stefanie irgendwo<br />

Musik hört, kann sie nicht mehr ruhig<br />

sitzen. Aber ihr absolutes Lieblingslied ist<br />

99 Luftballons von Nena“, lacht Mama<br />

Christa.<br />

Eigene CD <strong>und</strong> Filmstar<br />

Bei Stefanies Leidenschaft <strong>für</strong> Musik<br />

wird sie sehr von ihrem Papa unterstützt.<br />

Deshalb hat sie mit ihren Fre<strong>und</strong>innen<br />

Clara, Katharina <strong>und</strong> Lena eine CD aufgenommen<br />

mit dem Lied „Vier Fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>für</strong>s Leben“, wobei Stefanies Papa den<br />

Text geschrieben <strong>und</strong> beim Aufnehmen<br />

geholfen hat. Außerdem ist Stefanie ein<br />

großer Fan von den „Wilden Kerlen“ <strong>und</strong><br />

hat sie auch schon persönlich getroffen.<br />

Stefanie ist Mitglied in einer Kinderagen-<br />

tur <strong>und</strong> hat daher<br />

auch schon bei<br />

einem Kurzfilm mit<br />

Paul Pancer mitgespielt.<br />

Sie hatte<br />

dabei die Rolle der<br />

listigen Schwester,<br />

welche sehr gut zu<br />

ihr passt, meint ihre Mama Christa. Ein<br />

normaler Tag verläuft bei Stefanie folgendermaßen:<br />

Die neunährige steht um<br />

halb sieben auf <strong>und</strong> frühstückt erst einmal<br />

kräftig. Dann holt sie ihre Nachbarin<br />

Bettina ab <strong>und</strong> die beiden fahren mit<br />

dem Bus zur Schule. Zu Mittag kommt<br />

Stefanie nach Hause <strong>und</strong> nach dem<br />

KOMMUNAL-Aktion<br />

Die „alte“ Babsi (unten links) hat ausgedient, jetzt kommen die neuen: Marc Fabian<br />

(oben) aus der Steiermark <strong>und</strong> Stefanie (links) aus Salzburg mahnen die Autofahrer<br />

künftig, vom Gas zu steigen <strong>und</strong> besonders auf die Kinder aufzupassen.<br />

»<br />

Ich mag das gar nicht,<br />

wenn so viele Autofahrer<br />

zu schnell fahren.<br />

Stefanie<br />

Essen macht sie brav ihre Hausaufgaben.<br />

Danach verbringt sie meist den ganzen<br />

Nachmittag draußen, egal bei welchem<br />

Wetter. Am Abend übt Stefanie noch<br />

Karate <strong>und</strong> Schlagzeug <strong>und</strong> um acht Uhr<br />

geht sie wieder schlafen. Da Stefanie<br />

sehr viel Zeit im Freien verbringt, hat sie<br />

auch öfters bemerkt, dass viele Autofahrer<br />

zu schnell fahren. Sie mag das gar<br />

nicht. Seit Stefanie <strong>für</strong> ihre Radfahrprüfung<br />

viele Verkehrsschilder gelernt hat,<br />

achtet sie auch bei ihrer Mama sehr darauf,<br />

dass sie alles richtig macht beim<br />

Autofahren. „Stefanie ist ein sehr sozialer<br />

Mensch. Sie hilft eigentlich immer zu<br />

den Schwächeren, auch in der Schule.<br />

Einmal hat sich zum Beispiel eine Erstklässlerin<br />

verlaufen <strong>und</strong> Stefanie ist<br />

sofort zu ihr, um ihr den Weg zu zeigen“,<br />

beschreibt Mama Christa stolz ihre Tochter.<br />

Fotos sind im Kasten<br />

Vor wenigen Tagen waren Marc Fabian<br />

<strong>und</strong> Stefanie in Wien, wo der Kommunal-Verlag<br />

jene Fotos geschossen hat, die<br />

<strong>für</strong> die kommende Produktion der beiden<br />

Warnfiguren aus Alu notwendig<br />

sind. „Den beiden<br />

haben die Fotoaufnahmen<br />

viel Spaß<br />

«<br />

gemacht, es waren<br />

schöne Augenblicke<br />

<strong>für</strong> uns alle“ verrät<br />

KOMMUNAL-<br />

Geschäftsführer Walter<br />

Zimper. Der übrigens noch nachdenken<br />

muss, unter welchem neuen Namen<br />

die beiden „Alu-Kinder“ den Gemeinden<br />

angeboten werden. Heisst Stefanie weiter<br />

Babsi? Bleibt Marc Marc? Sind die<br />

beiden gar Hänsel <strong>und</strong> Gretel? Oder<br />

vielleicht Steffi <strong>und</strong> Markus? Spätestens<br />

Ende Mai werden wir es wissen!<br />

KOMMUNAL 75


Info-Tour<br />

Hilfswerk-Tour informiert über Vorsorge<br />

Pflege betrifft.<br />

Vorsorge hilft.<br />

Unter diesem Motto startete am 20. April eine österreichweite Initiative des Hilfswerks, die an<br />

80 Plätzen in Städten <strong>und</strong> Gemeinden Österreichs der Bevölkerung direkt vor Ort die Möglichkeit<br />

bietet, sich über Vorsorge, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Pflege zu informieren.<br />

In 60 Orten kann sich die Bevölkerung einen Tag lang<br />

über Pflege- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge informieren.<br />

Es ist die bereits fünfte Informations-Rallye<br />

durch Österreich, wobei einer der<br />

Schwerpunkte in diesem Jahr auf den<br />

Erhalt der Hör- <strong>und</strong> Sehkraft abstellt.<br />

„Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen<br />

dazu zu bewegen, zu den Fachärz-<br />

1.5. Matzen, Hauptplatz<br />

3.5. Ziersdorf, Hauptplatz<br />

4.5. Tulln, Naschmarkt<br />

5.5. Amstetten, Wienerstraße<br />

6.5. Groß Gerungs, Hauptplatz<br />

9.5. Linz, Taubenmarkt<br />

10.5. Steyr, Grünmarkt 1<br />

11.5. Kirchdorf, Rathausplatz<br />

12.5. Klagenfurt, Alter Platz<br />

76 KOMMUNAL<br />

ten <strong>und</strong> Fachinstituten zu<br />

gehen, um sich vorsorglich<br />

untersuchen zu lassen!“,<br />

erläuterte Hilfswerk-Präsident<br />

<strong>und</strong> EU-Abgeordneter<br />

Othmar Karas: „Die meisten<br />

Untersuchungen sind<br />

kostenlos, aber unheimlich<br />

wertvoll. Viel Leid könnte<br />

verhindert werden.“<br />

Unterstützung<br />

durch Spar -<br />

kassengruppe<br />

Die Tour wird wie in den<br />

vergangenen Jahren von<br />

der Erste Bank <strong>und</strong> den<br />

regionalen Sparkassen<br />

sowie von der s Bausparkasse<br />

<strong>und</strong> der s Versicherung<br />

unterstützt. Die Sparkassengruppe<br />

will die<br />

Informationstage zum Anlass nehmen,<br />

auf die Möglichkeiten der privaten Pflegevorsorge<br />

hinzuweisen. Wie auch immer<br />

das neue staatliche Modell aussehen<br />

wird, ein Selbstbehalt wird fast immer<br />

bleiben. Je früher man mit dem Ansparen<br />

Die Termine der Hilfswerk-Tour Mai & Juni<br />

13.-19.5. Vösendorf, SCS<br />

22.5. Ried, Hauptplatz<br />

23.5. Litschau, Stadtplatz<br />

24.5. 1060 Wien, Bürgerspitalg.<br />

25.5. Ottensheim, Marktplatz<br />

26.5. Linz-Bindermichl, Teuflstr.<br />

29.5. 1060 Wien, Mariahilferstr.<br />

30.5. Vöcklabruck, Stadtplatz<br />

9.6. Rohrbach, Rohrwiesenstr.<br />

beginnt, desto leichter wird die Finanzierung<br />

jener Zeit sein, in der man auf<br />

externe Unterstützung angewiesen ist.<br />

Die s Versicherung hat im Vorjahr dazu<br />

eine Studie in Auftrag gegeben, die eindrucksvolle<br />

Zahlen über den steigenden<br />

Bedarf des Staates <strong>für</strong> die Pflege älterer<br />

»<br />

Unser Ziel ist es, möglichst<br />

viele Menschen<br />

dazu zu bewegen, sich<br />

vorsorglich untersuchen<br />

zu lassen.<br />

Othmar Karas<br />

Präsident des Hilfswerks<br />

Personen erhoben hat. Nochmals Othmar<br />

Karas: „80 Prozent der Menschen haben<br />

im Pflegefall den Wunsch, möglichst<br />

lange zu Hause zu bleiben. Unsere Gesellschaftspolitik<br />

hat die Aufgabe, diesen<br />

Wunsch zu respektieren <strong>und</strong> gesetzeskonforme<br />

Lösungen <strong>und</strong> Finanzierungsmodelle<br />

da<strong>für</strong> zu erarbeiten. Das wird eine<br />

unserer wichtigsten Zukunftsaufgaben<br />

sein.“<br />

12.6. Pöchlarn, vor dem Rathaus<br />

14.6. St. Valentin, Hauptplatz<br />

15.6. Eferding, Einkaufszentrum<br />

16.6. 1170 Wien<br />

20.6. 1150 Wien<br />

22.6. 1220 Wien<br />

23.6. Kirchberg/Pielach<br />

24.6. Kainbach bei Graz<br />

29.6. 1220 Wien<br />

«


Die ÖBB-Postbusse transportieren pro<br />

Jahr 245 Millionen Menschen, legen 120<br />

Millionen Kilometer zurück <strong>und</strong> fahren<br />

täglich auf mehr als 900 Routen durch<br />

ganz Österreich. Sie kommen direkt in<br />

die Ortskerne <strong>und</strong> sind vor allem in der<br />

Totalgestaltung mit Werbung nicht zu<br />

übersehen. Die Aktion „Gemeindebus“ ist<br />

eine Kooperation zwischen dem österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>, der ÖBB<br />

Postbus GmbH. <strong>und</strong> buswerbung.at.<br />

Gleichzeitig bietet der Bus auch individuelle<br />

Werbeflächen <strong>für</strong> die Wirtschaftsbetriebe<br />

in Ihrem Ort: von den Banken<br />

über die Gastronomie <strong>und</strong> Hotellerie,<br />

Gewerbebetriebe <strong>und</strong> andere Unternehmen<br />

in Ihrer Gemeinde.<br />

Der Bus <strong>und</strong> die<br />

Gemeinde<br />

Jeder Gemeindebus<br />

zeigt deutlich Wappen,<br />

Logo <strong>und</strong> Namen<br />

der jeweiligen<br />

Gemeinde. Und ein<br />

signifikantes Bild<br />

noch dazu – <strong>und</strong> das<br />

ist <strong>für</strong> die Gemeinde<br />

kostenlos .<br />

Die restlichen Flächen<br />

des Busses sind <strong>für</strong><br />

die lokale werbetreibende<br />

Wirtschaft.<br />

Banken <strong>und</strong> Sparkassen,<br />

Hotellerie <strong>und</strong><br />

Gastronomie, Gewerbebetriebe<br />

<strong>und</strong> Handelsgeschäfte,Nahversorger<br />

<strong>und</strong> Dienstleister.<br />

Der werbende<br />

Gemeindebus rollt<br />

täglich auf fixen Routen <strong>und</strong> transportiert<br />

die Gemeindewerbung durch das<br />

Land <strong>und</strong> die Städte.<br />

Doppelter Nutzen <strong>für</strong><br />

Gemeinde <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

Die regionalen<br />

Wochenzeitungen sind<br />

auf den Bussen präsent.<br />

Die Kommunen<br />

wiederum sind<br />

dadurch auch in den<br />

Zeitungen präsent.<br />

Und da täglich mehr<br />

als 2100 Busse auf<br />

mehr als 900 Routen<br />

in ganz Österreich<br />

unterwegs sind,<br />

kommt ihre Gemeinde<br />

mit 245 Millionen Passagieren<br />

pro Jahr<br />

direkt in Kontakt, das<br />

sind österreichweit<br />

20 Millionen Kontakte<br />

pro Tag. Da Busse die<br />

höchsten Sympathiewerte<br />

unter den<br />

öffentlichen Fernver-<br />

Aktion <strong>für</strong> Gemeinden<br />

Auf fixen Routen. Mehrmals täglich. Der Gemeindebus kommt<br />

Mobiler Botschafter<br />

der Kommunen<br />

Ein Postbus im Total-Look: mit dem Wappen <strong>und</strong> den Sehenswürdigkeiten Ihrer<br />

Gemeinde. Gewissermaßen ein mobiler Botschafter Ihres Ortes, täglich <strong>und</strong> auf Routen,<br />

die die Gemeinden mitbestimmen können. Ein derartig effizientes Werbemittel hat es<br />

bislang noch nicht gegeben.<br />

»<br />

Es gibt <strong>für</strong> die<br />

Gemeinde keinen<br />

besseren Werbeträger<br />

als diesen<br />

Gemeindebus.<br />

Karl Schlögl<br />

Bürgermeister von Purkersdorf<br />

«<br />

kehrsmitteln, sind vorwiegend junge,<br />

kauffreudige Passagiere <strong>und</strong> Stammk<strong>und</strong>en<br />

an Bord. Wie das Beispiel Purkersdorf<br />

zeigt, sind weder die angebotenen<br />

Werbeflächen noch die ansprechende<br />

Optik der Busse zu verachten.<br />

Pilotprojekt Purkersdorf<br />

Im niederösterreichischen Purkersdorf in<br />

ging – <strong>und</strong> geht – das Pilotprojekt über<br />

die Bühne. Bürgermeister Karl Schlögl<br />

meinte im Gespräch mit KOMMUNAL<br />

über den Gemeindebus, dass „es keinen<br />

besseren Werbeträger als diesen Bus<br />

gibt. Die Gemeindebürger haben ihn so<br />

akzeptiert, dass sie ihn mittlerweile<br />

sogar <strong>für</strong> den Stadtbus halten <strong>und</strong> der<br />

Gemeinde dazu gratulieren.<br />

Und auch die ansässige Wirtschaft ist<br />

von dieser tollen Werbemöglichkeit<br />

angetan <strong>und</strong> nutzt sie auch.“<br />

Information<br />

www.buswerbung.at<br />

Tel.: 0810/810 988<br />

(R<strong>und</strong> um die Uhr zum Ortstarif.)<br />

KOMMUNAL 77<br />

E.E.


Wasserpreis<br />

Zum Weltwassertag 2007<br />

wurde im Rahmen einer feierlichen<br />

Preisverleihung die<br />

„Neptun Wasserpreise“ zum<br />

fünften Mal durch Umweltminister<br />

Josef Pröll (5.v.l.) vergeben.<br />

Gesamtsieger des<br />

Neptun Wasserpreis 2007 ist<br />

Familie Suchy, die durch ihr<br />

persönliches Engagement die<br />

Errichtung einer Trinkwasserleitung<br />

in Peru ermöglichte.<br />

Neptun Wasserpreis am Weltwassertag 2007 vergeben<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

bekam Hauptpreis<br />

Aus 2230 Einreichungen zum Neptun-Wsserpreis prämierte eine ExpertInnenjury die<br />

besten <strong>und</strong> nachhaltigsten Projekte r<strong>und</strong> ums Wasser. Insgesamt wurden am Weltwassertag<br />

2007 Preisgelder in der Höhe von 41.000 Euro vergeben.<br />

„Ziel des Neptun Wasserpreis ist es,<br />

Bewusstsein <strong>für</strong> das lebenswichtige Element<br />

Wasser zu schaffen. Ohne sauberes<br />

Wasser gibt es kein Leben. Es ist Be stand -<br />

teil unseres Alltags in Kunst <strong>und</strong> Kultur,<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Innovation, Technologie<br />

<strong>und</strong> Umwelt“, so Umweltminister Josef<br />

Pröll zu dem Preis, der das nächste Mal<br />

2009 vergeben wird. Alle Projekte finden<br />

Sie auf www.wasserpreis.info, die Fotos<br />

zur Preisverleihung auf www.karlmichalski.com/<br />

bmlf/Neptun_Wasserpreis/<br />

Weltwassertag 2006<br />

„Der Weltwassertag am 22. März 2007<br />

widmete sich dem Thema der globalen<br />

Wasserknappheit. In Österreich haben wir<br />

eine ausreichende Verfügbarkeit von sauberem<br />

Trinkwasser, das ist auch eine<br />

78 KOMMUNAL<br />

Folge der ausgezeichneten Abwasserreinigung.<br />

Wir haben ca. 84 Milliarden m 3 an<br />

Trinkwasser-Reserven, das entspricht etwa<br />

einer Wassermenge von 1000-mal dem<br />

Wörthersee. <strong>Neue</strong> Ergebnisse des Hydrologischen<br />

Atlas Österreichs (HAÖ) zeigen,<br />

dass wir dennoch aufpassen müssen <strong>und</strong><br />

dass der Klimawandel als Bedrohung<br />

unserer Wasserreserven gesehen werden<br />

muss“, so DI Wilfried Schimon, Leiter der<br />

Sektion Wasser im Lebensministerium.<br />

Weltweit gibt es ein massives Zugangs<strong>und</strong><br />

Verteilungsproblem der Ressource<br />

Wasser. Vor allem die anhaltende<br />

Zum Weltwassertag 2007 wurde die<br />

neue Broschüre „Wasser in Österreich“<br />

mit aktuellen Zahlen <strong>und</strong> Fakten<br />

zur nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Wasserwirtschaft herausgebracht.<br />

Im praktischen Taschenformat informiert<br />

diese über die weltweite Verfügbarkeit<br />

von Wasser, die Wasserversorgung<br />

im internationalen Vergleich,<br />

die Trinkwasserversorgung <strong>und</strong><br />

Abwasserentsorgung in Österreich,<br />

die Qualität der Flüsse, des Gr<strong>und</strong>wassers<br />

<strong>und</strong> der Seen, über aktuelle<br />

Erhebungen zur EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

<strong>und</strong> vieles mehr. Ergänzt<br />

wird die Broschüre mit wichtigen<br />

Beschleunigung der Urbanisierung <strong>und</strong><br />

der steigende Bedarf an Bewässerungswasser<br />

<strong>für</strong> die Nahrungsmittelproduktion<br />

wird die globale Wasserproblematik weiter<br />

verschärfen. Der jüngste UNDP-<br />

Bericht über die menschliche Entwicklung<br />

2006, der sich dem Thema Wasser<br />

widmet, zeigt unter anderem auf, dass<br />

nach wie vor weltweit 700 Millionen<br />

Menschen in Gebieten mit Wasserknappheit<br />

leben <strong>und</strong> jedes Jahr fast zwei Millionen<br />

Kinder sterben, weil sie kein sauberes<br />

Trinkwasser haben.<br />

Mehr auf www.lebensministerium.at<br />

<strong>Neue</strong> Broschüre zum Weltwassertag 2007<br />

Wasser in Österreich – Zahlen <strong>und</strong> Fakten<br />

Gesetzesgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> einem Organigramm<br />

der österreichischen Wasserwirtschaft<br />

sowie den wichtigsten<br />

Links zum Thema. Die Broschüre<br />

wurde in Zusammenarbeit des<br />

Lebensministeriums mit der Österreichischen<br />

Vereinigung <strong>für</strong> das Gas<strong>und</strong><br />

Wasserfach (ÖVGW) <strong>und</strong> dem<br />

Österreichischen Wasser <strong>und</strong> Abfallwirtschaftsverband<br />

(ÖWAV) erstellt.<br />

Sie ist im Internet unter http://<br />

publikationen.lebensministerium.at<br />

als Download oder kann kostenlos<br />

per E-Mail office@amedia.co.at<br />

oder (01)982 13 22/365 od. 366<br />

bestellt werden.


<strong>Österreichischer</strong> Verkehrssicherheitspreis 2007<br />

Der „Aquila“<br />

fliegt wieder<br />

Gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong><br />

holt das Kuratorium <strong>für</strong> Verkehrssicherheit (KfV) auch<br />

heuer wieder Verkehrssicherheitsprojekte engagierter<br />

Unternehmen, Schulen, Städte <strong>und</strong> Gemeinden vor den<br />

Vorhang.<br />

◆ Dr. Othmar Thann<br />

Nach vorläufigen Ergebnissen wurden im<br />

Jahr 2006 insgesamt 727 Menschen auf<br />

Österreichs Straßen<br />

getötet. Das Ziel des<br />

Österreichischen Ver-<br />

kehrssicherheitsprogramms<br />

lautet, die<br />

Zahl der im Straßenverkehr<br />

Getöteten bis<br />

2010 auf unter 500 zu<br />

senken. In diesem<br />

Zusammenhang sind<br />

es meist nur die<br />

großen Verkehrssicherheits-Kampagnen<br />

von Institutionen <strong>und</strong> Ministerien, die in<br />

den Medien Beachtung finden <strong>und</strong> von<br />

der Öffentlichkeit entsprechend wahrgenommen<br />

werden. Tatsächlich gibt es in<br />

Österreich aber eine Vielzahl engagierter<br />

Mitbürger, die mit den unterschiedlichsten<br />

Aktionen das gemeinsame Ziel verfolgen:<br />

Mehr Sicherheit <strong>und</strong> damit weniger<br />

Tote <strong>und</strong> Verletzte auf Österreichs<br />

Straßen.<br />

Ein Mal im Jahr stellt das KfV daher die<br />

Eigeninitiative jener Menschen aufs<br />

Podest, die sich mit außerordentlichem<br />

Engagement <strong>und</strong> viel Kreativität <strong>für</strong> das<br />

Thema Verkehrssicherheit einsetzen. Als<br />

Belohnung winkt auch 2007 der „Österreichische<br />

Verkehrssicherheitspreis“, der<br />

in Form der Trophäe „Aquila“ (Bild) verliehen<br />

wird.<br />

Wer teilnehmen kann<br />

Zur Einreichung eingeladen sind Unter-<br />

Als Belohnung winkt<br />

der „Österreichische<br />

Verkehrssicherheitspreis“,<br />

der in Form der<br />

Trophäe „Aquila“ (Bild)<br />

verliehen wird.<br />

nehmen, Vereine <strong>und</strong> sonstige Institutionen,<br />

Kindergärten, Bildungseinrichtungen<br />

(Pflichtschulen <strong>und</strong><br />

höher bildende Schulen<br />

in Österreich) Städte<br />

<strong>und</strong> Gemeinden. Aus<br />

den eingelangten Projekten<br />

wählt eine namhafte<br />

Jury aus Vertretern<br />

des BMVIT, des<br />

BMBWK, des BMI, des<br />

Österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es, des<br />

ÖAMTC, des ARBÖ,<br />

des Versicherungsverbandes<br />

Österreich <strong>und</strong> des Kuratoriums<br />

<strong>für</strong> Verkehrssicherheit die Besten aus.<br />

Wer 2006 gewonnen hat<br />

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung<br />

wurde am 30. Mai 2006 der Österreichische<br />

Verkehrssicherheitspreis verliehen.<br />

In der Kategorie Gemeinden<br />

durfte Gampern (OÖ) den Preis mit<br />

nach Hause nehmen. Die Gemeinde<br />

überzeugte durch ihre umfassende Verkehrssicherheitsarbeit.<br />

Mit hohem finanziellem<br />

Aufwand arbeitet Gampern konsequent<br />

an der Verbesserung der<br />

Gemeindeinfrastruktur. Die European<br />

High School hat gemeinsam mit den<br />

Partnerstädten Brünn, Budapest <strong>und</strong><br />

Instanbul ein Projekt „Verbesserung der<br />

Verkehrssicherheit im Schulumfeld“<br />

gestartet. Dieses vorbildliche Projekt<br />

wurde ebenfalls mit dem Aquila<br />

belohnt.<br />

Verkehrssicherheitspreis<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Zur Teilnahme berechtigt sind Projekte<br />

aus den genannten drei Kategorien, die<br />

im Zeitraum vom 1. Jänner 2006 bis<br />

1. Mai 2007 durchgeführt wurden. Die<br />

Einreichunterlagen sollten kurz, prägnant<br />

<strong>und</strong> schriftlich bis zum 4. Mai 2007<br />

im Kuratorium <strong>für</strong> Verkehrssicherheit<br />

eingelangt sein. Dateien bis zu einer<br />

Größe von fünf MB können an<br />

sandra.zamostny@kfv.at gemailt werden.<br />

Größere Dateien sollten auf CD-<br />

ROM gebrannt <strong>und</strong> an folgende Adresse<br />

geschickt werden:<br />

Kuratorium <strong>für</strong> Verkehrssicherheit (KfV)<br />

z.H. Mag.(FH) Sandra Zamostny<br />

Schleiergasse 18, 1100 Wien<br />

Details zur Einreichung gibt es auch auf<br />

der Website des KfV: www.kfv.at<br />

◆ Dr. Othmar Thann ist Direktor<br />

des Kuratoriums <strong>für</strong> Verkehrssicherheit<br />

(KfV)<br />

KOMMUNAL 79


Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />

80 KOMMUNAL<br />

BURGENLAND<br />

Gemeindeübergreifende Kinderbetreuung<br />

Flexible & bedarfsorientierte<br />

Betreuung <strong>für</strong> die Jüngsten<br />

EISENSTADT<br />

Vor fünf Jahren wurde die<br />

erste gemeindeübergreifende<br />

Kinderkrippe des Landes<br />

(GEKIP) in Draßburg gegründet.<br />

Die Gemeinden Draßburg,<br />

Baumgarten, Schattendorf<br />

<strong>und</strong> Loipersbach setzten<br />

damit einen Meilenstein in<br />

der Kinderbetreuung.<br />

Die Bürgermeister der vier<br />

Gemeinden haben sich<br />

damals zu diesem Schritt entschlossen,<br />

weil jede ihrer<br />

Gemeinden <strong>für</strong> sich zu klein<br />

KÄRNTEN<br />

KLAGENFURT<br />

Kein Verständnis zeigt<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />

Bgm. Hans Ferlitsch (Bild) <strong>für</strong><br />

die neuerlichen Vorwürfe der<br />

BZÖ-Regierungsmitglieder,<br />

wonach die<br />

Betriebskosten<br />

der<br />

Gemeinden<br />

<strong>für</strong> höhere<br />

Mieten verantwortlich<br />

seien. Ferlitsch:<br />

„Die<br />

Verantwortung<br />

liegt<br />

hier eindeutig<br />

beim Land, die Gemeinden<br />

haben schon vor Jahren auf<br />

die drohende Finanzierungslücke<br />

im Bereich der Wohnbauförderung<br />

hingewiesen“.<br />

Für den Kärntner Gemeindeb<strong>und</strong><br />

ist klar, welche Um -<br />

gewesen wäre, um die Kinderbetreuung<br />

weiter zu verbessern.<br />

Mit dem damals<br />

österreichweit einzigartigen<br />

Pilotprojekt konnte die erste<br />

gemeinsame Kinderkrippe<br />

verwirklicht werden. Familienlandesrätin<br />

Verena Dunst<br />

zog Anfang April gemeinsam<br />

mit dem Bürgermeister von<br />

Draßburg, LAbg. Christian<br />

Illedits, eine überaus positive<br />

Bilanz über die vergangenen<br />

fünf Jahre. Mehr auf<br />

www.burgenland.at<br />

stände zu den nunmehr<br />

hohen Mieten führen. Ferlitsch:<br />

„Der Verkauf der<br />

Wohnbaudarlehen <strong>und</strong> der<br />

Entfall der Zweckwidmung<br />

<strong>für</strong> Rückflüsse aus der Wohnbauförderung<br />

haben nunmehr<br />

zu dieser Belastungswelle<br />

geführt“. Die Schuld jetzt bei<br />

den Gemeinden zu suchen, ist<br />

<strong>für</strong> Präsident Ferlitsch nur ein<br />

Versuch der zuständigen Landespolitiker<br />

LH Jörg Haider<br />

<strong>und</strong> LR Uwe Scheuch, sich<br />

der Verantwortung zu entziehen.<br />

Der Kärntner Gemeindeb<strong>und</strong><br />

hat in seinen Stellungnahmen<br />

immer wieder auf<br />

die Problematik aufmerksam<br />

gemacht. Durch den Entfall<br />

der Zweckwidmung sind<br />

Rückflüsse aus der Wohnbauförderung<br />

ins allgemeine<br />

Landesbudget geflossen.<br />

Bei den Betriebskosten ver-<br />

Telekom: Breitband-Komplettausbau bis Ende 2007<br />

Den letzten „weißen Flecken“<br />

geht’s an den Kragen<br />

EISENSTADT<br />

„Bis Ende 2007 werden im<br />

Burgenland alle Vermittlungsstellen<br />

ADSL-fähig<br />

sein, dadurch werden<br />

nahezu alle burgenländischen<br />

Haushalte die Möglichkeit<br />

haben mittels Breitband-Technologie<br />

im Internet<br />

zu surfen“, verspricht<br />

Rudolf Fischer, Generaldirektor<br />

Stellvertreter Telekom<br />

Austria <strong>und</strong> CEO Wireline,<br />

anlässlich eines Pressegesprächs<br />

in Eisenstadt.<br />

Derzeit liegen r<strong>und</strong> 92 Prozent<br />

der burgenländischen<br />

Haushalte in Gebieten, die<br />

mit ADSL-Technologie versorgt<br />

sind. Ende Juni 2006<br />

konnte Telekom Austria die<br />

Ausbauarbeiten <strong>für</strong> die im<br />

Rahmen der Breitband-<br />

Initiative zugesprochenen<br />

dienen die Gemeinden keinen<br />

Cent. Auf Gr<strong>und</strong> der<br />

gesetzlichen Vorgaben sind<br />

die Kommunen jedoch verpflichtet,<br />

die Betriebskosten<br />

weiterzureichen. Präsident<br />

Regionen Oberwart, Güssing<br />

<strong>und</strong> Jennersdorf erfolgreich<br />

abschließen. Die letzten verbleibenden<br />

elf der insgesamt<br />

130 Vermittlungsstellen im<br />

Burgenland baut Telekom<br />

Austria noch im heurigen<br />

Jahr mit ADSL-Technologie<br />

aus, so dass auch die letzten<br />

„weißen Flecken“ auf der<br />

burgenländischen „ADSL-<br />

Landkarte“ verschwinden<br />

werden.<br />

„Österreichs östlichstes B<strong>und</strong>esland<br />

befindet sich auf der<br />

technologischen Überholspur,<br />

was die Lebensqualität<br />

der Bevölkerung aber auch<br />

den Wirtschaftsstandort <strong>für</strong><br />

Unternehmen<br />

betrifft“, ist auch<br />

LH Hans Niessl<br />

zufrieden.<br />

www.telekom.at<br />

Scharfe Proteste des Kärntner Gemeindeb<strong>und</strong>es in Richtung BZÖ<br />

Land trägt Verantwortung <strong>für</strong> Mieterhöhungen<br />

EBENTHAL<br />

Eigentlich hätte uns in der<br />

Redaktion auffallen sollen,<br />

dass unser Bild vom neuen<br />

Ortszentrum im Kärntner<br />

Ebenthal das falsche war<br />

(KOMMUNAL 3/2007, Seite<br />

80). Tat es aber nicht <strong>und</strong> so<br />

kam ein Bild des Gemeindeamts<br />

Ebenthal in Nieder -<br />

österreich (übrigens die Partnergemeinde<br />

der Kärntner)<br />

zu dem Bericht über das<br />

Kärntner Ebenthal, das nun<br />

erstmals in seiner Geschichte<br />

Ferlitsch: „In vielen Fällen<br />

werden mit Rücksicht auf die<br />

Mieter nicht einmal die vollen<br />

Kosten umgelegt“.<br />

Mehr auf www.kaerntnergemeindeb<strong>und</strong>.at<br />

Erratum: <strong>Neue</strong>s Ortszentrum mit falschem Bild<br />

12 Jahre Planung, 7,5 Millionen Euro<br />

ein echtes Ortszentrum hat.<br />

Gleich gegenüber dem Rathaus<br />

ist nun das von Architekt<br />

Hermann Dorn verwirklichte<br />

riesige PPP-Projekt<br />

(Bild) angesiedelt.<br />

Wir<br />

bedauern die Verwechslung.


NIEDERÖSTERREICH<br />

Aktion NÖ-Wassergemeinden gestartet<br />

Wasserpolitik braucht lokale<br />

Verankerung<br />

WIEN/ST. PÖLTEN<br />

„Wir wollen mit der Aktion<br />

NÖ Wassergemeinden das<br />

Wasserbewusstsein der<br />

Betroffenen vor Ort stärken<br />

<strong>und</strong> sie motivieren, Verantwortung<br />

<strong>für</strong> ihren Umgang<br />

mit dieser wichtigen<br />

Lebensressource zu übernehmen“,<br />

sagt Dr. Gerhard<br />

Heilingbrunner, Präsident<br />

des Umweltdachverbandes.<br />

Mit der Aktion „NÖ Wassergemeinden<br />

– aus gutem<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> unser Wasser!“<br />

haben Gemeinden ab sofort<br />

die Möglichkeit, einen aktiven<br />

Beitrag <strong>für</strong> einen gelungenen<br />

Wasserschutz zu leisten.<br />

Im Rahmen einer Pressekonferenz<br />

wurde die beispielgebende<br />

Initiative, die<br />

das Land gemeinsam mit<br />

dem Umweltdachverband<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Künftig Tagesbereitschaft sicherstellen<br />

Feuerwehrbonus im<br />

Gemeindedienst<br />

LINZ<br />

Oberösterreichs Feuerwehr-<br />

Landesrat Josef Stockinger<br />

schlägt zur Sicherung der<br />

Einsatzbereitschaft der Freiwilligen<br />

Feuerwehren unter<br />

Tags eine stärkere Berücksichtigung<br />

junger Feuerwehrleute<br />

bei der Aufnahme<br />

in den Gemeindedienst vor.<br />

„Gerade in Auspendlerregionen<br />

<strong>und</strong> bei Feuerwehren<br />

ohne bäuerliches Rückgrat<br />

bei der Aktivmannschaft<br />

kommt es bei Einsätzen<br />

während des Tages vereinzelt<br />

bereits zu Problemen bei<br />

der Ausrückung. Um dem<br />

entgegen zu arbeiten, sollte<br />

künftig im Rahmen der<br />

Objektivierung bei der Aufnahme<br />

in den Gemeindedienst<br />

die aktive Mitgliedschaft<br />

in der Feuerwehr ein<br />

gestartet hat, präsentiert.<br />

NÖ Wassergemeinde zu<br />

werden heißt, einen Wasserentwicklungsplan<br />

zu erstellen<br />

<strong>und</strong> sich so mit allen<br />

Wasser themen in der<br />

Gemeinde ganzheitlich <strong>und</strong><br />

vernetzt auseinander zu setzen.<br />

Dieser Wasserentwicklungsplan<br />

orientiert sich an<br />

den Zielen der NÖ Wassercharta<br />

von 2003, die die<br />

Gr<strong>und</strong>sätze der blau-gelben<br />

Wasserpolitik zusammenfasst.<br />

NÖ Wassergemeinden<br />

sammeln außerdem Pluspunkte<br />

<strong>für</strong> die wirtschaftliche<br />

Entwicklung ihrer<br />

Gemeinde <strong>und</strong> profitieren<br />

vom Imagegewinn, den sie<br />

durch den sorgsamen<br />

Umgang mit dem kostbaren<br />

Nass erfahren.<br />

www.wassergemeinden.at<br />

besonderes Aufnahmekriterium<br />

werden. Mitarbeiter<br />

des Bauhofs <strong>und</strong> der<br />

Gemeindeverwaltung könnten<br />

dann im Alarmierungsfall<br />

rasch zur Verfügung stehen<br />

<strong>und</strong> helfen. Es liegt also<br />

auch in der Hand der<br />

Gemeinden, bei Personalaufnahmen<br />

rechtzeitig die Weichen<br />

zu stellen <strong>und</strong> <strong>für</strong> eine<br />

künftige Tagesbereitschaft<br />

der Feuerwehren zu sorgen.<br />

An Wochenenden oder in<br />

Nachtst<strong>und</strong>en ist die Einsatzbereitschaft<br />

kein Problem,<br />

weil außerhalb der Regelarbeitszeiten<br />

viele Kräfte vorhanden<br />

sind <strong>und</strong> auch die<br />

auspendelnden Arbeitnehmer<br />

<strong>für</strong> den Einsatz ihrer<br />

örtlichen Feuerwehr zur Verfügung<br />

stehen“, betont<br />

Stockinger.<br />

Beim 12. NÖ Museumstag:<br />

Bgm. Hofmarcher, LR Dr. Bohuslav,<br />

GDStv. Coreth, Draxler, Dr.<br />

Niemeczek, BH Dr. Lenze<br />

12. NÖ-Museumstag<br />

Ehrenamtlich<br />

„ins Museum“<br />

YBBSITZ<br />

Die Volkskultur Niederösterreich<br />

lud zum 12. Niederösterreichischen<br />

Museumstag<br />

erstmals nach Ybbsitz, in die<br />

w<strong>und</strong>erschöne Region Eisenstraße,<br />

ein.<br />

Mehr als 150 großteils<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

der über 700 niederösterreichischen<br />

Museen kamen<br />

zum Informationsaustausch<br />

<strong>und</strong> hörten die Vorträge zu<br />

einem Thema, das sie ganz<br />

besonders betraf: „Das<br />

Ehrenamt“. Mehr auf<br />

www.volkskulturnoe.at<br />

ORT IM INNKREIS<br />

„Für das geplante Einkaufsdorf<br />

Ort im Innkreis wird es<br />

keine Genehmigung geben.<br />

Die entscheidende Raumverträglichkeitsprüfung<br />

ist abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> ganz klar<br />

negativ“, gibt Wirtschafts-<br />

Landesrat Viktor Sigl, zuständig<br />

<strong>für</strong> Raumordnung in OÖ,<br />

bekannt. In der Innviertler<br />

Gemeinde wären r<strong>und</strong> 120<br />

Geschäfte mit einer Gesamtverkaufsfläche<br />

von 50.340<br />

Quadratmetern geplant<br />

gewesen. Eine Reihe fachlicher<br />

Bedenken <strong>und</strong> Gründe<br />

Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />

Zielgruppe Familien<br />

Kreuzritter auf<br />

der Schallaburg<br />

MELK<br />

Mit seiner heurigen Haupt -<br />

ausstellung „Die Kreuzritter<br />

Pilger. Krieger. Abenteurer“,<br />

die am 31. März ihre Pforten<br />

öffnete, will das Renaissanceschloss<br />

Schallaburg bei<br />

Melk verstärkt Familien mit<br />

Kindern ansprechen.Weil<br />

„Die Kreuzritter“ ein zugkräftiges<br />

Thema sind, hofft<br />

man auf der Schallaburg, an<br />

die 145.000 Besucher-Marke<br />

vom Vorjahr heranzukommen,<br />

sie vielleicht sogar zu<br />

übertreffen. Mithelfen soll<br />

dabei auch wieder die „Niederösterreich<br />

Card“, deren<br />

Einführung ausdrücklich<br />

gelobt wird: „2006 hat die<br />

Karte jeden zehnten<br />

Gast zu uns<br />

gebracht“.<br />

www.schalla<br />

burg.at<br />

Negative Raumverträglichkeitsprüfung<br />

Keine Genehmigung <strong>für</strong><br />

Einkaufsdorf<br />

habe, so die Abteilung<br />

Raumordnung des Landes<br />

OÖ, entscheidend gegen eine<br />

Genehmigung des Projektes<br />

in der beantragten Form in<br />

der 1200-Einwohner-<br />

Gemeinde Ort gesprochen -<br />

unter anderem: das Projekt<br />

steht im Widerspruch zu<br />

wesentlichen Raumordnungszielen<br />

<strong>und</strong> -gr<strong>und</strong>sätzen<br />

in Oberösterreich, so u.a.<br />

Gefährdung der<br />

zentralörtlichen<br />

Versorgungsstruktur<br />

bzw. Nahversorgung.<br />

KOMMUNAL 81


Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />

82 KOMMUNAL<br />

SALZBURG<br />

Sicherheitsgipfel<br />

Salzburg wird<br />

noch sicherer<br />

SALZBURG<br />

Die Kriminalität steigt, die<br />

Aufklärungsquote sinkt. Salzburg<br />

ist eine der sichersten<br />

Städte Österreichs, dennoch<br />

soll der Sicherheitsstandard<br />

weiter verbessert werden.<br />

Neu ist ein Sicherheitsgipfel,<br />

denn die Sicherheit der Bürger<br />

geht alle etwas an.<br />

„Der Anstieg der Kriminalität<br />

<strong>und</strong> besonders die Gewaltexzesse<br />

in verschiedenen Stadtteilen<br />

beeinträchtigen nicht<br />

mehr nur das subjektive<br />

Sicherheitsgefühl der Bürger“,<br />

warnt Bgm. Heinz Schaden<br />

Der von LH Gabi Burgstaller<br />

initiierte Gipfel fand Anfang<br />

April statt. Gemeinsam wurden<br />

die verschiedenen Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> Forderungen<br />

besprochen, um den Bürgern<br />

Salzburgs mehr Sicherheit zu<br />

gewährleisten.<br />

STEIERMARK<br />

Premiere <strong>für</strong> Feinstaub-Sanierungsgebiet<br />

Diesmal hat nichts gequalmt<br />

GROSSRAUM GRAZ<br />

Bewohner des Großraums<br />

Graz konnten am Karsamstag<br />

tief durchatmen, ohne einen<br />

Hustenanfall aufgr<strong>und</strong> mit<br />

Rauch getränkter Luft<br />

be<strong>für</strong>chten zu müssen. Mit<br />

der neuen Feinstaub-Verordnung<br />

des Landes wurden die<br />

Brauchtumsfeuer (Oster- <strong>und</strong><br />

Sonnwendfeuer) verboten.<br />

Der Missbrauch des Brauchtums<br />

(Osterfeuer wurden als<br />

willkommene Gelegenheit<br />

gesehen, Gartenabfälle, Grün-<br />

Besichtigung der Burg Golling durch LH Stv. Wilfried Haslauer<br />

(rechts), hier mit Gollings Bürgermeister Anton Kaufmann.<br />

Baujuwel <strong>für</strong> den Tennengau gesichert<br />

Gemeinde kauft „seine“ Burg<br />

GOLLING<br />

Die Burg Golling ist ein Juwel<br />

im Tennengau. Das Bauwerk<br />

konnte jetzt mit Unterstützung<br />

des Gemeindeausgleichsfonds<br />

(GAF) des Landes<br />

von der Gemeinde Golling<br />

gekauft werden. „Damit<br />

ist gewährleistet, dass die<br />

Burg in Zukunft <strong>für</strong> kulturelle<br />

Aktivitäten zur Verfügung<br />

steht. Ich gratuliere Bgm.<br />

Kaufmann, der den architektonischen<br />

Schatz durch sein<br />

Engagement <strong>für</strong> die<br />

Gemeinde sichern konnte“,<br />

erklärte LHStv. Wilfried<br />

schnitt oder sogar alte Möbel<br />

<strong>und</strong> Autoreifen zu entsorgen.)<br />

sorgte in den vergangenen<br />

Jahren vor allem in Städten<br />

mit Kessellage <strong>für</strong> immer<br />

dickere Luft. In Graz wurde<br />

am Karsamstag meist die<br />

vierfache Feinstaubmenge der<br />

Vortage gemessen. Von der<br />

Geruchsbelästigung durch<br />

ganz zu schweigen. Damit ist<br />

war im Großraum Graz heuer<br />

Schluss <strong>und</strong> einem rauchfreien<br />

Osterfest stand nichts<br />

im Wege.<br />

Haslauer Anfang April, in<br />

dessen Ressort der GAF verwaltet<br />

wird. Nun kommt auf<br />

die Gemeinde Arbeit zu: Bürgermeister<br />

Anton Kaufmann<br />

wird in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem B<strong>und</strong>esdenkmalamt<br />

(BDA) die Baubestandsaufnahme<br />

des Objektes<br />

durchführen. Ziel ist die bestmögliche<br />

Nutzung <strong>für</strong> die<br />

Gemeindebürger. „Jetzt können<br />

wir der Burg neues<br />

Leben einhauchen. Die Burg<br />

Golling soll künftig ein Ort<br />

der Begegnung sein“, so<br />

Kaufmann.<br />

Abfallbeauftragte<br />

Info-Plattform<br />

r<strong>und</strong>et Service ab<br />

GRAZ<br />

Praxisnahe Hilfestellungen<br />

<strong>und</strong> Fachinformationen zu<br />

aktuellen <strong>Neue</strong>rungen zur<br />

Sammlung <strong>und</strong> Behandlung<br />

von Abfällen stehen im zentralen<br />

Mittelpunkt des diesjährigenFachinformationstages<br />

<strong>für</strong> Abfallbeauftragte am<br />

3. Mai 2007 in der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark.<br />

Die <strong>für</strong> Abfall- <strong>und</strong> Stofffluss -<br />

wirtschaft zuständige Abteilung<br />

des Landes Steiermark<br />

(Fachabteilung 19D) lädt<br />

gemeinsam mit der WK alle<br />

Abfallbeauftragte von Produktions-<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungsbetrieben<br />

bzw. abfallrechtliche<br />

Geschäftsführer von Entsorgungsunternehmen<br />

zu diesem<br />

Infotag ein. Nähere Infos<br />

unter www.abfallwirtschaft.<br />

steiermark.at/ oder<br />

(0316)877-2154.<br />

Foto: LPB/Neumayr<br />

Audit Projektgruppe<br />

Anregungen<br />

aufgegriffen<br />

ELIXHAUSEN<br />

Die Gemeinde Elixhausen<br />

beteiligt an einem Projekt<br />

des Sozialministeriums, dem<br />

„Audit familien- <strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche<br />

Gemeinde“.<br />

Als erste konkrete Maßnahme<br />

wurde nun mit<br />

1. März der Probebetrieb <strong>für</strong><br />

ein Lernstüberl im Gemeindeamt<br />

aufgenommen.<br />

„Damit erhalten unsere<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

die Möglichkeit, gemeinsam<br />

zu lernen die Hausaufgaben<br />

zu machen, oder im Rahmen<br />

des Sozialzeitausweises<br />

Nachhilfest<strong>und</strong>en <strong>für</strong> jüngere<br />

Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler zu geben“, zeigt sich<br />

Projektleiter<br />

Markus Kurcz<br />

zufrieden.<br />

Ortskern-Stärkung<br />

„Betreutes<br />

Wohnen“ hilft<br />

WIES<br />

Der negativen Wirtschaftsentwicklung<br />

im Ortskern der<br />

Marktgemeinde soll mit dem<br />

Projekt „Betreutes Wohnen“<br />

entgegen gewirkt werden.<br />

Da<strong>für</strong> wurde ein leer stehendes<br />

Objekt erworben, das nun<br />

in ein Sozialzentrum umgebaut<br />

wird. Ende Februar fand<br />

der Spatenstich statt. Ein<strong>und</strong>zwanzig<br />

behindertengerechte<br />

Wohneinheiten werden <strong>für</strong><br />

Senioren, die ihre Lebensführung<br />

in Eigenverantwortung<br />

fortsetzen, aber nicht auf<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Hilfe verzichten<br />

wollen, errichtet. Neun<br />

Wohneinheiten stehen <strong>für</strong> teilzeitbetreutes<br />

Wohnen <strong>für</strong><br />

Menschen mit Behinderung<br />

zur Verfügung. Eröffnung<br />

ist <strong>für</strong> Anfang<br />

Sommer 2008<br />

geplant.


TIROL<br />

Kleinstes „Dorf“ Tirols sucht Ehren-Bürgermeister<br />

Kuriose Marketing-Idee<br />

KÖSSEN<br />

Das 4-Sterne Sport & Beauty<br />

Ressort Hotel Alpina im Tiroler<br />

Kössen verwirklicht ein<br />

einzigartiges Bauprojekt.<br />

Direkt im Hotel entsteht ein<br />

Dorfplatz mit original nach<br />

gebauten Tiroler Bauernhäusern<br />

aus dem 17. Und 18.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert samt eigener<br />

Marienkapelle (siehe Zeichnung).<br />

Die Bauarbeiten <strong>für</strong><br />

das kleinste Dorf Tirols sind<br />

bereits im Endspurt. Eine<br />

architektonische Meisterleistung<br />

die den Gast an längst<br />

vergangene Zeiten erinnert.<br />

Es entstehen insgesamt sie-<br />

VORARLBERG<br />

<strong>Neue</strong> Medien<br />

Vernetzung Land<br />

<strong>und</strong> Gemeinden<br />

BREGENZ/FELDKIRCH<br />

Land <strong>und</strong> Gemeinden intensivieren<br />

ihre Zusammenarbeit<br />

im Informatik-Bereich, kündigen<br />

Landesrätin Greti Schmid<br />

<strong>und</strong> Gemeindeverbandspräsident<br />

Wilfried Berchtold an:<br />

„Wir wollen diesbezüglich<br />

möglichst viele Schritte<br />

gemeinsam setzen“so Schmid.<br />

Vorarlberg bietet <strong>für</strong> eine Verstärkung<br />

der Zusammenarbeit<br />

zwischen Land <strong>und</strong> Gemeinden<br />

günstige Voraussetzungen,<br />

betont Gemeindeverbandspräsident<br />

Berchtold:<br />

„Die Gemeinden sind nicht<br />

von unterschiedlichen Dienstleistern<br />

abhängig, sondern<br />

verfügen mit der Gemeindeinformatik<br />

über eine gemeinsame<br />

Betreuungsplattform<br />

sowie eine leistungsfähige<br />

Vernetzung untereinander<br />

<strong>und</strong> mit dem Land.“<br />

ben original Almhütten in<br />

verschiedensten Stilen. R<strong>und</strong><br />

um den idyllischen Dorfplatz<br />

findet der Gast ein uriges<br />

Wasserrad, einen Tanzplatz<br />

<strong>und</strong> eine romantische Vinothek.<br />

Den Mittelpunkt bildet<br />

die Marienkapelle wo sich<br />

ganz Verliebte auch das<br />

Jawort geben können. Bewerber<br />

können Sie unter<br />

www.hotel-alpina.at umsehen.<br />

Der Zeitaufwand <strong>für</strong> den<br />

Bürgermeister-Posten<br />

beschränkt sich übrigens auf<br />

eine Woche kostenlosen<br />

Urlaub im Hotel zur Eröffnung<br />

im September.<br />

Wasserversorgung<br />

Anreizförderung<br />

<strong>für</strong> Gemeinden<br />

BREGENZ<br />

Das Land hat neue Förderrichtlinien<br />

<strong>für</strong> den Siedlungswasserbau<br />

beschlossen, informierte<br />

LH Herbert Sausgruber.<br />

Danach sollen künftig<br />

Kooperationen von Gemeinden<br />

<strong>und</strong> Wassergenossenschaften<br />

mit einem erhöhten<br />

Fördersatz unterstützt werden.<br />

„So wird vor allem die<br />

Sicherheit <strong>für</strong> eine qualitativ<br />

hochwertige <strong>und</strong> krisensichere<br />

Trinkwasserversorgung<br />

<strong>für</strong> die Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />

erhöht“, betont LR Dieter<br />

Egger.<br />

„Neben den zahlreichen, bisher<br />

bestehenden Fördermaßnahmen<br />

wird nun – in<br />

Absprache mit dem Gemeindeverband<br />

– eine weitere<br />

Anreizförderung im Bereich<br />

der Wasserwirtschaft errichtet“,<br />

so Sausgruber.<br />

INNSBRUCK<br />

Die Anzahl der Tiroler<br />

Gemeinden, die bei dem<br />

landesweiten Mobilitätsprojekt<br />

mitmachen, hat sich seit<br />

dem Start vor einem Jahr<br />

verdoppelt. 20 Gemeinden<br />

machen mit, der neue<br />

Schwerpunkt ist der Radverkehr.<br />

Zugestimmt hat die Landesregierung<br />

dem Antrag der<br />

Landesräte Hans Lindenberger<br />

<strong>und</strong> Anton Steixner, das<br />

Projekt „Tiroler Gemeinden<br />

machen mobil“ fortzusetzen.<br />

Das im Jahr 2006 mit zehn<br />

Gemeinden gestartete Projekt<br />

wird nun mit zehn weiteren<br />

Gemeinden erweitert,<br />

außerdem werden <strong>für</strong> die<br />

HOHENEMS<br />

Zum zweiten Mal liefen<br />

Angestellte des Rathauses<br />

Hohenems in ihrer Freizeit<br />

<strong>für</strong> den guten Zweck („Ärzte<br />

ohne Grenzen“) mit. Die<br />

Gruppe begleitete den Ärzteohne-Grenzen-Mitarbeiter<br />

Peter Rietveld beim „Run for<br />

Lives“ <strong>und</strong> stellen ihr Hobby<br />

wieder in den Dienst der<br />

Ärzte ohne Grenzen <strong>und</strong><br />

erhielten <strong>für</strong> diesen Lauf<br />

Spenden von 1048 Euro –<br />

Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />

Projekt „Tiroler Gemeinden machen mobil“<br />

Zehn neue Gemeinden<br />

machen beim Schwerpunkt<br />

Radverkehr mit<br />

Bereiche Radverkehr <strong>und</strong><br />

Mobilitätsplanung <strong>für</strong><br />

zusätzliche Maßnahmen<br />

60.000 Euro bereitgestellt.<br />

„Durch intensive Betreuung<br />

<strong>und</strong> Beratung konnten in<br />

zehn Tiroler Gemeinden<br />

Mobilitätszentren eingerichtet<br />

werden, die Gemeinden<br />

bieten ihren Bürgern<br />

Zugang zu vielfältigen Informationen<br />

im Bereich des<br />

Öffentlichen Verkehrs“,<br />

freuen sich die beiden Landesräte<br />

über den großen<br />

Erfolg. Mit dabei sind<br />

Aldrans, Inzing, Oberhofen,<br />

Prutz, Scharnitz,<br />

Schwendau, Seefeld,<br />

Telfs, Volders <strong>und</strong><br />

Wattens.<br />

Geschafft, aber glück -<br />

lich: Die Hohenemser<br />

Sportskanonen (<strong>und</strong><br />

Stadträtin Elisabeth<br />

Märk) mit Peter Rietveld.<br />

Im Rathaus<br />

Hohenems wurden<br />

sie mit Kuchen empfangen.<br />

Hohenemser Sportskanonen erliefen 1048 Euro<br />

Laufen <strong>für</strong> Ärzte ohne Grenzen<br />

<strong>und</strong> sind damit die beste<br />

Unterstützergruppe auf dem<br />

Weg durch Österreich.<br />

Am 29. April werden Raim<strong>und</strong><br />

Lebenbauer (Finanzabteilung)<br />

<strong>und</strong> Sabine Hopfner<br />

(Sekretariat Bürgermeister)<br />

sogar in Wien mitlaufen.<br />

Ärzte ohne Grenzen<br />

hilft dort, wo sonst kaum<br />

jemand hilft.<br />

www.run-forlives.at/<br />

Emser-<br />

Sportskanonen<br />

KOMMUNAL 83


Info-Mix & Personalia<br />

Einladung<br />

Golfturnier <strong>für</strong> Bürgermeister<br />

Es lebe der (Golf-)<br />

Sport<br />

ABTENAU<br />

Das Abtenauer <strong>und</strong> 1. Bürgermeister-Golfturnier<br />

geht am<br />

2. Juni 2007, unter dem<br />

Ehrenschutz <strong>und</strong> unter Teilnahme<br />

zahlreicher Prominenter,<br />

in Oberösterreich in<br />

Szene. Zur Teilnahme eingeladen<br />

sind alle heimischen<br />

Bürgermeister/innen.<br />

„Bei diesem Turnier handelt<br />

es sich um das erste große<br />

Golfturnier <strong>für</strong> österreichische<br />

Bürgermeister/innen“, berichtet<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>- „General“<br />

<strong>und</strong> Hobby-Golfer (Handicap<br />

-45) Dr. Robert Hink. „Die<br />

Idee dazu kam von der Volksbankengruppe,<br />

wir haben das<br />

gerne aufgegriffen, weil wir<br />

festgestellt haben, dass es<br />

unter den Kommunalpolitikern<br />

mittlerweile sehr viele<br />

leidenschaftliche Golfer gibt.“<br />

Das Turnier findet am 2. Juni<br />

2007 im Golf Resort Kremstal<br />

in Oberösterreich statt <strong>und</strong><br />

steht unter der Patronanz von<br />

Generaldirektor Dr. Reinhard<br />

Platzer (Volksbankengruppe,<br />

Handicap -28) <strong>und</strong> dem<br />

Abtenauer Vizebürgermeister<br />

Ferdinand Bernhard. Den<br />

84 KOMMUNAL<br />

Ehrenschutz haben Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />

Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer, Verbandsanwalt<br />

Prof. Hans Hofinger<br />

(Handicap -34), Konsulent<br />

Georg Obermayr (Präsident<br />

Golfclub Kremstal, Handicap -<br />

24) <strong>und</strong> Robert Hink.<br />

Prominenter Gast bei diesem<br />

Turnier wird die ehemalige<br />

Eiskunstlauf-Europameisterin<br />

Mag. Claudia Kristofics-Binder<br />

sein. „Sie wird dort nicht<br />

nur eine Autogrammst<strong>und</strong>e<br />

geben“, freut sich ÖGV-Verbandsanwalt<br />

Hofinger, „sie<br />

wird natürlich auch selbst am<br />

Turnier teilnehmen“.<br />

„Darüber hinaus sind Alle<br />

BürgermeisterInnen, die den<br />

w<strong>und</strong>erschönen Golfsport –<br />

der weltweit die höchsten<br />

Zuwachsraten aufweist –<br />

noch nicht aktiv ausüben,<br />

sind herzlich zu einem<br />

„Schnuppernachmittag“ eingeladen,<br />

bei dem unsere<br />

Pro´s <strong>für</strong> die ersten „Gehversuche“<br />

verantwortlich zeichnen“,<br />

so der Präsident des<br />

Golfclubs, Konsulent Georg<br />

Obermayr.<br />

Die Teilnehmeranzahl des<br />

Turniers ist mit maximal 150<br />

Spielern begrenzt. Die rasche<br />

Anmeldung ist also empfehlenswert.<br />

Das Turnier<br />

Wann: 2. Juni 2007<br />

Wo: GC Kremstal<br />

(www.golfresortkremstal.at<br />

)<br />

Spielweise:<br />

Vergabewirksames Golfturnier,<br />

Stableford<br />

Anmeldung <strong>und</strong> nähere<br />

Details bei: Sabine Mitterbaur<br />

(Sekretariat GC<br />

Kremstal)<br />

Tel.: 07228/76 44 0<br />

E-Mail: info@golfresortkremstal.at<br />

Für Bürgermeister/innen<br />

ist die Teilnahme<br />

ermäßigt.<br />

Todesfall<br />

Rudolf Stumpfl, 1926 – 2007<br />

Kommunal-Legende mit 81<br />

Jahren verstorben<br />

BAD SCHALLERBACH<br />

Als engagierten Vertreter <strong>für</strong><br />

die Anliegen der Gemeinden<br />

würdigte LH Josef Pühringer<br />

in seiner Trauerrede den<br />

Anfang April<br />

verstorbenen<br />

ehemaligen Präsidenten<br />

des Oö.<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

Rudolf<br />

Stumpfl. „Er hat<br />

im Laufe seines<br />

politischen Lebens nicht nur<br />

seine Heimatgemeinde Bad<br />

Schallerbach zu großem<br />

Ansehen gebracht, seine Tatkraft<br />

galt als Gemeindeb<strong>und</strong>präsident<br />

allen oö. Gemeinden.<br />

Er war in dieser Funktion<br />

an vielen Weichenstellungen<br />

beteiligt, die dazu beigetragen<br />

haben, dass Oberösterreichs<br />

Gemeinden ihren<br />

Bürgern hohe Lebensqualität<br />

bieten können“, so Pühringer.<br />

Rudolf Stumpfl wurde am 12.<br />

August 1926 in Geinberg<br />

geboren. Nach dem Krieg trat<br />

er in den Dienst der Kurverwaltung<br />

Bad Schallerbach<br />

ein. 1955 wählte ihn der<br />

Gemeinderat zum Bürgermei-<br />

Todesfall<br />

Steiermark<br />

Verunglückt beim<br />

Schneeräumen<br />

GRUNDLSEE<br />

Bei einem Arbeitsunfall mit<br />

einem Traktor bei der<br />

Schneeräumung ist Ende<br />

März Bürgermeister Albrecht<br />

Hillbrandt von Gr<strong>und</strong>lsee<br />

(Bezirk Liezen) ums Leben<br />

gekommen.<br />

Laut Polizei wurde Hillbrand,<br />

der in einer Siedlung mit seinem<br />

Traktor Schnee räumte,<br />

gegen neun Uhr von einem<br />

Briefträger gef<strong>und</strong>en. Der 33-<br />

Jährige war zwischen Heckmulde<br />

<strong>und</strong> einem der hinteren<br />

Traktorreifen eingeklemmt<br />

worden.<br />

Große Betroffenheit über<br />

Stumpfls Ableben auch in<br />

der belgischen Gemeinde<br />

Koksijde (oben). Bad Schallerbach<br />

ist die älteste Partnerschaftsgemeinde<br />

Österreichs<br />

<strong>und</strong> mit Koksijde seit dem<br />

4. Juni 1955 verschwistert.<br />

ster von Bad Schallerbach. In<br />

dieser Funktion wurde er<br />

nicht weniger als fünf Mal<br />

wiedergewählt.<br />

1974 wurde er zum Präsidenten<br />

des Oö. Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

gewählt. Schwerpunkt<br />

seines Wirkens waren<br />

die Anliegen der Klein- <strong>und</strong><br />

Mittelgemeinden.<br />

Personalia<br />

„Vinzenz“ ist weg<br />

Halber Polizist<br />

wurde gestohlen<br />

MÜHLDORF<br />

„Sogar ein halber Vinzenz ist<br />

die Mühe wert.“ Das mussten<br />

sich die Diebe gedacht<br />

haben, die in Mühldorf<br />

im Mölltal (Bez. Spittal<br />

an der Drau) eine<br />

Hälfte der bekannten<br />

Polizisten-Attrappe<br />

stahlen. Wie die Zeitung<br />

„Österreich“<br />

berichtete, bohrten<br />

Unbekannte sechs Nieten<br />

an der Attrappe,<br />

die an der B<strong>und</strong>esstraße<br />

stand, um<br />

Schnellfahrer abzuschrecken,<br />

auf <strong>und</strong> entwendeten<br />

eine Hälfte<br />

des Ordnungshüters.<br />

Schaden: 220 Euro.


Personalia Steiermark<br />

<strong>Neue</strong>r Vizepräsident im Stmk. Gemeindeb<strong>und</strong><br />

Reinhard Reisinger<br />

folgt Bernd Stöhrmann<br />

GRAZ<br />

In der Sitzung des Landesvorstandes<br />

am 20. März 2007<br />

wurde der Bürgermeister der<br />

Gemeinde Spital am Semmering,<br />

Reinhard Reisinger, in<br />

einstimmiger Wahl zum<br />

neuen Vizepräsidenten des<br />

Steiermärkischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

bestellt. Er<br />

löst den bisherigenVizepräsidenten<br />

<strong>und</strong> Bürgermeister<br />

a.D.<br />

von Mitterdorf<br />

im<br />

Mürztal,<br />

Bernd Stöhr-<br />

mann, in<br />

Reinhard Reisinger dieser Funktion<br />

ab.<br />

Reinhard Reisinger wurde am<br />

26. August 1963 in Mürzzuschlag<br />

geboren, absolvierte<br />

nach<br />

der<br />

Pflichtschule<br />

die<br />

Handelsschule<br />

in<br />

Mürz zu -<br />

schlag<br />

<strong>und</strong> trat<br />

1981 Bernd Stöhrmann<br />

seine<br />

Tätigkeit als Gemeindebediensteter<br />

in der Gemeinde<br />

Spital am Semmering an.<br />

Seine politische Laufbahn<br />

begann Reinhard Reisinger<br />

1987 als Ortsparteiobmann<br />

<strong>und</strong> Mitglied des SPÖ-<br />

Bezirksparteivorstandes.<br />

1990 wurde er im Alter von<br />

27 Jahren erstmals zum Bür-<br />

germeister der Gemeinde Spital<br />

am Semmering gewählt.<br />

Von 2003 bis 2005 war er<br />

Rechnungsprüfer im Steiermärkischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>,<br />

seit 2005 ist er Bezirksobmann<br />

<strong>für</strong> den Bezirk Mürzzu-<br />

schlag <strong>und</strong> somit Mitglied des<br />

Landesvorstandes.<br />

Würdiger Abschied<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>präsident Hermann<br />

Kröll dankte dem<br />

scheidenden Vizepräsidenten<br />

Bernd Stöhrmann <strong>für</strong> sein<br />

über drei Jahrzehnte dauerndes<br />

Wirken in der Kommunalpolitik<br />

<strong>und</strong> die mehr als<br />

zwei Jahrzehnte währende<br />

Erfüllung verschiedener<br />

Funktionen im Gemeindeb<strong>und</strong>.<br />

Stöhrmann war von<br />

1975 bis 2004 Bürgermeister<br />

von Mitterdorf im Mürztal<br />

<strong>und</strong> wurde 1986 zum<br />

Bezirksobmann des Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />

<strong>für</strong> den Bezirk<br />

Mürzzuschlag gewählt. Seit<br />

1995 war er Vizepräsident<br />

des Steiermärkischen <strong>und</strong><br />

Mitglied des B<strong>und</strong>esvorstandes<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es.<br />

Für Verdienste um<br />

die Republik<br />

B<strong>und</strong>es aus -<br />

zeichnungen<br />

verliehen<br />

Mit Entschließung<br />

vom 9. März 2007 hat<br />

B<strong>und</strong>espräsident Heinz<br />

Fischer verliehen:<br />

Das Silberne Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Norbert Schwarz,<br />

ehem. Vizebürgermeister<br />

der Marktgemeinde<br />

Hörsching/OÖ.<br />

Mit Entschließung vom<br />

23. März 2007<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Hermann Rieder,<br />

ehem. Amtsleiter der<br />

Gemeinde Weng im<br />

Innkreis/OÖ.<br />

Personalia Burgenland<br />

Gemeindeverband Burgenland<br />

EISENSTADT<br />

Nachdem das GVV-Logo <strong>und</strong><br />

der dazugehörige Außenauftritt<br />

des Verbandes nun mehr<br />

als zehn Jahre alt ist, hat sich<br />

der Vorstand des Verbandes<br />

dazu entschlossen, ein neues<br />

Design <strong>für</strong><br />

den Verband<br />

zu<br />

genehmigen.<br />

Die<br />

Homepage des GVV Burgenland<br />

www.gvvbgld.at wurde<br />

komplett neu gestaltet <strong>und</strong><br />

bietet neben einem neuen<br />

Design auch viele neue „Kleinigkeiten“<br />

<strong>für</strong> die tägliche<br />

Arbeit in den Gemeinden.<br />

Zunächst wurde das GVV<br />

Logo neu konzipiert (siehe<br />

Bild). Auf diesem Logo aufbauend<br />

haben wurde die<br />

Homepage sowie die<br />

Drucksorten neu entwickelt.<br />

Personalia<br />

GVV-Ehrenpräsident Walter Prior feiert 60er<br />

Ein Fre<strong>und</strong> der Kommunen<br />

EISENSTADT<br />

Der Ehrenpräsident des burgenländischenGemeindeverbands<br />

<strong>und</strong> Ehrenmitglied des<br />

Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es,<br />

Walter Prior, feierte<br />

Anfang März seinen 60.<br />

Geburtstag.<br />

Prior (Jahrgang 1947) war<br />

von 1993 bis 2001 Präsident<br />

des Sozialdemokratischen<br />

Gemeindevertreterverbandes<br />

Burgenland. In dieser Zeit<br />

vertrat er zusammen mit<br />

Michael Racz auch die kommunalen<br />

Interessen des Burgenlandes<br />

im Österreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>. Als<br />

Bürgermeister von Siegendorf<br />

war Prior von 1983 bis 1996<br />

tätig. Seit 1987 gehört er<br />

auch dem Burgenländischen<br />

Landtag an.<br />

Seit Dezember 2000 amtiert<br />

Walter Prior als Präsident des<br />

Burgenländischen Landtags.<br />

Walter Prior wacht darüber,<br />

dass die Würde <strong>und</strong> die<br />

Rechte des Landtages<br />

gewahrt, die dem Landtag<br />

obliegenden Aufgaben erfüllt<br />

<strong>und</strong> die Verhandlungen ohne<br />

unnötigen Aufschub durchgeführt<br />

werden.<br />

Der Präsident handhabt die<br />

GeschäftssowieHausordnung,<br />

achtet auf<br />

deren Einhaltung<br />

<strong>und</strong><br />

hat <strong>für</strong> die<br />

Aufrechterhaltung<br />

der<br />

Ruhe <strong>und</strong><br />

Ordnung im<br />

Sitzungssaal<br />

<strong>und</strong> in den<br />

Räumen des<br />

Landtages<br />

zu sorgen.<br />

Walter Prior<br />

Den Gemeinden ist <strong>und</strong> bleibt<br />

Walter Prior schon allein<br />

durch seine Funktion als<br />

Ehrenpräsident des GVV Burgenland<br />

eng verb<strong>und</strong>en.<br />

<strong>Neue</strong>s Logo <strong>und</strong> neuer Internetauftritt<br />

Facelifting nach zehn Jahren<br />

Der Verband hat außerdem<br />

<strong>für</strong> die Navigation <strong>und</strong> Nutzung<br />

der Homepage weiter<br />

verbessert. Im Bereich<br />

Gemeinden gibt es jetzt noch<br />

umfangreichere Daten zu den<br />

einzelnen Kommunen <strong>und</strong><br />

den Bezirken.<br />

Der Downloadbereich<br />

wurde ebenfalls<br />

völlig überarbeitet.<br />

Gesetze, Musterverordnungen<br />

<strong>und</strong> ähnliches sind jetzt<br />

übersichtlich angeordnet <strong>und</strong><br />

sind leichter zu finden.<br />

Die vierteljährlich erscheinende<br />

Verbands-Zeitung<br />

„<strong>Neue</strong> Gemeinde“ wurde<br />

ebenfalls überarbeitet <strong>und</strong><br />

aufgefrischt <strong>und</strong> kann in<br />

Kürze wie gewohnt bequem<br />

vom Computer aus durchgeblättert<br />

werden.<br />

KOMMUNAL 85


Buch-Tipps & Info-Mix<br />

BGBl-Index 2007<br />

Auch im<br />

Internetzeitalter<br />

ewig jung<br />

Der Index zu sämtlichen<br />

Gesetzen <strong>und</strong> Verordnungen<br />

des B<strong>und</strong>es ist mit Stand<br />

vom 1.1.2007 zum 57. Mal<br />

erschienen. Der ehemalige<br />

Landesgeschäftsführer<br />

oberösterreichischen<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es <strong>und</strong> Doyen<br />

des österreichischen<br />

Gemeinderechts Univ. Prof.<br />

HR Dr. Hans<br />

Neuhofer<br />

hat<br />

dieses<br />

äußerst<br />

nützlicheNachschlagewerkherausgegeben.<br />

Es<br />

bewährt sich <strong>für</strong> jede mit<br />

öffentlichen Rechtsakten<br />

befasste Dienstelle in der<br />

bewährten Übersichtlichkeit.<br />

Der Anspruch auf Vollständigkeit<br />

<strong>und</strong> die übersichtliche<br />

Gliederung durch Verschlagwortung<br />

bietet nicht<br />

nur dem juristisch geschulten<br />

Rechtsanwender eine<br />

klar strukturierte Orientierungshilfe<br />

<strong>für</strong> das gesamte<br />

geltende B<strong>und</strong>esrecht<br />

einschließlich der Umsetzung<br />

des EU-Rechts. Zu<br />

jeder Rechtsnorm finden sich<br />

Angaben über die Stammfassungen<br />

mit allen Änderungen<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>machungen.<br />

Ein umfassender Leitfaden<br />

zur verbesserten Rechtskenntnis<br />

<strong>und</strong> klassischer<br />

Leuchtturm in der Normenflut.<br />

Das Buch<br />

Univ.-Prof. Dr. Hans<br />

Neuhofer, „BGBl-Index<br />

2007“, Verlag MANZ,<br />

57. Auflage 2007, XLIV,<br />

624 Seiten, broschiert,<br />

164 Euro, ISBN: 978-3-<br />

214-16061-6 286<br />

bestellen@manz.at<br />

86 KOMMUNAL<br />

Termine<br />

aqua alta alpina<br />

2007 in Salzburg<br />

Vom 29. bis 30. November<br />

2007 findet im Messezentrum<br />

Salzburg die Premiere<br />

der acqua alta alpina – Internationale<br />

Fachmesse <strong>und</strong><br />

Kongress <strong>für</strong> Naturgefahren,<br />

Katastrophenschutz <strong>und</strong><br />

Klima in Gebirgsregionen<br />

statt.<br />

Flutkatastrophen, heftige<br />

Stürme <strong>und</strong> extreme Temperaturschwankungen<br />

– die<br />

aktuellen Wetterkapriolen<br />

haben uns deutlich gezeigt,<br />

dass wir weltweit mit den<br />

Folgen des Klimawandels<br />

konfrontiert werden. Auch<br />

die zukünftigen Wettervorhersagen<br />

machen die Auswirkungen<br />

von Ozonloch <strong>und</strong><br />

Erderwärmung auf unser<br />

Klima deutlich.<br />

Wie uns in den vergangenen<br />

Wintermonaten nachdrücklich<br />

vor Augen geführt<br />

wurde, bleiben die alpinen<br />

Regionen nicht von den Folgewirkungen<br />

des Klimawandels<br />

verschont. Es geht dabei<br />

nicht nur um das Abschmelzen<br />

der Gletscher <strong>und</strong> um<br />

immer häufigere Naturkatastrophen<br />

in Berggebieten,<br />

sondern auch um die Problematik<br />

des Wintertourismus<br />

<strong>und</strong> der wirtschaftlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Bevölkerung<br />

in den betroffenen Gebieten.<br />

Ein fixer Bestandteil des<br />

hochkarätig besetzten Kongresses<br />

wird der österreichische<br />

Gemeindeb<strong>und</strong> mit dem<br />

Forum „Schutzmaßnahmen<br />

in der kommunalen Praxis“<br />

sein.<br />

Die Fachmesse acqua alta<br />

alpina beschäftigt sich mit<br />

Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

zur Prävention, Intervention<br />

<strong>und</strong> Nachsorge.<br />

Der Kongress<br />

Weitere Informationen<br />

zur acqua alta alpina<br />

unter:<br />

www.acqua-altaalpina.at<br />

Hochwasser-<br />

Kongress<br />

Starkes Interesse vermelden<br />

die Organisatoren der Fachveranstaltung<br />

„Interpraevent“.<br />

Denn im Mai 2008 werden<br />

r<strong>und</strong> 500 Experten <strong>für</strong> den<br />

Schutz des Lebensraumes vor<br />

Muren, Hochwasser oder<br />

Lawinen in Vorarlberg weilen.<br />

Die Wildbach <strong>und</strong> Lawinenverbauung,<br />

Sektion Vorarlberg,<br />

ist gemeinsam mit der<br />

Forschungsgesellschaft Interpraevent<br />

Veranstalter dieses<br />

weltweit bedeutenden Kongresses.<br />

Organisiert wird der<br />

Kongress von der Messe<br />

Dornbirn.<br />

Neben dem Kongressprogramm<br />

bieten Fachaussteller<br />

ihre Produkte <strong>und</strong> Kompetenz<br />

zum Schutz vor Hochwasser,<br />

Massenbewegungen oder<br />

Lawinen. Zudem werden<br />

Exkursionen in den Bregenzerwald<br />

oder ins Montafon<br />

ebenso angeboten wie in die<br />

Schweiz oder ins Allgäu. Allseits<br />

spürbares Bemühen der<br />

Organisatoren <strong>und</strong> Partner<br />

gilt der Vorsorge <strong>und</strong> dem<br />

Schutz vor Naturgefahren.<br />

Interdisziplinärer Erfahrungsaustausch,<br />

nachhaltiges<br />

Naturgefahrenmanagement<br />

sowie neue Forschungsprojekte<br />

sind wesentliche Erfolgsfaktoren<br />

der „Interpraevent“,<br />

nun erstmals im Vierländereck<br />

durchgeführt wird.<br />

Der Kongress<br />

Interpraevent im<br />

Messegelände Dornbirn,<br />

26. bis 30. Mai 2008<br />

Weitere Infos unter<br />

www.interpraevent<br />

2008.at<br />

European Public<br />

Sector Award<br />

Die Bertelsmann Stiftung,<br />

die Deutsche Hochschule <strong>für</strong><br />

Verwaltungswissenschaften<br />

Speyer <strong>und</strong> die European<br />

Group of Public Administration<br />

(Brüssel) haben einen<br />

europäischen Verwaltungspreis<br />

ausgelobt.<br />

Der European Public Sector<br />

Award – kurz: EPSA – hat<br />

zum Ziel, Verwaltungen in<br />

ganz Europa zu motivieren,<br />

Best Practices auszutauschen<br />

<strong>und</strong> gemeinsam den Modernisierungsprozessvoranzutreiben.<br />

2007 liegt der Fokus<br />

des EPSA auf drei hoch<br />

aktuellen Themenbereichen:<br />

◆ Gemeinsam Handeln<br />

◆ Mehrwert schaffen mit<br />

knappen Mitteln<br />

◆ Den demografischen Wandel<br />

steuern.<br />

Verwaltungen in ganz<br />

Europa sind eingeladen sich<br />

an dem Wettbewerb zu<br />

beteiligen.<br />

Die Bewerbungsfrist läuft<br />

vom 15. April bis 15. Juli<br />

2007. Innovationskongress<br />

<strong>und</strong> Preisverleihung finden<br />

am 12./13. November 2007<br />

in Luzern (Schweiz) statt.<br />

Der Kongress<br />

Weitere Informationen:<br />

www.eps-award.eu<br />

Gesamtkoordination<br />

EPSA, Oliver Haubner,<br />

Oliver.Haubner@Bertelsmann.de,<br />

Tel.:<br />

+49/5241/8181119<br />

Ankündigung<br />

In der kommenden Ausgabe von KOMMUNAL<br />

lesen Sie alles über<br />

Wasser – Kanal<br />

Abfallwirtschaft – Umwelttechnik<br />

Erscheinungstermin: 25. 5. 2007<br />

Anzeigenschluss: 2. 5. 2007<br />

Infos unter Telefon: 0043/1/5322388-0


Wichtige Aktualisierungen<br />

• Die Mitglieder der neuen B<strong>und</strong>esregierung<br />

• B<strong>und</strong>eskanzler Alfred Gusenbauer<br />

• Vizekanzler <strong>und</strong> Finanzminister Wilhelm Molterer<br />

• Justizministerin Maria Berger<br />

• Ges<strong>und</strong>heits-, Familien- <strong>und</strong> Jugendministerin Andrea Kdolsky<br />

www.amtskalender.com<br />

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Jürgen Winter<br />

Bürgermeister Schladming<br />

gratuliert<br />

Jürgen Winter<br />

Bürgermeister Schladming

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