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europäischer rat in köln - schlussfolgerungen des vorsitzes - Europa

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II. Das Konzept<br />

Der Europäische Beschäftigungspakt sollte zur Verwirklichung <strong>des</strong> Ziels e<strong>in</strong>es hohen Beschäftigungsniveaus<br />

<strong>in</strong> ganz <strong>Europa</strong> unter Wahrung der Stabilität <strong>des</strong> Preisniveaus beitragen. Dabei<br />

müssen Konzepte wie E<strong>in</strong>zelmaßnahmen der Politik darauf h<strong>in</strong> geprüft werden, ob sie geeignet<br />

s<strong>in</strong>d, das Entstehen neuer Arbeitsplätze zu fördern oder bestehende Arbeitsplätze zu sichern.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus muß das Zusammenspiel zwischen nationaler und <strong>europäischer</strong> Beschäftigungspolitik<br />

effizient verlaufen. Die primär auf nationalstaatlicher Ebene liegende Aufgabe, die Voraussetzungen<br />

für mehr Beschäftigung und Wachstum herbeizuführen, muß auf e<strong>in</strong>er europäisch abgestimmten<br />

struktur- und niveaupolitischen St<strong>rat</strong>egie basieren. So läßt sich der mit der Europäischen<br />

Wirtschafts- und Währungsunion geschaffene Rahmen für mehr wirtschaftliche Dynamik bestmöglich<br />

nutzen. Bei der Festlegung und Durchführung der Geme<strong>in</strong>schaftspolitiken und -maßnahmen<br />

muß dies berücksichtigt werden. Insbesondere muß die Unterstützung aus den Strukturfonds und<br />

dem Kohäsionsfonds, die im Rahmen der Agenda 2000 reformiert wurden, die Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen fördern. Die Mitteilung der Kommission nach Artikel 127 <strong>des</strong> EG-Vertrags <strong>in</strong> der<br />

Fassung <strong>des</strong> Amsterdamer Vertrags enthält hierzu wichtige Aussagen. Der Bericht der Kommission<br />

über "<strong>Europa</strong> als Wirtschaftse<strong>in</strong>heit" könnte als wichtige Arbeitsunterlage ebenfalls zum Europäischen<br />

Beschäftigungspakt beitragen.<br />

Der Europäische Beschäftigungspakt muß drei Zielen gerecht werden, damit e<strong>in</strong> starkes nicht<strong>in</strong>flationäres<br />

und beschäftigungswirksames Wachstum erreicht wird; er muß<br />

- auf e<strong>in</strong> möglichst spannungsfreies Zusammenwirken von Lohnentwicklung, F<strong>in</strong>anz- und<br />

Geldpolitik h<strong>in</strong>wirken;<br />

- die koord<strong>in</strong>ierte Beschäftigungsst<strong>rat</strong>egie im Rahmen <strong>des</strong> Luxemburg-Prozesses weiterentwickeln<br />

und noch besser umsetzen;<br />

- entsprechend dem Cardiff-Prozeß die Strukturreformen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und <strong>des</strong> Funktionierens der Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalmärkte verstärken.<br />

Jeder der genannten drei Politikbereiche hat jeweils Bedeutung und Gewicht im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

kohärenten und auf dauerhaften Erfolg ausgerichteten Beschäftigungsst<strong>rat</strong>egie, an der wir<br />

zusammen mit den Sozialpartnern arbeiten müssen. Die Aktionsfelder ergänzen und verstärken sich<br />

gegenseitig; ke<strong>in</strong>es kann <strong>in</strong><strong>des</strong> das andere ersetzen:<br />

Erstens kommt es darauf an, die bestehenden Produktions- und Beschäftigungspotentiale bestmöglich<br />

zu nutzen. Zugleich gilt es, e<strong>in</strong> hohes Investitionsniveau zu erreichen, damit über die Ausweitung<br />

der Produktionskapazitäten dauerhaft höhere Wachstums<strong>rat</strong>en und mehr Arbeitsplätze<br />

ermöglicht werden. Hierfür muß das Beschäftigungspotential voll ausgeschöpft werden, das e<strong>in</strong>e<br />

Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, e<strong>in</strong>e bessere E<strong>in</strong>beziehung m<strong>in</strong>derqualifizierter<br />

Arbeitnehmer sowie gesamt- und e<strong>in</strong>zelwirtschaftliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, welche zusätzliche<br />

Investitionen <strong>in</strong> Sach- und Humankapital rentabel machen, bieten.<br />

Zweitens ist durch e<strong>in</strong>e geeignete Arbeitsmarkt- und Ausbildungspolitik darauf h<strong>in</strong>zuwirken, daß<br />

das Arbeitsangebot und die Arbeitsnachfrage bestmöglich zue<strong>in</strong>ander passen.<br />

150/1/99 REV 1 ANHÄNGE D<br />

CAB 7

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