Journal 2/2006 - Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe
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Journal 2/2006 - Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe
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Fotos: Hans Passmann<br />
Bundesverband<br />
hervor, das in Zusammenarbeit mit<br />
dem Bundesverband der Betriebskrankenkassen<br />
durchgeführt wird.<br />
Die Suchthilfe müsse sich ebenfalls<br />
dem Thema „Kindern aus Suchtfamilien“<br />
unbedingt stellen, befand der alte<br />
und neue Vorsitzende. Zu lange habe<br />
man die Kinder ausgeklammert. In der<br />
Therapie hätten sie nur wenig Berücksichtigung<br />
gefunden.<br />
Zeitgemäß arbeiten<br />
Rolf Schmidt appellierte an dieser<br />
Stelle an alle Gruppen und ihre Leiterinnen<br />
und Leiter, stets „wach“ zu<br />
bleiben, über den eigenen Tellerrand<br />
zu schauen, damit Entwicklungen<br />
frühzeitig wahrgenommen werden<br />
können. „Wir wollen, dass die Selbsthilfe<br />
in den <strong>Freundeskreise</strong>n <strong>für</strong><br />
<strong>Suchtkrankenhilfe</strong> zeitgemäß und<br />
lebendig bleibt“, so Schmidt.<br />
Ein Problem stelle sich aber weiter:<br />
„Die Einbindung junger Suchtkranker<br />
in die Selbsthilfe. Es sei<br />
schwer, junge Suchtkranke mit dem<br />
Angebot zu erreichen und an die<br />
Gruppen anzubinden. Hier müsse wei-<br />
ter intensiv gearbeitet werden. Leider<br />
feststellen musste der Vorsitzende<br />
Schmidt, dass die Zahl der satzungsgemäßen<br />
Mitglieder seit 2002 sinkt.<br />
Von 8.245 Mitgliedern fiel die Zahl auf<br />
7.669. „Besonders in den Mitgliedsbeiträgen<br />
schlägt sich das nieder und<br />
Aufmerksame Zuhörer bei der Delegiertenversammlung<br />
dadurch können immer weniger Aufgaben<br />
<strong>für</strong> die Mitglieder wahrgenommen<br />
werden“, sagte Schmidt.<br />
Arbeitslosenprojekt in Leer<br />
Ein Lob zollte der Landesvorsitzende<br />
Hermann Mütz aus Leer dem<br />
„Zentrum <strong>für</strong> Arbeit“ in der ostfriesi-<br />
Rund 80 Delegierte und Gäste kamen in der Tagungsstätte, der Heimvolkshochschule<br />
Potshausen, zusammen<br />
schen Kreisstadt. Dort läuft das Projekt,<br />
arbeitslose Suchtkranke wieder in<br />
den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren,<br />
hervorragend und Mütz bezeichnete<br />
das Projekt als einmalig in<br />
Deutschland. Bisher war das Projekt<br />
ein voller Erfolg. Etwa 120 Personen<br />
werden im Jahr durch Trainingsmaßnahmen<br />
auf den Arbeitsmarkt vorbereitet.<br />
„Der erste Durchgang mit 30<br />
Personen ist abgeschlossen und<br />
immerhin konnten 25 suchtkranke<br />
Menschen eine Beschäftigung finden“,<br />
freute sich der Landesvorsitzende.<br />
Nicht zuletzt ist das beispielhafte<br />
Projekt eine Grundlage <strong>für</strong> einen<br />
(Wieder-)Einstieg in die Erwerbstätigkeit.<br />
Grußwort aus der Politik<br />
Ihre Unterstützung bei diesem<br />
Projekt sagte Gitta Connemann, Mitglied<br />
des Deutschen Bundestages in<br />
ihrem Grußwort zu. Ob es fruchten<br />
wird, bleibe abzuwarten meinte Connemann.<br />
Doch es sei kein Lippenbekenntnis.<br />
„Sie können mich an meinem<br />
politischen Montagshandeln<br />
messen“, so MdB Connemann: „Sucht<br />
von Betroffenen macht betroffen.“ Es<br />
sei kaum zu glauben, aber Alkohol<br />
gehöre heute schon fast zur gesellschaftlichen<br />
Ordnung, meinte die<br />
Bundestagsabgeordnete.<br />
Mit ostfriesischer Musik<br />
Es folgten Berichte aus den einzelnen<br />
Arbeitskreisen und Landesverbänden.<br />
Die diesjährige Delegiertenversammlung<br />
fand ihren Abschluss in<br />
geselliger Runde mit ostfriesischer<br />
Musik und einem Abschlussgottesdienst.<br />
Hans Passmann,<br />
Generalanzeiger Ostfriesland<br />
Freundeskreis<strong>Journal</strong><br />
20 2/<strong>2006</strong>