GD H Anwendung bewährter Methoden bei der Rechtshilfe in ...

GD H
Anwendung bewährter Methoden bei der
Rechtshilfe in Strafsachen
Erklärungen der EU-Mitgliedstaaten
Europäisches Justitielles Netz
SN 1371/00 ajs/RS/db 1
DE

INHALT
GEMEINSAME MASSNAHME vom 29. Juni 1998 - vom Rat aufgrund von Artikel K.3 des
Vertrags über die Europäische Union angenommen - über die Anwendung bewährter
Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen (98/427/JHA) ..........................................................3
Erklärungen zur Anwendung bewährter Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen durch
die Mitgliedstaaten der EU................................................................................................................6
Belgien........................................................................................................................................7
Dänemark ................................................................................................................................19
Deutschland .............................................................................................................................22
Griechenland ...........................................................................................................................24
Spanien.....................................................................................................................................25
Frankreich ...............................................................................................................................27
Irland........................................................................................................................................30
Italien .......................................................................................................................................33
Luxemburg ..............................................................................................................................35
Niederlande..............................................................................................................................40
Österreich ................................................................................................................................42
Portugal....................................................................................................................................45
Finnland...................................................................................................................................47
Schweden .................................................................................................................................49
Vereinigtes Königreich ...........................................................................................................51
SN 1371/00 ajs/RS/db 2
DE

SN 1371/00 ajs/RS/db 3
DE

SN 1371/00 ajs/RS/db 4
DE

SN 1371/00 ajs/RS/db 5
DE

ERKLÄRUNGEN ZUR ANWENDUNG BEWÄHRTER METHODEN BEI DER
RECHTSHILFE IN STRAFSACHEN DURCH DIE MITGLIEDSTAATEN DER EU
SN 1371/00 ajs/RS/db 6
DE

BELGIEN 1
Zum Zwecke der Durchführung der Gemeinsamen Maßnahme vom 29. Juni 1998 - vom Rat aufgrund
von Artikel K.3 des Vertrags über die Europäische Union angenommen - über die Anwendung
bewährter Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen (Amtsblatt Nr. L 191 vom 7.7.1998,
S. 1-3) und zur Verbesserung der praktischen Modalitäten der Rechtshilfe zwischen den Mitgliedstaaten
der Europäischen Union werden die Justizbehörden ersucht, bei der Übermittlung und Erledigung
von Rechtshilfeersuchen in ihrer Eigenschaft als ersuchte oder ersuchende Behörden künftig
folgende Grundsätze anzuwenden.
Mit diesen Grundsätzen soll die Erledigung von Rechtshilfeersuchen anderer Mitgliedstaaten durch
Belgien verbessert und beschleunigt (A) und die Qualität der belgischen Ersuchen im Hinblick auf
deren adäquate Erledigung durch den ersuchten Mitgliedstaat gesteigert werden (B).
A. An die belgischen Behörden gerichtete Rechtshilfeersuchen
A.1. Bestätigung des Eingangs von Rechtshilfeersuchen
Die Justizbehörden sind verpflichtet, den Eingang eines Rechtshilfeersuchens oder eines im
Hinblick auf die Erledigung eines Ersuchens gestellten schriftlichen Auskunftsersuchens, das
entweder unmittelbar von Justizbehörde zu Justizbehörde oder über das Justizministerium
übermittelt worden ist, stets postwendend zu bestätigen, wenn der ersuchende Mitgliedstaat
ausdrücklich darum bittet.
1
Gemeinsamer Runderlaß des (belgischen) Justizministers und des (belgischen) Kollegiums
der Generalprokuratoren (Collège des Procureurs généraux) betreffend die Anwendung
bewährter Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen mit den anderen Mitgliedstaaten der
Europäischen Union
SN 1371/00 ajs/RS/db 7
DE

Zusammen mit der Eingangsbestätigung sind Name und Kontaktadresse (einschließlich
Telefon- und Faxnummern sowie - erforderlichenfalls - Handy-Nummer und E-Mail-Adresse)
der Behörde und - soweit möglich - der mit der Erledigung des Ersuchens befaßten Person
mitzuteilen.
Die Bestätigung des Eingangs erfolgt unter Verwendung des Formblatts EJR1 (siehe
Anhang).
A.2. Gleichbehandlung der Ersuchen anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union und der
innerbelgischen Ersuchen
Die Justizbehörden behandeln die Ersuchen anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union
genauso wie die Ersuchen, die von anderen belgischen Justizbehörden an sie gerichtet
werden.
Gemäß diesem Grundsatz behandeln sie vorrangig die Ersuchen, die von den ersuchenden
Behörden eindeutig mit dem Vermerk "dringend" gekennzeichnet sind.
A.3. Unterrichtung über die bei der Erledigung eines Ersuchens entstandenen Schwierigkeiten
und/oder Verzögerungen
Wenn das gestellte Ersuchen nicht oder nur teilweise erledigt werden kann, teilen die zuständigen
Justizbehörden dies den ersuchenden Behörden mit.
Diese Mitteilung kann per Fax unter Verwendung des Formblatts EJR2 (siehe Anhang) erfolgen.
Wenn die Umstände es rechtfertigen, kann die Mitteilung auch mündlich entweder
unmittelbar oder über das Amt der nationalen Magistrate (Office des magistrats nationaux)
erfolgen.
In der Mitteilung werden die Schwierigkeiten dargelegt, die bei der Erledigung des Ersuchens
auftraten, und ggf. Maßnahmen vorgeschlagen, die die ersuchenden Behörden zur Lösung des
Problems ergreifen könnten.
Die zuständigen Justizbehörden unterrichten die ersuchenden Behörden ebenso in allen
Fällen, in denen die Rechtshilfe nicht oder nicht vollständig innerhalb der vom ersuchenden
Mitgliedstaat gesetzten Frist geleistet werden kann. In der betreffenden Mitteilung wird gegebenenfalls
darauf hingewiesen, wann die erbetene Rechtshilfe voraussichtlich geleistet wird.
SN 1371/00 ajs/RS/db 8
DE

B. Von den belgischen Behörden gestellte Rechtshilfeersuchen
B.1. Einhaltung der internationalen Verpflichtungen
Wenn die zuständigen Justizbehörden ein Rechtshilfeersuchen in Strafsachen stellen, tragen
sie dafür Sorge, daß dies im Einklang mit dem einschlägigen Vertrag oder sonstigen anwendbaren
internationalen Übereinkünften geschieht. Bestehen Zweifel hinsichtlich der anwendbaren
Bestimmung oder der Möglichkeit, eine bestimmte Erledigungshandlung vornehmen zu
lassen, so sollte Kontakt mit dem Amt der nationalen Magistrate (Office des magistrats
nationaux) oder dem Dezernat für Einzelfälle im Bereich der Rechtshilfe in Strafsachen beim
Justizministerium aufgenommen werden, die in ihrer Eigenschaft als belgische Kontaktstellen
im Rahmen des Europäischen Justitiellen Netzes über die zweckdienlichen Informationen verfügen.
B.2. Mit dem Ersuchen zu übermittelnde Angaben
Die Justizbehörden sorgen dafür, daß in dem Ersuchen über die gemäß dem anwendbaren
internationalen Übereinkommen zu übermittelnden Angaben hinaus Name und
Kontaktadresse (einschließlich der Telefon- und Faxnummern) der Behörde und - sofern
möglich - der Person, die das Ersuchen gestellt hat, aufgeführt werden.
Wenn die Justizbehörden ein Ersuchen mit dem Vermerk "dringend" kennzeichnen oder für
dessen Erledigung eine Frist setzen, legen sie die Gründe für die Dringlichkeit oder für die
gesetzte Frist dar.
Wenn sie es in Anbetracht der Dringlichkeit oder der Umstände im Einzelfall im Hinblick auf
die Ermittlungen in Belgien für notwendig halten, bitten die Justizbehörden die ersuchte
Behörde ausdrücklich um Übersendung einer Eingangsbestätigung.
Rechtshilfeersuchen an andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union werden künftig unter
Verwendung des Formblatts EJR3 gestellt.
SN 1371/00 ajs/RS/db 9
DE

C. Belgische Kontaktstellen des Europäischen Justitiellen Netzes
C.1. Justizministerium - Dezernat für Einzelfälle im Bereich der internationalen Rechtshilfe in
Strafsachen
Justizministerium - Direction Générale de la Législation Pénale et des Droits de l'Homme
(Generaldirektion Strafgesetzgebung und Menschenrechte) - Service des Cas Individuels en
matière de Coopération Judiciaire Internationale (Dezernat für Einzelfälle im Bereich der
internationalen Rechtshilfe in Strafsachen), 115, Boulevard de Waterloo, 1000 Bruxelles
L. DEMOL (Chef de Service/Dezernatsleiter)
Tel. (00 32) 02/542.67.76
E-Mail luc.demol@just.fgov.be *
J.P. MUES (F)
Tel. (00 32) 02/542.67.50
E-Mail jeanpaul.mues@just.fgov.be *
E. VERBERT (NL)
Tel. (00 32) 02/542.67.59
E-Mail erik.verbert@just.fgov.be *
Faxnr. des Dezernats (00 32) 02/542.67.67
*
Anmerkung: Da Mitteilungen per E-Mail nicht gesichert sind, wird von der Übermittlung
vertraulicher Daten sowie personenbezogener Daten per E-Mail dringend abgeraten.
SN 1371/00 ajs/RS/db 10
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C.2. Amt der nationalen Magistrate (Office des Magistrats Nationaux)
3, Rue des Quatre Bras, 1000 Bruxelles
Sekretariat
Tel. (00 32) 02/508.61.40
Fax (00 32) 02/511.22.74
E-Mail nat.mag.nat@skynet.be *
HANDY-NUMMERN
Herr A. VANDOREN (32) 075 678 007
Herr S. BRAMMERTZ (32) 075 244 171
Frau M. CONINSX (32) 075 774 297
D. Bereitschaftsdienst (permanence) des Allgemeinen Polizeiunterstützungsdienstes (Service
Général d'Appui Policier) (SGAP) - Abteilung für polizeiliche Zusammenarbeit (Division
de Coopération Policière)
Der Bereitschaftsdienst der Abteilung für internationale polizeiliche Zusammenarbeit des SGAP
dient nur in den Fällen als Kontaktstelle, in denen das Dezernat für Einzelfälle im Bereich der internationalen
Rechtshilfe in Strafsachen und das Amt der nationalen Magistrate nicht unmittelbar
erreichbar sind.
Die Abteilung für internationale polizeiliche Zusammenarbeit des SGAP und insbesondere das
Nationale Zentralbüro der Interpol können für die Übermittlung der Urschrift eines Rechtshilfeersuchens
nicht herangezogen werden. Der Interpol-Weg steht nur für die Übermittlung von Vorabkopien
eines Rechtshilfeersuchens zur Vorbereitung der Erledigung zur Verfügung, wobei die
Übermittlung des eigentlichen Ersuchens über die vorschriftsmäßigen Wege zu erfolgen hat - d.h.
durch unmittelbare Übermittlung zwischen den Justizbehörden (im Schengen-Rahmen grundsätzlich)
oder über das Justizministerium (außerhalb des Schengen-Rahmens).
13, Rue des Quatre Bras, 1000 Bruxelles
Tel. (00 32) 02/508.73.72
(00 32) 02/508.74.47
Fax (00 32) 02/511.92.49
________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 11
DE

ANHANG ERJ 1
KOPF
Ersuchte belgische
Justizbehörden
Anschrift
Allg. Tel.-Nr. 00 32
Allg. Fax-Nr. 00 32
(Allg. E-Mail-Adresse)
EMPFÄNGER
Ersuchende ausländische Justizbehörde
Mit der Sache befaßte(r) Richter(in) (magistrat):
Herr/Frau ,
Tel.: 00 32, Fax: 00 32
(E-Mail:)
(EILT SEHR)
Datum :
Abschriften : ggf. Auflistung der anderen Empfänger
Ihr Zeichen : Zeichen der zuständigen ausländischen Behörde
Unser Zeichen : Zeichen der zuständigen belgischen Behörde
Betr. : Rechtshilfeersuchen vom ….. - betreffend (Name, Geburtsdatum) -
Eingangsbestätigung
Sehr geehrter Herr /Sehr geehrte Frau,
hiermit bestätige ich den Eingang Ihres Schreibens vom ….. betreffend das von dem (der)
Richter(in) Herrn/Frau ….. in (Ort) gestellte Rechtshilfeersuchen vom ….. .
Der (Die) Richter(in) Herr/Frau ….. in (Ort) wurde mit der Erledigung des Ersuchens befaßt. Im
Bedarfsfall können Sie sich auch mit Herrn/Frau ….. (Anschrift, Tel./Fax/E-Mail) in Verbindung
setzen.
SN 1371/00 ajs/RS/db 12
DE

Ich werde Sie so bald wie möglich von den Ergebnissen der Erledigung des Rechtshilfeersuchens in
Kenntnis setzen.
(Schlußformel)
(Unterschrift)
SN 1371/00 ajs/RS/db 13
DE

ANHANG ERJ 2
KOPF
Ersuchte belgische
Justizbehörde
= Empfänger des Rechtshilfeersuchens
Anschrift
Allg. Tel.-Nr. 00 32
Allg. Fax-Nr. 00 32
(E-Mail-Adresse)
EMPFÄNGER
Ersuchende ausländische Justizbehörde
= Absender des Rechtshilfeersuchens
Mit der Sache befaßte(r) Richter(in) (magistrat):
Herr/Frau
Tel.: 00 32, Fax: 00 32
(E-Mail)
(EILT SEHR)
Datum :
Abschriften : ggf. Auflistung der anderen Empfänger
Ihr Zeichen : Zeichen der zuständigen ausländischen Justizbehörde
Unser Zeichen : Zeichen der zuständigen belgischen Justizbehörde
Betr. : Rechtshilfeersuchen vom ….. - betreffend (Name, Geburtsdatum) -
Erledigung des Rechtshilfeersuchens - Nichterledigung/teilweise Erledigung
Sehr geehrter Herr/Sehr geehrte Frau,
unter Bezugnahme auf Ihr Schreiben vom ….. betreffend das von dem (der) Richter(in) Herrn/Frau
….. in (Ort) gestellte Rechtshilfeersuchen vom ….. und mein Schreiben betreffend die Bestätigung
des Eingangs dieses Ersuchens darf ich Ihnen mitteilen, daß das Rechtshilfeersuchen
SN 1371/00 ajs/RS/db 14
DE

• nicht erledigt werden konnte
• nur teilweise erledigt werden konnte, und zwar nur hinsichtlich (...)
• bis zu dem von Ihnen vorgeschlagenen Termin nicht erledigt werden konnte.
Gründe für die Nichterledigung/teilweise Erledigung:
Die Erledigung der restlichen Rechtshilfehandlungen erfolgt am / seit dem (Datum).
Im Hinblick auf eine leichtere Erledigung des Rechtshilfeersuchens wäre ich Ihnen dankbar, wenn
Sie uns folgende Zusatzinformationen übermitteln könnten:
Über den weiteren Verlauf dieser Sache werde ich Sie auf dem laufenden halten.
(Schlußformel)
SN 1371/00 ajs/RS/db 15
DE

ANHANG ERJ 3
KOPF
Ersuchende belgische
Justizbehörde
Anschrift
Allg. Tel.-Nr. 00 32
Allg. Fax-Nr. 00 32
(Allg. E-Mail-Adresse)
EMPFÄNGER
Ersuchte ausländische Justizbehörde
Mit der Sache befaßte(r) Richter(in) (magistrat):
Herr/Frau,
Tel.: 00 32, Fax: 00 32
(E-Mail:)
(EILT SEHR) - ÜBERMITTLUNGSWEG
Datum :
Abschriften : ggf. Auflistung der anderen Empfänger
Ihr Zeichen : Zeichen der zuständigen ausländischen Justizbehörde
Unser Zeichen : Zeichen der zuständigen belgischen Justizbehörde (Aktenzeichen)
Betr. : Rechtshilfeersuchen - betreffend (Name, Geburtsdatum) -
RECHTLICHE BEGRÜNDUNG
Wir, Richter(in) (Name) in (Ort), bitten den (die) zuständige(n) Richter(in) in (Ort) oder alle anderen
Richter in (ersuchter Staat), die Erledigung des nachstehend aufgeführten Rechtshilfeersuchens
in Strafsachen in Anwendung der folgenden Übereinkünfte zu veranlassen:
SN 1371/00 ajs/RS/db 16
DE

• Europäisches Übereinkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen
• Übereinkommen vom 19. Juni 1990 zur Durchführung des Übereinkommens von Schengen
• Benelux-Vertrag vom 27. Juni 1962 über Auslieferung und Rechtshilfe in Strafsachen
• Übereinkommen der Vereinten Nationen vom 20. Dezember 1988 gegen den unerlaubten
Verkehr mit Suchtstoffen
• (Anwendung eines bilateralen Abkommens)
ANGABEN ZUR PERSON DES/DER VERDÄCHTIGEN:
• Herr/Frau (Name) alias
• geboren am (...) in (...)
• Wohnort
• (Personenstand)
• (ggf. sonstige Angaben zur Person des Verdächtigen, z.B. Personenbeschreibung, Beschreibung
seiner Lebensweise ... - Lichtbilder bzw. Fingerabdrücke können in der Anlage beigefügt
werden)
SACHVERHALT, RECHTLICHE WÜRDIGUNG UND STRAFMASS
Ausführliche Darstellung des für die Erledigung des Rechtshilfeersuchens relevanten
Sachverhalts
Rechtliche Würdigung der Handlungen
Gegen Herrn/Frau liegt folgender Verdacht vor:
Die Handlungen erfüllen den Straftatbestand/die Straftatbestände des/der Artikel (...) des belgischen
Strafgesetzbuchs (Code pénal).
Strafmaß
Diese Straftat(en) ist (sind) mit (...) bedroht.
AUFLISTUNG DER ERBETENEN ERMITTLUNGSHANDLUNGEN MIT BEGRÜNDUNG
Wir bitten den (die) zuständige(n) Richter(in) in (Ort) um Vornahme folgender Handlungen gemäß
den anwendbaren Rechtsvorschriften:
(Auflistung der erbetenen Ermittlungshandlungen und Hinweis auf das damit verfolgte Ziel, durchnummeriert)
z.B. Durchsuchung (Ort) zum Zwecke der Auffindung (Gegenstände, Schriftstücke) in Verbindung
mit (siehe Sachverhaltsdarstellung).
Um Aufnahme eines Protokolls über die durchgeführten Ermittlungshandlungen, um dessen Übermittlung
an uns sowie um Übergabe etwaiger Beweisstücke.
SN 1371/00 ajs/RS/db 17
DE

ERLEDIGUNGSMODALITÄTEN - HINWEISE ODER VORSCHLÄGE FÜR DIE ERSUCHTEN
JUSTIZ- (UND POLIZEI-)BEHÖRDEN
Folgende Beamte/Beamtinnen der Kriminalpolizei (Police judiciaire)/ Polizei (Gendarmerie)
werden bei der Erledigung dieses Rechtshilfeersuchens anwesend sein: (...)
Für weitere Auskünfte über die Modalitäten zur Erledigung dieses Rechtshilfeersuchens stehen
Ihnen folgende Telefon- und Faxnummern zur Verfügung:
TEL: 00 32
FAX: 00 32
In Anbetracht der äußersten Dringlichkeit wurde eine Abschrift dieses Rechtshilfeersuchens unmittelbar
über Interpol übermittelt (Datum).
ANLAGEN
• Beglaubigte Abschrift der einschlägigen Rechtsvorschriften (rechtliche Würdigung der
Handlungen)
• Sonstige Anlagen
(Schlußformel)
________________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 18
DE

DÄNEMARK
Dänemarks Zentralbehörde für den Empfang und die Übermittlung internationaler Rechtshilfeersuchen
in Strafsachen ist das Justizministerium. In Dänemark werden Ersuchen von den lokalen
Polizeibehörden (den Polizeipräsidenten und dem Polizeipräsidenten der Kopenhagener Polizei),
den regionalen Staatsanwälten und dem Staatsanwalt für schwerwiegende Wirtschaftskriminalität
bearbeitet.
Das Justizministerium erstellt derzeit gerade einen für Polizei und Staatsanwaltschaft bestimmten
Leitfaden zum Thema Rechtshilfe in Strafsachen. In diesem Leitfaden werden die Gemeinsame
Maßnahme (einschließlich dieser Erklärung) und die Empfehlungen berücksichtigt, die Dänemark
im Zusammenhang mit der Bewertung seines Beitrags zur Rechtshilfe in Strafsachen erteilt wurden.
Unter Bezugnahme auf Artikel 1 Absätze 1 und 3 der Gemeinsamen Maßnahme vom 29. Juni 1998
über die Anwendung bewährter Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen möchte Dänemark
folgende Erklärung abgeben:
Rechtshilfeersuchen in Strafsachen werden nach dänischem Recht bearbeitet. Im Rahmen des
geltenden dänischen Rechts bemühen sich die dänischen Behörden um eine reibungslose und
effiziente Prüfung und Erledigung solcher Ersuchen, wobei den Ersuchen von den zuständigen
Behörden anderer Mitgliedstaaten dieselbe Priorität wie vergleichbaren Ersuchen der nationalen
Behörden eingeräumt wird.
Eingehende Ersuchen:
1. Auf Bitte des ersuchenden Staates aus einem der Gründe nach Artikel 1 Absatz 3 Buchstabe a
der Gemeinsamen Maßnahme hin bestätigen die dänischen Behörden Ersuchen oder nachträgliche
schriftliche Anfragen, es sei denn, diese Ersuchen können zügig erledigt werden.
In diesem Zusammenhang teilen die dänischen Behörden dem ersuchenden Staat mit, welcher
Behörde das Ersuchen bzw. die Anfrage zwecks Erledigung übermittelt wurde, einschließlich
der Kontaktadresse der Behörde oder der zuständigen Beamten.
SN 1371/00 ajs/RS/db 19
DE

2. Die dänischen Behörden behandeln Ersuchen, die von dem ersuchenden Staat als "dringend"
gekennzeichnet werden, in gebührender Weise, außer wenn ersichtlich ist, daß die Angelegenheit
keinen dringlichen Charakter (mehr) aufweist.
3. Kann ein Ersuchen nicht oder nicht vollständig innerhalb der von dem ersuchenden Staat
gesetzten Frist erledigt werden, so wird diesem Staat von den dänischen Behörden schnellstmöglich
Mitteilung gemacht. In dieser Mitteilung werden die Hinderungsgründe für die (vollständige)
Erledigung innerhalb der gesetzten Frist erläutert sowie präzise Angaben gemacht,
wann dies voraussichtlich geschehen wird.
Bittet der ersuchende Staat um weitere Informationen, so bemühen sich die dänischen
Behörden, diese so schnell wie möglich zu beschaffen und an den ersuchenden Staat weiterzuleiten.
4. Kann einem Ersuchen nicht oder nicht vollständig nachgekommen werden, so wird dies dem
ersuchenden Staat von den dänischen Behörden in detaillierte Form erläutert. Darüber hinaus
wird dem ersuchenden Staat mitgeteilt, inwieweit das Ersuchen erledigt werden kann, wenn
Zusatzinformationen übermittelt oder inhaltliche Änderungen vorgenommen werden. Je nach
den vorliegenden Umständen können bestimmte Fälle eingehender erörtert werden.
Ausgehende Ersuchen:
1. Die dänischen Behörden stellen Rechtshilfeersuchen in Strafsachen im Einklang mit den einschlägigen
internationalen Regelungen.
2. Die dänischen Behörden bitten nur dann um Bestätigung eines Ersuchens, wenn dies in dem
jeweiligen Fall als erforderlich betrachtet wird.
3. Die dänischen Behörden sorgen dafür, daß ein Ersuchen detaillierte Angaben zu der Behörde,
von der es gestellt wird, sowie zu den entsprechenden Kontaktpersonen enthält.
4. Die dänischen Behörden bemühen sich darum, Ersuchen schnellstmöglich den ersuchten
Staaten zu übermitteln.
SN 1371/00 ajs/RS/db 20
DE

5. Die dänischen Behörden kennzeichnen ein Ersuchen nur dann als "dringend", wenn dies
gerechtfertigt ist. Einem solchen Ersuchen werden detaillierte Erläuterungen beigefügt,
warum es als dringend eingestuft wurde.
Ersuchen, die von geringfügiger Bedeutung sind, werden von den dänischen Behörden nicht
als "dringend" gekennzeichnet.
6. Setzen die dänischen Behörden eine Frist für die Erledigung des Ersuchens, werden die
Gründe hierfür erläutert.
_____________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 21
DE

DEUTSCHLAND
Im Hinblick auf Artikel 1 Absatz 1 der Gemeinsamen Maßnahme vom 29. Juni 1998 - vom Rat
aufgrund von Artikel K.3 des Vertrages über die Europäische Union angenommen - über die
Anwendung bewährter Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen erklärt die Bundesrepublik
Deutschland:
1. Zu Artikel 1 Absatz 3 Buchstaben a und b wird darauf hingewiesen, daß die Bundesrepublik
Deutschland bereits erklärt hat, daß deutsche Behörden Bestätigungen gemäß Artikel 1
Absatz 3 Buchstaben a und b der Gemeinsamen Maßnahme über die Anwendung bewährter
Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen dann erteilen werden, wenn diese aus ihrer Sicht
geeignet sind, die Erledigung des jeweiligen Ersuchens oder der schriftlichen Anfrage zu
beschleunigen.
In den Fällen, in denen nach Maßgabe dieser Erklärung der Eingang eines Ersuchens oder
einer schriftlichen Anfrage betreffend die Erledigung eines Ersuchens bestätigt wird, werden
deutsche Behörden der ersuchenden Behörde Name und Kontaktadresse - einschließlich
Telefon- und Faxnummer - der für die Erledigung des Ersuchens zuständigen Behörde und,
soweit möglich, der zuständigen Person mitteilen.
2. Ersuchen, die von der ersuchenden Behörde eindeutig als "dringend" gekennzeichnet worden
sind, werden von deutschen Behörden, soweit dies nicht im Widerspruch zu den
Rechtsvorschriften Deutschlands steht, vorrangig behandelt. Alle Ersuchen, gleich, ob sie mit
dem Vermerk "dringend" gekennzeichnet sind oder nicht, werden nicht weniger günstig
behandelt als in Deutschland gestellte vergleichbare Ersuchen der deutschen Behörden.
3. Kann die erbetene Rechtshilfe nicht oder nur teilweise geleistet werden, so wird den
ersuchenden Behörden eine schriftliche oder mündliche Mitteilung gemacht, in der die
Schwierigkeit dargelegt wird. Soweit möglich wird angeboten, gemeinsam mit der
ersuchenden Behörde Möglichkeiten zur Überwindung der Schwierigkeiten zu prüfen.
4. Ist abzusehen, daß die Rechtshilfe nicht oder nicht vollständig innerhalb einer von dem
ersuchenden Mitgliedstaat gesetzten Frist geleistet werden kann und daß dies den
Verfahrensablauf im ersuchenden Mitgliedstaat beeinträchtigen wird, so wird dessen Behörde
unverzüglich in einer schriftlichen oder mündlichen Mitteilung und gegebenenfalls weiteren
von dieser Behörde erbetenen Mitteilungen erläutert, wann die erbetene Rechtshilfe
voraussichtlich geleistet wird.
SN 1371/00 ajs/RS/db 22
DE

5. Rechtshilfeersuchen werden eingereicht, sobald genau feststeht, welche Hilfe benötigt wird.
Bei der Kennzeichnung eines Ersuchens als "dringend" oder bei der Angabe einer Frist
werden die Gründe für die Dringlichkeit oder die Fristsetzung dargelegt. Ersuchen, die von
geringfügiger Bedeutung sind, werden nicht als "dringend" gekennzeichnet.
6. Es wird sichergestellt, daß Ersuchen im Einklang mit dem einschlägigen Vertrag oder
sonstigen internationalen Vereinbarungen eingereicht werden.
7. Bei der Einreichung von Rechtshilfeersuchen werden den ersuchten Behörden Namen und
Kontaktadresse - einschließlich Telefon- und Faxnummer - der Behörde und, soweit möglich,
der Person, die das Ersuchen gestellt haben, mitgeteilt.
8. Deutschland geht davon aus, daß die Gemeinsame Maßnahme Deutschland nicht verpflichtet,
die seit 1959 bestehenden und fortlaufend aktualisierten Richtlinien für den Verkehr mit dem
Ausland in strafrechtlichen Angelegenheiten, welche die ordnungsgemäße Abwicklung des
Rechtshilfeverkehrs mit dem Ausland sicherstellen, zu ändern.
_______________
SN 1371/00 ajs/RS/db 23
DE

GRIECHENLAND
Zur Anwendung von Artikel 1 Absätze 1 und 3 der vorgenannten Gemeinsamen Maßnahme
wünscht Griechenland die folgende Erklärung abzugeben: Zu Absatz 3 Buchstabe c: Rechtshilfeersuchen
von Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die von der ersuchenden Behörde eindeutig
als "dringend" gekennzeichnet worden sind, werden vorrangig behandelt, soweit dies nicht im
Widerspruch zu den griechischen Rechtsvorschriften steht; dies gilt vorbehaltlich der in Absatz 3
Buchstabe f genannten Bedingungen betreffend die Kennzeichnung eines Ersuchens als "dringend".
Rechtshilfeersuchen von Mitgliedstaaten der Europäischen Union werden unabhängig davon, ob sie
als "dringend" gekennzeichnet sind oder nicht, wie vergleichbare Ersuchen von griechischen
Behörden behandelt.
________________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 24
DE

SPANIEN
Das spanische Justizministerium (Technisches Generalsekretariat) verpflichtet sich in seiner Eigenschaft
als zentrale Behörde für die Anwendung von Abkommen über die Rechtshilfe in Strafsachen
gemäß Artikel 1 Absatz 1 der Gemeinsamen Maßnahme vom 29. Juni 1998, die Anwendung der
folgenden Methoden im Einklang mit dem spanischen innerstaatlichen Recht und der vorgenannten
Gemeinsamen Maßnahme zu fördern:
1. Der Eingang aller Ersuchen und diesbezüglichen schriftlichen Anfragen wird auf Bitte des
ersuchenden Mitgliedstaats hin bestätigt, wenn dieser deutlich macht, daß die Ersuchen unter
die Gemeinsame Maßnahme vom 29. Juni 1998 fallen, es sei denn, es wird rasch eine
substantielle Antwort übermittelt.
2. Bei der Bestätigung des Eingangs der Ersuchen und Anfragen oder unmittelbar im Anschluß
daran werden der ersuchenden Behörde Name und Kontaktadresse - einschließlich Telefonund
Faxnummer - der betreffenden Justizbehörde mitgeteilt, nachdem die obersten Gerichte
der autonomen Regionen zuvor um diese Informationen ersucht worden sind.
3. Bei der Weiterleitung der Ersuchen an die vorgenannten obersten Gerichte werden Ersuchen,
die von der ersuchenden Behörde eindeutig als "dringend" gekennzeichnet worden sind, vorrangig
behandelt.
4. Soweit dahin gehende Anweisungen vorliegen oder eine Nachfrage erfolgt, werden den
ersuchenden Behörden die von den ersuchten Justizbehörden erstellten schriftlichen oder
mündlichen Mitteilungen übermittelt, in denen die Schwierigkeit dargelegt wird, aufgrund
deren die erbetene Rechtshilfe nicht oder nur teilweise oder nicht innerhalb der von den
ersuchenden Behörden gesetzten Frist geleistet werden kann.
5. Ersuchen der nationalen Justizbehörden werden gemäß der obengenannten Gemeinsamen
Maßnahme möglichst frühzeitig eingereicht, sobald genau feststeht, welche Hilfe benötigt
wird; dabei wird berücksichtigt, daß bei Kennzeichnung eines Ersuchens als "dringend" die
Gründe für die Dringlichkeit oder die Fristsetzung dargelegt werden müssen.
SN 1371/00 ajs/RS/db 25
DE

6. Bei der Einreichung eines Rechtshilfeersuchens werden der ersuchten Behörde Name und
Kontaktadresse, einschließlich Telefon- und Faxnummer, der Justizbehörde, die das Ersuchen
gestellt hat, mitgeteilt.
7. Es wird in allen Fällen sichergestellt, daß die Ersuchen im Einklang mit dem einschlägigen
Vertrag oder sonstigen internationalen Vereinbarungen eingereicht werden.
8. Diese Erklärung wird der betreffenden Stelle des Rates der Richterlichen Gewalt (Consejo del
Poder Judicial) im Hinblick auf die Unterrichtung der zuständigen Justizbehörden
unterbreitet, und die Stelle wird ersucht, im Rahmen ihrer Zuständigkeit die erforderlichen
Vorkehrungen zur Umsetzung der Gemeinsamen Maßnahme zu veranlassen.
9. Diese Erklärung gilt für alle Rechtshilfeersuchen in Strafsachen, die von der eingangs
genannten zentralen Behörde übermittelt werden.
________________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 26
DE

FRANKREICH
Gemäß Artikel 1 Absätze 1 und 3 der vom Rat aufgrund von Artikel K.3 des Vertrags über die
Europäische Union angenommenen Gemeinsamen Maßnahme vom 29. Juni 1998 über die Anwendung
bewährter Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen verpflichtet sich die Französische
Republik, im Sinne dieses Artikels die Anwendung bewährter Methoden bei der Erledigung von
Rechtshilfeersuchen aus anderen Mitgliedstaaten und bei der Übermittlung von Rechtshilfeersuchen
an andere Mitgliedstaaten zu fördern.
Die Französische Republik verpflichtet sich insbesondere, die Anwendung der folgenden bewährten
Methoden zu fördern:
1. An die Französische Republik gerichtete Rechtshilfeersuchen
a) Der Eingang aller Ersuchen und schriftlichen Anfragen betreffend die Erledigung der
Ersuchen wird auf Bitte des ersuchenden Mitgliedstaats hin baldmöglichst bestätigt, es
sei denn, es wird rasch eine substantielle Antwort übermittelt. Die Eingangsbestätigung
für Ersuchen, die nicht in französischer Sprache abgefaßt sind, wird jedoch erst nach
Vorliegen der entsprechenden Übersetzung übermittelt.
b) In der Eingangsbestätigung werden Name und Kontaktadresse – einschließlich Telefonund
Faxnummer – der für die Erledigung des Rechtshilfeersuchens zuständigen Behörde
und, soweit möglich, der hierfür zuständigen Person angegeben.
c) Rechtshilfeersuchen, die von der ersuchenden Behörde eindeutig als „dringend“
gekennzeichnet worden sind, werden ohne vorherige Prüfung der Begründetheit der
Dringlichkeit vorrangig behandelt; ausländische Ersuchen, gleich, ob sie mit dem
Vermerk „dringend“ gekennzeichnet sind oder nicht, werden nicht weniger günstig
behandelt als in Frankreich gestellte vergleichbare Ersuchen der eigenen Justizbehörden.
SN 1371/00 ajs/RS/db 27
DE

d) Es wird sichergestellt, daß ausländische Ersuchen unter Berücksichtigung ihrer
Herkunft bzw. der erbetenen Handlungen formgerecht entsprechend der französischen
Strafprozeßordnung und gemäß deren Artikel 694 erledigt werden.
e) Kann das Rechtshilfeersuchen in der vorliegenden Form nicht oder nur teilweise
erledigt werden, so wird die ersuchende Behörde darüber verständigt, welche Änderungen
nach innerstaatlichem Recht erforderlich sind, und ihr wird gegebenenfalls eine
Kopie der einschlägigen Rechtsvorschriften zugestellt, die zur Lösung der bestehenden
Probleme beitragen können.
f) Es werden alle Anstrengungen unternommen, um die von der ersuchenden Behörde für
die Erledigung ihres Rechtshilfeersuchens angegebenen Fristen einzuhalten.
g) Kann die Rechtshilfe nicht oder nicht vollständig innerhalb der im Ersuchen gesetzten
Frist geleistet werden und wird durch diesen Umstand der Verfahrensablauf im
ersuchenden Mitgliedstaat beeinträchtigt, so wird dem ersuchenden Mitgliedstaat
unverzüglich schriftlich oder mündlich mitgeteilt, wann die erbetene Rechtshilfe
geleistet werden kann.
h) Es werden die Anfragen beantwortet, die die ersuchenden Behörden per Fax entweder
an die Staatsanwaltschaft, die mit der Weiterleitung der nach Artikel 53 des Schengener
Durchführungsübereinkommens gestellten Rechtshilfeersuchen beauftragt ist, oder in
anderen Fällen an die Zentralbehörde richten, um sich zu vergewissern, ob die
Erledigung ihrer Rechtshilfeersuchen vorankommt.
2. Von der Französischen Republik eingereichte Rechtshilfeersuchen
i) Es wird soweit wie möglich dafür Sorge getragen, daß die Bestimmungen einschlägiger
Übereinkommen, die die unmittelbare Übermittlung der Rechtshilfeersuchen von
Justizbehörde zu Justizbehörde vorsehen, angewandt werden.
j) Es wird sichergestellt, daß Rechtshilfeersuchen im Einklang mit dem einschlägigen
Vertrag oder sonstigen internationalen Vereinbarungen eingereicht werden.
SN 1371/00 ajs/RS/db 28
DE

k) Den ersuchten Behörden werden Name, Funktion und Kontaktadresse – einschließlich
Telefon- und Faxnummer – der Person, die das Ersuchen gestellt hat, mitgeteilt.
l) Es wird dafür Sorge getragen, daß der Gegenstand des Rechtshilfeersuchens möglichst
genau angegeben wird; insbesondere sind dabei die an Zeugen, Sachverständige oder
Beschuldigte zu richtenden Fragen aufzuführen.
m) Ersuchen, die von geringfügiger Bedeutung sind, werden nicht als „dringend“ gekennzeichnet.
Bei der Kennzeichnung eines Ersuchens als „dringend“ oder bei der Angabe
einer Frist werden die Gründe für die Dringlichkeit oder die Fristsetzung dargelegt,
insbesondere wenn dies Folgen hinsichtlich der Festnahme der Person hat, gegen die
Ermittlungen laufen.
n) Eine Eingangsbestätigung für ein Rechtshilfeersuchen wird nicht erbeten, es sei denn,
das Ersuchen ist als „dringend“ gekennzeichnet oder eine Bestätigung ist unter Berücksichtigung
der konkreten Umstände erforderlich.
Entsprechend Artikel 2 der Gemeinsamen Maßnahme verpflichtet sich das Justizministerium, die
Einhaltung der in dieser Erklärung enthaltenen Zusagen zum 31. Dezember 2000 zu überprüfen.
_______________
SN 1371/00 ajs/RS/db 29
DE

IRLAND
Diese Erklärung bezieht sich auf die Methoden, die Irland anwenden wird, wenn es Ersuchen
anderer Mitgliedstaaten um Rechtshilfe in Strafsachen erledigt und wenn es selbst solche Ersuchen
an andere Mitgliedstaaten richtet. Sie erfolgt unbeschadet der Bestimmungen des Vorschlags eines
Übereinkommens zwischen den Mitgliedsstaaten über die Rechtshilfe in Strafsachen.
Irland verpflichtet sich, die folgenden bewährten Methoden entsprechend seinem innerstaatlichen
Recht und seinen rechtlichen Verfahren zu fördern:
betreffend von anderen Mitgliedstaaten an Irland gerichtete Ersuchen
i) den Eingang aller Ersuchen und schriftlichen Anfragen betreffend die Erledigung der
Ersuchen innerhalb von 7 Werktagen nach Eingang bei der Zentralbehörde des Ministeriums
für Justiz, Gleichberechtigung und Rechtsreform zu bestätigen;
ii)
bei der Bestätigung des Eingangs der unter Ziffer i genannten Ersuchen und Anfragen der
ersuchenden Behörde den Namen und die Kontaktadresse des für die Bearbeitung des
Ersuchens zuständigen Beamten der Zentralbehörde, einschließlich der Telefon- und
Faxnummer, sowie eine Referenznummer der Sache mitzuteilen;
iii)
alle Ersuchen bei der Zentralbehörde innerhalb von 21 Werktagen nach Eingangsdatum zu
prüfen, die ersuchende Behörde über alle möglicherweise erforderlichen Änderungen des
Ersuchens zu unterrichten und der ersuchenden Behörde gegebenenfalls eine Abschrift der
einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen zu übermitteln;
iv)
sich zu bemühen, die von den ersuchenden Behörden für die Erledigung der Ersuchen
gesetzten Fristen einzuhalten; Ersuchen, die von der ersuchenden Behörde eindeutig als
"dringend" gekennzeichnet worden sind, vorrangig zu behandeln; und alle Ersuchen, gleich,
ob sie mit dem Vermerk "dringend" gekennzeichnet sind oder nicht, nicht weniger günstig zu
behandeln als vergleichbare Ersuchen der Behörden Irlands;
SN 1371/00 ajs/RS/db 30
DE

v) für die Erledigung aller Zustellungsanträge für Vorladungen, Urteile und andere
Verfahrensunterlagen entsprechend dem Ersuchen zu sorgen, sofern dies nicht gegen irisches
Recht verstößt;
vi)
in den Fällen, in denen die erbetene Rechtshilfe nicht oder nur teilweise geleistet werden
kann, den ersuchenden Behörden eine schriftliche oder mündliche Mitteilung zu machen, in
der die Schwierigkeit dargelegt wird, und soweit möglich anzubieten, gemeinsam mit der
ersuchenden Behörde Möglichkeiten zur Überwindung der Schwierigkeit zu prüfen;
vii) wenn abzusehen ist, daß die Rechtshilfe nicht oder nicht vollständig innerhalb der von dem
ersuchenden Mitgliedstaat gesetzten Frist geleistet werden kann und daß dies den
Verfahrensablauf im ersuchenden Mitgliedstaat beeinträchtigen wird, dessen Behörde
unverzüglich in einer schriftlichen oder mündlichen Mitteilung und gegebenenfalls weiteren
von dieser Behörde erbetenen Mitteilungen zu erläutern, wann die erbetene Rechtshilfe
voraussichtlich geleistet wird;
viii) die ersuchenden Behörden zu bitten, regelmäßig Kontakt mit der Zentralbehörde
aufzunehmen, um sich von den Fortschritten bei der Erledigung ihrer Ersuchen zu
vergewissern;
ix)
die ersuchende Behörde entsprechend zu unterrichten, wenn ein Ersuchen vollständig erledigt
worden ist, und der ersuchenden Behörde das gesamte Material, das im Rahmen der
Erledigung des Ersuchens zusammengetragen worden ist, nach Eingang bei der
Zentralbehörde so rasch wie praktisch möglich zu übermitteln;
x) in mehreren Sprachen einen Leitfaden des irischen Rechts und der Verfahrensvorschriften im
Zusammenhang mit der Rechtshilfe in Strafsachen bereitzustellen und diesen Leitfaden
nötigenfalls zu überarbeiten, um Änderungen des irischen Rechts und der
Verfahrensvorschriften Rechnung zu tragen;
betreffend von Irland an andere Mitgliedstaaten gerichtete Ersuchen
xi)
ein Rechtshilfeersuchen einzureichen, sobald genau feststeht, welche Hilfe benötigt wird; bei
der Kennzeichnung eines Ersuchens als "dringend" oder bei der Angabe einer Frist die
Gründe für die Dringlichkeit oder die Fristsetzung darzulegen; Ersuchen von geringfügiger
Bedeutung nicht als "dringend" zu kennzeichnen;
SN 1371/00 ajs/RS/db 31
DE

xii) sicherzustellen, daß Ersuchen im Einklang mit dem einschlägigen Vertrag oder sonstigen
internationalen Vereinbarungen eingereicht werden;
xiii) den ersuchten Behörden bei der Einreichung von Rechtshilfeersuchen Name und
Kontaktadresse - einschließlich Telefon- und Faxnummer - der Behörde und der Person, die
das Ersuchen gestellt haben, mitzuteilen.
_____________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 32
DE

ITALIEN
Ausländische Rechtshilfeersuchen
1. Wird ein Ersuchen um Rechtshilfe in Strafsachen über die Zentralbehörde übermittelt, so wird
das Ministerium der Justiz auf jeden Fall dafür Sorge tragen, daß es rasch weitergeleitet wird,
und es wird Ersuchen, die als "dringend" gekennzeichnet sind oder bei denen eine Frist angegeben
ist, absoluten Vorrang einräumen und sie den zuständigen Justizbehörden binnen drei
Tagen nach ihrem Eingang auf dem schnellsten Wege unter Hinweis auf ihre Dringlichkeit
zuleiten.
2. Das Ministerium der Justiz wird sicherstellen, daß in gleicher Weise verfahren wird, wenn
Schriftstücke zur Erledigung eines Ersuchens über dieses Ministerium zurückgesandt werden;
hiervon ausgenommen sind Fälle, in denen es um besonders komplexe Vorgänge geht.
3. Im Einklang mit der Gemeinsamen Maßnahme über die Anwendung bewährter Methoden
wird das Ministerium der Justiz die zuständigen Justizbehörden auffordern, bei der Erledigung
der von einem Mitgliedstaat der EU gestellten Ersuchen um Rechtshilfe in Strafsachen
wie folgt zu verfahren:
a) Außer in Fällen, in denen eine Antwort rasch erteilt werden kann oder in denen um eine
Benachrichtigung ersucht wurde, bestätigt der Generalstaatsanwalt beim zuständigen
Berufungsgericht unmittelbar der ersuchenden Behörde - nötigenfalls per Telefon - den
Eingang des Rechtshilfeersuchens, wenn ausdrücklich darum gebeten oder die Angelegenheit
als dringlich gekennzeichnet wurde oder wenn eine Frist für die Erledigung
angegeben wurde.
b) Der für die Erledigung des Ersuchens zuständige Richter informiert die ersuchende
Behörde direkt - nötigenfalls per Telefon - über Zeitpunkt und Ort der Erledigung des
Ersuchens.
c) Bei ihren Kontakten mit der ersuchenden Behörde geben der Generalstaatsanwalt und
der zuständige Richter Namen und Kontaktadresse - einschließlich Telefon- und
Faxnummer - ihrer Behörde an.
SN 1371/00 ajs/RS/db 33
DE

d) Kann die erbetene Rechtshilfe nicht oder nur teilweise geleistet werden oder kann die
angegebene Frist nicht eingehalten werden, so setzt der für die Erledigung des
Ersuchens zuständige Richter die ersuchende Behörde hiervon rechtzeitig unter Hinweis
auf mögliche Alternativlösungen in Kenntnis.
An das Ausland gerichtete Rechtshilfeersuchen der italienischen Justizbehörden
1. Im Einklang mit der Gemeinsamen Maßnahme über die Anwendung bewährter Methoden
wird das Ministerium der Justiz die zuständigen Justizbehörden auffordern, bei an einen Mitgliedstaat
der EU gerichteten Ersuchen um Rechtshilfe in Strafsachen folgendes anzugeben:
a) die internationalen Verträge oder Vereinbarungen, auf die sich das Ersuchen stützt;
b) Name und Adresse - einschließlich Telefon- und Faxnummer - der ersuchenden
Justizbehörde;
c) die Gründe, aus denen das Ersuchen als "dringend" gekennzeichnet oder eine Frist
angegeben wurde.
2. Das Ministerium der Justiz wird erstmals spätestens im Dezember 2000 und danach jährlich
den Stand der Durchführung der Gemeinsamen Maßnahme prüfen.
________________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 34
DE

LUXEMBURG
Gemäß Artikel 1 der vom Rat aufgrund von Artikel K.3 des Vertrags über die Europäische Union
angenommenen Gemeinsamen Maßnahme vom 29. Juni 1998 über die Anwendung bewährter
Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen erklärt Luxemburg, daß es seinen mit der Erledigung
von Rechtshilfeersuchen in Strafsachen beauftragten Behörden den folgenden Text übermittelt,
damit die darin enthaltenen Prinzipien ihnen als Grundlage dienen können.
Vorab sei darauf hingewiesen, daß der Text - soweit es sich bei diesen Behörden um mit der Rechtsprechung
beauftragte Justizbehörden handelt - aus zwingenden verfassungsrechtlichen Gründen
nicht als bindende Dienstanweisung gelten kann.
Bei der Rechtshilfe in Strafsachen anzuwendende Methoden
Die nachstehenden Ausführungen sind künftighin bei der Abfassung und bei der Erledigung von
internationalen Rechtshilfeersuchen zu berücksichtigen. Sie sollen jedoch weder die geltenden
internationalen und/oder nationalen Vorschriften noch die gerichtlichen Verfahren ersetzen. In
diesem Sinne wird jede derzeitige oder künftige Methode, die geeignet ist, die Rechtshilfe in Strafsachen
über die im folgenden dargelegten Elemente hinaus zu verbessern, nachdrücklich begrüßt.
I. Kommunikationskanäle
a) Bei Bestehen eines Rechtshilfeübereinkommens
Die luxemburgischen Behörden werden ersucht, vorzugsweise den direktesten Kanal zu
wählen, der in den für das ihnen unterbreitete Dossier geltenden Übereinkommen
vorgesehen ist, und zwar sowohl in bezug auf die Zustellung von gerichtlichen
Urkunden, falls sie als ersuchende Behörde auftreten, als auch bei der Zurücksendung
der Urkunden, falls sie als ersuchte Behörde fungieren. Das gleiche gilt für jede andere
Kommunikation zwischen den betreffenden Behörden.
SN 1371/00 ajs/RS/db 35
DE

Diesbezüglich ist darauf zu achten, daß die zuständige luxemburgische Behörde selbst
genau mit Name und Anschrift genannt wird und auf den übermittelten Dokumenten
alle notwendigen Bezeichnungen und Adressen stehen. Besondere Beachtung
verdienen - vorbehaltlich der jeweiligen vertraglichen Bestimmungen - telefonische
Kontakte, allerdings unter Wahrung des Grundsatzes, daß Rechtshilfeersuchen nur dann
erledigt werden können, wenn sie in schriftlicher Form unterbreitet worden sind.
Diese Grundsätze sind unbeschadet der Anwendung der verschiedenen Rundschreiben
und dienstlichen Mitteilungen, die eine Übermittlung bestimmter an Luxemburg
gerichteter Amtshilfeersuchen an das Justizministerium vorsehen, damit es seiner
Aufsichtspflicht nach Artikel 2 des europäischen Übereinkommens vom 20. April 1959
bzw. nach Artikel 22 des BENELUX-Übereinkommens vom 27. Juni 1962
nachkommen kann, einzuhalten.
b) Bei Nichtbestehen eines Rechtshilfeübereinkommens
Aufgrund von Artikel 59 des Gesetzes vom 7. März 1980 über die Organisation des
luxemburgischen Justizwesens ist jedes direkt bei einer Justizbehörde eingehende
Rechtshilfeersuchen eines Landes, mit dem Luxemburg kein Übereinkommen über die
Rechtshilfe in Strafsachen geschlossen hat, unverzüglich und auf schnellstem Wege an
das Justizministerium weiterzuleiten, das binnen kürzester Frist Stellung nimmt.
II.
Luxemburg als ersuchendes Land
II.1. Jedes an eine Behörde im Ausland gerichtete Rechtshilfeersuchen enthält neben den in den
verschiedenen einschlägigen Übereinkommenstexten vorgeschriebenen Angaben:
−
−
die genaue Kontaktadresse der Person, die das Ersuchen abgefaßt hat, erforderlichenfalls
einschließlich einer Beschreibung der Befugnisse hinsichtlich der Abfassung eines
Rechtshilfeersuchens sowie der Veranlassung der gewünschten Maßnahmen auf der
Ebene des innerstaatlichen Rechts; soweit dies als zweckmäßig erachtet wird, können
Kopien der geltenden Texte beigefügt werden;
die genaue Bezeichnung des Übereinkommens, auf das sich das Ersuchen stützt, sofern
ein solches Übereinkommen besteht;
SN 1371/00 ajs/RS/db 36
DE

−
−
−
eine hinreichend präzise Darlegung des Sachverhalts, damit die ersuchte Behörde erforderlichenfalls
nachprüfen kann, ob die Voraussetzung der beiderseitigen Strafbarkeit
gegeben ist; soweit dies als zweckdienlich erachtet wird, können Kopien von Protokollen
beigefügt werden, wobei jedoch darauf zu achten ist, daß dem Ersuchen nicht zu
viele Anhänge beigegeben werden;
eine Auflistung der geltenden luxemburgischen strafrechtlichen Bestimmungen, von
denen auf Ersuchen Kopien beigefügt werden;
eine möglichst genaue Beschreibung der von der ersuchten Behörde erbetenen
Maßnahmen.
II.2. Jedes an eine Behörde im Ausland gerichtete Rechtshilfeersuchen wird in französischer oder
in deutscher Sprache abgefaßt; dem Ersuchen beigefügt wird eine Übersetzung in die Sprache,
die von dem ersuchten Land bei der Hinterlegung seiner Ratifikationsurkunde zu dem Übereinkommen,
das dem Rechtshilfeersuchen zugrunde liegt, angegeben worden ist. Dies gilt
auch für die verschiedenen den Ersuchen beigefügten Urkunden.
Soweit die luxemburgische Delegation dies im Hinblick auf eine zügige Bearbeitung ihres
Dossiers für angebracht hält, kann sie ihrem Ersuchen auch eine Übersetzung in jede andere
ihr zweckdienlich scheinende Sprache beifügen.
II.3. Die luxemburgischen Behörden sollten von ihnen gestellte Rechtshilfeersuchen nur dann als
"dringend" kennzeichnen, wenn dies wirklich notwendig ist. In diesem Fall sorgen sie dafür,
daß die Gründe hierfür möglichst genau angegeben werden.
III. Luxemburg als ersuchtes Land
III.1. Auf Wunsch der ersuchenden Behörde wird der Eingang eines Rechtshilfeersuchens von der
mit der Erledigung des Ersuchens beauftragten luxemburgischen Behörde bestätigt. Diese
Eingangsbestätigung umfaßt insbesondere, jedoch nicht ausschließlich folgende Elemente:
−
Angabe der Postanschrift, der Telefon- und Faxnummer sowie gegebenenfalls der
E-mail-Adresse der Behörde, welche die Eingangsbestätigung ausstellt;
−
jede sonstige Angabe, die geeignet ist, die ersuchende Behörde über die weitere
Behandlung des Ersuchens zu unterrichten.
SN 1371/00 ajs/RS/db 37
DE

III.2. Die mit der Erledigung des Ersuchens beauftragte Behörde prüft unmittelbar nach Eingang
des Rechtshilfeersuchens - unbeschadet einer späteren materiellrechtlichen Prüfung des
Ersuchens - mindestens folgende Fragen:
−
Sind alle von der ersuchenden Behörde angekündigten Urkunden beigefügt?
−
Wird diese Behörde als Justizbehörde in den Erklärungen genannt, die das ersuchte
Land bei Hinterlegung seiner Ratifikationsurkunde zu dem dem Rechtshilfeersuchen
zugrunde liegenden Übereinkommen abgegeben hat, und ist sie befugt, die von den
luxemburgischen Behörden gewünschte Maßnahme selbst durchzuführen?
−
Verneinendenfalls muß unverzüglich Kontakt zu der ersuchenden Behörde
aufgenommen werden, damit die erforderlichen Vorkehrungen getroffen werden.
III.3. Kennzeichnet die ersuchende Justizbehörde ein Rechtshilfeersuchen als "dringend", so ist
dem grundsätzlich stattzugeben. Jeder mit einem solchen Ersuchen befaßten Behörde bleibt es
jedoch freigestellt, von der ersuchenden Behörde zusätzliche Auskünfte einzuholen, wenn die
Kennzeichnung eines Ersuchens als "dringend" - in Unkenntnis von Artikel 1 Absatz 3
Buchstabe f der vorgenannten Gemeinsamen Maßnahme - nicht mit der entsprechenden
Begründung versehen worden ist oder wenn schwerwiegende Gründe nahelegen, daß die
angeführten Gründe nicht der Realität entsprechen.
Wird die Dringlichkeit für zulässig befunden, trägt die luxemburgische Behörde dem bei der
Erledigung des Ersuchens und der Übermittlung der dabei angefertigten Dokumente im
Rahmen des Möglichen Rechnung.
III.4. Die luxemburgische Behörde hält die ersuchende Behörde über den Stand der Erledigung des
Rechtshilfeersuchens auf dem laufenden. Dies gilt sowohl für die eigentliche Erledigung (von
der Erstellung der für die Erledigung des Ersuchens notwendigen Verfahrensurkunden bis hin
zur Zurücksendung der Urkunden) als auch für jedes Beschwerdeverfahren sowohl auf der
Ebene der ersten Instanz als auch auf der Ebene des Berufungs- oder sogar des Revisionsverfahrens.
SN 1371/00 ajs/RS/db 38
DE

Im einzelnen ist jede bei der vollständigen oder teilweisen Erledigung des Ersuchens auftretende
Schwierigkeit der ersuchenden Behörde so bald wie möglich und auf dem am besten
geeigneten Wege mitzuteilen. Dieser Mitteilung werden - soweit dies in rechtlicher Hinsicht
statthaft ist - Vorschläge für alternative Maßnahmen mit gleicher oder ähnlicher Zielsetzung
wie die abgelehnte Maßnahme beigefügt. Gegebenenfalls muß die ersuchende Behörde selbst
kontaktiert werden.
III.5. Hat die ersuchende Behörde um vollständige oder teilweise Erledigung ihres Rechtshilfeersuchens
innerhalb einer bestimmten Frist ersucht, gilt das Ersuchen als dringend und die
luxemburgischen Behörden bemühen sich nach Kräften um Einhaltung dieser Frist. Zwar ist
jede Fristsetzung zu begründen (analog zu den für die Dringlichkeit geltenden Grundsätzen),
doch bleibt es den mit einem solchen Ersuchen befaßten Behörden freigestellt, die ersuchende
Behörde um zusätzliche Auskünfte zu bitten, falls die Gründe für die Fristsetzung nicht
angegeben worden sind oder wenn schwerwiegende Gründe nahelegen, daß die angeführten
Gründe nicht der Realität entsprechen.
Sollte es gegebenenfalls nicht möglich sein, eine gesetzte Frist einzuhalten, wird dies - auch
wenn es der ersuchten Behörde nicht anzulasten ist - der ersuchenden Behörde unverzüglich
und auf dem schnellsten Wege mitgeteilt.
III.6. Gemäß den vertraglichen Bestimmungen ist jede - auch teilweise - Verweigerung der
Leistung von Rechtshilfe zu begründen. Eine solche Verweigerung muß der ersuchenden
Behörde unverzüglich und unter Einhaltung der in Abschnitt III Nummer 4 Absatz 2
aufgeführten Grundsätze zur Kenntnis gebracht werden.
___________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 39
DE

NIEDERLANDE
Ersuchen an die Niederlande:
Die Niederlande erklären, daß sie die Erledigung ausländischer Rechtshilfeersuchen wie folgt
unterstützen, sofern diese Ersuchen mit dem einschlägigen Vertrag und anderen internationalen
Übereinkünften in Einklang stehen:
Wenn der ersuchende Staat ausdrücklich darum bittet, bestätigen die Niederlande den Eingang eines
Rechtshilfeersuchens binnen zwei Wochen nach Erhalt, es sei denn, das Ersuchen wird innerhalb
dieses Zeitraums erledigt. Der ersuchende Staat kann eine derartige Bestätigung nur dann
verlangen, wenn das Ersuchen als "dringend" gekennzeichnet ist und diese Einstufung begründet
wird oder wenn im Einzelfall die Gründe für das Erfordernis einer Bestätigung dargelegt werden.
Wenn eine Bestätigung gemäß dieser Erklärung ergeht, teilen die Niederlande auch den Namen der
Behörde und - soweit möglich - der Person, die für die Erledigung des Ersuchens zuständig ist, sowie
ferner Angaben darüber (einschließlich Telefon- und Faxnummern), wie mit der Behörde Kontakt
aufgenommen werden kann, mit.
Die Niederlande erledigen vorrangig die Ersuchen, die als "dringend" gekennzeichnet sind, sofern
die Gründe für eine derartige Einstufung dargelegt werden.
Die Niederlande behandeln Ersuchen, die nicht als "dringend" gekennzeichnet sind, nicht weniger
günstig als Ermittlungshandlungen, die im Hinblick auf innerstaatliche Strafsachen vorzunehmen
sind.
Ersuchen, in denen begründet wird, warum eine Erledigung innerhalb einer bestimmten Frist erforderlich
ist, werden von den Niederlanden innerhalb dieser Frist erledigt. Wenn absehbar ist, daß die
erbetene Rechtshilfe nicht oder nicht vollständig innerhalb der vom ersuchenden Mitgliedstaat
gesetzten Frist geleistet werden kann, teilen die Niederlande den zuständigen Behörden möglichst
unverzüglich, in jedem Fall aber rechtzeitig vor Fristablauf mit, wann die erbetene Rechtshilfe
voraussichtlich geleistet wird.
Wenn die erbetene Rechtshilfe nicht oder nur teilweise geleistet werden kann, teilen die Niederlande
dem ersuchenden Staat die diesbezüglichen Gründe mit.
SN 1371/00 ajs/RS/db 40
DE

Niederländische Ersuchen:
Die Niederlande erklären, daß sie die Vorlage niederländischer Ersuchen wie folgt unterstützen:
Die Ersuchen werden im Einklang mit dem einschlägigen Vertrag und anderen internationalen
Übereinkünften vorgelegt.
Die Niederlande stellen ein Rechtshilfeersuchen, sobald eindeutig feststeht, welche Art von Rechtshilfe
benötigt wird.
Wenn ein Ersuchen als "dringend" gekennzeichnet oder eine Frist angegeben wird, innerhalb deren
das Ersuchen erledigt werden sollte, geben die Niederlande die Gründe für die Dringlichkeit oder
für die gesetzte Frist an.
In dem Ersuchen teilen die Niederlande den Namen der Behörde und - sofern nötig und möglich -
der für die Stellung des Ersuchens zuständigen Person, sowie ferner Angaben darüber (einschließlich
Telefon- und Faxnummern), wie mit der Behörde Kontakt aufgenommen werden kann,
mit.
Diese Erklärung wird an die zuständigen niederländischen Behörden verteilt.
___________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 41
DE

ÖSTERREICH
I. Einlangende Rechtshilfeersuchen
Die nach Artikel 55 des österreichischen Auslieferungs- und Rechtshilfegesetzes (ARHG)
zuständigen Gerichte werden bei der Erledigung von Rechtshilfeersuchen in Strafsachen, die von
den Justizbehörden der Mitgliedstaaten der Europäischen Union gestellt werden, soweit dies im
Einklang mit den zur Anwendung kommenden zwischenstaatlichen Vereinbarungen steht,
folgendermaßen vorgehen:
1. Auf ausdrückliches Verlangen der ersuchenden Behörde wird das für die Erledigung zuständige
Gericht den Eingang des Ersuchens bestätigen, sofern nicht rasch eine substantielle Antwort
übermittelt werden kann.
2. Die Bestätigung des Eingangs wird an die Behörde des ersuchenden Mitgliedstaates gerichtet
werden, von der das Ersuchen oder die Anfrage übermittelt worden ist und Bezeichnung,
Anschrift, Telefon- und Faxnummer des zur Erledigung zuständigen Gerichtes und nach
Möglichkeit des zuständigen Richters enthalten. Diese Bestätigung wird ehestmöglich
erfolgen, bei Ersuchen die im Einklang mit den anzuwendenden zwischenstaatlichen Vereinbarungen
nicht in deutscher Sprache abgefaßt sind, jedoch erst nach Herstellung der erforderlichen
Übersetzung. Soweit aus den eingelangten Schreiben eine Telefaxnummer ersichtlich
ist, wird diese Verständigung mittels Telefax erfolgen.
3. Gemäß ºArtikel 1 der Auslieferungs- und Rechtshilfeverordnung (ARHV) ist allgemein im
zwischenstaatlichen Verkehr Dringlichkeit geboten. Von den übermittelnden Behörden des
ersuchenden Mitgliedstaates ausdrücklich als dringend bezeichnete Ersuchen werden von den
zuständigen Gerichten vorrangig behandelt.
4. Gemäß ºArtikel 57 Absatz 1 ARHG ist die ersuchende ausländische Behörde unter Angabe
der Gründe zu verständigen, wenn die Rechtshilfe ganz oder teilweise nicht geleistet werden
kann. Gegebenenfalls wird der Begründung zu entnehmen sein, durch welche Ergänzungen
oder Veranlassungen der ersuchenden Behörde eine Erledigung ermöglicht werden könnte.
SN 1371/00 ajs/RS/db 42
DE

5. Wenn eine von der das Ersuchen übermittelnden Behörde vorgesehene Frist vom ersuchten
Gericht nicht eingehalten werden kann und abzusehen ist, daß diese Verzögerung den Verfahrensablauf
im ersuchenden Mitgliedsstaat beeinträchtigen wird, wird mitgeteilt werden, bis
zu welchem Zeitpunkt die Erledigung voraussichtlich erfolgen kann.
II. Ausgehende Rechtshilfeersuchen
Bei der Stellung von Rechtshilfeersuchen an die Behörden der Mitgliedstaaten der Europäischen
Union werden die österreichischen Justizbehörden gemäß den anzuwendenden innerstaatlichen
Vorschriften und zwischenstaatlichen Vereinbarungen folgendermaßen vorgehen:
1. Gemäß ºArtikel 50 Absatz 1 ARHV haben Ersuchen um Vernehmung von Zeugen,
Sachverständigen und Beschuldigten sowie um Vornahme von Untersuchungshandlungen
anderer Art die Angabe der Strafsache, der Staatsangehörigkeit und des Aufenthaltsortes des
Beschuldigten, dessen Personaldaten und die zur ordnungsgemäßen Erledigung erforderliche
Sachverhaltsdarstellung, allenfalls auch die einzelnen an die zu vernehmende Person zu
richtenden Fragen zu enthalten.
Gegebenenfalls wird die Bitte um dringende Erledigung oder Erledigung innerhalb einer
bestimmten Frist gesondert begründet werden. Ersuchen, die nur von geringfügiger Bedeutung
sind, werden nicht als dringend bezeichnet. Nicht als geringfügig werden insbesondere
Ersuchen angesehen, deren Erledigung für die Beendigung oder Aufrechterhaltung einer Freiheitsentziehung
von Bedeutung ist.
2. Nach seinem ºArtikel 1 findet das die justitielle Zusammenarbeit regelnde ARHG nur
insoweit Anwendung, als in zwischenstaatlichen Vereinbarungen nichts anderes bestimmt ist.
Ersuchen dürfen daher nur im Einklang mit den jeweils anzuwendenden zwischenstaatlichen
Vereinbarungen gestellt werden.
3. Aus den Rechtshilfeersuchen der österreichischen Justizbehörden sind Bezeichnung und
Anschrift der ersuchenden Behörde - einschließlich Telefon- und Faxnummer - ersichtlich.
Gemäß ºArtikel 10 ARHV sind Rechtshilfeersuchen vom Richter bzw. Ersuchen von
Staatsanwaltschaften von deren Leiter eigenhändig zu unterschreiben, wobei der Name in
Maschinschrift zu wiederholen ist, sodaß die Person, die das Ersuchen stellt, ersichtlich ist.
SN 1371/00 ajs/RS/db 43
DE

III. Anwendungsbereich dieser Erklärung
Im Verhältnis zur Bundesrepublik Deutschland muß diese Erklärung von den österreichischen
Justizbehörden nur im Umfang der aus dem Anhang zur gemeinsamen Maßnahme ersichtlichen
Erklärung der Bundesrepublik Deutschland angewendet werden.
IV. Kundmachung
Diese Erklärung wird gemeinsam mit dem Wortlaut der gemeinsamen Maßnahme allen mit Strafsachen
befaßten Richtern der Gerichtshöfe und Bezirksgerichte sowie allen Staatsanwälten mit dem
Ersuchen zur Kenntnis gebracht, für die Anwendung der darin angeführten Vorgangsweisen Sorge
zu tragen.
________________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 44
DE

PORTUGAL
Gemäß Artikel 1 Absätze 1 und 3 der vom Rat aufgrund von Artikel K.3 des Vertrags über die
Europäische Union angenommenen Gemeinsamen Maßnahme vom 29. Juni 1998 über die
Anwendung bewährter Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen verpflichtet sich die
Portugiesische Republik zur Förderung bewährter Methoden bei der Erledigung von
Rechtshilfeersuchen in Strafsachen aus anderen Mitgliedstaaten - wozu auch die Übermittlung der
Ergebnisse gehört - und bei ihren eigenen an andere Mitgliedstaaten gerichteten Ersuchen um
Rechtshilfe in Strafsachen.
Die Portugiesische Republik verpflichtet sich insbesondere zur Förderung folgender Methoden, vor
allem durch die Einbeziehung der für die Erledigung des Ersuchens zuständigen Behörden:
a) der Eingang aller Ersuchen und schriftlichen Anfragen betreffend die Erledigung der
Ersuchen wird auf Bitte des ersuchenden Mitgliedstaats hin bestätigt, es sei denn, es wird
rasch eine substantielle Antwort übermittelt;
b) bei der Bestätigung des Eingangs der Ersuchen und Anfragen werden der ersuchenden
Behörde Name und Kontaktadresse - einschließlich Telefon- und Faxnummer - der für die
Erledigung des Ersuchens zuständigen Behörde und, soweit wie möglich, der zuständigen
Person mitgeteilt;
c) Ersuchen, die von der ersuchenden Behörde eindeutig als "dringend" gekennzeichnet worden
sind, werden vorrangig behandelt; alle Ersuchen, gleich, ob sie mit dem Vermerk "dringend"
gekennzeichnet sind oder nicht, werden nicht weniger günstig behandelt als in dem ersuchten
Mitgliedstaat gestellte vergleichbare Ersuchen der eigenen Behörden dieses Mitgliedstaats;
d) kann die erbetene Rechtshilfe nicht oder nur teilweise geleistet werden, so wird den ersuchenden
Behörden eine schriftliche oder mündliche Mitteilung gemacht, in der die Schwierigkeit
dargelegt wird; soweit möglich, wird angeboten, gemeinsam mit der ersuchenden Behörde
Möglichkeiten zur Überwindung der Schwierigkeit zu prüfen;
SN 1371/00 ajs/RS/db 45
DE

e) kann die Rechtshilfe nicht oder nicht vollständig innerhalb einer von dem ersuchenden Mitgliedstaat
gesetzten Frist geleistet werden und wird dadurch der Verfahrensablauf im
ersuchenden Mitgliedstaat beeinträchtigt, so wird dessen Behörde unverzüglich in einer
schriftlichen oder mündlichen Mitteilung und gegebenenfalls weiteren von dieser Behörde
erbetenen Mitteilungen erläutert, wann die erbetene Rechtshilfe voraussichtlich geleistet wird;
f) Rechtshilfeersuchen werden eingereicht, sobald genau feststeht, welche Hilfe benötigt wird;
bei der Kennzeichnung eines Ersuchens als "dringend" oder bei der Angabe einer Frist
werden die Gründe für die Dringlichkeit oder die Fristsetzung dargelegt; Ersuchen, die von
geringfügiger Bedeutung sind, werden nicht als "dringend" gekennzeichnet;
g) es wird sichergestellt, daß Ersuchen im Einklang mit dem einschlägigen Vertrag oder
sonstigen internationalen Vereinbarungen eingereicht werden;
h) bei der Einreichung von Rechtshilfeersuchen werden den ersuchten Behörden Name und
Kontaktadresse - einschließlich Telefon- und Faxnummer - der zuständigen Behörde und,
soweit möglich, der Person, die das Ersuchen gestellt haben, mitgeteilt.
________________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 46
DE

FINNLAND
Gemäß Artikel 1 Absätze 1 und 3 der vom Rat aufgrund von Artikel K.3 des Vertrags über die
Europäische Union angenommenen Gemeinsamen Maßnahme Nr. 98/427/JI vom 29. Juni 1998
über die Anwendung bewährter Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen hinterlegt Finnland
diese Erklärung:
Ersuchen werden entsprechend dem finnischen Recht erledigt.*
a) Der Eingang von Ersuchen und schriftlichen Anfragen wird bestätigt, wenn es sich um ein
wichtiges Ersuchen handelt oder um Bestätigung des Eingangs gebeten wurde, es sei denn, es
wird unverzüglich eine substantielle Antwort übermittelt. Bestätigt wird der Eingang von
Ersuchen und Anfragen von der Zentralbehörde oder einer anderen zuständigen Behörde, die
ein unmittelbares Ersuchen erhalten hat. Leitet die empfangende Behörde das Ersuchen an
eine zuständige Behörde weiter, so wird dies in der Eingangsbestätigung erwähnt.
b) In der Eingangsbestätigung wird angegeben, welche Behörde und, soweit möglich, welche
Person für die Erledigung des Ersuchens zuständig ist; angegeben werden auch deren Name
und Kontaktadresse - einschließlich Telefon- und Faxnummer sowie E-Mail-Adresse. Ist zum
Zeitpunkt der Übermittlung der Eingangsbestätigung an den ersuchenden Mitgliedsstaat nicht
bekannt, wer das Ersuchen erledigt, so können die Angaben später ergänzt werden.
c) Von den ersuchenden Behörden als "dringend" gekennzeichnete Ersuchen werden vorrangig
behandelt. Bei der Erwägung der Dringlichkeit und Erledigung von Ersuchen werden
Ersuchen anderer Mitgliedstaaten nicht weniger günstig behandelt als von finnischen Behörden
gestellte vergleichbare Ersuchen oder Anfragen.
d) Sind das Ersuchen oder die Begleitpapiere dermaßen unvollständig, daß das Ersuchen nicht
erledigt werden kann, so wird die ersuchende Behörde des anderen Staates unverzüglich
gebeten, das Ersuchen zu ergänzen oder zusätzliche Informationen zu erteilen.*
Kann die erbetene Rechtshilfe nicht oder nur teilweise geleistet werden, so wird der ersuchenden
Behörde eine schriftliche oder mündliche Mitteilung über die Schwierigkeiten gemacht,
und, soweit möglich, wird angeboten, gemeinsam mit der ersuchenden Behörde Möglichkeiten
zur Überwindung der Schwierigkeiten zu prüfen.
SN 1371/00 ajs/RS/db 47
DE

e) Das Ersuchen wird unverzüglich erledigt, und die im Ersuchen gesetzten oder implizierten
Fristen werden soweit wie möglich eingehalten. […] Kann das Ersuchen nicht erledigt werden
oder verzögert sich die Erledigung des Ersuchens, so wird dies der Behörde des ersuchenden
fremden Staates unverzüglich unter Angabe der Gründe für die Nichterledigung
oder die Verzögerung mitgeteilt.*
Kann die Rechtshilfe nicht oder nicht vollständig innerhalb einer gesetzten Frist geleistet
werden und wird dadurch der Verfahrensablauf im ersuchenden Mitgliedstaat beeinträchtigt,
so werden der ersuchenden Behörde in einer schriftlichen oder mündlichen Mitteilung die
zeitlichen Vorgaben und die sie beeinflussenden Faktoren erläutert.
f) Ein internationales Rechtshilfeersuchen wird eingereicht, sobald aufgrund der Ermittlungen
festgestellt werden konnte, welche Hilfe benötigt wird. Bei der Kennzeichnung eines Ersuchens
als "dringend" oder bei der Angabe einer Frist werden die Gründe für die Dringlichkeit
oder die Fristsetzung im Ersuchen dargelegt. Es wird die Zusage gemacht, daß Ersuchen,
die von geringfügiger Bedeutung sind, nicht als dringend gekennzeichnet werden.
g) Vor der Übermittlung eines Ersuchens wird sichergestellt, daß es im Einklang mit dem einschlägigen
Vertrag oder sonstigen internationalen Vereinbarungen eingereicht wird.
h) Es wird dafür gesorgt, daß der ersuchten Behörde Name und Anschrift - einschließlich Telefon-
und Faxnummer sowie E-Mail-Adresse - der Behörde und, soweit möglich, der Person,
die das Ersuchen gestellt hat, mitgeteilt werden.
* Bei den kursiv geschriebenen Abschnitten handelt es sich um Zitate aus dem finnischen Gesetz
über die internationale Rechtshilfe in Strafsachen (4/1994).
__________________
SN 1371/00 ajs/RS/db 48
DE

SCHWEDEN
Schweden verpflichtet sich, die Praktiken im Sinne des Artikels 1 Absatz 3 der Gemeinsamen Maßnahme
über die Anwendung bewährter Methoden bei der Rechtshilfe in Strafsachen nach Maßgabe
des schwedischen Rechts und der schwedischen Rechtsverfahren zu fördern.
Es gelten folgende Grundsätze:
im Falle der an Schweden gerichteten Ersuchen:
1. Auf Ersuchen der ausländischen Behörde wird die erledigende Behörde den Eingang eines
Rechtshilfeersuchens bestätigen, wenn die erbetene Maßnahme nicht sofort getroffen werden
kann. Die Empfangsbestätigung enthält den Namen der erledigenden Behörde und sachdienliche
Angaben wie etwa Telefon- und Faxnummern. Nach Möglichkeit wird der Name der
Person mitgeteilt, die für die Erledigung des Ersuchens zuständig ist.
2. Wenn die erbetene Maßnahme nicht innerhalb der im Ersuchen angegebenen Frist getroffen
werden kann und wenn sich diese nachteilig auf das Verfahren im ersuchenden Staat auswirken
dürfte, teilt der für die Erledigung des Ersuchens zuständige Staatsanwalt bzw. das
zuständige Gericht der ausländischen Behörde unverzüglich mit, zu welchem Zeitpunkt die
erbetene Hilfe geleistet werden kann.
3. Die Rechtshilfeersuchen werden sofort bearbeitet. Ausländische Rechtshilfeersuchen werden
gegenüber vergleichbaren Ersuchen schwedischer Behörden nicht benachteiligt.
4. Kann die erbetene Rechtshilfe nur teilweise oder nur unter bestimmten Bedingungen geleistet
werden, wird der ersuchende Staat hiervon in Kenntnis gesetzt und erhält Gelegenheit,
Bemerkungen abzugeben oder das Ersuchen zu ergänzen oder abzuändern.
im Falle der von schwedischen Behörden gestellten Rechtshilfeersuchen:
1. Ein Rechtshilfeersuchen enthält den Namen des ersuchenden Gerichts oder der ersuchenden
Behörde und sachdienliche Angaben wie beispielsweise Telefon- und Faxnummern. Nach
Möglichkeit wird auch der Name der für die Bearbeitung des Ersuchens zuständigen Person
mitgeteilt.
SN 1371/00 ajs/RS/db 49
DE

2. Handelt es sich um einen dringenden Fall oder wird die Erledigung innerhalb einer bestimmten
Frist gewünscht, so wird dieser Umstand vermerkt und der Grund für die Dringlichkeit
oder die Fristsetzung angegeben. Ein Rechtshilfeersuchen, das von geringerer Bedeutung ist,
darf nicht als dringend gekennzeichnet werden.
3. Um dem ersuchten Staat Zeit und Gelegenheit zur Leistung der erbetenen Rechtshilfe zu
geben, sollte ein Ersuchen übermittelt werden, sobald feststeht, daß die Hilfe des ersuchten
Staates benötigt wird.
4. Rechtshilfeersuchen in Strafsachen werden nach Maßgabe der entsprechenden Vereinbarungen
gestellt.
Sonstiges
Das schwedische Außenministerium ("Utrikesdepartmentet"), als die Zentralbehörde für die internationale
Zusammenarbeit in Strafsachen, und der Generalstaatsanwalt ("Riksåklagaren") sorgen
jeweils in ihrem eigenen Zuständigkeitsbereich dafür, daß bewährte Methoden angewandt werden.
Damit die schwedischen Gerichte und Staatsanwälte zur Anwendung dieser Methoden angehalten
werden, wird die vorliegende Erklärung dem Generalstaatsanwalt und dem Zentralamt für Gerichtsadministration
("Domstolsverket") zur Veröffentlichung in ihren jeweiligen Informationsschriften
("Åtal och tillsyn" und "Domstolsverket informerar") übermittelt. In dem begleitenden Bericht wird
darauf hingewiesen, daß die zuständigen Behörden diese Methoden bei der Erledigung von Rechtshilfeersuchen
im Rahmen der bestehenden Rechtsvorschriften anwenden können.
Im Justizministerium werden derzeit neue Rechtsvorschriften für die Rechtshilfe in Strafsachen
ausgearbeitet. Angelegenheiten, die derzeit nach verschiedenen Gesetzen zu behandeln sind,
werden künftig nach einem einheitlichen Gesetz über die internationale Rechtshilfe in Strafsachen
geregelt. Diese Rechtsvorschriften werden der Gemeinsamen Maßnahme Rechnung tragen. Eine
gesonderte Verordnung wird weitere Bestimmungen über die Anwendung bewährter Methoden enthalten.
Die neuen Rechtsvorschriften dürften im zweiten Halbjahr 2000 in Kraft treten.
_______________
SN 1371/00 ajs/RS/db 50
DE

VEREINIGTES KÖNIGREICH
Ersuchen an das Vereinigte Königreich um Übermittlung von Beweisstücken
Für das Vereinigte Königreich ist das Innenministerium die zentrale Behörde für die Rechtshilfe in
Strafsachen. Es wird folgendermaßen verfahren:
• Es wird den Eingang aller Ersuchen um Übermittlung von Beweisstücken sofort bestätigen,
unter Angabe des Namens des/der für die Bearbeitung zuständigen Beamten/Beamtin im
Innenministerium - einschließlich Telefon- und Faxnummer - sowie eines Aktenzeichens für
etwaige Rückfragen.
• Es wird alle allgemeinen Anfragen über die Erledigung von Rechtshilfeersuchen innerhalb von
10 Werktagen nach deren Eingang beantworten.
• Sofort ab Eingang eines als „dringend“ gekennzeichneten Ersuchens oder in anderen Fällen
spätestens 20 Werktage nach Eingang des Ersuchens wird es der ersuchenden Behörde die
erbetene Rechtshilfe leisten oder sie über die zur Leistung der Rechtshilfe getroffenen Maßnahmen
unterrichten und, soweit möglich, Namen und Kontaktadresse der für die Erledigung
des Ersuchens zuständigen Person(en) mitteilen, bzw. es wird der ersuchenden Behörde eine
ausführliche Mitteilung zu den Gründen übermitteln, aus denen das Ersuchen nicht oder nur
teilweise erledigt werden kann, und, soweit möglich, angeben, auf welche andere Art und
Weise die ersuchende Behörde Hilfestellung erlangen kann.
SN 1371/00 ajs/RS/db 51
DE

• Teilt die ersuchende Behörde dem Vereinigten Königreich mit, daß sie einen Bericht über die
Fortschritte bei der Bearbeitung des Ersuchens benötigt, so wird das Innenministerium diesen
innerhalb von 20 Werktagen ab Eingang der Mitteilung übermitteln und, soweit möglich,
angeben, bis wann das Ersuchen erledigt sein wird; ferner wird es diesen Bericht in einem vergleichbaren
Zeitraum aktualisieren.
• Es wird sich bemühen, die angemessenen Fristen für die Erledigung von Ersuchen,
einschließlich dringender Ersuchen, einzuhalten.
Ersuchen an das Vereinigte Königreich um Zustellung von Klageschriften (Vorladungen und
sonstige Verfahrensurkunden)
Das Innenministerium wird:
• veranlassen, daß alle Ersuchen um Zustellung von Vorladungen innerhalb von 10 Werktagen ab
ihrem Eingang erledigt werden;
• alle Ersuchen um Zustellung von Klageschriften ordnungsgemäß erledigen, soweit dies mit den
Rechtsvorschriften des Vereinigten Königreichs vereinbar ist; wenn dies nicht möglich ist, wird
das Innenministerium den ersuchenden Behörden eine ausführliche Begründung übermitteln;
• gleichzeitig den Eingang und die Erledigung von Ersuchen um Zustellung von Vorladungen
bestätigen (hat das Innenministerium jedoch mindestens 10 Werktage vor dem Zeitpunkt der
Vernehmung keinen unterschriebenen Nachweis für die Zustellung erhalten, so gilt die Bestätigung
als Bestätigung der zur Erledigung des Ersuchens getroffenen Vorkehrungen);
SN 1371/00 ajs/RS/db 52
DE

• gleichzeitig den Eingang und die Erledigung von Ersuchen um Zustellung von Gerichtsentscheidungen
und sonstigen Verfahrensurkunden bestätigen (hat das Innenministerium jedoch
nach 30 Werktagen keinen unterschriebenen Nachweis für die Zustellung erhalten, so gilt die
Bestätigung als Bestätigung der zur Erledigung des Ersuchens getroffenen Vorkehrungen);
• bei der Bestätigung der Ersuchen um Zustellung von Verfahrensurkunden den ersuchenden
Behörden Namen und Kontaktadresse des Beamten/der Beamtin im Innenministerium, der/die
das Ersuchen bearbeitet hat - einschließlich Telefon- und Faxnummer - sowie ein Aktenzeichen
für etwaige Rückfragen mitteilen.
Ersuchen des Vereinigten Königreichs an andere Mitgliedstaaten
Das Innenministerium wird
• sicherstellen, daß Ersuchen von Justiz- und Strafverfolgungsbehörden im Vereinigten Königreich,
die ausländischen Behörden zu übermitteln sind, Namen und Kontaktadresse der Behörde,
die das Ersuchen gestellt hat, sowie den Namen des Beamten/der Beamtin im Innenministerium,
der/die das Ersuchen bearbeitet - einschließlich Telefon- und Faxnummer - und ein
Aktenzeichen für etwaige Anfragen enthalten;
• sicherstellen, daß die Ersuchen im Einklang mit dem einschlägigen Vertrag und sonstigen internationalen
Verpflichtungen stehen;
• sicherstellen, daß Ersuchen, die von geringfügiger Bedeutung sind, nicht als „dringend“
gekennzeichnet werden und daß kein Ersuchen als „dringend“ gekennzeichnet wird oder eine
Frist für seine Erledigung enthält, es sei denn, der Grund für die Dringlichkeit oder die Fristsetzung
wird dargelegt;
• keine Bestätigung eines Ersuchens verlangen, wenn das Ersuchen nicht als „dringend“ gekennzeichnet
ist oder im Ersuchen nicht dargelegt wird, aus welchen Gründen eine Bestätigung
erforderlich ist.
SN 1371/00 ajs/RS/db 53
DE

Sonstige Angelegenheiten
Das Innenministerium hat die Justizbehörden und andere zuständige Behörden im Vereinigten
Königreich von dieser Erklärung in Kenntnis gesetzt mit dem Ersuchen,
• angemessene Maßnahmen zu treffen, um sicherzustellen, daß die Ersuchen eingereicht werden,
sobald genau feststeht, welche Hilfe benötigt wird;
• im Rahmen ihrer Zuständigkeit die möglicherweise erforderlichen Maßnahmen zu fördern, um
sicherzustellen, daß die in dieser Erklärung enthaltenen Zusagen eingehalten werden.
Das Innenministerium wird die Einhaltung der in dieser Erklärung enthaltenen Zusagen bis
31. Dezember 2000 überprüfen.
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SN 1371/00 ajs/RS/db 54
DE

TEXT HINTERE EINBANDSEITE
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben nach Artikel 1 Absatz 1 der Gemeinsamen
Maßnahme 98/427/JI vom 29. Juni 1998 über die Anwendung bewährter Methoden bei der
Rechtshilfe in Strafsachen (veröffentlicht im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften L191
vom 7.7.1998, S. 1) jeweils eine Erklärung über bewährte Methoden bei der Rechtshilfe in
Strafsachen hinterlegt.
Zu Informationen über die Erklärungen siehe auch die Website des Rates http://ue.eu.int.
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SN 1371/00 ajs/RS/db 55
DE