November 2010 bis Februar 2011 - Evangelische Kirchengemeinde ...
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4<br />
Wissenswertes zum Abendmahl<br />
Die Bedeutung des Abendmahls<br />
Neben der Taufe ist das Abendmahl das<br />
zweite Sakrament, das die evangelische Kirche<br />
kennt (unsere katholischen Geschwister<br />
kennen bekanntlich mehr Sakramente, nämlich<br />
sieben). Die Bezeichnung „Abendmahl“<br />
erinnert an das letzte Mahl Jesu mit seinen<br />
Jüngern vor seinem Tod am Kreuz von Golgatha.<br />
Um an dieses Ereignis zu erinnern,<br />
feiern wir in Olpe jedes Jahr einen zentralen<br />
Abendmahlgottesdienst am Gründonnerstag<br />
in Drolshagen.<br />
Bei jeder Abendmahlfeier werden die Einsetzungsworte<br />
Jesu gesprochen, die sich in<br />
ähnlicher Form in allen vier Evangelien finden.<br />
Sie enthalten in konzentrierter Form die<br />
Bedeutung des Abendmahls: „Nehmet hin<br />
und esset, das ist mein Leib, der für euch gegeben<br />
wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis.<br />
(…) Nehmet hin und trinket alle daraus.<br />
Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem<br />
Blut, das für euch vergossen wird zur<br />
Vergebung der Sünden. Solches tut, sooft<br />
ihr’s trinket, zu meinem Gedächtnis.“ Neben<br />
dieser wichtigsten Wurzel hat das Abendmahl<br />
aber noch weitere im Neuen Testament.<br />
Es geht auch zurück auf<br />
➢ die Mahlzeiten und Feste, die Jesus mit<br />
seinen Jüngern und Mitmenschen gehalten<br />
hat: Jesus pflegte Tischgemeinschaft<br />
mit allen, gerade auch mit den Sündern,<br />
um allen – auch ohne Worte – zeigen zu<br />
können: ihr seid aufgenommen in das<br />
Reich Gottes.<br />
➢ die Erscheinungsmahle des Auferstandenen.<br />
In der Geschichte von den Emmaus-<br />
Jüngern heißt es: „… da mit ihnen zu Tische<br />
saß, nahm er das Brot, dankte,<br />
brach’s und gab’s ihnen. Da wurden ihre<br />
Augen geöffnet, und sie erkannten ihn …“<br />
(Lukas 24, 30f.)<br />
Das Abendmahl schließt in seiner Bedeutung<br />
damit Tod und Auferstehung von Jesus<br />
Christus ein; die Vergebung der Sünden und<br />
damit die Befreiung zu neuem Leben werden<br />
uns in diesem Sakrament immer wieder zugesprochen.<br />
Weitere Aspekte der Abendmahlsliturgie<br />
Die Feier des Abendmahls ist ein Dankeschön<br />
für das, was Gott durch Jesus Christus<br />
für uns getan hat (in der katholischen Kirche<br />
heißt das Abendmahl deshalb „Eucharistie“ –<br />
Danksagung). Das gemeinsame Mahl ist ein<br />
Zeichen des Friedens. Manchmal heben wir<br />
das besonders hervor, wenn wir uns den<br />
Friedensgruß geben. Die im Abendmahl erlebte<br />
Gemeinschaft machen wir dadurch erfahrbar,<br />
dass wir uns in einem (Halb-)Kreis<br />
um bzw. vor dem Altar versammeln.<br />
Eine besondere Form der Abendmahlfeier<br />
ist das Tischabendmahl. Hier erinnert man<br />
sich an die Speisungsgeschichten im Neuen<br />
Testament, wenn Brot und Wein vom Altar<br />
her durch Helfer und Helferinnen zu der auf<br />
den Plätzen verbleibenden Gemeinde gebracht<br />
werden.<br />
Wer darf zum Abendmahl kommen?<br />
Diese Frage hat die christlichen Kirchen<br />
immer wieder beschäftigt. Immer noch bedenkenswert<br />
finde ich die Antwort, die der<br />
Heidelberger Katechismus von 1563 gibt:<br />
„Alle, die sich selbst um ihrer Sünde willen<br />
missfallen und doch vertrauen, dass Gott ihnen<br />
vergeben hat.“<br />
Olaf Hähner