Ausgabe 1 / 2008 - SENIOREN-ECHO.de

SENIOREN
ECHO
Wohnen für Menschen mit Demenz – eine Chance
Was passiert, wenn der Alltag nicht mehr alleine gelingt? Wie
geht es einem Menschen, der nach und nach die vertraute Umgebung
nicht mehr als bekannt erkennt? Was tun meine Angehörigen
oder Freunde, wenn sie feststellen, dass ich mich verändere?
Diese und andere Fragen stellen sich Menschen, die befürchten
oder es tatsächlich erleben, an einer Demenzerkrankung wie
Alzheimer zu leiden.
Wichti g in einem solchen Falle ist, dass dem von der Krankheit
Betroff enen selbst oder den Angehörigen klar ist: Trotz der
Schwere und Unumkehrbarkeit der Krankheit verliert das Leben
nicht automati sch an Sinn oder Wert. Und: Man wird im Falle des
Falles nicht allein gelassen oder – noch schlimmer – bleibt verloren
seinem Schicksal überlassen. Wichti g zu wissen ist, welche
Möglichkeiten der Unterstützung es für die Erkrankten
und deren Angehörige gibt.
Zwei Jahre Erfahrungen mit der Wohngruppe
für Menschen mit Demenz in der Villa
Travemünde, eines der 4 Häuser des Pfl egeZentrums
Travemünder Allee, beweisen: Es kann
gelingen, auch mit Demenz ein in vielerlei Hinsicht
„normales“ Leben zu führen. Auch wenn
zunehmend Hilfe in Anspruch genommen werden
muss, auch wenn vieles in anderen oder
ungewohnten Bahnen verläuft . Freude und
Spaß, Akti vität und Entspannung, Trauer und Verzweifl ung, Harmonie,
Abneigung und Liebe, alles das kennzeichnet das Leben
weiterhin. In der Villa Travemünde sorgt auf der einen Seite ein
immer wiederkehrender und damit vertrauter Tages- und Wochenablauf
für die notwendige Sicherheit. Bewohnerinnen und
Bewohner können sich somit gut im Alltag zurechtf inden. Zum
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Wohnen im Alter
anderen werden täglich gezielte gemeinsame, aber auch individuelle
Akti vitäten realisiert. Das gemeinsame Erleben, aber auch
die Erkenntnis, dass einem das Tanzen, Singen, handwerklich
täti g zu sein gelingen und Spaß machen, erzeugt Wohlbefi nden.
Im Mitt elpunkt steht der Mensch mit seiner Individualität. Jeder
ist durch seine persönliche Lebensgeschichte und seinen sozialen
und kulturellen Hintergrund geprägt. Bei der Einbindung in den
Tagesablauf werden die individuellen Bedürfnisse, Gewohnheiten
und Rituale möglichst umfassend beachtet.
Die Wohngruppe für insgesamt 16 Bewohnerinnen und Bewohner
bietet viele Ansätze zum Miteinander-Tun, für gegenseiti ge
Unterstützung usw. Diese anregende Atmosphäre hilft durch
größtmögliche Selbständigkeit und gutes Wohlbefi nden bei der
Förderung oder Beibehaltung von Ferti gkeiten
und Fähigkeiten.
Wohlbefi nden immer wieder zu erreichen
beginnt mit dem „einfachen“ Verstehen der
Krankheit. Dieses Verständnis fällt häufi g nahen
Angehörigen schwer. Angehörige haben
im Pfl egeZentrum Travemünder Allee die
Möglichkeit, an Fortbildungen teilzunehmen.
Angehörige und Nahestehende geben die anspruchsvolle
Betreuung und Pfl ege nur dann
in professionelle Hände, wenn sie sich sicher
sein können, dass die betroff enen Menschen ein Zuhause
fi nden können und auf fachlich hohem Niveau betreut werden.
Dafür ist gesorgt. Die Mitarbeiter sind speziell ausgebildet und
erfahren, ihr Beruf ist Berufung und so geben sie all ihr Können,
Engagement und ihr Einfühlungsvermögen an die Bewohner der
Wohngruppe weiter.
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