8NEWSLETTER · NEWSLETTER · NEWSLETTERDezember <strong>2013</strong>von Mirjam Philippi, Michael Köhler, Julia Schmidt, Nina Finkler & Prof. Dr. Thomas AltenhönerWir freuen uns, Ihnen Aktuelles zum Projekt +P mitteilen zu können.Im Januar <strong>2013</strong> startete unser Projekt +P in sechs kooperierendenKliniken des Saarlandes und im angrenzenden Rheinland-Pfalz.Unsere Zielgruppe sind Patientinnen und Patienten,die nach ihrem stationären Krankenhausaufenthalt nochetwas Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags benötigen,aber nur auf wenig Hilfe durch Familie, Freunde undNachbarn zurückgreifen können. Für diese besteht in denKliniken Hetzelstift Neustadt, Marienkrankenhaus <strong>St</strong>. Wendelund CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> die Möglichkeiteiner Patenbegleitung durch geschulte Ehrenamtliche.Die ehrenamtlichen Patinnen und Paten besuchen dieentlassenen Patientinnen und Patienten nach ihrer Entlassungetwa einmal wöchentlich und unterstützen sie bei derBewältigung ihres Alltags und ihrer Krankheit, z. B. durchkleinere Arbeitshilfen (gemeinsame Einkäufe, Kochen), Freizeitaktivitätenoder durch Gespräche.Um zu erforschen, wie sich die Patenbegleitung auf die Gesundheit,psychische Befindlichkeit, Einschränkungen imAlltag und soziale Teilhabe auswirkt, werden die Teilnehmer/innen gebeten, zu insgesamt drei Zeitpunkten (im Krankenhausund drei bzw. sechs Monate später) schriftliche Fragebögenauszufüllen. Die Angaben der unterstützten Patient/innen werden dann verglichen mit Angaben von nicht-unterstütztenPatient/innen aus dem Marienhaus Kliniken Saarlouis-Dillingen,<strong>St</strong>andort Saarlouis, dem CaritasKlinikumSaarbrücken <strong>St</strong>. Josef Dudweiler und dem VinzentiuskrankenhausLandau. In diesen drei Krankenhäusern finden derzeitlediglich Patientenbefragungen statt – nach März 2014ist jedoch eine Ausweitung des Patenkonzepts auch auf dieseKliniken geplant.Wir als Team der htwsaar besuchen die Kliniken in regelmäßigenAbständen, um sie bei der Teilnehmerrekrutierung bestmöglichzu unterstützen. In der Zwischenzeit sind wir auf IhreMithilfe angewiesen und bitten Sie weiterhin um Ihre Unterstützung.Bei Fragen zum genauen Ablauf und zu den weiteren Zielendes Projekts stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!Aktueller <strong>St</strong>andInzwischen konnten wir bereits 192Patient/innen für +P gewinnen. Davonwurden bisher 56 Teilnehmer durch ehrenamtlichePatinnen und Paten in ihremAlltag nach dem Krankenhaus begleitet.Als wir im Januar <strong>2013</strong> mit derSuche nach Teilnehmer/innen für + Pbegonnen haben, haben wir mit mehrPatientinnen und Patienten gerechnet,die unserem Projekt gegenüber aufgeschlossensind. Wir mussten jedochfeststellen, dass die Hemmschwelle,einen zunächst „fremden“ Menschenin das eigene Leben zu lassen bzw. aneiner Befragung teilzunehmen, höherist als erwartet.Unser Förderer, das Bundesministeriumfür Bildung und Forschung (BMBF),hat daher zugestimmt, dass wir gemeinsammit den Kliniken noch bisMärz 2014 nach älteren, unterstützungsbedürftigenMenschen suchendürfen.+P gibt Patientinnen und Patientennach ihrer Krankenhausentlassung Sicherheitund Lebensqualität!Dies möchten wir noch mehr älterenMenschen ermöglichen! Sie alle alsKlinikmitarbeiter/innen tragen entscheidenddazu bei. Für Ihr weiteresEngagement in +P bedanken wir unsauch im Namen Ihrer Patientinnen undPatienten ganz herzlich!
9Berichte aus persönlichen Gesprächen mit begleiteten PatientenNicht alles lässt sich in einem Fragebogen erfragen und aufPapier fassen. Deshalb führen wir vom htw-Projektteam auchpersönliche Gespräche (Interviews) mit den begleiteten Patient/innen.Unsere ersten Auswertungen ergeben, dass alleGesprächsteilnehmer/innen +P als gute Sache ansehen. Einigeberichteten uns ausführlich, wie wichtig ihnen der wöchentlicheBesuch war.Dabei ging es weniger um praktische Unterstützung sondernvielmehr um das Gespräch, das „nicht alleine sein“ oder den„schönen Nachmittag“. Diese Unterstützung könne man sicheben einfach nicht „einkaufen“. Zugleich stellt sich heraus,dass wir an der Übergangsphase nach den geplanten dreiMonaten noch arbeiten müssen. Paten sind sich unsicher,wie sie den Abschied gestalten können und Patienten fühlensich wieder so alleine wie vor +P.Eine Möglichkeit, diese Schwierigkeit zu lösen, besteht zumBeispiel darin, dass Pate und Patient bereits während der Begleitungaktiv nach Angeboten für die Zeit „danach“ suchen.Eine Dame aus Saarbrücken hat so durch +P einen Seniorentreffdirekt in ihrer Nähe gefunden von dem sie zuvor nichtswusste und zu dem sie jetzt wöchentlich geht und andereMenschen treffen kann.Der FragebogenEinige Patienten haben große Hemmungen, den umfangreichenFragebogen auszufüllen. Er erscheint ihnen als zu detailliert undzu persönlich. Der Fragebogen erfasst jedoch eine Vielzahl anrelevanten Informationen für die abschließende Datenauswertung.Wir als htw-Team benötigen diese Angaben, um am Endedes Projekts genaue Aussagen darüber treffen zu können, inwieweiteine Patenbegleitung sich auf ältere Menschen nach einemKrankenhausaufenthalt auswirkt. Für die Teilnehmer/innen ist esdeshalb besonders wichtig zu wissen, dass ihre Angaben absolutanonym behandelt werden und auf keinen Fall weitergegebenwerden. Es gibt keine „richtigen“ oder „falschen“ Antworten unddie Befragung hat keinen Einfluss auf spätere medizinische undpflegerische Leistungen in der Klinik oder in der Zeit danach.HinweisUnser großes Interesse besteht darin, +P fit fürdie Zukunft zu machen und auch nach der Förderungdurch das BMBF in den derzeit beteiligtenKliniken, aber auch in weiteren Kliniken umzusetzen.Hierzu ist uns auch Ihre Meinung sehrwichtig. Sollten Sie in Ihrer Klinik Hemmschwellen,Probleme oder offene Fragen feststellen, soteilen Sie uns diese bitte mit. Wir werden versuchen,eine adäquate Lösung zu finden.Für Ihre Mitarbeit und Ihr Engagement bedankenwir uns recht herzlich!Kontakt zum +P-Team: Tel. 0681/5867-380 · plusp@htwsaar.de · www.plusp.org