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Predigt von Pfarrer Dr. Robert Nandkisore zum 2. Sonntag der ...

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Aber was ist da genau dargestellt? Man sieht Ihn über einem Abgrundstehen, Schlüssel und Schlösser sind da erkennbar; links und rechts hält ereinen Mann und eine Frau, beinahe zieht Er sie. Auf <strong>der</strong> linken Seitezusätzlich noch ein Mann mit einem Heiligenschein.Es geht hier um die christliche Zentrallaussage: das ewige Leben! AberVorsicht: es geht nicht einfach um ein Leben nach dem Tod! Da<strong>von</strong> sprichtdie Heilige Schrift nicht!Aber langsam: Gott ist ewig und wer in die Freundschaft zu Ihm eintritt –das ist durch Jesus Christus möglich geworden – <strong>der</strong> kommt in SeinenEinflussbereich, bekommt teil an dem, was Gott ist – Er ist ewig!Der Mensch stirbt, das gehört zu seinem Leben dazu. Es findet ein Ende.Aber Gott hält – das ist Freundschaft! – am Menschen fest und holt ihn zusich. Begreifen kann das nur <strong>der</strong>, <strong>der</strong> ahnt, was Liebe und Freundschaftbedeuten!Auf dem Bild nun finden wir etwas ausgedrückt, was wir im Credo beten:„Hinabgestiegen in das Reich des Todes“. Was macht Jesus da?Im 1. Petrusbrief (3,19) lesen wir: „So ist er (Christus) auch zu den Geisterngegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt“. Dahintersteht die Frage: Was ist mit all denen, die zeitlich gesehen „vor“ Christuslebten, die gar nicht die Möglichkeit hatten, in die Freundschaft zu Ihm zufinden? Nach <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong> Kirche geht Er am Karsamstag, demliturgisch so furchtbar passiven Tag, zu Ihnen, in den Bereich des Todesund holt sie in Seinen Einflussbereich hinein: Auf dem Bild ergreift Er dieHand <strong>von</strong> Adam und Eva, im Hintergrund erscheint Johannes <strong>der</strong> Täuferund zeigt auf Ihn, wie schon vorher am Jordan. Jesus steht über zweiBrettern, die die Deckel <strong>der</strong> Särge sind, in denen Adam und Eva lagen.Darunter liegt gefesselt <strong>der</strong> Fürst des Todes, Satan, <strong>der</strong> keine Macht mehrhat: alle Schlüssel und Schlösser, mit denen er die Menschen band, fallenweg. Welche Schlüssel sind das: die Fessel, die mein Misstrauen in Gottmir anlegt; mein Unglaube, <strong>der</strong> mich nicht den Weg Gottes gehen lässt;mein Egoismus, <strong>der</strong> mich nicht sehen lässt, zu welcher Freiheit mich Gottbefreien will. Dabei hat <strong>der</strong> teuflische Versucher natürlich seine Hände imSpiel!Der griechische Name <strong>der</strong> Grabeskirche in Jerusalem heißt „Anastasis“,Kirche <strong>der</strong> Auferstehung. Dort ist fast körperlich erfahrbar, wasAuferstehung ermöglicht:Wer in die Grabkammer hineingehen will, muss sich bücken. Zuerst kommter in einen Vorraum, dann, mit einem noch niedrigeren Eingang, in dieeigentliche Grabkammer. Mann kann nur alleine durch die Tür gehen undauch drin ist wenig mehr Platz als für 3-4 Personen. Die Auferstehung, dieJesus uns, mir erschließt, ist die Teilnahme an Seinem Leben, an SeinerGemeinschaft mit dem Vater. Auf unserem Bild zieht er Adam und Ava inSeinen Bereich hinein. Oft können wir bei unseren Zeitgenossen dieVorstellung hören, dass sie an ein himmlisches Weiterleben glauben, das

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