Ausgabe 1 / 2008 - SENIOREN-ECHO.de

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SENIOREN ECHO fi 10 Gesund Hörgeräte helfen bei nachlassendem Gehör. Doch was passiert, wenn die Hörminderung so stark ist, dass auch bei bester Hörgeräteversorgung keine ausreichende Sprachverständlichkeit mehr gewährleistet ist? Hochgradige oder an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit ist eine Erscheinung, die in jedem Alter auft reten kann: bei Neugeborenen, Kleinkindern und Jugendlichen ebenso wie bei Erwachsenen oder im hohen Alter. Oft ist dies ein schleichender Prozess, der zunächst noch von dem Betroff enen verdrängt wird. Im Laufe der Zeit kann sich das Gehör so stark vermindern, dass man sich trotz hoher Verstärkung mit Hörgeräten nicht mehr akti v an Unterhaltungen beteiligen kann. Vor über 25 Jahren wurde von australischen Wissenschaft lern eine medizinisch anerkannte Methode entwickelt, um auch diesen Menschen das Hören wieder zu ermöglichen und damit an der Welt der Kommunikati on teilzunehmen: Das so genannte Cochlea Implantat (kurz CI) umgeht das defekte Ohr und spricht den Hörnerv direkt an. Dadurch können selbst vollständig ertaube Menschen wieder hören und Sprache verstehen. In den meisten Fällen verschlechtert sich das Gehör im für das Verstehen von Sprache so wichti gen Bereich der hohen Töne. Leichtere bis mitt elgradige Hörschädigungen führen dabei dazu, dass einzelne Gesprächspartner nicht mehr richti g verstanden werden. In der Regel ist dies ein schleichender Prozess, und als Betroff ener glaubt man zunächst, die anderen würden zunehmend „nuscheln“. t & mobil Wenn Hörgeräte nicht mehr ausreichen Die meisten Hörstörungen lassen sich heute mit modernen Hörgeräten sehr zufrieden stellend versorgen. Mit ihnen werden die Töne, die nicht mehr ausreichend wahrnehmbar sind, verstärkt. Darüber hinaus verringern höherwerti ge Geräte störende Hintergrundsgeräusche und heben Sprache z.B. mit Hilfe eines Richtmikrofons hervor. In einigen Fällen kann jedoch das Gehör – gerade im Bereich der hellen Töne – so stark geschädigt sein, dass selbst bei best möglicher Versorgung mit Hörgeräten keine zufrieden stellende Verständlichkeit von Sprache erreicht werden kann. ��
Diesen Menschen kann das Cochlea Implantat helfen. Angaben der Deutschen Cochlear Implant Gesellschaft (www. dcig.de) zufolge haben etwa 6.000 Menschen in Deutschland ein Cochlea Implantat, etwa 40.000 wären potenzielle Kandidaten. Dabei profi ti eren immer mehr ältere Menschen von der Hörversorgung mit einem Cochlea Implantat. Trotz an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit können sie nach einem routi nemäßigen Eingriff und anschließender Rehabilitati on wieder telefonieren, an Familienfeiern akti v teilnehmen oder sich im Kollegen- und Freundeskreis unterhalten. �� Gesund & fi t & mobil Wenn Hörgeräte nicht mehr ausreichen SENIOREN ECHO Moderne Cochlea-Implantat-Systeme stellen sich über Hörprogramme auf die unterschiedlichsten Hörsituati onen ein, damit z.B. ein einzelner Gesprächspartner in geselliger Runde besser verstanden werden kann oder leisere Geräusche, z.B. beim Fernsehen, deutlich gehört werden können. Studien belegen, dass in jedem Fall, egal ob mit Hörgeräten oder Cochlea Implantaten, beide Ohren versorgt werden sollten, um in schwierigen Hörsituati onen gut verstehen zu können. Es ist dabei ähnlich wie mit der Brille: Nur mit beiden Augen kann räumlich gesehen werden - der wesentliche Grund, warum sich das Monokel nicht durchsetzen konnte. So kann nur mit beiden Ohren ein Geräusch richti g geortet und ein Sprecher sogar in lauter Umgebung herausgehört werden. Um zu prüfen, wie es um das eigene Gehör bestellt ist, empfi ehlt sich ein Besuch beim HNO-Arzt. Leider gewöhnt sich das Gehör daran, mit weniger Hör-Informati onen zufrieden zu sein. Daher ist in jedem Fall eine möglichst frühzeiti ge Erkennung und opti male Versorgung wichti g. Ihr HNO-Arzt oder die HNO-Klinik kann Ihnen weitere wichti ge Informati onen zur bestmöglichen Versorgung geben. 11
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