Neue Tarife für Pläne und Bauleitung - Österreichischer ...
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Nr. 4<br />
April 2007<br />
KOMMUNAL<br />
Wir sind<br />
Österreich<br />
DVR: 0930 423<br />
DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />
Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
PRAXIS<br />
Finanzierung von<br />
Investitionsprojekten<br />
Ein Hauptkriterium kommunaler Hoch- <strong>und</strong> Tief-<br />
bauten ist die Finanzierungsform – Welche wo<strong>für</strong><br />
am besten geeignet ist, zeigt KOMMUNAL<br />
SEITE 44<br />
CHRONIK<br />
Zwei Kinder sollen<br />
Raser einbremsen<br />
KOMMUNAL hat gemeinsam mit der Kronen-<br />
Zeitung zwei neue Models <strong>für</strong> die bekannten<br />
Babsi-Warntafeln gef<strong>und</strong>en – Wir stellen sie vor<br />
SEITE 74<br />
P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />
THEMA<br />
Ab sofort: <strong>Neue</strong><br />
<strong>Tarife</strong> <strong>für</strong> <strong>Pläne</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauleitung</strong><br />
EU kippte bisherige Honorarordnung <strong>für</strong><br />
Architekten <strong>und</strong> Ziviltechniker – Kein Bezug<br />
mehr zwischen Herstellungs- <strong>und</strong> Planungs -<br />
kosten – <strong>Neue</strong>r Leitfaden der B<strong>und</strong>esinnung<br />
BAU soll Kostenvergleich ermöglichen<br />
SEITE 16
BEWEGUNGSFREIHEIT LÄSST SICH PLANEN.<br />
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Gemeindepolitik<br />
6 Gute Einnahmenentwicklung kein Anlass <strong>für</strong><br />
Jubel & Abzocke: Der Finanzausgleich gilt<br />
8 Gemeinden warnen vor Gr<strong>und</strong>steuer-Diskussion:<br />
Schluss mit dem Steuer-Dumping<br />
9 Gleiches Wahlrecht <strong>für</strong> alle Ebenen<br />
10 Pflegekosten: Wer soll das bezahlen?<br />
12 Preis der Kommunen 2007 ist ausgeschrieben<br />
13 Kommunale Sommergespräche:<br />
Die Zukunft der Gemeinden im Fokus<br />
14 Kommunale Sommergespräche:<br />
Bürgermeister, quo vadis?<br />
31 Gemeindetag: Online-Anmeldung möglich<br />
Recht & Verwaltung<br />
16 Honorarordnungen sind Geschichte:<br />
<strong>Neue</strong> Kalkulationsrichtlinien<br />
24 Werbungskosten von Politikern:<br />
Ermittlung <strong>und</strong> Dokumentierung<br />
Finanzen<br />
22 Fremdfinanzierung:<br />
Wozu die Gemeinden das Geld brauchen<br />
Europapolitik<br />
33 Österreichs kommunale Selbstverwaltung:<br />
Kritische Hinterfragung mit Bravour bestanden<br />
34 AdR-Erklärung von Rom: <strong>Neue</strong>r Vertrauenspakt<br />
zwischen EU <strong>und</strong> Bürgern gefordert<br />
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Kommunale Finanzen<br />
44 Die Finanzierung kommunaler<br />
Investitionsprojekte: Welche Finanzierungsform<br />
wo<strong>für</strong> am besten geeignet ist.<br />
Ehrungen & Auszeichnungen<br />
66 Spendenabzeichen & Jetons: Ideal <strong>für</strong><br />
lokale <strong>und</strong> regionale Aktionen<br />
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Inhalt<br />
74 Zwei Kinder sollen Raser einbremsen:<br />
Die neuen Models <strong>für</strong> die Babsi-Warntafeln<br />
78 Weltwassertag & Neptun-Wasserpreis<br />
79 KfV: Der Aquila fliegt wieder –<br />
der Österreichische Verkehrssicherheitstag<br />
80 Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />
84 Info-Mix<br />
KOMMUNAL 3
Mercedes-Benz – eine Marke von DaimlerChrysler<br />
Der fleißige Unimog.<br />
Egal ob er kehrt, putzt, spritzt, fräst, schiebt, schneidet, mäht, schleppt,<br />
saugt, gräbt oder hebt, der Unimog wird nicht müde.<br />
� Neben dem Unimog sehen an-<br />
dere Nutzfahrzeuge ziemlich faul aus.<br />
Die 4 Anbauräume, schnell wechselba-<br />
ren Geräte <strong>und</strong> Aufbauten machen aus<br />
der fl eißigen Biene von Mercedes-Benz<br />
<strong>und</strong> den Gemeindearbeitern das effi -<br />
zienteste Team jeder Kommune. Mehr<br />
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5301 Eugendorf, Gewerbestraße 34, Tel. 0662/4484-4900;<br />
2355 Wiener Neudorf, Industriezentrum-NÖ Süd, Straße 4, Postfach 126, Tel. 02236/604-0
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Österreichischer</strong> Gemeindeb<strong>und</strong>,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
Medieninhaber:<br />
<strong>Österreichischer</strong> Kommunal-Verlag GmbH.,<br />
Löwelstr. 6, 2. Stock, 1010 Wien,<br />
Tel. 01/532 23 88,<br />
Fax 01/532 23 77,<br />
E-Mail: kommunalverlag@kommunal.at<br />
Geschäftsführung:<br />
Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />
Walter Zimper jun.<br />
Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />
E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />
www.kommunal.at<br />
Redaktion:<br />
Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />
Mag. Helmut Reindl - DW 15<br />
Tel.: 01/ 532 23 88<br />
E-Mail: redaktion@kommunal.at<br />
Anzeigenberatung:<br />
Tel.: 01/532 23 88<br />
Johanna K. Ritter – DW 11<br />
johanna.ritter@kommunal.at<br />
Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />
sabine.brueggemann@kommunal.at<br />
Gerhard Klodner – DW 14<br />
gerhard.klodner@kommunal.at<br />
Heinz Lederer – DW 19<br />
heinz.lederer@kommunal.at<br />
Grafik:<br />
<strong>Österreichischer</strong> Kommunal-Verlag GmbH.,<br />
Ernst Horvath, grafik@kommunal.at<br />
Fotos: www.bilderbox.at<br />
www.bilder.services.at<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />
der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />
Mag. Nicolaus Drimmel<br />
(<strong>Österreichischer</strong> Gemeindeb<strong>und</strong>),<br />
Dr. Gustav Fischer (BM <strong>für</strong> Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft,<br />
Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft),<br />
Mag. Michael Girardi (BM <strong>für</strong> Inneres),<br />
Prof. Dr. Roman Häußl<br />
(Experte <strong>für</strong>. Gemeinderecht)<br />
Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es),<br />
Mag. Jürgen Beilein (BM <strong>für</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Frauen),<br />
Daniel Kosak (Pressereferent des<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es)<br />
Mag. Petra Hafner (BM <strong>für</strong> Unterricht, Kunst<br />
<strong>und</strong> Kultur)<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es),<br />
Prof. Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />
Österreichischen Gemeinde b<strong>und</strong>es),<br />
Dr. Walter Reichel (B<strong>und</strong>eskanzleramt),<br />
Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />
(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />
Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />
Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />
Hersteller:<br />
Leykam Druck, 7201 Neudörfl<br />
Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />
Verantwortlichkeit des Autors <strong>und</strong> müssen<br />
sich nicht unbedingt mit der Meinung von<br />
KOMMUNAL decken.<br />
Mit „E.E.“ gekennzeichnete oder unter der<br />
Bezeichnung „Service“ laufende Artikel sind<br />
bezahlte Informationen <strong>und</strong> fallen nicht in die<br />
Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Druckauflage: 34.585<br />
(Durchschnitt 3. Quartal 2006)<br />
Teilen dieser Ausgabe liegen Informatio -<br />
nen der Finanzforums, der Austrian<br />
Danube Water Cooperation <strong>und</strong> der<br />
Humer GmbH bei.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Editorial<br />
Die neue B<strong>und</strong>esregierung arbeitet bei weitem nicht so schlecht, wie ihr manche<br />
vorausgesagt haben. Sie arbeitet in einigen Sektoren allerdings auch noch nicht so<br />
professionell, wie man das wünschen würde. Als klassisches Beispiel darf die<br />
Debatte über die Pflegekosten gelten, mit der zwar viel mediale Aufmerksamkeit<br />
<strong>und</strong> öffentliche Unruhe gestiftet, aber wo bis heute kein gangbarer Weg aufgezeigt<br />
wurde, wie dieses Problem zufrieden stellend gelöst werden kann.<br />
Eine der Hauptursachen <strong>für</strong> dieses (hausgemachte) Dilemma liegt darin, dass den<br />
davon betroffenen Gebietskörperschaften wechselseitig öffentlich ausgerichtet<br />
wird, was man von ihnen erwartet – ohne dass es vorher auch nur ansatzweise<br />
konkrete Gespräche gegeben hätte. Den vorläufigen Höhepunkt dieser mangelnden<br />
Kommunikationsstrategie zeigte kürzlich die TV-Sendung „eco“, in der der<br />
Präsident des Gemeindeb<strong>und</strong>es den amtierenden Sozialminister öffentlich<br />
korrigieren <strong>und</strong> darauf hinweisen musste, dass es im Gegensatz zu dessen<br />
Behauptungen bis dato noch keinerlei Gespräche mit den zur Mitzahlung<br />
vorgesehenen Gemeinden gegeben hat. Dass darüber hinaus die Schwankungsbreite<br />
des Problems zwischen 5000 <strong>und</strong> 40.000 Fällen <strong>und</strong> geschätzten 60 <strong>und</strong><br />
300 Millionen Euro liegt, macht die Verhandlungen nicht leichter <strong>und</strong> die<br />
Voraussetzungen da<strong>für</strong> nicht optimistischer.<br />
Nach jahrelanger Erfahrung mit der politischen Praxis ist jedoch mit einer an<br />
Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass nach kurzer<br />
Einarbeitungszeit auch die unbedarftesten Mitglieder der neuen B<strong>und</strong>esregierung<br />
den Stellenwert der Gemeinden erkennen <strong>und</strong> die Bedeutung des Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es als deren gesetzmäßige Interessensvertretung so zu schätzen<br />
wissen, dass es – bei allen denkmöglichen Interessenskollisionen – keinen Sand im<br />
Getriebe der Zusammenarbeit <strong>und</strong> des demokratischen Zusammenlebens mehr<br />
geben wird.<br />
Einer der wirksamsten Hilfsmotoren auf diesem Weg ist KOMMUNAL, das als<br />
Sprachrohr der österreichischen Gemeinden weithin gehört, geschätzt <strong>und</strong> zitiert<br />
wird <strong>und</strong> das sich auch mit dieser Ausgabe wieder als unentbehrlicher Ratgeber,<br />
Informant <strong>und</strong> fachlicher Berater der Entscheidungsträger in den österreichischen<br />
Gemeinden bewährt.<br />
Ob es um die politische Beurteilung der Diskussion um die Erbschafts- oder Gr<strong>und</strong>steuer,<br />
um die neue Honorarordnung bei Planungen <strong>und</strong> <strong>Bauleitung</strong>en oder um die<br />
vergaberechtliche Situation bei der Siedlungswasserwirtschaft geht, ob die interkommunale<br />
Zusammenarbeit als organisatorische Alternative wissenschaftlich<br />
beleuchtet oder die Zweckmäßigkeiten der kommunalen Finanzierung untersucht<br />
werden: KOMMUNAL informiert jeweils mit letztem aktuellen Stand <strong>und</strong> durch die<br />
kompetentesten Fachleute des Landes.<br />
Wir freuen uns, dass wir diesem Anspruch auch mit dieser Ausgabe unseres<br />
Fachmagazins wieder gerecht werden können.<br />
Prof. Walter Zimper<br />
KOMMUNAL-Verleger<br />
KOMMUNAL 5
Kommentar<br />
Gute Einnahmenentwicklung kein Anlass <strong>für</strong> Jubel & Abzocke<br />
Der Finanzausgleich gilt<br />
Die Einnahmenentwicklung bei<br />
den Gemeinden im ersten Quartal<br />
des heurigen Jahres ist<br />
äußerst erfreulich. Immerhin hat sich<br />
die positive Wirkung des vergangenen<br />
Jahres noch verstärkt, <strong>und</strong> die Wirtschaftsdaten<br />
sind erfreulich. Das<br />
veranlasst schon manche Politiker auf<br />
Länder – vor allem aber auf B<strong>und</strong>es -<br />
ebene, den Gemeinden mitzuteilen,<br />
dass sie weniger jammern, da<strong>für</strong> aber<br />
mehr zahlen sollen. Das sind unseriöse<br />
<strong>und</strong> von Unwissen getragene Ratschläge,<br />
gegen die wir uns mit aller<br />
Kraft zur Wehr setzen müssen. Die Einnahmen<br />
der Gemeinden sind nämlich<br />
in den vergangenen fünf Jahren weit<br />
unter den Inflationsraten geblieben,<br />
erst mit dem Finanzausgleich ab 2005<br />
ist es gelungen, diese Schieflage etwas<br />
zu entschärfen <strong>und</strong> einen gerechteren<br />
Aufteilungsschlüssel zu fixieren. Dazu<br />
muss man wissen, dass die Belastungen<br />
der Gemeinden durch neue <strong>und</strong> zusätzliche<br />
Aufgaben vor allem im Bereich<br />
der Kinderbetreuung, des Sozialwesens<br />
<strong>und</strong> der Pflege unserer älteren Mit -<br />
bürger massiv gestiegen sind. Und man<br />
darf nicht vergessen, dass die Gemeinden<br />
als die mit Abstand größten öffentlichen<br />
Investoren einen ganz gewaltigen<br />
Beitrag als Wirtschaftsmotor leisten.<br />
Und schließlich muss man den<br />
„guten Ratgebern“ auf B<strong>und</strong>esebene<br />
einmal mehr ins Stammbuch schreiben,<br />
dass die Gemeinden die einzige<br />
Gebietskörperschaft sind, die ihre Verpflichtung<br />
des Stabilitätspaktes <strong>und</strong><br />
Punkt <strong>und</strong> Beistrich eingehalten <strong>und</strong><br />
zum Teil auch übererfüllt haben.<br />
Wenn man jetzt überlegt, die<br />
Sparmeister <strong>und</strong> Wirtschaftsbeleber<br />
der Nation – das sind die<br />
österreichischen Gemeinden – deshalb<br />
verstärkt zur Kasse zu bieten, dann<br />
wird man auf Widerstand stoßen. Nicht<br />
die Gemeinden haben den Wählerinnen<br />
<strong>und</strong> Wählern vor dem 1. Oktober das<br />
Blaue vom Himmel versprochen, sondern<br />
es waren B<strong>und</strong>espolitiker, die sich<br />
jetzt <strong>für</strong> die Realisierung ihrer<br />
Versprechen das Geld bei Ländern <strong>und</strong><br />
Gemeinden holen wollen. Nicht wir als<br />
Interessensvertreter der Gemeinden<br />
haben Hoffnungen <strong>für</strong> 50.000 neue<br />
Kleinstkinderbetreuungsplätze in die<br />
Welt gesetzt <strong>und</strong> verkündet, dass es<br />
6 KOMMUNAL<br />
eine Mindestsicherung gibt oder dass<br />
das große Problem der Pflege bis Mitte<br />
dieses Jahres gelöst sein wird, sondern<br />
Vertreter des B<strong>und</strong>es, der vom gesamten<br />
Steuerkuchen einen Anteil von<br />
r<strong>und</strong> 73 Prozent erhält. Die Gemeinden<br />
haben zwar die wichtigsten Aufgaben<br />
<strong>für</strong> die Bürger zu erfüllen, aber mit<br />
11,6 Prozent den weitaus geringsten<br />
Anteil aus den Steuermitteln.<br />
Im Finanzausgleich wurden nicht nur<br />
die Anteile aus dem Steuertopf,<br />
sondern auch die Aufgaben fixiert.<br />
Das heißt <strong>für</strong> uns ganz klar, dass der<br />
Finanzausgleich auf Gr<strong>und</strong>lage der<br />
Aufgaben des Jahres 2004 erstellt,<br />
verhandelt <strong>und</strong> beschlossen wurde <strong>und</strong><br />
somit auch gilt. Wenn man jetzt nur auf<br />
einer Seite des Paktums drehen will<br />
nämlich dass die Länder <strong>und</strong><br />
Gemeinden jedenfalls weit über<br />
Gebühr zur Kasse gebeten werden, ist<br />
das nicht akzeptabel <strong>und</strong> ein Bruch der<br />
Vereinbarung. Das müssen auch jene<br />
Damen <strong>und</strong> Herren wissen, die seinerzeit<br />
noch keine Verantwortung in der<br />
Regierung getragen haben. Sich einfach<br />
hinzustellen <strong>und</strong> zu sagen, die Gemeinden<br />
<strong>und</strong> Länder sollen zahlen, aber<br />
anschaffen tun wir, entspricht nicht<br />
jener Partnerschaft, die die Gr<strong>und</strong>lage<br />
des funktionierenden Staates Österreich<br />
ist.<br />
Die gute Finanzentwicklung ist <strong>für</strong> alle<br />
Gebietskörperschaften erfreulich, weil<br />
alle anteilsmäßig ihre Einnahmen steigern,<br />
ein Gr<strong>und</strong> zum Jubeln oder zur<br />
Abzocke eines oder zweier Partner<br />
kann es aber nicht sein. Zum einen<br />
schaffen wir gesamtösterreichisch<br />
immer noch keinen ausgeglichenen<br />
Haushalt, was bedeutet, dass sich der<br />
Schuldenstand noch immer erhöht,<br />
zum zweiten sollte man wissen, dass<br />
die Wirtschaftsentwicklung sich im<br />
Laufe des Jahres durchaus ändern<br />
kann. Und wenn man mit uns über<br />
eine Neuaufteilung der Aufgaben reden<br />
will, muss man auch über das Geld<br />
reden. Und Geld wird nur nach dem<br />
Finanzausgleich verteilt.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
»<br />
Nicht die Gemeinden<br />
haben den Wählern<br />
vor dem 1. Oktober<br />
das Blaue vom Himmel<br />
versprochen, sondern<br />
es waren B<strong>und</strong>es -<br />
politiker, die sich jetzt<br />
<strong>für</strong> die Realisierung<br />
ihrer Versprechen das<br />
Geld bei Ländern <strong>und</strong><br />
Gemeinden holen<br />
wollen.<br />
«
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
Europatag 9. Mai: Kommunen wollen die Jugend mit an Bord holen<br />
Europagedanke eint die Gemeinden<br />
Der Europatag findet am 9.<br />
Mai statt <strong>und</strong> steht symbolisch<br />
<strong>für</strong> ein vereintes, friedliches<br />
Europa. Der Österreichische<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> wirkt an dieser<br />
Veranstaltung mit <strong>und</strong> ruft<br />
Österreichs Kommunen zur<br />
aktiven Beteiligung auf. Die<br />
Europaidee war stets ein<br />
Gedanke der Friedensgemeinschaft.<br />
Nach zwei Weltkriegen<br />
war der Wunsch der Menschen<br />
in Europa nach Frieden,<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Schutz besonders<br />
groß. Dieses Bewusstein<br />
ist heutzutage nur noch bei<br />
der älteren Generation verankert<br />
<strong>und</strong> wird von ihr immer<br />
noch gelebt. Es ist dem<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> ein Anliegen,<br />
auch die jüngere Generation<br />
<strong>für</strong> diesen Gedanken zu sensibilisieren<br />
<strong>und</strong> das Bewusstsein<br />
da<strong>für</strong> zu schaffen. Bei diesem<br />
Vorhaben, die Jugend mit an<br />
Bord zu holen, ist die aktive<br />
Beteiligung der Gemein den<br />
wesentlich. Eine große Herausforderung<br />
entsteht <strong>für</strong> die<br />
Kommunen dahingehend, die<br />
EU-Gerichtshof: Erfreuliche Statistik <strong>für</strong> 2006<br />
Verkürzung der Verfahrensdauer<br />
Die Verkürzung der Verfahrensdauer<br />
vor dem EuGH, die<br />
bereits in den Jahren 2003 bis<br />
2005 zu beobachten war, hat<br />
sich im Jahr 2006 stabilisiert.<br />
Die durchschnittliche Dauer<br />
der Vorabentscheidungsver-<br />
Wissensnetzwerk: Ziel sind mehr Arbeitsplätze<br />
Europas „Local Actors“<br />
sollen sich vernetzen<br />
„Going local“ ist das<br />
Schlagwort der Europäischen<br />
Kommission bei<br />
ihren Bemühungen,<br />
Arbeitsplätze zu schaffen<br />
<strong>und</strong> das Wachstum anzukurbeln.<br />
Kürzlich präsentierte<br />
sie ein neues Online-<br />
Tool „Vernetzung lokaler<br />
Akteure“. Über dieses<br />
Tools sollen sich Unternehmen,<br />
Menschen <strong>und</strong> Orga-<br />
fahren beträgt nunmehr 19,8<br />
Monate, während sie 2005<br />
bei 20,4 Monaten lag. 2006<br />
hat der Gerichtshof 546<br />
Rechtssachen abgeschlossen<br />
(2005: 574 Rechtssachen).<br />
www.curia.europa.eu<br />
nisationen, die in ihrem<br />
örtlichen Umfeld Arbeitsplätze<br />
<strong>und</strong> Wohlstand<br />
schaffen,vernetzen <strong>und</strong><br />
ihre guten Ideen EU-weit<br />
austauschen können.<br />
Auf der in 20 Sprachen<br />
verfügbaren Website finden<br />
Sie Projekte aus allen<br />
27 EU-Mitgliedstaaten:<br />
http://ec.europa.eu/<br />
local_actors<br />
„Friedensgesellschaft“ nicht als<br />
abstrakten Begriff im Raum<br />
stehen zu lassen sondern diese<br />
auch zu leben. Wir befinden<br />
uns in Zeiten des Aufbruchs<br />
<strong>und</strong> rufen die Europagemeinden<br />
auf, mitzumachen <strong>und</strong> als<br />
Vorbilder zu wirken. In Österreich<br />
gibt es 564 Kommunen<br />
mit mindestens einer internationalen<br />
Partnerschaft oder<br />
dem Titel Europagemeinde.<br />
Ihr aktives Handeln ist gefragt<br />
– ganz im Sinne von Europa:<br />
mit vereinten Kräften.<br />
Bei dem Vorhaben, die<br />
Jugend mit an Bord zu holen,<br />
brauchen wir die aktive Beteiligung<br />
der Gemeinden.<br />
EU-Kommission: Entscheidung zu Zweckverbänden<br />
Keine Ausschreibungspflicht<br />
Wie die News-Plattform<br />
www.europaticker.de am<br />
28. März in ihrem Newsletter<br />
berichtete, ist nach<br />
Ansicht der EU-Kommission<br />
die vollständige Übertragung<br />
einer öffentlichen Aufgabe<br />
von einer öffentlichen<br />
Einrichtung auf eine andere<br />
kein vergaberechtlicher Vorgang.<br />
Vielmehr handele es<br />
sich um eine Maßnahme zur<br />
internen Organisation der<br />
Danuta Hübner,<br />
EU-Kommissarin<br />
Foto: European Commission, 2007<br />
Foto: European Commission, 2002<br />
öffentlichen Verwaltung. Mit<br />
dieser Begründung gab die<br />
Kommission die Einstellung<br />
eines Vertragsverletzungsverfahrens<br />
gegen Deutschland<br />
bekannt, bei dem es<br />
um die Übertragung von<br />
Zuständigkeiten <strong>für</strong> die<br />
Abfallbeseitigung durch<br />
sechs nordrhein-westfälische<br />
Gemeinden an den von<br />
ihnen selbst gegründeten<br />
Zweckverband ging.<br />
Kohäsionspolitik 2007-2013<br />
Österreichs Plan<br />
von EU genehmigt<br />
Die EU-Kommissare Danuta Hübner<br />
<strong>und</strong> Vladimír Špidla gratulierten<br />
Österreich dazu, als dritter Mitgliedstaat<br />
eine Einigung mit der Kommission<br />
über den strategischen Plan<br />
im Rahmen der Kohäsionspolitik<br />
2007-2013 erzielt zu haben. Darin<br />
erläutert Österreich die geplante<br />
Verwendung der EU-Finanzmittel in<br />
Höhe von 1,461 Milliarden Euro <strong>für</strong><br />
Investitionen u.a. zur Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen in den Regionen.
Gemeindeb<strong>und</strong><br />
Die Gesamteinnahmen aus<br />
der Erbschaftssteuer betrugen<br />
bisher r<strong>und</strong> 140 Millionen<br />
Euro, der Gemeindeanteil<br />
daran immerhin r<strong>und</strong><br />
13 Millionen pro Jahr.<br />
Gemeinden warnen vor Gr<strong>und</strong>steuer-Diskussion<br />
Schluss mit dem<br />
Steuer-Dumping<br />
Nach der Abschaffung der Erbschaftssteuer weiten sich die Begehrlichkeiten nach der<br />
Abschaffung weiterer Steuern aus. Damit soll nun Schluss sein, meint der Gemeindeb<strong>und</strong>,<br />
die Einnahmenausfälle treffen letztlich auch die Gemeinden schwer, die über die<br />
Ertragsanteile an den meisten Steuereinnahmen beteiligt sind.<br />
„Ich kann zwar verstehen, dass jeder<br />
Politiker lieber Steuern abschafft,<br />
anstatt neue zu erfinden oder bestehende<br />
zu erhöhen. Irgendwann muss<br />
jedoch Schluss sein damit.“ Klare Worte,<br />
die Gemeindeb<strong>und</strong>-<br />
Präsident Helmut<br />
Mödlhammer nach<br />
der so gut wie feststehendenAbschaffung<br />
der Erbschaftssteuer<br />
findet. „Schon<br />
der Wegfall der<br />
Gemeinde-Anteile an<br />
der Erbschaftssteuer<br />
hat uns naturgemäß<br />
nicht viel Freude<br />
bereitet“, so Mödlhammer.<br />
„Wir werden<br />
uns aber vehement dagegen wehren,<br />
dass nun auch weitere Steuern<br />
offenbar zu Disposition stehen.“<br />
Bei der Gr<strong>und</strong>steuer<br />
geht’s ans Eingemachte<br />
Die Gesamteinnahmen aus der Erbschaftssteuer<br />
betrugen bisher r<strong>und</strong> 140<br />
Millionen Euro, der Gemeindeanteil<br />
daran immerhin r<strong>und</strong> 13 Millionen pro<br />
Jahr. Nun <strong>für</strong>chten die Gemeinden auch<br />
eine Diskussion über die Gr<strong>und</strong>steuer,<br />
eine der wichtigsten Einnahmequellen<br />
der Kommunen. „Diese Steuer bringt<br />
den Gemeinden r<strong>und</strong> 400 Millionen<br />
Euro jährlich“, erklärt Gemeindeb<strong>und</strong>-<br />
8 KOMMUNAL<br />
»<br />
Wir werden uns<br />
vehement dagegen<br />
wehren, dass nun<br />
auch weitere<br />
Steuern offenbar zu<br />
Disposition stehen.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />
Generalsekretär Dr. Robert Hink. „Da<br />
geht’s also ans Eingemachte, wenn diese<br />
Steuer wegfallen sollte.“<br />
Weil diese Abgabe auf Basis der selben<br />
veralteten „Einheitswerte“ eingehoben<br />
wird, wegen der die<br />
Erbschaftssteuer<br />
gekippt wurde, drängt<br />
Mödlhammer auf eine<br />
Reform des Systems.<br />
„Wir weisen seit Jahren<br />
darauf hin, dass<br />
«<br />
die Gefahr einer<br />
Anfechtung gegeben<br />
ist, weil die Bewertung<br />
(der Einheitswerte,<br />
Anm.) seit 1973 unverändert<br />
ist“, so Mödlhammer.<br />
Dass die<br />
Finanzbehörden eine neue „Haupterhebung“<br />
der Einheitswerte durchführen<br />
werden, glaubt Mödlhammer aber nicht:<br />
„Die Hoffnung, dass die Finanz eine<br />
Neubewertung durchführt ist gleich Null<br />
– auf Gr<strong>und</strong> des Personalmangels <strong>und</strong><br />
weil es ein aufwändiges Verfahren ist.“<br />
Einheitswerte:<br />
Pilotprojekt in Graz<br />
Gemeinsam mit dem Finanzministerium<br />
werden daher, berichtet Gemeindeb<strong>und</strong>-<br />
General Robert Hink, derzeit Möglichkeiten<br />
geprüft, um die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die<br />
Bemessung der Gr<strong>und</strong>steuer zu reformieren.<br />
Ein Pilotprojekt läuft in Graz <strong>und</strong><br />
Umgebung. „Dabei geht es aber vorwiegend<br />
darum, Rückstände aus den Vorjahren<br />
abzubauen“, so Hink. „Die Gemeinden<br />
helfen also den Finanzämtern. Das<br />
tun sie auch deshalb, damit man etwaigen<br />
Schadenersatzklagen vorbeugen<br />
kann, viele Akte würden ansonsten verjähren.“<br />
Bei der Reform der Einheitswerte, erklärt<br />
Hink weiter, geht es uns nicht in erster<br />
Linie darum, dass sich das Aufkommen<br />
der Gr<strong>und</strong>steuer erhöht. Die Entwicklung<br />
der Gr<strong>und</strong>steuer stagniert zwar seit<br />
Jahren, viel wichtiger sei allerdings, dass<br />
sie verfassungskon-<br />
form ist <strong>und</strong><br />
mehr<br />
Gerechtigkeit<br />
schafft.<br />
„Gerechtigkeit<br />
kann<br />
nicht erzielt<br />
werden,<br />
wenn die<br />
Bewertung<br />
der Einheits-<br />
»<br />
werte seit Jahrzehnten unverändert ist“,<br />
so Hink. „Wir müssen die Einheitswerte<br />
wieder näher an die Realität bringen, das<br />
ist das oberste Ziel.“<br />
„Nicht unser Bier“<br />
Wir müssen die<br />
Einheitswerte wieder<br />
näher an die Realität<br />
bringen, das ist das<br />
oberste Ziel.<br />
«<br />
Robert Hink<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>-Generalsekretär<br />
Ob eine allfällige Reform der Einheitswerte<br />
bei der Gr<strong>und</strong>steuer auch zur<br />
Reparatur der Erbschaftssteuer verwen-
det werden könnte (die vom Verfassungsgericht<br />
gesetzte Frist läuft bis 31.<br />
Juli 2008), will Mödlhammer nicht<br />
beurteilen: „Das ist nicht mein Bier, mir<br />
geht es darum, die Gr<strong>und</strong>steuer abzusichern.“<br />
Der Anteil der Gemeinden an<br />
den Erbschaftssteuer-Einnahmen<br />
betrage r<strong>und</strong> 13 Millionen Euro. Sollte<br />
die Steuer ab 2008 wegfallen, wäre das<br />
zwar ein „Verlust, der schmerzt“, im<br />
Endeffekt sei die Erbschaftssteuer aber<br />
eine Angelegenheit des B<strong>und</strong>es.<br />
Die Gr<strong>und</strong>steuer wird auf land- <strong>und</strong><br />
forstwirtschaftliches Vermögen, auf<br />
Gr<strong>und</strong>vermögen <strong>und</strong> auf Betriebsvermögen<br />
eingehoben. Ihre Berechnung ist<br />
kompliziert, da der Steuersatz progressiv<br />
gestaffelt ist (0,5 bis zwei Promille vom<br />
„Einheitswert“) <strong>und</strong> ihre Höhe auch von<br />
einem durch die Gemeinde festgelegten<br />
Multiplikator abhängt. Für ein Einfamilienhaus<br />
mit einem Einheitswert von<br />
43.000 Euro kann damit eine jährliche<br />
Gr<strong>und</strong>steuer von bis zu 366 Euro fällig<br />
werden. Öffentlicher <strong>und</strong> gemeinnütziger<br />
Gr<strong>und</strong>besitz (z.B. Kirchen, ÖBB,<br />
Sportvereine, Feuerwehren) ist von der<br />
Steuer befreit.<br />
Wer schafft die meisten<br />
Steuern ab?<br />
Zwischenzeitlich sind auch erste Stimmen<br />
laut geworden, die eine Abschaffung der<br />
Schenkungssteuer fordern. „Ich lehne es<br />
ganz gr<strong>und</strong>sätzlich ab, in einen Wettbewerb<br />
‚Wer schafft die meisten Steuern ab’<br />
einzutreten“, so Mödlhammer. „Es kann<br />
nicht sein, dass sich jedermann darüber<br />
Gedanken macht, was man alles abschaffen<br />
könnte, ohne darüber nachzudenken,<br />
wie diese Ausfälle gegenfinanziert werden<br />
sollen.“ Den Gemeinden würden<br />
immer mehr zusätzliche Aufgaben übertragen,<br />
eher früher als später gelangen<br />
die Kommunen an die Grenzen ihrer<br />
finanziellen Leistungsfähigkeit. „Ich erinnere<br />
daran, dass uns im Pflegewesen die<br />
Kosten explodieren, viele Gemeinden<br />
haben hier bei den Kosten Zuwachsraten<br />
im zweistelligen Prozentbereich.“ Bevor<br />
man darüber nachdenke, auf Steuereinnahmen<br />
zu verzichten, solle man diese<br />
Energien lieber in eine sinnvolle Reform<br />
der Pflegefinanzierung investieren. „Die<br />
Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger erwarten mit<br />
Recht eine funktionierende <strong>und</strong> finanzierbare<br />
Pflege“, so Mödlhammer. „Und sie<br />
erwarten – ebenso mit Recht – dass die<br />
Politik endlich klar macht, wie sie die steigenden<br />
Kosten da<strong>für</strong> zu finanzieren<br />
gedenkt.“<br />
Daniel Kosak<br />
Pressereferent des Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>s<br />
Eines der aktuellen Vorhaben der<br />
neuen B<strong>und</strong>esregierung ist die Vereinheitlichung<br />
des Wahlrechts. Künftig soll<br />
auf allen Ebenen Wählen ab 16 Jahren<br />
möglich sein. Ebenso soll die Briefwahl<br />
flächendeckend eingeführt werden.<br />
„Wie in so vielen Dingen haben die<br />
österreichischen Gemeinden beim<br />
Wahlrecht seit Jahren eine Vorreiterrolle“,<br />
betont Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer. „Es ist nun<br />
hoch an der Zeit, dass das Wahlrecht<br />
<strong>für</strong> alle politischen Ebenen, also <strong>für</strong><br />
B<strong>und</strong>es-, Landes- <strong>und</strong> Gemeindewahlen<br />
vereinheitlicht wird.“<br />
Schon bisher durften in vielen B<strong>und</strong>esländern<br />
bei den Gemeinderatswahlen<br />
16-Jährige auch schon wählen. Dies<br />
soll künftig auch bei Landtags- <strong>und</strong><br />
Nationalratswahlen möglich sein. „Es<br />
war ja in den letzten Jahren zum Teil<br />
<strong>für</strong> die Bevölkerung schon verwirrend,<br />
wer bei welcher Wahl ab welchem Alter<br />
wählen durfte“, so Mödlhammer.<br />
Demokratiepaket nicht<br />
noch einmal aufschnüren<br />
„Wichtig“, so der Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />
weiter, „ist nun, dass das gesamte<br />
Wahlrechtspaket auf einmal beschlossen<br />
wird <strong>und</strong> in Kraft tritt. Ich halte<br />
nichts davon, dass man nun einzelne<br />
Teile, wie etwa die Briefwahl, aus diesem<br />
Paket herausnehmen <strong>und</strong> zu<br />
einem späteren Zeitpunkt beschließen<br />
will.“ Die Möglichkeit der Briefwahl sei<br />
ein elementarer Bestandteil eines<br />
modernen Wahlrechts. „Es kann nicht<br />
Gemeindeb<strong>und</strong><br />
Wahlrecht soll vereinheitlicht werden<br />
Gleiches Wahlrecht <strong>für</strong><br />
alle Ebenen<br />
sein, dass Menschen ihre Stimme nur<br />
deshalb nicht abgeben können, weil sie<br />
zum Zeitpunkt der Wahl nicht in ihrem<br />
Heimatort sind.“<br />
Auch die Verlängerung der Legislaturperiode<br />
von vier auf fünf Jahre hält<br />
Mödlhammer <strong>für</strong> sinnvoll. „Das gibt<br />
einer Regierung mehr Zeit zum arbei-<br />
Künftig soll auf allen Ebenen Wählen ab 16 Jahren möglich sein. Ebenso soll die Briefwahl<br />
flächendeckend eingeführt werden.<br />
ten. In der Vergangenheit war es ja oft<br />
so, dass das vierte Jahr einer Legislaturperiode<br />
schon kaum noch etwas<br />
weiterging, weil alle Parteien schon<br />
mitten im Wahlkampf waren.“<br />
Wahlbeteiligung erhöhen<br />
In den letzten Jahren <strong>und</strong> Jahrzehnten<br />
sei die Demokratie mit einer immer<br />
geringeren Wahlbeteiligung konfrontiert,<br />
so Mödlhammer. „Jede Möglichkeit,<br />
die der Gesetzgeber hat, um der<br />
Bevölkerung das Abgeben der Stimme<br />
zu erleichtern, muss genutzt werden.<br />
Briefwahl, Wahlaltersenkung <strong>und</strong> die<br />
Erleichterung der Stimmabgabe aus<br />
dem Ausland sind geeignete Maßnahmen<br />
da<strong>für</strong>.“<br />
Derzeit ist beispielsweise „Wählen ab<br />
16 Jahren“ bei Landtagswahlen in<br />
Wien, Burgenland <strong>und</strong> Salzburg schon<br />
möglich. Auf Gemeindeebene ist dies in<br />
den B<strong>und</strong>esländern Steiermark, Kärnten,<br />
Salzburg, Wien <strong>und</strong> dem Burgenland<br />
möglich. Im Burgenland hat man<br />
bisher damit gute Erfahrungen. Bei der<br />
letzten Gemeinderatswahl gingen 80,7<br />
Prozent der 16- <strong>und</strong> 17-Jährigen zur<br />
Wahl, bei der Landtagswahl 2005<br />
waren es 72,8 Prozent.<br />
KOMMUNAL 9
Gemeindeb<strong>und</strong><br />
Länder <strong>und</strong> Gemeinden wehren sich gegen neue Kosten<br />
Pflege: Wer soll das<br />
bezahlen?<br />
In der Pflegedebatte gehen seit Monaten die Wogen hoch. Häufigster Streitpunkt: Wer<br />
soll die zusätzlichen Kosten übernehmen? Der B<strong>und</strong> will die Pflegereform, zahlen sollen<br />
aber die anderen. Nun wehren sich B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Gemeinden.<br />
◆ Mag. Nadja Tröstl<br />
Das Leben als Sozialminister kann<br />
unangenehm sein. Erwin Buchinger<br />
bekommt dies in den letzten Wochen<br />
<strong>und</strong> Monaten bei der Pflegedebatte<br />
sehr deutlich zu spüren. „Politischer<br />
Wahnsinn“, richtet ihm sein Partei -<br />
fre<strong>und</strong>, der Salzburger Bürgermeister<br />
Heinz Schaden, aus. „So kanns nicht<br />
gehen, dass der B<strong>und</strong><br />
anschafft <strong>und</strong> alle anderen<br />
zahlen soll“, meint<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />
Helmut Mödlhammer.<br />
„Buchingers Modell<br />
zur 24-St<strong>und</strong>en-Pflege<br />
kommt nicht in Frage“,<br />
lässt die Salzburger Landeshauptfrau<br />
Gabi Burgstaller<br />
wissen. „Bis Juni<br />
kann es keine Lösung geben“, beharrt<br />
LH Josef Pühringer <strong>und</strong> fordert eine<br />
Verlängerung der Amnestie <strong>für</strong> illegale<br />
Pflegerinnen ein.<br />
Die Gegenposition nimmt Buchingers<br />
Amtskollege, Wirtschaftsminister Martin<br />
Bartenstein, ein: „Ich sehe keinen<br />
10 KOMMUNAL<br />
»<br />
◆ Mag. Nadja Tröstl ist Redakteurin<br />
bei der Internetplattform<br />
www.kommunalnet.at<br />
Anlass, den 1. Juli als Enddatum der<br />
Amnestie in Frage zu stellen.“<br />
„Wohin man also schaut, die Reform<br />
des Pflegewesens ist eine einzige, riesige<br />
Baustelle“, stellt Gemeindeb<strong>und</strong>-<br />
Chef Bgm. Helmut Mödlhammer fest.<br />
„Die Regelungen <strong>für</strong> die Durchführung<br />
der 24-St<strong>und</strong>en-Pflege sind ja nur ein<br />
kleiner Teil des<br />
Problems. Aus meiner<br />
Sicht steht die<br />
gesamte Finanzie-<br />
«<br />
rung des Pflegewesens<br />
in Frage“, so<br />
Mödlhammer.<br />
Auch Amtskollege<br />
Heinz Schaden, der<br />
Salzburger Bürgermeister,<br />
ist unzufrieden<br />
<strong>und</strong> fordert mehr Ernsthaftigkeit,<br />
vor allem aber auch neue Ansätze<br />
in der hitzigen Pflege-Debatte.<br />
Buchingers Modell<br />
zur 24-St<strong>und</strong>en-<br />
Pflege kommt nicht<br />
in Frage.<br />
Gabi Burgstaller<br />
Salzburger Landeshauptfrau<br />
Furcht vor<br />
Qualitätseinbußen<br />
Vor allem Buchingers Finanzierungsmodell<br />
der 24-St<strong>und</strong>en-Pflege lehnen die<br />
Kommunalpolitiker ab. Dass die Pflege<br />
in den eigenen vier Wänden durch zum<br />
Teil nicht qualifiziertes<br />
Personal erfolgen soll,<br />
sei <strong>für</strong> die Gemeinden<br />
nicht annehmbar. „Wir<br />
be<strong>für</strong>chten, dass die notwendigenQualitätsstandards<br />
nicht eingehalten<br />
werden können“, warnt<br />
Schaden. Pflege sei psychisch<br />
enorm belastend<br />
<strong>und</strong> verlange eine aus-<br />
»<br />
reichende Qualifikation. Das könne<br />
nicht einfach zu einem freien Gewerbe<br />
gemacht werden. Schaden <strong>und</strong> Mödlhammer<br />
fordern deshalb mehr Ehrlichkeit:<br />
Es gehe nicht um 24-St<strong>und</strong>en-<br />
Pflege, sondern um Betreuung. Wer<br />
wirkliche Pflege benötige, dem müssen<br />
auch weiterhin die Pflegeheime offenstehen.<br />
„Die Reform der Pflege zu Hause, die<br />
lediglich dem Zweck der nachträglichen<br />
Legalisierung eines jahrelangen<br />
Missstandes dient, darf weder zu<br />
Lasten der Pflegequalität noch auf<br />
Kosten der Gemeinden <strong>und</strong> Städte<br />
gehen“, betont Mödlhammer. In der<br />
Finanzierung könne man auch nicht<br />
auf den Topf der Sozialhilfe zugreifen.<br />
Der Gemeindeb<strong>und</strong>-Chef rechnet vor,<br />
dass die Salzburger Gemeinden derzeit<br />
65,5 Millionen Euro <strong>für</strong> die Pflege ausgeben.<br />
Die vorgeschlagene Regelung<br />
würde eine Kostensteigerung in der<br />
Sozialhilfe von zehn Prozent mit sich<br />
bringen.<br />
Länder winken ab<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>für</strong> eine Aufteilung der<br />
Kosten, allerdings zu anderen Konditionen,<br />
ist Oberösterreichs Landeshauptmann<br />
Josef Pührin-<br />
Aus meiner Sicht<br />
steht die gesamte<br />
Finanzierung des<br />
Pflegewesens in<br />
Frage.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />
«<br />
ger. Der Landes-Chef<br />
hat sich <strong>für</strong> die Finanzierung<br />
der Pflege zu<br />
70 Prozent durch den<br />
B<strong>und</strong> <strong>und</strong> zu 30 Prozent<br />
durch die Länder<br />
ausgesprochen.<br />
Bei einer weit gefassten<br />
Interpretation ist<br />
festzuhalten, dass
Gemeindeb<strong>und</strong><br />
Helmut Mödlhammer: „Die Reform der Pflege zu Hause, die lediglich dem Zweck der nachträglichen Legalisierung eines jahrelangen<br />
Missstandes dient, darf weder zu Lasten der Pflegequalität noch auf Kosten der Gemeinden <strong>und</strong> Städte gehen.“<br />
sich die Aufwendungen im Pflegebereich<br />
von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Gemeinden<br />
derzeit die Waage halten. Für die<br />
Betroffenen bedeutet die Legalisierung<br />
des Pflege-Modells Folgendes: Zu den<br />
derzeit geschätzten 1500 bis 2000 Euro<br />
je nach Fall, würden – laut Buchinger –<br />
zusätzlich 250 Euro pro Monat kommen.<br />
Die Kosten müssten<br />
dann der B<strong>und</strong>,<br />
beziehungsweise die<br />
Länder <strong>und</strong> die<br />
Gemeinden zahlen.<br />
Oberösterreich <strong>und</strong><br />
Salzburg haben schon<br />
abgewunken. Für<br />
Burgstaller kommt<br />
das neue Modell<br />
nicht in Frage. Von<br />
Buchinger eingesetzte<br />
Arbeitsgruppen<br />
haben bisher auch<br />
keine Einigung<br />
gebracht.<br />
„Nicht zu<br />
Lasten der Gemeinden“<br />
Für Mödlhammer decken die nun<br />
geführten Diskussionen ohnehin nur<br />
einen Teilbereich des Problems ab.<br />
„Wenn wir jetzt die 24-St<strong>und</strong>en-Pflege<br />
lösen, dann haben wir immer noch<br />
nicht darüber geredet, dass die Kosten<br />
<strong>für</strong> die Pflegeheime, die weitgehend<br />
von den Gemeinden getragen werden,<br />
seit einigen Jahren regelrecht explodie-<br />
Eine nachhaltige<br />
Reform des gesamten<br />
Pflegewesens ist nur<br />
dann möglich, wenn man<br />
alle Beteiligten, nämlich<br />
B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong><br />
Gemeinden, an einen<br />
Verhandlungstisch<br />
zusammen holt.<br />
ren“. Viele Gemeinden seien inzwischen<br />
am Rande ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit,<br />
weil die Kostensteigerungen<br />
<strong>für</strong> den Pflegebereich jährlich<br />
zweistellige Prozentzuwächse erreichen.<br />
„Die Gemeinden sind in den meisten<br />
Fällen Errichter <strong>und</strong> Betreiber der<br />
Pflegeheime. Darüber hinaus finanzieren<br />
sie die Sozialhilfe<br />
mit, über die die Differenz<br />
zu den tatsächli-<br />
chen Pflegekosten<br />
zumeist abgedeckt<br />
wird“, weiß Mödlhammer.<br />
„Mittelfristig muss<br />
sich der B<strong>und</strong> sehr<br />
rasch überlegen, wie er<br />
sich die Finanzierung<br />
<strong>und</strong> damit auch die<br />
Qualität der Pflege<br />
generell vorstellt“, so<br />
Mödlhammer.<br />
„Befremdlich <strong>und</strong><br />
extrem ärgerlich“, so<br />
Mödlhammer weiter,<br />
„ist die Tatsache, dass<br />
es der B<strong>und</strong> erst einmal<br />
nach dem Motto ‚Über die Gemeinden<br />
fahren wir drüber’ versucht.“ Der<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> sei nur marginal in<br />
Gespräche eingeb<strong>und</strong>en, „wir müssen<br />
uns täglich, wenn wir die Zeitungen<br />
aufschlagen, davor <strong>für</strong>chten, was die<br />
Regierung an neuen <strong>Pläne</strong>n hat, bei<br />
denen kein Mensch weiß, wer das<br />
bezahlen soll“.<br />
Eine nachhaltige Reform des gesamten<br />
Pflegewesens sei nur dann möglich,<br />
wenn man alle Beteiligten, nämlich<br />
B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong> Gemeinden, an<br />
einen Verhandlungstisch zusammen<br />
hole. „Wir lassen uns nämlich nur sehr<br />
ungern über Zeitungen ausrichten, was<br />
wir in Zukunft alles zu bezahlen<br />
haben“, so der Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident.<br />
Facts<br />
Die Pflegedebatte in<br />
Zahlen<br />
In Österreich gibt es r<strong>und</strong> 383.000<br />
Bezieher von B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landespflegegeld.<br />
Mit dem Inkrafttreten des B<strong>und</strong>espflegegeldgesetzes<br />
(BPGG) am 1.<br />
Juli 1993 wurde in Österreich ein siebenstufiges,<br />
bedarfsorientiertes Pflegegeld<br />
eingeführt, auf das unabhängig<br />
von Einkommen <strong>und</strong> Vermögen sowie<br />
der Ursache der Pflegebedürftigkeit ein<br />
Rechtsanspruch besteht. Der Aufwand<br />
des B<strong>und</strong>es <strong>für</strong> Leistungen nach dem<br />
B<strong>und</strong>espflegegeldgesetz hat im Jahr<br />
2006 r<strong>und</strong> 1,62 Milliarden Euro betragen.<br />
Die Länder haben <strong>für</strong> Leistungen<br />
nach dem Landespflegegesetz im Jahr<br />
2005 einen Betrag von r<strong>und</strong> 291,6 Millionen<br />
Euro aufgewendet. Den Gemeinden<br />
kostet der Pflegebereich schon jetzt<br />
weit mehr als eine Milliarde Euro pro<br />
Jahr.<br />
KOMMUNAL 11
Gemeindeb<strong>und</strong><br />
Der Preis der Kommunen 2007 ist ausgeschrieben<br />
Im Licht von Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Forschung<br />
Ab sofort können wissenschaftliche<br />
Arbeiten zu allen <strong>für</strong> Gemeinden relevanten<br />
Themen <strong>für</strong> den „Preis der Kommunen<br />
2007“ eingereicht werden. Die<br />
Bürgermeister <strong>und</strong> Gemeindepolitiker<br />
werden ersucht, Studenten in ihren<br />
Kommunen auf den Preis hinzuweisen.<br />
Der „Preis der Kommunen“ holt wissenschaftliche<br />
Arbeiten zu<br />
kommunalen<br />
Themen vor<br />
den Vorhang<br />
<strong>und</strong> baut so<br />
Brücken zwischen<br />
den<br />
Gemeinden<br />
<strong>und</strong> der Wissenschaft.<br />
Zum insgesamt<br />
sechsten Mal<br />
schreiben<br />
Gemeinde- <strong>und</strong><br />
Städteb<strong>und</strong><br />
diesen begehrten Wissenschaftspreis<br />
aus.<br />
12 KOMMUNAL<br />
Der „Preis der<br />
Kommunen“ holt wissenschaftliche<br />
Arbeiten<br />
zu kommunalen Themen<br />
vor den Vorhang <strong>und</strong><br />
baut so Brücken<br />
zwischen Gemeinden<br />
<strong>und</strong> Wissenschaften.<br />
7000 Euro Förderungen<br />
<strong>für</strong> die besten Arbeiten<br />
Der Österreichische Gemeinde- <strong>und</strong><br />
Städteb<strong>und</strong> vergeben <strong>für</strong> das Jahr 2007<br />
zur Förderung von kommunalwissenschaftlichen<br />
Arbeiten – Habilitationsschriften,<br />
Dissertationen, Diplomarbeiten<br />
<strong>und</strong> andere auf eigenständiger Forschung<br />
beruhende Arbeiten – einen Förderungspreis<br />
im Gesamtrahmen von<br />
7000 Euro. Die Ausschreibung wendet<br />
sich an Studierende, Doktorandinnen<br />
<strong>und</strong> Doktoranden, Absolventinnen <strong>und</strong><br />
Absolventen, Assistentinnen <strong>und</strong> Assistenten<br />
sowie Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong><br />
Wissenschaftler der Universitäten, Hochschulen<br />
<strong>und</strong> Fachhochschulen Österreichs.<br />
Die Bewerber <strong>und</strong> Bewerberinnen<br />
dürfen zum Zeitpunkt des letztmöglichen<br />
Einreichtermins das 40. Lebensjahr<br />
nicht überschritten haben.<br />
Es können nur abgeschlossene deutschsprachige<br />
Arbeiten eingereicht werden,<br />
deren Abschluss zum Zeitpunkt der Ausschreibung<br />
dieses Wissenschaftspreises<br />
nicht länger als zwei Jahre zurückliegt.<br />
Auftragsarbeiten <strong>und</strong> Arbeiten, die<br />
bereits zum Zeitpunkt der Einreichung<br />
prämiert wurden, <strong>und</strong> bereits anderweitig<br />
geförderte Arbeiten werden nicht<br />
berücksichtigt. Die Prüfung <strong>und</strong> Auswahl<br />
der eingereichten Arbeiten ist einer<br />
vom Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Österreichischen Städteb<strong>und</strong><br />
bestellten Jury vorbehalten.<br />
Ausgenommen von der Teilnahme<br />
sind Funktionäre <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter beider Interessen-<br />
vertretungen. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen.<br />
Von Politik- bis zur<br />
Finanzwissenschaft<br />
Förderfähig sind hervorragende<br />
Arbeiten zu kommunalwissenschaftlichen<br />
Themen<br />
aus folgenden Disziplinen:<br />
Rechtswissenschaft, Politik<strong>und</strong><br />
Sozialwissenschaft sowie Wirtschafts-<br />
<strong>und</strong> Finanzwissenschaft.<br />
Der Österreichische Gemeindeb<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
der Österreichische Städteb<strong>und</strong> sind<br />
berechtigt, die prämierten Arbeiten<br />
zumindest auszugsweise zu publizieren<br />
bzw. auch nicht prämierte Arbeiten in<br />
seinen Publikationen zu veröffentlichen.<br />
Information<br />
Die Einreichung der Arbeiten hat in<br />
zweifacher Ausfertigung bis längstens<br />
29. Juni 2007 (Einlangen im<br />
jeweiligen Sekretariat) wahlweise<br />
beim Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
oder beim Österreichischen Städteb<strong>und</strong>,<br />
1082 Wien, Rathaus zu erfolgen.<br />
Die Einreichungen haben die<br />
genaue Angabe des Namens, des<br />
Berufes, des Alters, der Anschrift,<br />
der Telefonnummer <strong>und</strong> der E-Mail-<br />
Adresse des Preiswerbers/der Preiswerberin<br />
zu tragen. Darüber hinaus<br />
ist ein Lebenslauf sowie eine Kurzfassung<br />
von maximal eineinhalb Seiten<br />
über Fragestellung, Methodik<br />
<strong>und</strong> Inhalt der eingereichten Arbeit<br />
beizufügen. Ebenso wird gebeten –<br />
falls vorhanden – die entsprechenden<br />
Zeugnisse der Begutachter der<br />
Einreichung beizulegen.<br />
Mehr auf www.gemeindeb<strong>und</strong>.at<br />
Die Kommunalen Sommergespräche<br />
finden in diesem Jahr<br />
bereits zum zweiten Mal statt. Der<br />
große Erfolg im Vorjahr hat eindrucksvoll<br />
bestätigt, dass die Auseinandersetzung<br />
mit Zukunftsfragen der Kommunalpolitik<br />
dringend notwendig ist. Steigende Anforderungen,<br />
zusätzliche finanzielle Belastungen<br />
<strong>und</strong> die Rolle der Gemeinden im<br />
Gefüge des Gesamtstaates machen Bürgermeister/innen<br />
immer mehr zu Managern.<br />
Die Zeiten, in denen ein Bürgermeister<br />
vorwiegend repräsentative Aufgaben<br />
hatte, sind endgültig vorbei.<br />
Gemeinsam Zukunfts - -<br />
lösungen erarbeiten<br />
Vom 18. bis zum 20. Juli werden Entscheidungsträger<br />
aus Kommunalpolitik,<br />
Wirtschaft, Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>espolitik<br />
einander am geographischen Mittelpunkt<br />
Österreichs, in Bad Aussee, treffen, um<br />
diese Zukunftsfragen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />
zu diskutieren <strong>und</strong> Lösungsansätze<br />
zu erarbeiten.<br />
Bei den wachsenden Herausforderungen<br />
die auf die Kommunen zukommen stellen<br />
sich einige wichtige Fragen: Welche Aufgaben<br />
können sie in Zukunft noch wahrnehmen,<br />
welche obliegen den Ländern<br />
<strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>? Wie erfolgt die Finanzierung<br />
<strong>und</strong> wie regeln wir das im künftigen<br />
Finanzausgleich? Wer übernimmt in<br />
Zukunft überhaupt noch Verantwortung<br />
in der Gemeinde? Finden sich bei dem<br />
Preis-/Leistungsverhältnis <strong>für</strong> die Managerfunktion<br />
„Bürgermeister/in“ noch<br />
geeignete Kandidaten?<br />
Prominente Teilnehmer<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Politik<br />
Hochkarätige Teilnehmer setzen sich mit<br />
diesen Zukunftsfragen auseinander: Der
Kommunale Sommergespräche im Ausseer Land<br />
◆ Dr. Robert Hink<br />
Präsident des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />
Kommunalkredit-Generaldirektor Dr.<br />
Reinhard Platzer widmen sich dem<br />
Thema <strong>und</strong> mit ihnen Vizekanzler Mag.<br />
Wilhelm Molterer, Landeshauptmann<br />
Mag. Franz Voves <strong>und</strong> der Präsident des<br />
Staatsschuldenausschusses Univ.- Prof. Dr.<br />
Bernhard Felderer.<br />
In drei Kernbereichen stellen hochkarätige<br />
Experten schon im Vorfeld<br />
Arbeitspapiere zur Verfügung, die auch<br />
Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Workshops am zweiten<br />
Tag der Veran-<br />
staltung sein<br />
werden. Univ.<br />
Prof. Dr. Karl<br />
Weber (Uni Innsbruck)<br />
steuert<br />
seine Überlegungen<br />
zur „Verwaltungs-<br />
<strong>und</strong> B<strong>und</strong>esstaatsreform“<br />
bei. Univ. Doz.<br />
Dr. Heinz Hand-<br />
ler (Nationalbank) zu wird seine Unterlage<br />
dem Bereich „Finanzen <strong>und</strong> Staatsschulden“<br />
widmen. Der bekannte Arbeitsrechtler<br />
Univ. Prof. Dr. Wolfgang Mazal<br />
(Uni Wien) hat schon im Vorjahr, im Auftrag<br />
des Gemeindeb<strong>und</strong>es, eine viel<br />
beachtete Studie zur „Sozialen Situation<br />
der Bürgermeister“ verfasst. Seine weiterführenden<br />
Gedanken dazu werden<br />
Thema des dritten Schwerpunktes der<br />
kommunalen Sommergespräche sein.<br />
Ergänzt werden die Sommergespräche<br />
um ein hochwertiges Rahmenprogramm,<br />
das genug Zeit <strong>für</strong><br />
informelle Gespräche<br />
zwischen den Teilnehmern<br />
lässt. Insgesamt<br />
sollen 200 bis 300<br />
Teilnehmer zu den<br />
Sommergesprächen<br />
kommen, es empfiehlt<br />
sich also, sich so rasch<br />
als möglich da<strong>für</strong><br />
anzumelden. Im Vorjahr<br />
war das Interesse<br />
Gemeindeb<strong>und</strong><br />
Die Zukunft der<br />
Gemeinden im Fokus<br />
„Zukunft denken <strong>und</strong> diskutieren“. Das könnte das Motto der zweiten Kommunalen<br />
Sommergespräche in Bad Aussee sein. Beim „Alpbach <strong>für</strong> Gemeinden“ stellen sich<br />
kommunale Entscheidungsträgern den Zukunftsfragen der Kommunalpolitik.<br />
»<br />
Welche Aufgaben können<br />
die Gemeinden in Zukunft<br />
noch wahrnehmen, welche<br />
obliegen den Ländern <strong>und</strong><br />
«<br />
welche dem B<strong>und</strong>?<br />
Das ist nur eine der wichtigen<br />
Fragen, die bei den Kommunalen<br />
Sommergesprächen gestellt werden<br />
Vom 18. bis zum 20. Juli werden Entscheidungsträger<br />
aus Kommunalpolitik,<br />
Wirtschaft, Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>espolitik<br />
einander am geographischen<br />
Mittelpunkt Österreichs, in Bad<br />
Aussee, treffen.<br />
so groß, dass wir sehr schnell ausgebucht<br />
waren. In den kommenden Wochen werden<br />
die Einladungen versandt, wenn Sie<br />
jetzt schon Interesse an einer Anmeldung<br />
<strong>und</strong> am genauen Programm haben, dann<br />
schreiben Sie bitte an<br />
sommergespraeche@<br />
gemeindeb<strong>und</strong>.gv.at<br />
◆ vortr. Hofrat Dr. Robert Hink ist<br />
Generalsekretär des Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
KOMMUNAL 13
Gemeindeb<strong>und</strong><br />
Wenn sich bei den Bürgermeis -<br />
tern immer wieder Fälle ereignen,<br />
in denen das Amt als<br />
Belastung empf<strong>und</strong>en wird,<br />
oder in denen die Gewinnung<br />
von engagierten Nachfolgern<br />
kein leichtes Unterfangen wird,<br />
sollte dies auch demokratiepolitisch<br />
als Alarmsignal erkannt<br />
werden.<br />
Kommunale Sommergespräche: Bürgermeister quo vadis?<br />
Endziel muss lebbares,<br />
nachhaltiges Profil sein<br />
Ehe man die Rolle des Bürgermeisters neu gestaltet, muss unter anderem die Neuordnung<br />
politischer <strong>und</strong> administrativer Aufgaben analysiert werden. Das Endziel muss<br />
sein, dem Organ, in dem die Politik dem Bürger als Person gegenüber tritt, wieder ein<br />
nachhaltiges, lebbares Profil zu geben. Eine Vorschau in KOMMUNAL.<br />
◆ Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal<br />
Die vom Institut <strong>für</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Sozialrecht<br />
der Universität Wien 2006<br />
durchgeführte „Bürgermeisterstudie<br />
2006“ (siehe KOMMUNAL 7&8/2006,<br />
Seite 10 ff) hat gezeigt, dass die öster-<br />
◆ Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal<br />
ist Leiter des Instituts <strong>für</strong> Arbeits<strong>und</strong><br />
Sozialrecht an der Uni Wien<br />
14 KOMMUNAL<br />
reichischen Bürgermeister überaus<br />
motiviert sind, dass sie jedoch enormen<br />
Belastungen durch ihr Amt ausgesetzt<br />
sind. Diese beeinträchtigen zwar nicht<br />
die deklarierte Motivation,<br />
jedoch die<br />
objektive Lebensqua-<br />
lität. Darüber hinaus<br />
erweisen sich die<br />
Vielzahl von Funktionen<br />
<strong>und</strong> die als<br />
steigend empf<strong>und</strong>ene<br />
rechtlich Verantwortungproblematisch.<br />
Und dass<br />
die Entlohnung<br />
sowie der soziale<br />
Schutz <strong>für</strong> Bürgermeister<br />
weder den<br />
zeitlichen Einsatz <strong>für</strong><br />
das Amt noch die<br />
Es würde zu kurz<br />
greifen, wollte man die<br />
Weiterentwicklung des<br />
Aufgabenprofils <strong>und</strong> der<br />
sozialen Absicherung (des<br />
Bürgermeisteramtes)<br />
ausschließlich auf Fragen<br />
des Amts, der Entlohnung<br />
<strong>und</strong> der sozialen Absicherung<br />
des Bürgermeisters<br />
beschränken.<br />
große Verantwortung widerspiegeln, ist<br />
bereits mehrfach erörtert worden.<br />
Letztlich zeigt sich als Gesamtbild, dass<br />
Tätigkeitsprofil <strong>und</strong> Entlohnung des<br />
Bürgermeisters diskussionswürdig<br />
sind<br />
<strong>und</strong> einer Entwick-<br />
lung bedürfen. Wenn<br />
sich immer wieder<br />
Fälle ereignen, in<br />
denen das Amt als<br />
Belastung empf<strong>und</strong>en<br />
wird, oder in<br />
denen die Gewinnung<br />
von engagierten<br />
Nachfolgern kein<br />
leichtes Unterfangen<br />
wird, sollte dies auch<br />
demokratiepolitisch<br />
als Alarmsignal<br />
erkannt werden.
Es würde freilich zu kurz greifen <strong>und</strong><br />
der Heterogenität der Gemeindestrukturen<br />
nicht Rechnung tragen, wollte<br />
man diese Weiterentwicklung des Aufgabenprofils<br />
<strong>und</strong> der sozialen Absicherung<br />
ausschließlich auf Fragen des<br />
Amts, der Entlohnung <strong>und</strong> der sozialen<br />
Absicherung des Bürgermeisters<br />
beschränken. Vielmehr müssen diesbezügliche<br />
Überlegungen eingebettet in<br />
Überlegungen zu den künftigen Aufgaben<br />
der Gemeinde sowie zu den Binnenstrukturen<br />
der Gemeinde erfolgen:<br />
Ehe man die Rolle des Bürgermeisters<br />
neu gestaltet, müssen das Verhältnis<br />
politischer <strong>und</strong> administrativer Organe<br />
innerhalb der Gemeinde, die Aufgabenteilung<br />
zwischen dem Bürgermeister<br />
<strong>und</strong> anderen politischen Organen auf<br />
Gemeindeebene sowie die Neuordnung<br />
politischer <strong>und</strong> administrativer Aufgaben<br />
analysiert werden.<br />
Der Workshop in<br />
Bad Aussee<br />
Dabei können – so die These des<br />
Workshops – auch Erfahrungen in<br />
anderen Selbstverwaltungsstrukturen<br />
als Hintergr<strong>und</strong> der Reflexion der<br />
Gemeindeselbstverwaltung genutzt<br />
werden: Wer Selbsterwaltung als wertvolle<br />
Ausprägung des Subsidiaritäts -<br />
prinzips anerkennt, sollte die in den<br />
vielfältigen Erscheinungsformen dieses<br />
Strukturprinzips unseres Gemeinwesens<br />
vorliegenden Erfahrungen zur<br />
Weiterentwicklung der Gemeindeselbstverwaltung<br />
nutzen. Damit das zentrale<br />
Organ, in dem die Politik dem Bürger<br />
auf der ihm nächst liegenden Organisationsebene<br />
unseres Staates als Person<br />
gegenübertritt – dem Bürgermeister –<br />
wieder ein nachhaltig lebbares Profil<br />
gibt.<br />
In einer sehr angeregten Atmosphäre<br />
verlief der Diskussionsabend des Europa<br />
Clubs am 16. April in Wien, zu dem<br />
Städteb<strong>und</strong> <strong>und</strong> Gemeindeb<strong>und</strong> eingeladen<br />
waren, um „Kommunen als Akteure<br />
der Europapolitik“ vorzustellen. Unter<br />
der Moderation des alten Europa-Haudegens<br />
Botschafter Wolfgang Wolte legte<br />
die Leiterin des Städteb<strong>und</strong>-Büros in<br />
Brüssel dar, wie kommunales Lobbying<br />
in Brüssel funktioniert. Sie brach auch<br />
eine Lanze <strong>für</strong> die neue EU-Verfassung,<br />
die den wichtigen Status der Kommunen<br />
in Europa endlich respektieren würde.<br />
Mag. Nicolaus Drimmel als Vertreter des<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es hob vor einem Auditorium,<br />
in dem sich mehrere Botschafter<br />
befanden hervor, dass Europapolitik<br />
nicht dem Außenministerium oder den<br />
nationalen Regierungen vorbehalten ist.<br />
Es dürfe nicht der Fehler begangen werden,<br />
die Europapolitik so aufzufassen, als<br />
ob sich dieses Europa in einem nicht<br />
näher definierten Ausland befindet. In<br />
vielen Ländern sei es schon üblich, von<br />
Europäischer Innenpolitik zu sprechen.<br />
Das Prinzip der Subsidiarität müsse auch<br />
den Effekt haben, dass Gemeinden als<br />
Selbstverwaltungskörper einen unverzichtbaren<br />
Platz in der EU-Verfassung<br />
haben.<br />
Die Gemeinden bewirken durch ihre<br />
Lebendigkeit <strong>und</strong> Innovationskraft, dass<br />
sie ein kleines Stück Europa effektiv mitgestalten.<br />
Ohne Gemeinden gibt es keine<br />
Stabilitätspolitik, eine Klimapolitik wird<br />
nicht ohne die Summationseffekte der<br />
Gemeindeb<strong>und</strong><br />
Gemeindeb<strong>und</strong> lud zu Diskussionsabend<br />
Kommunen als Akteure<br />
der Europapolitik<br />
Mag. Nicolaus Drimmel als Vertreter des<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es hob vor einem Auditorium,<br />
in dem sich mehrere Botschafter<br />
befanden, hervor, dass Europapolitik<br />
nicht dem Außenministerium oder den<br />
nationalen Regierungen vorbehalten ist.<br />
Foto: Alexander Ch. Wulz/ÖGfE<br />
Gemeinden auskommen können.<br />
Die Kommunen wüssten auch sehr<br />
genau, dass sich gut 70 Prozent aller<br />
europäischen Rechtsakte auf die Kommunen<br />
auswirken. Stabilitätspolitik, Integration,<br />
Umweltstandards, alles habe<br />
eine Auswirkung auf den Lebensraum<br />
Gemeinde, der den Menschen im Sinne<br />
der Subsidiarität demokratische Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
Lebensqualität <strong>und</strong><br />
Sicherheit bieten soll. Nicht nur Reagieren,<br />
auch aktives Handeln sei hier wichtig,<br />
ein Beispiel sei das erfolgreich abgeschlossene<br />
Gemeindenetzwerk ICNW mit<br />
seinem Know-How-Transfer.<br />
Leider stehen aufgr<strong>und</strong> der Sacharbeit<br />
immer wieder auch negative Erfahrungen<br />
vor allem mit der europäischen Legistik<br />
im Vordergr<strong>und</strong>, diese überwiegen<br />
aber keinesfalls die Möglichkeiten <strong>und</strong><br />
Vorteile, die ein vereintes <strong>und</strong> erweitertes<br />
Europa gerade Österreich bringen könne.<br />
Verantwortete Freiheit <strong>und</strong> Sicherheit<br />
seien auch die Schnittpunkte zu den<br />
wesentlichen Bauelementen der Europa -<br />
idee. Angesichts der unserer Generation<br />
bevorstehenden Herausforderungen im<br />
Bereich der Bevölkerungsentwicklung<br />
<strong>und</strong> der Umwelt müsse die Europaidee<br />
weiterhin einen führenden Stellenwert<br />
behalten. Drimmel appellierte schließlich<br />
an alle politisch interessierte Menschen,<br />
ihre Verantwortung auch in der Heimatgemeinde<br />
zu übernehmen <strong>und</strong> sich in<br />
den Dienst einer nicht unkritischen aber<br />
die Gr<strong>und</strong>idee bejahenden Europainformation<br />
zu machen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Vorträge entspann sich<br />
eine angeregte <strong>und</strong> lange anhaltende<br />
Diskussion, Botschafter Wollte sah sich in<br />
seiner einführenden Bemerkung<br />
bestätigt, dass es sich um ein äußerst<br />
abwechslungsreiches <strong>und</strong> tiefgehendes<br />
Thema handelte. Viele Teilnehmer<br />
bestätigten die Notwendigkeit, den Menschen<br />
immer wieder neu Europathemen<br />
zu kommunizieren, persönliche Kontakte<br />
würden dies nur erleichtern. Die Bewohner<br />
in den Gemeinden sollen im Sinne<br />
einer Bürgergesellschaft erkennen, dass<br />
sie mit ihrem Engagement in den<br />
Gemeinden auch <strong>für</strong> ein Gesellschaftsmodell<br />
wirken können, das einer der<br />
wichtigsten Teile der Europaidee ist. Die<br />
Größe der Aufgabe wächst eben nicht<br />
immer mit der Höhe der Ebene.<br />
KOMMUNAL 15
Recht & Verwaltung<br />
<strong>Neue</strong> Kalkulationsrichtlinie <strong>für</strong> Bauplanung <strong>und</strong> Bauaufsicht<br />
Honorarordnungen<br />
sind Geschichte<br />
Aufgr<strong>und</strong> des neuen österreichischen Kartellgesetzes sind seit 1. Jänner 2006 alle unverbindlichen<br />
Verbandsempfehlungen außer Kraft getreten, darunter die Honorarordnung<br />
der Baumeister (HOB). Am 1. Jänner 2007 wurden von der B<strong>und</strong>eskammer der Ziviltechniker<br />
auch sämtliche Honorarordnungen der Ziviltechniker aus dem Verkehr gezogen.<br />
◆ DI Robert Rosenberger<br />
Die Ursache in beiden Fällen liegt im<br />
Europäischen Wettbewerbsrecht, das in<br />
einem Präzedenzfall die Honorarordnung<br />
der belgischen Architekten <strong>für</strong><br />
rechtswidrig bef<strong>und</strong>en hat. Die belgische<br />
Architektenkammer wurde aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer Honorarordnung mit einem Bußgeld<br />
von 100.000 Euro bestraft.<br />
Als Nachfolge der HOB wurde von der<br />
B<strong>und</strong>esinnung Bau in Zusammenarbeit<br />
mit FH-Prof. Dr. Rainer Stempkowski<br />
der „Leitfaden zur Kostenabschätzung<br />
von Planungsleistungen“ mit den folgenden<br />
Teilbänden entwickelt:<br />
◆ Gr<strong>und</strong>lagen (Band 1)<br />
◆ Objektplanung (BAnd 2)<br />
◆ Örtliche Bauaufsicht (ÖBA; Band 3)<br />
Der Leitfaden wurde mit den Kartellbehörden<br />
(B<strong>und</strong>eswettbewerbsbehörde<br />
<strong>und</strong> B<strong>und</strong>eskartellanwalt) abgestimmt<br />
<strong>und</strong> soll den Anwendern ein neues <strong>und</strong><br />
praxistaugliches Instrument zur Kostenabschätzung<br />
von Leistungen im Bereich<br />
der Bauplanung <strong>und</strong> Bauaufsicht bieten.<br />
◆ Dipl.-Ing. Robert Rosenberger<br />
ist bei der Geschäftsstelle Bau der<br />
Wirtschaftskammer Österreich<br />
16 KOMMUNAL<br />
Dem Leitfaden liegen Analysen von über<br />
300 unterschiedlichen Projekten<br />
zugr<strong>und</strong>e. Aus den Untersuchungen<br />
konnte die wichtige Erkenntnis gewonnen<br />
werden, dass die den alten Wertetabellen<br />
der alten Honorarordnungen<br />
zugr<strong>und</strong>e liegende Theorie, dass Planungshonorare<br />
mit den Herstellungskosten<br />
funktional verknüpft<br />
sind, in der<br />
Praxis nicht bestätigt<br />
werden kann. Vielmehr<br />
zeigte sich, dass<br />
die Bandbreiten der<br />
tatsächlichen Planungskosten<br />
sowohl<br />
<strong>für</strong> kleinere als auch<br />
<strong>für</strong> größere Projekte<br />
sehr groß waren <strong>und</strong><br />
sich kaum Abhängigkeiten<br />
von den Herstellkosten<br />
ableiten<br />
ließen.<br />
Im Band 1 „Gr<strong>und</strong>lagen“<br />
wird die Berechnung eines mittleren<br />
St<strong>und</strong>ensatzes (vergleiche zu früher<br />
den Begriff „Zeitgr<strong>und</strong>honorar“) behandelt.<br />
Dieser St<strong>und</strong>ensatz spielt bei der<br />
Anwendung in den Bänden 2 „Objektplanung“<br />
<strong>und</strong> 3 „Örtliche Bauaufsicht“<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
Berechnugsbeispiele <strong>für</strong><br />
St<strong>und</strong>ensätze<br />
Mit der Herleitung der jährlichen<br />
Arbeitsst<strong>und</strong>en, den Personal- <strong>und</strong> Sachkosten<br />
<strong>für</strong> die verschiedenen Beschäftigungsgruppen<br />
werden Berechnungsbeispiele<br />
<strong>für</strong> St<strong>und</strong>ensätze von Planungs-<br />
Bei den Berechnungsmodellen<br />
des neuen<br />
Leitfadens handelt es sich<br />
um möglichst praxisorientierte<br />
Ansätze, die jedoch<br />
nicht mit dem früheren<br />
Zeitgr<strong>und</strong>honorar verwechselt<br />
werden sollten.<br />
büros in der Höhe von r<strong>und</strong> 53, 63, 70<br />
<strong>und</strong> 115 Euro dargestellt. Nur zum Vergleich<br />
möge sich der Leser die üblichen<br />
Verrechnungssätze von beispielsweise<br />
Autowerkstätten, Installateuren oder<br />
EDV-Dienstleistern vor Augen führen. Bei<br />
den Berechnungsmodellen des neuen<br />
Leitfadens handelt es sich um möglichst<br />
praxisorientierte<br />
Ansätze, die jedoch<br />
nicht mit dem frühe-<br />
ren Zeitgr<strong>und</strong>honorar<br />
verwechselt werden<br />
sollten, sondern die<br />
mögliche Bandbreite<br />
je nach Bürostruktur<br />
vor Augen führen sollen.<br />
In ähnlicher Weise finden<br />
sich am Ende des<br />
Bandes 1 „Gr<strong>und</strong>lagen“<br />
auch Berechnungsbeispiele<br />
<strong>für</strong><br />
St<strong>und</strong>ensätze von<br />
Sachverständigenleistungen mit den<br />
Höhen 120, 150 <strong>und</strong> 201 Euro. Auch<br />
da<strong>für</strong> gilt, dass die tatsächlichen<br />
Honorare individuell zu kalkulieren sind,<br />
wobei sich im Zusammenhang mit dem<br />
Gebührenanspruchsgesetz die tatsächlichen<br />
Höhen der St<strong>und</strong>ensätze an den<br />
außergerichtlichen Einkünften orientieren<br />
müssen.<br />
Überarbeitete<br />
Leistungsbilder<br />
In den Bänden 2 „Objektplanung“ <strong>und</strong> 3<br />
„Örtliche Bauaufsicht (ÖBA)“ werden<br />
überarbeitete Leistungsbilder dargestellt,
Recht & Verwaltung<br />
Für den Auftraggeber bietet das neue System den Vorteil, dass Offerte hinsichtlich St<strong>und</strong>enaufwändungen <strong>und</strong> St<strong>und</strong>ensätze <strong>für</strong><br />
Teilleistungen besser verglichen werden können. Dadurch können Preisdifferenzen einzelner Offerte besser bewertet werden.<br />
anhand derer die Abschätzung von<br />
St<strong>und</strong>enaufwändungen <strong>für</strong> ihre einzelnen<br />
Teilleistungen vorgenommen werden<br />
können. Bandbreiten von St<strong>und</strong>enaufwänden<br />
werden <strong>für</strong> die einzelnen<br />
Teilleistungen in St<strong>und</strong>en je Quadratmeter<br />
Bruttogeschoßfläche (h/m 2 BGFl.)<br />
angegeben, die mit einem Projektklassenfaktor<br />
<strong>und</strong> dem individuellen St<strong>und</strong>ensatz<br />
multipliziert den Kostenansatz<br />
<strong>für</strong> die jeweilige Teilleistung ergeben.<br />
Andere Ansätze durch zeitabhängige<br />
Faktoren oder zeitunabhängige Betrachtung<br />
sind ebenso möglich.<br />
Unter www.bau.or.at (Untermenüs<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Planungshonorar) können<br />
Excel-Tabellen heruntergeladen<br />
werden, in denen die Berechnungsschritte<br />
in Form einer Tabellenkalkulation<br />
<strong>für</strong> die individuelle Anwendung<br />
aufbereitet sind. Ebenso können an gleicher<br />
Stelle die Leistungsbilder<br />
<strong>für</strong><br />
Objektplanung <strong>und</strong><br />
ÖBA im Excel-Format<br />
zur individuellen<br />
Anwendung downgeloadet<br />
werden. Auch<br />
abgespeckte Fassungen<br />
<strong>für</strong> Kleinprojekte<br />
sind verfügbar. Der<br />
Leitfaden wurde bisher<br />
in allen B<strong>und</strong>esländern<br />
über 400 Personen<br />
präsentiert <strong>und</strong><br />
von den Baumeistern<br />
zustimmend angenommen.<br />
Unter www.bau.or.at<br />
können Excel-Tabellen in<br />
Form einer Tabellenkalkulation<br />
<strong>für</strong> die individuelle<br />
Anwendung sowie<br />
Leistungsbilder <strong>für</strong> Objektplanung<br />
<strong>und</strong> ÖBA heruntergeladen<br />
werden. Auch<br />
abgespeckte Fassungen<br />
<strong>für</strong> Kleinprojekte sind<br />
verfügbar.<br />
Der neue Leitfaden zur Kostenabschätzung<br />
von Planungsleistungen bietet eine<br />
neue Form der Kostenabschätzung von<br />
Planungsleistungen an. Dies soll einerseits<br />
dem potenziellen Bieter ein Instrument<br />
in die Hand geben, um seine zu<br />
erwartenden Aufwändungen <strong>und</strong> Kosten<br />
so gut als möglich abschätzen zu können.<br />
Für den Auftraggeber bietet das<br />
neue System den Vorteil, dass Offerte<br />
hinsichtlich St<strong>und</strong>enaufwändungen <strong>und</strong><br />
St<strong>und</strong>ensätze <strong>für</strong> Teilleistungen besser<br />
verglichen werden können. Dadurch<br />
können Preisdifferenzen einzelner<br />
Offerte besser bewertet werden.<br />
Was sich durch den neuen<br />
Leitfaden nicht ändert<br />
Der Preis wurde in der Vergangenheit<br />
<strong>und</strong> wird in der<br />
Zukunft durch<br />
Angebot <strong>und</strong> Nach-<br />
frage bestimmt. Die<br />
Schwierigkeit, bei<br />
geistig schöpferischenDienstleistungen<br />
den Bestbieter<br />
zu ermitteln, ist<br />
nach wie vor die<br />
gleiche. Durch den<br />
neuen Leitfaden<br />
kann bei entsprechenderAnwendung<br />
das Bewusstsein<br />
<strong>für</strong> die zu<br />
erbringenden Lei-<br />
stungen <strong>und</strong> die zu erwartenden<br />
Kosten sowohl auf Auftraggeber- als<br />
auch auf Auftragnehmerseite erhöht<br />
werden.<br />
Ebenso wie die Honorarordnungen, die<br />
sich rein an Herstellungskosten orientiert<br />
haben, sollte sich auch die Wettbewerbsform<br />
des „Nachlassverfahrens“<br />
überholt haben, die den Bestbieter als<br />
jenen ausgewiesen hat, der den meisten<br />
Nachlass (X Prozent von der<br />
Honorarordnung) bieten konnte. Dass<br />
dies mit einem Bestbieterverfahren<br />
nichts zu tun gehabt hat, war schon in<br />
der Vergangenheit all jenen klar, die an<br />
Planungs- <strong>und</strong> Ausführungsqualität zu<br />
einem angemessenen Preis interessiert<br />
waren. Ein fairer Wettbewerb, die Vergabe<br />
an den Bestbieter <strong>und</strong> ein ausgewogener<br />
Vertrag sichern die Zufriedenheit<br />
der Vertragspartner <strong>und</strong> sind<br />
essenzielle Voraussetzungen <strong>für</strong> ein<br />
qualitativ hochwertiges Bauwerk.<br />
Weitere Leitfäden zu den Bereichen<br />
Projektmanagement, Tiefbau <strong>und</strong> Statik<br />
sind in Ausarbeitung.<br />
Bezugsquelle<br />
Informationen zum Vertrieb unter<br />
www.bau.or.at > Wirtschaft ><br />
Planungshonorar<br />
Kosten <strong>für</strong> alle drei Bände:<br />
10 Euro exkl. USt.<br />
KOMMUNAL 17
Recht & Verwaltung<br />
Musterwerkvertrag <strong>für</strong> Planung <strong>und</strong> Bauaufsicht<br />
Honorarvorgaben<br />
sind weggefallen<br />
In einem neuen Musterwerkvertrag <strong>für</strong> Planungs- <strong>und</strong> Bauaufsichtsleistungen im<br />
(geförderten) Siedlungswasserbau wurden das Ingenieurleistungsbild sowie die<br />
Abgeltung der Leistungen unter mehrfacher Bezugnahme auf die Honorarleitlinien<br />
im Bauwesen dargestellt.<br />
◆ DI Christof Skala<br />
Aufgr<strong>und</strong> EU-wettbewerbs- <strong>und</strong> kartellrechtlicher<br />
Vorgaben <strong>und</strong> deren nationaler<br />
Umsetzung in einem neuen Kartellgesetz<br />
sind mit Ende des Jahres 2005 bzw.<br />
Ende 2006 die Honorarleitlinien der<br />
B<strong>und</strong>eskammer der Architekten <strong>und</strong><br />
Ingenieurkonsulenten, aber auch andere<br />
derartige Regelungen (Baumeister, Technische<br />
Büros-Ingenieurbüros) außer<br />
Kraft gesetzt worden.<br />
Der erwähnte Musterwerkvertrag<br />
wurde daher<br />
aufgr<strong>und</strong> des Wegfalls<br />
einer wesentlichen Vertragsgr<strong>und</strong>lage(Honorarermittlung)<br />
angepasst.<br />
Neben der Entfernung<br />
sämtlicher Verweise zu<br />
den Honorarleitlinien<br />
erfolgte eine Neufassung<br />
des möglichen Auftragsumfangs<br />
in Form eines<br />
Katalogs möglicher Teil -<br />
leistungen in Anlehnung an die bekannten<br />
Leistungsbegriffe aus den Honorar-<br />
◆ DI Christof Skala ist Leiter Abteilung<br />
Wasser <strong>und</strong> Altlasten der Kommunalkredit<br />
Public Consulting<br />
18 KOMMUNAL<br />
Als Gr<strong>und</strong>lage<br />
<strong>für</strong> die Honorar -<br />
ermittlung ist die<br />
Abschätzung des<br />
Zeitaufwandes<br />
zweckmäßig.<br />
leitlinien. Keiner Änderung bedürfen die<br />
allgemeinen vertragsrechtlichen Bestimmungen<br />
des Musterwerkvertrags.<br />
Für eine rechtssichere Vertragsgestaltung<br />
wird empfohlen, sowohl eine möglichst<br />
umfassende, dem jeweiligen Informations-<br />
<strong>und</strong> Planungsstand <strong>und</strong> den Vorstellungen<br />
des Auftraggebers entsprechende<br />
Projektbeschreibung (Bauvorhaben) als<br />
auch eine präzise Aufgabenbeschreibung<br />
der Ingenieurdienstleistungen (Leistungsverzeichnis)<br />
zu verfassen bzw. verfassen<br />
zu lassen. Als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die<br />
Festlegung des genauen Aufgaben- bzw.<br />
Leistungsverzeichnisses <strong>für</strong> den Planer<br />
können auch die bekannten Detailumschreibungen<br />
der ehemaligen Honorarleitlinien<br />
herangezogen werden. Je besser<br />
die Leistungen des Auftragnehmers<br />
definiert sind, desto besser kann da<strong>für</strong><br />
das Honorar <strong>für</strong> den jeweiligen Einzelfall<br />
kalkuliert werden <strong>und</strong> desto höher ist die<br />
Rechtssicherheit <strong>für</strong> beide Vertragsparteien<br />
(das ermittelte Honorar ist Gegenstand<br />
des Vertrags). Als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong><br />
die Honorarermittlung ist die Abschätzung<br />
des Zeitaufwandes (getrennt nach<br />
Teilleistungen) zweckmäßig. Bei Vergabeverfahren<br />
mit mehreren Unternehmern<br />
(Ausschreibung) ist der Inhalt des<br />
Musterwerkvertrages (sofern er verwendet<br />
werden soll) in die Ausschreibungsunterlagen<br />
zu integrieren.<br />
Vor dem Außerkraftstellen der Honorarleitlinien<br />
abgeschlossene Werkverträge,<br />
die auf einer Honorarleitlinie fußen, sind<br />
selbstverständlich weiterhin aufrecht.<br />
Die Erläuterungen zum Musterwerkvertrag<br />
wurden weiters an das seit 1.<br />
Februar 2006 gültige B<strong>und</strong>esvergabegesetz<br />
2006 angepasst. Öffentliche Auftraggeber<br />
wie Gemeinden sind bei der<br />
Beschaffung von Leistungen verpflichtet,<br />
das B<strong>und</strong>esvergabegesetz 2006 anzuwenden.<br />
Facts<br />
Der Österreichische Gemeindeb<strong>und</strong><br />
hat den Gemeinden in seiner<br />
RFG-Schriftenreihe 3/2004<br />
diesen Musterwerkvertrag zur<br />
Verfügung gestellt. Er steht auch<br />
auf der Homepage des österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
www.gemeindeb<strong>und</strong>.at als<br />
Download zur Verfügung.
Für einen Übergang zu einer integrierten<br />
Verrechnung auf doppischer Gr<strong>und</strong>lage<br />
gilt es, auf Basis der aus dem kommunalen<br />
Rechnungswesen verfügbaren<br />
Informationen <strong>für</strong> die politische <strong>und</strong><br />
administrative Führung in einer<br />
Gemeinde den<br />
Blick auf das<br />
Wesentliche schär-<br />
fen zu helfen <strong>und</strong><br />
Handlungs- <strong>und</strong><br />
Steuerungsnotwendigkeiten<br />
<strong>und</strong> -<br />
möglichkeiten aufzuzeigen.<br />
Das Institut <strong>für</strong><br />
Betriebswirtschaftslehre<br />
der gemeinwirtschaftlichen<br />
Unternehmen<br />
(IBGU) erkannte<br />
im Lichte der internationalerkennbaren<br />
Entwicklungen<br />
die Notwendigkeit,<br />
in Österreich eine Diskussion über eine<br />
Neuorientierung des kommunalen<br />
Rechnungswesens zu beleben, <strong>und</strong> lud<br />
zu einer Weiterbildungsveranstaltung<br />
am 22. März 2007 ein. R<strong>und</strong> 150 Teilnehmer<br />
aus ganz Österreich interessierten<br />
sich <strong>für</strong> die<br />
Thematik „Wozu<br />
brauchen wir ein<br />
doppisches Rechnungswesen<br />
in den<br />
österreichischen<br />
Gemeinden? –<br />
Theoretische <strong>und</strong><br />
praktische Überlegungen<br />
im Licht<br />
internationaler<br />
Erfahrungen“ <strong>und</strong><br />
bestätigten eindrucksvoll,<br />
dass die<br />
kommunale Praxis<br />
einen f<strong>und</strong>ierten<br />
Orientierungsbedarf<br />
verspürt<br />
(KOMMUNAL hat<br />
Finanzen<br />
Überlegungen: Weiterentwicklung des kommunalen Rechnungswesens<br />
„Kommunale Doppik“<br />
– zukunftsweisend?<br />
Ein Übergang von der Verwaltungskameralistik zu einer integrierten Verrechnung<br />
(Finanz-, Bestands-, Ergebnisrechnung) auf doppischer Gr<strong>und</strong>lage („Kommunale<br />
Doppik“) ist nicht als ein bloßer Wechsel des Buchführungsstils einzustufen, sondern<br />
als gr<strong>und</strong>legender Wandel in der Verwaltungskultur.<br />
◆ o.Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Reinbert Schauer<br />
Für die Neuorientierung<br />
des kommunalen Rechnungswesens<br />
sind drei<br />
Problemkreise ausschlaggebend:<br />
das Wirtschaftlichkeitsproblem,<br />
das Problem<br />
der intergenerativen<br />
Gerechtigkeit <strong>und</strong> das<br />
Problem der<br />
Haushaltsvollständigkeit<br />
<strong>und</strong> -transparenz.<br />
Die Referenten der Veranstaltung<br />
bestätigten in theoretischen <strong>und</strong><br />
praktischen Über legungen „im<br />
Licht internationaler Erfahrungen“<br />
eindrucksvoll, dass die kommunale<br />
Praxis einen f<strong>und</strong>ierten Orientierungsbedarf<br />
verspürt.<br />
in den Ausgaben 2 <strong>und</strong> 3/2007 bereits<br />
einführend berichtet).<br />
Dringlich zu lösende<br />
Probleme<br />
Für die Neuorientierung des kommunalen<br />
Rechnungswesens sind drei Pro-<br />
◆ o.Univ.-Prof.<br />
Dkfm. Dr. Reinbert Schauer lehrt<br />
Öffentliche Betriebswirtschaftslehre<br />
an der Kepler Uni Linz<br />
KOMMUNAL 19
Finanzen<br />
blemkreise ausschlaggebend:<br />
◆ das Wirtschaftlichkeitsproblem (das<br />
Rechnungswesen muss den tatsächlichen<br />
Ressourcenverbrauch <strong>für</strong> die kommunalen<br />
Leistungen ausweisen <strong>und</strong> nicht nur<br />
die ihn zu teilweise anderen Zeitpunkten<br />
begleitenden Zahlungsströme);<br />
◆ das Problem der intergenerativen<br />
Gerechtigkeit (jede Generation soll den<br />
von ihr bewirkten Ressourcenverbrauch<br />
mit eigenen Abgaben- <strong>und</strong> Leistungserträgen<br />
decken)<br />
◆ das Problem der Haushaltsvollständigkeit<br />
<strong>und</strong> –transparenz (die vielen Ausgliederungen<br />
von Verwaltungsaufgaben<br />
in rechtlich eigenständige Organisations-<br />
Am Beispiel der Eröffnungs -<br />
bilanz der freien Hansestadt<br />
Hamburg, die sich an handels -<br />
rechtlichen Normen orientiert,<br />
zeigte Univ.Prof. Dietrich Budäus<br />
die Risken auf, die mit einer<br />
isolierten Steuerung über einen<br />
kameralistisch ausgerichteten<br />
Finanzhaushalt verb<strong>und</strong>en sind.<br />
einheiten sind als „neue Flucht aus dem<br />
Budget“ zu werten <strong>und</strong> erfordern Konsolidierungsmaßnahmen.<br />
Klaus Lüder, einem der prominentesten<br />
Fachvertreter der Öffentlichen Betriebswirtschaftslehre<br />
ist beizupflichten, wenn<br />
er meint: „Mit der Fortführung der<br />
Kameralistik in traditioneller oder auch<br />
modifizierter Form kann keine Regierung<br />
glaubhaft machen,<br />
◆ dass sie wirtschaftlich handeln will<br />
<strong>und</strong> kann,<br />
◆ dass sie (finanziell) nachhaltig <strong>und</strong><br />
generationengerecht handeln will <strong>und</strong><br />
kann,<br />
◆ dass sie ernsthaft gewillt ist, über ihre<br />
finanziellen Transaktionen <strong>und</strong> ihre<br />
finanzielle Lage auch gegenüber der<br />
Öffentlichkeit transparent <strong>und</strong> umfassend<br />
Rechnung zu legen.“<br />
Drei Referenzmodelle<br />
Als Referenzmodelle <strong>für</strong> die Neuorganisation<br />
des kommunalen Rechnungswesens<br />
stehen handelsrechtliche Konzeptionen<br />
(wie in Deutschland), die Ausrichtung<br />
an internationalen Rechnungslegungsstandards<br />
(wie in der Schweiz)<br />
<strong>und</strong> die Orientierung an Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
ordnungsmäßiger öffentlicher Buch-<br />
20 KOMMUNAL<br />
führung (GoöB) im öffentlichen Haushalts-<br />
<strong>und</strong> Rechnungswesen auf Basis<br />
der Integrierten Verb<strong>und</strong>rechnung<br />
(IVR), wie sie ein Wissenschaftlicher<br />
Arbeitskreis im Finanzministerium des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen vorschlägt,<br />
im Raum. An diesen Referenzmodellen<br />
orientierte sich die Struktur des<br />
Tagungsprogrammes.<br />
Univ.Prof. Dr. Dr.h.c. Dietrich Budäus,<br />
Universität Hamburg, referierte zu<br />
„Stand <strong>und</strong> Perspektiven des öffentlichen<br />
Rechnungswesens in Deutschland“.<br />
Er zeigte die unterschiedlichen Informationsprogramme<br />
auf, die mit der Klassischen<br />
Kameralistik, der Erweiterten<br />
Kameralistik, der Drei-Komponenten-<br />
Rechnung auf Basis der Doppik <strong>und</strong> der<br />
Integrierten Verb<strong>und</strong>rechnung im Sinne<br />
Integrierter Planungs- <strong>und</strong> Ist-Rechnungen<br />
verb<strong>und</strong>en sind. Am Beispiel der<br />
Eröffnungsbilanz der Freien <strong>und</strong> Hansestadt<br />
Hamburg, die sich an handelsrechtlichen<br />
Normen orientiert, zeigte er<br />
die Risken auf, die mit einer isolierten<br />
Steuerung über einen kameralistisch<br />
ausgerichteten Finanzhaushalt verb<strong>und</strong>en<br />
sind. Er plädierte <strong>für</strong> eine künftige<br />
Steuerung über einen ressourcenverbrauchsorientierten<br />
Ergebnishaushalt<br />
<strong>und</strong> damit <strong>für</strong> die Einrichtung einer auf<br />
doppischer Gr<strong>und</strong>lage geführten strukturierten<br />
Aufwands- <strong>und</strong> Ertragsrechnung<br />
(Ergebnisrechnung).<br />
Dr. Oliver Bachmann, IPSAS-Beauftragter<br />
der KPMG Zürich, berichtete über<br />
das <strong>Neue</strong> Rechnungsmodell (NRM) auf<br />
B<strong>und</strong>esebene in der Schweiz <strong>und</strong> die<br />
daraus abgeleiteten Reformaktivitäten<br />
auf Ebene der Kantone <strong>und</strong> Gemeinden<br />
(Harmonisiertes Rechnungsmodell 2 –<br />
HRM2). Die Schweizer Kantone <strong>und</strong><br />
Gemeinden führen schon seit dreißig<br />
Jahren eine auf doppischer Gr<strong>und</strong>lage<br />
geführte Laufende Rechnung, die die<br />
Selbstfinanzierungskraft <strong>für</strong> Investitionen<br />
(Abschreibungen <strong>und</strong> Ertragsüberschüsse)<br />
aufzeigt <strong>und</strong> mit einer Investitionsrechnung<br />
(im Sinne einer Vermögensänderungsrechnung)<br />
verb<strong>und</strong>en ist.<br />
Der Schweizer B<strong>und</strong><br />
hat mit Jahresbeginn<br />
2007 ein neues<br />
Finanzhaushaltsgesetz<br />
(FHG) in Kraft<br />
gesetzt, das „eine<br />
Rechnungslegung<br />
nach allgemein<br />
anerkannten Standards“<br />
(Art. 48) einfordert.<br />
Als solche<br />
Standards werden<br />
in der Schweiz, die<br />
sich schon seit längerer<br />
Zeit im Rechnungswesen<br />
der<br />
Die Schweizer Kantone<br />
<strong>und</strong> Gemeinden führen<br />
schon seit dreißig Jahren<br />
eine auf doppischer Gr<strong>und</strong>lage<br />
geführte Laufende<br />
Rechnung, die die Selbstfinanzierungskraft<br />
<strong>für</strong> Investitionen<br />
aufzeigt <strong>und</strong> mit<br />
einer Investitionsrechnung<br />
verb<strong>und</strong>en ist.<br />
Unternehmen tendenziell<br />
an Standards<br />
des angloamerikanischen<br />
Raums orientiert,<br />
die International<br />
Public Sector<br />
Accounting Standards<br />
(IPSAS)<br />
angesehen, die<br />
eine Harmonisierung<br />
des Rechnungswesens<br />
mit<br />
jenem der Wirtschaftsunternehmen<br />
(International<br />
Financial Reporting<br />
Standards –<br />
IFRS) anstreben.<br />
Elemente eines<br />
IPSAS Jahresabschlusses<br />
sind eine<br />
Bilanz (statement<br />
of financial position),<br />
eine Ergebnisrechnung(statement<br />
of financial performance), eine<br />
Mittelflussrechnung (cash-flow statement),<br />
eine Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />
(changes in net assets/equity)<br />
<strong>und</strong> ein Anhang (notes) angesehen.<br />
Anerkannte Basis <strong>für</strong> die Bewertung ist<br />
das Prinzip von „true & fair view“ <strong>und</strong><br />
damit die Bewertung zu Gegenwartswerten.<br />
Diese Ausrichtung auf B<strong>und</strong>esebene<br />
ist auch <strong>für</strong> die Rechnungslegung<br />
von Kantonen <strong>und</strong> Gemeinden maßgeblich.<br />
Auch Liechtenstein orientiert sich<br />
auf Gr<strong>und</strong> des Naheverhältnisses zur<br />
Schweiz an diesen Prinzipien, die auch<br />
<strong>für</strong> die Ausgestaltung der Planungsrechnungen<br />
ausschlaggebend sein sollen.<br />
Hon.Prof. Dr. Helfried Bauer, KDZ – Zentrum<br />
<strong>für</strong> Verwaltungsforschung, Wien,<br />
brachte seine persönlichen Überlegungen<br />
zur Weiterentwicklung des kommunalen<br />
Finanzmanagements ein <strong>und</strong><br />
betonte insbesondere den Governance-<br />
Aspekt, der zum Ressourcencontrolling,<br />
dem Produkt- bzw. Leistungscontrolling<br />
<strong>und</strong> zum Wirkungscontrolling<br />
als den<br />
zentralen Steue-<br />
rungsbereichen im<br />
neuen Finanzmanagement<br />
führt.<br />
Dynamische<br />
Verwaltung<br />
Einen besonderen<br />
Eindruck hat die Leiterin<br />
der Abteilung<br />
Finanzmanagement<br />
<strong>und</strong> Kommunale
Die Tagung<br />
Ein interessiertes Publikum arbeitete<br />
begeistert mit. Und ein Amtsleiter<br />
brachte es auf den Punkt:<br />
„Auch wenn es nicht gleich zu Veränderungen<br />
kommen wird, wissen<br />
wir, wohin der Zug fährt.“<br />
Ein beeindruckender Erfahrungsbericht:<br />
Brigitte Keller, Landratsamt<br />
Ebersberg/Bayern, referierte in<br />
sachlich f<strong>und</strong>ierter, aber auch<br />
humorvoller Weise über ihre Erfahrungen<br />
mit der Umstellung von der<br />
Kameralistik auf die Doppik.<br />
Steuerung im Landratsamt<br />
Ebersberg/Bayern hinterlassen. Sie referierte<br />
in sachlich f<strong>und</strong>ierter, aber auch<br />
humorvoller Weise über ihre Erfahrungen<br />
mit der Umstellung von der Kameralistik<br />
auf die Doppik. Ebersberg hat als<br />
erster bayerischer Landkreis 2005 auf<br />
die Doppik umgestellt <strong>und</strong> die bis dahin<br />
praktizierte Kameralistik aufgegeben.<br />
Diese Änderung in<br />
der Rechnungsorganisation<br />
reihte sich<br />
an eine Reihe von<br />
bereits in Gang<br />
gesetzter Reformmaßnahmen<br />
an.<br />
Bereits 2000 wurden<br />
in Ebersberg die<br />
wesentlichen Elemente<br />
des <strong>Neue</strong>n<br />
Steuerungsmodells,<br />
wie Zielformulierung,flächendeckende<br />
Vorgabe<br />
dezentraler Budgets<br />
in Verbindung mit<br />
einem Bonus-Malus-<br />
System, Kosten- <strong>und</strong><br />
Leistungsrechnung, Controlling, eingeführt.<br />
Die Einführung der Doppik wurde<br />
als ein Prozess angesehen, der nicht<br />
„von heute auf morgen“ zu bewerkstelligen<br />
war. An vier Beispielen wurde aufgezeigt,<br />
welche Möglichkeiten Politik<br />
<strong>und</strong> Verwaltung mit dem durch die Doppik<br />
ermöglichten Informationsprogramm<br />
zur gemeinsamen Problemlösung<br />
<strong>und</strong> Zukunftssicherung im Landkreis<br />
Ebersberg mit seinen Gemeinden<br />
vorfanden.<br />
Dr. Raim<strong>und</strong> Heiss, Stadtrat <strong>für</strong> Finanzen<br />
in Neulengbach, berichtete über das<br />
2001 gestartete Pilotprojekt der Stadtgemeinde<br />
Neulengbach im Auftrag der<br />
NÖ. Gemeindeverwaltungsschule <strong>und</strong><br />
Kommunalakademie in St. Pölten, im<br />
Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
in Niederösterreich eine<br />
umfassende Bilanzierung von Vermögen<br />
<strong>und</strong> Schulden auf handelsrechtlicher<br />
Gr<strong>und</strong>lage vorzunehmen.<br />
Finanzhaushalt <strong>und</strong><br />
Ergebnishaushalt<br />
Mag. Johann Eßl, Leiter des Bereichs<br />
Public Sector bei der KPMG Linz, berichtete<br />
über eine Studie unter allen österreichischen<br />
Städten <strong>und</strong> Gemeinden<br />
über 10.000 Einwohnern, die 2006<br />
durchgeführt wurde <strong>und</strong> Vergleiche mit<br />
einer ähnlich konzipierten Studie in<br />
Deutschland eröffnet. In 55 Prozent der<br />
befragten Gemeinden ist eine Reform<br />
der Rechnungsorganisation (noch) kein<br />
Dr. Raim<strong>und</strong> Heiss,<br />
Stadtrat <strong>für</strong> Finanzen in<br />
Neulengbach, berichtete<br />
über das 2001 gestartete<br />
Pilotprojekt der Stadtgemeinde<br />
Neulengbach im<br />
Auftrag der NÖ. Gemeindeverwaltungsschule<br />
<strong>und</strong><br />
Kommunalakademie in<br />
St. Pölten.<br />
Finanzen<br />
Thema. Die rechtlichen Voraussetzungen<br />
hie<strong>für</strong> fehlen, zum Teil gibt es auch <strong>für</strong><br />
Pilotprojekte keinen Freiraum. sieben<br />
Prozent der Städte treffen allerdings<br />
Vorbereitungen <strong>für</strong> eine Reform, in sechs<br />
Prozent der Gemeinden ist eine Reform<br />
nach eigenen Angaben im Gange. Ob<br />
der Ausgleich des Ergebnishaushalts (die<br />
laufenden Erträge müssen die laufenden<br />
Aufwendungen unter<br />
Berücksichtigung von<br />
Anlagenabschreibun-<br />
gen <strong>und</strong> Rückstellungserfordernissen<br />
decken)<br />
schwieriger zu bewerkstelligen<br />
ist als die<br />
Deckung des Finanzhaushalts,<br />
lässt sich<br />
nicht generell beantworten.<br />
Dies hängt von<br />
der Anlagen- <strong>und</strong> der<br />
Personalstruktur der<br />
jeweiligen Gemeinde<br />
ab.<br />
In der abschließenden<br />
Diskussion zeigte sich<br />
sehr deutlich eine Polarisierung<br />
in den vertretenen<br />
Standpunkten. Die Be<strong>für</strong>worter<br />
der Verwaltungskameralistik verwiesen<br />
auf die Notwendigkeit einer gesicherten<br />
finanziellen Gebarung der Gemeinden,<br />
worauf auch die bestehenden Haushalts<strong>und</strong><br />
Rechnungslegungsvorschriften<br />
abzielen. Die Be<strong>für</strong>worter des Public<br />
Management-Ansatzes erkannten im<br />
Drei-Komponenten-Rechnungswesen<br />
einen Ansatz zur stärkeren Ausrichtung<br />
an den erbrachten Verwaltungsleistungen<br />
<strong>und</strong> deren Bedeutung im Rahmen<br />
einer Wirkungsorientierten Verwaltungsführung.<br />
Einig war man sich in der<br />
Ansicht, dass die Rechnungsorganisation<br />
nicht losgelöst von den Steuerungserfordernissen<br />
in den Gemeinden gesehen<br />
werden kann <strong>und</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung<br />
gefordert sind, „an einem Strang<br />
zu ziehen“. Ohne Zweifel besteht in den<br />
österreichischen Gemeinden ein bedeutender<br />
Schulungs- <strong>und</strong> Beratungsbedarf,<br />
eine entsprechende Hilfestellung durch<br />
die Länder wird notwendig sein. Ein<br />
Amtsleiter brachte es auf den Punkt:<br />
„Auch wenn es nicht gleich zu Veränderungen<br />
kommen wird, wissen wir,<br />
wohin der Zug fährt.“<br />
Information<br />
Die Referate dieser Veranstaltung werden<br />
voraussichtlich im Sommer in<br />
einem Tagungsband im Universitätsverlag<br />
Rudolf Trauner Linz publiziert.<br />
Nähere Auskünfte erhalten Sie unter<br />
ibgu@jku.at.<br />
KOMMUNAL 21
Finanzen<br />
Fremdfinanzierung: Wozu brauchen die Gemeinden das Geld?<br />
Gemeinden sichern<br />
die Basis-Infrastruktur<br />
Die Finanzverschuldung der Gemeinden steht oft im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.<br />
In der öffentlichen Diskussion werden jedoch meist die Gründe von kommunalen<br />
Fremdfinanzierungen vernachlässigt. KOMMUNAL geht diesen Ursachen auf den Gr<strong>und</strong>.<br />
◆ Mag. Marc Schimpel<br />
Österreichs Bürgermeister/innen agieren<br />
als Finanzmanager ihrer Gemeinden<br />
sorgsam. Wie der Gemeindefinanzbericht<br />
2006 zeigt, nehmen die Gemeinden<br />
vor allem dann Fremdmittel auf,<br />
wenn es gilt, wichtige Investitionen zu<br />
finanzieren. In der Regel verursachen<br />
vor allem die Errichtung<br />
von Abwasserbeseitigungsanlagen<br />
oder der<br />
Ausbau <strong>und</strong> Erhalt des<br />
kommunalen StraßennetzesFremdfinanzierungsbedarf<br />
in den<br />
Gemeinden.<br />
2005 erhöhte sich die<br />
Finanzschuld der<br />
Gemeinden mit 181<br />
Millionen Euro (plus 1,7<br />
Prozent) relativ moderat.<br />
Auch die<br />
langjährige Betrachtung<br />
der Finanzschuldenentwicklung<br />
zeigt die<br />
Bedachtsamkeit, mit der<br />
die kommunalen Entscheidungsträger<br />
bei Fremdmittelaufnahmen umgehen.<br />
◆ Mag. Marc<br />
Schimpel ist Volkswirt in der Abteilung<br />
Wirtschaftspolitik <strong>und</strong> Recht /<br />
Vorstands assistenz der Kommunalkredit<br />
22 KOMMUNAL<br />
In der Regel verursachen<br />
vor allem die<br />
Errichtung von Ab -<br />
wasserbeseitigungsanlagen<br />
oder der Ausbau<br />
<strong>und</strong> Erhalt des<br />
kommunalen StraßennetzesFremdfinanzierungsbedarf.<br />
Mehr als zwei Drittel der<br />
Schulden beziehen sich<br />
auf rentierliche Bereiche<br />
Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der<br />
Finanzschulden beziehen<br />
sich auf Schulden<br />
von Betrieben mit<br />
marktbestimmter<br />
Tätigkeit, also auf rentierliche<br />
Bereiche, bei<br />
denen mehr als 50<br />
Prozent der Ausgaben<br />
durch Einnahmen<br />
gedeckt werden<br />
(Schuldenstand<br />
Deckungsart 2). Der<br />
Schuldendienst dieser<br />
Fremdmittel wird<br />
daher auch aus dem<br />
Gebührenhaushalt<br />
getragen. Bei weiteren<br />
28 Prozent der Finanzschulden<br />
handelt es sich um Schulden,<br />
deren Schuldendienst mehr als zur<br />
Hälfte aus allgemeinen Deckungsmitteln<br />
zu finanzieren ist (Schuldenstand<br />
Deckungsart 1). Schulden dieser Art<br />
belasten daher den kommunalen<br />
Finanzhaushalt stärker, da hier im<br />
Wesentlichen Abgaben <strong>und</strong> nicht<br />
Gebühreneinnahmen <strong>für</strong><br />
Tilgung <strong>und</strong> Zinsaufwand<br />
herangezogen werden kön-<br />
nen. Der Rest des Finanzschuldenstandes<br />
verteilt<br />
sich auf Schulden, die <strong>für</strong><br />
andere Gebietskörperschaften<br />
aufgenommen werden<br />
<strong>und</strong> deren Schuldendienst<br />
zumindestens zur Hälfte<br />
erstattet wird (Schuldenstand<br />
Deckungsart 3) sowie auf Schulden, die<br />
<strong>für</strong> sonstige Rechtsträger aufgenommen<br />
werden <strong>und</strong> deren Schuldendienst<br />
zumindest zur Hälfte erstattet wird<br />
(Schuldenstand Deckungsart 4). Die<br />
beiden letztgenannten Schuldenstände<br />
spielen betragsmäßig jedoch eine untergeordnete<br />
Rolle.<br />
Bei kleineren Gemeinden liegt der<br />
Anteil der „rentierlichen“ Schulden<br />
deutlich höher als im Durchschnitt: Bei<br />
Gemeinden bis 2500 Einwohnern beziehen<br />
sich knapp 80 Prozent der Schulden<br />
auf den rentierlichen Bereich, bei<br />
Gemeinden zwischen 10.000 <strong>und</strong><br />
20.000 Einwohnern sind es immer noch<br />
70 Prozent. Der Anteil der „rentierlichen“<br />
Schulden nimmt mit der Gemeindegrößenklasse<br />
ab. Dieser Umstand<br />
erklärt sich dadurch, dass in größeren<br />
Gemeinden die Versorgungs- <strong>und</strong> Entsorgungsnetze<br />
bereits zu großen Teilen<br />
ausgebaut sind bzw. in Städten aus den<br />
Gemeindebudgets zur Gänze ausgegliedert<br />
wurden.<br />
Gemeinden investieren<br />
in Basisinfrastruktur<br />
Mit ihren Investitionen sichern die<br />
Gemeinden das reibungslose Funktionieren<br />
der regionalen<br />
Basisinfrastruktur. Die<br />
Gemeinden leisten<br />
Mit ihren<br />
Investitionen sichern<br />
die Gemeinden das<br />
reibungslose Funktionieren<br />
der regionalen<br />
Basisinfrastruktur.<br />
damit einen wesentlichen<br />
Beitrag <strong>für</strong> den<br />
Wirtschaftsstandort<br />
Österreich. Ihre Inves -<br />
titionsstruktur ist<br />
daher durch die Aufgabenerfüllung<br />
im
Investitionsstruktur<br />
der österreichischen Gemeinden 2005 (in Prozent der<br />
Gesamtinvestitionen nach Größenklassen)<br />
Investitionsstruktur<br />
der Betriebe mit marktbestimmter Tätigkeit 2005<br />
Struktur des Finanzschuldenstandes 2005<br />
(nach Größenklassen in Prozent des Gesamtschuldenstandes)<br />
Bereich Dienstleistungen geprägt. Die<br />
Voranschlagsgruppe Dienstleistungen<br />
enthält die Gebarung <strong>für</strong> öffentliche<br />
Einrichtungen wie Wasserversorgung,<br />
Abwasser- oder Müllbeseitigung, die<br />
größtenteils in Form von Betrieben mit<br />
marktbestimmter Tätigkeit erfüllt werden.<br />
2005 betrug der Anteil der Voranschlagsgruppe<br />
Dienstleistungen an den<br />
gesamten Bruttoinvestitionen von 1961<br />
Millionen Euro 54 Prozent (1052 Millionen).<br />
Weitere 439 Millionen Euro (22<br />
Prozent) wurden von den Gemeinden<br />
<strong>für</strong> Investitionen im Bereich Straßen,<br />
Wasserbau <strong>und</strong> Verkehr aufgewendet.<br />
Knapp elf Prozent oder 213 Millionen<br />
Euro wurde in Unterricht, Erziehung<br />
<strong>und</strong> Sport investiert.<br />
Die Investitionsausgaben <strong>für</strong> Dienstleis -<br />
tungen nehmen besonders in Gemeinden<br />
zwischen 20.000 <strong>und</strong> 50.000 Einwohnern<br />
einen hohen Stellenwert ein.<br />
Das erklärt sich vor allem mit den zentralörtlichen<br />
<strong>und</strong> ballungsraumspezifischen<br />
Aufgaben, die diese Gemeinden<br />
wahrnehmen müssen. Während kleinere<br />
Gemeinden vor allem in Wasser-<br />
Quelle: Kommunalkredit Austria, Statistik Austria 2006<br />
ver- <strong>und</strong> Abwasserentsorgung zu inves -<br />
tieren haben, kommen bei größeren<br />
Gemeinden oft auch Investitionen <strong>für</strong><br />
Straßenverkehrs-, Kultur- <strong>und</strong> Freizeitbetriebe<br />
hinzu. Der relativ geringe<br />
Investitionsanteil von Dienstleistungen<br />
bei Städten über 50.000 Einwohnern ist<br />
auf Ausgliederungen aus den<br />
Gemeinde budgets zurückzuführen.<br />
Bei den Investitionsausgaben spielen<br />
Betriebe mit marktbestimmter Tätigkeit<br />
eine zentrale Rolle: 81 Prozent aller<br />
Investitionen im Bereich Dienstleistungen<br />
<strong>und</strong> 43 Prozent der gesamten kommunalen<br />
Investitionen werden von<br />
Betrieben mit marktbestimmter Tätigkeit<br />
wahrgenommen.<br />
Der Löwenanteil der Investitionsausgaben<br />
der Betriebe mit marktbestimmter<br />
Tätigkeit entfällt wiederum auf den<br />
Bereich Abwasserbeseitigung <strong>und</strong> Wasserversorgung:<br />
62 Prozent der Investitionsausgaben<br />
entfallen auf Betriebe der<br />
Abwasserbeseitigung, gefolgt von<br />
Investitionen von Betrieben der Wasserversorgung<br />
mit einem Anteil von knapp<br />
16 Prozent.<br />
Finanzen<br />
Fremdfinanzierungs -<br />
kosten steigen wieder<br />
Die Fremdfinanzierung von langfristigen<br />
Investitionsprojekten ist ökonomisch<br />
sinnvoll. Abwasserbeseitigungsanlagen<br />
oder Wasserversorgungssysteme sind<br />
Projekte mit Laufzeiten von 25 oder<br />
mehr Jahren. Es ist daher durchaus legitim,<br />
die Finanzierungslast dieser Projekte<br />
über mehrere Jahre zu verteilen. Die<br />
Kosten, die den Gemeinden dabei entstehen,<br />
waren zwar<br />
ab 2001 deutlich<br />
rückläufig –<br />
sie reduzierten<br />
sich von 386<br />
Millionen Euro<br />
auf 276 Millionen<br />
im Jahr<br />
2005; die durchschnittlicheVerzinsung<br />
über<br />
alle Schuldenarten<br />
fiel im gleichen<br />
Zeitraum<br />
von 3,95 Prozent<br />
auf 2,57 –<br />
seit Dezember 2005 hat sich jedoch der<br />
Zinstrend wieder gedreht. Der europäische<br />
Leitzins stieg seither deutlich von<br />
zwei Prozent auf mittlerweile 3,75 Prozent.<br />
Die Gemeinden hatten daher<br />
bereits in ihren Rechnungsabschlüssen<br />
<strong>für</strong> das Jahr 2006 höhere Zinskosten zu<br />
verzeichnen. Für 2007 ist mit zusätzlichen<br />
Zinskosten von r<strong>und</strong> 50 Millionen<br />
Euro zu rechnen. Die kommunalen Entscheidungsträger<br />
agieren in ihrem<br />
Finanzschuldenmanagement jedoch<br />
immer professioneller, sodass sie Zinssteigerungen<br />
nicht hilflos ausgeliefert<br />
sind. Immer öfter führen Gemeinden<br />
gemeinsam mit ihren Finanzberatern<br />
detaillierte Analysen ihrer Darlehensportfolios<br />
durch, um so Einsparungspotenziale<br />
zu finden <strong>und</strong> mit Hilfe von modernen<br />
Finanzprodukten zu nützen.<br />
Die kommunalen<br />
Entscheidungsträger<br />
agieren in ihrem Finanzschuldenmanagement<br />
immer professioneller,<br />
sodass sie Zinssteigerungen<br />
nicht hilflos<br />
ausgeliefert sind.<br />
Gemeindefinanzbericht 2006<br />
Der Gemeindefinanzbericht 2006 wurde<br />
auch heuer wieder von der Kommunalkredit<br />
Austria (www.kommunalkredit.at) – in<br />
Zusammenarbeit mit dem Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> (www.gemeindeb<strong>und</strong>.at)<br />
<strong>und</strong> dem Österreichischen Städteb<strong>und</strong><br />
(www.staedteb<strong>und</strong>.at) – herausgegeben<br />
<strong>und</strong> kann unter www.kommunal<br />
kredit.at/gemeindefinanzbericht2006 ab<br />
sofort bezogen werden.<br />
Exklusiv stehen seit Jänner <strong>für</strong> sämtliche<br />
Nutzer der E-Government-Plattform<br />
www.kommunalnet.at die Benchmarks<br />
ihrer eigenen Gemeinde zur Verfügung.<br />
KOMMUNAL 23
Recht & Verwaltung<br />
Werbungskosten von Politikern: Ermittlung <strong>und</strong> Dokumentierung<br />
Rechnungsbelege:<br />
Nachträgliche Nachweise<br />
sind unmöglich<br />
Bei Werbungskosten dürfen sich politische Funktionäre nicht nur auf die Rechtsansicht<br />
des BMF verlassen, sondern sollten auch die Rechtsprechung des VwGH im Auge behalten,<br />
da diese in einigen Punkten von der Verwaltungspraxis abweicht.<br />
◆ Mag. Florian Raab<br />
Für politische Funktionäre gelten hinsichtlich<br />
der Werbungskosten besondere<br />
Bestimmungen, die in den Rz 383a ff<br />
der Lohnsteuerrichtlinien 2002 (kurz<br />
LStR) festgelegt sind.<br />
Richtlinien geben die<br />
Rechtsansicht des BMF<br />
wieder <strong>und</strong> entfalten als<br />
unverbindliche Auslegungsbehelfe<br />
<strong>für</strong> die<br />
Finanzämter keine Bindungswirkung.<br />
Die Praxis<br />
zeigt allerdings, dass<br />
sich die Finanzämter<br />
regelmäßig an die in den<br />
Erlässen vertretenen<br />
Rechtsansichten halten.<br />
Wollen politische Funktionäre im Abgabenverfahren<br />
den Instanzenzug bestreiten,<br />
müssen sie unbedingt beachten,<br />
dass die Rechtsansicht des BMF als Verwaltungsbehörde<br />
sowohl <strong>für</strong> den Unab-<br />
◆ Mag. Florian Raab ist Steuer -<br />
berater-Berufsanwärter bei der<br />
KommunalConsult GmbH in Graz<br />
24 KOMMUNAL<br />
Ein angefochtener<br />
Bescheid kann auch<br />
zu ungunsten des<br />
Beschwerdeführers<br />
abgeändert werden.<br />
hängigen Finanzsenat (UFS) als Abgabenbehörde<br />
zweiter Instanz als auch <strong>für</strong><br />
den Verwaltungsgerichtshof (VwGH) als<br />
Höchstgericht unbeachtlich ist. Die<br />
Spruchpraxis des<br />
VwGH <strong>und</strong> des UFS ist<br />
in einigen Punkten<br />
strenger als die Rechtsansicht<br />
des BMF. Da es<br />
im Verfahren vor dem<br />
VwGH bzw. UFS kein<br />
Verböserungsverbot<br />
gibt, kann ein angefochtener<br />
Bescheid<br />
auch zu ungunsten des<br />
beschwerdeführenden<br />
Abgabepflichtigen abgeändert werden.<br />
Partei- <strong>und</strong> Klubbeiträge<br />
Unter Klubbeiträgen, umgangssprachlich<br />
auch als „Parteisteuer“ bezeichnet,<br />
versteht man Beträge, die von einem<br />
politischen Funktionär an die ihn entsendende<br />
politische<br />
Partei <strong>und</strong> deren Organisationen<br />
geleistet<br />
werden. Nach der Rz<br />
383a LStR stellen alle<br />
Zahlungen an politische<br />
Parteien, deren<br />
Organisationen <strong>und</strong><br />
Gliederungen sowie an<br />
parteinahe Vereine, die<br />
aufgr<strong>und</strong> einer politischen<br />
Funktion geleistet werden müssen,<br />
abzugsfähige Werbungskosten dar.<br />
Nicht abzugsfähig sind hingegen Mit-<br />
gliedsbeiträge an die Partei oder ihre<br />
Gliederungen, da sie auch von Mitgliedern<br />
ohne politische Funktion geleistet<br />
werden. Diese Rechtsansicht entspricht<br />
der Rechtsprechung des VwGH.<br />
Diese Aufwendungen stellen aber nur<br />
insoweit Werbungskosten dar, als sie<br />
aufgr<strong>und</strong> einer politischen Funktion<br />
<strong>und</strong> in statutenmäßiger Höhe geleistet<br />
werden. Übersteigen diese Beträge die<br />
festgesetzte Höhe, liegen insoweit freiwillige<br />
Zuwendungen vor, die nicht<br />
abzugsfähige Aufwendungen darstellen.<br />
Bewirtungsspesen<br />
Nach der Rz 383c LStR ist die Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> eine Abzugsfähigkeit von<br />
Bewirtungsspesen eine überwiegende<br />
berufliche Veranlassung. Sie ist dann<br />
anzunehmen, wenn die Bewirtung im<br />
Rahmen politischer Veranstaltungen<br />
oder zur Informationsbeschaffung<br />
erfolgt sowie bei Einladungen <strong>und</strong><br />
Bewirtungen<br />
außerhalb des<br />
Haushalts des Poli-<br />
Die betriebliche oder<br />
berufliche Veranlassung<br />
müssen in jedem Einzelfall<br />
nachgewiesen werden.<br />
tikers, wenn daraus<br />
ein Werbecharakter<br />
abgeleitet werden<br />
kann. Beruflich veranlassteBewirtungsspesen<br />
sind<br />
im Ausmaß von 50<br />
Prozent abzugs-<br />
fähig.<br />
Der VwGH wendet bei Bewirtungsspesen<br />
<strong>für</strong> beruflich bedingte Einladungen
Gr<strong>und</strong>sätzlich stellen Werbegeschenke<br />
(zum Beispiel Spenden) freiwillige Zuwendungen<br />
dar, weil sie ohne rechtliche Verpflichtung<br />
geleistet werden.<br />
von Politikern dieselben Gr<strong>und</strong>sätze an,<br />
die auch <strong>für</strong> Unternehmer im Rahmen<br />
der Geschäftsfre<strong>und</strong>esbewirtung gelten.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass es<br />
sich hierbei um Repräsentationsaufwendungen<br />
handelt, die generell nicht<br />
abzugsfähig sind. Der VwGH führt aus,<br />
dass das gesellschaftliche Ansehen eines<br />
Unternehmers durch die Bewirtung seiner<br />
Geschäftsfre<strong>und</strong>e steigt <strong>und</strong> dieser<br />
Umstand auch auf Politiker umgelegt<br />
werden könnte, die andere Personen<br />
(potenzielle Wähler, politische Funktionäre<br />
oder Journalisten) einladen.<br />
Nach der Rechtsprechung <strong>und</strong> Verwaltungspraxis<br />
sind Aufwendungen <strong>für</strong> die<br />
eigene Geburtstagsfeier nicht abzugsfähig,<br />
da daraus keine Rückschlüsse auf<br />
allfällige Wahlerfolge möglich sind.<br />
Bewirtungsspesen sind nur dann<br />
abzugsfähig, wenn der Steuerpflichtige<br />
nachweisen kann, dass die Bewirtung<br />
Werbezwecken dient <strong>und</strong> die betriebliche<br />
oder berufliche Veranlassung bei<br />
Weitem überwiegt.<br />
Diese beiden Voraussetzungen<br />
müssen in<br />
jedem Einzelfall nach-<br />
gewiesen werden. Der<br />
Politiker hat also in<br />
jedem einzelnen Fall<br />
nachzuweisen, dass<br />
die Bewirtung im Rahmen<br />
einer politischen<br />
oder wahlwerbenden<br />
Veranstaltung stattgef<strong>und</strong>en<br />
hat. Es müssen Beweise vorgelegt<br />
werden, aus denen klar der Zweck<br />
der Bewirtung hervorgeht, also etwa<br />
der Spesenbeleg mit der Kopie der Veranstaltungseinladung<br />
oder die Angabe<br />
von Zeugen. Die Rechnung muss auf<br />
den Namen des Politikers ausgestellt<br />
sein <strong>und</strong> nicht auf eine Partei oder eine<br />
Organisation.<br />
(Werbe-)geschenke,<br />
Blumen<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich stellen Werbegeschenke<br />
(zum Beispiel Spenden) freiwillige<br />
Zuwendungen dar, weil sie freiwillig<br />
ohne rechtliche Verpflichtung geleistet<br />
werden. Sie beruhen überwiegend auf<br />
einer beruflichen Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> werden<br />
in der Hoffnung auf einen zukünftigen<br />
politischen Nutzen geleistet. Die<br />
üblichen Werbegeschenke von politischen<br />
Funktionären im Wahlkampf,<br />
stellen abzugsfähige Aufwendungen<br />
dar, da sie als Werbeträger <strong>für</strong> den politischen<br />
Funktionär fungieren <strong>und</strong> oft<br />
auch eine politische Botschaft vermitteln<br />
sollen.<br />
Davon zu unterscheiden sind Aufmerk-<br />
Recht & Verwaltung<br />
samkeiten oder Gelegenheitspräsente,<br />
die aus einem bestimmten Anlass<br />
gewährt werden. Nach der Rz 383b<br />
LStR stellen im Wahlkreis des politischen<br />
Funktionärs getätigte Blumen<strong>und</strong><br />
Kranzspenden, Billets <strong>und</strong> Sachgeschenke<br />
wegen des Werbecharakters<br />
abzugsfähige Aufwendungen dar. Auch<br />
bei Blumen <strong>und</strong> Kranzspenden sowie<br />
Geschenken an Wähler außerhalb des<br />
Wahlkampfs geht die Verwaltungspraxis<br />
<strong>und</strong> auch ein Teil der Lehre regelmäßig<br />
von einer Abzugsfähigkeit als Werbungskosten<br />
aus.<br />
Ausgaben beim<br />
Ballbesuch<br />
Nach der Judikatur<br />
des VwGH sind Kosten<br />
<strong>für</strong> Tageszeitungen<br />
nichtabzugsfähige<br />
Aufwendungen.<br />
Nach Rz 283b LStR handelt es sich bei<br />
Spenden <strong>und</strong> Zahlungen anlässlich<br />
eines Ballbesuchs (wie Eintrittskarten,<br />
Fahrtkosten, nicht aber Bewirtungskosten)<br />
im Wahlkreis des politischen<br />
Funktionärs um<br />
abzugsfähige Werbungskosten,<br />
da<br />
regelmäßig von einer<br />
beruflichen Veranlassung<br />
auszugehen ist.<br />
Damit soll der Rechtsprechung<br />
des VwGH<br />
entsprochen werden,<br />
wonach Aufwendungen<br />
im Zusammenhang<br />
mit Ballbesuchen<br />
nur dann als Werbungskosten<br />
absetzbar sind, wenn der Ballbesuch<br />
beruflich veranlasst ist <strong>und</strong> nicht der<br />
Unterhaltung dient. Die Rechtsansicht<br />
der Verwaltungspraxis, wonach immer<br />
eine berufliche Veranlassung vorliegt,<br />
ist aber <strong>für</strong> den UFS bzw. den VwGH<br />
nicht bindend. Es kann nicht ausgeschlossen<br />
werden, dass im Einzelfall<br />
eine politische Veranlassung verneint<br />
wird <strong>und</strong> somit keine abzugsfähigen<br />
Werbungskosten vorliegen. Auch in diesem<br />
Zusammenhang ist eine genaue<br />
Dokumentierung anzuraten. Der politische<br />
Funktionär müsste nachweisen,<br />
dass der Ballbesuch nicht der eigenen<br />
Unterhaltung diente <strong>und</strong> dass er werbewirksam<br />
war. Eine solche Werbewirksamkeit<br />
wird etwa bei einer Erwähnung<br />
in der Lokalpresse gegeben sein,<br />
weswegen anzuraten ist, derartige Artikel<br />
zu Dokumentationszwecken aufzubewahren.<br />
Fachliteratur<br />
Gemäß Rz 383e LStR sind Aufwendungen<br />
<strong>für</strong> Fachliteratur als Werbungskosten<br />
abzugsfähig, wenn eine berufliche<br />
Veranlassung vorliegt. Es muss ein ein-<br />
KOMMUNAL 25
Recht & Verwaltung<br />
deutiger <strong>und</strong> ausschließlicher Zusammenhang<br />
mit der Erzielung von Einkünften<br />
gegeben sein. Eine Abzugsfähigkeit<br />
liegt auch dann vor, wenn die<br />
Fachliteratur zur Berufsausübung verwendet<br />
werden kann. Ein unmittelbarer<br />
Zusammenhang mit der politischen<br />
Tätigkeit muss gegeben sein.<br />
Nicht abzugsfähig sind sowohl nach der<br />
Verwaltungspraxis als auch der Rechtsprechung<br />
Aufwendungen <strong>für</strong> Literatur<br />
von allgemeinem Interesse <strong>und</strong> solcher,<br />
die der Allgemeinbildung dient (wie<br />
Atlanten, Lexika <strong>und</strong> Nachschlagewerke).<br />
Der VwGH vertritt bezüglich<br />
Literatur von allgemeinem Interesse ein<br />
weites Begriffsverständnis. So handelt es<br />
sich bei den Bezugskosten <strong>für</strong> Tageszeitungen<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftsmagazinen um<br />
nichtabzugsfähige Aufwendungen. Sie<br />
stellen auch dann keine Arbeitsmittel<br />
dar, wenn sie beruflich interessante<br />
Informationen enthalten. Diese strenge<br />
Rechtsansicht wird vom BMF nicht<br />
geteilt, denn nach Rz 383e LStR ist ab<br />
dem dritten Abonnement <strong>für</strong> politische<br />
Funktionäre eine Abschreibung als Werbungskosten<br />
möglich. Es kann <strong>für</strong> diese<br />
Rechtsansicht der Verwaltung im Instanzenzug<br />
allerdings keine „Bestandsgarantie“<br />
gegeben werden.<br />
Abgesehen<br />
davon stellen die<br />
Kosten einzelner<br />
Zeitungen <strong>und</strong><br />
Magazine dann<br />
Werbungskosten<br />
dar, wenn darin<br />
Artikel abgedruckt<br />
sind, die <strong>für</strong> den<br />
politischen Bereich<br />
des Politikers<br />
bedeutsam sind.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich muss vom Politiker immer<br />
der konkrete Zusammenhang zwischen<br />
der Literatur <strong>und</strong> der politischen Tätigkeit<br />
dargelegt werden. Es ist ein Beleg<br />
erforderlich, auf dem das angeschaffte<br />
Werk genau bezeichnet wird. Bezeichnungen<br />
wie „Fachliteratur“ oder „Zeitungen<br />
<strong>und</strong> Zeitschriften“ sind zu allgemein<br />
<strong>und</strong> daher nicht ausreichend.<br />
Fahrtkosten<br />
Nach Rz 383d LStR können Reisekosten<br />
als Werbungskosten geltend gemacht<br />
werden, wenn keine Dienstreise vorliegt.<br />
Im Bereich der Fahrtkosten gibt es<br />
keine wesentlichen Unterschiede zwischen<br />
der Verwaltungspraxis <strong>und</strong> der<br />
Rechtsprechung des VwGH. Dies ist darauf<br />
zurückzuführen, dass nach der Rz<br />
383d LStR <strong>für</strong> Fahrtkosten politischer<br />
Funktionäre keine Sonderregelungen,<br />
sondern die allgemeinen steuerlichen<br />
26 KOMMUNAL<br />
<strong>Neue</strong> Tatsachen <strong>und</strong><br />
Beweise finden im Verfahren<br />
vor dem VwGH keine<br />
Berücksichtigung mehr.<br />
Je genauer die Belegsammlung ist, <strong>und</strong> je besser der Zusammenhang zwischen der<br />
politischen Veranlassung <strong>und</strong> den geltend gemachten Werbungskosten nachgewiesen<br />
werden kann, umso eher kommt es auch zu einer Anerkennung im Instanzenzug.<br />
Bestimmungen gelten. Es kommt also<br />
auf die berufliche/politische Veranlassung<br />
der Fahrt an. Diese ist auch bei<br />
Fahrten gegeben, die durch die Funktion<br />
des Politikers bedingt sind <strong>und</strong><br />
nicht auf Fahrten zu politischen Veranstaltungen<br />
im engeren Sinn beschränkt.<br />
Für Fahrtkosten zwischen dem Wohnsitz<br />
<strong>und</strong> der Arbeitsstätte können keine<br />
Fahrtkosten geltend gemacht werden,<br />
da diese bereits durch den Verkehrsabsetzbetrag<br />
<strong>und</strong> ein<br />
allfälliges Pendlerpauschale<br />
abgegolten<br />
sind. Wenn der politi-<br />
sche Funktionär<br />
(auch) Mandatar<br />
einer gesetzgebenden<br />
Körperschaft ist (Parlament,<br />
Landtag),<br />
stellt der Sitz dieser<br />
gesetzgebenden Körperschaft<br />
nach der<br />
VwGH-Judikatur einen weiteren Mittelpunkt<br />
der politischen Tätigkeit dar.<br />
Fahrten zum Sitz der gesetzgebenden<br />
Körperschaft sind diesfalls als Werbungskosten<br />
absetzbar. Für andere<br />
Fahrten als jene zwischen Wohnsitz <strong>und</strong><br />
Arbeitstelle, die mit dem Privat-Kfz<br />
unternommen werden, können entweder<br />
die tatsächlichen Kosten oder das<br />
amtliche Kilometergeld als Werbungskosten<br />
berücksichtigt werden (Fahrtenbuch<br />
oder ähnliche Aufzeichnungen<br />
erforderlich).<br />
Reisespesen<br />
Bei beruflich (politisch) veranlassten<br />
Reisen, etwa zu Partei- oder Fortbildungsveranstaltungen,<br />
stehen dem politischen<br />
Funktionär neben den Fahrtkosten<br />
auch pauschale Tages- <strong>und</strong> Nächtigungsgelder<br />
zu (Rz 383d LStR). Bei<br />
Auslandsreisen (Studienreisen) ist <strong>für</strong><br />
eine Abzugsfähigkeit der anfallenden<br />
Aufwendungen der Nachweis der<br />
nahezu ausschließlichen politischen Veranlassung<br />
der Reise notwendig (Rz 383<br />
f iVm Rz 389 <strong>und</strong> 390 LStR), wobei<br />
nach der Rechtsprechung ein strenger<br />
Maßstab abzulegen ist. Nach der Judikatur<br />
des VwGH sind die Kosten solcher<br />
Studienreisen nur dann abzugsfähig,<br />
wenn sie im Rahmen einer lehrgangsmäßigen<br />
Organisation oder in einer<br />
Weise durchgeführt werden, dass ihre<br />
ausschließliche oder bei Weitem überwiegende<br />
berufliche (politische)<br />
Bedingtheit einwandfrei erkennbar ist<br />
<strong>und</strong> dadurch die Möglichkeit eines pri-<br />
Die Lohnsteuerrichtlinien<br />
Die Lohnsteuerrichtlinien sind auf<br />
der Homepage des BMF abrufbar<br />
unter: https://findok.bmf.gv.at/<br />
findok/welcome.do<br />
Fact-Box RFG<br />
Mehr zum Thema Werbungskosten finden<br />
Sie im Heft 1/2007 der RFG – Recht &<br />
Finanzen <strong>für</strong> Gemeinden. RFG ist eine<br />
Kooperation zwischen dem <strong>Österreichischer</strong><br />
Gemeindeb<strong>und</strong>, Kommunalkredit,<br />
kommunal consult, Leitner + Leitner, RPW<br />
NÖ GBG <strong>und</strong> dem Verlag MANZ.<br />
Abopreis:<br />
Jahresabonnement (4 Ausgaben) 2007 <strong>für</strong><br />
Mitglieder des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
95 Euro inkl. Versand (anstelle 115<br />
Euro). Einzelheft 34,50 Euro.<br />
MANZ Bestellservice:<br />
Tel: (01) 531 61-100<br />
Fax: (01) 531 61-455<br />
E-Mail: bestellen@manz.at<br />
Das aktuelle Inhaltsverzeichnis finden<br />
Sie unter www.manz.at/rfg.
vaten Reisezwecks nahezu ausgeschlossen<br />
werden kann. Andernfalls sind die<br />
gesamten Aufwendungen nicht abzugsfähig.<br />
Dies führt dazu, dass bei Reisen bzw.<br />
Veranstaltungen mit einem sogenannten<br />
Mischprogramm aus privaten <strong>und</strong><br />
beruflichen Aktivitäten nichtabzugsfähige<br />
Aufwendungen der privaten<br />
Lebensführung vorliegen. Die berufliche<br />
Veranlassung kann durch Zahlungsnachweise,<br />
Seminar- <strong>und</strong> Kursunterlagen<br />
oder die Bekanntgabe der Personen,<br />
auf deren Einladung die Veranstaltung<br />
besucht wurde, erfolgen.<br />
Aufgepasst:<br />
<strong>Neue</strong>rungsverbot<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass<br />
die Verwaltungspraxis in einigen Bereichen<br />
großzügiger ist als die ständige<br />
Judikatur des VwGH. Auch an den<br />
Nachweis der beruflichen (politischen)<br />
Veranlassung bzw. des Werbezwecks<br />
werden von der Verwaltung weniger<br />
strenge Anforderungen gestellt als von<br />
der Rechtsprechung. Dies muss vom<br />
Abgabepflichtigen bereits von Anfang<br />
an berücksichtlicht werden, da im Verfahren<br />
vor dem VwGH ein strenges<br />
<strong>Neue</strong>rungsverbot herrscht. Das bedeutet,<br />
der VwGH prüft den angefochtenen<br />
Bescheid nur aufgr<strong>und</strong> des Sachverhalts,<br />
der dem Bescheid von der Abgabenbehörde<br />
zugr<strong>und</strong>e gelegt wurde.<br />
<strong>Neue</strong> Tatsachen <strong>und</strong> Beweise dürfen im<br />
Verfahren vor dem VwGH keine<br />
Berücksichtigung mehr finden,<br />
nachträgliche Nachweise sind also<br />
unmöglich. Diese Überlegungen sollten<br />
schon bei der Erstellung der Einkommensteuererklärung<br />
Berücksichtigung<br />
finden. Je genauer die Belegsammlung<br />
ist <strong>und</strong> je besser der Zusammenhang<br />
zwischen der politischen Veranlassung<br />
<strong>und</strong> den geltend gemachten Werbungskosten<br />
nachgewiesen werden kann,<br />
umso eher kommt es auch zu einer<br />
Anerkennung im Instanzenzug.<br />
◆ Dipl.-Ing. Christian Hlavac<br />
Wir wissen, dass der Klimawandel von<br />
Menschen gemacht ist. Auch die Ursachen<br />
sind bereits gut erforscht. Die<br />
Herausforderung besteht laut Klimaexperten/innen<br />
nun darin, die Folgen des<br />
Klimawandels richtig einzuschätzen<br />
<strong>und</strong> mit diesen<br />
Folgen umzugehen.<br />
Die menschlich<br />
bedingten (Mit-<br />
)Ursachen des Klimawandels<br />
sind<br />
klar definierbar.<br />
Der hohe Ausstoß<br />
an sogenannten<br />
„klimaschädlichen“<br />
Stoffen, v.a.<br />
von Kohlenstoffdioxid, Methangas <strong>und</strong><br />
Distickstoffoxid, führt zur Verstärkung<br />
des natürlichen Klimaeffekts, der die<br />
Erde vor einer starken Auskühlung<br />
bewahrt.<br />
Weltweit ist laut IPCC (Inter-Governmental<br />
Panel on Climate Change) in<br />
den letzten 100 Jahren ein Temperaturanstieg<br />
der Erdoberfläche von 0,6 bis<br />
ein Grad Celsius im Jahresmittel zu<br />
verzeichnen. Die 1990er Jahre waren<br />
global gesehen die wärmste Dekade<br />
seit Beginn der Temperaturmessungen<br />
um 1860. In Österreich <strong>und</strong> in den<br />
Alpen stiegen die mittleren Temperaturen<br />
seit 1860 um 1,8 Grad Celsius. Die<br />
Klimawandel & Tourismus<br />
Klimawandel: Was Gemeinden tun können<br />
Verdrängen,<br />
anpassen oder<br />
vermeiden<br />
„Klimawandel findet statt“. So die ernüchternde Situation<br />
am Beginn des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts. Weltweit ist sich die<br />
Wissenschaft inzwischen einig, dass der globale Klimawandel<br />
<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Temperaturerhöhung<br />
Realität sind.<br />
Die Daten zeigen,<br />
dass der Klimawandel<br />
in den alpinen<br />
Regionen stärkere<br />
Auswirkungen hat.<br />
Daten zeigen, dass der Klimawandel in<br />
den alpinen Regionen stärkere Auswirkungen<br />
hat.<br />
Klimaänderung: Folgen<br />
<strong>für</strong> den Tourismus<br />
Folgende Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> Tourismus werden durch<br />
die Änderung des Klimas vor<br />
allem in Mitteleuropa <strong>und</strong><br />
den alpinen Regionen verändert:<br />
◆ Verschiebung der Saisonen<br />
(kürzere Wintersaison)<br />
◆ Weniger Schnee in Summe<br />
◆ Schmelzende Gletscher<br />
◆ Dipl.-Ing.<br />
Christian<br />
Hlavac ist Lehrbeauftragter <strong>für</strong> „Touristische<br />
Raumplanung“ <strong>und</strong> „Tourismus<br />
<strong>und</strong> Erholungsplanung“ an der<br />
Universität <strong>für</strong> Bodenkultur Wien<br />
KOMMUNAL 27
Klimawandel & Tourismus<br />
◆ Zeitspanne, die beschneit wird/werden<br />
muss, wird deutlich größer<br />
◆ Heißere Sommer/höhere Unwettergefahr<br />
◆ Geographische Verlagerung des Sommertourismus<br />
(z.B. statt Alpenseen<br />
nun Ostseeinseln als Ziele)<br />
◆ Auftauen des Permafrostes (dauernd<br />
gefrorene Bodenschichten ab r<strong>und</strong><br />
2600 Höhenmetern): Die Gefährdung<br />
von Infrastruktur <strong>und</strong> Wohngebieten<br />
nimmt zu.<br />
◆ Änderung der Vegetation <strong>und</strong> damit<br />
des Landschaftsbildes. Durch das klimabedingte<br />
Wandern von Pflanzen<br />
<strong>und</strong> Tieren in höhere Lagen verschwinden<br />
diese. Dies führt – auch<br />
durch die nötige veränderte Bewirtschaftung<br />
alpiner Flächen – zu Veränderungen<br />
des Landschaftsbildes<br />
von Kultur- <strong>und</strong> Naturlandschaften.<br />
Strategien: Verdrän gung<br />
bis Vermeidung<br />
Klimaexperten/innen fordern, dass sich<br />
auch der Tourismus<br />
a) auf den Wandel einstellt,<br />
b) anpasst <strong>und</strong><br />
c) aktiv um Ursachenbekämpfung<br />
bemüht.<br />
Für die Entwicklung des Wintertourismus<br />
in den Alpen haben Bürki/Elsasser<br />
(2003) Anpassungs- <strong>und</strong> Vermeidungsstrategien<br />
entwickelt. Ergänzt muss<br />
diese Aufzählung<br />
durch<br />
eine in den<br />
1990er Jah-<br />
ren <strong>und</strong> noch<br />
im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
oft<br />
anzutreffende<br />
Strategie werden:<br />
Die Verdrängungsstrategie.<br />
Die Reduktion<br />
der tourismusbedingtenEmissionen<br />
von<br />
Treibhausgasen<br />
durch<br />
energieeffiziente<br />
Tourismusbetriebe <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
im Verkehr sind Handlungsempfehlungen<br />
der Vermeidungsstrategie.<br />
Anpassungsstrategien hingegen beinhalten<br />
zum Beispiel die Einführung<br />
weiterer Angebote im Winter (Wellness,<br />
Schneeschuhwanderungen, Lamaoder<br />
Pferdetrekking, Kutschenfahrten,<br />
Nordic-Walking-Touren, traditionelle<br />
Die Pongauer<br />
Gemeinde Werfenweng<br />
setzt vorbild -<br />
liche Initiativen zur<br />
Reduktion des<br />
motorisierten Individualverkehrs.<br />
Gäste<br />
ohne Auto erhalten<br />
kostenlos veschiedenste<br />
Gratisleistungen.<br />
28 KOMMUNAL<br />
Mögliche Vermeidungsstrategien wären zum Beispiel eine Änderung des Marketings:<br />
Winter ist nicht mehr nur alpines Skifahren. Auch ein anderes Angebotsmix mit Winterwandern,<br />
Schneeschuhwandern, Trekking, Wellness etc bieten Lösungsansätze.<br />
Kultur <strong>und</strong> Handwerk etc.) neben dem<br />
„klassischen“ Wintersport, eine stärkere<br />
Nutzung der Sommersaison <strong>und</strong> der<br />
Nebensaisonen (Vier-Jahreszeiten-Tourismus)<br />
oder Maßnahmen zur „Sicherung“<br />
des Skisports (verstärkte künstliche<br />
Beschneiung, Höherlegung von Skigebieten).<br />
Vermeidungsstrategien<br />
Aus der Erkenntnis heraus, dass der<br />
Tourismus<br />
nicht nur<br />
Opfer des<br />
Klimawandels<br />
ist,<br />
sondern<br />
auch selbst<br />
vor allem<br />
durch den<br />
induzierten<br />
motorisierten<br />
Verkehr<br />
<strong>und</strong> die<br />
dadurch<br />
entstehenden„Klimagase“<br />
zum<br />
Klimawandel<br />
beiträgt,<br />
setzen<br />
einige Tourismusgemeinden<br />
<strong>und</strong> Tourismusunterneh-<br />
men bei der Vermeidung von Klimagasen<br />
an. Nicht nur die An- <strong>und</strong> Abfahrt<br />
mit PKW <strong>und</strong> Flugzeug bedingt den<br />
Ausstoß von Klimagasen im Tourismus,<br />
sondern auch der Aufenthalt vor Ort<br />
(Mobilität vor Ort, Wärmeerzeugung,<br />
Stromverbrauch etc.) führt zur Emission<br />
von Klimagasen.<br />
Es gibt bereits Alpengemeinden, die<br />
nicht nur auf Anpassungsstrategien setzen,<br />
sondern die auch die Vermeidungsstrategie<br />
in ihre Leitbilder aufge-<br />
Der Rückbau von Seilbahnanlagen, die nicht mehr gebraucht werden,<br />
macht das Landschaftsbild <strong>für</strong> den Sommertourismus ansprechender<br />
– auch eine Vermeidungsstrategie.
nommen haben. Im Rahmen des EUfinanzierten<br />
Pilotprojektes „Alps Mobility“<br />
wurden Lösungsansätze gesucht,<br />
um den touristischen Verkehr in den<br />
Alpen ökologisch verträglich abzuwickeln<br />
<strong>und</strong> die Mobilität vor Ort ohne<br />
Auto aufrecht zu erhalten. Immerhin<br />
entstehen z.B. in Deutschland 42 Prozent<br />
der vom PKW-Verkehr verursachten<br />
CO2-Emissionen im Urlaubs- <strong>und</strong><br />
Freizeitverkehr (VCD 2006).<br />
Die Gemeinde Werfenweng (Pongau,<br />
Salzburg) beispielsweise setzt vorbildliche<br />
Initiativen zur Reduktion des motorisierten<br />
touristischen Individualverkehrs.<br />
Jene Gäste, die den Autoschlüssel<br />
<strong>für</strong> die Dauer des Urlaubsaufenthaltes<br />
abgeben oder mit der Bahn anreisen,<br />
erhalten kostenlos verschiedene<br />
Gratisleistungen wie einen Shuttle vom<br />
<strong>und</strong> zum Bahnhof, Nutzung von Elektrofahrzeugen,<br />
Fahrradverleih, Tag<strong>und</strong><br />
Nachttaxi etc. Bei der Planung von<br />
sanft-mobilen Angeboten muss besonders<br />
auf die bequeme Anreise, auf günstige<br />
Anschlüsse mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
<strong>und</strong> einfachen Gepäcktransport<br />
geachtet werden. Der wichtigste<br />
Faktor ist jedoch das Mobilitätsangebot<br />
vor Ort z.B. durch einen getakteten<br />
Öffentlichen Personen -<br />
nah verkehr, Carsharing <strong>und</strong> Bereitstellung<br />
von Elektrofahrzeugen <strong>und</strong><br />
Fahrrädern.<br />
Zusammenfassend können folgende<br />
Einzelstrategien unterschieden werden:<br />
◆ Skigebietsplanungen: Höher hinauf,<br />
noch nicht erschlossene Gletscher<br />
werden erschlossen<br />
◆ Zunahme der Anzahl an Beschneiungsanlagen<br />
◆ Verstärkte Benutzung von Gletscherschutzfolien<br />
◆ Skihallen (These: Skihallen werden<br />
bald auch in alpinen Gebieten errichtet<br />
werden)<br />
◆ Aktiv: Umstellung ganzer Tourismusorte<br />
auf Erneuerbare Energien,<br />
„Mobil ohne Auto“ (Mobilität ohne<br />
Auto bei der Anreise <strong>und</strong> vor Ort),<br />
Betriebe mit Umweltzeichen<br />
◆ Änderung des Marketings: Winter ist<br />
nicht mehr nur alpines Skifahren<br />
◆ Anderes Angebotsmix: Winterwandern,<br />
Schneeschuhwandern, Trekking,<br />
Wellness etc.<br />
◆ Rückbau von Seilbahnanlagen, die<br />
nicht mehr gebraucht werden, um<br />
das Landschaftsbild <strong>für</strong> den Sommertourismus<br />
ansprechender zu machen.<br />
Strategien der Planung<br />
<strong>und</strong> Politik<br />
Folgende Ansätze stehen zur Verfügung:<br />
◆ Stärkere Beachtung der Gefahrenzonenplanung,<br />
um die Auswirkungen<br />
des Klimawandels auf die Landschaftsnutzung<br />
abzufedern (Ausweisung<br />
von Bannwäldern, Bauverbotszonen<br />
etc.)<br />
◆ Geänderter Umgang mit Flächenwidmungen<br />
(Vermeidung von Zersiedelung,<br />
keine Ausweisung von Bau -<br />
flächen in gefährdeten Bereichen)<br />
◆ Verbindliche Raumverträglichkeits -<br />
prüfung bei Großprojekten (z.B. Tourismusinfrastruktur)<br />
◆ Einführung einer Klimaverträglichkeitsprüfung,<br />
um die langfristige<br />
ökonomische <strong>und</strong> ökologische Sinnhaftigkeit<br />
von Baumaßnahmen <strong>und</strong><br />
Nutzungen zu bewerten. Infrastrukturbauten,<br />
<strong>für</strong> die nicht garantiert<br />
werden kann, dass sie unter den Klimabedingungen<br />
z.B. in zehn Jahren<br />
aus betriebswirtschaflicher bzw.<br />
landschaftlicher Hinsicht noch exitsieren<br />
können, dürfen nicht subventioniert<br />
werden.<br />
◆ Seilbahnkonzepte<br />
auf Landesebene:<br />
Klare Abgrenzung<br />
<strong>und</strong><br />
Abstimmung<br />
von Aufstiegshilfen<br />
auf überregionaler<br />
Ebene, um<br />
einen sinnlosen<br />
Ausbauwettberb(Kirchturmpolitik)<br />
zu<br />
verhindern.<br />
Klimawandel & Tourismus<br />
◆ Geänderte Förderungspolitik: keine<br />
Förderung von Maßnahmen, die den<br />
Klimawandel verstärken bzw. nicht<br />
klimawandelresistent sind.<br />
◆ Förderung der Klimafolgenforschung,<br />
nicht nur im Tourismus.<br />
◆ Gesetzliche Verankerung einer Rückbau-Versicherungspflicht:<br />
Die Errichter<br />
von Aufstiegshilfen sollen verpflichtend<br />
in einen Fonds einzahlen,<br />
aus dem der Abbau nicht mehr<br />
gebrauchter<br />
Bauten (z.B.<br />
Seilbahn-<br />
stützen)<br />
finanziert<br />
wird.<br />
◆ Kooperation<br />
zwischen<br />
Gemeinden.<br />
Entscheidend<br />
ist,<br />
dass Kommunen<br />
aus<br />
dem Aufrüstungswettbewerb<br />
um<br />
Skitouristen<br />
aussteigen,<br />
indem sie a)<br />
alternative<br />
Angebote<br />
machen <strong>und</strong> b) als Region mit<br />
gemeinsamen Projekten <strong>und</strong> Angeboten<br />
auftreten.<br />
Fazit<br />
Entscheidend ist, dass<br />
Kommunen aus dem Aufrüstungswettbewerb<br />
um<br />
Skitouristen aussteigen,<br />
indem sie a) alternative<br />
Angebote machen <strong>und</strong><br />
b) als Region mit gemeinsamen<br />
Projekten <strong>und</strong><br />
Angeboten auftreten.<br />
Die Tourismusbranche<br />
als „Opfer<br />
<strong>und</strong> Täter“ des<br />
Klimawandels wird<br />
sehr rasch den Weg<br />
zur Vermeidungsstrategie<br />
finden<br />
müssen, wenn sie<br />
extrem hohe<br />
Folgekosten<br />
vermeiden will.<br />
In den 1990er Jahren war die Verdrängungsstrategie<br />
in der Tourismuswirtschaft,<br />
den Klimawandel <strong>und</strong> seine Folgen<br />
betreffend, stark ausgeprägt. Die<br />
ostentative Realität hat die Branche<br />
wachgerüttelt. Die Anpassungsstrategie<br />
hat sich durchgesetzt. Doch der Bau<br />
von weiteren Beschneiungsanlagen,<br />
von neuen, hochalpinen Skianlagen<br />
<strong>und</strong> das Zudecken von Gletschern kann<br />
die ökonomische Situation der Wintertourismusbranche<br />
nur noch einige<br />
Jahrzehnte befriedigend retten. Die<br />
Tourismusbranche als<br />
„Opfer <strong>und</strong> Täter“ des<br />
Klimawandels wird<br />
sehr rasch den Weg<br />
zur Vermeidungsstrategie<br />
finden müssen,<br />
wenn sie extrem hohe<br />
Folgekosten vermeiden<br />
will. Letztlich<br />
liegt es an jedem einzelnen<br />
Menschen <strong>und</strong><br />
jeder einzelnen<br />
Gemeinde Engagement<br />
zu zeigen.<br />
KOMMUNAL 29
Aber nicht nur die Kommunalpolitik<br />
wird im Frühherbst stark in Kärnten<br />
vertreten sein, sondern auch die B<strong>und</strong>espolitik.<br />
Die Gastgeber, Präsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer <strong>und</strong> der<br />
Präsident des Kärntner Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
Bgm. Hans Ferlitsch, werden unter<br />
anderem B<strong>und</strong>espräsident Dr. Heinz<br />
Fischer sowie B<strong>und</strong>eskanzler Dr. Alfed<br />
Gusenbauer am Freitag als Festredner<br />
begrüßen können. Für die Fachtagung<br />
ist die Podiumsteilnahme von B<strong>und</strong>esminister<br />
DI Josef Pröll vorgesehen.<br />
Prominente Diskutanten<br />
Bereits am Donnerstag wird es ein<br />
interessantes <strong>und</strong> abwechslungsreiches<br />
Programm geben. Am ersten Veranstaltungstag<br />
wird die Fachtagung zum<br />
Thema „Daseinsvorsorge im ländlichen<br />
Raum“ im Kommunalcorner der Messe -<br />
Gemeindetag 2007<br />
Gemeindetag: Auch heuer geht alles weitgehend übers Internet<br />
Online-Anmeldung<br />
wird kräftig genutzt<br />
Eines steht bereits fest: Die Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter der österreichischen Gemeinden<br />
freuen sich schon auf den bevorstehenden „54. Österreichischen Gemeindetag“ am<br />
27. <strong>und</strong> 28. September in Klagenfurt. Die seit Anfang April frei geschaltete Online-<br />
Anmeldung wird erfreulicherweise bereits kräftig in Anspruch genommen.<br />
Das Programm des Gemeindetages<br />
Donnerstag, 27. September<br />
◆ ab 9 Uhr<br />
Registratur <strong>und</strong> Ausgabe der Tagungsmappen<br />
im Tagungsbüro<br />
◆ 11.00 Uhr<br />
Eröffnung des Österreichischen<br />
Gemeindetages 2007 <strong>und</strong> der<br />
Kommunalmesse 2007<br />
◆ ab 11.30 Uhr bis 17 Uhr<br />
„Fest der Kärntner Regionen“<br />
Die Kärntner Regionen präsentieren<br />
ihr traditionell künstlerisches Können<br />
<strong>und</strong> ihre kulinarischen Köstlichkeiten<br />
◆ 13.00 Uhr<br />
Fachtagung „Daseinsvorsorge im<br />
ländlichen Raum“<br />
� Fachreferat<br />
� Podiumsdiskussion mit Umweltminister<br />
Josef Pröll (angefragt),<br />
Dr. Gaby Schaunig, Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />
von Kärnten,<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es, Dr. Christoph<br />
Leitl (angefragt), Präsident der<br />
Wirtschaftskammer, <strong>und</strong> Rudolf<br />
H<strong>und</strong>storfer, Präsident des Österreichischen<br />
Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es<br />
� Preisverleihung „Innovativste<br />
Gemeinde Österreichs 2007“<br />
◆ 15.30 Uhr<br />
Besichtigung des neuen „Wörtherseestadions“<br />
◆ 19 Uhr<br />
Galaveranstaltung „Kärnten im Alpen-<br />
Adria Raum“ mit Abendessen<br />
Freitag 28. September<br />
◆ 9.30 Uhr<br />
Offizieller Festakt zum<br />
54. Österreichischen Gemeindetag<br />
� Begrüßung <strong>und</strong> Referat Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer, Präsident des<br />
Österreichischen Gemeinde -<br />
b<strong>und</strong>es<br />
� Grußworte von einem Vertreter<br />
des Österreichischen Städteb<strong>und</strong>es,<br />
von Jörg Haider, Landeshauptmann<br />
von Kärnten, von<br />
Alfred Gusenbauer, B<strong>und</strong>eskanzler<br />
der Republik Österreich sowie<br />
von Heinz Fischer, B<strong>und</strong>espräsident<br />
der Republik Österreich<br />
� Ehrungen<br />
◆ 12.00 Uhr<br />
Mittagessen in der Messearena<br />
halle 3 stattfinden. Diese wird durch<br />
einen Vortrag eingeleitet <strong>und</strong> mit einer<br />
Podiumsdiskussion fortgesetzt. Als<br />
Traditionell wird Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />
Helmut Mödlhammer sowohl die<br />
Kommunalmesse 2007 als auch den 54.<br />
Österreichischen Gemeindetag eröffnen.<br />
Gesprächspartner von Präsident Mödlhammer<br />
wurden B<strong>und</strong>esminister DI<br />
Josef Pröll, die Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />
<strong>und</strong> Sozialreferentin von<br />
Kärnten, Dr. Gaby Schaunig, der Präsident<br />
des Österreichischen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>s,<br />
Rudolf H<strong>und</strong>storfer, <strong>und</strong><br />
der Präsident der Wirtschaftskammer<br />
Österreichs, Dr. Christoph Leitl, eingeladen.<br />
Anmeldung<br />
Alle aktuellen Informationen finden<br />
sich auf der Homepage des Österreichischen<br />
Gemeindetages 2007<br />
www.gemeindetag.at, über die auch<br />
die Online-Anmeldung möglich ist.<br />
KOMMUNAL 31
Europa<br />
1000 Bürgermeister fahren nach Europa<br />
Brüssel <strong>für</strong><br />
Kommunalpolitiker<br />
Europa <strong>für</strong> Kommunalpolitiker verständlich<br />
machen. Das ist eines der Ziele der<br />
zweiten Bildungsreise <strong>für</strong> Kommunalpolitiker/innen,<br />
die im Juni nach Brüssel<br />
führen wird. Speziell <strong>für</strong> Gemeindevertreter/innen<br />
hat der Gemeindeb<strong>und</strong><br />
da<strong>für</strong> ein kommunales Fachprogramm<br />
mit Terminen bei prominenten EU-Politikern<br />
zusammen gestellt.<br />
„Ich sehe die Arbeit der Europäischen<br />
Union nun schon mit anderen Augen“,<br />
berichtet ein Teilnehmer an einer Brüssel-Reise<br />
aus dem Vorjahr.<br />
Das EU-Parlament in Brüssel – <strong>und</strong> seit<br />
mehr als zehn Jahren ist der Gemeindeb<strong>und</strong><br />
mit einer eigenen Außenstelle in<br />
der EU-Metropole vertreten.<br />
In Partnerschaft mit der Vertretung der<br />
EU-Kommission in Wien organisiert der<br />
Österreichische Gemeindeb<strong>und</strong> nun<br />
schon die zweite Kommunalreise. Die<br />
erste hatte Anfang 2007 in die Hauptstadt<br />
der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft,<br />
nach Berlin, geführt. Dort konnten<br />
die Teilnehmer ein hochkarätiges<br />
kommunales Programm absolvieren<br />
(KOMMUNAL berichtete).<br />
Die zweite Reise dieses Jahres führt vom<br />
7. bis zum 9. Juni 2007 direkt ins Zentrum<br />
der europäischen Macht, nach<br />
Brüssel. „Wir haben <strong>für</strong> die Teilnehmer<br />
dieser Reise ein hochqualitatives kommunales<br />
Programm zusammengestellt“,<br />
erklärt Gemeindeb<strong>und</strong>-Generalsekretär<br />
Dr. Robert Hink. „So ist etwa ein Treffen<br />
mit MEP Othmar Karas, inklusive einer<br />
Diskussion <strong>und</strong> einer Führung durchs<br />
Europäische Parlament, vorgesehen.“<br />
Zum Zeitpunkt der Reise tagt auch der<br />
Ausschuss der Regionen (AdR) in Brüssel,<br />
an dessen Plenarsitzung die beiden<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>-Vertreter Vizepräsident<br />
Bgm. Bernd Vögerle <strong>und</strong> Prof. Walter<br />
Zimper teilnehmen werden. „Kommunal-<br />
32 KOMMUNAL<br />
reisende können die Arbeit des AdR also<br />
aus nächster Nähe beobachten <strong>und</strong> werden<br />
von kompetenten <strong>und</strong> bekannten<br />
Mitgliedern mit Informationen versorgt“,<br />
so Hink, der selbst auch an der Bildungsreise<br />
im Juni teilnehmen wird. Ergänzt<br />
wird dieser Teil durch einen Besuch beim<br />
Rat der Gemeinden <strong>und</strong> Regionen Europas,<br />
dem RGRE. Dabei wird es voraussichtlich<br />
zu einem Treffen mit RGRE-<br />
Generalsekretär Jeremy Smith kommen.<br />
Ein Besuch der ständigen Vertretung<br />
Österreichs bei der EU sowie des<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>-Büros in Brüssel r<strong>und</strong>en<br />
das kommunale Fachprogramm ab.<br />
„Unser Büro in Brüssel steht übrigens<br />
allen Gemeinden – unabhängig von dieser<br />
einen Reise – jederzeit mit Rat <strong>und</strong><br />
Tat zur Verfügung“, so Hink.<br />
Neu ist bei dieser Reise auch, dass die<br />
Abflüge nicht nur von Wien, sondern<br />
auch von Graz, Linz <strong>und</strong> Salzburg angeboten<br />
werden. Buchbar ist die Reise ausschließlich<br />
über www.kommunalnet.at/<br />
reise (dort finden Sie auch das Programm<br />
mit allen Details, den Preis sowie<br />
die inkludierten Leistungen). Zur Teilnahme<br />
aufgerufen sind alle Bürgermeister/innen<br />
sowie Gemeindemandatare<br />
<strong>und</strong> –mitarbeiter. Studienreisen sind<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich steuerlich absetzbar.<br />
Von Seiten des Gemeindeb<strong>und</strong>es werden<br />
auch an dieser Reise Spitzenvertreter<br />
teilnehmen. KOMMUNAL wird auch<br />
über diese Reise in Wort <strong>und</strong> Bild berichten.<br />
Melden Sie sich möglichst rasch an,<br />
diese Reisen sind im Normalfall relativ<br />
schnell ausgebucht.<br />
Die übernächste Reise <strong>für</strong> Gemeindevertreter/innen,<br />
die vom Gemeindeb<strong>und</strong><br />
organisiert wird, wird die Teilnehmer<br />
nach Strassburg, der „zweiten EU-Hauptstadt,<br />
führen. „Auch dabei werden wir –<br />
exklusiv <strong>für</strong> Gemeindevertreter/innen –<br />
ein spezielles kommunales Programm<br />
vorbereiten“, kündigt Hink an.<br />
Die weiteren Reisen des Jahres 2007<br />
führen im Oktober nach Lissabon (Portugal<br />
hat die EU-Präsidentschaft im zweiten<br />
Halbjahr 2007),<strong>und</strong> erneut nach<br />
Brüssel (November). Nähere Details entnehmen<br />
Sie bitte dem Info-Kasten.<br />
Die Kommunalreisen 2007<br />
◆ 7. bis 9. Juni Brüssel<br />
◆ 3. bis 5. September Strassburg<br />
◆ 25. bis 28. Oktober Lissabon<br />
◆ 28. bis 30. November Brüssel<br />
Dieser „R<strong>und</strong>e Tisch“ zum Thema<br />
„Städte <strong>und</strong> Gemeinden sowie<br />
Großstadtregionen im österreichischen<br />
föderalistischen System“ war Teil<br />
eines globalen Föderalismusdialogs. Das<br />
Programm des Dialoges möchte die Teilnehmer<br />
in einen vergleichenden Dialog<br />
über die Kernthemen des Föderalismus<br />
einbeziehen – ein Dialog, der weltweit<br />
geführt wird: außer Österreich nehmen<br />
an dem Programm noch Australien, Brasilien,<br />
Kanada, Deutschland, Indien,<br />
Mexiko, Nigeria, Südafrika, Spanien, die<br />
Schweiz <strong>und</strong> die Vereinigten Staaten teil.<br />
Die Umsetzung erfolgt unter dem Dach<br />
des Forum of Federations and the International<br />
Assosiation of Centers for<br />
Federal Studies (IACFS), einer gemeinnützigen<br />
NGO mit Sitz in Ottawa/<br />
Kanada, die damit einen Beitrag zur Stärkung<br />
demokratisch legitimierter Politik<strong>und</strong><br />
Verwaltungsführung leisten möchte.<br />
Der Vorsitzende<br />
des<br />
Institutes der<br />
Regionen<br />
Europas,<br />
Univ.-Doz. Dr.<br />
Franz Schausberger<br />
<strong>und</strong><br />
der Leiter des<br />
Landes-<br />
Europabüros<br />
Salzburg, Dr.<br />
Andreas Kiefer,<br />
hatten als<br />
österreichischeKoordinatoren<br />
die<br />
Aufgabe, auf<br />
Daran, dass die<br />
kommunale Selbstverwaltung<br />
in Österreich<br />
vor allem <strong>für</strong> die<br />
zukünftige Entwicklung<br />
unseres Staatswesens<br />
ein Schlüsselelement<br />
darstellt, bestehen<br />
keine Zweifel.<br />
der Basis der Diskussion einer vielfältig<br />
zusammengesetzten Expertenr<strong>und</strong>e aus<br />
Politik, Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis einen<br />
Länderbericht über Österreich zu verfassen.<br />
Der Länderbericht wird sich intensiv<br />
mit der Geschichte, den Strukturen <strong>und</strong><br />
Institutionen der kommunalen Selbstverwaltung<br />
auseinandersetzen. Letztlich entscheidet<br />
auch in Österreich der institutionelle,<br />
verfassungsrechtliche Rahmen über<br />
die Rolle der Städte <strong>und</strong> Gemeinden, insbesondere<br />
im Verhältnis zu B<strong>und</strong>, Ländern,<br />
aber auch der Europäischen Union.<br />
Unbeschadet der Tatsache, dass oftmals<br />
die Größe einer Stadt oder Gemeinde<br />
wesentlich <strong>für</strong> ihre funktionelle Rolle in<br />
der Region ist, besteht in Österreich das<br />
Prinzip der sog. „Einheitsgemeinde“,<br />
wonach gr<strong>und</strong>sätzlich allen Gemeinden<br />
(mit Ausnahme der Statutarstädte) die<br />
gleichen Aufgaben, Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />
zukommen. Auch im Rahmen des Österreichischen<br />
Dialogs zur kommunalen<br />
Selbstverwaltung wurde das Prinzip der<br />
„Einheitsgemeinde“ intensiv diskutiert<br />
<strong>und</strong> auch kritisch hinterfragt. Trotz der
Fotos: Marija Marjanovic<br />
Ein hochkarätiges Expertenpublikum diskutierte im Sitzungssaal<br />
der Kommunalkredit – im Bild rechts Generaldirektor Dr. Reinhard<br />
Platzer zwischen Dr. Franz Schausberger <strong>und</strong> Wiens Vizebürgermeister<br />
a. D. Sepp Rieder – über die kommunale Selbstverwaltung.<br />
Für den Gemeindeb<strong>und</strong> diskutierte Präsident Helmut Mödlhammer<br />
(Bild oben Mitte) mit.<br />
Österreichs kommunale Selbstverwaltung im Globalcheck<br />
Es ging um die zentralen Fragen der kommunalen Selbstverwaltung, denen sich ein<br />
hochkarätiges Expertenteam aus Politik, Wissenschaft <strong>und</strong> Verwaltung auf Einladung<br />
des Institutes der Regionen Europas (IRE) sowie des Forum of Federations (IACFS)<br />
Mitte März 2007 in den Räumen der Kommunalkredit in Wien stellte.<br />
◆ Dr. Martin Huber<br />
faktischen Grenzen, an welche dieses<br />
Prinzip im Hinblick auf die immer größeren<br />
Herausforderungen <strong>für</strong> die Kommunen<br />
stößt, wurde es von der Mehrheit der<br />
Experten dennoch als unverzichtbarer<br />
Baustein des kommunalen Selbstverwaltungsmodells<br />
in Österreich eingestuft.<br />
Einigkeit herrschte darüber, dass die verfassungsrechtlich<br />
verankerte <strong>und</strong> in der<br />
Praxis gelebte Selbstverwaltung der<br />
Städte <strong>und</strong> Gemeinden eine der wichtigsten<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> ein verantwortungsvolles<br />
<strong>und</strong> demokratisch geführtes Staats-<br />
Das Resümee<br />
Die Veranstaltung des IRE hat die an sie<br />
selbst gestellte, hohe Zielsetzung in vollem<br />
Umfang erfüllt. Im Rahmen der Plattform<br />
war es möglich, weit über einen einfachen<br />
Gedankenaustausch hinaus, mit führenden<br />
Vertretern der Politik, Wissenschaft <strong>und</strong><br />
Verwaltung des gegenwärtige System der<br />
kommunalen Selbstverwaltung kritisch zu<br />
hinterfragen <strong>und</strong> – auch im internationalen<br />
Vergleich – auf den Prüfstein zu legen. Das<br />
Ergebnis des Dialogs ist ein klares Votum<br />
<strong>für</strong> das österreichische Modell der kommunalen<br />
Selbstverwaltung. Wie gut die Herausforderungen<br />
der Zukunft von den Städten<br />
<strong>und</strong> Gemeinden in Österreich bewältigt<br />
werden können, wird nach Einschätzung<br />
der Experten sehr wesentlich davon abhängen,<br />
wie weit die bestehenden Möglichkei-<br />
wesen darstellt. Durch das Subsidiaritäts -<br />
prinzip – die „höheren“ Ebenen (B<strong>und</strong>,<br />
Länder) sollen nur dort in Erscheinung<br />
treten, wo Aufgaben der örtlichen<br />
Gemeinschaft nicht von dieser in eigener<br />
Verantwortung bewältigt werden können<br />
– erfährt das Staatswesen ein Maximum<br />
an demokratischer Mitbestimmung <strong>und</strong><br />
politischer Stabilität. Um diese Rolle effizient<br />
wahrnehmen zu können, war die<br />
verfassungsrechtliche Verankerung der<br />
Interessensvertretungen Gemeindeb<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Städteb<strong>und</strong> ein wichtiger Schritt.<br />
ten der interkommunalen Kooperation –<br />
sowohl im hoheitlichen, als auch im privatwirtschaftlichen<br />
Bereich – verstärkt genutzt<br />
werden können. Auch angesichts steigender<br />
Belastungen <strong>und</strong> zunehmender Aufgabenbereiche<br />
der Kommunen wird es auch<br />
in Zukunft – jedenfalls aus der Sicht des<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es – keine<br />
Alternative zum sog. Modell der österreichischen<br />
„Einheitsgemeinde“ geben. Die<br />
zunehmende Vernetzung <strong>und</strong> der immer<br />
einfachere <strong>und</strong> raschere Informationsaustausch<br />
bieten die erhebliche Chance einer<br />
nicht nur europäischen, sondern weltweiten<br />
Standortbestimmung der kommunalen<br />
Selbstverwaltung, aus der auch wichtige<br />
Rückschlüsse <strong>und</strong> Erkenntnisse <strong>für</strong> unsere<br />
eigene Zukunft gewonnen werden können.<br />
Europa<br />
Kritische Prüfung mit<br />
Bravour bestanden<br />
Am Ende des eintägigen Dialogs wurde<br />
einmal mehr deutlich, dass die österreichischen<br />
Kommunen vor enormen<br />
Herausforderungen – insbesondere im<br />
Sozialbereich <strong>und</strong> in der Daseinsvorsorge<br />
– stehen. Herausforderungen, die sie, wie<br />
Präsident Mödlhammer betonte, vor<br />
allem dadurch bewältigen können, indem<br />
sie die bestehenden Möglichkeiten der<br />
interkommunalen Kooperation gezielt<br />
<strong>und</strong> effizient einsetzen. Einer „staatlich<br />
verordneten“ Zusammenarbeit werden<br />
ungleich geringere Erfolgsaussichten eingeräumt<br />
als dies bei einer freiwilligen<br />
Zusammenarbeit der Fall ist, die auch von<br />
der Überzeugung der beteiligten Gebietskörperschaften<br />
getragen wird.<br />
◆ Dr. Martin<br />
Huber ist Landesgeschäftsführer<br />
des Salzburger Gemeindeverbandes<br />
<strong>und</strong> Lehrbeauftragter <strong>für</strong><br />
Gemeinderecht am Technikum Kärnten<br />
KOMMUNAL 33
Europa<br />
AdR-Erklärung von Rom: Eine Vision zur Zukunft Europas<br />
Die „Europa Erklärung“ wurde am Ende<br />
einer AdR-Sonderplenartagung <strong>und</strong><br />
hochrangigen Gedenkzeremonie zum 50.<br />
Jahrestag der Römischen Verträge in der<br />
italienischen Hauptstadt verabschiedet.<br />
Weiterhin wurden vermehrten Investitionen<br />
in zukunftsorientierte Maßnahmen<br />
wie der Umweltschutz Kampf gegen die<br />
34 KOMMUNAL<br />
Ein Event – zwei Gipfel: Während das offizielle Europa den 50. Jahrestag des Vertrages<br />
von Rom zelebrierte (Bild oben), traf sich auch Europas Jugend (links). Sie<br />
ist es, die die kommenden Jubiläen feiern werden.<br />
AdR fordert neuen<br />
„Vertrauenspakt“<br />
Der Ausschuss der Regionen (AdR) verkündete anlälich des 50. Jahrestages der Verträge<br />
von Rom am 23. März seine Vision zur Zukunft Europas mit der nach drücklichen Forderung<br />
nach einem „Vertrauenspakt“ zwischen der EU <strong>und</strong> den Bürgern.<br />
globale Erwärmung, eine stärkere<br />
Dezentralisierung <strong>und</strong> eine größeren<br />
Achtung der regionalen <strong>und</strong> lokalen Vielfalt<br />
<strong>und</strong> Identität sowie der regionalen<br />
<strong>und</strong> kommunalen Selbst verwaltung<br />
gefordert.<br />
Dieser Festakt, dessen Vorsitz der AdR-<br />
Präsident Michel Delebarre führte, fand<br />
Die Österreich-Delegation, die <strong>für</strong> die Verabschiedung der „Europa-Erklärung der Regionen<br />
<strong>und</strong> Gemeinden“ in Rom stimmte: Vorarlbergs Landtagspräsident Gebhard Halder,<br />
Prof. Walter Zimper (Gemeindeb<strong>und</strong>), OÖ-Landeshauptmann Sepp Pühringer, Niederösterreichs<br />
Europa-Landesrätin Johanna Mikl-Leitner, Vizepräsident Bernd Vögerle<br />
(Gemeindeb<strong>und</strong>), Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider <strong>und</strong> Tirols Landeschef Herwig<br />
van Staa. Nicht im Bild der steirische Landeshauptmann Franz Voves <strong>und</strong> Salzburgs<br />
Bürgermeister Heinz Schaden.<br />
auf Einladung von Pietro Marrazzo, Präsident<br />
der Region Latium, in der prunkvollen<br />
Kulisse des Auditorium Conciliazione<br />
statt. Der Präsident der Europä -<br />
ischen Kommission José Manuel Barroso<br />
<strong>und</strong> der italienische Ministerpräsident<br />
Romano Prodi zählten zu den wichtigsten<br />
Rednern der Veranstaltung, an der<br />
mehr als 600 europäische, nationale,<br />
regionale <strong>und</strong> lokale politische Mandatsträger<br />
sowie Vertreter des Europäischen<br />
Jugendgipfels teilnahmen.<br />
Präsident Delebarre, Mitglied der Französischen<br />
Nationalversammlung <strong>und</strong><br />
Bürgermeister von Dün kirchen, Frankreich,<br />
erklärte, dass dieses Ereignis nicht<br />
nur die Gelegenheit biete, den unschätzbaren<br />
Bei trag zu würdigen, den die EU<br />
in den vergangenen 50 Jahren zu Frieden,<br />
Demokratie <strong>und</strong> Wohlstand geleistet<br />
habe, sondern auch die Chance, die<br />
„triumphale Rückkehr der lokalen<br />
Gebietskörperschaften in den Mittelpunkt<br />
der europäischen Bühne“ zu<br />
unterstreichen. Der Wohlstand <strong>und</strong> Einfluss<br />
Europas im Mittelalter <strong>und</strong> in der<br />
Renaissance habe seine Wurzeln in den<br />
Städten, Provinzen, Regionen, Fürstentü -
Den Vorsitz führte AdR-Präsident Michel<br />
Delebarre, flankiert von José-Manuel Barroso<br />
(links) <strong>und</strong> Pietro Marrazzo, Präsident<br />
der Region Latium.<br />
mern, Herzogtümern <strong>und</strong> Grafschaften<br />
gehabt. „Heute muss Europa angesichts<br />
der zunehmenden Glo balisierung <strong>und</strong><br />
des Eintritts in das Zeitalter der Informationsgesellschaft<br />
verstärkt auf seine geografische<br />
Vielfalt <strong>und</strong> die Dynamik seiner<br />
regionalen Akteure setzen“, erklärte er<br />
der Versammlung.<br />
Der AdR habe mit der Verabschiedung<br />
seiner Europa-Erklärung demonstrieren<br />
wollen, dass er sich fest verpflichtet<br />
habe, einen Beitrag zur Schaffung „eines<br />
neuen Vertrauenspakts zwischen der<br />
Union, ihren verschiedenen Regierungsebenen<br />
<strong>und</strong> ihren Bürgern„ <strong>und</strong> zur<br />
„Unterstützung der Staats- <strong>und</strong><br />
Regierungs chefs im Hinblick auf einen<br />
raschen Abschluss des Verfassungsprozesses<br />
<strong>und</strong> der unerlässlichen Reform der<br />
Verträge zu leisten, ohne dabei Errungenschaften<br />
anzutasten, die bereits von<br />
den Gebietskörperschaf ten bzw. <strong>für</strong> diese<br />
erlangt wurden, insbesondere in Bezug<br />
auf die Überwachung der Einhaltung des<br />
Subsi diaritätsprinzips <strong>und</strong> den territorialen<br />
Zusammenhalt“.<br />
In seiner Rede in der ersten Diskussionsr<strong>und</strong>e<br />
verwies Kommissionspräsident<br />
José Manuel Barroso auf die Schlüsselrolle,<br />
die die lokalen <strong>und</strong> regionalen<br />
Gebietkörperschaften dabei spielen, das<br />
Vertrauen der Öffentlichkeit in Europa<br />
wiederzugewinnen. „Der Ausschuss der<br />
Regionen bildet nach wie vor die Gr<strong>und</strong>lage<br />
<strong>für</strong> den Vertrauenspakt zwischen<br />
der EU <strong>und</strong> ihren Bürgern ... Nizza reicht<br />
nicht aus … wir müssen unsere Mitgliedstaaten<br />
dazu anhalten, einen Konsens zu<br />
Infos aus erster Hand<br />
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autorisiert durch:<br />
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Tel: 0032/2/282 2211<br />
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Web: www.cor.eu.int/de<br />
finden, da unsere Zukunft davon<br />
abhängt.“<br />
Italiens Ministerpräsident Romano Prodi<br />
war in diesem Punkt ebenfalls sehr deutlich.<br />
Der Vertrag müsse noch vor den<br />
Wahlen zum Europäischen Parlament<br />
2009 unter Dach <strong>und</strong> Fach sein.<br />
Im Mittelpunkt seiner Rede stand jedoch<br />
die Rolle der lokalen <strong>und</strong> regionalen<br />
Gebietskörperschaften. Europa sei nicht<br />
nur eine Union der Staaten <strong>und</strong> Völker,<br />
sondern auch eine „Union lokaler<br />
Gemeinschaf ten“, die durch ihre Zusammenarbeit<br />
dazu beitrügen, dass sich<br />
Europa zu einem weltweiten Akteur ent -<br />
wickle. Der ehemalige Präsident der<br />
Europäischen Kommission betonte, wie<br />
wichtig das Subsidiaritäts prinzip <strong>und</strong> ein<br />
Bottom-up-Ansatz sind, <strong>und</strong> drängte die<br />
lokalen <strong>und</strong> regionalen Gebietskörperschaften,<br />
sich auf drei „Missionen“ zu<br />
konzentrieren: den Bürgern mehr Gehör<br />
Die Kommission Barroso hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, Europa seinen Bürgern<br />
wieder näher zu bringen <strong>und</strong> die<br />
physische <strong>und</strong> mentale Kluft zu<br />
schließen, die die Menschen daran hindert,<br />
die Rolle <strong>und</strong> Bedeutung Europas<br />
nachzuvollziehen.<br />
Das Ziel ist einfach: einen Weg zu finden,<br />
damit Europa durch mehr Offenheit <strong>und</strong><br />
wirksamere Instrumente <strong>für</strong> sich selbst<br />
sprechen kann.<br />
Die Kommission hat daher im November<br />
2005 die „europäische Transparenzinitiative<br />
vorgestellt.<br />
Im Mai 2006 wurde als Kernstück dieser<br />
Initiative ein Grünbuch veröffentlicht.<br />
„Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf,<br />
Bescheid zu wissen“ – so lautet die wichtigste<br />
Botschaft des Grünbuchs über die<br />
europäische Transparenzinitiative. Mit<br />
dem Grünbuch soll eine Debatte über die<br />
Lobbyarbeit, die Einführung rechtlicher<br />
Verpflichtungen <strong>für</strong> die Mitgliedstaaten<br />
zur Veröffentlichung von Informationen<br />
über die Empfänger von EU-Geldern im<br />
Rahmen der geteilten Mittelverwaltung<br />
<strong>und</strong> die Konsultationspraktiken der Kommission<br />
angestoßen werden. Alle Bürger,<br />
denen die EU ein Anliegen ist, konnten<br />
Europa<br />
schenken <strong>und</strong> besser vermitteln, was die<br />
EU beinhaltet, sich <strong>für</strong> einen Ausbau der<br />
kommunalen <strong>und</strong> regionalen Selbstverwaltung<br />
einsetzen <strong>und</strong> durch eine netzförmige<br />
Zusammenarbeit auf allen<br />
Regierungsebenen den institutionellen<br />
Zusammen halt stärken.<br />
Der Präsident der Region Latium, Pietro<br />
Marrazzo, war sich mit seinen Landsmännern<br />
darin einig, dass mit der<br />
Öffentlichkeit ein angemessener Dialog<br />
über die Zukunft geführt werden müsse.<br />
„Wenn unser Kontinent wirklich wachsen<br />
will, müssen wir auf die Stimmen unserer<br />
Bürger hören“, sagte er.<br />
Der vollständige Wortlaut der<br />
wichtigsten Reden kann von der<br />
AdR-Website abgerufen werden:<br />
www.cor.europa.eu.<br />
Mit Europa<br />
auf du <strong>und</strong> du<br />
Mehr Transparenz <strong>für</strong> „Brüssel“<br />
Die Öffentlichkeit hat ein recht<br />
darauf, Bescheid zu wissen<br />
sich mit den Fragen in diesem Grünbuch<br />
befassen <strong>und</strong> der Kommission ihre Meinung<br />
bis Ende August mitteilen.<br />
Mittlerweile gibt es weitere Fortschritte,<br />
die die Transparenz auf europäischer<br />
Ebene erhöhen sollen. So veröffentlicht<br />
die Kommission alle Empfänger der von<br />
ihr vergebenen EU-Geldern auf einer<br />
eigenen Homepage: http://ec.europa.<br />
eu/grants/index_de.htm.<br />
Alle Pressekonferenzen der Kommission<br />
können direkt im Web angeschaut werden:<br />
http://ec.europa.eu/<br />
avservices/home/ index_en.cfm<br />
Am Server des Europäischen Parlaments<br />
können Sie alle Parlamentsdebatten live<br />
verfolgen: http://www.europarl.<br />
europa.eu/eplive/public/default_de.htm<br />
Seit November 2006 kann jeder Bürger<br />
die bisher geheimen Tagungen im so<br />
genannten „Mitentscheidungsverfahren“<br />
direkt <strong>und</strong> live im Internet mitverfolgen,<br />
zusätzlich werden alle Abstimmungsergebnisse<br />
im jeweiligen Rat veröffentlicht<br />
http://www.consilium.europa.eu/<br />
showPage.asp?id=1103&lang=de&<br />
mode=g.<br />
DI Karl Georg Doutlik<br />
Europäische Kommission in Österreich<br />
KOMMUNAL 35
Familienaudit<br />
Audit familien-<strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche Gemeinde<br />
Ein Gütesiegel<br />
<strong>für</strong> alle<br />
Kommunen<br />
Mit der Familie & Beruf Management GmbH sind die<br />
österreichische Gemeinden auf dem besten Weg zum<br />
internationalen Gütesiegel.<br />
Seit 2004 haben 32 österreichische<br />
Gemeinden die Teilnahmevereinbarung<br />
zum Audit unterfertigt. Im Modellprojekt<br />
wurde neun<br />
Gemeinden ein Gr<strong>und</strong>zertifikat<br />
verliehen,<br />
<strong>und</strong> im Jahr 2006<br />
konnten zwei Gemeinden<br />
den Auditprozess<br />
erfolgreich abschließen.<br />
Beim Erfahrungsaustausch<br />
zum Audit<br />
familien-<strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche<br />
Gemeinde<br />
in Salzburg kamen<br />
Teilnehmer/innen aus<br />
ganz Österreich.<br />
Positive Aufnahme<br />
Das Audit familien- <strong>und</strong><br />
kinderfre<strong>und</strong>liche<br />
Gemeinde wird von den<br />
Gemeindemitgliedern<br />
Das Gütesiegel<br />
Die teilnehmenden Gemeinden<br />
/ Marktgemeinden / Städte<br />
werden nach abgeschlossener Auditierung<br />
von der Republik Österreich,<br />
dem B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Familien <strong>und</strong><br />
Jugend, mit dem<br />
Gütesiegel „Audit<br />
familie- <strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche<br />
Gemeinde“ ausgezeichnet.<br />
36 KOMMUNAL<br />
Ziel dieser Initiative<br />
ist es, familien<strong>und</strong>kinderfre<strong>und</strong>liche<br />
Maßnahmen in<br />
der Gemeinde zu<br />
erkennen <strong>und</strong><br />
weitere zu forcieren.<br />
sehr positiv angenommen.<br />
Das Audit ist ein spezifisches Angebot<br />
an österreichische Gemeinden, Marktgemeinden<br />
<strong>und</strong> Städte.<br />
Ziel dieser Initiative ist<br />
es, familien-<strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche<br />
Maßnahmen<br />
in der Gemeinde zu<br />
erkennen <strong>und</strong> weitere zu<br />
forcieren.<br />
Es fördert das „miteinander“,<br />
die Identifikation<br />
der Bürger/innen mit<br />
ihrer Gemeinde wird verstärkt,<br />
die Attraktivität<br />
der Gemeinde als Wirtschaftsstandort<br />
wird<br />
erhöht, <strong>und</strong> die Umsetzung<br />
der neuen familien- <strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>lichen<br />
Maßnahmen trägt<br />
wesentlich dazu bei, dass sich<br />
Familien mit Kindern in der<br />
Gemeinde ansiedeln <strong>und</strong> in<br />
der Gemeinde bleiben.<br />
Ansiedelung statt<br />
Abwanderung!<br />
Gemeinden erlangen eine öffentliche<br />
Aufmerksamkeit, das Gütesiegel<br />
fördert den Tourismus zeigt es doch:<br />
Familien mit Kindern stehen bei uns an<br />
erster Stelle <strong>und</strong> sind willkommen.<br />
Information<br />
Ihr Weg zum Gütesiegel unter<br />
www.familienallianz.at<br />
Erfahrungen<br />
Am Ende des<br />
Weges steht das<br />
Gütesiegel<br />
„Der Auditprozess lässt neue<br />
Fre<strong>und</strong>schaften, Frauenr<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Stammtische entstehen“,<br />
das ist die Erfahrung von Hartmut<br />
Lindorfer, der als Gutachter<br />
<strong>für</strong> das Audit familien- & kinderfre<strong>und</strong>liche<br />
Gemeinde tätig ist<br />
<strong>und</strong> soeben die Auditierung in<br />
Feldkirch abgeschlossen hat.<br />
„Ich gratuliere den Gemeinden<br />
immer zu diesem Schritt. Natürlich<br />
ist der Arbeitsaufwand nicht<br />
zu unterschätzen. Aber am Ende<br />
des Weges steht das Gütesiegel,<br />
welches den Gemeinden große Vorteile<br />
in vielen<br />
Bereichen<br />
bringt.<br />
Gerade in Tourismusregionen<br />
wird dieses<br />
Gütesiegel<br />
sehr gerne <strong>für</strong><br />
Werbezwecke<br />
eingesetzt.<br />
Es geht aber<br />
nicht nur um<br />
die Endergebnisse.<br />
Hartmut Lindorfer,<br />
Gutachter<br />
„Audit familien-<br />
& kinderfre<strong>und</strong>liche<br />
Gemeinde“<br />
Die Phase der<br />
Zusammenarbeit<br />
schweißt<br />
die Gemeindemitglieder zusammen.<br />
Im Vorfeld wird vieles bereinigt,<br />
es kommt zu Aussprachen –<br />
das Klima ändert sich.<br />
Durch mehr Kommunikation entsteht<br />
auch mehr Verständnis <strong>für</strong><br />
die Bedürfnisse der einzelnen <strong>und</strong><br />
es werden Wege <strong>und</strong> Lösungen<br />
miteinander gesucht <strong>und</strong> erarbeitet.“
Aktion Ges<strong>und</strong>e Schule<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung durch Motivation <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />
Die Ges<strong>und</strong>e Schule<br />
Das Unterrichts- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsministerium sowie der Hauptverband der Sozialversicherungsträger<br />
starteten ein neues Projekt, um die Ges<strong>und</strong>heit von Österreichs Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen zu fördern. KOMMUNAL war bei der Präsentation dabei.<br />
Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt<br />
<strong>und</strong> soll die Themen ges<strong>und</strong>e<br />
Ernährung, Bewegung, Sucht, psychosoziales<br />
Wohlbefinden <strong>und</strong> Umweltschutz<br />
an die Schulen<br />
»<br />
tragen <strong>und</strong> diese<br />
bei der Entwicklung<br />
von<br />
ges<strong>und</strong>heitsförderndenInitiativenunterstüt-<br />
Claudia Schmied<br />
zen. „Schule ist<br />
Unterrichtsministerin<br />
Lebens- <strong>und</strong><br />
Arbeitsraum“, so<br />
Unterrichtsministerin Schmied, „eine<br />
ges<strong>und</strong>e Schule ist wichtiger Schritt in<br />
ein ges<strong>und</strong>es Leben.“ Beim dem Projekt<br />
gehe es weniger um Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen,<br />
sondern um Motivation,<br />
konkrete Handlungsanleitungen <strong>und</strong> um<br />
das Schaffen von Rahmenbedingungen.<br />
Tägliche Turnst<strong>und</strong>e<br />
Eine ges<strong>und</strong>e Schule ist<br />
ein wichtiger Schritt in<br />
ein ges<strong>und</strong>es Leben.<br />
Neben dem Aufbau einer Organisationsstruktur<br />
soll u.a. auch ein Dienstleistungspool<br />
<strong>für</strong> die Schulen geschaffen<br />
werden. Auch die Qualitätssicherung<br />
<strong>und</strong> das Entwickeln von Instrumenten,<br />
mit denen die Ergebnisse der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
messbar werden, sind<br />
Ziele von „Ges<strong>und</strong>e Schule“, betont<br />
Schmied.<br />
Ges<strong>und</strong>heitsverhalten wird durch die<br />
Schule beeinflusst. „Eine ges<strong>und</strong>e Schule<br />
ist ein wichtiger Schritt in ein ges<strong>und</strong>es<br />
Leben“, so die Unterrichtsministerin. Das<br />
Modellprojekt „bernoulli bewegt“ der<br />
Wiener AHS Bernoullistraße zeige, welche<br />
Initiativen Schulen im Bereich<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
setzen können. So gibt<br />
es dort u.a. Angebote<br />
wie „Vitaltage“ mit Fit -<br />
«<br />
ness-Checks, das Projekt<br />
„Bewegte Pause“ sowie<br />
ein ges<strong>und</strong>es Jausenbuffet.<br />
Im Unterrichtsfach<br />
Bewegung <strong>und</strong> Sport<br />
werden Sportarten wie<br />
Klettern oder Artistik schwerpunktmäßig<br />
unterrichtet. Und in zwei Klassen der 5.<br />
<strong>und</strong> 6. Schulstufe gibt es die tägliche<br />
Turnst<strong>und</strong>e. Schmied: „Die tägliche<br />
Sportst<strong>und</strong>e ist im Rahmen der Schulautonomie<br />
möglich, sie wird nur zu wenig<br />
genutzt.“<br />
Trendumkehr in Sachen<br />
Ges<strong>und</strong>heit<br />
„Je früher Kinder über ges<strong>und</strong>heitsförderliche<br />
Verhaltensweisen informiert<br />
werden, desto eher werden sie später<br />
einen ges<strong>und</strong>en Lebensstil annehmen.<br />
Die Weichen <strong>für</strong> den weiteren Lebensweg<br />
werden also bereits in der Kindheit<br />
gestellt, <strong>und</strong> daher muss die optimale<br />
Entwicklung unserer Kinder einen<br />
besonderen Stellenwert in unserer<br />
Gesellschaft einnehmen“, so Ges<strong>und</strong>-<br />
heitsministerin Andrea Kdolsky. „In der<br />
Regierungserklärung ist festgehalten,<br />
dass die B<strong>und</strong>esregierung Prävention<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung verstärken<br />
will. Das gemeinsame Projekt ,Ges<strong>und</strong>e<br />
Schule’ ist ein großer Schritt, um dieses<br />
Versprechen der österreichischen Bevölkerung<br />
gegenüber einzulösen“, betont<br />
Kdolsky.<br />
Länger leben bei guter<br />
Ges<strong>und</strong>heit<br />
„Mit der Etablierung der Schulservicestellen<br />
der sozialen Krankenversicherung<br />
wurde ein erster Schritt gesetzt,<br />
Ges<strong>und</strong>heit in<br />
Schulen zu<br />
thematisieren“,<br />
erklärt<br />
der Verbandsvorsitzende<br />
des Hauptverbandes<br />
der<br />
Sozialversicherungsträger,<br />
Erich<br />
Laminger. Das<br />
gemeinsame<br />
Projekt<br />
„Ges<strong>und</strong>e<br />
Schule“ ist<br />
Gruppenbild mit Herrn: Ges<strong>und</strong>heitsministerin<br />
Andrea Kdolsky<br />
<strong>und</strong> Unterrichtsministerin Claudia<br />
Schmied präsentieren mit<br />
dem Verbandsvorsitzenden des<br />
Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger,<br />
Erich Laminger<br />
das neue Projekt „Ges<strong>und</strong>e<br />
Schule“.<br />
»<br />
Die optimale<br />
Entwicklung unserer<br />
Kinder muss einen<br />
besonderen Stellenwert<br />
in unserer<br />
Gesellschaft<br />
einnehmen.<br />
Andrea Kdolsky<br />
Ges<strong>und</strong>heitsministerin<br />
aus Sicht des Hauptverbandes ein weiterer<br />
wichtiger Beitrag <strong>für</strong> ein längeres<br />
Leben bei guter Ges<strong>und</strong>heit.<br />
KOMMUNAL 37<br />
«
Lebensministerium<br />
Durch den Kauf von zehn Prozent<br />
mehr regionalen Lebensmitteln<br />
werden diese Waren<br />
statt durchschnittlich 1700 km<br />
nur mehr 150 km weit transportiert.<br />
Das entspricht einer Reduktion<br />
von 116.000 Tonnen CO2.<br />
Josef Pröll: Konsequente Klimastrategie <strong>für</strong> Österreich<br />
Es geht um die Zukunft<br />
Eines der wichtigsten Themen der letzten Monate war sicherlich der Klimawandel. Die<br />
Diskussion darüber, was man <strong>für</strong> den Klimaschutz tun kann <strong>und</strong> muss, wird dabei mit<br />
viel Emotion geführt. Das ist verständlich, betrifft es doch jeden von uns.<br />
Die drohenden Schäden des Klimawandels<br />
sind immens. Einen ersten Eindruck<br />
konnte man bereits in den letzten Jahren<br />
bei den schon aufgetretenen Umweltschäden<br />
wie Lawinen, Überschwemmungen<br />
etc. gewinnen. Aber auch die Maßnahmen<br />
dagegen sind nicht billig.<br />
Klar ist aber: Wir müssen jetzt handeln.<br />
Wir müssen nicht nur in den Stopp des<br />
Klimawandels investieren, sondern auch<br />
in den Schutz der Menschen vor den<br />
Naturgefahren. Dies ist in einem Gebirgsland<br />
wie Österreich, das vom Klimawandel<br />
besonders betroffen ist, besonders<br />
wichtig.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat die B<strong>und</strong>esregierung<br />
eine Klimastrategie vorgelegt,<br />
um ihren Verpflichtungen nachzukom-<br />
Wir müssen nicht nur in<br />
den Stopp des Klimawandels<br />
investieren, sondern auch in den<br />
Schutz der Menschen vor den<br />
Naturgefahren.<br />
men. Ein Eckpunkt ist die Erhöhung der<br />
Mineralölsteuer, wobei es mir ein Anliegen<br />
war, den ländlichen Raum <strong>und</strong><br />
unsere Bäuerinnen <strong>und</strong> Bauern besonders<br />
zu berücksichtigen: So kommt es zu einer<br />
Erhöhung der Pendlerpauschale <strong>und</strong> bei<br />
den Bauern wird die Mineralölsteuer-<br />
Rückvergütung um 5 Cent angehoben.<br />
Damit ist in Verhandlungen der volle Ausgleich<br />
gelungen.<br />
Für die Bäuerinnen <strong>und</strong> Bauern ist ein<br />
38 KOMMUNAL<br />
weiterer wichtiger Eckpunkt in der Klimastrategie<br />
die Festschreibung der Bedeutung<br />
der Biomasse. Wir müssen uns<br />
anstrengen, die ambitionierten Ziele zu<br />
erreichen. Dabei ist eine massive Unterstützung<br />
aus dem neuen Klima- <strong>und</strong><br />
Energiefonds notwendig. In den nächsten<br />
Jahren werden insgesamt 500 Millionen<br />
Euro u.a. in die Bereiche Forschung &<br />
Entwicklung <strong>und</strong> die Markteinführung<br />
neuer Technologien gesteckt.<br />
Was kann nun jeder einzelne gegen den<br />
Klimawandel <strong>und</strong> <strong>für</strong> den Klimaschutz<br />
tun? Offensichtlich fällt es vielen schwer,<br />
von lieb gewonnenen Gewohnheiten<br />
Abstand zu nehmen. Daher habe ich die<br />
Diskussion initiiert, ob wirklich jede Fernreise<br />
notwendig ist <strong>und</strong> dass auch Flugbenzin<br />
besteuert werden soll. Wichtig war<br />
mir auch, die Konsumenten darauf hinzuweisen,<br />
dass sie beim täglichen Einkauf<br />
wichtige Beiträge zum Klimaschutz leisten<br />
können. Wir haben daher mit der AMA<br />
die Klimabelastung von Lebensmitteln,<br />
die mit Flugzeug, Schiff oder LKW weit<br />
transportiert werden, berechnen lassen.<br />
Dabei hat sich gezeigt, dass regionale <strong>und</strong><br />
saisonale Lebensmittel mit kurzen Transportwegen<br />
beitragen, das Klima zu schützen.<br />
Weit gereiste Lebensmittel dagegen<br />
haben einen hohen CO2-Rucksack <strong>und</strong><br />
belasten unser Klima immens.<br />
Dabei geht es nicht um einen absoluten<br />
Verzicht auf importierte Lebensmittel,<br />
sondern darum, Bewusstsein zu schaffen<br />
<strong>für</strong> mehr Regionalität <strong>und</strong> Saisonalität<br />
<strong>und</strong> damit <strong>für</strong> einen verbesserten Klimaschutz.<br />
Durch den Kauf von zehn Prozent<br />
mehr regionalen Lebensmitteln werden<br />
diese Waren statt durchschnittlich 1700<br />
km nur mehr 150 km weit transportiert.<br />
www.lebensministerium.at<br />
Das entspricht einer Reduktion von<br />
116.000 Tonnen CO2.<br />
Das bedeutet eine Reduzierung der gefahrenen<br />
LKW-Kilometer um 166 Millionen<br />
pro Jahr.<br />
Ihr Josef Pröll<br />
Umweltminister<br />
Die Bauherrenmappe<br />
Bauen <strong>für</strong> die Zukunft<br />
Ihr klima:aktiv Ratgeber <strong>für</strong> Bauen,<br />
Sanieren <strong>und</strong> Heizen<br />
Unter dem Titel „Bauen <strong>für</strong> die Zukunft“<br />
gibt es in der Bauherrenmappe der Initiative<br />
Handwerk nun auch eine klima:aktiv<br />
Broschüre mit ausführlichen Informationen<br />
zum Thema<br />
klima:aktives<br />
Bauen. Die Bauherrenmappe<br />
wird<br />
jedem künftigen<br />
Häuslbauer als<br />
Orientierungshilfe<br />
vor Planungsbeginn<br />
übergeben. Der<br />
klima:aktiv Ratgeber<br />
ist Teil<br />
dieser Bauherrenmappe<br />
<strong>und</strong><br />
gibt Auskunft<br />
über die klima:aktiv haus <strong>und</strong> passivhaus<br />
Kriterien, über Modernisierung des Eigenheims<br />
<strong>und</strong> über Möglichkeiten der Energieversorgung<br />
des Hauses mit erneuerbarer<br />
Energie (Solaranlagen, Holz, Wärmepumpen).<br />
Häuslbauer können die Bauherrenmappe<br />
kostenlos über das Bauamt<br />
jeder Gemeinde sowie bei den meisten<br />
regionalen Bankinstituten anfordern.<br />
www.klimaaktiv.at<br />
Foto: BMLFUW / Rita Newman
B<strong>und</strong>esminister Josef Pröll mit den Nationalparkdirektoren bei der Pressekonferenz<br />
zum Thema „Nationalparks in Österreich – Bilanz 2006 <strong>und</strong> das Programm 2007“.<br />
Erfolgreiche Bilanz 2006<br />
Nationalparks setzen zu neuer Saison<br />
neue Initiativen<br />
Zu Beginn der neuen Saison in den<br />
Nationalparks können diese eine erfolgreiche<br />
Bilanz 2006 ziehen, auf der aufgebaut<br />
wird. Im Vorjahr nahmen r<strong>und</strong><br />
64.000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an<br />
Projekttagen teil <strong>und</strong> tauschten das<br />
Klassenzimmer gegen die grüne Wildnis<br />
der Nationalparks. Die Anzahl der Menschen,<br />
die in den Nationalparks Entspannung,<br />
Erholung <strong>und</strong> das Naturerlebnis<br />
suchten, blieb mit r<strong>und</strong> 300.000<br />
Besucher im vergangenen Jahr auf dem<br />
hohen Niveau des Vorjahres.<br />
Auch die Anzahl der wissenschaftlichen<br />
Projekte mit Nationalpark-Bezug ist in<br />
den letzten Jahren gestiegen. So haben<br />
die österreichischen Nationalparks<br />
neben dem Schutz der von menschlichen<br />
Einflüssen unberührten Natur<br />
auch wichtige Aufgaben in den Bereichen<br />
Erholung, Bildung <strong>und</strong> Forschung,<br />
erklärte Landwirtschafts- <strong>und</strong> Umweltminister<br />
Josef Pröll anlässlich der Pressekonferenz<br />
„Nationalparks Österreich –<br />
Bilanz 2006, Vorschau 2007“.<br />
Die wichtigsten Vorhaben im Bereich<br />
Infrastruktur <strong>und</strong> Management sind in<br />
den letzten Jahren realisiert worden,<br />
<strong>und</strong> die Nationalparks haben sich zu<br />
Vorzeigeprojekten der Naturschutzpolitik<br />
etabliert. Das Lebensministerium<br />
wird gemeinsam mit den Nationalparks<br />
eine Strategie <strong>für</strong> die mittel- <strong>und</strong> lang-<br />
Auch 2007 sucht das Lebensministerium<br />
gemeinsam mit der WirtschaftskammerÖsterreich<br />
das<br />
fahrradfre<strong>und</strong>lichste<br />
Unternehmen<br />
Österreichs.<br />
Nach dem<br />
erfolgreichen<br />
Auftakt im<br />
Vorjahr zeichnet<br />
die Initiative bike2business<br />
auch heuer wieder Unternehmen<br />
aus, die ihren Betrieb fahrradfre<strong>und</strong>-<br />
fristige Ausrichtung der österreichischen<br />
Nationalparks entwickeln.<br />
Mehr Infos unter:<br />
www.nationalparksaustria.at<br />
Wasserwirtschafts-Planung<br />
<strong>Neue</strong>s Werkzeug<br />
WISA ist ein überregionales Datenmanagementsystem<br />
<strong>für</strong> Österreich, das als<br />
Instrument <strong>für</strong> die wasserwirtschaftliche<br />
Planung, zur Information der BürgerInnen<br />
<strong>und</strong> zur „aktiven Beteiligung der<br />
Öffentlichkeit” bei der wasserwirtschaftlichen<br />
Planung dient. Für die verschiedenen<br />
Begutachtungsverfahren bei der<br />
Erstellung der so genannten Flussgebietsbewirtschaftungspläne<br />
werden die<br />
Unterlagen elektronisch zugänglich sein<br />
<strong>und</strong> ein elektronisches Stellungnahmeverfahren<br />
angeboten.<br />
http://wisa.lebensministerium.at/<br />
Gesucht<br />
Fahrradfre<strong>und</strong>lichstes Unternehmen 2007<br />
lich gestalten, um so MitarbeiterInnen<br />
zu einem Umstieg auf das Fahrrad<br />
zu motivieren. Fahrradfre<strong>und</strong>liche<br />
Angebote können dabei beispielsweise<br />
eine eigene Werkstatt <strong>für</strong><br />
die Fahrräder der MitarbeiterInnen,<br />
Umkleidemöglichkeiten, Diensträder<br />
oder km-Geld <strong>für</strong> Dienstfahrten mit<br />
dem Fahrrad sein – den Ideen sind<br />
keine Grenzen gesetzt. Alle Infos<br />
zum Wettbewerb sowie das Anmeldeformular<br />
zum Download unter<br />
www.bike2business.at zu finden.<br />
Anmeldeschluss <strong>für</strong> bike2business<br />
2007 ist der 14. Juli 2007, Preisverleihung<br />
ist am 19. September 2007.<br />
Foto: BMLFUW/Kern<br />
Für Interessierte<br />
<strong>Neue</strong> Broschüren<br />
◆ Anpassung<br />
der Klima -<br />
strategie Österreichs<br />
zur<br />
Erreichung des<br />
Kyoto-Ziels<br />
2008-2012<br />
◆ Neptun<br />
Wasserpreis 2007<br />
Projektbeschreibungen<br />
<strong>und</strong> Preisträger<br />
◆ Wasser in<br />
Österreich - Zahlen<br />
<strong>und</strong> Fakten; Herausgeber/Verlag:B<strong>und</strong>esministerium<br />
<strong>für</strong> Land- <strong>und</strong><br />
Forstwirtschaft, Umwelt<br />
<strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />
(BMLFUW), Österr. Vereinigung<br />
<strong>für</strong> das Gas<strong>und</strong><br />
Wasserfach<br />
(ÖVGW) <strong>und</strong> Österr.<br />
Wasser- <strong>und</strong> Abfallwirtschaftsverband<br />
(ÖWAV)Zum Download oder zu bestellen<br />
bei office@amedia.co.at,<br />
Tel: 01/9821322-265<br />
◆ Guter<br />
Zustand <strong>für</strong><br />
unsere<br />
Gewässer – Die<br />
Umsetzung der<br />
europäischen<br />
Wasserrahmenrichtlinie<br />
Zum Download<br />
oder zu bestellen<br />
bei office@<br />
amedia.co.at,<br />
Tel: 01/9821322-265<br />
Kostenloser Download unter<br />
http://publikationen.<br />
lebensministerium.at/<br />
KOMMUNAL 39
Die Evaluation zeigte, dass die<br />
Maßnahmen messbar zu einer<br />
Verbesserung der Arbeitssituation<br />
beitragen konnten.<br />
Traditionsunternehmen legt Wert auf Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
Miteinander ges<strong>und</strong><br />
älter werden<br />
Schauplatz Papierfabrik: Schichtarbeit, Nachtdienste <strong>und</strong> körperliche Belastungen<br />
bestimmen den Arbeitsalltag der Belegschaft. Ein Projekt soll die Ges<strong>und</strong>heit der<br />
Mitarbeiter sicherstellen.<br />
Die Smurfit Nettingsdorfer Papierfabrik<br />
kann auf eine lange Firmengeschichte<br />
zurückgreifen: 1851 wurde erstmal in<br />
Oberösterreich produziert, 1966 wurde<br />
die Produktpalette auf Wellpappe ausgeweitet.<br />
Heute ist Nettingsdorfer das<br />
Hauptquartier <strong>für</strong> die Region Zentraleuropa<br />
in der Papierdivision. Aber nicht nur<br />
Papier ist dem Unternehmen ein Anliegen.<br />
Auch auf die Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
der Mitarbeiter wird Wert gelegt.<br />
„Die innerbetriebliche Situation zeigte,<br />
dass es Handlungsbedarf gab,“ erklärte<br />
Dr. Gerald Heidl, Projektleiter der Initiative<br />
„Miteinander ges<strong>und</strong> älter werden“.<br />
Mit Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist die Altersstruktur der<br />
Mitarbeiter. „Uns ist aufgefallen, dass es<br />
mehr Krankenstände bei der Belegschaft<br />
gibt. Eine betriebliche<br />
Analyse von ges<strong>und</strong>heitsbezogenenBela-<br />
stungen <strong>und</strong> Ressourcen<br />
hat in der Folge<br />
einen großen Handlungsbedarf<br />
<strong>für</strong> die<br />
Altersgruppe 40 plus<br />
aufgezeigt“.<br />
2003 wurde mit einem,<br />
vom Fonds Ges<strong>und</strong>es<br />
Österreich, IBG-Betrieb-<br />
liche Ges<strong>und</strong>heitsförderung GmbH <strong>und</strong><br />
Institut <strong>für</strong> Betriebspädagogik finanzierten<br />
Projekt gestartet, das die Mitarbeiter<br />
ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> arbeitsfähig im Arbeitsprozess<br />
halten soll. Zu Beginn wurde eine<br />
Ist-Evaluierung mittels Befragungen<br />
durchgeführt. Die Analyse zeigte, dass<br />
die Altersgruppe der über 40-Jährigen<br />
bereits größer war als die der unter 40-<br />
40 KOMMUNAL<br />
Vor allem die<br />
Schichtarbeit stellte<br />
sich als ges<strong>und</strong>heitlicher<br />
Risikofaktor<br />
heraus.<br />
Jährigen, aber die Arbeitsbedingungen<br />
immer noch stark auf junge<br />
Mitarbeiter/innen ausgerichtet waren.<br />
Vor allem die Schichtarbeit stellte sich als<br />
ges<strong>und</strong>heitlicher Risikofaktor heraus.<br />
Nach einem Führungskräfte-Workshop<br />
wurden eine Reihe arbeitsplatz- <strong>und</strong><br />
arbeitsumfeldbezogener sowie individueller<br />
Maßnahmen ins Leben gerufen,<br />
wobei man sich dabei hauptsächlich auf<br />
den Produktionsbereich konzentrierte.<br />
Maßnahmen<br />
◆ Altersgerechte Schichtpläne: Die<br />
Schichtplanung wurde unter Partizipation<br />
der Mitarbeiter/innen ges<strong>und</strong>heitsgerecht<br />
<strong>und</strong> altersadäquat gestaltet.<br />
◆ Altersgerechte Jobrotation:<br />
Aufgr<strong>und</strong> einer Analyse<br />
der Arbeitsanforderungen<br />
von Teiltätigkeiten der<br />
einzelnen Arbeitsplätze<br />
wurde eine „altersgerechte<br />
Eignungsmatrix“ <strong>für</strong> die einzelnen<br />
Positionen innerhalb<br />
eines regelmäßigen Rotationszyklus<br />
erstellt.<br />
◆ Ergonomietraining: Hier<br />
wurden Trainings durchgeführt,<br />
um die<br />
Mitarbeiter/innen zu befähigen, kleine<br />
Ergonomieanalysen <strong>und</strong> Verbesserungsmaßnahmen<br />
selbst zu erarbeiten.<br />
◆ Stresstrainings sollten ein besseres<br />
Coping mit Arbeitsanforderungen<br />
ermöglichen, die nicht verändert werden<br />
können (z.B. Verantwortung <strong>für</strong> Sicherheit,<br />
Nachtarbeit).<br />
◆ „Besser leben in der Schicht“: Inhalt<br />
dieser Maßnahme war Information <strong>und</strong><br />
Training <strong>für</strong> einen gesünderen Umgang<br />
mit der Schicht- <strong>und</strong> Nachtarbeit. Besonders<br />
wichtig waren die Themenbereiche<br />
ges<strong>und</strong>e Ernährung <strong>und</strong> ausreichend<br />
Schlaf.<br />
Die Evaluation zeigte, dass die Maßnahmen<br />
messbar zu einer Verbesserung der<br />
Arbeitssituation beitragen konnten.<br />
„Erfreulicherweise haben sich die Dimensionen<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> Einsatzbereitschaft<br />
um fünf Prozent verbessert,“<br />
berichtet Projektleiter Dr. Heidl.<br />
Nach Abschluss des Projekts 2006 wurde<br />
ein umfassender Projektbericht erstellt,<br />
der anderen Betrieben in der Branche als<br />
Hilfestellung <strong>für</strong> die Durchführung von<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderungsprogrammen dienen<br />
soll. Er enthält eine Kriterienliste <strong>für</strong><br />
eine altersgerechte Organisation in der<br />
Arbeitswelt. Der Bericht ist auf Anfrage<br />
bei Dr. Gerald Heidl erhältlich.<br />
Information & Kontakt<br />
Smurfit Nettingsdorfer Papierfabrik<br />
AG & Co KG<br />
Dr. Gerald Heidl<br />
Nettingsdorferstraße 40<br />
4053 Haid bei Ansfelden<br />
Tel.: 07229/863-205<br />
gerald.heidl@smurfitkappa.at<br />
Kontakt<br />
Fonds Ges<strong>und</strong>es Österreich –<br />
FGÖ, Mariahilferstraße 176,<br />
A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />
Fax: 01/8950400-20, Web:<br />
ges<strong>und</strong>es.oesterreich@fgoe.org
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
EU-Gebäuderichtlinie: Energiebedarf <strong>und</strong> CO2-Ausstoß sollen geprüft werden<br />
Ein „Pickerl“ <strong>für</strong> jedes Haus<br />
Voraussichtlich ab 1. Jänner<br />
2009 müssen alle Häuser in<br />
Österreich gemäß der EU-<br />
Gebäuderichtlinie verpflichtend<br />
einen Energieausweis –<br />
ein „Pickerl“ – haben, berichtet<br />
der NÖ Wirtschaftspressedienst.<br />
Ähnlich wie auf Kühlschränken<br />
oder Waschmaschinen<br />
soll auf dieser Prüfplakette<br />
der Heizwärmebedarf,<br />
der Endenergiebedarf<br />
sowie der CO2-Ausstoß des<br />
jeweiligen Gebäudes angege-<br />
Biokraftstoffe-Messe<br />
Dieselöl aus<br />
alten Autoreifen<br />
Welchen Beitrag können Fahrzeugkraftstoffe<br />
aus Abfällen<br />
<strong>und</strong> Biomasse <strong>für</strong> den Klimaschutz<br />
leisten? Dieses Thema<br />
ist ein zentrales auf der diesjährigen<br />
„waste to energy“ am<br />
9. <strong>und</strong> 10. Mai in der Messe<br />
Bremen. So können Autoreifen,<br />
verdorbene Lebensmittel<br />
oder sogar Krankenhausabfälle<br />
den Gr<strong>und</strong>stoff <strong>für</strong> einen<br />
Dieselkraftstoff hoher Qualität<br />
liefern. Alle Infos auf<br />
www.wte-expo.de<br />
Abfallwirtschaft Deutschland<br />
Re-Kommunalisierung<br />
verstärkt sich<br />
In Nordrhein-Westfalen (NRW) gibt<br />
es in der Abfallwirtschaft einen lebhaften<br />
Wettbewerb. Der Restabfallmarkt<br />
wird durch eine insgesamt<br />
gleichgewichtige Einsammlung<br />
durch kommunale <strong>und</strong> durch private<br />
Entsorger geprägt. Einer Studie des<br />
Umweltministeriums NRW zeigt nun<br />
auf, dass die kommunalen Entsorger<br />
ihren Marktanteil um r<strong>und</strong> vier Prozent<br />
auf knapp 52 Prozent erhöhen,<br />
was als Indiz <strong>für</strong> die in Fachkreisen<br />
diskutierte „Rekommunalisierung“<br />
gedeutet wird. www.europaticker.eu<br />
ben sein. Das „Haus-Pickerl“<br />
soll wertvolle Informationen<br />
über die energetische Qualität<br />
einer Immobilie <strong>und</strong> die<br />
Höhe der zu erwartenden<br />
Energiekosten liefern. Ausgestellt<br />
wird die Bescheinigung<br />
von qualifizierten, unabhängigen<br />
Fachleuten. Sie können<br />
entweder selbständige Unternehmer<br />
oder Angestellte von<br />
Behörden sowie privaten<br />
Stellen sein. Nach Ansicht<br />
von Josef Breiter, Obmann<br />
der Sparte Gewerbe <strong>und</strong><br />
Handwerk in der NÖ Wirtschaftskammer,<br />
sollte sich das<br />
„Haus-Pickerl“ in Anbetracht<br />
steigender Energiekosten<br />
bald rechnen. Denn die positiven<br />
Effekte einer umfassenden<br />
thermischen Sanierung<br />
würden nicht nur den Wert<br />
<strong>und</strong> das Image der betreffenden<br />
Immobilie erhöhen, sondern<br />
auch den Wohnkomfort<br />
verbessern.<br />
wko.at/noe/gewerbe<br />
Bus-Konzept: Behindertengerecht & umweltfre<strong>und</strong>lich<br />
St. Pöltens Erdgas-Busse rollen<br />
Das neue Stadtbuskonzept in<br />
St. Pölten ist bereits aus der<br />
„Verpackung“. Seit Anfang<br />
März rollen die ersten mit<br />
Erdgas betriebenen Niederflurbusse<br />
im Liniendienst<br />
durch die NÖ Landeshauptstadt.<br />
Bgm. Matthias Stadler:<br />
„Damit setzt die Stadt ein<br />
wichtiges umweltpolitisches<br />
Zeichen.“ Besonders auffällig:<br />
Deutlich geringere Abgaswerte,<br />
merklich leiser, fre<strong>und</strong>liches<br />
Design <strong>und</strong> vor allem<br />
behindertengerecht.<br />
Infos: www.st-poelten.gv.at<br />
Das Einsparpotenzial energieeffizienter<br />
Beleuchtung <strong>für</strong> privaten <strong>und</strong> öffentlichen<br />
Gebrauch liegt zwischen 20 <strong>und</strong> 40<br />
Prozent.<br />
Ein „Pickerl <strong>für</strong>s Haus“ –<br />
ähnlich wie <strong>für</strong>s Auto – soll<br />
den Energieverbrauch prüfen<br />
<strong>und</strong> optimieren.<br />
Hybrid-Antrieb <strong>für</strong> LKW<br />
Volvo vor Markteinführung<br />
Im Vergleich zu Lastkraftwagen<br />
mit einem konventionellen<br />
Dieselmotor können die<br />
mit einem Hybridantrieb ausgerüsteten<br />
Trucks von Volvo<br />
den Kraftstoffverbrauch <strong>und</strong><br />
somit auch den Ausstoß von<br />
Treibhausgasen um bis zu<br />
einem Drittel senken. In<br />
Schweden ist jetzt ein Testprojekt<br />
<strong>für</strong> den Hybridantrieb<br />
mit zwei derartigen Fahrzeugen<br />
gestartet worden.<br />
www.volvo.at<br />
Energieeffiziente Beleuchtung<br />
Geld <strong>und</strong> CO2 sparen<br />
„Mit unseren verfügbaren energieeffizienten<br />
Lichtlösungen bieten wir ein<br />
Einsparpotenzial von 20 bis 40 Prozent<br />
bei Strom, CO2 <strong>und</strong> Geld“, so Andreas<br />
Schwarzenberger, Geschäftsleiter Philips<br />
Licht Österreich. „Wir erwarten<br />
von der Politik die rasche Umsetzung<br />
der EU Forderung nach 20-prozentiger<br />
CO2 Reduktion, die wir sogar übererfüllen<br />
könnten.“ In CO2 gerechnet:<br />
Beim Umstieg auf energieeffiziente<br />
Lösungen bei der Gesamtbeleuchtung<br />
würde Österreich 1,4 Mio. Tonnen CO2<br />
pro Jahr weniger produzieren.<br />
Mehr Infos auf www.philips.at
Wirtschafts-Info<br />
Budgetschonender Neubau <strong>und</strong> Umbau öffentlicher Einrichtungen<br />
Mit KommunalPlus<br />
auf der Profi-Seite<br />
KommunalPlus, das neue Sale-&-rent-back-Modell der BA-CA Leasing, bietet Gemeinden<br />
hoch professionelles Immobilien-Outsourcing.<br />
Vom Kindergarten über die Sporthalle<br />
bis zum Schulgebäude: Die Finanz-<br />
Experten der BA-CA Leasing mobilisieren<br />
bereits vorhandene Liegenschaftsvermögen<br />
<strong>und</strong> entlasten damit Gemeindebudget<br />
<strong>und</strong> Verwaltungsapparat.<br />
So einfach geht es<br />
Die BA-CA Leasing erschließt das Kapital<br />
einer Gemeinde <strong>und</strong> optimiert<br />
damit systematisch ihren Haushaltsplan.<br />
Da<strong>für</strong> kauft sie eine gemeindeeigene<br />
Liegenschaft (samt Gebäude)<br />
um einen von der Gemeinde selbst<br />
gewünschten steueroptimierten Preis<br />
<strong>und</strong> vermietet dieses Objekt an die<br />
Gemeinde zurück. Ein solcher Mietvertrag<br />
wird in der Regel über 20 - 25<br />
Jahre abgeschlossen.<br />
Nach<br />
Ende der Miet-<br />
laufzeit kann<br />
die Gemeinde<br />
die Liegenschaft<br />
wieder zurückkaufen.Natürlich<br />
realisieren<br />
die Finanzexperten<br />
der BA-CA<br />
Leasing auch<br />
jede Art von Zu-,<br />
Neu- <strong>und</strong> Umbau. Das Sale-&-rentback-Modell<br />
ist auch <strong>für</strong> neu entstehende<br />
Bauten flexibel einsetzbar.<br />
Sale & rent back -<br />
Mieten <strong>und</strong> Nutzen<br />
KommunalPlus vereint die Vorteile<br />
einer Mietvariante mit den Vorteilen<br />
einer Finanzierung auf einzigartige<br />
Weise. Die Gemeinde tritt als klassischer<br />
Mieter auf, das heißt die entsprechenden<br />
Vermieterpflichten wie<br />
Instandhaltung <strong>und</strong> Instandsetzung <strong>für</strong><br />
Dach <strong>und</strong> Fach des Mietobjektes liegen<br />
42 KOMMUNAL<br />
Die BA-CA Leasing<br />
erschließt das Kapital<br />
einer Gemeinde <strong>und</strong><br />
optimiert damit<br />
systematisch ihren<br />
Haushaltsplan.<br />
beim Vermieter. Darüber hinaus können<br />
die Kommunen nach Ende der Mietlaufzeit<br />
ihre Immobilie zu einem steueroptimierten<br />
Preis zurück erwerben.<br />
Neben der Finanzierungsleistung können<br />
zusätzliche Dienstleistungen wie<br />
Baumanagement, Abgabe von Kosten<strong>und</strong><br />
Termingarantien in Anspruch<br />
genommen werden. Dadurch werden<br />
die Kommunen in Ihren Aufgaben<br />
zusätzlich entlastet <strong>und</strong> können sich<br />
voll auf die umfassende Gemeindearbeit<br />
konzentrieren.<br />
BA-CA Leasing –<br />
kommunale Kompetenz<br />
Langjährige Erfahrung speziell <strong>für</strong><br />
Gemeinden hat die BA-CA Leasing zum<br />
zentralen Ansprechpartner in Sachen<br />
Finanzierungen gemacht. Wann immer<br />
es um die Errichtung bzw. Sanierung<br />
von gemeinnützigen Projekten geht,<br />
findet die BA-CA Leasing optimale<br />
Finanzierungslösungen sowohl <strong>für</strong> alle<br />
Immobilien als auch <strong>für</strong> mobile Investitionsgüter.<br />
Das neue Sale-&-rent-back-<br />
Modell komplettiert das umfassende<br />
Finanzdienstleistungsangebot <strong>für</strong><br />
Gemeinden. Eine Partnerschaft mit der<br />
BA-CA Leasing schafft <strong>für</strong> Gemeinden<br />
frei verfügbares Kapital, entlastet Budget<br />
<strong>und</strong> Verwaltungsapparat <strong>und</strong><br />
ermöglicht rasch <strong>und</strong> transparent eine<br />
maximale Kostenreduktion.<br />
Information<br />
www.ba-ca-leasing.com<br />
BA-CA Leasing GmbH<br />
E.E.<br />
◆ Wien, Niederösterreich <strong>und</strong><br />
Burgenland, 1040 Wien, Operngasse<br />
21, Tel: 01 / 588 08-0<br />
◆ 4021 Linz, Johann Konrad Vogel<br />
Strasse 7 – 9, Tel: 0732 / 377 700<br />
◆ 5020 Salzburg, Bergerbräuhofstr. 33<br />
Tel. 0662 / 879 555<br />
◆ 6020 Innsbruck, Maria Theresien Str.<br />
36, Tel: 0512 / 584 705<br />
◆ 6900 Bregenz, Rathausstrasse 25,<br />
Tel: 05574 / 531 71<br />
◆ 8020 Graz, Südtirolerplatz 16,<br />
Tel: 0316 / 818 360<br />
◆ 9020 Klagenfurt, Schleppe Platz 7,<br />
Tel. 04242 / 291 40
Der Tragegurt Husqvarna Duo Balance steigert die Bewegungsfreiheit<br />
des Anwenders. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil.<br />
Husqvarnas neueste Freischneider<br />
Für Gartenprofis<br />
Nachdem die im letzten Jahr<br />
neu eingeführte Sense 335<br />
RX mit X-TORQ Motor sehr<br />
positiv angenommen wurde,<br />
hat Husqvarna die erfolgreiche<br />
Serie weitergeführt, mit<br />
der neuen 333R mit X-TORQ<br />
Motor. Diese beiden neuen<br />
Geräte eignen sich gleichermaßen<br />
<strong>für</strong> professionelle <strong>und</strong><br />
anspruchsvolle Anwender –<br />
also Leute, die auf Leistung<br />
<strong>und</strong> Ergonomie ebenso viel<br />
Wert legen wie auf ein produktives<br />
<strong>und</strong> in finanzieller<br />
Hinsicht profitables Ergebnis.<br />
Die <strong>Neue</strong>n<br />
Die beiden Vertreter 333R<br />
<strong>und</strong> 335RX der überaus wichtigen<br />
35-cm³-Klasse, deren<br />
Hauptaufgabe die schnelle<br />
<strong>und</strong> effektive Beseitigung von<br />
Wildwuchs, neuen Trieben<br />
<strong>und</strong> kleinen Büschen ist, eignen<br />
sich sowohl <strong>für</strong> den professionellen<br />
als auch <strong>für</strong> den<br />
privaten <strong>und</strong> anspruchsvollen<br />
Anwender. Der X-TORQ-<br />
Motor sorgt <strong>für</strong> ein hohes<br />
Drehmoment <strong>und</strong> erstklassige<br />
Schnittleistung – Werte, die<br />
mit zu den höchsten am<br />
Markt zählen”, erklärt Hermann<br />
Fischer, Verkaufsleiter<br />
Husqvarna Österreich. Der<br />
Drehmomentverlauf wurde so<br />
gestaltet, dass der Maschine<br />
bei steigender Belastung mehr<br />
Leistung zur Verfügung steht.<br />
Das hohe Drehmoment<br />
ermöglicht zudem, die meiste<br />
Zeit im Teillastbereich zu<br />
arbeiten. Auf diese Weise<br />
spart man Kraftstoff, senkt<br />
die Geräuschbelastung verringert<br />
die Belastung von<br />
Anwender <strong>und</strong> Umwelt.”<br />
Komfortable<br />
Arbeitsposition<br />
Der Tragegurt Husqvarna<br />
Duo Balance steigert die<br />
Bewegungsfreiheit des<br />
Anwenders. Ein nicht zu<br />
unterschätzender Vorteil, der<br />
besonders an schwer zugänglichen<br />
Stellen zum Tragen<br />
kommt. Der angewinkelte<br />
Lenker sorgt <strong>für</strong> eine komfortable<br />
Arbeitsposition. ”Um<br />
das Arbeiten im Teillastbereich<br />
zu vereinfachen, ist die<br />
Husqvarna 335RX mit einem<br />
‘Ergo Cruise’ genannten Tempomat<br />
ausgestattet. Mit Ergo-<br />
Cruise kann man auf ganz<br />
einfache Weise eine Arbeitsdrehzahl<br />
festlegen. Zusätzliches<br />
Gas gibt man nur, wenn<br />
es wirklich erforderlich ist.<br />
Beanspruchungen auf<br />
Anwender <strong>und</strong> Umwelt werden<br />
so merklich reduziert”,<br />
schließt Fischer.<br />
Information<br />
Nähere Informationen<br />
erhalten Sie bei Ihrem<br />
Fachhändler in der Nähe<br />
– siehe Händler-Finder<br />
unter www.husqvarna.at<br />
Foto: Husqvarna<br />
E.E.<br />
Wirtschafts-Info<br />
BLITZPLANER ® - Das Fachbuch zum Blitzschutz<br />
Seit 25 Jahren unentbehrlich<br />
<strong>für</strong> den Fachmann<br />
Seit mehr als 25 Jahren ist<br />
der BLITZPLANER ® des Blitz<strong>und</strong>Überspannungsschutz-<br />
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das sich im<br />
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KOMMUNAL 43<br />
E.E.
Kommunale Finanzierung<br />
Die Finanzierung kommunaler Investitionsprojekte<br />
Projekt entscheidet<br />
Finanzierungsform<br />
Nach jüngsten Statistiken sind die österreichischen Gemeinden weiterhin Spitzenreiter<br />
bei den öffentlichen Investitionen. Die Finanzmittel werden – soweit nicht durch<br />
Bedarfszuweisungen oder Eigenmittel bedeckt – am Kapitalmarkt aufgenommen.<br />
Wie das am besten geschehen sollte, beleuchtet KOMMUNAL.<br />
◆ Prof. Dietmar Pilz<br />
Regelwerke, wie das Vergaberecht, das<br />
Umsatzsteuerrecht oder die Einhaltung<br />
der Maastricht-Kriterien, bilden den<br />
rechtlichen, die dazu passende Finanzierungsform<br />
den finanziellen Rahmen<br />
bei Errichtung von kommunalen Hoch<strong>und</strong><br />
Tiefbauten.<br />
Für die Errichtung <strong>und</strong> das Betreiben<br />
von kommunalen Bauvorhaben bieten<br />
sich aus vielerlei Überlegungen verschiedene<br />
Rechtsformen, wie die<br />
Umgliederung in einen Betrieb mit<br />
marktbestimmter Tätigkeit, die Ausgliederung<br />
in eine Personengesellschaft<br />
(Kommanditgesellschaft – KG) oder in<br />
eine Kapitalgesellschaft (GmbH) oder<br />
das Immobilienleasing an. Die Wahl<br />
der optimalen Rechtsform hängt natürlich<br />
vom jeweiligen Projekt ab. Mitentscheidend<br />
wird dabei sein, ob voller<br />
Vorsteuerabzug oder anteiliger Vorsteuerabzug<br />
von den Investitionskosten<br />
besteht, oder – wie im Falle von Objekten,<br />
die ausschließlich hoheitlich<br />
genutzt werden – ob ein Vorsteuerabzug<br />
überhaupt zulässig ist.<br />
◆ Prof. Dietmar Pilz ist Finanzexperte<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
44 KOMMUNAL<br />
Höhe der Fremdmittel<br />
Die Höhe der Fremdmittelaufnahme<br />
bei Projekten des<br />
außerordentlichen<br />
Haushaltes bemisst<br />
sich somit an den<br />
prognostizierten<br />
Gesamtinvestitionskosten<br />
abzüglich<br />
gewährter Bedarfszuweisungsmittel,<br />
abzüglich allfälliger<br />
Eigenmittel <strong>und</strong><br />
abzüglich des zulässigenVorsteuerabzuges.<br />
Welche Vorgaben<br />
eine Darlehensausschreibungunbedingt<br />
zu enthalten<br />
hat, wird im Folgenden beschrieben.<br />
Fremdmittelaufnahmen<br />
richtig ausschreiben,<br />
Anbote leicht vergleichen<br />
Bei der Erstellung einer Unterlage zur<br />
Einholung von Anboten bei Banken<br />
sollten gewisse Konditionen <strong>und</strong> Bedingungen<br />
sehr genau vorgegeben werden,<br />
um die Anbote leicht vergleichen<br />
zu können. Die Vergleichbarkeit von<br />
Anboten verringert<br />
im Nachhinein die<br />
Möglichkeiten einer<br />
Anfechtung<br />
(gestützt auf das<br />
Vergaberecht) der<br />
Die Höhe der<br />
Fremdmittelaufnahme<br />
bei Projekten des<br />
außerordentlichen<br />
Haushaltes bemisst<br />
sich an den prognos -<br />
tizierten Gesamt -<br />
investitionskosten<br />
(mit Abzügen).<br />
Vergabe an den Bestbieter.<br />
Die nachfolgenden Punkte sollten bei<br />
Darlehensausschreibungen unbedingt<br />
beachtet werden:<br />
Variable<br />
Zinsvereinbarung<br />
◆ Angabe eines Indikators<br />
Die wichtigste Vorgabe<br />
sollte bei einer variablen<br />
Verzinsungsvariante die<br />
genaue Angabe eines Indikators<br />
sein. Der gebräuchlichste<br />
Indikator ist der<br />
EURIBOR.<br />
Was ist eigentlich der<br />
EURIBOR?<br />
Der European Interbank<br />
Offered Rate (EURIBOR) ist<br />
der Zinssatz <strong>für</strong> Termingelder in Euro,<br />
die zwischen Banken gehandelt werden.<br />
Die <strong>für</strong> Kommunalfinanzierungen<br />
wichtigsten Indikatoren sind dabei der<br />
3-Monats- bzw. der 6-Monats EURI-<br />
BOR. Die täglich veröffentlichten<br />
Werte kann man unter anderem im<br />
Internet auf den Seiten der Österreichischen<br />
Nationalbank unter:<br />
http://www.oenb.at/<br />
isaweb/report.do?lang=DE&report=<br />
2.6.99 nachlesen.<br />
Wert vom: 6 Monats EURIBOR 10 Jahres Geld<br />
5. April 2007 4,07 % 4,34 %<br />
Juni 2004 2,19 % 4,48 %
Immobilienobjekte<br />
bei denen ein Vorsteuerabzug (anteilig) möglich ist, in<br />
einem groben Überblick<br />
Hoheitlich genutzte Bei Rüsthäusern, Volksschulen <strong>und</strong> sonstigen der<br />
Objekte: Hoheit dienenden Objekten ist ein Vorsteuerabzug<br />
mangels Vereinnahmung umsatzsteuerpflichtiger Entgelte<br />
ausgeschlossen. Bei Ausgliederungen zur Errichtung<br />
von solchen Objekten in eine Personen- oder Kapitalgesellschaft<br />
bzw. bei Errichtung im Rahmen einer<br />
Immobilienleasingvereinbarung besteht hingegen voller<br />
Vorsteuerabzug. Die Ausgliederungsvariante ist dem<br />
System der B<strong>und</strong>esimmobilien GmbH (BIG) bzw. den<br />
Landesimmobiliengesellschaften nachempf<strong>und</strong>en.<br />
Gemischt genutzte Mehrzweckhallen, Amtsgebäude, Bauhöfe etc. werden<br />
Objekte: sowohl hoheitlich als auch unternehmerisch genutzt.<br />
Hier bestimmt sich der anteilige Vorsteuerabzug am<br />
Ausmaß des unternehmerisch genutzten Anteiles.<br />
Unternehmerisch Kindergärten, Gemeindewohnhäuser, Freizeit einrichgenutzte<br />
Objekte: tungen etc. dienen in der Regel zu 100 Prozent unternehmerischen<br />
Aktivitäten bei vollem Vorsteuerabzug,<br />
wenn in diesen Unter nehmensbereichen umsatzsteuerpflichtige<br />
Entgelte vereinnahmt werden.<br />
Bei Tiefbauten im Bereich der Daseinsvorsorge, wie bei<br />
der Errichtung von Kanal-, Klär-, <strong>und</strong> Wasseranlagen,<br />
werden diese in Betrieben mit marktbestimmter Tätigkeit<br />
geführt (Umgliederung), ebenfalls bei voller Vorsteuerabzugsmöglichkeit.<br />
[Exkurs: Mobile Wirtschaftsgüter eignen sich weniger, mittels einer ausgegliederten<br />
Gesellschaft angeschafft zu werden, da dabei die Optionsmöglichkeit<br />
zur Steuerbefreiung, wie bei der Vermietung <strong>und</strong> Verpachtung von<br />
Geschäfts gr<strong>und</strong>stücken im Sinne des Umsatzsteuergesetzes, fehlt. Eine Liquiditätsverbesserung<br />
wäre hier durch eine mobile Leasingvariante erreichbar.]<br />
Kommunale Finanzierung<br />
Dieser Wert sollte in den Ausschreibungsunterlagen<br />
angegeben werden,<br />
dann hat der Anbieter nur noch den<br />
„Aufschlag“ anzuführen <strong>und</strong> es ist <strong>für</strong><br />
die ausschreibende Stelle leicht <strong>und</strong><br />
transparent zu erkennen, wer der Bestbieter<br />
ist.<br />
◆ Genaue Vorgabe der Verzinsungsperiode<br />
<strong>und</strong> der Zinstageberechnung<br />
Am gebräuchlichsten ist die viertelbzw.<br />
halbjährliche Verzinsung (je nachdem,<br />
ob vierteljährliche oder halbjährliche<br />
Ratenzahlung erwünscht ist),<br />
dekursiv, kalendermäßig/360 Zinstage.<br />
Fixzinsvariante<br />
Fixzinssätze dienen der Absicherung<br />
gegen weiter steigende Zinsen. Aktuell<br />
verzeichnen wir eine sehr flache Zinskurve,<br />
d. h. langfristiges Geld ist nicht<br />
wesentlich teurer als kurzfristiges (siehe<br />
auch kleine Tabelle unten links).<br />
Was ist bei einer Fixzinsvereinbarung<br />
zu beachten? Fallen<br />
die Zinsen in<br />
den nächsten Jah-<br />
ren wieder, ist ein<br />
Ausstieg aus einer<br />
derartigen Fixzinsvereinbarung<br />
nicht oder nur<br />
schwer möglich;<br />
Welche Varianten<br />
gibt es dabei?<br />
◆ Die Vereinbarung<br />
ist <strong>für</strong> beide<br />
Teile unkündbar.<br />
Eine vorzeitige<br />
Kündigung ist<br />
nicht möglich.<br />
◆ Erst nach<br />
Bedienung eines<br />
Pönales, auch<br />
Fixzinssätze dienen<br />
der Absicherung<br />
gegen weiter<br />
steigende Zinsen.<br />
Aktuell verzeichnen<br />
wir eine sehr<br />
flache Zinskurve,<br />
d. h. langfristiges<br />
Geld ist nicht<br />
wesentlich teurer<br />
als kurzfristiges.<br />
Rückzahlungsprovision genannt, ist ein<br />
Ausstieg aus einer derartigen Vereinbarung<br />
möglich; dabei kann die Höhe der<br />
Rückzahlungsprovision bereits im Vertrag<br />
festgeschrieben sein (z.B. 5 Prozent<br />
des aushaftenden Kapitals) oder es<br />
wird ein „Wiederveranlagungsverlust“<br />
berechnet. Das bedeutet, das vorzeitig<br />
rückgeführte Kapital wird fiktiv als Veranlagung<br />
<strong>für</strong> die Restlaufzeit verzinst,<br />
<strong>und</strong> die errechneten Zinsen werden<br />
den Darlehenszinsen lt. Fixzinsvereinbarung<br />
gegenübergestellt. Dabei muss<br />
der Darlehensnehmer oft mit einer<br />
hohen zusätzlichen finanziellen Belastung<br />
rechnen.<br />
Strukturierte Produkte<br />
Unter strukturierten Produkten versteht<br />
man alternative Finanzierungsmodelle,<br />
mit denen Zinssätze, die deutlich unter<br />
KOMMUNAL 45
Kommunale Finanzierung<br />
den marktüblichen Finanzierungskonditionen<br />
liegen, erreicht werden können,<br />
<strong>und</strong> zwar durch Verwendung verschiedener<br />
Indikatoren<br />
durch Einziehen von Barrieren,<br />
z.B. durch Zinsober-<br />
grenzen. Strukturierte Produkte<br />
sind schwer ausschreibbar,<br />
sie werden aber<br />
vom Bankensektor angeboten.<br />
Zinsentwicklung<br />
Die Wahl, welche Finanzierungsform<br />
die passende ist,<br />
wird natürlich auch von<br />
der künftigen Zinsentwicklung<br />
abhängen. Derzeit<br />
gehen die Analysten von<br />
einer Leitzinserhöhung<br />
durch die Europäische<br />
Zentralbank (EZB) auf 4,5<br />
Prozent aus (derzeit 3,75 Prozent<br />
Stand 8. März 2007), sodass durch den<br />
geringen Unterschied zwischen variablen<br />
<strong>und</strong> Fixzinssätzen das derzeit<br />
niedrige Zinsniveau <strong>für</strong> langfristige Fixzinsdarlehen<br />
genutzt werden sollte.<br />
Gerade dieser Fixzinssatz sichert künftige<br />
Zinssatzsteigerungen ab <strong>und</strong> bietet<br />
z.B. im Bereich der Siedlungswasser-<br />
46 KOMMUNAL<br />
Es empfiehlt sich<br />
jedenfalls, die Wahl der<br />
Rechtsform <strong>für</strong> die<br />
Errichtung von Bau -<br />
projekten, die passendeFinanzierungsvariante<br />
sowie den Vergabevorgang<br />
selbst<br />
von Fachexperten<br />
begleiten zu lassen.<br />
wirtschaft eine klare Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die<br />
Kalkulation der Gebühren.<br />
Begleitung durch<br />
Fachexperten<br />
Alle bei der Vergabe von Darlehen zu<br />
beachtenden Umstände sind sicherlich<br />
äußerst komplex. Es empfiehlt sich<br />
jedenfalls, die Wahl der Rechtsform <strong>für</strong><br />
die Errichtung von Bauprojekten, die<br />
passende Finanzierungsvariante sowie<br />
den Vergabevorgang selbst von Fachexperten<br />
begleiten zu lassen.<br />
Die OÖ Landesgartenschau 2007 in Vöcklabruck<br />
Wo die Gärten Brücken<br />
schlagen<br />
Von 27. April bis 14. Oktober<br />
2007 findet in Vöcklabruck<br />
die Oberösterreichische<br />
Landesgartenschau unter<br />
dem Titel „Wo die Gärten<br />
Brücken schlagen“ statt. Das<br />
historische Stadtzentrum ist<br />
direkt in das Ausstellungsgelände<br />
eingeb<strong>und</strong>en, das<br />
einen blühenden Bogen<br />
r<strong>und</strong> um den Stadtkern bilden<br />
wird. Die Landesgartenschau<br />
selbst ist in neun<br />
Bereiche gegliedert, die aufgeteilt<br />
in Themengärten<br />
eine bunte Vielfalt an Gärten,<br />
Parks <strong>und</strong> öffentlichen<br />
Räumen präsentieren. Vom<br />
Rosengarten über den erstmals<br />
seit 100 Jahren wieder<br />
zugänglichen Klostergarten<br />
bis hin zur Vöcklapromenade,<br />
die den Fluss in die<br />
Gartenschau einbindet <strong>und</strong><br />
zum Dschungelspielplatz <strong>für</strong><br />
die Kids. Über 1000 Veran-<br />
staltungen r<strong>und</strong> um die Landesgartenschau<br />
schlagen<br />
weitere Brücken, zwischen<br />
Natur <strong>und</strong> Kultur, zwischen<br />
der Stadt <strong>und</strong> der Region<br />
<strong>und</strong> zwischen Jung <strong>und</strong> Alt.<br />
Landesgartenschau<br />
Vöcklabruck,<br />
Tel.: 07672/21018-10,<br />
E-Mail:<br />
office@gartenschau07.at,<br />
Web: www.gartenschau07.at<br />
Information<br />
Oberösterreich<br />
Tourismus Information,<br />
Freistädter Straße 119,<br />
4041 Linz,<br />
Tel.: 0732/221022,<br />
Fax: 0732/7277-701,<br />
info@oberoesterreich.at<br />
www.oberoesterreich.at<br />
E.E.
Jeder Euro ist hart verdient. Gut, dass er die Mühe wert ist.<br />
Der Euro ist eine stabile Währung <strong>und</strong> ein angesehenes, sicheres Zahlungsmittel.<br />
Das gewährleistet die Oesterreichische Nationalbank gemeinsam mit der EZB <strong>und</strong><br />
den anderen Zentralbanken des Eurogebiets. Preisstabilität <strong>und</strong> Sicherheit werden<br />
auch in Zukunft unsere höchsten Ziele sein. Wir sorgen <strong>für</strong> das sichere <strong>und</strong> stabile<br />
Umfeld, in dem jeder erwirtschaftete Euro seine optimale Kaufkraft entwickeln<br />
kann. Mehr Informationen erhalten Sie unter (01) 40420-6666 oder www.oenb.at<br />
◊<br />
Oesterreichische Oesterreichische Nationalbank<br />
Nationalbank<br />
Stabilität <strong>und</strong> Sicherheit.<br />
Ogilvy
KOMMUNAL-Interview<br />
Ein zufriedener Rückblick <strong>und</strong> eine realistische Prognose<br />
Auf die Gemeinden<br />
warten harte Brocken<br />
2006 war <strong>für</strong> die Kommunalkredit-Gruppe das bisher erfolgreichste Jahr – Ertrags- <strong>und</strong><br />
Volumenzuwächse wurden in allen Geschäftsfeldern, Sektoren <strong>und</strong> Regionen erzielt.<br />
Neben dem Geschäftserfolg hat die Bank auch ihre ökologische, gesellschaftliche <strong>und</strong><br />
soziale Verantwortung nicht vernachlässigt. Für KOMMUNAL sprach Mag. Hans Braun<br />
mit Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor von Österreichs „Nr. 1 in Public Finance“.<br />
KOMMUNAL: Dr. Platzer, die Bilanz<br />
2006 der Kommunalkredit ist ja<br />
höchst erfreulich ausgefallen?<br />
Dr. Reinhard Platzer: Ja, wir konnten<br />
2006 unsere Position als Nummer eins<br />
im Bereich Public Finance weiter ausbauen.<br />
Wir sind seit 2000 durchschnittlich<br />
um 40 Prozent gewachsen, <strong>und</strong><br />
unser Ergebnis nach Steuern übertrifft<br />
»<br />
Wir wollen stärker als<br />
der Markt wachsen <strong>und</strong><br />
wir haben eine schnelle<br />
<strong>und</strong> effiziente<br />
Risikoevaluierung.<br />
Dr. Reinhard Platzer<br />
Generaldirektor der Kommunalkredit im<br />
Gespräch mit dem Autor über das<br />
Erfolgsrezept der Bank<br />
den Vorjahreswert um 44,8 Prozent<br />
<strong>und</strong> erreicht 61,9 Millionen Euro. Wir<br />
haben 75 Prozent unseres Volumens<br />
international erwirtschaftet, sind aber<br />
auch in Österreich um 30 Prozent<br />
gewachsen.<br />
Dabei hat die Kommunalkredit über<br />
48 KOMMUNAL<br />
Fotos: E. Horvath<br />
«<br />
den Geschäftserfolg andere Faktoren<br />
nicht außer Acht gelassen. Mit Ihrem<br />
Nachhaltigkeitsbericht nehmen Sie ja<br />
eine fast einsame Vorreiterstelle ein.<br />
In Österreich ist unter den Banken<br />
neben uns nur die ÖKB (Österreichische<br />
Kontrollbank, Anm.) mit einem Nachhaltigkeitsbericht<br />
präsent, sie hat jedoch<br />
nicht wie wir einen kombinierten Nachhaltigkeits-<br />
<strong>und</strong> Geschäftsbericht.<br />
Dass wir unsere ökologische, gesellschaftliche<br />
<strong>und</strong> soziale Verantwortung<br />
ernst nehmen, bestätigt auch ein Testat<br />
der ETA Umweltmanagement GmbH,<br />
die heuer wieder neben den Wirtschaftsprüfern<br />
der KPMG Wirtschaftsprüfungs-<br />
<strong>und</strong> Steuerberatungs<br />
GmbH unseren kombinierten Geschäfts<strong>und</strong><br />
Nachhaltigkeitsbericht geprüft hat.<br />
In einem Satz: Was ist das Erfolgsrezept<br />
der Kommunalkredit?<br />
Wir wollen stärker als der Markt wachsen<br />
<strong>und</strong> wir haben eine schnelle <strong>und</strong><br />
effiziente Riskoevaluierung.<br />
Welche Bereiche auf kommunaler<br />
Ebene sind <strong>für</strong> sie Zukunftsmärkte?<br />
Die Gemeinden müssen immer investieren.<br />
Nehmen wir nur den Bereich Wasser.<br />
Hier ist die Versorgung zu r<strong>und</strong> 90<br />
Prozent sichergestellt, wenn auch mit<br />
einem Ost-West-Gefälle. Aber da<strong>für</strong><br />
herrscht hier ein gleichbleibend hoher<br />
Erneuerungs- <strong>und</strong> Investitionsbedarf.<br />
Generell sind auch die Bereiche Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit sehr dynamisch<br />
wachsend.<br />
Darüber hinaus ist eine effiziente Anbindung<br />
an Schiene <strong>und</strong> Straße enorm<br />
wichtig <strong>für</strong> die Beschäftigung in den<br />
kleineren <strong>und</strong> mittleren Gemeinden.<br />
Förderung der Ortszentren <strong>und</strong> Innenstädte<br />
sind nicht interessant <strong>für</strong> Sie?<br />
Hier könnten wir bei einer professionellen<br />
Bewirtschaftung von Immobilien<br />
der öffentlichen Hand helfen. Partner<br />
wie die Kommunalkredit könnten hier<br />
kommunale Konzepte – Immobilien<strong>und</strong><br />
Verkehrskonzepte – stärken.<br />
Wir tätigen ja bereits jetzt viele Forderungsankäufe.<br />
Wir kaufen von Unternehmen<br />
Forderungen an Gemeinden<br />
oder andere Gebietskörperschaften. Die<br />
Unternehmen bekommen schneller ihr<br />
Geld, <strong>und</strong> den Gemeinden entstehen<br />
niedrigere Kosten.<br />
Zu den Finanzen der österreichischen<br />
Gemeinden: Wie ist aus Ihrer Sicht<br />
deren momentane Situation?<br />
Die Zahlen sind durchaus positiv. Für<br />
das erste Quartal 2007 weisen die<br />
Ertragsanteile ein Plus von 7,8 Prozent<br />
auf. Das hat jedenfalls auch Auswirkungen<br />
auf die freie Finanzspitze, dadurch<br />
können die Gemeinden wieder mehr<br />
investieren. Dieses Faktum wirkt sich<br />
wiederum auf die Beschäftigungslage<br />
sehr positiv aus, denn die Gemeinden<br />
tätigen ja bekanntlich die größten Investionen<br />
<strong>und</strong> sind die größten Arbeitsplatzsicherer<br />
dieser Republik. Und dieser<br />
Trend sollte 2007 noch deutlicher<br />
sichtbar werden.<br />
Halten Sie die derzeit diskutierte Teilung<br />
<strong>für</strong> sinnvoll, dass die Gemeinden<br />
die Kinderbetreuung übernehmen<br />
<strong>und</strong> die Länder die Pflege <strong>und</strong> die<br />
Spitäler?<br />
Ja. Die Länder könnten Pflegeheime
<strong>und</strong> Spitäler wahrscheinlich<br />
effizienter<br />
<strong>und</strong> günstiger managen.<br />
Sie könnten<br />
überregionale Schwerpunkte<br />
setzen <strong>und</strong><br />
bessere Auslastungen<br />
der Geräte<br />
gewährleis ten.<br />
Die Gemeinden im<br />
Gegenzug können die<br />
Kinderbetreuung<br />
sicher optimaler organisieren.<br />
Es könnte<br />
hier auch zu Gemeindekooperationenähnlich<br />
wie im Bereich<br />
Wasser kommen. Alles<br />
natürlich auf einer<br />
„Bottom-up“-Basis – jede Gemeinde soll<br />
das frei entscheiden. Eine „Top-down“-<br />
Anordnung bringt hier gar nichts.<br />
Wir sehen die „Interkommunale<br />
Zusammenarbeit“ überhaupt als den<br />
„Weg der Zunkunft“, da es der Weg zu<br />
mehr Kosteneffizienz ist.<br />
Generell sind die Gemeinden die effizientesten<br />
unter den Gebietskörperschaften<br />
– hier wird auch der größte Teil der<br />
öffentlichen Investitionen getätigt.<br />
Wo sehen Sie <strong>für</strong> die Gemeinden die<br />
Herausforderungen der Zukunft?<br />
Die Bereiche Kinderbetreuung <strong>und</strong><br />
Pflege sowie die Spitäler werden die<br />
großen Brocken sein. Aber auch im<br />
Bereich Infrastruktur gibt es noch viel<br />
Fact-Box<br />
2006 war erneut ein Jahr dynamischen<br />
Wachstums. Mit einer Bilanzsumme<br />
von 26,9 Milliarden Euro<br />
konnte die Kommunalkredit-Gruppe<br />
ihr Wachstum um 31,9 Prozent<br />
gegenüber dem Jahr 2005 ausbauen.<br />
Ein beträchtlicher Teil wurde dabei<br />
» Generell sind die<br />
Gemeinden die effizien -<br />
testen unter den Gebiets -<br />
körperschaften – hier wird<br />
auch der größte Teil der<br />
öffentlichen Investitionen<br />
«<br />
getätigt.<br />
... über ein kommunales Erfolgsrezept<br />
zu tun.<br />
Wie sind sie mit<br />
der Entwicklung<br />
von Kommunalnet<br />
zufrieden?<br />
Sehr. Wir halten<br />
derzeit bei r<strong>und</strong><br />
1700 Mitgliedsgemeinden<br />
oder<br />
73 Prozent <strong>und</strong><br />
wollen zu Jahres -<br />
ende einen<br />
Abdeckungsgrad von 95 Prozent erreichen.<br />
Die Vernetzung mit den verschiedenen<br />
Anwendungen ist auch so attraktiv,<br />
dass es mittlerweile ein starktes<br />
internationales Interesse an Kommunalnet<br />
gibt. Unser Know-how ist sehr<br />
gefragt.<br />
Abschließend bitte Ihr Resümee <strong>für</strong><br />
die ersten drei Kommunalkredit-<br />
Monate des Jahres.<br />
Wir haben einen guten Start ins Jahr<br />
2007 hingelegt. Unser Ziel <strong>für</strong> das Jahr<br />
liegt bei sechs Milliarden Euro Bilanzwachstum,<br />
<strong>und</strong> vor Ende des ersten<br />
Quartals halten wir bei mehr als zwei<br />
Milliarden.<br />
Es ist ein sehr guter Start.<br />
außerhalb Österreichs erzielt.<br />
Mit zwei Double-A-Ratings (von Moody’s<br />
AA3 <strong>und</strong> von Fitch AA-) verfügt<br />
die Kommunalkredit – neben der<br />
Dexia-Kom – über das Top-Rating<br />
unter den österreichischen Banken.<br />
Grafik: Kommunalkredit<br />
KOMMUNAL-Interview<br />
Kommunalkredit Austria<br />
Ausgewählte Projekte<br />
seit Jänner 2006<br />
◆ Finanzierung PPP-Nordautobahn<br />
Volumen: 180 Millionen Euro<br />
Laufzeit: 32 Jahre<br />
Autobahnstrecke Wien – Brünn – 130 km –<br />
Fertigstellung der Strecke 2010. Erstes Autobahnprojekt<br />
in Österreich, das in Form<br />
einer PPP realisiert wird.<br />
◆ Wohnbaudarlehenskauf Burgenland<br />
Volumen: 146 Millionen Euro<br />
Barwertankauf. Gleichzeitig Veranlagung<br />
von Erlösen aus Beteiligungsverkäufen. Mit<br />
den Erlösen wird der Zukunftsfonds des<br />
Landes Burgenland finanziert.<br />
◆ British Airport Authority<br />
Volumen: 117 Millionen Euro<br />
Laufzeit: fünf bzw. acht Jahre<br />
Diverse Infrastrukturprojekte<br />
◆ Flughafen Wien<br />
Volumen: 100 Millionen Euro<br />
Haftung <strong>für</strong> EIB-Garantie<br />
◆ Energie Oberösterreich – Errichtung<br />
einer Müllverbrennungsanlage<br />
Volumen: 100 Millionen Euro<br />
Laufzeit: 15 Jahre<br />
Finanzierungsvariante: Forderungskauf<br />
◆ Neubau der Justizvollzugsanstalt<br />
Offenburg (Deutschland)<br />
Volumen: 80 Millionen Euro<br />
Laufzeit: 20 Jahre<br />
Finanzierungsvariante: Forderungskauf<br />
◆ Glasgow Health Board<br />
Volumen: 74 Millionen<br />
Laufzeit: 23 Jahre<br />
Finanzierungsvariante: Darlehen<br />
PFI-Projekt: Planung, Bau <strong>und</strong> Facility<br />
Management von zwei Krankenhäusern<br />
◆ Klinikum Bad Gleichenberg –<br />
Sozialversicherungsanstalt der Bauern<br />
Volumen: zehn Millionen Euro<br />
Laufzeit: 13 Jahre<br />
Finanzierungsvariante: Forderungskauf<br />
PPP-Projekt zum Betrieb <strong>und</strong> Ausbau der<br />
Sonderkrankenanstalt <strong>für</strong> Atemwegs- <strong>und</strong><br />
Stoffwechselerkrankungen<br />
◆ LKV – LKH Steyr –<br />
Mutter-Kind-Zentrum Linz<br />
Volumen: 55 Millionen Euro<br />
Laufzeit: 20 Jahre<br />
Finanzierungsvariante: Strukturiertes<br />
Darlehen & Privatplatzierung<br />
KOMMUNAL 49
Ein Service des Lebensministeriums<br />
Umweltförderungen des Lebensministeriums halten Österreich „ökofit“<br />
2006 wurden 4500<br />
Projekte gefördert<br />
Investitionen in die Umwelt sind Investitionen in die Zukunft. Die nachhaltige Umweltpolitik<br />
Österreichs sichert sauberes Trinkwasser, reine Luft, Strom auf Basis erneuerbarer<br />
Energieträger <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Böden <strong>für</strong> unsere kommenden Generationen. Um den<br />
Standard halten bzw. ausbauen zu können, unterstützt das Lebensministerium Projekte,<br />
die langfristig dazu beitragen, Österreich <strong>für</strong> die Zukunft „ökofit“ zu machen.<br />
Das Aufgabengebiet österreichischer<br />
Gemeinden <strong>und</strong> Städte ist umfassend,<br />
insbesondere was den Schutz der Lebensräume<br />
<strong>für</strong> Natur <strong>und</strong> Mensch, eine entsprechend<br />
hohe Lebensqualität <strong>und</strong> vorsorgende<br />
Lebensgr<strong>und</strong>lagen angeht.<br />
Basierend auf dem Umweltförderungsgesetz<br />
fördert das Lebensministerium daher<br />
50 KOMMUNAL<br />
umweltrelevante Projekte. Allein im vergangenen<br />
Jahr waren es über 4500 Projekte,<br />
die finanziell bedacht wurden.<br />
Insgesamt stehen <strong>für</strong> umweltpolitische<br />
Aufgaben im Budget 2007 r<strong>und</strong> 574 Millionen<br />
Euro <strong>und</strong> <strong>für</strong> das Jahr 2008 r<strong>und</strong><br />
602 Millionen Euro zur Verfügung.<br />
Klimaschutz<br />
Die Verminderung<br />
des CO2-Ausstoßes<br />
– Stichwort Klimaschutz<br />
– ist Tagesgespräch<br />
seit vielen<br />
Wochen. Die Erreichung<br />
des Kyoto-<br />
Ziels ist auch in<br />
Österreich Thema<br />
Nummer eins. Der<br />
Ausbau der bestehendenFernwärmesysteme,<br />
die<br />
verstärkte Umsetzung<br />
von Biomasse-Nahwärmeprojekten<br />
<strong>und</strong> Solaranlagen<br />
sind<br />
wesentliche<br />
Impulsgeber in der<br />
Versorgung der<br />
Österreicherinnen<br />
<strong>und</strong> Österreicher<br />
mit sauberer Energie.<br />
Derartige langfristige<br />
Vorhaben<br />
haben einen entsprechend<br />
hohen<br />
Investitionsbedarf.<br />
Auch hier fördern B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder kräftig.<br />
80 Millionen Euro standen 2006 zur<br />
Verfügung, im Jahr 2007 wurde dieser<br />
Betrag um weitere zehn Millionen Euro<br />
aufgestockt.<br />
Altlasten sanierung<br />
Wenn auf der Oberfläche grünes Gras<br />
wächst, heißt dies noch lange nicht,<br />
dass darunter auch alles in Ordnung<br />
ist. Kontaminierte Flächen stellen eine<br />
erhebliche Gefährdung der Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Umwelt dar. Die Sanierung oder<br />
Sicherung von Altlasten<br />
ist daher ein<br />
Kernpunkt in der<br />
Umweltförderung<br />
des B<strong>und</strong>es. In<br />
Summe ist <strong>für</strong> die<br />
Jahre 2007 <strong>und</strong><br />
2008 im Umweltbudget<br />
da<strong>für</strong> ein<br />
Förderungsvolumen<br />
von jeweils<br />
r<strong>und</strong> 60 Millionen<br />
Euro fixiert.<br />
Diese Gelder können<br />
<strong>für</strong> die Beseitigung der Altlasten<br />
durch zum Beispiel Räumung des kontaminierten<br />
Untergr<strong>und</strong>es oder <strong>für</strong> die<br />
Verhinderung einer weiteren Ausbreitung<br />
der Kontamination in Boden <strong>und</strong><br />
Gr<strong>und</strong>wasser durch Dichtwandsysteme<br />
verwendet werden. Die Förderungssätze<br />
liegen zwischen 55 <strong>und</strong> 95 Prozent<br />
der förderungsfähigen Kosten.<br />
Die Sanierung<br />
oder Sicherung von<br />
Altlasten ist einer<br />
der Kernpunkte in<br />
der Umweltförderung<br />
des B<strong>und</strong>es.<br />
Siedlungswasserwirtschaft<br />
Österreichs Seen, Bäche <strong>und</strong> Flüsse sind<br />
<strong>für</strong> ihre gute Wasserqualität über die<br />
d<br />
r<br />
W<br />
s<br />
G<br />
d<br />
s
Grenzen hinweg bekannt. Eine funktionierende<br />
Abwasserentsorgung <strong>und</strong> eine<br />
flächendeckende Wasserversorgung<br />
sowie der sorgsame Umgang mit dem<br />
Wasser bilden da<strong>für</strong> die Gr<strong>und</strong>lage. Für<br />
die Siedlungswasserwirtschaft sind entsprechend<br />
dem geschätzten Liquiditätsbedarf<br />
im Budget 2007 r<strong>und</strong> 313 Millionen<br />
Euro <strong>und</strong> 2008 r<strong>und</strong> 324 Millionen<br />
an Zuschüssen <strong>für</strong> Investitionsförderungen<br />
der kommunalen Siedlungswasserwirtschaft<br />
<strong>und</strong> <strong>für</strong> betriebliche Abwassermaßnahmen<br />
gemäß Umweltförderungsgesetz<br />
sowie <strong>für</strong> die entsprechende<br />
Abwicklung zweckgeb<strong>und</strong>en vorgesehen.<br />
Im Jahr 2006 hat das Lebensministerium<br />
r<strong>und</strong> 1950 Wasser- <strong>und</strong> Abwasserprojekte<br />
von Gemeinden, Verbänden<br />
<strong>und</strong> Genossenschaften unterstützt. Für<br />
die Ersterrichtung von Kanälen <strong>und</strong><br />
Kläranlagen gewährt das Umweltministerium<br />
einen Zuschuss zwischen acht<br />
<strong>und</strong> 50 Prozent der förderungsfähigen<br />
Kosten zuzüglich einer Pauschalförderungskomponente<br />
bis maximal 20 Prozent<br />
der förderungsfähigen<br />
Kosten.<br />
Auch die Sanierung<br />
Im Jahr 2006 hat<br />
das Lebensministerium<br />
r<strong>und</strong> 1950<br />
Wasser- <strong>und</strong> Abwasserprojekte<br />
von<br />
Gemeinden, Verbänden<br />
<strong>und</strong> Genossenschaften<br />
unterstützt.<br />
von Kanälen, die<br />
vor dem 1. April<br />
1973 errichtet wurden,<br />
<strong>und</strong> die Anpassung<br />
der Anlagen<br />
an den Stand der<br />
Technik werden entsprechendgefördert.<br />
In der Wasserversorgungunterstützt<br />
das Umwelt-<br />
Seit der letzten<br />
Förderungsrichtliniennovelle<br />
im Herbst 2006<br />
wurde der Förderungsgegenstand<br />
um die<br />
Erstellung von digitalen<br />
Leitungskatastern<br />
erweitert.<br />
ministerium mit einer Förderung von 15<br />
Prozent der förderungsfähigen Kosten<br />
die Errichtung von Brunnen, Quellen,<br />
Hoch- <strong>und</strong> Tiefbehälter sowie den Aufbau<br />
des gesamten Leistungsnetzes <strong>und</strong><br />
der Wasseraufbereitung.<br />
Seit der letzten Förderungsrichtliniennovelle<br />
im Herbst 2006 wurde der Förderungsgegenstand<br />
um die Erstellung von<br />
digitalen Leitungskatastern – eine Abbildung<br />
<strong>und</strong> Dokumentation des Anlagenbe-<br />
<strong>und</strong> -zustandes der Wasserver<strong>und</strong><br />
Abwasserentsorgung – erweitert.<br />
Pro digital erfasstem Laufmeter werden<br />
zwei Euro Förderung gewährt. Weitere<br />
zwei Euro gibt es zusätzlich pro Laufmeter<br />
Kanal oder Wasserleitung <strong>für</strong> die<br />
Optimierung der Einbautenkoordination,<br />
sodass befestigte Flächen möglichst<br />
nur einmal aufgerissen werden müssen.<br />
Wie kommt „Gemeinde“<br />
zu einer Förderung?<br />
Möglichst viele Interessenten sollen bei<br />
ihren Vorhaben finanziell unterstützt<br />
werden. Wer wie zu einer Förderung<br />
gelangt, erfährt man über die Homepage<br />
der vom Lebensministerium mit<br />
der Förderungsabwicklung betrauten<br />
Kommunalkredit Public Consulting<br />
unter<br />
www.publicconsulting.at<br />
Service des Lebensministeriums<br />
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KOMMUNAL 51
Wirtschafts-Info<br />
BAUMANN-Hochwassersysteme in Aktion<br />
Hochwasserschutz<br />
anschaulich gemacht<br />
Die Firma BAUMANN lädt zum Besuch ihrer Ausstellung zum Thema „Hochwasserschutz“.<br />
Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Hochwassersysteme in Aktion präsentiert.<br />
Die Live-Vorführungen finden am 4. Mai 2007 von 9.00 bis 16.00 Uhr direkt am<br />
Firmengelände der BAUMANN/Glas/1886 GmbH in Baumgartenberg, OÖ, statt.<br />
Österreich als wasserreiches Land ist<br />
trotz aller bereits getroffenen Schutzmaßnahmen<br />
nicht vor extremen Hochwässern<br />
geschützt. In den letzten Jahren<br />
haben sich so genannte Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Hochwässer in sehr kurzen <strong>und</strong><br />
regelmäßigen Abständen 1999, 2002<br />
Information<br />
Ausstellung „Hochwasserschutzsysteme<br />
in Aktion“<br />
4. Mai 2007, 9.00 bis 16.00 Uhr<br />
BAUMANN/Glas/1886 GmbH<br />
Palmhaus-Werk<br />
Abteilung Hochwasserschutz<br />
GewerbePark 10<br />
4342 Baumgartenberg/Perg OÖ<br />
Ansprechpartner:<br />
Wolfgang Leitner<br />
Tel.: 072 69/75 61-291<br />
Fax: DW 333<br />
Mobil: 0664/25 19 291<br />
www.baumannhochwasserschutz.at<br />
52 KOMMUNAL<br />
<strong>und</strong> 2005 ereignet. Die Natur zeigt uns,<br />
wie rasch sich Geländeformen aufgr<strong>und</strong><br />
von Hochwasser verändern. Es<br />
ist daher notwendig, schnell mit verschiedenen<br />
Systemen einen qualitativ<br />
nachhaltigen Schutz zu garantieren.<br />
Das Unternehmen BAUMANN bietet<br />
schnelle <strong>und</strong> effiziente Lösungen gegen<br />
Hochwasser unter Berücksichtigung<br />
von ästhetischen Aspekten.<br />
Einfaches Handling<br />
Schnelle<br />
<strong>und</strong> effizienteLösungen<br />
gegen<br />
Hochwasser<br />
unter<br />
Berücksichtigung<br />
von<br />
ästhetischen<br />
Aspekten.<br />
Um Ihnen diese Systeme hautnah präsentieren<br />
zu können, stellen wir am<br />
Gelände von BAUMANN unter anderem<br />
ein Wasserbecken mit dem Mobilwandsystem<br />
200ALD – Wasserstand 2<br />
Meter – auf. Wir werden wiederholt an<br />
einigen Feldern die einfache Logistik<br />
<strong>und</strong> das unkomplizierte Handling dieses<br />
Systems demonstrieren. Sie können<br />
sich direkt vor Ort von den Vorteilen<br />
überzeugen: geringes Gewicht, einfachste<br />
Montage, leichtes <strong>und</strong> werkzeugloses<br />
Einlegen der Dammbalken, Aufbau<br />
entsprechend der vorhergesagten Was-<br />
serhöhe, vandalensicherer Verschluss<br />
sowie leichtes Reinigen bei Demontage.<br />
Das System ist aus im Handel erhältlichen<br />
Halbzeugen hergestellt.<br />
Weiters präsentieren wir Ihnen bei<br />
unserer Ausstellung noch folgende<br />
Hochwassersysteme:<br />
◆ Glaswandsystem 200GL: im Wasserbecken<br />
montiert auf dem Aqua Stop<br />
Kopfplattensystem mit Sp<strong>und</strong>wänden.<br />
◆ Mobilwand Wabe 80: Der ideale Verschluss<br />
bei Türen, Tore <strong>und</strong> Garagenabfahrten.<br />
Auch bei Starkregen sehr nützlich.<br />
◆ Wabe MonoPan 50: Der günstige,<br />
geringe, schnelle Verschluss <strong>für</strong> Fenster<br />
<strong>und</strong> Türen mit Standardbreite.<br />
◆ Schnelldamm: Diese kostengünstige<br />
Alternative ohne teure F<strong>und</strong>amente<br />
demonstrieren wir Ihnen in verschiedene<br />
Höhen <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />
Anwendungen.<br />
Neben einem 1500mm hohen<br />
Schnelldamm – eingebaut in einem<br />
Wasserbecken mit 1400mm Wasserstand<br />
– zeigen wir Ihnen auch eine<br />
1000mm-Variante in einem Wasserbecken<br />
auf Asphaltfläche. Ein<br />
Schnelldamm mit 1300mm Höhe wird<br />
als laufende Schau auf einer Strecke<br />
von 100 Metern auf- <strong>und</strong> abgebaut.<br />
Widmen Sie dem aktiven Hochwasserschutz<br />
gegen das Eindringen von Wasser<br />
die notwendige Aufmerksamkeit.<br />
Lassen Sie sich daher diese informative<br />
<strong>und</strong> spektakuläre Ausstellung nicht entgehen.<br />
Wir freuen uns auf Ihren<br />
Besuch.<br />
E.E.
250 Jahre alter Granit & Spezialbeton<br />
Eine barocke Schönheit<br />
erstrahlt mit Drizoro neu<br />
Im Stift Zwettl gibt es einige alte Brunnen<br />
aus der Barockzeit die teilweise<br />
<strong>und</strong>icht <strong>und</strong> restaurierungsbedürftig<br />
sind. Die Firma Drizoro hat sich um<br />
den schwierigsten Brunnen im Haupt -<br />
hof des Stiftes angenommen <strong>und</strong> unter<br />
strengen Auflagen des B<strong>und</strong>esdenkmalamtes<br />
saniert. Das Erscheinungsbild<br />
durfte nicht verändert werden. Die Granitblöcke<br />
wurden gereinigt <strong>und</strong> saniert,<br />
die alten Fugen mit speziellem dehnbaren<br />
Drizoro-Material verfugt, auch die<br />
<strong>Neue</strong>r hydro 100 Diesel<br />
Jeden Tag<br />
aufs <strong>Neue</strong>:<br />
Einfach Genial!<br />
”<br />
“<br />
alten Verbindungseisen wurden restauriert.<br />
Besondere Schwierigkeit bereiteten<br />
Auswaschungen unter dem Brunnen.<br />
Diese Auswaschungen entstanden<br />
durch jahrelange Undichtheit unterhalb<br />
der Bodenplatten <strong>und</strong> wurden mit speziellem<br />
Drizoro-Zement aufgefüllt.<br />
Laufend werden neue <strong>und</strong> alte Brunnen<br />
<strong>für</strong> Gemeinden saniert bzw. abgedichtet.<br />
Auch der größte Brunnen der Welt in<br />
Abu Dhabi mit r<strong>und</strong> 40 Meter Höhe<br />
hydro 100 Diesel der neue Maßstab<br />
Brunnenwände neu abdichten mit dem<br />
Drizoro-Spezialbeton (links), danach<br />
kommt noch der Feinschliff (oben) ...<br />
Entdecken auch Sie den neuen Maßstab! Anfrage <strong>für</strong> Österreich<br />
per Telefon unter: 00 49 151 12 11 22 59 oder im Internet unter<br />
etesia@etesia.com<br />
w w w . e t e s i a . c o m<br />
Mehr Komfort<br />
... schlussendlich erstrahlte der barocke<br />
Zwettler Brunnen in neuem Glanz.<br />
wurde mit Drizoro abgedichtet.<br />
Information<br />
Drizoro Austria<br />
Rechte Wienzeile 37, 1040 Wien<br />
Tel.: 01/586 65 25 bzw.<br />
01/587 43 81<br />
Fax: 01/587 89 49<br />
Web: www.drizoro.at<br />
Besser abschneiden<br />
TEMPS FORT<br />
KOMMUNAL 53<br />
E.E.
Gemeindepartnerschaften<br />
Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> Empfehlungen zu interkommunalen Kooperationen<br />
Das Stichwort der<br />
St<strong>und</strong>e ist „IKZ“<br />
In den Gemeinden entwickelt sich zunehmend der Druck, Formen der interkommunalen<br />
Zusammenarbeit (IKZ) zur Aufgabenwahrnehmung einzugehen, um entweder aus Effizienzgründen<br />
Kosten zu senken oder aus Effektivitätsmotiven eine Leistungsverbesserung<br />
zu erreichen. IKZ zeichnet sich somit durch Relevanz <strong>und</strong> Aktualität aus <strong>und</strong> stellt das<br />
„Stichwort der St<strong>und</strong>e“ dar. Eine Dissertation am Beispiel oberösterreichischer Gemeinden.<br />
◆ Mag. Dr. Anton-Josef Lummerstorfer<br />
Gemäß einer vom Autor durchgeführten<br />
repräsentativen Studie, an der sich 218<br />
von 442 befragten oberösterreichischen<br />
Gemeinden beteiligten, bestehen derzeit<br />
319 freiwillige Formen der interkommunalen<br />
Zusammenarbeit in Oberösterreich,<br />
wobei drei Viertel der antwortenden<br />
Gemeinden zumindest in einer freiwilligen<br />
IKZ kooperieren. Die interkommunale<br />
Zusammenarbeit stellt daher ein<br />
weit verbreitetes Phänomen in der<br />
oberösterreichischen Kommunalverwaltung<br />
dar. Abbildung 1 zeigt jene fünf<br />
Aufgabenfelder, in denen in Oberösterreich<br />
die höchste freiwillige Kooperationsdichte<br />
besteht. Der Bereich der<br />
Abwasserbeseitigung stellt dabei jenes<br />
kommunale Aufgabenfeld dar, in dem<br />
mit 45 Prozent der antwortenden<br />
Gemeinden die größte Kooperationsdichte<br />
besteht. Mit 23,9 Prozent der<br />
oberösterreichischen Gemeinden kooperiert<br />
schwach jede vierte im Wirtschafts-<br />
◆ Mag. Dr.<br />
Anton-Josef<br />
Lummerstorfer ist wissenschaftl. Mitarbeiter<br />
am Inst. f. BWL d. gemeinwirtschaftlichen<br />
Unternehmen, Uni Linz<br />
54 KOMMUNAL<br />
förderungsbereich. Jede fünfte<br />
Gemeinde kooperiert in den Aufgabenfeldern<br />
Tourismusförderung, Winterdienst<br />
sowie Wasserversorgung.<br />
Dennoch stehen<br />
lediglich 25 Prozent<br />
der antwortenden<br />
Gemeinden in vier<br />
oder mehr IKZ <strong>und</strong><br />
75 Prozent des Rücklaufs<br />
arbeiten in fünf<br />
oder weniger Aufgabenfeldernzusammen,<br />
weshalb die<br />
Tiefe im Sinne der<br />
Anzahl an eingegangenen<br />
sowie mit IKZ<br />
erfüllten Aufgaben als<br />
gering zu bezeichnen<br />
ist. Daraus lässt sich<br />
ableiten, dass das<br />
Potenzial von IKZ derzeit noch nicht vollständig<br />
genützt wird <strong>und</strong> dass deshalb<br />
latent vorhandenes Optimierungspotenzial<br />
durch IKZ gehoben werden kann.<br />
Erfolgsfaktoren interkommunaler<br />
Kooperationen<br />
Der Bereich der<br />
Abwasserbeseitigung<br />
stellt jenes kommunale<br />
Aufgabenfeld dar, in<br />
dem mit 45 Prozent der<br />
antwortenden Gemeinden<br />
die größte Kooperationsdichte<br />
besteht.<br />
Damit dieses latent vorhandene Potenzial<br />
durch IKZ ausgeschöpft werden kann,<br />
sind diese als Phasenmodelle zu verstehen,<br />
wobei in den einzelnen Phasen<br />
bestimmte Erfolgsfaktoren zu beachten<br />
sind. Abbildung 2 – Erfolgsfaktoren interkommunaler<br />
Kooperationen – zeigt dies<br />
auf.<br />
Die Bildung einer IKZ ist als Auslöser<br />
eines Wandels innerhalb der Gemeinden<br />
zu betrachten, weshalb durch die Instrumente<br />
eines Change Managements den<br />
durch die Planung, Implementierung<br />
<strong>und</strong> den Betrieb verursachten<br />
Veränderungen<br />
<strong>und</strong> Widerständen zu<br />
begegnen ist. Hierbei<br />
sind als Instrumente das<br />
Training, die Kommunikation<br />
<strong>und</strong> die Partizipation<br />
der Betroffenen einzusetzen.<br />
1 Die Planung<br />
<strong>und</strong> Implementierung<br />
der IKZ ist als Projekt im<br />
Sinne des Projektmanagements<br />
durchzuführen.<br />
Die Aufgaben des mit<br />
Vertretern der kooperierenden<br />
Gemeinden (Partnerwahl)<br />
zu besetzenden<br />
Projektteams liegen in der Abklärung,<br />
welche konkreten Leistungen kooperativ<br />
wahrgenommen werden sollen, wer<br />
diese erbringt (Bereitschaft zur Leistungsabgabe<br />
<strong>und</strong> -übernahme), wie die<br />
Kosten-/Nutzenverteilung zu regeln ist,<br />
welche Regeln <strong>für</strong> den Ausstieg gelten<br />
(Konfliktlösungsmechanismen) bzw. auf<br />
Basis welcher Kooperationsform zu<br />
arbeiten ist. 2 Für den Verlauf der Zusammenarbeit<br />
ist zudem das Vorhandensein<br />
von so genannten Promotoren entschei-<br />
1 vgl. Bauer, H. (1977), Möglichkeiten der<br />
interkommunalen Zusammenarbeit in Österreich,<br />
in: Institut <strong>für</strong> Kommunalwissenschaften<br />
<strong>und</strong> Umweltschutz (Hrsg.), Kommunale Forschung<br />
in Österreich, Band 30, S. 15f.
Kooperationsdichte der Gemeinden<br />
(im jeweiligen Aufgabenfeld, Abb 1)<br />
Erfolgsfaktoren interkommunaler Kooperationen<br />
(Abb 2)<br />
Prozessualer Zugang zur IKZ (Abb 3)<br />
dend. Hierunter werden engagierte Personen<br />
verstanden, die als ständige<br />
Antriebskräfte einer IKZ versuchen,<br />
bestehende Widerstände auf politischer<br />
sowie auf administrativer Ebene zu überwinden.<br />
3<br />
Weiters sind <strong>für</strong> den Erfolg der IKZ<br />
gemeinsame Ziele bedeutend. Infolge<br />
einer IKZ soll eine Win-Win-Situation <strong>für</strong><br />
sämtliche Kooperationspartner entstehen.<br />
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht<br />
stehen Leistungsverbesserungs- sowie<br />
Kostenersparnismotive im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Durch die Festlegung von klaren Zielen<br />
verfolgen die Kooperationspartner<br />
gemeinsame Interessen, wobei in der<br />
kommunalen Praxis immer ein Bündel<br />
2 vgl. Al-Ani, A., Gattermeyer, W. (2001), Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Umsetzung von Change Management-Programmen,<br />
in: Gattermeyer, W., Al-Ani,<br />
A. (Hrsg.), Change Management <strong>und</strong> Unternehmenserfolg,<br />
2. Auflage, S. 29ff.<br />
3 vgl. Greskowiak, D. (2004), Interkommunale<br />
Zusammenarbeit - ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung<br />
- Am Beispiel eines Projektes der<br />
Städte Nürnberg - Fürth - Erlangen - Schwabach,<br />
KGSt-Materialien, Nr. 3/2004, S. 77ff.<br />
von Zielen <strong>für</strong> den Eingang einer IKZ<br />
ausschlaggebend ist.<br />
In der anschließenden Betriebsphase<br />
sind der gemeindeübergreifenden Aufgabenwahrnehmung<br />
ein bestimmtes Mindestmaß<br />
an gegenseitigem Vertrauen<br />
sowie eine längerfristige Perspektive<br />
zugr<strong>und</strong>e zu legen. 4 Schließlich gehen<br />
von der Evaluationsphase wesentliche<br />
Rückkoppelungen auf die zuvor liegenden<br />
Phasen aus, <strong>und</strong> das Kooperationscontrolling<br />
stellt eines der zentralen<br />
Steuerungsinstrumente <strong>für</strong> die Kooperationsgemeinden<br />
dar. 5<br />
Gestaltungsempfehlungen<br />
Als Gestaltungsempfehlung zur interkommunalen<br />
Zusammenarbeit ist vorab<br />
ein prozessualer Zugang zu nennen.<br />
Abbildung 3 zeigt diese prozessuale<br />
Sichtweise auf.<br />
4 vgl. Rauch, F., Spielmann, K., Golas, B.<br />
(2001), Kooperation von Gemeinden zur Entwicklung<br />
von Wirtschaftsstandorten,<br />
http://www.vorarlberg.at/pdf/projektbericht_k<br />
oop.pdf, 24.10.2005, S. 58.<br />
Gemeindepartnerschaften<br />
◆ IKZ als Organisationsalternative<br />
Damit die interkommunale Zusammenarbeit<br />
in einem ersten Schritt als Organisationsalternative<br />
in den Gemeinden verbreitet<br />
in Betracht gezogen wird, bedarf<br />
es Kriterien, welche die kommunalen<br />
Entscheidungsträger bei der Entscheidung,<br />
welche kommunalen Aufgabenfelder<br />
sich <strong>für</strong> eine zwischengemeindliche<br />
Aufgabenwahrnehmung eignen, unterstützen.<br />
Hierzu sind als Kriterien die<br />
durch IKZ erzielbaren Synergiepotenziale,<br />
die Spezifität, die Unsicherheit, die<br />
Häufigkeit <strong>und</strong> die strategische Relevanz<br />
der zugr<strong>und</strong>e liegenden Aufgabe sowie<br />
die Unterscheidung<br />
in Front<strong>und</strong><br />
Back-Office<br />
Bereiche anzuführen.<br />
IKZ<br />
empfehlen sich<br />
bei mittlerer bis<br />
hoher Ausprägung<br />
der Spezifität,<br />
der Unsicherheit,<br />
der<br />
Häufigkeit <strong>und</strong><br />
der strategischen<br />
Relevanz <strong>für</strong> die<br />
politische Ebene. Das Kriterium der Synergiepotenziale<br />
unterstützt die kommunalen<br />
Entscheidungsträger dahingehend,<br />
als nur in Aufgabenfeldern, in denen<br />
durch Kooperationen zu hebende Synergiepotenziale<br />
latent vorhanden sind, IKZ<br />
eingegangen werden sollten. Schließlich<br />
eignen sich Back-Office Aufgaben besser<br />
<strong>für</strong> eine IKZ als Front-Office Aktivitäten,<br />
da sich letztere durch eine hohe Bürgerinteraktion<br />
auszeichnen <strong>und</strong> daher weiterhin<br />
vor Ort zu erbringen sind. 6<br />
Welche der<br />
IKZ-Kooperations -<br />
alternativen optimal<br />
ist, hängt wesentlich<br />
von der zugr<strong>und</strong>e<br />
liegenden kommunalen<br />
Aufgabe ab.<br />
◆ Start der IKZ<br />
Nach der Entscheidung über die Wahrnehmung<br />
einer Aufgabe im Rahmen<br />
einer interkommunalen Zusammenarbeit<br />
ist in einem zweiten Schritt der Kooperationsprozess<br />
zu starten. Hierzu sind die<br />
Erfolgsfaktoren zu beachten, wobei vor<br />
allem den politischen Machtpromotoren<br />
<strong>und</strong> den gemeinsamen Zielen eine entscheidende<br />
Bedeutung zukommt. Die<br />
Wahl der optimalen Kooperationsform ist<br />
ein weiterer Erfolgsfaktor <strong>für</strong> IKZ. Welche<br />
der Kooperationsalternativen optimal<br />
ist, hängt von den Kooperationszielen,<br />
5 vgl. Wirth, K., Matschek, M. (2005), Interkommunale<br />
Zusammenarbeit – Möglichkeiten,<br />
Grenzen <strong>und</strong> aktueller Entwicklungsbedarf, in:<br />
ÖGZ, Nr. 11/2005, S. 10.<br />
6 vgl. Biwald, P., Szczepanska, K., Hochholdinger,<br />
N. (2004), Leistungsfähige Gemeinden<br />
durch interkommunale Zusammenarbeit,<br />
Gr<strong>und</strong>lagenpapier <strong>für</strong> den Österreichischen<br />
Städtetag 2004, S. 39.<br />
KOMMUNAL 55
Gemeindepartnerschaften<br />
den Kontextfaktoren sowie der zugr<strong>und</strong>e<br />
liegenden kommunalen Aufgabe ab. 7 Die<br />
gewählte Kooperationsform beeinflusst<br />
die Steuerung, Einfluss nahme, Kosten,<br />
Kontrolle, Transparenz, Flexibilität sowie<br />
Bürgernähe der gemeinsamen Aufgabenwahrnehmung.<br />
◆ Betrieb <strong>und</strong> Steuerung der IKZ<br />
Zusätzlich zum notwendigen Mindestmaß<br />
an gegenseitigem Vertrauen <strong>und</strong><br />
der längerfristigen Betrachtungsperspektive<br />
einer IKZ hat in den einzelnen<br />
Gemeinden während der Zusammenarbeit<br />
im Rahmen eines Kooperationsmanagements<br />
eine kontinuierliche Überwachung<br />
der eingegangenen IKZ zu erfolgen,<br />
wobei den kommunalen Entscheidungsträgern<br />
auf Basis eines Berichtswesens<br />
die zur Steuerung notwendigen<br />
Informationen bereitzustellen sind. Das<br />
Kooperationsmanagement beinhaltet<br />
7 vgl. Landsberg, G. (2004), Interkommunale<br />
Zusammenarbeit, DStGB-Dokumentation, Nr.<br />
39, http://www.dstgb.de/index_inhalt/homepage/index.phtml,<br />
09.02.2005, S. 1.<br />
8 vgl. Wirth, K., Biwald, P. (2006), Gemeindekooperationen<br />
in Österreich – Zwischen Tradition<br />
<strong>und</strong> Aufbruch, in: Biwald, P., Hack, H.,<br />
Wirth, K. (Hrsg.), Interkommunale Kooperation,<br />
Zwischen Tradition <strong>und</strong> Aufbruch, S. 30.<br />
Spielplatzüberprüfungen<br />
laut EN-Norm 1176 <strong>und</strong> 1177<br />
Schaffen Sie als Betreiber eines Spielplatzes<br />
(öffentliche Spielplätze oder Abenteuerspielplätze,<br />
nicht öffentliche Spielplätze in Kindergärten usw.)<br />
Rechtssicherheit! Sie können so bei Unfällen nachweisen,<br />
nicht fahrlässig gehandelt zu haben!<br />
Rufen Sie uns an, wir informieren sie gerne!<br />
Hr. Georg Seethaler, Tel. 0699 /10 87 97 55<br />
56 KOMMUNAL<br />
Infolge einer IKZ soll eine Win-Win-Situation<br />
<strong>für</strong> sämtliche Kooperationspartner<br />
entstehen.<br />
unter anderem die gemeindeinterne Festlegung<br />
der mit IKZ verfolgten Ziele. 8<br />
◆ Förderung der IKZ<br />
Darüber hinaus sind interkommunale<br />
Kooperationen seitens übergeordneter<br />
Stellen zu unterstützen. IKZ können<br />
9 vgl. Biwald, P. (2006), Kooperationsmanagement<br />
aufbauen – <strong>Neue</strong> Anforderungen aus<br />
interkommunalen Kooperationen, in: Biwald,<br />
P., Hack, H., Wirth, K. (Hrsg.), Interkommunale<br />
Kooperation, Zwischen Tradition <strong>und</strong> Aufbruch,<br />
S. 294ff.<br />
10 Balling, R. (1998), Kooperation: Strategische<br />
Allianzen, Netzwerke, Joint Ventures <strong>und</strong><br />
andere Organisationsformen zwischenbetrieblicher<br />
Zusammenarbeit in Theorie <strong>und</strong> Praxis, 2.<br />
Auflage, S. 99.<br />
Sauna & Spielplatzbau GmbH<br />
4690 Schwanenstadt, Rüstorf 116<br />
Tel. 0699.10 87 97 55, Fax 07673.39 11<br />
office@spielplatzbau.at<br />
durch die Bereitstellung von Förderungen,<br />
bspw. infolge höherer Förderzahlungen<br />
bei gemeindeübergreifenden Lösungen,<br />
durch unterstützende Dienstleistungen,<br />
etwa in Form einer Ansprechstelle<br />
<strong>für</strong> die Gemeinden bei Fragen zum<br />
Thema der IKZ, durch die Sammlung,<br />
Aufbereitung <strong>und</strong> Veröffentlichung von<br />
Praxisbeispielen sowie durch die Organisation<br />
von Veranstaltungen zum Thema<br />
der IKZ direkt gefördert werden. Indirekt<br />
lassen sich interkommunale Kooperationen<br />
durch die Erweiterung der institutionellen<br />
Kooperationsalternativen unterstützen.<br />
Zudem wirken die technologischen<br />
Entwicklungen im IuK-Bereich<br />
sowie die finanziellen Engpässe der<br />
Gemeinden bestärkend auf IKZ 9 , wobei<br />
festzuhalten bleibt, dass es sehr wohl<br />
notwendig ist, IKZ die <strong>für</strong> die Aufgabenwahrnehmung<br />
notwendigen Mittel zur<br />
Verfügung zu stellen. Als Gefahr <strong>für</strong> die<br />
Bildung von IKZ sind abschließend Unsicherheiten<br />
bezüglich des Vergaberechts<br />
anzuführen. 10<br />
Der Artikel enthält wesentliche Ergebnisse<br />
einer im September 2006 an der<br />
Johannes Kepler Universität Linz abgeschlossenen<br />
Dissertation.<br />
Kontakt: Anton.Lummerstorfer@jku.at<br />
Spielplatzbetreiber haften <strong>für</strong> die Sicherheit<br />
Unfallort Spielplatz<br />
6.800 Kinder verletzten sich<br />
2005 auf einem<br />
Spielplatz so<br />
schwer, dass sie<br />
im Spital behandelt<br />
werden mussten.<br />
Wenn auf<br />
einem Spielplatz<br />
ein Unfall passiert,<br />
werden Sie<br />
als Betreiber zur<br />
Haftung herangezogen.<br />
Sie sollten in so<br />
einem Fall den<br />
Nachweis erbringen, dass<br />
der Spielplatz den EN-Normen<br />
1176 <strong>und</strong> 1177 entspricht.<br />
Wir überprüfen Ihre<br />
Spielplätze in den Bereichen<br />
Stoßdämpfung des Bodens,<br />
Freiräume <strong>und</strong> Fallräume,<br />
Standsicherheit der Geräte<br />
<strong>und</strong> Absturzsicherungen<br />
sowie insbesondere auf<br />
gefährliche Fangstellen,<br />
erstellen eine detaillierte<br />
Dokumentation <strong>und</strong> beraten<br />
Georg Seethaler<br />
Sie hinsichtlich der BehebungpotenziellerGefahrenstellen<br />
<strong>und</strong> Verletzungsrisiken.<br />
Eine Überprüfung<br />
nach EN-<br />
Norm bieten wir<br />
Ihnen je nach<br />
Anzahl der Spielgeräte<br />
bereits ab<br />
95 Euro an.<br />
Unser zuständiger<br />
Fachmann<br />
Georg Seethaler<br />
berät Sie gerne!<br />
Information<br />
Fa. Sauna +<br />
Spielplatzbau GmbH,<br />
4690 Schwanenstadt,<br />
Rüstorf 116,<br />
Tel. 0699 / 10 87 97 55<br />
Fax 0 76 73 / 39 11<br />
oder per E-Mail:<br />
office@spielplatzbau.at<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Kostengünstige <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche Wärme <strong>für</strong> St. Martin in der Wart<br />
HERZ Feuerungstechnik –<br />
Der Biomassespezialist<br />
Das Biomasseheizwerk der Fernwärme<br />
St. Martin/Wart im südlichen Burgenland<br />
liefert Wärme <strong>für</strong> derzeit r<strong>und</strong> 70<br />
Haushalte. Die Anlage ist seit Dezember<br />
2005 in Betrieb <strong>und</strong> das Hackgut <strong>für</strong> die<br />
Heizanlage mit 1000 kW (2x500 kW)<br />
Das Biomasseheizwerk der Fernwärme<br />
St. Martin/Wart im südlichen Burgenland.<br />
Wärmeleistung stammt ausschließlich<br />
aus den Wäldern r<strong>und</strong> um St. Martin.<br />
Somit ist heimische Wertschöpfung realisiert,<br />
sowie enorme Einsparung an Hei-<br />
58 KOMMUNAL<br />
Foto:s HERZ<br />
zöl <strong>und</strong> beachtliche Verringerung an<br />
CO2-Emissionen gegeben.<br />
HERZ-Biomasseanlagen erlangen immer<br />
größere Bedeutung in der kommunalen<br />
Nahwärmeversorgung. Unzählige Referenzanlagen<br />
in ganz Europa bestätigen<br />
die hochwertige <strong>und</strong> zuverlässige Qualität<br />
von HERZ.<br />
Traditionell innovativ<br />
Ständige Innovationen <strong>und</strong> modernste<br />
Technologien machen HERZ-Biomasseanlagen<br />
unschlagbar. Dies verdeutlicht<br />
auch der 1. Platz auf der Expobioenergia<br />
2006 in Spanien, wo HERZ als Innovationspreissieger<br />
hervorging.<br />
Die Produktpalette<br />
Mit den modernsten Pellets- <strong>und</strong> Hackschnitzelheizungen<br />
im Bereich von 3 bis<br />
500 kW (Doppelanlagen bis 1000 kW)<br />
sowie den perfekten Holzvergaserkesseln<br />
HERZ BioMatic Kessel<br />
von 8 bis 50 kW bietet HERZ ein komplettes<br />
Sortiment <strong>für</strong> den umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />
Brennstoff Holz an. Das Hauptaugenmerk<br />
von HERZ liegt auf modernen,<br />
kostengünstigen <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />
Heizsystemen mit höchstem Komfort<br />
<strong>und</strong> Bedienerfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />
Information<br />
HERZ Armaturen Ges.m.b.H<br />
Geschäftsbereich HERZ<br />
Feuerungstechnik,<br />
A-8272 Sebersdorf 138<br />
Tel: 03333/2411-0, Fax: DW 73<br />
E-Mail: office@herz-feuerung.com<br />
Web: www.herz-feuerung.com<br />
Erfolgreiches erstes Geschäftsjahr brachte 45 Prozent Marktanteil<br />
Das UFH – Ihr Partner <strong>für</strong> die Zukunft<br />
Das UFH ist Österreichs Marktführer<br />
unter den Sammel- <strong>und</strong> Verwertungs -<br />
systemen im Bereich EAG <strong>und</strong> kann seit<br />
Das UFH-Team<br />
dem operativen Start im August 2005<br />
nun erstmals auf ein volles Geschäftsjahr<br />
zurückblicken. Dank der guten Zusammenarbeit<br />
mit seinen Partnern ist dieser<br />
Rückblick ein sehr erfreulicher: mit<br />
kumulierten r<strong>und</strong> 45 Prozent Markt -<br />
anteil, über alle fünf Sammel- <strong>und</strong><br />
Behandlungskategorien gesehen, ist die<br />
Marktführerschaft des UFH eindeutig.<br />
Darüber hinaus engagiert sich das UFH<br />
auch noch in anderen Bereichen der<br />
Abfallwirtschaft <strong>und</strong> plant, in naher<br />
Zukunft als Sammel- <strong>und</strong> Verwertungssystem<br />
<strong>für</strong> Verpackung tätig zu werden.<br />
Die Öffnung des österreichischen Verpackungsmarktes<br />
<strong>für</strong> weitere Sammel<strong>und</strong><br />
Verwertungssysteme wird seitens<br />
der EU vorangetrieben. Das UFH will die<br />
Chance nutzen, dadurch dem Eintritt<br />
eines ausländischen Systems zuvorzukommen.<br />
Das Ziel ist es, an bereits bestehende<br />
gute Geschäftsbeziehungen anzuknüpfen<br />
<strong>und</strong> so mit den Städten, Gemeinden <strong>und</strong><br />
Abfallwirtschaftsverbänden eine noch<br />
engere <strong>und</strong> <strong>für</strong> beide Seiten erfolgreiche<br />
Partnerschaft anzustreben.<br />
Bei der Umsetzung dieses Vorhabens<br />
wird (mit Ausnahme von Papier <strong>und</strong><br />
Glas) nicht der bestehende Weg der<br />
getrennten Sammlung forciert, sondern<br />
die Nutzung der vorhandenen Sammel -<br />
infrastruktur der Restmüllsammlung. Der<br />
Verpackungsanteil im Restmüll ist nach<br />
wie vor sehr hoch, <strong>und</strong> durch die<br />
Abnahme des UFH-Anteils dieser Ver-<br />
packungen sollen zukünftig die Sammel -<br />
leistungen der Städte, Gemeinden <strong>und</strong><br />
AWV abgegolten werden.<br />
Die Packstoffe werden zum Teil aus dem<br />
Restmüll aussortiert <strong>und</strong> weiteren<br />
Behandlungsstufen zugeführt, damit eine<br />
stoffliche Verwertung erfolgen kann. Der<br />
verbleibende Rest geht wie gewohnt in<br />
die thermische Verwertung. Unter -<br />
stützung erhält das UFH bereits durch<br />
Partner aus Industrie <strong>und</strong> Wirtschaft –<br />
man ist natürlich daran interessiert, der<br />
derzeit recht hohen Trittbrettfahrerquote<br />
durch die Akquirierungstätigkeit eines<br />
neuen Systems entgegenzuwirken.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass die<br />
Erfolge des vergangenen Jahrs eine<br />
tragfähige Basis <strong>für</strong> weitere<br />
Kooperationen sind.<br />
Information<br />
UFH Elektroaltgeräte <strong>und</strong> UFH Altlampen<br />
Systembetreiber GmbH<br />
1060 Wien, Mariahilfer Straße 37–39<br />
Tel: 01/588 39-52<br />
Fax: 01/588 39-94<br />
E-Mail: viktoria.handler@ufh.at<br />
Web: www.ufh.at<br />
E.E.<br />
E.E.
Auf der Kommunalmesse des<br />
Jahres 2006 entstand der<br />
Kontakt zwischen dem Amtsleiter<br />
der oberösterreichischen<br />
Gemeinde Pötting,<br />
Hannes Eibelhuber, <strong>und</strong> der<br />
Firma 1A Betriebseinrichtungen<br />
OSGAR GmbH +<br />
BE-Systems Josef Brabenetz.<br />
Information<br />
OSGAR GmbH<br />
Dresdner Straße 68,<br />
1200 Wien<br />
Tel.: 01/715 08 32<br />
E: mail@osgar.at<br />
Kenzianweg 8,<br />
4780 Schärding<br />
Tel.: 07712/4994-6500<br />
E: ooe-west@osgar.at<br />
Wirtschafts-Info<br />
Der Bauhof Pötting erstrahlt in neuem Glanz<br />
1A Betriebseinrichtungen<br />
Nach bester Beratung <strong>und</strong><br />
perfekter Planung entstand<br />
nun im Inneren des Pöttinger<br />
Bauhofs eine Fachbodenregal-<br />
Anlage. Weiters wurde ein<br />
Kragarmregal installiert.<br />
Die zeitgerechte Lieferung<br />
<strong>und</strong> das k<strong>und</strong>enorientierte<br />
Service der Firma<br />
Information<br />
BE-Systems GmbH<br />
Josef Brabenetz<br />
Puchberg 15, 4341<br />
Arbing<br />
Tel.: 07269/60303<br />
Fax: 07269/60303-22<br />
E-Mail: office@<br />
be-systems.at<br />
www.be-systems.at<br />
1A Betriebseinrichtungen<br />
OSGAR GmbH + BE-Systems<br />
»<br />
27./ 28. September 2007<br />
Josef Brabenetz bestärkten<br />
die Entscheidung Eibelhubers,<br />
den richtigen Partner <strong>für</strong><br />
dieses Projekt ausgewählt zu<br />
haben.<br />
KOMMUNAL 59<br />
E.E.<br />
Gute Beratung, perfekte<br />
Planung, umfassende<br />
Kompetenz <strong>und</strong> nicht<br />
zuletzt die zeitgerechte<br />
Lieferung bestärkten meine<br />
richtige Entscheidung<br />
diesen Partner zu wählen.<br />
Hannes Eibelhuber<br />
Amtsleiter der Gemeinde Pötting (links) mit<br />
OSGAR Gebietsbetreuer Manfred Jetzinger.<br />
Messezentrum Klagenfurt<br />
Alle Infos auf der Internetseite www.kommunalmesse2007.at<br />
«
Wirtschafts-Info<br />
Kongress & Fachmesse Gas Wasser, 23. bis 24. Mai 2007, Design Center Linz<br />
Wasser & Erdgas im Mittelpunkt<br />
Dieser heuer in Linz stattfindende Kongress<br />
ist DER Treffpunkt <strong>für</strong> Gasnetzbetreiber,<br />
Trinkwasserversorger <strong>und</strong> die<br />
fachspezifische Industrie. Mit im<br />
Schnitt stets mehr als 500 Teilnehmerinnen<br />
<strong>und</strong> Teilnehmern, bildet er,<br />
Das Linzer Design-Center bietet den perfekten<br />
Rahmen <strong>für</strong> DEN Treffpunkt der<br />
Gas- <strong>und</strong> Wasserversorger Österreichs.<br />
60 KOMMUNAL<br />
zusammen mit der angeschlossenen<br />
Fachmesse, die wichtigste Veranstaltung<br />
der Österreichischen Vereinigung<br />
<strong>für</strong> das Gas- <strong>und</strong> Wasserfach (ÖVGW).<br />
Die aktuellsten News aus den Branchen<br />
<strong>und</strong> die gebotene Möglichkeit zur fachlichen<br />
Diskussion zielen dabei nicht nur<br />
auf Insider ab. Willkommen sind auch<br />
Politiker <strong>und</strong> Behördenvertreter, die<br />
sich mit der österreichischen Versorgungswirtschaft<br />
zu befassen haben.<br />
Interessante<br />
Themenschwerpunkte<br />
Im Bereich Wasser stehen die Trinkwasserversorgung<br />
unter veränderten Klimabedingungen,<br />
Trinkwasserkraftwerke<br />
sowie Managementmethoden <strong>für</strong> Wasserversorger<br />
im Mittelpunkt der Erörterungen.<br />
Das Gasfach widmet sich unter<br />
anderem Erdgashochdruckleitungen<br />
<strong>und</strong> Biogas als Kraftstoff. Ergänzend<br />
hinzu kommt in beiden Bereichen die<br />
Beleuchtung von aktuellen Rechtsfragen,<br />
da ja nicht nur das wirtschaftliche,<br />
9. <strong>und</strong> 10. Mai 2007 | 10:00 – 16:00 Uhr<br />
Ernst Happel Stadion | Meiereistraße | 1020 Wien<br />
�<br />
GartenTech2007<br />
�<br />
sondern auch das rechtliche Umfeld<br />
laufend Änderungen unterworfen ist.<br />
Präsentation modernster<br />
Produkte<br />
Die begleitende Fachausstellung informiert<br />
über die modernsten Technologien<br />
der Gas- <strong>und</strong> Wasserversorgung –<br />
<strong>und</strong> dies in einem in Österreich einmaligen<br />
Umfang! Übrigens: Der Besuch<br />
der Fachmesse ist nicht an die Teilnahme<br />
am Kongress geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
kann auch mit einer kostenfreien<br />
Tageskarte erfolgen.<br />
Informationen &<br />
Anmeldungen<br />
ÖVGW,<br />
Schubertring 14,A-1010 Wien<br />
Beate Röhrling,<br />
E-Mail: roehrling@ovgw.at<br />
Tel.: +43-(0)1-513 15 88-20<br />
Web: www.ovgw.at<br />
�<br />
Die GartenTech ist eine Fachausstellung <strong>für</strong> neue Rasenmäher, Traktoren, Anhänger,<br />
Kehrmaschinen, E-Fahrzeuge, Häcksler, Ausrüstung <strong>für</strong> Wald <strong>und</strong> Umwelt, Motorsägen,<br />
Kommunalgeräte, Winterdienstgeräte (Fräsen, Streuer etc.), Reinigungsgeräte, Motormäher<br />
... – einfach <strong>für</strong> alles was in den Städten <strong>und</strong> Gemeinden an Fahrzeugen <strong>und</strong> Geräten<br />
<strong>für</strong> den Rasen, in Gärten, am Gehsteig, in den Straßen <strong>und</strong> im Forst gebraucht wird.<br />
Veranstalter sind die Magistratsabteilungen 42, 48, 49, 51 <strong>und</strong> ihre Firmenpartner.<br />
E.E.<br />
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Foto: Honda<br />
Als eine der weltweit führenden Technologie-Marken<br />
tragen wir besondere<br />
Verantwortung <strong>für</strong> die Welt von morgen.<br />
All unsere Produkte werden in diesem<br />
Bewusstsein entwickelt, ob Automobile,<br />
Motorräder, Schneefräsen oder<br />
Gartengeräte.<br />
Alle Honda Benzinrasenmäher sind mit<br />
kräftigen 4-Takt Motoren modernster<br />
Technologie ausgestattet. Einen Honda<br />
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Wirtschafts-Info<br />
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täglichen Einsatz.<br />
Mehr Qualität, Leistung<br />
<strong>und</strong> Langlebigkeit<br />
Rasenmäher zeichnet aber mehr aus als<br />
dieses starke Herzstück. Die Vorteile <strong>für</strong><br />
den Benutzer liegen klar auf der Hand.<br />
Das Zusammenspiel von Motor <strong>und</strong><br />
Mähwerk z.B. ergibt das beste Schnittbild,<br />
<strong>und</strong> das Design der Rasenmäher<br />
garantiert höchsten Bedienungskomfort<br />
sowie erstklassige Ergonomie. Hinzu<br />
kommt die sprichwörtliche Zuverlässigkeit<br />
<strong>und</strong> Langlebigkeit, die jeden<br />
Honda Rasenmäher zu einem Stück<br />
Ingenieurskunst machen.<br />
Information<br />
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Honda Austria 02236/690 0<br />
Blachere Illumination GmbH, Griesmühlstr. 6, 4600 Wels, Tel: +43/(0)7242/252021-0, Fax: +43/(0)7242/252021-9200<br />
E-Mail: office@blachere-illumination.at, Web: www.blachere-illumination.at ILLUMINATION<br />
KOMMUNAL 61<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Forum mineralische Rohstoffe unverzichtbarer Partner der Gemeinden<br />
Rohstoffgewinnung<br />
sichert 5000 Jobs im<br />
ländlichen Raum<br />
Mineralische Rohstoffe sind die Basis unseres täglichen Lebens, jeder von uns verbraucht<br />
durchschnittlich 12 Tonnen pro Jahr. Die Rohstoff gewinnende Industrie ist ein<br />
bedeutender Arbeitgeber, vor allem im ländlichen Raum, <strong>und</strong> unverzichtbarer Partner<br />
<strong>für</strong> Österreichs Gemeinden.<br />
Den Bedarf an mineralischen Rohstoffen<br />
in Österreich decken r<strong>und</strong> 1100<br />
heimische Unternehmen, die jährlich<br />
mehr als 100 Millionen Tonnen Industrie-<br />
<strong>und</strong> Baurohstoffe wie Sand, Kies<br />
<strong>und</strong> Naturstein gewinnen. Die Rohstoff-<br />
Gewinner erwirtschaften mit ihren Produkten<br />
Sand, Kies <strong>und</strong> Naturstein<br />
einen jährlichen Umsatz von r<strong>und</strong><br />
1,1 Milliarden Euro, Tendenz steigend.<br />
„Der Verbrauch von mineralischen<br />
Industrie- <strong>und</strong> Baurohstoffen nimmt in<br />
Österreich <strong>und</strong> ganz Europa Jahr <strong>für</strong><br />
Jahr zu“ weiß Komm.-Rat Gerold Neuper,<br />
Vorsitzender des Forums mineralische<br />
Rohstoffe.<br />
Das „Forum mineralische Rohstoffe“<br />
versteht sich als Kommunikations- <strong>und</strong><br />
Interessensplattform der Rohstoff<br />
gewinnenden Unternehmen Österreichs<br />
<strong>und</strong> pflegt den Erfahrungsaustausch zu<br />
Themen der Rohstoffwirtschaft. Das<br />
Forum befindet sich im laufenden Dialog<br />
mit Gesetzgebung <strong>und</strong> Vollziehung<br />
in B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Gemeinden,<br />
62 KOMMUNAL<br />
Naturschützern, Bürgerbewegungen,<br />
Anrainern <strong>und</strong> der<br />
interessierten Öffentlichkeit.<br />
Es vertritt industrielle Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Gewerbebetriebe.<br />
Spannende Jobs mit<br />
Karrierechancen<br />
Angesichts dieser Zahlen steht<br />
auch fest, dass die Rohstoff<br />
gewinnende Industrie ein<br />
bedeutender Arbeitgeber, vor<br />
allem im ländlichen Raum, ist.<br />
Die industriellen <strong>und</strong> Gewerbebetriebe<br />
Österreichs sichern<br />
r<strong>und</strong> 5000 Arbeitsplätze. Die<br />
mineralische Rohstoffbranche bietet<br />
spannende Jobs, auch mit guten Karrierechancen<br />
<strong>für</strong> die Jugend, die eines<br />
gemeinsam haben: Sie sichern unsere<br />
Versorgung mit Sand, Stein, Kies, Splitt,<br />
Gips, Beton, Schotter <strong>und</strong> Kalk – also<br />
mit unverzichtbaren mineralischen<br />
Rohstoffen – im<br />
Einklang mit der<br />
Natur. In der<br />
Branche gibt es<br />
verschiedene<br />
Jobmöglichkeiten:Kiesgrubenarbeiter,Techniker<br />
<strong>für</strong> Sieb- <strong>und</strong><br />
Brechermaschinen,<br />
Mechaniker<br />
<strong>für</strong> Steinbruchmaschinen,<br />
Labor- <strong>und</strong> Aufbereitungstechniker,Werksmeister<br />
<strong>für</strong> mineralischeRohstoffbetriebe,<br />
Betriebsleiter <strong>für</strong> Steinbrüche<br />
<strong>und</strong> Kiesgruben. Die größte Herausforderung<br />
an die MitarbeiterInnen in der<br />
Rohstoffbranche ist es, die Rohstoffgewinnung<br />
so zu gestalten, dass diese in<br />
nachhaltigem Einklang mit Natur <strong>und</strong><br />
Bevölkerung passiert. Um den Anforde-<br />
Die größte Herausforderung<br />
an die<br />
MitarbeiterInnen in<br />
der Rohstoffbranche<br />
ist es, die Rohstoffgewinnung<br />
so zu<br />
gestalten, dass diese<br />
in nachhaltigem Einklang<br />
mit Natur <strong>und</strong><br />
Bevölkerung passiert.<br />
Fotos: Forum Rohstoffe
ungen von Wirtschaft, Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> Umwelt gerecht zu werden können,<br />
benötigt die österreichische Rohstoffbranche<br />
engagierte, verantwortungsbewusste<br />
<strong>und</strong> vor allem qualifizierte<br />
Fachkräfte. Schlosser, Mechaniker,<br />
Raupenfahrer sind gefragte Mitarbeiter,<br />
durch Weiterbildung werden sie<br />
zu Spezialisten der Rohstoffbranche.<br />
Nahversorgung <strong>und</strong><br />
regionale Wertschöpfung<br />
Dank der Struktur der österreichischen<br />
Branche kann der heimische Bedarf an<br />
mineralischen Rohstoffen zu 100 Prozent<br />
durch österreichische Betriebe<br />
gedeckt werden. Aus Kostengründen<br />
haben mineralische Rohstoffe einen<br />
Transportradius von r<strong>und</strong> 30 Kilometern,<br />
das heißt, zwischen den Gewinnungsstätten<br />
<strong>und</strong> den weiterverarbei-<br />
tenden Betrieben oder Baustellen liegen<br />
in der Regel nicht mehr als 30 Kilometer.<br />
Rohstoff gewinnende Betriebe<br />
sind damit bedeutende regionale Wertschöpfer,<br />
gewährleisten eine ausgezeichnete<br />
Nahversorgung <strong>und</strong> entlasten<br />
durch die kurzen Transportwege Verkehr,<br />
Umwelt <strong>und</strong> Anrainer.<br />
Unverzichtbarer Partner<br />
der Gemeinden<br />
R<strong>und</strong> 80 Prozent der gewonnenen Rohstoffe<br />
fließen in die Bauwirtschaft, darunter<br />
auch in den privaten Wohnbau<br />
<strong>und</strong> die Gestaltung von Gärten <strong>und</strong><br />
Außenflächen. Jährlich werden in<br />
Österreich mehr als 40.000 Wohnungen<br />
neu gebaut <strong>und</strong> tausende Wohnungen<br />
<strong>und</strong> Häuser saniert. Für die Errichtung<br />
von Infrastruktur, Wohnbau,<br />
Hoch- <strong>und</strong> Tiefbau sowie Flächenbefe-<br />
Das Beispiel Winklarn zeigt die gute Zusammenarbeit<br />
Im Einklang mit der Gemeinde<br />
Wie gut die Zusammenarbeit zwischen<br />
der Branche <strong>und</strong> der jeweiligen<br />
Gemeinde funktionieren kann,<br />
zeigt das Beispiel der NÖ Gemeinde<br />
Winklarn bei Amstetten. Die im Jahr<br />
1953 gegründete Firma Riedler Kies<br />
& Bau war in den achtziger Jahren<br />
mit der Tatsache konfrontiert, keine<br />
Genehmigungen <strong>für</strong> einen weiteren<br />
Abbau zu besitzen. Im Jahr 1997<br />
genehmigte die Gemeinde den weiteren<br />
Abbau von 20 Hektar. Im<br />
Gegenzug stellte die Firma Riedler<br />
nach erfolgtem Abbau vier Hektar<br />
<strong>für</strong> ein neues Sportzentrum zur Verfügung.<br />
Es entstanden zwei Fußball-,<br />
drei Tennisplätze, ein Kinderspiel<strong>und</strong><br />
Beachvolleyballplatz sowie eine<br />
überdachte Stock-Weitschussbahn<br />
mit 130 Metern Länge. Natürlich<br />
wurde auch <strong>für</strong> alle Bereiche eine<br />
entsprechende Infrastruktur geschaffen.<br />
„Die Kooperation mit der<br />
Gemeinde war vorbildlich, die<br />
geschaffene Sportanlage ist sehr<br />
beliebt <strong>und</strong> unsere Arbeiten werden<br />
voll akzeptiert. Die Schaffung des<br />
neuen Sportzentrums hat weitere<br />
Investitionen von r<strong>und</strong> zwei Millionen<br />
Euro bewirkt, die vorrangig der<br />
Bauwirtschaft zugute kamen“ weiß<br />
Firmenchef Kolomann Riedler.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Die Rohstoff gewinnende Industrie ist ein<br />
unverzichtbarer Partner <strong>für</strong> die Gemeinden:<br />
im Rahmen des Hochwasserschutzes<br />
des vergangenen Jahres wurden alleine<br />
in Niederösterreich 280.000 Sandsäcke<br />
oder 6000 Tonnen Sand eingesetzt.<br />
stigungen werden jedes Jahr über<br />
100 Millionen Tonnen an Sand, Kies,<br />
Naturstein, Kalk, Lehm, Ton, Mergel,<br />
Schiefer, Gips <strong>und</strong> Industriematerialien<br />
benötigt. Auch beim Winterstreudienst<br />
oder bei Naturkatastrophen ist die Rohstoff<br />
gewinnende Industrie ein unverzichtbarer<br />
Partner <strong>für</strong> die heimischen<br />
Gemeinden: im Rahmen des Hochwasserschutzes<br />
des vergangenen Jahres<br />
wurden alleine in Niederösterreich<br />
280.000 Sandsäcke oder 6000 Tonnen<br />
Sand eingesetzt.<br />
Zu einem immer wichtigeren<br />
Geschäftsfeld entwickelt sich die Lieferung<br />
von Qualitätssand-Mischungen <strong>für</strong><br />
Sportplätze, Speedwayanlagen, Laufbahnen<br />
oder Sprunganlagen. Vor allem<br />
der besonders hochwertige Sand <strong>für</strong><br />
Beachvolleyball-Plätze macht einen<br />
guten Teil der Lieferungen der Rohstoff<br />
gewinnenden Unternehmen aus. Die<br />
Betriebe liefern aber auch Feinsand in<br />
die Städte <strong>und</strong> versorgen Strandbars,<br />
Spielplätze, Kindergärten <strong>und</strong> BMX-<br />
Bahnen mit der passenden Sand-<br />
Mischung.<br />
Information<br />
FORUM ROHSTOFFE<br />
Fachverband der Stein- <strong>und</strong><br />
keramischen Industrie<br />
Wirtschaftskammer Österreich<br />
Mag. Robert Wasserbacher<br />
1045 Wien,<br />
Wiedner Hauptstraße 63<br />
Tel: 05 90 900 3534<br />
E-Mail: steine@wko.at<br />
Web: www.ForumRohstoffe.at<br />
KOMMUNAL 63<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Klimaanlagen serienmäßig <strong>für</strong> die John Deere Serie 3020 <strong>und</strong> Serie 4020<br />
Die neue „ComfortGard“ Kabine<br />
<strong>für</strong> John Deere Kommunaltraktoren<br />
Viele John Deere K<strong>und</strong>en aus dem<br />
landwirtschaftlichen Bereich konnten<br />
im Verlauf der letzten 30 Jahre von den<br />
hervorragenden John Deere Traktorkabinen<br />
aus den Werken Waterloo (USA)<br />
<strong>und</strong> Bruchsal überzeugt werden. Seit<br />
1972 kommen hier <strong>für</strong> den professionellen<br />
Einsatz ausgelegte Kabinen vom<br />
Band, die <strong>für</strong> Schutz vor Lärm <strong>und</strong><br />
Staub in einer temperaturgeregelten<br />
Umgebung sorgen. Jetzt gibt es die<br />
neue „ComfortGard“ Kabine, die neue<br />
Maßstäbe im Kompakttraktorensegment<br />
setzt.<br />
Die neue Kabine überzeugt durch Übersichtlichkeit<br />
<strong>und</strong> Ihr beeindruckend<br />
niedriges Geräuschniveau. Mit<br />
Geräuschpegeln von 81 dB(A) bzw.<br />
79 dB(A) erfüllen die Kompakttraktoren<br />
die Anforderungen der Richtlinie<br />
77/311/EWG problemlos. Die hohe<br />
Sitzposition <strong>und</strong> die abger<strong>und</strong>eten<br />
Türen <strong>und</strong> der Verzicht eines<br />
B-Pfostens (4-Pfosten Konzept) sorgen<br />
64 KOMMUNAL<br />
<strong>für</strong> eine ungehinderte Sicht in alle<br />
Richtungen. Für weiteren Arbeits- <strong>und</strong><br />
Fahrkomfort wurden die ergonomischen<br />
Bedienelemente griffgünstig<br />
rechts vom Fahrer angeordnet <strong>und</strong> bie-<br />
Die serienmäßige Klimaanlage <strong>und</strong> ein<br />
Geräuschpegel von nur 79 dB(A) setzen<br />
neue Maßstäbe in der Kompakttraktorenklasse.<br />
Foto: John Deere<br />
JUNGE Herausforderung<br />
JUNGES Team, JUNGE Räume<br />
◆ JUNGE Räume: Eine neue<br />
Heimat in Wien 23, Perfektastraße<br />
61/2, Telefonnummer<br />
<strong>und</strong> Fax sind unverändert.<br />
◆ <strong>Neue</strong>r Schulungsraum<br />
<strong>und</strong> Technikum: Wir haben<br />
nun die Möglichkeit, Produkte<br />
in Funktion sowie die Abwassertechnik<br />
noch praxisnaher<br />
unseren K<strong>und</strong>en zu präsentieren.<br />
Nach dem Motto „Ich<br />
achte auf höchste Qualität –<br />
ich bin JUNG“.<br />
◆ JUNGES-Team eine neue<br />
Herausforderung: Die österreichische<br />
Leitung hat Ing.<br />
Andreas Kamptner auf allen<br />
technischen <strong>und</strong> kaufmännischen<br />
Gebieten übernommen,<br />
Innendiensttechnik Ing. Andreas<br />
Mayer, der Spezialist in<br />
der Abwassertechnik, sowie<br />
Angela Feiler, die immer eine<br />
Lösung parat hat.<br />
Außendienst Gabrian<br />
Machacsek, zuständig <strong>für</strong> das<br />
Gebiet Wien-NÖ/OÖ-West<br />
<strong>und</strong> sowie Ing. Wolfgang<br />
ten somit den optimalen Komfort. Der<br />
optionale luftgefederte Komfortsitz<br />
sorgt auch im unwegsamen Gelände<br />
<strong>für</strong> erstklassigen Fahrkomfort.<br />
<strong>Neue</strong> Maßstäbe setzt die serienmäßige<br />
Klimaanlage. Durch groß angelegte<br />
Kondensatoren <strong>und</strong> das effiziente Belüftungssystem<br />
wird die gewünschte Temperatur<br />
im Handumdrehen erreicht. Für<br />
höchsten Komfort an kalten Wintertagen<br />
sorgt die Heizung mit einer Wärmeleistung<br />
von 4,4 kW/St<strong>und</strong>e.<br />
Information<br />
Nähere Informationen erhalten<br />
Sie bei Ihrem John Deere Vertriebspartner<br />
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Tel. Nr. 02782/83 222<br />
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NÖ/Stmk-Süd.<br />
◆ JUNGES-Service technisch<br />
erweitert <strong>und</strong> zentralisiert.<br />
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Inbetriebnahmen <strong>und</strong> Serviceeinsätze<br />
noch schneller reagieren.<br />
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Jung Pumpen Handelsgesellschaft<br />
m.b.H.<br />
Perfektastraße 61/2<br />
1230 Wien<br />
Tel: 01/728 02 62<br />
Fax: 01/728 15 21<br />
info@jung-pumpen.at<br />
www.jung-pumpen.at<br />
E.E.<br />
E.E.<br />
Foto: Jung Pumpen
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Ehrungen & Auszeichnungen<br />
Spendenabzeichen <strong>und</strong> Jetons – heute noch modern ?<br />
Ideal <strong>für</strong> lokale <strong>und</strong><br />
regionale Aktionen<br />
Spendenabzeichen haben seit der Zeit der Monarchie Tradition in Österreich. Von der Ideologie<br />
der militanten Zeit der I. Republik <strong>und</strong> der NS-Zeit entfremdet, erfreuten<br />
sich diese Abzeichen beim Wiederaufbau neuer Beliebtheit. Im heutigen Internet-Informationszeitalter<br />
haben diese Abzeichen vor allem in Gemeinden einen überaus<br />
positiven Effekt: Sie schaffen Identität <strong>und</strong> stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />
◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />
Im Kommunikationszeitalter hat sich die<br />
Aufbringung von Spenden <strong>für</strong> gemeinnützige<br />
Zwecke in viele Richtungen entwickelt.<br />
Liveauktionen im Fernsehen <strong>und</strong><br />
Internetsammlungen, bei denen sich die<br />
Spender persönlich oder mit dem Namen<br />
der spendenden Firma eintragen können,<br />
liegen voll im Trend der Zeit. Die direkte<br />
Erreichbarkeit der potenziellen Spender<br />
über das Web <strong>und</strong> das Online-Banking<br />
machen es den Spendensammlern<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich sehr leicht, <strong>und</strong> die Rekordeinnahmen<br />
bei b<strong>und</strong>esweiten Spendenaktionen<br />
geben diesen Methoden durchaus<br />
recht.<br />
Dennoch ist die Geldaufbringung vor<br />
allem im lokalen Bereich nicht so einfach.<br />
Für das erwartete Aufkommen rentieren<br />
sich die hochtechnisierten Maßnahmen<br />
oft nicht. Viele potenzielle Spender möchten<br />
außerdem sich persönlich von der<br />
Sinnhaftigkeit der Spende überzeugen<br />
<strong>und</strong> sich mit dem Projekt identifizieren.<br />
Flohmärkte, Straßensammlungen oder<br />
◆ OReg.Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />
ist Jurist im Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong><br />
66 KOMMUNAL<br />
der Verkauf von Bausteinen <strong>und</strong> Jetons<br />
sind daher noch immer gängige Mittel der<br />
Geldaufbringung <strong>für</strong> Vereine, Feuerwehren<br />
<strong>und</strong> Hilfswerke.<br />
Symbole helfen der<br />
Bewusstseinsbildung<br />
Das direkte Ansprechen <strong>und</strong> die Übergabe<br />
eines Symboles, gewissermaßen<br />
eines Pfandes, das den Zweck der<br />
Sammlung dokumentiert, hilft bei der<br />
Bewusstseinsbildung. Die äußeren Zeichen<br />
sollen nicht nur die Überzeugung<br />
des Spenders dokumentieren, sondern<br />
machen ihn gleichsam zum Botschafter<br />
dieser Sammlung <strong>für</strong><br />
einen erweiterten Personenkreis.Sammelaktionen<br />
des Roten<br />
Kreuzes, anderer<br />
Hilfsdienste, der<br />
Kriegsgräber<strong>für</strong>sorge<br />
oder <strong>für</strong> die Erhaltung<br />
des Stephansdomes<br />
machen uns das deutlich.<br />
Die heute üblichen<br />
<strong>und</strong> mit einer<br />
einfachen Symbolik<br />
bedruckten Aufkleber<br />
machen die Spender zu Werbeträgern<br />
einer Idee.<br />
Ein altes System<br />
Nach demselben Muster funktionierten<br />
auch die Haussammelaktionen <strong>für</strong> die<br />
Bedürftigen der Krieg- <strong>und</strong> Notzeiten des<br />
Die heute üblichen<br />
<strong>und</strong> mit einer einfachen<br />
Symbolik bedruckten<br />
Aufkleber machen die<br />
Spender zu Werbe -<br />
trägern einer Idee.<br />
I. <strong>und</strong> II. Weltkrieges. Diese Sammlungen<br />
wurden schon während des Ersten Weltkrieges<br />
von Jugendorganisationen, v.a.<br />
von der neu gegründeten Pfadfinderbewegung,<br />
die nicht nur im Lokalkrankentransportdienst<br />
engagiert war, durchgeführt.<br />
Bei diesen Aktionen im Jahr 1917 konnte<br />
die Sammlung Spenden in der Höhe von<br />
r<strong>und</strong> drei Millionen Goldkronen lukrieren.<br />
Die jugendlichen Sammler boten dabei<br />
den Spendern diverse Abzeichen an, die je<br />
nach Höhe der Spende unterschiedlich<br />
ausgeführt waren. Auch andere Vereine<br />
sammelten fleißig <strong>für</strong> Bedürftige. Besonders<br />
begehrt waren die emaillierten<br />
Anstecknadeln des Flottenvereins oder<br />
jene, die eine übernommene Patenschaft<br />
dokumentierten.<br />
Nicht gefeit vor<br />
Radikalismen<br />
Schon in der militanten<br />
Zwischenkriegszeit wurden<br />
Abzeichen weniger<br />
als Spendenjeton, sondern<br />
mehr als Ausdruck<br />
der sich polarisierenden<br />
Anschauungen verwendet,<br />
sie bekamen eine<br />
immer aggressivere Note. Spendenabzeichen<br />
gab es aber schließlich auch in der<br />
NS-Zeit. Die Sammelabzeichen des Winterhilfswerkes<br />
(WHW) waren zu einem<br />
Großteil von kriegerischer Symbolik, aber<br />
auch von der NS-Ideologie gefärbt. Trotzdem<br />
gab es vor allem bei den Abzeichen<br />
der Winterhilfe nicht nur geschätzte
Abzeichen einst <strong>und</strong> jetzt<br />
Oberösterreichs Landeshauptmann Heinrich Gleißner<br />
bei der Domweihe am 26. April 1952. Am Revers trug<br />
er – wie tausende andere – eine Anstecknadel (kleines<br />
Bild) in Form einer Glocke.<br />
Sammlerstücke, sondern auch durchaus<br />
zivile <strong>und</strong> kultivierte Motive. Sie boten<br />
damit zwar dem Machthaber unterschwellig<br />
die Möglichkeit der Gleichschaltung,<br />
aber auch jene Personen, die nicht der<br />
Partei angehörten, fielen trotz Nichttragens<br />
eines Parteiabzeichens gerade deshalb<br />
nicht auf, da sie ja Nadeln des WHW<br />
trugen. Gerade die Verfolgten der NS-Zeit<br />
hatten nach dem Krieg ebenfalls Abzeichen,<br />
um einerseits ihre Solidarität mit<br />
den Schicksalsgenossen auszudrücken,<br />
andererseits auch gegenüber den Besatzern<br />
mit moralischer Vollmacht aufzutreten.<br />
Spenden <strong>für</strong> den<br />
Wiederaufbau<br />
Leopold Figl mit sowjetischen<br />
Offizieren 1947<br />
in Mauthausen – am<br />
Revers trug er das dreieckige<br />
Abzeichen der<br />
„politisch Verfolgten“.<br />
Die Zerstörungen des Krieges machten<br />
es erforderlich, Spendenaktionen auch<br />
<strong>für</strong> kleinere <strong>und</strong> größere Projekte des<br />
Fotos: Privat<br />
Sammelabzeichen <strong>und</strong> Jetons aus verschiedenen<br />
Epochen – Monarchie, NS-<br />
Zeit <strong>und</strong> Wiederaufbau (von oben im<br />
Uhrzeigersinn),<br />
Gedenkmünzen<br />
zur Erhaltung<br />
von sakralen<br />
Gebäuden betonen<br />
das kulturelle<br />
Erbe in den<br />
Gemeinden.<br />
Wiederaufbaus mit Jetons oder Bausteinen<br />
durchzuführen. Eines der größten<br />
dieser Projekte war die Ausgabe des<br />
„Stephansgroschens“. Die Straßensammlung<br />
in Wien konnte Anfang Juni nach<br />
einer ausdrücklichen Bewilligung durch<br />
Bürgermeister<br />
Körner im März<br />
des Jahres 1951<br />
starten. Mit der<br />
Ausgabe von<br />
Aluminiummünzen<br />
begann man<br />
im Frühjahr 1951.<br />
In diesem Jahr<br />
wurden auch<br />
wichtige Schritte<br />
zur Fertigstellung<br />
des Domes<br />
gesetzt, der nicht<br />
nur <strong>für</strong> die katholische<br />
Kirche<br />
Österreichs ein<br />
Ehrungen & Auszeichnungen<br />
wichtiges Identifikationsmerkmal ist.<br />
Auch die Menschen in den B<strong>und</strong>esländern<br />
leisteten maßgebliche Beiträge <strong>für</strong><br />
den Wiederaufbau der Domkirche. So ist<br />
es nur verständlich, dass die Stephansgroschen<br />
auch in unterschiedlichen B<strong>und</strong>esländerausführungen<br />
mit den jeweiligen<br />
Landeswappen erhältlich waren. Ein<br />
weiteres Zeichen <strong>für</strong> die b<strong>und</strong>esweite<br />
Solidarität, die diese Spendenaktion ausgelöst<br />
hatte, war auch das vor genau 55<br />
Jahren stattgef<strong>und</strong>ene Domweihfest (26.<br />
April 1952), bei dem die vom Land<br />
Oberösterreich gewidmete <strong>und</strong> in St.<br />
Florian neu gegossene Pummerin von<br />
Landehauptmann Heinrich Gleißner<br />
übergeben wurde. An diesen Tag, an den<br />
beeindruckenden Konvoi der über 20<br />
Tonnen schweren Glocke <strong>und</strong> an die<br />
Spendenfreudigkeit der Teilnehmerinnen<br />
<strong>und</strong> Teilnehmer erinnern Anstecknadeln<br />
in der Form der Pummerin.<br />
Der Schneeballeffekt<br />
Noch heute bieten geprägte Erinnerungsmedaillen<br />
oder Jetons die Möglichkeit,<br />
die Spendenfreudigkeit zu erhöhen oder<br />
Inhalte gemeinnütziger Organisationen<br />
<strong>und</strong> Vereine zu kommunizieren. Für die<br />
Gemeinden ist dies deshalb von Interesse,<br />
da ein lebendiges Vereinsleben auch<br />
eine günstige Atmosphäre <strong>für</strong> neue<br />
Initiativen schafft. Eine gute Kommunikation<br />
zwischen Spendern <strong>und</strong> Sammlern<br />
ist dabei unerlässlich. Der persönliche<br />
Kontakt beim Erwerb der Gegenstände<br />
<strong>und</strong> die Bereitschaft, Anstecknadeln<br />
zu tragen, oder Jetons weiter zu<br />
schenken erhöht die Bindung des Spenders<br />
an die Aktion. Es entsteht ein<br />
Schneeballeffekt, der zwar an die Multiplikatorwirkung<br />
moderner Kommunikationsmittel<br />
nicht heranreicht, aber gerade<br />
<strong>für</strong> lokale <strong>und</strong> regionale Aktionen einen<br />
viel höheren Wert hat, weil das Engagement<br />
von Sammlern <strong>und</strong> Spendern<br />
durch den persönlichen Kontakt ein viel<br />
intensiveres <strong>und</strong> meist nachhaltigeres ist.<br />
KOMMUNAL 67
Wirtschafts-Info<br />
Die sichere<br />
Abdichtung<br />
68 KOMMUNAL<br />
�<br />
Curaflex<br />
Dichtungseinsatz C/M<br />
�schnell<br />
�sicher<br />
�einfach<br />
Kompetenz<br />
vor Ort<br />
5x in Österreich<br />
Gerasdorf, Graz, Wels,<br />
Klagenfurt, Kematen in T.<br />
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Tel.: 050406-65326<br />
office@kontinentale.at<br />
www.kontinentale.at<br />
Die breite Palette der Münze Österreich garantiert, dass der Kreativität keine Grenzen<br />
gesetzt sind.<br />
Medaillen der Münze Österreich<br />
Wir prägen<br />
Österreich<br />
Die Münze Österreich prägt seit mehr als 800 Jahren<br />
Münzen <strong>und</strong> Medaillen – sie ist die offizielle Münzprägestätte<br />
Österreichs. Auch <strong>für</strong> die Gemeinden hat die Münze<br />
Österreich ein umfangreiches Angebot „auf Lager“.<br />
Wir schmelzen <strong>für</strong> Sie aus den Komponenten<br />
Tradition, modernstem technischen<br />
Know-how <strong>und</strong> individueller<br />
künstlerischen Gestaltung jene ideale<br />
Mischung, aus der wir ihre Medaillen<br />
<strong>und</strong> Auszeichnungen in den vielfältigsten<br />
Designs <strong>und</strong> Materialien anfertigen.<br />
Auszeichnungen/<br />
Anlassmedaillen<br />
Ob Medaillen, Orden oder Anstecknadeln,<br />
diese sollten dem Anlass gerecht<br />
werden, um so die Ausgezeichneten<br />
immer wieder an dieses Ereignis zu<br />
erinnern. Die verschiedensten Materialien,<br />
wie Bronze, Silber oder Gold<br />
geben Ihnen hier zusätzliche Möglichkeiten<br />
der Differenzierung.<br />
Jubiläumsmedaillen<br />
Feiert Ihre Gemeinde demnächste ein<br />
Jubiläum? Dann sollten Sie zu diesem<br />
großen Anlass mit einer schönen<br />
Medaille (die mit ihrem Nettoerlös des<br />
Verkaufs auch als Finanzierung dient)<br />
eine bleibende Erinnerung schaffen.<br />
Erinnerungsmedaillen<br />
Gastfre<strong>und</strong>liche Aufnahme in Ihrer<br />
Gemeinde, ein schöner Urlaub – vielleicht<br />
bereits mehrmals – wer erinnert<br />
sich nicht gerne daran, wenn er die<br />
ihm geschenkte oder auch gekaufte<br />
Medaille wieder in die Hand nimmt, sie<br />
stolz Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten zeigt<br />
<strong>und</strong> diesen Appetit macht, ebenfalls bei<br />
Ihnen schöne Ferien zu verbringen?<br />
Bausteine<br />
Eine Prägung verschiedenster Form<br />
kann aber auch ein „Dankeschön“ <strong>für</strong><br />
eine Spende <strong>für</strong> gemeinnützige Zwecke<br />
– z.B. Bau von Schulen, Kindergärten,
Das Wappen ziert<br />
die Gedenkmedaille<br />
der Stadt Steyr – auch das eine<br />
Gestaltungsmöglichkeit.<br />
Feldkircher Gedenkmedaille.<br />
Abzeichen der Stadt Wels –<br />
am Revers zu tragen.<br />
Besonders exquisit: Eine Wiener<br />
Medaille mit Edelsteinen.<br />
Eine schöne Gedenkmünze –<br />
hier das Beispiel von Bozen in<br />
Südtirol – ist ein ideales<br />
Andenken <strong>für</strong> treue Gäste.<br />
Sportanlagen etc. – sein.<br />
Durch den Erhalt dieses<br />
„Bausteins“ wird <strong>für</strong> den<br />
Spender sichtbar dokumentiert,<br />
dass auch er seinen<br />
Beitrag zum Gelingen des<br />
Projektes geleistet hat.<br />
Noch viele Möglichkeiten<br />
könnten hier angeführt werden,<br />
doch eine persönliche<br />
Beratung zeigt Ihnen sicher<br />
auch jene Aspekte auf,<br />
durch die Sie neue Akzente<br />
in Richtung zufriedener Bürger<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter sowie<br />
wachsenden Fortschritt setzen<br />
können.<br />
Individuelle<br />
Beratung<br />
Kontaktieren Sie uns doch<br />
<strong>und</strong> wir informieren Sie<br />
gerne über alle Möglichkeiten<br />
„IHRE“ Medaille produzieren.<br />
Information<br />
Münze Österreich<br />
Aktiengesellschaft<br />
Am Heumarkt 1<br />
A-1031 Wien<br />
Tel.: 01/717 15/350<br />
Fax: 01/717 15/357<br />
E-Mail:<br />
Josef.Martinkowitsch@<br />
Austrian-Mint.at<br />
E.E.<br />
Wirtschafts-Info<br />
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Veranstalter: ARGE demopark GzF, Frankfurt / Messe Fulda, Fulda<br />
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2007<br />
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• an den Hauptverkehrsachsen der Region<br />
Fachtagung am 30. Mai 2007 in Groß-Siegharts<br />
Dieses Projekt wird im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIIA vom Europäischen Fonds<br />
<strong>für</strong> Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Dieses Projekt wird kofinanziert vom B<strong>und</strong>esministerium<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit, dem B<strong>und</strong>esland Niederösterreich, ecoplus - der NÖ Wirtschaftsagentur <strong>und</strong><br />
der NÖ Grenzlandförderungsgesellschaft m.b.H. (NÖG).<br />
KOMMUNAL 69
<strong>Neue</strong>s aus dem Schul- <strong>und</strong> Sportstättenbau<br />
Das ÖISS informiert<br />
Die Themen der Mai-Ausgabe umfassen: Die Sportplatzpflege-Tagung des ÖISS am<br />
10. Mai sowie neue Anforderungen an Sportböden <strong>und</strong> Schulbau-Informationsreisen.<br />
Sportplatzpflege-Tagung<br />
am 10. Mai 2007<br />
Das ÖISS veranstaltet in Kooperation mit<br />
dem Amt der Kärntner Landesregierung/Abteilung<br />
Sport am 10. Mai 2007<br />
in der Jacques Lemans-Arena in St. Veit<br />
ein kostenfreies Fachseminar <strong>für</strong> die<br />
Pflege <strong>und</strong> Instandhaltung von Sportanlagen.<br />
Die Fachveranstaltung richtet sich an alle<br />
Gemeinden, Vereine, Sportplatzerhalter,<br />
Institutionen, Platzwarte, Private,<br />
Schulen etc. <strong>und</strong> beschäftigt sich<br />
mit den aktuellen Problembewältigungen<br />
bei Sportflächen<br />
sowie dem Bau, der<br />
Instandhaltung <strong>und</strong> den<br />
zeitgemäßen Sanierungsmethoden<br />
bei<br />
Sportanlagen.<br />
Die Leitung des<br />
Seminars<br />
obliegt<br />
dem<br />
Mai-Schwerpunkte von Schule- & Sportstätte<br />
In der kommenden Ausgabe von „Schule & Sportstätte“ (erscheint am<br />
25. Mai 2007) berichten wir außerdem über<br />
◆ Energieberatung <strong>für</strong> Schulen<br />
◆ die multifunktionelle Halle in Steyr<br />
◆ das Höhentrainingszentrum Kühtai<br />
zuständigen Referenten beim Österreichischen<br />
Institut <strong>für</strong> Schul- <strong>und</strong> Sportstättenbau<br />
Wien, Ing. Alexander Schütz.<br />
Anmeldungen <strong>für</strong> die Sportplatzpflege-<br />
Tagung können Sie bis 30. April 2007<br />
per eMail an die Adresse<br />
office@oeiss.org richten.<br />
<strong>Neue</strong> Anforderungen an<br />
Sportböden<br />
Seit März 2007 gelten in Österreich <strong>für</strong><br />
Böden in Turn- <strong>und</strong> Sporthallen neue<br />
Normen <strong>und</strong> Qualitätsanforderungen. So<br />
werden vor dem Einbau<br />
der Böden Eignungsprüfungen<br />
verlangt, die eine<br />
Erfüllung der Normen,<br />
sowie der ÖISS-Richtlinie<br />
„Anforderungen an<br />
Sporthallenböden“ garantieren.<br />
Da vermehrt Schadenersatzklagenbezüglich<br />
Mängel bei Sportböden<br />
insbesondere bei<br />
Sport- <strong>und</strong> Mehrzweckhallen<br />
in Gemeinden verzeichnet<br />
werden, müssen die Produkte<br />
nach Einbau einer Kontrollprüfung<br />
unterzogen werden. Dabei werden die in<br />
Seit März 2007<br />
gelten in Österreich<br />
<strong>für</strong> Böden in Turn<strong>und</strong><br />
Sporthallen neue<br />
Normen <strong>und</strong> Quali -<br />
tätsanforderungen.<br />
der Ausschreibung dokumentierten<br />
Werte kontrolliert <strong>und</strong> protokolliert. Erst<br />
danach beginnt die Gewährleistungsfrist<br />
zu laufen. Diese Bestimmungen gelten<br />
ab sofort auch <strong>für</strong> Sportplätze mit Kunststoffbelägen,<br />
wie z.B. Kunststoffrasen.<br />
Damit wird eine gravierende Qualitätslücke<br />
geschlossen zur Sicherung der Produkt-<br />
<strong>und</strong> Einbauqualität <strong>für</strong> Bauherrn<br />
<strong>und</strong> Auftraggeber. Das ÖISS hat einen<br />
eigenen Informationsdienst <strong>für</strong> die Beratung<br />
eingerichtet.<br />
Schulbau-Informationsreisen<br />
Von 17. bis 20. April 2007 fand die alljährliche<br />
Schulbau-Informationsreise des<br />
ÖISS statt. Auf dem Programm standen<br />
diesmal neue Schulgebäude in Westösterreich<br />
– Tirol <strong>und</strong> Vorarlberg. Von der<br />
kleinen Dorfschule im Bregenzer Wald<br />
über große B<strong>und</strong>esschulzentren bis hin<br />
zur Kaderschmiede der österreichischen<br />
Schi-Elite – der Internatsschule <strong>für</strong> Schisportler<br />
in Stams – spannte sich der<br />
Bogen, wobei es sich bei den besichtigten<br />
Objekten vorrangig um Generalsanierungen<br />
<strong>und</strong> Erweiterungen handelte, welche<br />
derzeit den Schwerpunkt des heimischen<br />
Schulbaus bilden. Besonderes Augenmerk<br />
richtete die r<strong>und</strong> 25 Personen<br />
starke ExpertInnengruppe auch auf das<br />
Thema „Schulen in Holzbauweise“, wo<br />
der Westen Österreichs eine Pionier- <strong>und</strong><br />
Vorreiterrolle einnimmt.<br />
Lesen Sie in der nächsten<br />
Ausgabe von „Schule &<br />
Sportstätte“ einen ausführlichen<br />
Bericht über<br />
die Impressionen <strong>und</strong><br />
Erkenntnisse der aktuellen<br />
Informationsreise.<br />
Die nächste Schulbaureise<br />
des ÖISS findet bereits<br />
heuer im Herbst, im September<br />
2007 statt <strong>und</strong><br />
wird nach Berlin führen,<br />
wo neben Schulgebäuden vor allem auch<br />
vorbildhafte Schulfreiräume auf dem<br />
Programm stehen werden.
Koffer 2 – Ökonomie mit System<br />
Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Zukunft. Als konsequente Weiterentwicklung<br />
der legendären Kofferleuchte verbindet der Koffer² innovative Lichttechnologie mit<br />
dem Maximum an Sicherheit, Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit. Beispiele<br />
da<strong>für</strong> sind bewährte Techniken, wie die erneut verbesserte Original-Umsteuerklappe,<br />
aber auch Innovationen wie CosmoPolis oder Telemanagement. Koffer² ist nicht einfach<br />
nur eine neue Straßenleuchte, sondern Ökonomie mit System: einfach zu installieren<br />
<strong>und</strong> zu warten, extrem energieeffizient, gut zu recyceln <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich.<br />
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KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Arbeitslose: Kärntner Gemeinden beteiligen sich bei Beschäftigungsinitiative<br />
Leichterer Wiedereinstieg in Jobs<br />
KLAGENFURT<br />
Die Kärntner Gemeinden<br />
<strong>und</strong> das Arbeitsmarktservice<br />
haben eine Beschäftigungs -<br />
initiative ins Leben gerufen,<br />
die Langzeitarbeitslosen zu<br />
Jobs verhilft. „Die Kärntner<br />
Gemeinden waren von<br />
Anfang an bei dem Projekt<br />
dabei <strong>und</strong> haben einen entscheidenden<br />
Beitrag dazu<br />
geleistet, Langzeitarbeitslose,<br />
unter ihnen viele ältere<br />
Gemeindebürger, wieder in<br />
den Arbeitsprozess einzubinden“,<br />
erklärt der Präsident<br />
Kriminalität<br />
Sicherheitsgipfel<br />
soll helfen<br />
SALZBURG<br />
Die Kriminalität steigt, die<br />
Aufklärungsquote sinkt. Salzburg<br />
ist eine der sichersten<br />
Städte Österreichs, dennoch<br />
soll der Sicherheitsstandard<br />
weiter verbessert werden.<br />
Neu ist ein Sicherheitsgipfel,<br />
denn die Sicherheit der Bürger<br />
geht alle etwas an.<br />
Bei Vermögensdelikten wird<br />
Salzburg nur von Wien übertroffen.<br />
Partnerstädte: Gemeinsame Initiativen erörtert<br />
Brünn stärkt Achse zu St. Pölten<br />
ST. PÖLTEN<br />
Mährens Metropole<br />
Brünn <strong>und</strong> die NÖ Landeshauptstadt<br />
St. Pölten<br />
verbindet mehr als<br />
langjährige Städtepartnerschaft.<br />
Gemeinsame<br />
Initiativen im Netzwerk<br />
Europäischer Mittelstädte<br />
<strong>und</strong> bei CENTROPE wurden<br />
jetzt bei einem Treffen<br />
von Brünns neuem<br />
Primator Roman Ondorko<br />
<strong>und</strong> Bürgermeister Mag.<br />
des Kärntner Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
Bgm. Hans Ferlitsch. Die<br />
im Vorjahr gestartete<br />
Beschäftigungsinitiative von<br />
Arbeitsmarktservice (AMS)<br />
<strong>und</strong> den Gemeinden wird<br />
dieses Jahr fortgesetzt, <strong>und</strong><br />
heuer liegt der Schwerpunkt<br />
bei Frauen, vor allem bei<br />
Wiedereinsteigerinnen nach<br />
der Babypause.<br />
Mit Ende März 2007 waren<br />
in Kärnten 18.852 Menschen<br />
ohne Job, davon 10.844<br />
Männer <strong>und</strong> 8008 Frauen.<br />
Die Arbeitslosenquote<br />
WIEN<br />
Mit einem Anteil von knapp<br />
20 Prozent an den gesamten<br />
österreichischen Spitalsbetten<br />
(in OÖ sogar 40 Prozent)<br />
stellen die Ordensspitäler<br />
einen wichtigen Faktor<br />
bei der Versorgung der<br />
Matthias Stadler (links im<br />
Bild) im Rahmen der<br />
MIPIM in Cannes vereinbart.<br />
Zentrales Thema der<br />
Unterredung auf der<br />
größten Immobilienmesse<br />
der Welt waren Verkehrsplanungen.<br />
In beiden<br />
Kommunen steht die<br />
Stadtgestaltung r<strong>und</strong> um<br />
den Bahnhofsneubau im<br />
Mittelpunkt. Hier wie<br />
dort soll damit ein neues<br />
Entreé in die Innenstadt<br />
beträgt derzeit 8,7 Prozent<br />
<strong>und</strong> liegt damit deutlich über<br />
dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt von<br />
6,7 Prozent.<br />
Als Beschäftigungsträger<br />
kommen wieder die Kärntner<br />
Gemeinden <strong>und</strong> alle<br />
gemeindenahen Vereine oder<br />
Unternehmen (z.B. Fremdenverkehrsvereine)<br />
in<br />
Frage. Infos gibt es im Büro<br />
von LR Reinhart Rohr<br />
(www.ktn.gv.at) oder direkt<br />
bei den acht regionalen<br />
AMS-Landesgeschäftsstellen<br />
(www.ams.or.at).<br />
Spitäler: Jedes fünfte Bett ist ein Ordensbett<br />
Gleiches Geld <strong>für</strong> gleiche Leistung<br />
Bevölkerung dar. Da sie aber<br />
<strong>für</strong> gleiche Leistung weniger<br />
öffentliches Geld als die Landeskrankenhäuser<br />
erhalten,<br />
fordern sie jetzt Gleichbehandlung.<br />
Mehr auf<br />
www.superiorenkonferenz.at<br />
geschaffen werden. Die<br />
Auslands aktivitäten<br />
haben vor allem in<br />
Deutschland Erfolge<br />
gezeitigt. Gab es 2005<br />
von dort noch bescheidene<br />
fünf Anfragen zum<br />
Wirtschaftsstand ort St.<br />
Pölten, so waren es 2006<br />
schon 24.<br />
Als Beschäftigungsträger kommen<br />
die Gemeinden <strong>und</strong> alle<br />
gemeindenahen Vereine oder<br />
Unternehmen (z. B. Fremdenverkehrsvereine)<br />
in Frage.<br />
Schutz-Projekt<br />
Mit Webcams<br />
gegen Hochwasser<br />
EBENAU<br />
Früher wurde Ebenau (Salzburg)<br />
immer wieder von<br />
Hochwässern heimgesucht.<br />
Seit 2005 läuft ein Projekt,<br />
das neben Schutz auch vorbeugende<br />
Maßnahmen erlauben<br />
soll. Zu einem Hochwasserrückhaltebecken<br />
wurde<br />
zusätzlich eine Webcam montiert,<br />
durch die im Web frühzeitig<br />
Änderungen des Wasserpegels<br />
erkennen ist.<br />
Bürgermeistertag<br />
Landlust – Landfrust<br />
WIESELBURG<br />
Die Standortqualität des ländlichen<br />
Raumes steht im Mittelpunkt des<br />
19. Österreichischen Bürgermeistertages,<br />
der am 28. Juni in Wieselburg<br />
stattfindet. Veranstaltet<br />
wird er von der Arbeitsgemeinschaft<br />
Ländlicher Raum zusammen<br />
mit Forum Land. Die Tagung steht<br />
unter dem Motto „Zwischen Landlust<br />
<strong>und</strong> Landfrust – Infrastruktur<br />
nur <strong>für</strong> die Zentren?“<br />
www.argelaendlicherraum.at
KOMMUNAL-Aktion<br />
„Kronen Zeitung“ <strong>und</strong> KOMMUNAL haben neue BABSI-Models gef<strong>und</strong>en<br />
Autofahrer aufgepasst:<br />
Diese Kinder sollen<br />
Raser einbremsen<br />
In den vergangenen Wochen haben „Kronen Zeitung“ <strong>und</strong> KOMMUNAL die „neue Babsi“<br />
gesucht. Jetzt ist es soweit: Die zwei neuen Models <strong>für</strong> die Alu-Warnfiguren sind ausgewählt.<br />
Marc Fabian <strong>und</strong> Stefanie sind unter mehr als 400 TeilnehmerInnen ausgewählt<br />
worden – KOMMUNAL hat die beiden gleich nach der Entscheidung zuhause besucht.<br />
Bisher hat der Kommunal-Verlag nur<br />
das Schulmädchen BABSI als Warnfigur<br />
im Kampf gegen Raser produziert <strong>und</strong><br />
den Gemeinden zum Kauf angeboten.<br />
Jetzt kommt ein männlicher Helfer<br />
dazu. Nun haben diese beiden Volksschüler<br />
die Aufgabe, andere Kinder vor<br />
Rasern zu schützen.<br />
KOMMUNAL hat<br />
unmittelbar nach<br />
Bekanntwerden der<br />
Entscheidung die beiden<br />
Kindern zuhause<br />
besucht <strong>und</strong> gleich<br />
Gemeinsamkeiten<br />
festgestellt: Beide sind sich einig, dass<br />
sie Autofahrer, die zu schnell dran sind,<br />
nicht mögen. Außerdem sind beide<br />
Kinder sehr vielseitig talentiert, aufgeschlossen,<br />
tierliebend <strong>und</strong> musikalisch<br />
äußerst begabt.<br />
Marc Fabian: Vielseitiger<br />
Junge mit Mozart-Genen<br />
Marc Fabian kommt aus der Steiermark.<br />
Besonders stolz ist er auf sein Geburtsdatum,<br />
den 27.1.1997, denn auch Wolfgang<br />
Amadeus Mozart wurde an einem<br />
27.1. geboren. Kein W<strong>und</strong>er also, dass<br />
auch Marc Fabian besonders musikalisch<br />
ist. Heuer geht er noch in die Volksschule<br />
in Mooskirchen <strong>und</strong> spielt Klavier.<br />
Aber nächstes Jahr möchte der Bub an<br />
das Musikgymnasium in Graz gehen<br />
<strong>und</strong> am Johann-Joseph-Fux Konservatorium<br />
in Graz Klavierunterricht nehmen.<br />
„Ich habe im Juni meine Aufnahmeprüfung<br />
<strong>für</strong> das Musikgymnasium <strong>und</strong> bin<br />
74 KOMMUNAL<br />
»<br />
deshalb sehr nervös, aber ich freue mich<br />
auch darauf“, erzählt der besonders gute<br />
Schüler stolz. Mark Fabian hat seine<br />
Lehrerin <strong>und</strong> auch seine Klavierlehrerin<br />
sehr gerne <strong>und</strong> deshalb setzt er sich<br />
ganz freiwillig fünf bis sechs mal am Tag<br />
eigenständig zum Klavier <strong>und</strong> übt die<br />
Stücke. Der junge<br />
Bursche ist überhaupt<br />
sehr vielseitig: Er<br />
«<br />
singt im Eltern-Lehrer-Schüler-Chor<br />
in<br />
Graz <strong>und</strong> liebt<br />
kochen, aber auch<br />
essen. Trotz all dem<br />
bleibt genügend Zeit <strong>für</strong> das Fußballspielen<br />
mit Stefanie, Michelle <strong>und</strong><br />
Fabian, mit denen er auch gerne Radfahren<br />
<strong>und</strong> schwimmen geht. Aber Marc<br />
Fabians Lieblingsbeschäftigung ist das<br />
Spielen mit seinem Golden- Retriever<br />
Genny. Genny ist sein Lieblingshaustier,<br />
aber Marc Fabian hat noch zwei Meerschweinchen,<br />
Wiffi <strong>und</strong> Nurmi, <strong>und</strong> eine<br />
Katze namens Jessy.<br />
Also, ich finde es sehr<br />
doof wenn Leute zu<br />
schnell fahren.<br />
Marc Fabian<br />
EDV-Guru, Fischer <strong>und</strong><br />
Gourmet<br />
Marc Fabian lernt sehr viel von seinem<br />
Papa. Dieser ist EDV-Berater, <strong>und</strong> Marc<br />
Fabian liebt es ebenfalls, mit Computern<br />
zu arbeiten. Wenn es in der Volksschule<br />
ein Problem mit dem Computer gibt,<br />
dann holt die Lehrerin immer Marc<br />
Fabian <strong>und</strong> er repariert alles. Außerdem<br />
hat er schon einmal ganz alleine im<br />
Hotel Gollner in Graz einen Computer<br />
neu aufgesetzt. In seiner Freizeit besucht<br />
Marc Fabian viele Kurse, wie zum Beispiel<br />
alle zwei Wochen einen Kochkurs.<br />
Am liebsten fährt Marc Fabian in Urlaub<br />
<strong>und</strong> am besten hat es ihm in Borneo<br />
gefallen: „Im Urlaub freue ich mich am<br />
meisten auf das gute Essen“. Auch<br />
Mamas Essen schmeckt Marc Fabian<br />
sehr gut, denn sie lebte fünf Jahre in<br />
Holland <strong>und</strong> lernte dort viele internationale<br />
Gerichte, die der Junge sehr gerne<br />
isst. Manchmal geht er auch fischen,<br />
deshalb hat sein Papa extra den Fischerschein<br />
gemacht.<br />
Es ist dumm, wenn<br />
Leute rasen<br />
Obwohl Marc Fabian gerne<br />
Autorennen am Computer<br />
spielt, da sehr schnell fährt <strong>und</strong><br />
auch gegen Erwachsene<br />
gewinnt, findet er es dumm,<br />
wenn Leute in Wirklichkeit<br />
rasen. „Also, ich finde es sehr<br />
doof wenn Leute zu schnell<br />
fahren. Ich freue mich, dass ich<br />
andere Kinder schützen kann. In<br />
unserem Dorf gibt es auch viele<br />
Raser, <strong>und</strong> es wäre toll, wenn auch<br />
hier eine dieser Warnfiguren aufgestellt<br />
werden kann“, hofft Marc<br />
Fabian.<br />
Stefanie: 99 Luftballons<br />
<strong>für</strong> Karate-Girl<br />
Auch die Salzburgerin Stefanie ist ein<br />
äußerst begabtes Mädchen. Obwohl sie
erst neun Jahre alt ist, spielt sie Schlagzeug<br />
<strong>und</strong> Flöte. „Aber nächstes Jahr gehe<br />
ich in die Musikhauptschule, <strong>und</strong> dort<br />
nehme ich dann auch Klavierunterricht“,<br />
erklärt Stefanie. Außerdem ist Stefanie<br />
sehr stolz auf ihren lila Karategürtel.<br />
Bereits mit drei Jahren begann sie mit<br />
Karate <strong>und</strong> lernt viel von ihrem größeren<br />
Bruder Dominik, der bereits einen Gürtel<br />
weiter ist als sie. „Dominik ist aber nur<br />
einen Gürtel weiter, weil ich noch zu<br />
klein bin, um die Prüfung zu machen,<br />
sonst wären wir eigentlich gleich weit“,<br />
erklärt das sehr aufgeschlossene<br />
Mädchen. Im Moment besucht Stefanie<br />
die vierte Klasse Volksschule in Viehhausen.<br />
„Ich gehe sehr gerne in die Schule,<br />
<strong>und</strong> meine Lehrerin kenne ich schon seit<br />
dem Kindergarten. Sie ist wirklich sehr<br />
lieb“, sagt Stefanie. Obwohl sich das<br />
Mädchen sehr leicht in der Schule tut,<br />
lernt sie oft mit ihrer Mama Christa, weil<br />
diese auch Lehrerin ist. In ihrer Freizeit<br />
spielt Stefanie sehr gerne mit ihren Katzen<br />
„Maunzi“ <strong>und</strong> „Niki“. Sie hat auch<br />
noch einen Zwerghamster „Blümchen“.<br />
„Ich habe noch einen Zwerghamster<br />
gehabt, aber den haben leider die Katzen<br />
gefressen“, bedauert sie sehr. Da auch<br />
bald Stefanies Fahrradprüfung ansteht,<br />
übt sie sehr viel Radfahren. Außerdem<br />
fährt sie seit drei Wochen Einrad, weil sie<br />
jetzt endlich groß genug ist, um fahren<br />
zu können. Stefanie tanzt <strong>und</strong> singt sehr<br />
gerne, am liebsten zu den Liedern von<br />
Sing Star. „Sobald Stefanie irgendwo<br />
Musik hört, kann sie nicht mehr ruhig<br />
sitzen. Aber ihr absolutes Lieblingslied ist<br />
99 Luftballons von Nena“, lacht Mama<br />
Christa.<br />
Eigene CD <strong>und</strong> Filmstar<br />
Bei Stefanies Leidenschaft <strong>für</strong> Musik<br />
wird sie sehr von ihrem Papa unterstützt.<br />
Deshalb hat sie mit ihren Fre<strong>und</strong>innen<br />
Clara, Katharina <strong>und</strong> Lena eine CD aufgenommen<br />
mit dem Lied „Vier Fre<strong>und</strong>e<br />
<strong>für</strong>s Leben“, wobei Stefanies Papa den<br />
Text geschrieben <strong>und</strong> beim Aufnehmen<br />
geholfen hat. Außerdem ist Stefanie ein<br />
großer Fan von den „Wilden Kerlen“ <strong>und</strong><br />
hat sie auch schon persönlich getroffen.<br />
Stefanie ist Mitglied in einer Kinderagen-<br />
tur <strong>und</strong> hat daher<br />
auch schon bei<br />
einem Kurzfilm mit<br />
Paul Pancer mitgespielt.<br />
Sie hatte<br />
dabei die Rolle der<br />
listigen Schwester,<br />
welche sehr gut zu<br />
ihr passt, meint ihre Mama Christa. Ein<br />
normaler Tag verläuft bei Stefanie folgendermaßen:<br />
Die neunährige steht um<br />
halb sieben auf <strong>und</strong> frühstückt erst einmal<br />
kräftig. Dann holt sie ihre Nachbarin<br />
Bettina ab <strong>und</strong> die beiden fahren mit<br />
dem Bus zur Schule. Zu Mittag kommt<br />
Stefanie nach Hause <strong>und</strong> nach dem<br />
KOMMUNAL-Aktion<br />
Die „alte“ Babsi (unten links) hat ausgedient, jetzt kommen die neuen: Marc Fabian<br />
(oben) aus der Steiermark <strong>und</strong> Stefanie (links) aus Salzburg mahnen die Autofahrer<br />
künftig, vom Gas zu steigen <strong>und</strong> besonders auf die Kinder aufzupassen.<br />
»<br />
Ich mag das gar nicht,<br />
wenn so viele Autofahrer<br />
zu schnell fahren.<br />
Stefanie<br />
Essen macht sie brav ihre Hausaufgaben.<br />
Danach verbringt sie meist den ganzen<br />
Nachmittag draußen, egal bei welchem<br />
Wetter. Am Abend übt Stefanie noch<br />
Karate <strong>und</strong> Schlagzeug <strong>und</strong> um acht Uhr<br />
geht sie wieder schlafen. Da Stefanie<br />
sehr viel Zeit im Freien verbringt, hat sie<br />
auch öfters bemerkt, dass viele Autofahrer<br />
zu schnell fahren. Sie mag das gar<br />
nicht. Seit Stefanie <strong>für</strong> ihre Radfahrprüfung<br />
viele Verkehrsschilder gelernt hat,<br />
achtet sie auch bei ihrer Mama sehr darauf,<br />
dass sie alles richtig macht beim<br />
Autofahren. „Stefanie ist ein sehr sozialer<br />
Mensch. Sie hilft eigentlich immer zu<br />
den Schwächeren, auch in der Schule.<br />
Einmal hat sich zum Beispiel eine Erstklässlerin<br />
verlaufen <strong>und</strong> Stefanie ist<br />
sofort zu ihr, um ihr den Weg zu zeigen“,<br />
beschreibt Mama Christa stolz ihre Tochter.<br />
Fotos sind im Kasten<br />
Vor wenigen Tagen waren Marc Fabian<br />
<strong>und</strong> Stefanie in Wien, wo der Kommunal-Verlag<br />
jene Fotos geschossen hat, die<br />
<strong>für</strong> die kommende Produktion der beiden<br />
Warnfiguren aus Alu notwendig<br />
sind. „Den beiden<br />
haben die Fotoaufnahmen<br />
viel Spaß<br />
«<br />
gemacht, es waren<br />
schöne Augenblicke<br />
<strong>für</strong> uns alle“ verrät<br />
KOMMUNAL-<br />
Geschäftsführer Walter<br />
Zimper. Der übrigens noch nachdenken<br />
muss, unter welchem neuen Namen<br />
die beiden „Alu-Kinder“ den Gemeinden<br />
angeboten werden. Heisst Stefanie weiter<br />
Babsi? Bleibt Marc Marc? Sind die<br />
beiden gar Hänsel <strong>und</strong> Gretel? Oder<br />
vielleicht Steffi <strong>und</strong> Markus? Spätestens<br />
Ende Mai werden wir es wissen!<br />
KOMMUNAL 75
Info-Tour<br />
Hilfswerk-Tour informiert über Vorsorge<br />
Pflege betrifft.<br />
Vorsorge hilft.<br />
Unter diesem Motto startete am 20. April eine österreichweite Initiative des Hilfswerks, die an<br />
80 Plätzen in Städten <strong>und</strong> Gemeinden Österreichs der Bevölkerung direkt vor Ort die Möglichkeit<br />
bietet, sich über Vorsorge, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Pflege zu informieren.<br />
In 60 Orten kann sich die Bevölkerung einen Tag lang<br />
über Pflege- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge informieren.<br />
Es ist die bereits fünfte Informations-Rallye<br />
durch Österreich, wobei einer der<br />
Schwerpunkte in diesem Jahr auf den<br />
Erhalt der Hör- <strong>und</strong> Sehkraft abstellt.<br />
„Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen<br />
dazu zu bewegen, zu den Fachärz-<br />
1.5. Matzen, Hauptplatz<br />
3.5. Ziersdorf, Hauptplatz<br />
4.5. Tulln, Naschmarkt<br />
5.5. Amstetten, Wienerstraße<br />
6.5. Groß Gerungs, Hauptplatz<br />
9.5. Linz, Taubenmarkt<br />
10.5. Steyr, Grünmarkt 1<br />
11.5. Kirchdorf, Rathausplatz<br />
12.5. Klagenfurt, Alter Platz<br />
76 KOMMUNAL<br />
ten <strong>und</strong> Fachinstituten zu<br />
gehen, um sich vorsorglich<br />
untersuchen zu lassen!“,<br />
erläuterte Hilfswerk-Präsident<br />
<strong>und</strong> EU-Abgeordneter<br />
Othmar Karas: „Die meisten<br />
Untersuchungen sind<br />
kostenlos, aber unheimlich<br />
wertvoll. Viel Leid könnte<br />
verhindert werden.“<br />
Unterstützung<br />
durch Spar -<br />
kassengruppe<br />
Die Tour wird wie in den<br />
vergangenen Jahren von<br />
der Erste Bank <strong>und</strong> den<br />
regionalen Sparkassen<br />
sowie von der s Bausparkasse<br />
<strong>und</strong> der s Versicherung<br />
unterstützt. Die Sparkassengruppe<br />
will die<br />
Informationstage zum Anlass nehmen,<br />
auf die Möglichkeiten der privaten Pflegevorsorge<br />
hinzuweisen. Wie auch immer<br />
das neue staatliche Modell aussehen<br />
wird, ein Selbstbehalt wird fast immer<br />
bleiben. Je früher man mit dem Ansparen<br />
Die Termine der Hilfswerk-Tour Mai & Juni<br />
13.-19.5. Vösendorf, SCS<br />
22.5. Ried, Hauptplatz<br />
23.5. Litschau, Stadtplatz<br />
24.5. 1060 Wien, Bürgerspitalg.<br />
25.5. Ottensheim, Marktplatz<br />
26.5. Linz-Bindermichl, Teuflstr.<br />
29.5. 1060 Wien, Mariahilferstr.<br />
30.5. Vöcklabruck, Stadtplatz<br />
9.6. Rohrbach, Rohrwiesenstr.<br />
beginnt, desto leichter wird die Finanzierung<br />
jener Zeit sein, in der man auf<br />
externe Unterstützung angewiesen ist.<br />
Die s Versicherung hat im Vorjahr dazu<br />
eine Studie in Auftrag gegeben, die eindrucksvolle<br />
Zahlen über den steigenden<br />
Bedarf des Staates <strong>für</strong> die Pflege älterer<br />
»<br />
Unser Ziel ist es, möglichst<br />
viele Menschen<br />
dazu zu bewegen, sich<br />
vorsorglich untersuchen<br />
zu lassen.<br />
Othmar Karas<br />
Präsident des Hilfswerks<br />
Personen erhoben hat. Nochmals Othmar<br />
Karas: „80 Prozent der Menschen haben<br />
im Pflegefall den Wunsch, möglichst<br />
lange zu Hause zu bleiben. Unsere Gesellschaftspolitik<br />
hat die Aufgabe, diesen<br />
Wunsch zu respektieren <strong>und</strong> gesetzeskonforme<br />
Lösungen <strong>und</strong> Finanzierungsmodelle<br />
da<strong>für</strong> zu erarbeiten. Das wird eine<br />
unserer wichtigsten Zukunftsaufgaben<br />
sein.“<br />
12.6. Pöchlarn, vor dem Rathaus<br />
14.6. St. Valentin, Hauptplatz<br />
15.6. Eferding, Einkaufszentrum<br />
16.6. 1170 Wien<br />
20.6. 1150 Wien<br />
22.6. 1220 Wien<br />
23.6. Kirchberg/Pielach<br />
24.6. Kainbach bei Graz<br />
29.6. 1220 Wien<br />
«
Die ÖBB-Postbusse transportieren pro<br />
Jahr 245 Millionen Menschen, legen 120<br />
Millionen Kilometer zurück <strong>und</strong> fahren<br />
täglich auf mehr als 900 Routen durch<br />
ganz Österreich. Sie kommen direkt in<br />
die Ortskerne <strong>und</strong> sind vor allem in der<br />
Totalgestaltung mit Werbung nicht zu<br />
übersehen. Die Aktion „Gemeindebus“ ist<br />
eine Kooperation zwischen dem österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>, der ÖBB<br />
Postbus GmbH. <strong>und</strong> buswerbung.at.<br />
Gleichzeitig bietet der Bus auch individuelle<br />
Werbeflächen <strong>für</strong> die Wirtschaftsbetriebe<br />
in Ihrem Ort: von den Banken<br />
über die Gastronomie <strong>und</strong> Hotellerie,<br />
Gewerbebetriebe <strong>und</strong> andere Unternehmen<br />
in Ihrer Gemeinde.<br />
Der Bus <strong>und</strong> die<br />
Gemeinde<br />
Jeder Gemeindebus<br />
zeigt deutlich Wappen,<br />
Logo <strong>und</strong> Namen<br />
der jeweiligen<br />
Gemeinde. Und ein<br />
signifikantes Bild<br />
noch dazu – <strong>und</strong> das<br />
ist <strong>für</strong> die Gemeinde<br />
kostenlos .<br />
Die restlichen Flächen<br />
des Busses sind <strong>für</strong><br />
die lokale werbetreibende<br />
Wirtschaft.<br />
Banken <strong>und</strong> Sparkassen,<br />
Hotellerie <strong>und</strong><br />
Gastronomie, Gewerbebetriebe<br />
<strong>und</strong> Handelsgeschäfte,Nahversorger<br />
<strong>und</strong> Dienstleister.<br />
Der werbende<br />
Gemeindebus rollt<br />
täglich auf fixen Routen <strong>und</strong> transportiert<br />
die Gemeindewerbung durch das<br />
Land <strong>und</strong> die Städte.<br />
Doppelter Nutzen <strong>für</strong><br />
Gemeinde <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
Die regionalen<br />
Wochenzeitungen sind<br />
auf den Bussen präsent.<br />
Die Kommunen<br />
wiederum sind<br />
dadurch auch in den<br />
Zeitungen präsent.<br />
Und da täglich mehr<br />
als 2100 Busse auf<br />
mehr als 900 Routen<br />
in ganz Österreich<br />
unterwegs sind,<br />
kommt ihre Gemeinde<br />
mit 245 Millionen Passagieren<br />
pro Jahr<br />
direkt in Kontakt, das<br />
sind österreichweit<br />
20 Millionen Kontakte<br />
pro Tag. Da Busse die<br />
höchsten Sympathiewerte<br />
unter den<br />
öffentlichen Fernver-<br />
Aktion <strong>für</strong> Gemeinden<br />
Auf fixen Routen. Mehrmals täglich. Der Gemeindebus kommt<br />
Mobiler Botschafter<br />
der Kommunen<br />
Ein Postbus im Total-Look: mit dem Wappen <strong>und</strong> den Sehenswürdigkeiten Ihrer<br />
Gemeinde. Gewissermaßen ein mobiler Botschafter Ihres Ortes, täglich <strong>und</strong> auf Routen,<br />
die die Gemeinden mitbestimmen können. Ein derartig effizientes Werbemittel hat es<br />
bislang noch nicht gegeben.<br />
»<br />
Es gibt <strong>für</strong> die<br />
Gemeinde keinen<br />
besseren Werbeträger<br />
als diesen<br />
Gemeindebus.<br />
Karl Schlögl<br />
Bürgermeister von Purkersdorf<br />
«<br />
kehrsmitteln, sind vorwiegend junge,<br />
kauffreudige Passagiere <strong>und</strong> Stammk<strong>und</strong>en<br />
an Bord. Wie das Beispiel Purkersdorf<br />
zeigt, sind weder die angebotenen<br />
Werbeflächen noch die ansprechende<br />
Optik der Busse zu verachten.<br />
Pilotprojekt Purkersdorf<br />
Im niederösterreichischen Purkersdorf in<br />
ging – <strong>und</strong> geht – das Pilotprojekt über<br />
die Bühne. Bürgermeister Karl Schlögl<br />
meinte im Gespräch mit KOMMUNAL<br />
über den Gemeindebus, dass „es keinen<br />
besseren Werbeträger als diesen Bus<br />
gibt. Die Gemeindebürger haben ihn so<br />
akzeptiert, dass sie ihn mittlerweile<br />
sogar <strong>für</strong> den Stadtbus halten <strong>und</strong> der<br />
Gemeinde dazu gratulieren.<br />
Und auch die ansässige Wirtschaft ist<br />
von dieser tollen Werbemöglichkeit<br />
angetan <strong>und</strong> nutzt sie auch.“<br />
Information<br />
www.buswerbung.at<br />
Tel.: 0810/810 988<br />
(R<strong>und</strong> um die Uhr zum Ortstarif.)<br />
KOMMUNAL 77<br />
E.E.
Wasserpreis<br />
Zum Weltwassertag 2007<br />
wurde im Rahmen einer feierlichen<br />
Preisverleihung die<br />
„Neptun Wasserpreise“ zum<br />
fünften Mal durch Umweltminister<br />
Josef Pröll (5.v.l.) vergeben.<br />
Gesamtsieger des<br />
Neptun Wasserpreis 2007 ist<br />
Familie Suchy, die durch ihr<br />
persönliches Engagement die<br />
Errichtung einer Trinkwasserleitung<br />
in Peru ermöglichte.<br />
Neptun Wasserpreis am Weltwassertag 2007 vergeben<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
bekam Hauptpreis<br />
Aus 2230 Einreichungen zum Neptun-Wsserpreis prämierte eine ExpertInnenjury die<br />
besten <strong>und</strong> nachhaltigsten Projekte r<strong>und</strong> ums Wasser. Insgesamt wurden am Weltwassertag<br />
2007 Preisgelder in der Höhe von 41.000 Euro vergeben.<br />
„Ziel des Neptun Wasserpreis ist es,<br />
Bewusstsein <strong>für</strong> das lebenswichtige Element<br />
Wasser zu schaffen. Ohne sauberes<br />
Wasser gibt es kein Leben. Es ist Be stand -<br />
teil unseres Alltags in Kunst <strong>und</strong> Kultur,<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Innovation, Technologie<br />
<strong>und</strong> Umwelt“, so Umweltminister Josef<br />
Pröll zu dem Preis, der das nächste Mal<br />
2009 vergeben wird. Alle Projekte finden<br />
Sie auf www.wasserpreis.info, die Fotos<br />
zur Preisverleihung auf www.karlmichalski.com/<br />
bmlf/Neptun_Wasserpreis/<br />
Weltwassertag 2006<br />
„Der Weltwassertag am 22. März 2007<br />
widmete sich dem Thema der globalen<br />
Wasserknappheit. In Österreich haben wir<br />
eine ausreichende Verfügbarkeit von sauberem<br />
Trinkwasser, das ist auch eine<br />
78 KOMMUNAL<br />
Folge der ausgezeichneten Abwasserreinigung.<br />
Wir haben ca. 84 Milliarden m 3 an<br />
Trinkwasser-Reserven, das entspricht etwa<br />
einer Wassermenge von 1000-mal dem<br />
Wörthersee. <strong>Neue</strong> Ergebnisse des Hydrologischen<br />
Atlas Österreichs (HAÖ) zeigen,<br />
dass wir dennoch aufpassen müssen <strong>und</strong><br />
dass der Klimawandel als Bedrohung<br />
unserer Wasserreserven gesehen werden<br />
muss“, so DI Wilfried Schimon, Leiter der<br />
Sektion Wasser im Lebensministerium.<br />
Weltweit gibt es ein massives Zugangs<strong>und</strong><br />
Verteilungsproblem der Ressource<br />
Wasser. Vor allem die anhaltende<br />
Zum Weltwassertag 2007 wurde die<br />
neue Broschüre „Wasser in Österreich“<br />
mit aktuellen Zahlen <strong>und</strong> Fakten<br />
zur nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Wasserwirtschaft herausgebracht.<br />
Im praktischen Taschenformat informiert<br />
diese über die weltweite Verfügbarkeit<br />
von Wasser, die Wasserversorgung<br />
im internationalen Vergleich,<br />
die Trinkwasserversorgung <strong>und</strong><br />
Abwasserentsorgung in Österreich,<br />
die Qualität der Flüsse, des Gr<strong>und</strong>wassers<br />
<strong>und</strong> der Seen, über aktuelle<br />
Erhebungen zur EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
<strong>und</strong> vieles mehr. Ergänzt<br />
wird die Broschüre mit wichtigen<br />
Beschleunigung der Urbanisierung <strong>und</strong><br />
der steigende Bedarf an Bewässerungswasser<br />
<strong>für</strong> die Nahrungsmittelproduktion<br />
wird die globale Wasserproblematik weiter<br />
verschärfen. Der jüngste UNDP-<br />
Bericht über die menschliche Entwicklung<br />
2006, der sich dem Thema Wasser<br />
widmet, zeigt unter anderem auf, dass<br />
nach wie vor weltweit 700 Millionen<br />
Menschen in Gebieten mit Wasserknappheit<br />
leben <strong>und</strong> jedes Jahr fast zwei Millionen<br />
Kinder sterben, weil sie kein sauberes<br />
Trinkwasser haben.<br />
Mehr auf www.lebensministerium.at<br />
<strong>Neue</strong> Broschüre zum Weltwassertag 2007<br />
Wasser in Österreich – Zahlen <strong>und</strong> Fakten<br />
Gesetzesgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> einem Organigramm<br />
der österreichischen Wasserwirtschaft<br />
sowie den wichtigsten<br />
Links zum Thema. Die Broschüre<br />
wurde in Zusammenarbeit des<br />
Lebensministeriums mit der Österreichischen<br />
Vereinigung <strong>für</strong> das Gas<strong>und</strong><br />
Wasserfach (ÖVGW) <strong>und</strong> dem<br />
Österreichischen Wasser <strong>und</strong> Abfallwirtschaftsverband<br />
(ÖWAV) erstellt.<br />
Sie ist im Internet unter http://<br />
publikationen.lebensministerium.at<br />
als Download oder kann kostenlos<br />
per E-Mail office@amedia.co.at<br />
oder (01)982 13 22/365 od. 366<br />
bestellt werden.
<strong>Österreichischer</strong> Verkehrssicherheitspreis 2007<br />
Der „Aquila“<br />
fliegt wieder<br />
Gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong><br />
holt das Kuratorium <strong>für</strong> Verkehrssicherheit (KfV) auch<br />
heuer wieder Verkehrssicherheitsprojekte engagierter<br />
Unternehmen, Schulen, Städte <strong>und</strong> Gemeinden vor den<br />
Vorhang.<br />
◆ Dr. Othmar Thann<br />
Nach vorläufigen Ergebnissen wurden im<br />
Jahr 2006 insgesamt 727 Menschen auf<br />
Österreichs Straßen<br />
getötet. Das Ziel des<br />
Österreichischen Ver-<br />
kehrssicherheitsprogramms<br />
lautet, die<br />
Zahl der im Straßenverkehr<br />
Getöteten bis<br />
2010 auf unter 500 zu<br />
senken. In diesem<br />
Zusammenhang sind<br />
es meist nur die<br />
großen Verkehrssicherheits-Kampagnen<br />
von Institutionen <strong>und</strong> Ministerien, die in<br />
den Medien Beachtung finden <strong>und</strong> von<br />
der Öffentlichkeit entsprechend wahrgenommen<br />
werden. Tatsächlich gibt es in<br />
Österreich aber eine Vielzahl engagierter<br />
Mitbürger, die mit den unterschiedlichsten<br />
Aktionen das gemeinsame Ziel verfolgen:<br />
Mehr Sicherheit <strong>und</strong> damit weniger<br />
Tote <strong>und</strong> Verletzte auf Österreichs<br />
Straßen.<br />
Ein Mal im Jahr stellt das KfV daher die<br />
Eigeninitiative jener Menschen aufs<br />
Podest, die sich mit außerordentlichem<br />
Engagement <strong>und</strong> viel Kreativität <strong>für</strong> das<br />
Thema Verkehrssicherheit einsetzen. Als<br />
Belohnung winkt auch 2007 der „Österreichische<br />
Verkehrssicherheitspreis“, der<br />
in Form der Trophäe „Aquila“ (Bild) verliehen<br />
wird.<br />
Wer teilnehmen kann<br />
Zur Einreichung eingeladen sind Unter-<br />
Als Belohnung winkt<br />
der „Österreichische<br />
Verkehrssicherheitspreis“,<br />
der in Form der<br />
Trophäe „Aquila“ (Bild)<br />
verliehen wird.<br />
nehmen, Vereine <strong>und</strong> sonstige Institutionen,<br />
Kindergärten, Bildungseinrichtungen<br />
(Pflichtschulen <strong>und</strong><br />
höher bildende Schulen<br />
in Österreich) Städte<br />
<strong>und</strong> Gemeinden. Aus<br />
den eingelangten Projekten<br />
wählt eine namhafte<br />
Jury aus Vertretern<br />
des BMVIT, des<br />
BMBWK, des BMI, des<br />
Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es, des<br />
ÖAMTC, des ARBÖ,<br />
des Versicherungsverbandes<br />
Österreich <strong>und</strong> des Kuratoriums<br />
<strong>für</strong> Verkehrssicherheit die Besten aus.<br />
Wer 2006 gewonnen hat<br />
Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung<br />
wurde am 30. Mai 2006 der Österreichische<br />
Verkehrssicherheitspreis verliehen.<br />
In der Kategorie Gemeinden<br />
durfte Gampern (OÖ) den Preis mit<br />
nach Hause nehmen. Die Gemeinde<br />
überzeugte durch ihre umfassende Verkehrssicherheitsarbeit.<br />
Mit hohem finanziellem<br />
Aufwand arbeitet Gampern konsequent<br />
an der Verbesserung der<br />
Gemeindeinfrastruktur. Die European<br />
High School hat gemeinsam mit den<br />
Partnerstädten Brünn, Budapest <strong>und</strong><br />
Instanbul ein Projekt „Verbesserung der<br />
Verkehrssicherheit im Schulumfeld“<br />
gestartet. Dieses vorbildliche Projekt<br />
wurde ebenfalls mit dem Aquila<br />
belohnt.<br />
Verkehrssicherheitspreis<br />
Teilnahmebedingungen<br />
Zur Teilnahme berechtigt sind Projekte<br />
aus den genannten drei Kategorien, die<br />
im Zeitraum vom 1. Jänner 2006 bis<br />
1. Mai 2007 durchgeführt wurden. Die<br />
Einreichunterlagen sollten kurz, prägnant<br />
<strong>und</strong> schriftlich bis zum 4. Mai 2007<br />
im Kuratorium <strong>für</strong> Verkehrssicherheit<br />
eingelangt sein. Dateien bis zu einer<br />
Größe von fünf MB können an<br />
sandra.zamostny@kfv.at gemailt werden.<br />
Größere Dateien sollten auf CD-<br />
ROM gebrannt <strong>und</strong> an folgende Adresse<br />
geschickt werden:<br />
Kuratorium <strong>für</strong> Verkehrssicherheit (KfV)<br />
z.H. Mag.(FH) Sandra Zamostny<br />
Schleiergasse 18, 1100 Wien<br />
Details zur Einreichung gibt es auch auf<br />
der Website des KfV: www.kfv.at<br />
◆ Dr. Othmar Thann ist Direktor<br />
des Kuratoriums <strong>für</strong> Verkehrssicherheit<br />
(KfV)<br />
KOMMUNAL 79
Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />
80 KOMMUNAL<br />
BURGENLAND<br />
Gemeindeübergreifende Kinderbetreuung<br />
Flexible & bedarfsorientierte<br />
Betreuung <strong>für</strong> die Jüngsten<br />
EISENSTADT<br />
Vor fünf Jahren wurde die<br />
erste gemeindeübergreifende<br />
Kinderkrippe des Landes<br />
(GEKIP) in Draßburg gegründet.<br />
Die Gemeinden Draßburg,<br />
Baumgarten, Schattendorf<br />
<strong>und</strong> Loipersbach setzten<br />
damit einen Meilenstein in<br />
der Kinderbetreuung.<br />
Die Bürgermeister der vier<br />
Gemeinden haben sich<br />
damals zu diesem Schritt entschlossen,<br />
weil jede ihrer<br />
Gemeinden <strong>für</strong> sich zu klein<br />
KÄRNTEN<br />
KLAGENFURT<br />
Kein Verständnis zeigt<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />
Bgm. Hans Ferlitsch (Bild) <strong>für</strong><br />
die neuerlichen Vorwürfe der<br />
BZÖ-Regierungsmitglieder,<br />
wonach die<br />
Betriebskosten<br />
der<br />
Gemeinden<br />
<strong>für</strong> höhere<br />
Mieten verantwortlich<br />
seien. Ferlitsch:<br />
„Die<br />
Verantwortung<br />
liegt<br />
hier eindeutig<br />
beim Land, die Gemeinden<br />
haben schon vor Jahren auf<br />
die drohende Finanzierungslücke<br />
im Bereich der Wohnbauförderung<br />
hingewiesen“.<br />
Für den Kärntner Gemeindeb<strong>und</strong><br />
ist klar, welche Um -<br />
gewesen wäre, um die Kinderbetreuung<br />
weiter zu verbessern.<br />
Mit dem damals<br />
österreichweit einzigartigen<br />
Pilotprojekt konnte die erste<br />
gemeinsame Kinderkrippe<br />
verwirklicht werden. Familienlandesrätin<br />
Verena Dunst<br />
zog Anfang April gemeinsam<br />
mit dem Bürgermeister von<br />
Draßburg, LAbg. Christian<br />
Illedits, eine überaus positive<br />
Bilanz über die vergangenen<br />
fünf Jahre. Mehr auf<br />
www.burgenland.at<br />
stände zu den nunmehr<br />
hohen Mieten führen. Ferlitsch:<br />
„Der Verkauf der<br />
Wohnbaudarlehen <strong>und</strong> der<br />
Entfall der Zweckwidmung<br />
<strong>für</strong> Rückflüsse aus der Wohnbauförderung<br />
haben nunmehr<br />
zu dieser Belastungswelle<br />
geführt“. Die Schuld jetzt bei<br />
den Gemeinden zu suchen, ist<br />
<strong>für</strong> Präsident Ferlitsch nur ein<br />
Versuch der zuständigen Landespolitiker<br />
LH Jörg Haider<br />
<strong>und</strong> LR Uwe Scheuch, sich<br />
der Verantwortung zu entziehen.<br />
Der Kärntner Gemeindeb<strong>und</strong><br />
hat in seinen Stellungnahmen<br />
immer wieder auf<br />
die Problematik aufmerksam<br />
gemacht. Durch den Entfall<br />
der Zweckwidmung sind<br />
Rückflüsse aus der Wohnbauförderung<br />
ins allgemeine<br />
Landesbudget geflossen.<br />
Bei den Betriebskosten ver-<br />
Telekom: Breitband-Komplettausbau bis Ende 2007<br />
Den letzten „weißen Flecken“<br />
geht’s an den Kragen<br />
EISENSTADT<br />
„Bis Ende 2007 werden im<br />
Burgenland alle Vermittlungsstellen<br />
ADSL-fähig<br />
sein, dadurch werden<br />
nahezu alle burgenländischen<br />
Haushalte die Möglichkeit<br />
haben mittels Breitband-Technologie<br />
im Internet<br />
zu surfen“, verspricht<br />
Rudolf Fischer, Generaldirektor<br />
Stellvertreter Telekom<br />
Austria <strong>und</strong> CEO Wireline,<br />
anlässlich eines Pressegesprächs<br />
in Eisenstadt.<br />
Derzeit liegen r<strong>und</strong> 92 Prozent<br />
der burgenländischen<br />
Haushalte in Gebieten, die<br />
mit ADSL-Technologie versorgt<br />
sind. Ende Juni 2006<br />
konnte Telekom Austria die<br />
Ausbauarbeiten <strong>für</strong> die im<br />
Rahmen der Breitband-<br />
Initiative zugesprochenen<br />
dienen die Gemeinden keinen<br />
Cent. Auf Gr<strong>und</strong> der<br />
gesetzlichen Vorgaben sind<br />
die Kommunen jedoch verpflichtet,<br />
die Betriebskosten<br />
weiterzureichen. Präsident<br />
Regionen Oberwart, Güssing<br />
<strong>und</strong> Jennersdorf erfolgreich<br />
abschließen. Die letzten verbleibenden<br />
elf der insgesamt<br />
130 Vermittlungsstellen im<br />
Burgenland baut Telekom<br />
Austria noch im heurigen<br />
Jahr mit ADSL-Technologie<br />
aus, so dass auch die letzten<br />
„weißen Flecken“ auf der<br />
burgenländischen „ADSL-<br />
Landkarte“ verschwinden<br />
werden.<br />
„Österreichs östlichstes B<strong>und</strong>esland<br />
befindet sich auf der<br />
technologischen Überholspur,<br />
was die Lebensqualität<br />
der Bevölkerung aber auch<br />
den Wirtschaftsstandort <strong>für</strong><br />
Unternehmen<br />
betrifft“, ist auch<br />
LH Hans Niessl<br />
zufrieden.<br />
www.telekom.at<br />
Scharfe Proteste des Kärntner Gemeindeb<strong>und</strong>es in Richtung BZÖ<br />
Land trägt Verantwortung <strong>für</strong> Mieterhöhungen<br />
EBENTHAL<br />
Eigentlich hätte uns in der<br />
Redaktion auffallen sollen,<br />
dass unser Bild vom neuen<br />
Ortszentrum im Kärntner<br />
Ebenthal das falsche war<br />
(KOMMUNAL 3/2007, Seite<br />
80). Tat es aber nicht <strong>und</strong> so<br />
kam ein Bild des Gemeindeamts<br />
Ebenthal in Nieder -<br />
österreich (übrigens die Partnergemeinde<br />
der Kärntner)<br />
zu dem Bericht über das<br />
Kärntner Ebenthal, das nun<br />
erstmals in seiner Geschichte<br />
Ferlitsch: „In vielen Fällen<br />
werden mit Rücksicht auf die<br />
Mieter nicht einmal die vollen<br />
Kosten umgelegt“.<br />
Mehr auf www.kaerntnergemeindeb<strong>und</strong>.at<br />
Erratum: <strong>Neue</strong>s Ortszentrum mit falschem Bild<br />
12 Jahre Planung, 7,5 Millionen Euro<br />
ein echtes Ortszentrum hat.<br />
Gleich gegenüber dem Rathaus<br />
ist nun das von Architekt<br />
Hermann Dorn verwirklichte<br />
riesige PPP-Projekt<br />
(Bild) angesiedelt.<br />
Wir<br />
bedauern die Verwechslung.
NIEDERÖSTERREICH<br />
Aktion NÖ-Wassergemeinden gestartet<br />
Wasserpolitik braucht lokale<br />
Verankerung<br />
WIEN/ST. PÖLTEN<br />
„Wir wollen mit der Aktion<br />
NÖ Wassergemeinden das<br />
Wasserbewusstsein der<br />
Betroffenen vor Ort stärken<br />
<strong>und</strong> sie motivieren, Verantwortung<br />
<strong>für</strong> ihren Umgang<br />
mit dieser wichtigen<br />
Lebensressource zu übernehmen“,<br />
sagt Dr. Gerhard<br />
Heilingbrunner, Präsident<br />
des Umweltdachverbandes.<br />
Mit der Aktion „NÖ Wassergemeinden<br />
– aus gutem<br />
Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> unser Wasser!“<br />
haben Gemeinden ab sofort<br />
die Möglichkeit, einen aktiven<br />
Beitrag <strong>für</strong> einen gelungenen<br />
Wasserschutz zu leisten.<br />
Im Rahmen einer Pressekonferenz<br />
wurde die beispielgebende<br />
Initiative, die<br />
das Land gemeinsam mit<br />
dem Umweltdachverband<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Künftig Tagesbereitschaft sicherstellen<br />
Feuerwehrbonus im<br />
Gemeindedienst<br />
LINZ<br />
Oberösterreichs Feuerwehr-<br />
Landesrat Josef Stockinger<br />
schlägt zur Sicherung der<br />
Einsatzbereitschaft der Freiwilligen<br />
Feuerwehren unter<br />
Tags eine stärkere Berücksichtigung<br />
junger Feuerwehrleute<br />
bei der Aufnahme<br />
in den Gemeindedienst vor.<br />
„Gerade in Auspendlerregionen<br />
<strong>und</strong> bei Feuerwehren<br />
ohne bäuerliches Rückgrat<br />
bei der Aktivmannschaft<br />
kommt es bei Einsätzen<br />
während des Tages vereinzelt<br />
bereits zu Problemen bei<br />
der Ausrückung. Um dem<br />
entgegen zu arbeiten, sollte<br />
künftig im Rahmen der<br />
Objektivierung bei der Aufnahme<br />
in den Gemeindedienst<br />
die aktive Mitgliedschaft<br />
in der Feuerwehr ein<br />
gestartet hat, präsentiert.<br />
NÖ Wassergemeinde zu<br />
werden heißt, einen Wasserentwicklungsplan<br />
zu erstellen<br />
<strong>und</strong> sich so mit allen<br />
Wasser themen in der<br />
Gemeinde ganzheitlich <strong>und</strong><br />
vernetzt auseinander zu setzen.<br />
Dieser Wasserentwicklungsplan<br />
orientiert sich an<br />
den Zielen der NÖ Wassercharta<br />
von 2003, die die<br />
Gr<strong>und</strong>sätze der blau-gelben<br />
Wasserpolitik zusammenfasst.<br />
NÖ Wassergemeinden<br />
sammeln außerdem Pluspunkte<br />
<strong>für</strong> die wirtschaftliche<br />
Entwicklung ihrer<br />
Gemeinde <strong>und</strong> profitieren<br />
vom Imagegewinn, den sie<br />
durch den sorgsamen<br />
Umgang mit dem kostbaren<br />
Nass erfahren.<br />
www.wassergemeinden.at<br />
besonderes Aufnahmekriterium<br />
werden. Mitarbeiter<br />
des Bauhofs <strong>und</strong> der<br />
Gemeindeverwaltung könnten<br />
dann im Alarmierungsfall<br />
rasch zur Verfügung stehen<br />
<strong>und</strong> helfen. Es liegt also<br />
auch in der Hand der<br />
Gemeinden, bei Personalaufnahmen<br />
rechtzeitig die Weichen<br />
zu stellen <strong>und</strong> <strong>für</strong> eine<br />
künftige Tagesbereitschaft<br />
der Feuerwehren zu sorgen.<br />
An Wochenenden oder in<br />
Nachtst<strong>und</strong>en ist die Einsatzbereitschaft<br />
kein Problem,<br />
weil außerhalb der Regelarbeitszeiten<br />
viele Kräfte vorhanden<br />
sind <strong>und</strong> auch die<br />
auspendelnden Arbeitnehmer<br />
<strong>für</strong> den Einsatz ihrer<br />
örtlichen Feuerwehr zur Verfügung<br />
stehen“, betont<br />
Stockinger.<br />
Beim 12. NÖ Museumstag:<br />
Bgm. Hofmarcher, LR Dr. Bohuslav,<br />
GDStv. Coreth, Draxler, Dr.<br />
Niemeczek, BH Dr. Lenze<br />
12. NÖ-Museumstag<br />
Ehrenamtlich<br />
„ins Museum“<br />
YBBSITZ<br />
Die Volkskultur Niederösterreich<br />
lud zum 12. Niederösterreichischen<br />
Museumstag<br />
erstmals nach Ybbsitz, in die<br />
w<strong>und</strong>erschöne Region Eisenstraße,<br />
ein.<br />
Mehr als 150 großteils<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
der über 700 niederösterreichischen<br />
Museen kamen<br />
zum Informationsaustausch<br />
<strong>und</strong> hörten die Vorträge zu<br />
einem Thema, das sie ganz<br />
besonders betraf: „Das<br />
Ehrenamt“. Mehr auf<br />
www.volkskulturnoe.at<br />
ORT IM INNKREIS<br />
„Für das geplante Einkaufsdorf<br />
Ort im Innkreis wird es<br />
keine Genehmigung geben.<br />
Die entscheidende Raumverträglichkeitsprüfung<br />
ist abgeschlossen<br />
<strong>und</strong> ganz klar<br />
negativ“, gibt Wirtschafts-<br />
Landesrat Viktor Sigl, zuständig<br />
<strong>für</strong> Raumordnung in OÖ,<br />
bekannt. In der Innviertler<br />
Gemeinde wären r<strong>und</strong> 120<br />
Geschäfte mit einer Gesamtverkaufsfläche<br />
von 50.340<br />
Quadratmetern geplant<br />
gewesen. Eine Reihe fachlicher<br />
Bedenken <strong>und</strong> Gründe<br />
Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />
Zielgruppe Familien<br />
Kreuzritter auf<br />
der Schallaburg<br />
MELK<br />
Mit seiner heurigen Haupt -<br />
ausstellung „Die Kreuzritter<br />
Pilger. Krieger. Abenteurer“,<br />
die am 31. März ihre Pforten<br />
öffnete, will das Renaissanceschloss<br />
Schallaburg bei<br />
Melk verstärkt Familien mit<br />
Kindern ansprechen.Weil<br />
„Die Kreuzritter“ ein zugkräftiges<br />
Thema sind, hofft<br />
man auf der Schallaburg, an<br />
die 145.000 Besucher-Marke<br />
vom Vorjahr heranzukommen,<br />
sie vielleicht sogar zu<br />
übertreffen. Mithelfen soll<br />
dabei auch wieder die „Niederösterreich<br />
Card“, deren<br />
Einführung ausdrücklich<br />
gelobt wird: „2006 hat die<br />
Karte jeden zehnten<br />
Gast zu uns<br />
gebracht“.<br />
www.schalla<br />
burg.at<br />
Negative Raumverträglichkeitsprüfung<br />
Keine Genehmigung <strong>für</strong><br />
Einkaufsdorf<br />
habe, so die Abteilung<br />
Raumordnung des Landes<br />
OÖ, entscheidend gegen eine<br />
Genehmigung des Projektes<br />
in der beantragten Form in<br />
der 1200-Einwohner-<br />
Gemeinde Ort gesprochen -<br />
unter anderem: das Projekt<br />
steht im Widerspruch zu<br />
wesentlichen Raumordnungszielen<br />
<strong>und</strong> -gr<strong>und</strong>sätzen<br />
in Oberösterreich, so u.a.<br />
Gefährdung der<br />
zentralörtlichen<br />
Versorgungsstruktur<br />
bzw. Nahversorgung.<br />
KOMMUNAL 81
Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />
82 KOMMUNAL<br />
SALZBURG<br />
Sicherheitsgipfel<br />
Salzburg wird<br />
noch sicherer<br />
SALZBURG<br />
Die Kriminalität steigt, die<br />
Aufklärungsquote sinkt. Salzburg<br />
ist eine der sichersten<br />
Städte Österreichs, dennoch<br />
soll der Sicherheitsstandard<br />
weiter verbessert werden.<br />
Neu ist ein Sicherheitsgipfel,<br />
denn die Sicherheit der Bürger<br />
geht alle etwas an.<br />
„Der Anstieg der Kriminalität<br />
<strong>und</strong> besonders die Gewaltexzesse<br />
in verschiedenen Stadtteilen<br />
beeinträchtigen nicht<br />
mehr nur das subjektive<br />
Sicherheitsgefühl der Bürger“,<br />
warnt Bgm. Heinz Schaden<br />
Der von LH Gabi Burgstaller<br />
initiierte Gipfel fand Anfang<br />
April statt. Gemeinsam wurden<br />
die verschiedenen Maßnahmen<br />
<strong>und</strong> Forderungen<br />
besprochen, um den Bürgern<br />
Salzburgs mehr Sicherheit zu<br />
gewährleisten.<br />
STEIERMARK<br />
Premiere <strong>für</strong> Feinstaub-Sanierungsgebiet<br />
Diesmal hat nichts gequalmt<br />
GROSSRAUM GRAZ<br />
Bewohner des Großraums<br />
Graz konnten am Karsamstag<br />
tief durchatmen, ohne einen<br />
Hustenanfall aufgr<strong>und</strong> mit<br />
Rauch getränkter Luft<br />
be<strong>für</strong>chten zu müssen. Mit<br />
der neuen Feinstaub-Verordnung<br />
des Landes wurden die<br />
Brauchtumsfeuer (Oster- <strong>und</strong><br />
Sonnwendfeuer) verboten.<br />
Der Missbrauch des Brauchtums<br />
(Osterfeuer wurden als<br />
willkommene Gelegenheit<br />
gesehen, Gartenabfälle, Grün-<br />
Besichtigung der Burg Golling durch LH Stv. Wilfried Haslauer<br />
(rechts), hier mit Gollings Bürgermeister Anton Kaufmann.<br />
Baujuwel <strong>für</strong> den Tennengau gesichert<br />
Gemeinde kauft „seine“ Burg<br />
GOLLING<br />
Die Burg Golling ist ein Juwel<br />
im Tennengau. Das Bauwerk<br />
konnte jetzt mit Unterstützung<br />
des Gemeindeausgleichsfonds<br />
(GAF) des Landes<br />
von der Gemeinde Golling<br />
gekauft werden. „Damit<br />
ist gewährleistet, dass die<br />
Burg in Zukunft <strong>für</strong> kulturelle<br />
Aktivitäten zur Verfügung<br />
steht. Ich gratuliere Bgm.<br />
Kaufmann, der den architektonischen<br />
Schatz durch sein<br />
Engagement <strong>für</strong> die<br />
Gemeinde sichern konnte“,<br />
erklärte LHStv. Wilfried<br />
schnitt oder sogar alte Möbel<br />
<strong>und</strong> Autoreifen zu entsorgen.)<br />
sorgte in den vergangenen<br />
Jahren vor allem in Städten<br />
mit Kessellage <strong>für</strong> immer<br />
dickere Luft. In Graz wurde<br />
am Karsamstag meist die<br />
vierfache Feinstaubmenge der<br />
Vortage gemessen. Von der<br />
Geruchsbelästigung durch<br />
ganz zu schweigen. Damit ist<br />
war im Großraum Graz heuer<br />
Schluss <strong>und</strong> einem rauchfreien<br />
Osterfest stand nichts<br />
im Wege.<br />
Haslauer Anfang April, in<br />
dessen Ressort der GAF verwaltet<br />
wird. Nun kommt auf<br />
die Gemeinde Arbeit zu: Bürgermeister<br />
Anton Kaufmann<br />
wird in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem B<strong>und</strong>esdenkmalamt<br />
(BDA) die Baubestandsaufnahme<br />
des Objektes<br />
durchführen. Ziel ist die bestmögliche<br />
Nutzung <strong>für</strong> die<br />
Gemeindebürger. „Jetzt können<br />
wir der Burg neues<br />
Leben einhauchen. Die Burg<br />
Golling soll künftig ein Ort<br />
der Begegnung sein“, so<br />
Kaufmann.<br />
Abfallbeauftragte<br />
Info-Plattform<br />
r<strong>und</strong>et Service ab<br />
GRAZ<br />
Praxisnahe Hilfestellungen<br />
<strong>und</strong> Fachinformationen zu<br />
aktuellen <strong>Neue</strong>rungen zur<br />
Sammlung <strong>und</strong> Behandlung<br />
von Abfällen stehen im zentralen<br />
Mittelpunkt des diesjährigenFachinformationstages<br />
<strong>für</strong> Abfallbeauftragte am<br />
3. Mai 2007 in der Wirtschaftskammer<br />
Steiermark.<br />
Die <strong>für</strong> Abfall- <strong>und</strong> Stofffluss -<br />
wirtschaft zuständige Abteilung<br />
des Landes Steiermark<br />
(Fachabteilung 19D) lädt<br />
gemeinsam mit der WK alle<br />
Abfallbeauftragte von Produktions-<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungsbetrieben<br />
bzw. abfallrechtliche<br />
Geschäftsführer von Entsorgungsunternehmen<br />
zu diesem<br />
Infotag ein. Nähere Infos<br />
unter www.abfallwirtschaft.<br />
steiermark.at/ oder<br />
(0316)877-2154.<br />
Foto: LPB/Neumayr<br />
Audit Projektgruppe<br />
Anregungen<br />
aufgegriffen<br />
ELIXHAUSEN<br />
Die Gemeinde Elixhausen<br />
beteiligt an einem Projekt<br />
des Sozialministeriums, dem<br />
„Audit familien- <strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche<br />
Gemeinde“.<br />
Als erste konkrete Maßnahme<br />
wurde nun mit<br />
1. März der Probebetrieb <strong>für</strong><br />
ein Lernstüberl im Gemeindeamt<br />
aufgenommen.<br />
„Damit erhalten unsere<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />
die Möglichkeit, gemeinsam<br />
zu lernen die Hausaufgaben<br />
zu machen, oder im Rahmen<br />
des Sozialzeitausweises<br />
Nachhilfest<strong>und</strong>en <strong>für</strong> jüngere<br />
Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler zu geben“, zeigt sich<br />
Projektleiter<br />
Markus Kurcz<br />
zufrieden.<br />
Ortskern-Stärkung<br />
„Betreutes<br />
Wohnen“ hilft<br />
WIES<br />
Der negativen Wirtschaftsentwicklung<br />
im Ortskern der<br />
Marktgemeinde soll mit dem<br />
Projekt „Betreutes Wohnen“<br />
entgegen gewirkt werden.<br />
Da<strong>für</strong> wurde ein leer stehendes<br />
Objekt erworben, das nun<br />
in ein Sozialzentrum umgebaut<br />
wird. Ende Februar fand<br />
der Spatenstich statt. Ein<strong>und</strong>zwanzig<br />
behindertengerechte<br />
Wohneinheiten werden <strong>für</strong><br />
Senioren, die ihre Lebensführung<br />
in Eigenverantwortung<br />
fortsetzen, aber nicht auf<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Hilfe verzichten<br />
wollen, errichtet. Neun<br />
Wohneinheiten stehen <strong>für</strong> teilzeitbetreutes<br />
Wohnen <strong>für</strong><br />
Menschen mit Behinderung<br />
zur Verfügung. Eröffnung<br />
ist <strong>für</strong> Anfang<br />
Sommer 2008<br />
geplant.
TIROL<br />
Kleinstes „Dorf“ Tirols sucht Ehren-Bürgermeister<br />
Kuriose Marketing-Idee<br />
KÖSSEN<br />
Das 4-Sterne Sport & Beauty<br />
Ressort Hotel Alpina im Tiroler<br />
Kössen verwirklicht ein<br />
einzigartiges Bauprojekt.<br />
Direkt im Hotel entsteht ein<br />
Dorfplatz mit original nach<br />
gebauten Tiroler Bauernhäusern<br />
aus dem 17. Und 18.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert samt eigener<br />
Marienkapelle (siehe Zeichnung).<br />
Die Bauarbeiten <strong>für</strong><br />
das kleinste Dorf Tirols sind<br />
bereits im Endspurt. Eine<br />
architektonische Meisterleistung<br />
die den Gast an längst<br />
vergangene Zeiten erinnert.<br />
Es entstehen insgesamt sie-<br />
VORARLBERG<br />
<strong>Neue</strong> Medien<br />
Vernetzung Land<br />
<strong>und</strong> Gemeinden<br />
BREGENZ/FELDKIRCH<br />
Land <strong>und</strong> Gemeinden intensivieren<br />
ihre Zusammenarbeit<br />
im Informatik-Bereich, kündigen<br />
Landesrätin Greti Schmid<br />
<strong>und</strong> Gemeindeverbandspräsident<br />
Wilfried Berchtold an:<br />
„Wir wollen diesbezüglich<br />
möglichst viele Schritte<br />
gemeinsam setzen“so Schmid.<br />
Vorarlberg bietet <strong>für</strong> eine Verstärkung<br />
der Zusammenarbeit<br />
zwischen Land <strong>und</strong> Gemeinden<br />
günstige Voraussetzungen,<br />
betont Gemeindeverbandspräsident<br />
Berchtold:<br />
„Die Gemeinden sind nicht<br />
von unterschiedlichen Dienstleistern<br />
abhängig, sondern<br />
verfügen mit der Gemeindeinformatik<br />
über eine gemeinsame<br />
Betreuungsplattform<br />
sowie eine leistungsfähige<br />
Vernetzung untereinander<br />
<strong>und</strong> mit dem Land.“<br />
ben original Almhütten in<br />
verschiedensten Stilen. R<strong>und</strong><br />
um den idyllischen Dorfplatz<br />
findet der Gast ein uriges<br />
Wasserrad, einen Tanzplatz<br />
<strong>und</strong> eine romantische Vinothek.<br />
Den Mittelpunkt bildet<br />
die Marienkapelle wo sich<br />
ganz Verliebte auch das<br />
Jawort geben können. Bewerber<br />
können Sie unter<br />
www.hotel-alpina.at umsehen.<br />
Der Zeitaufwand <strong>für</strong> den<br />
Bürgermeister-Posten<br />
beschränkt sich übrigens auf<br />
eine Woche kostenlosen<br />
Urlaub im Hotel zur Eröffnung<br />
im September.<br />
Wasserversorgung<br />
Anreizförderung<br />
<strong>für</strong> Gemeinden<br />
BREGENZ<br />
Das Land hat neue Förderrichtlinien<br />
<strong>für</strong> den Siedlungswasserbau<br />
beschlossen, informierte<br />
LH Herbert Sausgruber.<br />
Danach sollen künftig<br />
Kooperationen von Gemeinden<br />
<strong>und</strong> Wassergenossenschaften<br />
mit einem erhöhten<br />
Fördersatz unterstützt werden.<br />
„So wird vor allem die<br />
Sicherheit <strong>für</strong> eine qualitativ<br />
hochwertige <strong>und</strong> krisensichere<br />
Trinkwasserversorgung<br />
<strong>für</strong> die Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />
erhöht“, betont LR Dieter<br />
Egger.<br />
„Neben den zahlreichen, bisher<br />
bestehenden Fördermaßnahmen<br />
wird nun – in<br />
Absprache mit dem Gemeindeverband<br />
– eine weitere<br />
Anreizförderung im Bereich<br />
der Wasserwirtschaft errichtet“,<br />
so Sausgruber.<br />
INNSBRUCK<br />
Die Anzahl der Tiroler<br />
Gemeinden, die bei dem<br />
landesweiten Mobilitätsprojekt<br />
mitmachen, hat sich seit<br />
dem Start vor einem Jahr<br />
verdoppelt. 20 Gemeinden<br />
machen mit, der neue<br />
Schwerpunkt ist der Radverkehr.<br />
Zugestimmt hat die Landesregierung<br />
dem Antrag der<br />
Landesräte Hans Lindenberger<br />
<strong>und</strong> Anton Steixner, das<br />
Projekt „Tiroler Gemeinden<br />
machen mobil“ fortzusetzen.<br />
Das im Jahr 2006 mit zehn<br />
Gemeinden gestartete Projekt<br />
wird nun mit zehn weiteren<br />
Gemeinden erweitert,<br />
außerdem werden <strong>für</strong> die<br />
HOHENEMS<br />
Zum zweiten Mal liefen<br />
Angestellte des Rathauses<br />
Hohenems in ihrer Freizeit<br />
<strong>für</strong> den guten Zweck („Ärzte<br />
ohne Grenzen“) mit. Die<br />
Gruppe begleitete den Ärzteohne-Grenzen-Mitarbeiter<br />
Peter Rietveld beim „Run for<br />
Lives“ <strong>und</strong> stellen ihr Hobby<br />
wieder in den Dienst der<br />
Ärzte ohne Grenzen <strong>und</strong><br />
erhielten <strong>für</strong> diesen Lauf<br />
Spenden von 1048 Euro –<br />
Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />
Projekt „Tiroler Gemeinden machen mobil“<br />
Zehn neue Gemeinden<br />
machen beim Schwerpunkt<br />
Radverkehr mit<br />
Bereiche Radverkehr <strong>und</strong><br />
Mobilitätsplanung <strong>für</strong><br />
zusätzliche Maßnahmen<br />
60.000 Euro bereitgestellt.<br />
„Durch intensive Betreuung<br />
<strong>und</strong> Beratung konnten in<br />
zehn Tiroler Gemeinden<br />
Mobilitätszentren eingerichtet<br />
werden, die Gemeinden<br />
bieten ihren Bürgern<br />
Zugang zu vielfältigen Informationen<br />
im Bereich des<br />
Öffentlichen Verkehrs“,<br />
freuen sich die beiden Landesräte<br />
über den großen<br />
Erfolg. Mit dabei sind<br />
Aldrans, Inzing, Oberhofen,<br />
Prutz, Scharnitz,<br />
Schwendau, Seefeld,<br />
Telfs, Volders <strong>und</strong><br />
Wattens.<br />
Geschafft, aber glück -<br />
lich: Die Hohenemser<br />
Sportskanonen (<strong>und</strong><br />
Stadträtin Elisabeth<br />
Märk) mit Peter Rietveld.<br />
Im Rathaus<br />
Hohenems wurden<br />
sie mit Kuchen empfangen.<br />
Hohenemser Sportskanonen erliefen 1048 Euro<br />
Laufen <strong>für</strong> Ärzte ohne Grenzen<br />
<strong>und</strong> sind damit die beste<br />
Unterstützergruppe auf dem<br />
Weg durch Österreich.<br />
Am 29. April werden Raim<strong>und</strong><br />
Lebenbauer (Finanzabteilung)<br />
<strong>und</strong> Sabine Hopfner<br />
(Sekretariat Bürgermeister)<br />
sogar in Wien mitlaufen.<br />
Ärzte ohne Grenzen<br />
hilft dort, wo sonst kaum<br />
jemand hilft.<br />
www.run-forlives.at/<br />
Emser-<br />
Sportskanonen<br />
KOMMUNAL 83
Info-Mix & Personalia<br />
Einladung<br />
Golfturnier <strong>für</strong> Bürgermeister<br />
Es lebe der (Golf-)<br />
Sport<br />
ABTENAU<br />
Das Abtenauer <strong>und</strong> 1. Bürgermeister-Golfturnier<br />
geht am<br />
2. Juni 2007, unter dem<br />
Ehrenschutz <strong>und</strong> unter Teilnahme<br />
zahlreicher Prominenter,<br />
in Oberösterreich in<br />
Szene. Zur Teilnahme eingeladen<br />
sind alle heimischen<br />
Bürgermeister/innen.<br />
„Bei diesem Turnier handelt<br />
es sich um das erste große<br />
Golfturnier <strong>für</strong> österreichische<br />
Bürgermeister/innen“, berichtet<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>- „General“<br />
<strong>und</strong> Hobby-Golfer (Handicap<br />
-45) Dr. Robert Hink. „Die<br />
Idee dazu kam von der Volksbankengruppe,<br />
wir haben das<br />
gerne aufgegriffen, weil wir<br />
festgestellt haben, dass es<br />
unter den Kommunalpolitikern<br />
mittlerweile sehr viele<br />
leidenschaftliche Golfer gibt.“<br />
Das Turnier findet am 2. Juni<br />
2007 im Golf Resort Kremstal<br />
in Oberösterreich statt <strong>und</strong><br />
steht unter der Patronanz von<br />
Generaldirektor Dr. Reinhard<br />
Platzer (Volksbankengruppe,<br />
Handicap -28) <strong>und</strong> dem<br />
Abtenauer Vizebürgermeister<br />
Ferdinand Bernhard. Den<br />
84 KOMMUNAL<br />
Ehrenschutz haben Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />
Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer, Verbandsanwalt<br />
Prof. Hans Hofinger<br />
(Handicap -34), Konsulent<br />
Georg Obermayr (Präsident<br />
Golfclub Kremstal, Handicap -<br />
24) <strong>und</strong> Robert Hink.<br />
Prominenter Gast bei diesem<br />
Turnier wird die ehemalige<br />
Eiskunstlauf-Europameisterin<br />
Mag. Claudia Kristofics-Binder<br />
sein. „Sie wird dort nicht<br />
nur eine Autogrammst<strong>und</strong>e<br />
geben“, freut sich ÖGV-Verbandsanwalt<br />
Hofinger, „sie<br />
wird natürlich auch selbst am<br />
Turnier teilnehmen“.<br />
„Darüber hinaus sind Alle<br />
BürgermeisterInnen, die den<br />
w<strong>und</strong>erschönen Golfsport –<br />
der weltweit die höchsten<br />
Zuwachsraten aufweist –<br />
noch nicht aktiv ausüben,<br />
sind herzlich zu einem<br />
„Schnuppernachmittag“ eingeladen,<br />
bei dem unsere<br />
Pro´s <strong>für</strong> die ersten „Gehversuche“<br />
verantwortlich zeichnen“,<br />
so der Präsident des<br />
Golfclubs, Konsulent Georg<br />
Obermayr.<br />
Die Teilnehmeranzahl des<br />
Turniers ist mit maximal 150<br />
Spielern begrenzt. Die rasche<br />
Anmeldung ist also empfehlenswert.<br />
Das Turnier<br />
Wann: 2. Juni 2007<br />
Wo: GC Kremstal<br />
(www.golfresortkremstal.at<br />
)<br />
Spielweise:<br />
Vergabewirksames Golfturnier,<br />
Stableford<br />
Anmeldung <strong>und</strong> nähere<br />
Details bei: Sabine Mitterbaur<br />
(Sekretariat GC<br />
Kremstal)<br />
Tel.: 07228/76 44 0<br />
E-Mail: info@golfresortkremstal.at<br />
Für Bürgermeister/innen<br />
ist die Teilnahme<br />
ermäßigt.<br />
Todesfall<br />
Rudolf Stumpfl, 1926 – 2007<br />
Kommunal-Legende mit 81<br />
Jahren verstorben<br />
BAD SCHALLERBACH<br />
Als engagierten Vertreter <strong>für</strong><br />
die Anliegen der Gemeinden<br />
würdigte LH Josef Pühringer<br />
in seiner Trauerrede den<br />
Anfang April<br />
verstorbenen<br />
ehemaligen Präsidenten<br />
des Oö.<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
Rudolf<br />
Stumpfl. „Er hat<br />
im Laufe seines<br />
politischen Lebens nicht nur<br />
seine Heimatgemeinde Bad<br />
Schallerbach zu großem<br />
Ansehen gebracht, seine Tatkraft<br />
galt als Gemeindeb<strong>und</strong>präsident<br />
allen oö. Gemeinden.<br />
Er war in dieser Funktion<br />
an vielen Weichenstellungen<br />
beteiligt, die dazu beigetragen<br />
haben, dass Oberösterreichs<br />
Gemeinden ihren<br />
Bürgern hohe Lebensqualität<br />
bieten können“, so Pühringer.<br />
Rudolf Stumpfl wurde am 12.<br />
August 1926 in Geinberg<br />
geboren. Nach dem Krieg trat<br />
er in den Dienst der Kurverwaltung<br />
Bad Schallerbach<br />
ein. 1955 wählte ihn der<br />
Gemeinderat zum Bürgermei-<br />
Todesfall<br />
Steiermark<br />
Verunglückt beim<br />
Schneeräumen<br />
GRUNDLSEE<br />
Bei einem Arbeitsunfall mit<br />
einem Traktor bei der<br />
Schneeräumung ist Ende<br />
März Bürgermeister Albrecht<br />
Hillbrandt von Gr<strong>und</strong>lsee<br />
(Bezirk Liezen) ums Leben<br />
gekommen.<br />
Laut Polizei wurde Hillbrand,<br />
der in einer Siedlung mit seinem<br />
Traktor Schnee räumte,<br />
gegen neun Uhr von einem<br />
Briefträger gef<strong>und</strong>en. Der 33-<br />
Jährige war zwischen Heckmulde<br />
<strong>und</strong> einem der hinteren<br />
Traktorreifen eingeklemmt<br />
worden.<br />
Große Betroffenheit über<br />
Stumpfls Ableben auch in<br />
der belgischen Gemeinde<br />
Koksijde (oben). Bad Schallerbach<br />
ist die älteste Partnerschaftsgemeinde<br />
Österreichs<br />
<strong>und</strong> mit Koksijde seit dem<br />
4. Juni 1955 verschwistert.<br />
ster von Bad Schallerbach. In<br />
dieser Funktion wurde er<br />
nicht weniger als fünf Mal<br />
wiedergewählt.<br />
1974 wurde er zum Präsidenten<br />
des Oö. Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
gewählt. Schwerpunkt<br />
seines Wirkens waren<br />
die Anliegen der Klein- <strong>und</strong><br />
Mittelgemeinden.<br />
Personalia<br />
„Vinzenz“ ist weg<br />
Halber Polizist<br />
wurde gestohlen<br />
MÜHLDORF<br />
„Sogar ein halber Vinzenz ist<br />
die Mühe wert.“ Das mussten<br />
sich die Diebe gedacht<br />
haben, die in Mühldorf<br />
im Mölltal (Bez. Spittal<br />
an der Drau) eine<br />
Hälfte der bekannten<br />
Polizisten-Attrappe<br />
stahlen. Wie die Zeitung<br />
„Österreich“<br />
berichtete, bohrten<br />
Unbekannte sechs Nieten<br />
an der Attrappe,<br />
die an der B<strong>und</strong>esstraße<br />
stand, um<br />
Schnellfahrer abzuschrecken,<br />
auf <strong>und</strong> entwendeten<br />
eine Hälfte<br />
des Ordnungshüters.<br />
Schaden: 220 Euro.
Personalia Steiermark<br />
<strong>Neue</strong>r Vizepräsident im Stmk. Gemeindeb<strong>und</strong><br />
Reinhard Reisinger<br />
folgt Bernd Stöhrmann<br />
GRAZ<br />
In der Sitzung des Landesvorstandes<br />
am 20. März 2007<br />
wurde der Bürgermeister der<br />
Gemeinde Spital am Semmering,<br />
Reinhard Reisinger, in<br />
einstimmiger Wahl zum<br />
neuen Vizepräsidenten des<br />
Steiermärkischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
bestellt. Er<br />
löst den bisherigenVizepräsidenten<br />
<strong>und</strong> Bürgermeister<br />
a.D.<br />
von Mitterdorf<br />
im<br />
Mürztal,<br />
Bernd Stöhr-<br />
mann, in<br />
Reinhard Reisinger dieser Funktion<br />
ab.<br />
Reinhard Reisinger wurde am<br />
26. August 1963 in Mürzzuschlag<br />
geboren, absolvierte<br />
nach<br />
der<br />
Pflichtschule<br />
die<br />
Handelsschule<br />
in<br />
Mürz zu -<br />
schlag<br />
<strong>und</strong> trat<br />
1981 Bernd Stöhrmann<br />
seine<br />
Tätigkeit als Gemeindebediensteter<br />
in der Gemeinde<br />
Spital am Semmering an.<br />
Seine politische Laufbahn<br />
begann Reinhard Reisinger<br />
1987 als Ortsparteiobmann<br />
<strong>und</strong> Mitglied des SPÖ-<br />
Bezirksparteivorstandes.<br />
1990 wurde er im Alter von<br />
27 Jahren erstmals zum Bür-<br />
germeister der Gemeinde Spital<br />
am Semmering gewählt.<br />
Von 2003 bis 2005 war er<br />
Rechnungsprüfer im Steiermärkischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>,<br />
seit 2005 ist er Bezirksobmann<br />
<strong>für</strong> den Bezirk Mürzzu-<br />
schlag <strong>und</strong> somit Mitglied des<br />
Landesvorstandes.<br />
Würdiger Abschied<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>präsident Hermann<br />
Kröll dankte dem<br />
scheidenden Vizepräsidenten<br />
Bernd Stöhrmann <strong>für</strong> sein<br />
über drei Jahrzehnte dauerndes<br />
Wirken in der Kommunalpolitik<br />
<strong>und</strong> die mehr als<br />
zwei Jahrzehnte währende<br />
Erfüllung verschiedener<br />
Funktionen im Gemeindeb<strong>und</strong>.<br />
Stöhrmann war von<br />
1975 bis 2004 Bürgermeister<br />
von Mitterdorf im Mürztal<br />
<strong>und</strong> wurde 1986 zum<br />
Bezirksobmann des Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
<strong>für</strong> den Bezirk<br />
Mürzzuschlag gewählt. Seit<br />
1995 war er Vizepräsident<br />
des Steiermärkischen <strong>und</strong><br />
Mitglied des B<strong>und</strong>esvorstandes<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es.<br />
Für Verdienste um<br />
die Republik<br />
B<strong>und</strong>es aus -<br />
zeichnungen<br />
verliehen<br />
Mit Entschließung<br />
vom 9. März 2007 hat<br />
B<strong>und</strong>espräsident Heinz<br />
Fischer verliehen:<br />
Das Silberne Verdienstzeichen<br />
der Republik an<br />
Norbert Schwarz,<br />
ehem. Vizebürgermeister<br />
der Marktgemeinde<br />
Hörsching/OÖ.<br />
Mit Entschließung vom<br />
23. März 2007<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
der Republik an<br />
Hermann Rieder,<br />
ehem. Amtsleiter der<br />
Gemeinde Weng im<br />
Innkreis/OÖ.<br />
Personalia Burgenland<br />
Gemeindeverband Burgenland<br />
EISENSTADT<br />
Nachdem das GVV-Logo <strong>und</strong><br />
der dazugehörige Außenauftritt<br />
des Verbandes nun mehr<br />
als zehn Jahre alt ist, hat sich<br />
der Vorstand des Verbandes<br />
dazu entschlossen, ein neues<br />
Design <strong>für</strong><br />
den Verband<br />
zu<br />
genehmigen.<br />
Die<br />
Homepage des GVV Burgenland<br />
www.gvvbgld.at wurde<br />
komplett neu gestaltet <strong>und</strong><br />
bietet neben einem neuen<br />
Design auch viele neue „Kleinigkeiten“<br />
<strong>für</strong> die tägliche<br />
Arbeit in den Gemeinden.<br />
Zunächst wurde das GVV<br />
Logo neu konzipiert (siehe<br />
Bild). Auf diesem Logo aufbauend<br />
haben wurde die<br />
Homepage sowie die<br />
Drucksorten neu entwickelt.<br />
Personalia<br />
GVV-Ehrenpräsident Walter Prior feiert 60er<br />
Ein Fre<strong>und</strong> der Kommunen<br />
EISENSTADT<br />
Der Ehrenpräsident des burgenländischenGemeindeverbands<br />
<strong>und</strong> Ehrenmitglied des<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es,<br />
Walter Prior, feierte<br />
Anfang März seinen 60.<br />
Geburtstag.<br />
Prior (Jahrgang 1947) war<br />
von 1993 bis 2001 Präsident<br />
des Sozialdemokratischen<br />
Gemeindevertreterverbandes<br />
Burgenland. In dieser Zeit<br />
vertrat er zusammen mit<br />
Michael Racz auch die kommunalen<br />
Interessen des Burgenlandes<br />
im Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>. Als<br />
Bürgermeister von Siegendorf<br />
war Prior von 1983 bis 1996<br />
tätig. Seit 1987 gehört er<br />
auch dem Burgenländischen<br />
Landtag an.<br />
Seit Dezember 2000 amtiert<br />
Walter Prior als Präsident des<br />
Burgenländischen Landtags.<br />
Walter Prior wacht darüber,<br />
dass die Würde <strong>und</strong> die<br />
Rechte des Landtages<br />
gewahrt, die dem Landtag<br />
obliegenden Aufgaben erfüllt<br />
<strong>und</strong> die Verhandlungen ohne<br />
unnötigen Aufschub durchgeführt<br />
werden.<br />
Der Präsident handhabt die<br />
GeschäftssowieHausordnung,<br />
achtet auf<br />
deren Einhaltung<br />
<strong>und</strong><br />
hat <strong>für</strong> die<br />
Aufrechterhaltung<br />
der<br />
Ruhe <strong>und</strong><br />
Ordnung im<br />
Sitzungssaal<br />
<strong>und</strong> in den<br />
Räumen des<br />
Landtages<br />
zu sorgen.<br />
Walter Prior<br />
Den Gemeinden ist <strong>und</strong> bleibt<br />
Walter Prior schon allein<br />
durch seine Funktion als<br />
Ehrenpräsident des GVV Burgenland<br />
eng verb<strong>und</strong>en.<br />
<strong>Neue</strong>s Logo <strong>und</strong> neuer Internetauftritt<br />
Facelifting nach zehn Jahren<br />
Der Verband hat außerdem<br />
<strong>für</strong> die Navigation <strong>und</strong> Nutzung<br />
der Homepage weiter<br />
verbessert. Im Bereich<br />
Gemeinden gibt es jetzt noch<br />
umfangreichere Daten zu den<br />
einzelnen Kommunen <strong>und</strong><br />
den Bezirken.<br />
Der Downloadbereich<br />
wurde ebenfalls<br />
völlig überarbeitet.<br />
Gesetze, Musterverordnungen<br />
<strong>und</strong> ähnliches sind jetzt<br />
übersichtlich angeordnet <strong>und</strong><br />
sind leichter zu finden.<br />
Die vierteljährlich erscheinende<br />
Verbands-Zeitung<br />
„<strong>Neue</strong> Gemeinde“ wurde<br />
ebenfalls überarbeitet <strong>und</strong><br />
aufgefrischt <strong>und</strong> kann in<br />
Kürze wie gewohnt bequem<br />
vom Computer aus durchgeblättert<br />
werden.<br />
KOMMUNAL 85
Buch-Tipps & Info-Mix<br />
BGBl-Index 2007<br />
Auch im<br />
Internetzeitalter<br />
ewig jung<br />
Der Index zu sämtlichen<br />
Gesetzen <strong>und</strong> Verordnungen<br />
des B<strong>und</strong>es ist mit Stand<br />
vom 1.1.2007 zum 57. Mal<br />
erschienen. Der ehemalige<br />
Landesgeschäftsführer<br />
oberösterreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es <strong>und</strong> Doyen<br />
des österreichischen<br />
Gemeinderechts Univ. Prof.<br />
HR Dr. Hans<br />
Neuhofer<br />
hat<br />
dieses<br />
äußerst<br />
nützlicheNachschlagewerkherausgegeben.<br />
Es<br />
bewährt sich <strong>für</strong> jede mit<br />
öffentlichen Rechtsakten<br />
befasste Dienstelle in der<br />
bewährten Übersichtlichkeit.<br />
Der Anspruch auf Vollständigkeit<br />
<strong>und</strong> die übersichtliche<br />
Gliederung durch Verschlagwortung<br />
bietet nicht<br />
nur dem juristisch geschulten<br />
Rechtsanwender eine<br />
klar strukturierte Orientierungshilfe<br />
<strong>für</strong> das gesamte<br />
geltende B<strong>und</strong>esrecht<br />
einschließlich der Umsetzung<br />
des EU-Rechts. Zu<br />
jeder Rechtsnorm finden sich<br />
Angaben über die Stammfassungen<br />
mit allen Änderungen<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>machungen.<br />
Ein umfassender Leitfaden<br />
zur verbesserten Rechtskenntnis<br />
<strong>und</strong> klassischer<br />
Leuchtturm in der Normenflut.<br />
Das Buch<br />
Univ.-Prof. Dr. Hans<br />
Neuhofer, „BGBl-Index<br />
2007“, Verlag MANZ,<br />
57. Auflage 2007, XLIV,<br />
624 Seiten, broschiert,<br />
164 Euro, ISBN: 978-3-<br />
214-16061-6 286<br />
bestellen@manz.at<br />
86 KOMMUNAL<br />
Termine<br />
aqua alta alpina<br />
2007 in Salzburg<br />
Vom 29. bis 30. November<br />
2007 findet im Messezentrum<br />
Salzburg die Premiere<br />
der acqua alta alpina – Internationale<br />
Fachmesse <strong>und</strong><br />
Kongress <strong>für</strong> Naturgefahren,<br />
Katastrophenschutz <strong>und</strong><br />
Klima in Gebirgsregionen<br />
statt.<br />
Flutkatastrophen, heftige<br />
Stürme <strong>und</strong> extreme Temperaturschwankungen<br />
– die<br />
aktuellen Wetterkapriolen<br />
haben uns deutlich gezeigt,<br />
dass wir weltweit mit den<br />
Folgen des Klimawandels<br />
konfrontiert werden. Auch<br />
die zukünftigen Wettervorhersagen<br />
machen die Auswirkungen<br />
von Ozonloch <strong>und</strong><br />
Erderwärmung auf unser<br />
Klima deutlich.<br />
Wie uns in den vergangenen<br />
Wintermonaten nachdrücklich<br />
vor Augen geführt<br />
wurde, bleiben die alpinen<br />
Regionen nicht von den Folgewirkungen<br />
des Klimawandels<br />
verschont. Es geht dabei<br />
nicht nur um das Abschmelzen<br />
der Gletscher <strong>und</strong> um<br />
immer häufigere Naturkatastrophen<br />
in Berggebieten,<br />
sondern auch um die Problematik<br />
des Wintertourismus<br />
<strong>und</strong> der wirtschaftlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lage der Bevölkerung<br />
in den betroffenen Gebieten.<br />
Ein fixer Bestandteil des<br />
hochkarätig besetzten Kongresses<br />
wird der österreichische<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> mit dem<br />
Forum „Schutzmaßnahmen<br />
in der kommunalen Praxis“<br />
sein.<br />
Die Fachmesse acqua alta<br />
alpina beschäftigt sich mit<br />
Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
zur Prävention, Intervention<br />
<strong>und</strong> Nachsorge.<br />
Der Kongress<br />
Weitere Informationen<br />
zur acqua alta alpina<br />
unter:<br />
www.acqua-altaalpina.at<br />
Hochwasser-<br />
Kongress<br />
Starkes Interesse vermelden<br />
die Organisatoren der Fachveranstaltung<br />
„Interpraevent“.<br />
Denn im Mai 2008 werden<br />
r<strong>und</strong> 500 Experten <strong>für</strong> den<br />
Schutz des Lebensraumes vor<br />
Muren, Hochwasser oder<br />
Lawinen in Vorarlberg weilen.<br />
Die Wildbach <strong>und</strong> Lawinenverbauung,<br />
Sektion Vorarlberg,<br />
ist gemeinsam mit der<br />
Forschungsgesellschaft Interpraevent<br />
Veranstalter dieses<br />
weltweit bedeutenden Kongresses.<br />
Organisiert wird der<br />
Kongress von der Messe<br />
Dornbirn.<br />
Neben dem Kongressprogramm<br />
bieten Fachaussteller<br />
ihre Produkte <strong>und</strong> Kompetenz<br />
zum Schutz vor Hochwasser,<br />
Massenbewegungen oder<br />
Lawinen. Zudem werden<br />
Exkursionen in den Bregenzerwald<br />
oder ins Montafon<br />
ebenso angeboten wie in die<br />
Schweiz oder ins Allgäu. Allseits<br />
spürbares Bemühen der<br />
Organisatoren <strong>und</strong> Partner<br />
gilt der Vorsorge <strong>und</strong> dem<br />
Schutz vor Naturgefahren.<br />
Interdisziplinärer Erfahrungsaustausch,<br />
nachhaltiges<br />
Naturgefahrenmanagement<br />
sowie neue Forschungsprojekte<br />
sind wesentliche Erfolgsfaktoren<br />
der „Interpraevent“,<br />
nun erstmals im Vierländereck<br />
durchgeführt wird.<br />
Der Kongress<br />
Interpraevent im<br />
Messegelände Dornbirn,<br />
26. bis 30. Mai 2008<br />
Weitere Infos unter<br />
www.interpraevent<br />
2008.at<br />
European Public<br />
Sector Award<br />
Die Bertelsmann Stiftung,<br />
die Deutsche Hochschule <strong>für</strong><br />
Verwaltungswissenschaften<br />
Speyer <strong>und</strong> die European<br />
Group of Public Administration<br />
(Brüssel) haben einen<br />
europäischen Verwaltungspreis<br />
ausgelobt.<br />
Der European Public Sector<br />
Award – kurz: EPSA – hat<br />
zum Ziel, Verwaltungen in<br />
ganz Europa zu motivieren,<br />
Best Practices auszutauschen<br />
<strong>und</strong> gemeinsam den Modernisierungsprozessvoranzutreiben.<br />
2007 liegt der Fokus<br />
des EPSA auf drei hoch<br />
aktuellen Themenbereichen:<br />
◆ Gemeinsam Handeln<br />
◆ Mehrwert schaffen mit<br />
knappen Mitteln<br />
◆ Den demografischen Wandel<br />
steuern.<br />
Verwaltungen in ganz<br />
Europa sind eingeladen sich<br />
an dem Wettbewerb zu<br />
beteiligen.<br />
Die Bewerbungsfrist läuft<br />
vom 15. April bis 15. Juli<br />
2007. Innovationskongress<br />
<strong>und</strong> Preisverleihung finden<br />
am 12./13. November 2007<br />
in Luzern (Schweiz) statt.<br />
Der Kongress<br />
Weitere Informationen:<br />
www.eps-award.eu<br />
Gesamtkoordination<br />
EPSA, Oliver Haubner,<br />
Oliver.Haubner@Bertelsmann.de,<br />
Tel.:<br />
+49/5241/8181119<br />
Ankündigung<br />
In der kommenden Ausgabe von KOMMUNAL<br />
lesen Sie alles über<br />
Wasser – Kanal<br />
Abfallwirtschaft – Umwelttechnik<br />
Erscheinungstermin: 25. 5. 2007<br />
Anzeigenschluss: 2. 5. 2007<br />
Infos unter Telefon: 0043/1/5322388-0
Wichtige Aktualisierungen<br />
• Die Mitglieder der neuen B<strong>und</strong>esregierung<br />
• B<strong>und</strong>eskanzler Alfred Gusenbauer<br />
• Vizekanzler <strong>und</strong> Finanzminister Wilhelm Molterer<br />
• Justizministerin Maria Berger<br />
• Ges<strong>und</strong>heits-, Familien- <strong>und</strong> Jugendministerin Andrea Kdolsky<br />
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Jürgen Winter<br />
Bürgermeister Schladming<br />
gratuliert<br />
Jürgen Winter<br />
Bürgermeister Schladming