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November 2010 bis Februar 2011 - Evangelische Kirchengemeinde ...

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2<br />

Angedacht<br />

Die hebräische Bibel erzählt im 2. Buch<br />

Mose davon, dass die Israeliten als Sklaven<br />

in Ägypten lebten. Sie sehnten sich nach<br />

Freiheit. „Lass mein Volk ziehen!“ hatte ihr<br />

Anführer Mose vom Pharao gefordert. Vergeblich.<br />

Der Pharao brauchte die Israeliten<br />

als Arbeitskräfte. Frösche, Mücken, Heuschrecken,<br />

Viehseuche, Hagel - viele Plagen<br />

hatten den Pharao nicht erweichen können.<br />

Bis auf die letzte grausame Plage, von der<br />

die Kinder Israels verschont blieben<br />

(pessach = verschonen).<br />

Da rief Mose sein Volk zusammen und<br />

sagte: „Macht Euch bereit zum Aufbruch. In<br />

dieser Nacht ziehen wir frei. Gott hat es gesagt.“<br />

Am Abend wurde in allen Häusern der<br />

Israeliten ein eiliges Mahl zubereitet. Es<br />

reichte noch nicht einmal dazu, den Brotteig<br />

durchsäuern zu lassen.<br />

Zur Erinnerung an diese Nacht und an<br />

den geglückten Auszug feiert Israel <strong>bis</strong> heute<br />

das jährliche Passahfest. Es dauert eine Woche<br />

und beginnt mit dem Sederabend zu<br />

Hause. Familie und Gäste kommen zu einem<br />

festlichen Abendessen zusammen. Niemand<br />

soll an diesem Abend allein sein. Die Kinder<br />

spielen bei der Feier eine ganz wichtige Rol-<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

Olpe, Frankfurter Str. 17<br />

Redaktion: Olaf Hähner, Daniela<br />

Herling, Kerstin Klein,<br />

Wolfgang Schaefer<br />

Gestaltung &<br />

V.i.S.d.P: Wolfgang Schaefer<br />

Auflage: 5.000 Stück<br />

Druck: Gemeindebriefdruckerei,<br />

Groß Oesingen<br />

Redaktionsschluss: 4.1.<strong>2011</strong><br />

le. Das jüngste Kind fragt nach der Bedeutung<br />

dieses Abends: „Warum unterscheidet<br />

sich diese Nacht von allen anderen<br />

Nächten?“ Der Vater antwortet darauf mit der<br />

Überlieferung von der Errettung aus Ägypten,<br />

von dem Zug durch das Meer, der unüberwindlichen<br />

Grenze.<br />

Die Gaben auf dem Tisch helfen zu erzählen.<br />

Bittere Kräuter erinnern an die Sklavenzeit.<br />

Charoset, ein brauner Früchtebrei, erinnert<br />

an den Mörtel, aus dem die Sklaven Ziegel<br />

brennen mussten. Das ungesäuerte Brot<br />

erinnert an die Mühsal des Broterwerbs und<br />

an die Eile, in der man aufbrach. Der Wein ist<br />

Zeichen der Freude. Ein Bogen spannt sich<br />

über unser Leben vom „Schweiß des Angesichts“<br />

zur Lebensfreude. Brot und Wein<br />

nimmt der Vater, hält sie hoch und preist den<br />

Schöpfer des Lebens: „Dies ist das Brot der<br />

Tränen, das unsere Väter gegessen haben.<br />

Wer hungrig ist, der komme und esse mit<br />

uns. Wer in Not ist, der feiere mit uns das<br />

Passah. Dieses Jahr noch Sklaven. Nächstes<br />

Jahr frei.“<br />

Das Neue Testament berichtet, dass Jesus<br />

selbstverständlich in dieser Tradition lebte.<br />

Als Kind wird er in dieser Weise das<br />

Passah mit seinen Eltern gefeiert haben. An<br />

seinem letzten Abend in Jerusalem - „in der<br />

Nacht, da er verraten ward“ - feierte er es mit<br />

den Jüngern. Ob Jesus damals schon seinem<br />

eigenen Tod im Voraus eine heilsgeschichtliche<br />

Deutung gegeben hat, darf gefragt<br />

werden. Der Bericht vom letzten<br />

Passahmahl Jesu ist nicht historischer Art,<br />

sondern von liturgischen Elementen der frühchristlichen<br />

Gottesdienste geprägt. Aber unzweifelhaft<br />

kommt dieser Abschiedsfeier wie<br />

allen Mahlfeiern Jesu eine große Bedeutung<br />

zu. In ihnen spiegelt sich seine Botschaft

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