PFARRBRIEF OSTERN 2009 ELIXHAUSEN - Pfarre Elixhausen
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Pfarrverbände – Zu Tode rationalisieren oder neue Chance<br />
Sparpakete, Zusammenlegungen allerorten - auch in der Kirche? Muss<br />
unsere Kirche sich auch gesund schrumpfen oder schrumpft sie sich zu<br />
Tode?<br />
Viele Menschen befällt Sorge, wenn sie an die Zukunft der <strong>Pfarre</strong>n denken.<br />
Schon jetzt steht nicht mehr in jeder <strong>Pfarre</strong> ein <strong>Pfarre</strong>r vollzeitlich für die<br />
Seelsorge zur Verfügung und über kurz oder lang trifft es jetzt auch die<br />
<strong>Pfarre</strong>n in Stadtnähe.<br />
Es gibt mehrere Gründe für diese Entwicklung.<br />
a. der Priestermangel. Die Frage der Zulassungsbedingungen zum<br />
Priesteramt ist wieder einmal Thema der Medien und viele, die mit<br />
ganzem Herzen katholisch sind, leiden daran, dass sich im Moment<br />
nichts zu bewegen scheint. Freilich hat der Priestermangel auch mit<br />
dem Glaubwürdigkeitsverlust aller großen gesellschaftlichen Gruppen,<br />
wie Parteien und Gewerkschaften zu tun. Man darf aber die Gründe in<br />
der Kirche selbst nicht übersehen.<br />
b. der Geldmangel. Abnehmende Mitgliederzahlen aus den oben genannten<br />
Gründen bedeuten abnehmende Einnahmen. Gäbe es Priester<br />
für jede Kleinstpfarre, könnten sie nicht mehr bezahlt werden.<br />
Nicht zu vergessen sind zwei weitere Entwicklungen:<br />
c. das 2. Vatikanische Konzil brachte ein neues altes Kirchenbild zum<br />
Vorschein: Eine <strong>Pfarre</strong> besteht nicht darin, dass ein <strong>Pfarre</strong>r alles für die<br />
anderen tut. Grundsätzlicher als die Weihe ist die gemeinsame Taufe<br />
aller. Und jedes Pfarrmitglied ist mit seinen oder ihren spezifischen<br />
Begabungen unverzichtbar für eine christliche Gemeinde.<br />
Deshalb brauchen <strong>Pfarre</strong>n zum Überleben nicht unbedingt einen<br />
<strong>Pfarre</strong>r – man schaue nur in Basisgemeinden in Südamerika, die es alle<br />
nicht gäbe, wenn sie nicht ohne <strong>Pfarre</strong>r zu leben gelernt hätten. Die<br />
Kirchenleitung hätte sicherzustellen, dass in jeder Gemeinde am Sonntag<br />
Eucharistie gefeiert werden kann. Daran, dass das nicht geschieht,<br />
leiden wir.<br />
Wichtig ist – gerade in Krisenzeiten - dass eine christliche Gemeinde<br />
ihre Grundvollzüge lebt: dass sie Gottesdienste feiert (Eucharistie, aber<br />
auch Wortgottesdienste, Andachten, Abend- und Morgenlob…), dass<br />
sie den Glauben weitergibt und Menschen eine spirituelle Heimat gibt,<br />
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