Ausgabe 1 / 2008 - SENIOREN-ECHO.de
Ausgabe 1 / 2008 - SENIOREN-ECHO.de
Ausgabe 1 / 2008 - SENIOREN-ECHO.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
44<br />
Friedhof Ohlsdorf<br />
Immer einen Besuch wert<br />
Der Ohlsdorfer Friedhof ist einer<br />
<strong>de</strong>r schönsten Friedhöfe Nord<strong>de</strong>utschlands.<br />
Und das weniger<br />
wegen seiner Größe, son<strong>de</strong>rn wegen<br />
<strong>de</strong>r Parkgestaltung und <strong>de</strong>r<br />
Vielzahl <strong>de</strong>r unterschiedlichsten<br />
Anlagen. Alte und sogar neue<br />
Mausoleen für wohlhaben<strong>de</strong><br />
Hamburger sind zu bestaunen,<br />
auch die preisgünsti geren Anlagen<br />
für Bestatt ungen sind interessant<br />
und liebevoll gepfl egt: das<br />
Rasengrab o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r neu eröff nete<br />
Ohlsdorfer Ruhewald. Zu <strong>de</strong>n interessantesten<br />
Plätzen gehört <strong>de</strong>r<br />
Schmett erlingsgarten (Bild). Dort<br />
erscheint auf je<strong>de</strong>m Grabstein ein<br />
einzigarti ges Symbol <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rauferstehung.<br />
Auch reizvoll: Das<br />
Kolumbarium für oberirdische<br />
Urnenbeisetzungen. Spaziergänge<br />
für alle unter ortskundiger Begleitung<br />
gibt es wie<strong>de</strong>r ab <strong>de</strong>m nächsten<br />
Frühjahr. Mehr Informati -<br />
onen fi n<strong>de</strong>n Sie im Internet unter<br />
www.friedhof-hamburg.<strong>de</strong>.<br />
Eine Sterbeamme in Nor<strong>de</strong>rstedt<br />
Am 01. Dezember 2007 hat Dörte Fengler als Sterbeamme<br />
in Nor<strong>de</strong>rstedt ihre Arbeit aufgenommen.<br />
Frau Fengler hat über zwei Jahre eine fundierte Ausbildung<br />
bei Claudia Cardinal absolviert und darüber hinaus durch<br />
umfangreiche Fortbildungen ihr Wissen erweitert.<br />
Den Begriff Sterbeamme kreierte die Ausbil<strong>de</strong>rin Claudia<br />
Cardinal genau so, weil wir wie bei <strong>de</strong>r Geburt in eine an<strong>de</strong>re<br />
Dimension eintreten.<br />
In erster Linie geht es in <strong>de</strong>r Arbeit einer Sterbeamme darum,<br />
das Tabu aufzubrechen, mit welchem das Thema Tod<br />
und Sterben in unserer Gesellschaft häufi g belegt ist, Menschen<br />
bei <strong>de</strong>r Bewälti gung ihrer Trauer zu unterstützen und<br />
Sterben<strong>de</strong> zu begleiten. Frau Fenglers Angebot reicht von<br />
<strong>de</strong>r Hilfe bei unbewälti gter Trauer (z.B. nach Schwangerschaft<br />
sabbrüchen, Fehl- o<strong>de</strong>r Totgeburten), über die Begleitung<br />
alter, verwirrter Menschen, die manchmal eine<br />
„eigene Sprache“ brauchen um erreicht zu wer<strong>de</strong>n, bis<br />
hin zu Menschen in Lebenskrisen. Außer<strong>de</strong>m liegt ihr die<br />
Suizidpräventi on beson<strong>de</strong>rs am Herzen. Für Dörte Fengler<br />
ist klar: Wer sich mit <strong>de</strong>m Thema Tod und seinen Folgen<br />
beschäft igt, muss selbstverständlich auch für sich selbst<br />
einen Weg gefun<strong>de</strong>n haben, damit<br />
umzugehen und mit bei<strong>de</strong>n Beinen<br />
fest im Leben stehen. Ihr ist es ein<br />
großes Anliegen, gemeinsam mit<br />
betroff enen Menschen Wege aus<br />
<strong>de</strong>r Krise zu fi n<strong>de</strong>n und ihnen bei einer<br />
heilsamen und kraft vollen Neugestaltung<br />
ihres Lebens Unterstützung<br />
zu geben. Denn Frau Fengler<br />
weiß: Je<strong>de</strong> extreme Krise rütt elt an<br />
<strong>de</strong>n Grundmauern <strong>de</strong>s Lebens. Sie<br />
nicht wahrnehmen zu wollen o<strong>de</strong>r<br />
zu verdrängen, kann gravieren<strong>de</strong><br />
gesundheitliche Folgen nach sich<br />
ziehen. Früher hätt e sich niemand<br />
vorstellen können, dass es z.B. einmal<br />
Pfl egedienste geben wür<strong>de</strong>.<br />
Heute ist es völlig selbstverständlich,<br />
die Dienste eines solchen Unternehmens<br />
anzunehmen. Dass wir<br />
alle endlich sind, ist von nieman<strong>de</strong>m<br />
zu leugnen. Sich <strong>de</strong>ssen aber auch<br />
bewusst zu wer<strong>de</strong>n, ist eine an<strong>de</strong>re<br />
Sache. Sterbeammen und Sterbegefährten<br />
beschreiten hier einen<br />
neuen Weg, nämlich Menschen auf<br />
ihrem wohl schwierigsten Weg zu<br />
begleiten, ihnen Angst zu nehmen<br />
und Wür<strong>de</strong> zu erhalten. Dies kann<br />
beson<strong>de</strong>rs im Hinblick auf die immer<br />
älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Bevölkerung in <strong>de</strong>n<br />
nächsten Jahren mehr und mehr an<br />
Be<strong>de</strong>utung gewinnen.