01.12.2012 Aufrufe

Nr. 5 - Notarkammer

Nr. 5 - Notarkammer

Nr. 5 - Notarkammer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KammerReport<br />

der Rechtsanwaltskammer und der <strong>Notarkammer</strong> für<br />

den Oberlandesgerichtsbezirk Hamm (Westf.)<br />

– zugleich amtliche Mitteilungen –<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Zum Jahreswechsel<br />

3<br />

Neuwahl des Präsidiums der<br />

RAK Hamm<br />

5<br />

RAin Kristina Schmitz, Dortmund:<br />

Die Abtretung der anwaltlichen<br />

Honorarforderung an einen RA<br />

6<br />

Treffen mit den Vorsitzenden<br />

der Anwaltvereine<br />

9<br />

Meinungsaustausch mit den<br />

Vertretern der Steuerberaterkammer<br />

Westfalen-Lippe<br />

10<br />

Berufstracht vor Gericht<br />

11<br />

Auszeichnungen und Ehrungen<br />

12<br />

Namen und Nachrichten<br />

13<br />

Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />

14<br />

Rechtsprechung<br />

17<br />

Gesetzgebung<br />

22<br />

Literatur<br />

23<br />

Veranstaltungen<br />

25<br />

Hinweise<br />

27<br />

Stellenmarkt<br />

30<br />

KammerReport<br />

Hamm<br />

K 43036<br />

55. Jahrgang<br />

Hamm,<br />

den 12. Dezember 2002<br />

<strong>Nr</strong>. 5<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />

31<br />

Berufsrecht aktuell<br />

34<br />

Handels- und Gesellschaftsrecht<br />

35<br />

Steuerrecht<br />

36<br />

Kostenrecht<br />

38<br />

Elektronische Kommunikation<br />

38<br />

Internationales<br />

39<br />

Auszeichnungen und Ehrungen<br />

39<br />

Literatur<br />

40<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

41


Inhalt<br />

Inhalt<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Zum Jahreswechsel 3<br />

Neuwahl des Präsidiums der RAK<br />

Hamm 5<br />

RAin Kristina Schmitz, Dortmund:<br />

Die Abtretung der anwaltlichen<br />

Honorarforderung an einen RA 6<br />

Treffen mit den Vorsitzenden der<br />

Anwaltvereine 9<br />

Meinungsaustausch mit den<br />

Vertretern der Steuerberaterkammer<br />

Westfalen-Lippe 10<br />

Berufstracht vor Gericht 11<br />

Auszeichnungen und Ehrungen<br />

Anwaltsjubiläen 12<br />

Ehrung von Büroangestellten 13<br />

Namen und Nachrichten<br />

Wolfgang Gerhards zum neuen<br />

NRW-Justizminister berufen 13<br />

Neuer Staatssekretär im<br />

Justizministerium NRW 14<br />

Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Abschlussprüfung Sommer 2003 14<br />

Beendigung von Ausbildungsverhältnissen<br />

Notarausbildung 15<br />

Führung des Berichtsheftes 15<br />

Abschlussfeier 15<br />

Fortbildungslehrgang Geprüfte/-r<br />

Rechts- und Notarfachwirt/-in 16<br />

Literaturhinweis 16<br />

Rechtsprechung 17<br />

Gesetzgebung<br />

Änderung des § 87 BRAGO 22<br />

Änderungen in der BORA und FAO<br />

zum 1. Januar 2003 22<br />

Literatur 23<br />

Veranstaltungen<br />

Kammerversammlung 2003 25<br />

Praktikerseminare für junge Anwälte 2003 26<br />

Veranstaltungen des DAI 26<br />

Hinweise<br />

Nachweis der Zulassung bei einem OLG 27<br />

Akteneinsicht bei Asylstreitverfahren 27<br />

Mandanteninformationen<br />

„Anwaltsgebühren“, „Mietrecht“,<br />

„Arbeitsrecht“ und „Verkehrsrecht“ 27<br />

Ausstellungsdokumentation<br />

„Zeit ohne Recht – Justiz in Bochum<br />

nach 1933“ 27<br />

2<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Elektronisches Handels- und<br />

Genossenschaftsregister 28<br />

Auszüge aus den Empfehlungen<br />

zum Verhalten bei einer EDV-gestützten<br />

Betriebsprüfung 28<br />

Stellenmarkt 30<br />

Beilagen<br />

Fortbildungsveranstaltungen der<br />

RAK Hamm 2003<br />

Anmeldung Fortbildungslehrgang<br />

Geprüfte/-r Rechts- und Notarfachwirt/-in<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />

Eigenheimzulage 31<br />

Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung<br />

der Notare 31<br />

Durchführung förmlicher Zustellungen<br />

und Annahme nicht oder unzureichend<br />

freigemachter Postsendungen 32<br />

Bestellung eines Notarvertreters 32<br />

Beurkundung von Vorsorgevollmachten 32<br />

Umstellung des Lebenshaltungskostenindex<br />

auf die Basis 2000 33<br />

Berufsrecht aktuell<br />

Mitgliedschaft in Aufsichtsräten von<br />

Genossenschaftsbanken 34<br />

Vereinbarkeit des Notaramtes mit dem<br />

Amt eines kommunalen Wahlbeamten 35<br />

Führung der Amtsbezeichnung „Notarin“<br />

oder „Notar“ 35<br />

Anzeigepflicht bei Berufsverbindungen,<br />

§ 27 BNotO 35<br />

Verwendung der Bezeichnung „Notariat“ 35<br />

Vorbereitung einer Vertretungsbescheinigung<br />

durch Notare durch Einsicht<br />

in das EDV-Handelsregister 35<br />

Firmen-, Marken- und Domainnamen-<br />

Recherchen 36<br />

Rechtsformzusatz bei Einzelkaufleuten<br />

und Personenhandelsgesellschaften ab<br />

dem 1.4.2003 36<br />

Steuerrecht<br />

Entwurf eines Gesetzes zum Abbau<br />

von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen<br />

36<br />

Vorlage des BFH an das BVerfG<br />

betreffend Erbschaft- und Schenkungsteuer 37<br />

Einkommensteuerrechtliche Behandlung<br />

von wiederkehrenden Leistungen im<br />

Zusammenhang mit der Übertragung von<br />

Privat- oder Betriebsvermögen 37<br />

Grunderwerbsteuer – Erschließungsbeiträge<br />

als Teil der Gegenleistung 37<br />

Grunderwerbsteuer – Verzicht auf<br />

die Erteilung von Unbedenklichkeitsbescheinigungen<br />

38<br />

Kostenrecht<br />

Makler als Kostenschuldner 38<br />

Kein Gebührenanspruch eines<br />

Anwaltsnotars nach BRAGO im Verfahren<br />

nach § 15 BNotO 38<br />

Elektronische Kommunikation<br />

Geplante Einrichtung eines Registers<br />

für Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen<br />

38<br />

Notarnet 38<br />

Elektronischer Nachrichtendienst<br />

der <strong>Notarkammer</strong> Hamm 39<br />

Internationales<br />

Vertragsverletzungsverfahren wegen Staatsangehörigkeitsvorbehalt<br />

für das Notariat 39<br />

Auslandsimmobilien in der<br />

notariellen Praxis 39<br />

Auszeichnungen und Ehrungen<br />

Ehrung von Büroangestellten 39<br />

Literatur<br />

Krauß, Grundstückskaufverträge nach<br />

der Schuldrechtsreform 40<br />

v. Schlieffen/Wegmann (Hrsg.), Mediation<br />

in der notariellen Praxis, 2002 40<br />

Zimmer/Kersten/Krause, Handbuch für<br />

Notarfachangestellte 41<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Fachinstitut für Notare im Deutschen<br />

Anwaltsinstitut 00<br />

Personalien<br />

Sterbefälle 42<br />

Neuzulassungen und Umzulassungen 42<br />

Anderweitige Zulassungen 44<br />

Wechsel in andere Kammerbezirke 45<br />

Löschungen als Rechtsanwalt 45<br />

Ernennungen zum Fachanwalt 45<br />

Löschungen als Fachanwalt 46<br />

Notarernennungen 46<br />

Löschungen als Notar 46<br />

Amtssitzverlegung 46


Zum Jahreswechsel<br />

Zum Jahreswechsel<br />

Der Gesetzgeber hat es, wie wir alle<br />

täglich leidvoll erfahren, in der<br />

zurückliegenden Legislaturperiode<br />

nicht geschafft, den von einer eigens<br />

eingesetzten Kommission vorgelegten<br />

Entwurf des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes<br />

(RVG) Gesetz werden<br />

zu lassen. Völlig zu Recht ist die<br />

Anwaltschaft hierüber empört. Ich<br />

habe meinen Briefwechsel mit der<br />

vormaligen Bundesministerin der<br />

Justiz, veröffentlicht im KammerReport<br />

<strong>Nr</strong>. 4 vom 10. September 2002,<br />

sämtlichen Rechtspolitikern des Bundestags<br />

und Landtags NRW unseres<br />

Kammerbezirks sowie dem Justizminister<br />

NRW übersandt. Die Entscheidungsträger<br />

müssen nämlich allmählich<br />

verinnerlichen, dass die Anwaltschaft<br />

die angespannte Haushaltslage<br />

und den allseits geforderten Verzicht<br />

bereits seit Jahren erdulden muss und<br />

nicht bereit ist, weiterhin mit Nullrunden<br />

zu leben. Es reicht! Und dies<br />

müssen alle wissen!<br />

Die Anwaltschaft muss deshalb<br />

geschlossen dem Gesetzgeber deutlich<br />

machen, dass auch die Erhöhung der<br />

Anwaltsgebühren in die Agenda des<br />

Koalitionsvertrages gehört. Dort findet<br />

sich nämlich bezeichnenderweise<br />

nichts hierüber. Von den 603 Abgeordneten<br />

des Bundestages sind 74<br />

Rechtsanwälte. Dies entspricht einem<br />

Anteil von rund 12 %. Und hierzu<br />

gehören neben dem Bundeskanzler<br />

auch der Bundesinnenminister, der<br />

Bundesverteidigungsminister und der<br />

neue SPD-Generalsekretär.<br />

Sollte man da nicht erwarten können,<br />

dass unserem berechtigten Anliegen<br />

endlich Rechnung getragen wird?<br />

Die 2. Satzungsversammlung ist<br />

am 7. November 2002 zu ihrer 5. Sitzung<br />

in Berlin zusammengetreten.<br />

Viele hatten geglaubt, es würde die<br />

letzte Sitzung dieser Legislaturperiode<br />

sein. Diese Hoffnung oder Befürchtung<br />

– je nach Standpunkt – hat sich<br />

nicht bewahrheitet. Nach erneuter<br />

eingehender Diskussion entschied sich<br />

die Satzungsversammlung mit 56 zu<br />

32 Stimmen bei 6 Enthaltungen für<br />

die Einführung des Fachanwalts für<br />

Versicherungsrecht. Es hat sich also<br />

noch keine satzungsändernde Mehrheit<br />

(§ 191 d Abs. 3 BRAO) hierfür<br />

ausgesprochen, es ist aber davon auszugehen,<br />

dass die Satzungsversammlung<br />

in ihrer nächsten, noch in dieser<br />

Legislaturperiode Anfang 2003 stattfindenden<br />

6. Sitzung mit satzungsändernder<br />

Mehrheit die Einführung des<br />

Fachanwalts für Versicherungsrecht<br />

beschließen wird. Deshalb wurde der<br />

zuständige Ausschuss 1 der Satzungsversammlung<br />

beauftragt, bis zur<br />

nächsten Sitzung die inhaltliche Ausgestaltung<br />

dieser neuen Fachanwaltschaft<br />

auszuarbeiten.<br />

Es bleibt zu hoffen und zu wünschen,<br />

dass Ausschuss und Satzungsversammlung<br />

den Spagat schaffen zwischen<br />

den gesteigerten Anforderungen<br />

an den Erwerb einer Fachanwaltschaft<br />

einerseits und der flächenübergreifend<br />

realisierbaren Möglichkeit des<br />

Erwerbs dieser Fachanwaltschaft<br />

andererseits. Es wird manchem Kollegen<br />

schwer fallen, 120 Fälle innerhalb<br />

von 3 Jahren aufzuweisen, erst recht<br />

dann, wenn diese auch noch das<br />

Recht der Versicherungsaufsicht<br />

(VAG), Transport-, Verkehrshaftungsund<br />

Speditionsversicherung sowie<br />

beispielsweise Berufsunfähigkeitszusatzversicherung<br />

oder Haftpflichtversicherung<br />

der freien Berufe betreffen<br />

müssen.<br />

Hier ist Augenmaß angesagt, damit<br />

die 50 Mio. Schadenfälle und mehr als<br />

1 Mio. Prozesse bei Schadenszahlungen<br />

von über 130 Mrd. Euro pro Jahr<br />

nicht unter denjenigen aufgeteilt wer-<br />

den, die das „Recht des ersten<br />

Zugriffs“ haben. Immerhin geht es, so<br />

gleichfalls nachzulesen bei van Bühren<br />

in: Spektrum für Versicherungsrecht<br />

2002, S. 5, um jährlich etwa 2,5 Mrd.<br />

Euro Anwaltshonorare.<br />

Hoffentlich müssen nicht diejenigen,<br />

die nicht in den Ballungszentren residieren,<br />

„draußen vor der Tür“ bleiben.<br />

Die Satzungsversammlung hat sich<br />

aber nicht nur auf die Einführung des<br />

Fachanwalts für Versicherungsrecht<br />

verständigt. Mit satzungsändernder<br />

Mehrheit wurde darüber hinaus beschlossen,<br />

der Berufsausübungsgemeinschaft<br />

als solcher zu gestatten,<br />

Interessen- und/oder Tätigkeitsschwerpunkte<br />

zu führen.<br />

Daneben kann jedes einzelne Kanzleimitglied<br />

zusätzlich – soweit die Voraussetzungen<br />

vorliegen – eine entsprechende<br />

personenbezogene Benennung<br />

vornehmen.<br />

Sofern das Bundesministerium der<br />

Justiz die beschlossene Regelung<br />

genehmigt, wird die Berufsausübungsgemeinschaft<br />

künftig Interessen-<br />

und/oder Tätigkeitsschwerpunkte<br />

führen dürfen,<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

3


Zum Jahreswechsel<br />

„wenn einer oder mehrere der<br />

dort tätigen Rechtsanwälte dazu<br />

nach den Absätzen 1 und 2 des<br />

§ 7 BORA berechtigt sind“.<br />

Die Satzungsversammlung hat damit<br />

der Berufsausübungsgemeinschaft die<br />

Chance gegeben, nach außen kundzugeben,<br />

welche Schwerpunkte sie in<br />

ihren Reihen beherbergt. Es wird<br />

klargestellt, dass Rechtsgebietsbezeichnungen<br />

auf dem anwaltlichen<br />

Briefkopf gleichzeitig mit den<br />

Schwerpunktbezeichnungen des § 7<br />

BORA versehen werden müssen und<br />

die zahlenmäßige Begrenzung des § 7<br />

auch bei einer Benennung für die<br />

Berufsausübungsgemeinschaft nicht<br />

überschritten werden darf. Sprachlicher<br />

Wildwuchs und abenteuerliche<br />

Bezeichnungen („Kompetenzfelder“<br />

u. ä.) werden damit ebenso vermieden<br />

wie unterschiedliches Richterrecht zur<br />

Anwendung des § 7 BORA.<br />

Darüber hinaus hat die Satzungsversammlung<br />

einen gleichfalls vom Bundesjustizministerium<br />

noch zu genehmigenden<br />

Zusatz zu § 9 Abs. 2<br />

BORA beschlossen. Hiernach sollen<br />

künftig Zusätze zur Kurzbezeichnung<br />

nur erlaubt sein,<br />

„soweit dadurch keine Sach- oder<br />

Phantasiebezeichnung entsteht“.<br />

Die Satzungsversammlung hat sich<br />

damit an die CMS-Entscheidung des<br />

BGH vom 17.12.2001 (AnwZ B12/01)<br />

angelehnt. Hiernach soll jeder im<br />

Rechtsverkehr ohne Schwierigkeiten<br />

erkennen können, mit wem er es zu<br />

tun hat, wer Rechtsberatung anbietet<br />

oder als Vertreter gegnerischer rechtlicher<br />

Interessen auftritt. Deshalb<br />

müssen, so stellt der BGH in der vorzitierten<br />

Entscheidung fest, „bei der<br />

Wahl einer Kurzbezeichnung die<br />

Namen eines oder mehrerer Anwälte<br />

den Aussagekern der Firma darstellen“.<br />

4<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Die Regelung soll also klarstellen,<br />

dass Phantasiebezeichnungen, wie<br />

etwa „curata“, „Advoteam“, „Juralex“<br />

oder „Artax“ nicht zulässig sind<br />

und der personale Bezug in der<br />

Kurzbezeichnung sichergestellt ist.<br />

Dies steht im Übrigen im Einklang<br />

mit der gesetzgeberischen Wertentscheidung<br />

in § 59 k BRAO, wonach<br />

die Firma der Anwalts-GmbH den<br />

Namen wenigstens eines Gesellschafters,<br />

der Rechtsanwalt ist, enthalten<br />

muss.<br />

Wir haben uns bereits seit langem<br />

abgewöhnt, gesetzgeberische Großtaten<br />

zu erwarten. Dass die Zivilprozessreform<br />

in Teilen tatsächlich<br />

keine Reform geworden ist, dürfte<br />

mittlerweile feststehen. Man mag dem<br />

rechtsuchenden Bürger einmal<br />

erklären, wo denn die Waffengleichheit<br />

bleibt angesichts der Tatsache,<br />

dass dem Berufungsführer im Zivilprozess<br />

(nach Fristverlängerung)<br />

3 Monate zur Fertigung der Berufungsbegründung<br />

zur Verfügung stehen,<br />

während sich der Berufungsgegner<br />

für eine unselbstständige<br />

Anschlussberufung mit einem Monat<br />

(ohne Verlängerungsmöglichkeit)<br />

beschränken muss. Und es dürfte<br />

kaum eine arbeitsmäßige Erleichterung<br />

für die Richter sein, eine Berufung<br />

im Beschlussverfahren zurückzuweisen,<br />

von dem Frust des rechtsuchenden<br />

Bürgers hierüber ganz abgesehen.<br />

Und nun hört man, dass die richterliche<br />

Hinweis- und Dokumentationspflicht<br />

gem. § 139 ZPO sowie die<br />

obligatorische Güteverhandlung im<br />

Zivilprozess aufgrund einer Bundesratsinitiative<br />

wieder abgeschafft werden<br />

sollen. Damit entfiele letztlich das<br />

Korrelat zu den Einschränkungen in<br />

der Berufungsinstanz. Im Klartext<br />

bedeutet dies: Der rechtsuchende<br />

Bürger wird doppelt bestraft.<br />

Aber wenn man bedenkt, dass sich<br />

hinter dem am 1. August 2002 in<br />

Kraft getretenen „OLG Vertretungsänderungsgesetz“<br />

die Änderung<br />

einer Fülle anderer Gesetze findet,<br />

beginnend mit dem PatentG über<br />

Gebrauchsmuster – und MarkenG<br />

sowie UWG bis hin zu BauGB, StPO,<br />

OWiG, GVG, BGB, GerichtskostG,<br />

KostO, SGB und HeimG, um nur<br />

einige zu nennen, dann wundert nicht<br />

mehr, dass nun auch noch die Neuregelung<br />

des § 139 ZPO wieder abgeschafft<br />

werden soll.<br />

Wie lautet doch noch die Überschrift<br />

des Koalitionsvertrages der neuen und<br />

alten rot-grünen Bundesregierung:<br />

„Erneuerung“?<br />

Depeschen, so will es Meyers Großes<br />

Konversations-Lexikon (6. Aufl.<br />

1908) wissen, waren ursprünglich<br />

amtliche Schreiben, die zwischen dem<br />

Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten<br />

und den ihm unterstellten<br />

diplomatischen Agenten gewechselt<br />

wurden. Den Namen haben die Depeschen,<br />

so heißt es dort weiter, von der<br />

Notwendigkeit ihrer schleunigen<br />

Besorgung. Man versteht hierunter<br />

die „Zufertigungen von Wichtigkeit,<br />

die durch Kuriere oder sonst auf<br />

schleunigem Weg befördert werden“.<br />

Der deutsche Anwaltverein hat diese<br />

Form der Mitteilung wiederentdeckt.<br />

Soeben flattert die erste „DAV-Depesche“<br />

vom 27. November 2002 auf<br />

den Tisch. Sie wurde weder mit einem<br />

reitenden Boten, noch mit einer Postkutsche<br />

und schon gar nicht von<br />

einem verkappten Marathonläufer<br />

überbracht. Wir sind nämlich, wie<br />

man weiß, im 21. Jahrhundert und da<br />

bietet es sich an, die neue Form der<br />

Kommunikation zu wählen, nämlich<br />

die jeweilige anwaltliche E-mail-<br />

Adresse.


Zum Jahreswechsel<br />

So also flattert uns nun in schöner<br />

Regelmäßigkeit zusätzlich zu der<br />

ohnehin vorhandenen Zeitschriftenflut<br />

die DAV-Depesche ins Haus.<br />

Es bleibt zu wünschen, dass dieses<br />

neue Informationsmedium seinem<br />

selbst gesetzten Anspruch gerecht<br />

wird, der Kollegenschaft „einen regelmäßigen<br />

kurzen Überblick über interessante<br />

Informationen rund um das<br />

Thema – Recht und Rechtsanwalt –<br />

zu liefern“. Hoffen wir, dass die<br />

Weihnachtsausgabe nur Frohe Botschaften<br />

enthält.<br />

Nach Ablauf der Wahlperiode am<br />

31. Oktober 2002 wurde das Präsidium<br />

der Rechtsanwaltskammer in<br />

der Vorstandssitzung vom 13. November<br />

2002 wie folgt gewählt:<br />

� Präsident:<br />

RA Dr. Dieter Finzel, Hamm<br />

� Vizepräsident:<br />

RA Dietrich Meißner, Bielefeld<br />

� Vizepräsident:<br />

RA Dr. Wilhelm Krekeler,<br />

Dortmund<br />

Zum Schluss noch einen Hinweis in<br />

eigener Sache: Die nächste Kammerversammlung<br />

findet statt am Mittwoch,<br />

2. April 2003, 16.30 Uhr, im<br />

Mercure Hotel in Hamm. Ich lade<br />

Sie alle, verehrte Kolleginnen und<br />

Kollegen, bereits heute zu dieser<br />

Kammerversammlung ein. Herr<br />

Micha Guttmann, Redakteur des<br />

Westdeutschen Rundfunks, wird uns<br />

nahebringen, warum gutes Deutsch<br />

auch für Rechtsanwälte nicht standeswidrig<br />

ist.<br />

Ich könnte mir vorstellen, dass sein<br />

Vortrag für uns amüsant und lehrreich<br />

zugleich sein wird. Es ist nämlich ein<br />

weit verbreiteter Irrtum unserer<br />

Zunft, anzunehmen, nur derjenige sei<br />

intelligent, der sich nicht klar ausdrückt.<br />

Nach wie vor gilt: Wer etwas<br />

Wichtiges zu sagen hat, macht kurze<br />

Sätze.<br />

� Schriftführerin:<br />

RAin Kornelia Urban, Dortmund<br />

� Schatzmeister:<br />

RA Dr. Ulrich Wessels, Münster<br />

Die Kollegen Dr. Dieter Finzel,<br />

Dietrich Meißner und Dr. Ulrich<br />

Wessels wurden damit in ihren bisherigen<br />

Ämtern bestätigt. Der bisherige<br />

Schriftführer, Herr Kollege Dr. Wilhelm<br />

Krekeler, wurde zum Vizepräsidenten<br />

und Frau Kollegin Kornelia<br />

Urban zur Schriftführerin gewählt.<br />

Der bisherige Vizepräsident Dr. Leo<br />

Ich wünsche Ihnen, verehrte Kolleginnen<br />

und Kollegen, frohe und<br />

gesegnete Weihnachtsfeiertage, Erholung<br />

vom Stress des Alltags, eine<br />

geruhsame Zeit „zwischen den Jahren“<br />

und einen guten und erfolgreichen<br />

Start in ein hoffentlich friedvolles<br />

2003!<br />

Ihr<br />

Dr. Dieter Finzel<br />

Präsident<br />

Neuwahl des Präsidiums der RAK Hamm<br />

Neuwahl des Präsidiums der RAK Hamm<br />

Elsbernd, Münster, ist mit Ablauf seiner<br />

Wahlzeit zum 31. Oktober 2002<br />

aus dem Kammervorstand ausgeschieden.<br />

Frau Kollegin Urban ist seit 1984 zur<br />

Rechtsanwaltschaft zugelassen und ist<br />

Fachanwältin für Familienrecht. Seit<br />

dem 1. April 1995 ist sie Mitglied des<br />

Vorstands der Rechtsanwaltskammer<br />

Hamm.<br />

Dr. Dieter Finzel Dietrich Meißner Dr. Wilhelm Krekeler Kornelia Urban Dr. Ulrich Wessels<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

5


Die Abtretung der anwaltlichen Honorar-<br />

Die Abtretung der anwaltlichen Honorarforderung<br />

an einen Rechtsanwalt<br />

forderung an einen Rechtsanwalt<br />

Rechtsanwältin Kristina Schmitz,<br />

Dortmund<br />

I. Vorbemerkung<br />

Die Verschwiegenheitspflicht gehört<br />

zu den Grundpflichten des Rechtsanwalts.<br />

Sie wird zum Teil als eine der<br />

„tragenden Säulen des Anwaltsberufs<br />

schlechthin“ bezeichnet, da sie die<br />

Grundlage bildet für einen absolut<br />

offenen und rückhaltlosen Informationsaustausch<br />

des Mandanten mit seinem<br />

Rechtsanwalt. 1<br />

Es ist jedoch allgemein anerkannt,<br />

dass der Rechtsanwalt, der seinen ihm<br />

streitig gemachten Honoraranspruch<br />

gerichtlich geltend macht, von der<br />

Verschwiegenheitspflicht befreit ist. 2<br />

Dem berechtigten Honoraranspruch<br />

des Rechtsanwalts gebührt insoweit<br />

der Vorzug vor der Pflicht zur Verschwiegenheit,<br />

da der Mandant durch<br />

seine Zahlungsverweigerung den<br />

Interessenkonflikt selbst verursacht. 3<br />

Sowohl der Rechtsanwalt als auch die<br />

Rechtsordnung insgesamt haben ein<br />

berechtigtes Interesse daran, dass auch<br />

Ansprüche beruflich zum Schweigen<br />

Verpflichteter gegen ihre Mandanten<br />

durchsetzbar bleiben. 4<br />

Zwar ist auch die grundsätzliche<br />

Zulässigkeit der Abtretung eines<br />

anwaltlichen Honoraranspruchs allgemein<br />

anerkannt. Uneinigkeit herrscht<br />

aber insbesondere bei der Frage, unter<br />

welchen Voraussetzungen eine derartige<br />

Abtretung an einen anderen<br />

Rechtsanwalt zulässig ist.<br />

Im Folgenden soll untersucht werden,<br />

unter welchen Voraussetzungen eine<br />

Gebührenabtretung an einen anderen<br />

Rechtsanwalt berufsrechtlich zulässig<br />

ist, was der Zessionar in der mündlichen<br />

Verhandlung vortragen darf und<br />

schließlich, ob der Zedent in der<br />

mündlichen Verhandlung als Zeuge<br />

zur Verfügung steht.<br />

6<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

II. Abtretung einer Honorarforderung<br />

an einen Rechtsanwalt?<br />

Es ist zunächst festzustellen, dass die<br />

Abtretung einer anwaltlichen<br />

Honorarforderung zwangsläufig mit<br />

einer Verletzung der Verschwiegenheitspflicht<br />

verbunden ist, da schon<br />

der Umstand, dass jemand einen<br />

Rechtsanwalt beauftragt hat, von der<br />

Verschwiegenheitspflicht erfasst wird. 5<br />

Davon abgesehen ist der Zedent<br />

jedoch nach § 402 BGB zur umfassenden<br />

Weitergabe aller erlangten Kenntnisse<br />

und Unterlagen an den Zessionar<br />

verpflichtet.<br />

Vor dem Inkrafttreten des Gesetzes<br />

zur Neuordnung des Berufsrechts der<br />

Rechtsanwälte und der Patentanwälte<br />

vom 2. September 1994 war daher<br />

nach der Rechtsprechung des BGH 6<br />

die Abtretung der Honorarforderung<br />

eines Rechtsanwalts ohne Zustimmung<br />

des Mandanten wegen der<br />

damit nach § 402 BGB verbundenen<br />

umfassenden Informationspflicht in<br />

der Regel gemäß § 134 BGB i.V.m.<br />

§ 203 StGB nichtig. Der BGH hat<br />

seine Rechtsprechung dabei auch auf<br />

solche Fälle erstreckt, in denen Abtretungsempfänger<br />

ein Rechtsanwalt ist. 7<br />

Mit der Berufsrechtsnovelle 1994 hat<br />

der Gesetzgeber in § 49 b Abs. 4<br />

BRAO die Abtretung von Honoraransprüchen<br />

gesetzlich geregelt: Der<br />

Rechtsanwalt, der eine fremde anwaltliche<br />

Gebührenforderung erwirbt,<br />

wird gem. § 49 b Abs. 4 Satz 1 BRAO<br />

ausdrücklich zur Verschwiegenheit<br />

verpflichtet. Nach Satz 2 ist die<br />

Abtretung von Gebührenforderungen<br />

oder die Überlassung ihrer Einziehung<br />

an einen nicht als Rechtsanwalt<br />

zugelassenen Dritten unzulässig, es sei<br />

denn die Forderung ist rechtskräftig<br />

festgestellt, ein erster Vollstreckungsversuch<br />

ist fruchtlos ausgefallen und<br />

der Rechtsanwalt hat die ausdrückliche,<br />

schriftliche Einwilligung des<br />

Mandanten eingeholt.<br />

§ 49 b Abs. 4 BRAO knüpft an die<br />

Abtretung der Honorarforderung an<br />

einen Rechtsanwalt keine besonderen<br />

Voraussetzungen. Daher stellt sich<br />

nun die Frage, wie sich diese Bestimmung<br />

zur früheren Rechtsprechung<br />

verhält, wonach auch die Zession an<br />

einen Rechtsanwalt die Einwilligung<br />

des Mandanten voraussetzte. Bleibt es<br />

auch weiterhin bei diesem Zustimmungserfordernis<br />

oder sind Abtretungen<br />

von Honorarforderungen an<br />

Rechtsanwälte nunmehr grundsätzlich<br />

unbeschränkt zulässig?<br />

Der BGH hat zur Problematik dieser<br />

erst seit dem Jahre 1994 in Kraft<br />

befindlichen Vorschrift bislang noch<br />

nicht Stellung nehmen müssen.<br />

1. Teilweise wird darauf hingewiesen,<br />

dass es nicht das Ziel des § 49 b<br />

Abs. 4 BRAO sei, den Schutz der<br />

Mandantengeheimnisse abzusenken,<br />

weshalb es folglich dabei verbleibe,<br />

dass eine Mitteilung von Geheimnissen<br />

auch im Rahmen eines Abtretungsvorgangs<br />

an einen Rechtsanwalt<br />

nur mit der Einwilligung des Mandanten<br />

zulässig sei. 8 Es dürfe insoweit<br />

nicht übersehen werden, dass auch die<br />

Weitergabe von vertraulichen Tatsachen<br />

an einen seinerseits schweigepflichtigen<br />

Rechtanwalt die Geheim-


haltungsinteressen des Mandanten<br />

berühren könne. 9 So werde bei einer<br />

Abtretung das Geheimhaltungsinteresse<br />

des Mandanten aufgrund der<br />

umfassenden Informationspflicht des<br />

§ 402 BGB weitaus schwerwiegender<br />

beeinträchtigt, als wenn der Rechtsanwalt<br />

seine Honorarforderung als Prozessbevollmächtigter<br />

selbst im Klagewege<br />

geltend machte, da es dort keinesfalls<br />

feststehe, dass im gerichtlichen<br />

Verfahren alle Einzelheiten zur<br />

Sprache kommen. 10 Dagegen sei der<br />

Rechtsanwalt bei einer Nichtzulassung<br />

der Abtretung aufgrund der<br />

eigenen Klagemöglichkeit keinesfalls<br />

rechtlos gestellt, sodass für eine<br />

Abtretung an einen anderen Rechtsanwalt<br />

auch keine Notwendigkeit<br />

bestehe. 11<br />

2. Nach anderer Auffassung erlaubt<br />

§ 49 b Abs. 4 Satz 1 BRAO die Zession<br />

an einen Rechtsanwalt dagegen<br />

ohne Einschränkungen, insbesondere<br />

auch ohne Zustimmung des Mandanten.<br />

12 Die damit verbundene Verletzung<br />

der Verschwiegenheitspflicht<br />

habe der Gesetzgeber zugelassen, da<br />

auch der Abtretungsempfänger der<br />

Verschwiegenheitspflicht unterliege. 13<br />

Damit sei ein Ausgleich gefunden<br />

worden zwischen dem Geheimhaltungsbedürfnis<br />

der Mandanten und<br />

dem Interesse des Rechtsanwalts an<br />

einer Realisierung der Honorarforderungen,<br />

beispielsweise bei einem Verkauf<br />

der Praxis. 14 Für die freie Übertragbarkeit<br />

spricht, dass dadurch der<br />

Rechtsverkehr unter Rechtsanwälten,<br />

insbesondere bei der Veräußerung<br />

einer Kanzlei, erheblich erleichtert<br />

würde.<br />

Für denjenigen, der sich erstmalig mit<br />

der Problematik der Honorarabtretung<br />

an einen Rechtsanwalt beschäftigt,<br />

liegt es nahe, diese Vorschrift im<br />

Wege eines Umkehrschlusses aus<br />

§ 49 b Abs. 4 Satz 2 BRAO so zu<br />

verstehen, dass die in dem vorausgehenden<br />

Satz angesprochene Abtretung<br />

an Rechtsanwälte, für die keine derartig<br />

engen Zulässigkeitsvoraussetzungen<br />

angeführt werden, grundsätzlich<br />

zulässig ist, und auch der Gesetzgeber<br />

diese Regelung so verstanden wissen<br />

Die Abtretung der anwaltlichen Honorarforderung<br />

wollte. Hätte der Gesetzgeber, der ja<br />

gerade mit der Einführung des § 49 b<br />

Abs. 4 BRAO die Honorarabtretung<br />

an einen anderen Rechtsanwalt<br />

erleichtern wollte, diese Abtretung<br />

anwaltlicher Honorarforderungen an<br />

die Zustimmung des Mandanten<br />

knüpfen wollen, hätte er dies ausdrücklich<br />

regeln können und sich<br />

nicht darauf verlassen, dass die Voraussetzungen<br />

für diese Abtretung an<br />

einen Rechtsanwalt durch die Rechtsprechung<br />

geregelt werden.<br />

Auch nach dem Willen des Gesetzgebers<br />

soll es für die Wirksamkeit der<br />

Abtretung einer Honorarforderung<br />

ausreichen, den Zessionar ebenfalls<br />

der Schweigepflicht zu unterwerfen.<br />

So beruht die Fassung des § 49 b<br />

Abs. 4 BRAO auf der Beschlussempfehlung<br />

und dem Bericht des Rechtsausschusses<br />

des Deutschen Bundestages<br />

vom 24.05.1994 15 , in dessen<br />

Begründung unter Bezugnahme auf<br />

die Entscheidungen des BGH vom<br />

25.03.1993 16 und 13.05.1993 17 festgestellt<br />

wird, dass eine Abtretung von<br />

anwaltlichen Gebührenforderungen<br />

im Hinblick auf § 134 BGB nur wirksam<br />

sei, wenn entweder der Rechtsanwalt<br />

die Zustimmung des Mandanten<br />

zur Weitergabe von Informationen<br />

aus dem Mandatsverhältnis einholt<br />

oder Zessionar und Zedent denselben<br />

Schweigepflichten unterworfen sind.<br />

Dieser Forderung des BGH wurde<br />

nach der Begründung des Rechtsausschusses<br />

mit der veränderten Fassung<br />

des § 49 b Abs. 4 BRAO klarstellend<br />

Rechnung getragen. 18<br />

Da somit mit der Einführung des<br />

§ 49 b Abs. 4 Satz 1 BRAO Zedent<br />

und Zessionar denselben Schweigepflichten<br />

unterworfen sind, liegen die<br />

Voraussetzungen für eine wirksame<br />

Forderungsübertragung ohne Einwilligung<br />

des Mandanten vor.<br />

III. Was kann der Zessionar in der<br />

mündlichen Verhandlung vortragen?<br />

Den Zedenten treffen bei der Abtretung<br />

die umfassenden Informationspflichten<br />

aus § 402 BGB, d. h. er ist<br />

verpflichtet, sämtliche erlangten<br />

Kenntnisse und Unterlagen an den<br />

Zessionar weiterzugeben.<br />

Fraglich ist jedoch, was der nun<br />

umfassend informierte Zessionar bei<br />

der gerichtlichen Geltendmachung des<br />

Honoraranspruchs im Rahmen der<br />

mündlichen Verhandlung vortragen<br />

darf, ohne gegen die ihm gemäß<br />

§ 49 b Abs. 4 Satz 1 BRAO obliegende<br />

Schweigepflicht zu verstoßen.<br />

Es ist allgemein anerkannt, dass ein<br />

Rechtsanwalt im Honorarprozess<br />

gegen seinen Mandanten Tatsachen<br />

offenbaren darf, soweit er die für den<br />

Mandanten erbrachte Tätigkeit zur<br />

Schlüssigkeit seiner Honorarklage<br />

darlegen muss. 19<br />

Auch insoweit entfällt jedoch das<br />

Geheimhaltungsinteresse des Mandanten<br />

nicht. Es tritt vielmehr lediglich<br />

hinter dem Vermögensinteresse<br />

des Rechtsanwaltes zurück, dem<br />

gerade aus der Sphäre des Mandanten<br />

Gefahr droht. 20 Daher gilt im Hinblick<br />

auf das noch bestehende Geheimhaltungsinteresse<br />

des Mandanten nach<br />

dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />

als selbstverständliche Einschränkung,<br />

dass von dem Rechtsanwalt im<br />

Prozess nur soviel vorgetragen werden<br />

darf, wie zur Erfüllung seiner<br />

Darlegungs- und Beweislast notwendig<br />

ist. 21<br />

Diese Grundsätze sind auch auf den<br />

Zessionar anzuwenden, der nun mit<br />

der Einführung des § 49 b Abs. 4 Satz<br />

1 BRAO derselben Verschwiegenheitsverpflichtung<br />

unterworfen ist wie<br />

der abtretende Rechtsanwalt. Auch<br />

der Zessionar muss im Prozess alles<br />

zur Erfüllung seiner Darlegungs- und<br />

Beweislast Notwendige vortragen<br />

dürfen, da für ihn anderenfalls die<br />

gerichtliche Geltendmachung der<br />

abgetretenen Forderung nicht möglich<br />

ist, und die Abtretung, deren generelle<br />

Zulässigkeit allgemein anerkannt ist,<br />

sonst wirtschaftlich sinnlos wäre.<br />

Dem immer noch bestehenden<br />

Geheimhaltungsbedürfnis des Man-<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

7


Die Abtretung der anwaltlichen Honorarforderung<br />

danten wird dadurch Rechnung getragen,<br />

dass auch der Zessionar die<br />

Grenze zur Unverhältnismäßigkeit<br />

nicht überschreiten darf und folglich<br />

besorgt sein muss, im Prozess nicht<br />

mehr vorzutragen, als zur Begründung<br />

der Klage erforderlich ist.<br />

IV. Darf der abtretende Rechtsanwalt<br />

als Zeuge aussagen?<br />

Fraglich ist schließlich noch, ob der<br />

abtretende Rechtsanwalt in dem<br />

Honorarprozess des Zessionars als<br />

Zeuge aussagen darf.<br />

Die Frage der Auswirkungen der<br />

Abtretung auf die Verschwiegenheitspflicht<br />

des abtretenden Rechtsanwalts<br />

ist in § 49 b Abs. 4 Satz 1 BRAO<br />

nicht geregelt. Die anwaltliche<br />

Schweigepflicht besteht nach § 2<br />

Abs. 2 BerufsO auch nach Beendigung<br />

des Mandats fort, sodass auch<br />

nach einer Abtretung unverändert von<br />

einer Verschwiegenheitspflicht des<br />

Zedenten auszugehen ist.<br />

Auch hier könnte jedoch eine Ausnahme<br />

von der Verschwiegenheitspflicht<br />

zu machen sein. Allerdings<br />

sind Ausnahmen von der Verschwiegenheitspflicht,<br />

wie soeben dargelegt,<br />

mit Rücksicht auf das noch bestehende<br />

Geheimhaltungsinteresse des<br />

Mandanten nach dem Grundsatz der<br />

Verhältnismäßigkeit nur in engen<br />

Grenzen zulässig.<br />

Der abtretende Rechtsanwalt ist nach<br />

der erfolgten Abtretung rechtlich<br />

nicht mehr Inhaber der Forderung,<br />

sodass das Argument, dem Vermögensinteresse<br />

des Rechtsanwaltes<br />

gebühre im Hinblick auf seinen<br />

Honoraranspruch der Vorzug vor der<br />

Verschwiegenheitspflicht, nicht mehr<br />

greift. Man könnte jedoch einwenden,<br />

allein der Gesichtspunkt, dass nach<br />

einer Forderungsabtretung der<br />

frühere Gläubiger bei der gerichtlichen<br />

Durchsetzung der Forderung als<br />

Zeuge zur Verfügung steht, sei vielfach<br />

Hauptmotiv derartiger Abtretungen.<br />

8<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Zunächst sind jedoch derartige prozesstaktische<br />

Gründe nicht als entscheidendes<br />

Hauptmotiv einer<br />

Honorarabtretung anzusehen, da insbesondere<br />

auch der bereits erwähnten<br />

Erleichterung des Rechtsverkehrs,<br />

etwa bei dem Verkauf einer Anwaltskanzlei,<br />

erhebliche Bedeutung<br />

zukommt.<br />

Des Weiteren verbessert eine Zeugenaussage<br />

des abtretenden Rechtsanwalts<br />

die rechtliche Position des Zessionars<br />

auch nicht entscheidend, da<br />

ein bloßer Rollentausch bei richtig<br />

verstandener Beweiswürdigung keine<br />

rechtlichen Vorteile gewährt.<br />

Auch einer Parteierklärung kann,<br />

selbst wenn sie außerhalb einer förmlichen<br />

Parteivernehmung erfolgt ist,<br />

im Rahmen der Würdigung des<br />

gesamten Inhalts der Verhandlung<br />

und des Ergebnisses einer Beweisaufnahme<br />

der Vorzug vor den Bekundungen<br />

eines Zeugen gegeben werden,<br />

sodass die formale Stellung des früheren<br />

Forderungsinhabers als Zeuge bei<br />

der Beweiswürdigung von untergeordneter<br />

Bedeutung ist. 22<br />

Da der Zessionar aufgrund der Informationspflicht<br />

des § 402 BGB von<br />

dem abtretenden Rechtsanwalt über<br />

sämtliche Einzelheiten umfassend<br />

informiert wird und in der mündlichen<br />

Verhandlung alles Erforderliche<br />

vortragen darf, ist somit für die<br />

gerichtliche Geltendmachung der<br />

Honorarforderung eine Zeugenaussage<br />

des abtretenden Rechtsanwalts<br />

weder erforderlich noch stellt sie ihn<br />

im Rahmen der Beweiswürdigung<br />

besser.<br />

Nach alledem besteht keine Notwendigkeit,<br />

erneut eine Ausnahme von<br />

der Verschwiegenheitspflicht zuzulassen<br />

und dem abtretenden Rechtsanwalt<br />

zu gestatten, als Zeuge im<br />

Honorarprozess des Zessionars auszusagen.<br />

V. Zusammenfassung<br />

Nach der Einführung des § 49 b<br />

Abs. 4 BRAO ist die Zession an einen<br />

Rechtsanwalt nun ohne Einschränkungen,<br />

insbesondere auch ohne<br />

Zustimmung des Mandanten, zulässig.<br />

Der Zessionar darf, ebenso wie der<br />

Rechtsanwalt, der seinen eigenen<br />

Honoraranspruch gerichtlich geltend<br />

macht, alles vortragen, was die ihm<br />

obliegende Darlegungspflicht im Prozess<br />

erfordert, darf aber andererseits<br />

auch nicht mehr offenbaren, als zur<br />

Klagebegründung notwendig ist.<br />

Eine Ausnahme von der anwaltlichen<br />

Schweigepflicht, die es dem abtretenden<br />

Rechtsanwalt gestattet, in dem<br />

Honorarprozess des Zessionars als<br />

Zeuge auszusagen, ist nicht zuzulassen.<br />

1) Feuerich/Braun, BRAO, 5. Aufl. 2000, § 43<br />

a Rn.12<br />

2) BGH NJW 1993, 1640; Henssler/Prütting-<br />

Eylmann, BRAO, § 43 a Rn. 64<br />

3) Hartung/Holl-Hartung, Anwaltliche<br />

Berufsordnung, 2. Aufl. 2001, § 2 BerufsO<br />

Rn. 32<br />

4) LG Hamburg NJW 1992, 843<br />

5) Hartung/Holl-Hartung, § 2 BerufsO Rn. 29<br />

6) BGH NJW 1993, 1638<br />

7) BGH NJW 1993, 1912; BGH NJW 1993,<br />

2795f<br />

8) Berger, NJW 1995, 1407<br />

9) Berger, NJW 1995, 1407<br />

10) Prechtel, NJW 1997, 1815, 1816<br />

11) Prechtel, NJW 1997, 1815<br />

12) Jessnitzer/Blumberg, Bundesrechtsanwaltsordnung,<br />

9. Aufl. 2000, § 49 b Rn. 7;<br />

Henssler/Prütting-Eylmann, § 43 a Rn. 62<br />

13) Hartung/Holl-Hartung, § 2 BerufsO Rn. 29<br />

14) Jessnitzer/Blumberg, § 49 b Rn. 7<br />

15) BT-Dr 12/7656, S. 49<br />

16) BGH NJW 1993, 1638<br />

17) BGH NJW 1993, 1912<br />

18) BT-Dr 12/7656, S. 49<br />

19) Römermann/Hartung, Anwaltliches<br />

Berufsrecht 2002, § 16 Rn. 6<br />

20) BGH NJW 1993, 1640<br />

21) Henssler/Prütting-Eylmann, § 43 a Rn. 64<br />

22) BGH NJW-RR 1990, 1061; BGH NJW<br />

1993, 1640


Treffen mit den Vorsitzenden der Anwaltvereine<br />

Treffen mit den Vorsitzenden der Anwaltvereine<br />

Das traditionelle Herbsttreffen des<br />

Vorstandes der Rechtsanwaltskammer<br />

mit den Vorsitzenden und Vertretern<br />

der Anwaltvereine fand in diesem Jahr<br />

am 11. September in Hamm statt.<br />

Präsident Dr. Finzel konnte insgesamt<br />

29 Teilnehmer begrüßen.<br />

Ganz oben auf der Tagesordnung<br />

stand die Diskussion zur Reform des<br />

anwaltlichen Gebührenrechts. Es<br />

bestand Einigkeit unter den Teilnehmern,<br />

dass die Anwaltschaft das<br />

Scheitern des Gesetzgebungsverfahrens<br />

zum Rechtsanwaltsvergütungsgesetz<br />

nicht hinnehmen kann. Nachdrücklich<br />

wurde die Meinung vertreten,<br />

dass das RVG in der von der<br />

Kommission vorgelegten Form in der<br />

neuen Legislaturperiode möglichst<br />

zügig verabschiedet werden muss. In<br />

diesem Zusammenhang schloss sich<br />

der Teilnehmerkreis dem im Kammer-<br />

Report <strong>Nr</strong>. 4/2002 vom 10. September<br />

2002 veröffentlichten Antwortschreiben<br />

des Präsidenten an die Bundesjustizministerin<br />

vom 5. Juli 2002 an.<br />

Die Teilnehmer lehnten auch die<br />

Neuregelung des § 174 ZPO ab,<br />

wonach Frankierkosten zur Rücksendung<br />

des EB’s künftig vom<br />

Rechtsanwalt zu verauslagen sind. Es<br />

bestand jedoch Einigkeit, dass diese<br />

Kosten an die Mandantschaft weitergegeben<br />

werden können und sich in<br />

diesem Zusammenhang die Frage<br />

stellt, ob diese Kosten möglicherweise<br />

von den Gerichtskosten gedeckt sind.<br />

Dr. Finzel berichtete sodann über eine<br />

Anweisung des Bezirksrevisors beim<br />

LAG Hamm, wonach die per Telefax<br />

bei Gericht eingehenden Schriftsätze<br />

mit Kosten zu belegen seien. Die<br />

Kammer Hamm habe daraufhin ein<br />

Kurzgutachten der Bundesrechtsanwaltskammer<br />

eingeholt, welches zu<br />

dem Ergebnis gelangt sei, dass ein einschlägiger<br />

Kostentatbestand im GKG<br />

nicht existiere. Das Problem habe sich<br />

zwischenzeitlich erledigt, da der<br />

Justizminister NRW die Anordnung<br />

des Bezirksrevisors aufgehoben und<br />

mitgeteilt habe, auch in Zukunft seien<br />

keinerlei Aktivitäten in diese Richtung<br />

geplant.<br />

Weiter wurde der neu eingeführte<br />

§ 14 Abs. 1 a UStG diskutiert,<br />

wonach die nach dem 30.07.2002 ausgestellten<br />

Anwaltsrechnungen die<br />

vom Finanzamt erteilte Steuernummer<br />

enthalten müssen. Hierzu wird<br />

auf den Beitrag im KammerReport<br />

<strong>Nr</strong>. 4/2002, S. 31 verwiesen.<br />

Breiten Raum nahm auch die Diskussion<br />

zum Stand der Juristenausbildungsreform<br />

in Anspruch. Es<br />

bestand Einigkeit, dass die Anwaltschaft<br />

eingebunden werden muss und<br />

hierzu auch bereit ist. Dies gilt<br />

sowohl für eine qualitativ hochwertige<br />

Anwaltsausbildung als auch die<br />

Mitwirkung bei der Bestimmung der<br />

Prüfungsinhalte. Insoweit bedürfe es<br />

eines klaren und eindeutigen Konzepts<br />

zu Kosten und Inhalt der<br />

anwaltsorientierten Ausbildung.<br />

Unter dem Tagesordnungspunkt<br />

„anwaltliche Werbung“ wurde ein<br />

wettbewerbsrechtliches Verfahren des<br />

Anwaltvereins Münster diskutiert. Es<br />

geht um die Zulässigkeit anwaltlicher<br />

Werbung auf dem Deckblatt<br />

eines Telefonbuchs. Nach Auffassung<br />

des Vorstandes der Rechtsanwaltskammer<br />

ist eine solche Werbung<br />

unzulässig.<br />

Dr. Finzel berichtete sodann über die<br />

Beschlüsse der 4. Sitzung und die<br />

vorgesehene Beschlussfassung der<br />

5. Sitzung der 2. Satzungsversammlung<br />

und wies in diesem Zusammenhang<br />

darauf hin, dass in dieser 5. Sitzung<br />

über die Einführung eines<br />

Fachanwalts für Versicherungsrecht<br />

beschlossen werde.<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

9


Treffen mit den Vorsitzenden der Anwaltvereine<br />

Abschließend wurden noch Fragen<br />

des Ausbildungswesens, der Berufshaftpflichtversicherung,<br />

der Fortbildungsnachweise<br />

nach § 15 FAO diskutiert<br />

sowie die praktischen Aus-<br />

Am 3. September 2002 fand in Münster<br />

das traditionelle Treffen der Präsidien<br />

und Geschäftsführungen der<br />

Steuerberaterkammer Westfalen-<br />

Lippe und der Rechtsanwaltskammer<br />

Hamm statt.<br />

Auf der umfangreichen Tagesordnung<br />

standen u. a. ein Erfahrungsaustausch<br />

zur Übernahme des Zulassungsgeschäfts,<br />

die Harmonisierung<br />

der Berufsrechte, das Rechtsberatungsgesetz<br />

und die Angabe der<br />

Steuernummer auf Gebührenrechnungen.<br />

Ebenso wie die Rechtsanwaltskammern<br />

haben nunmehr auch die Steuerberaterkammern<br />

das Zulassungsgeschäft<br />

(dort: „Bestellungs- und Anerkennungsverfahren“)<br />

übernommen.<br />

Die Kammer Hamm konnte hier aus<br />

mehrjähriger Erfahrung nützliche<br />

Hinweise für das Verfahren geben. Im<br />

Jahre 2001 sind von der Steuerberaterkammer<br />

Westfalen-Lippe bereits 185<br />

Bestellungen vorgenommen worden –<br />

mit steigender Tendenz.<br />

10<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

wirkungen der Änderung der unterhaltsrechtlichenKindergeldanrechnung<br />

nach § 1612 b Abs. 5 BGB.<br />

Das Treffen schloss mit einem<br />

gemeinsamen Abendessen. Es bestand<br />

Einigkeit, dass der Gedankenaus-<br />

Die Harmonisierung der Berufsrechte<br />

geht auf eine gemeinsame<br />

Initiative mehrerer Kammern zurück.<br />

Es wurde ein Arbeitskreis gegründet,<br />

dem Vertreter der BRAK, der Bundessteuerberaterkammer,<br />

der Wirtschaftsprüferkammer<br />

und der Patentanwaltskammer<br />

angehören. Die Überlegungen<br />

gehen dahin, die Berufsrechte<br />

der einzelnen Berufsgruppen in<br />

einem für alle verbindlichen „Allgemeinen<br />

Teil“ zusammenzuführen und<br />

die auf den einzelnen Berufsstand<br />

zugeschnittenen Regelungen einem<br />

für den jeweiligen Berufsstand geltenden<br />

„Besonderen Teil“ zu überlassen.<br />

Lebhaft diskutiert wurde das Rechtsberatungsgesetz.<br />

Hier ging es insbesondere<br />

um die Grenzen der Rechtsberatungsbefugnis<br />

und eine mögliche<br />

Öffnung zugunsten der Angehörigen<br />

anderer, hier insbesondere der steuerberatenden<br />

und wirtschaftsprüfenden<br />

Berufe. In diesem Zusammenhang<br />

wurde auch die geschäftsmäßige<br />

Testamentsvollstreckung durch einen<br />

Steuerberater erörtert. Nach der<br />

Rechtsprechung des OLG Hamm<br />

liegt hierin ein Verstoß gegen das<br />

tausch zwischen den Anwaltvereinen<br />

einerseits und dem Vorstand der<br />

Rechtsanwaltskammer andererseits<br />

nützlich und zweckmäßig ist und deshalb<br />

auch in Zukunft fortgesetzt werden<br />

sollte.<br />

Meinungsaustausch mit den Vertretern<br />

Meinungsaustausch mit den Vertretern<br />

der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe<br />

der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe<br />

Rechtsberatungsgesetz. Seitens der<br />

Vertreter der RAK Hamm wurde die<br />

Ansicht vertreten, dem Bedürfnis des<br />

rechtsuchenden Publikums nach einer<br />

„Rundumberatung“ könne durch<br />

interdisziplinäre Zusammenschlüsse<br />

am besten entsprochen werden.<br />

Unzulässig wäre es allerdings, Steuerberater<br />

über die Anstellung eines<br />

Rechtsanwalts umfassend rechtsberatende<br />

Leistungen erbringen zu lassen.<br />

Ein angestellter Rechtsanwalt erweitere<br />

die Rechtsberatungsbefugnis<br />

eines Steuerberaters nicht.<br />

Zur Angabe der Steuernummer auf<br />

Gebührenrechnungen wurde der<br />

teilweise streitige Meinungsstand diskutiert.<br />

Dies nur auszugsweise. Einhellig<br />

bestand die Auffassung, dass das<br />

intensiv und in harmonischer Atmosphäre<br />

geführte Gespräch auch in<br />

Zukunft fortgesetzt werden soll.


Berufstracht vor Gericht<br />

Berufstracht vor Gericht<br />

– Robe, weißes Hemd und<br />

weißer Binder? –<br />

Nach Aufhebung der Singularzulassung<br />

treten nun auch bislang erstinstanzlich<br />

tätige Kollegen beim hiesigen<br />

Oberlandesgericht auf. Dies ist<br />

offenbar Anlass für die wiederholt an<br />

die Kammer gerichtete Anfrage von<br />

Richterseite, ob das Berufsrecht eine<br />

bestimmte „Berufstracht“ vorschreibt,<br />

bejahendenfalls in welcher Form.<br />

Dabei wurde wiederholt darauf hingewiesen,<br />

dass nicht wenige Kollegen<br />

zwar die Robe tragen, darunter aber<br />

„bunt gewandet“ sind.<br />

Wir sind der Frage nachgegangen und<br />

zu folgendem Ergebnis gelangt:<br />

§ 20 BORA lautet:<br />

„Der Rechtsanwalt trägt vor Gericht<br />

als Berufstracht die Robe, soweit das<br />

üblich ist. Eine Berufspflicht zum<br />

Erscheinen in Robe besteht beim<br />

Amtsgericht in Zivilsachen nicht.“<br />

Ermächtigungsgrundlage des § 20<br />

BORA ist § 59 b Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 6 c<br />

BRAO, wonach durch Satzung das<br />

Tragen der Berufstracht näher geregelt<br />

werden kann. § 59 b Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 6 c<br />

BRAO wurde mit dem Gesetz zur<br />

Neuordnung des Berufsrechts der<br />

Rechtsanwälte und Patentanwälte<br />

vom 2. September 1994 (BGBl. I<br />

2278) eingefügt. Nach ganz h. M.<br />

wurde die Pflicht zum Tragen einer<br />

Berufstracht damit aus dem Regelungskomplex<br />

„GVG und gerichtliches<br />

Verfahren“, dem es bislang zugeordnet<br />

wurde (vgl. BVerfG NJW<br />

1970, 851, 852), herausgelöst und dem<br />

Regelungskomplex „Recht der<br />

Anwaltschaft“ zugeordnet (Feuerich /<br />

Braun, § 20 BO Rdnr. 2; Holl in Hartung<br />

/ Holl, § 20 BerufsO Rdnr. 30;<br />

Albers in Baumbach / Lauterbach,<br />

§ 176 GVG Rdnr. 4). Der Bundesgesetzgeber<br />

habe, so die Argumentation,<br />

damit von seiner konkurrierenden<br />

Gesetzgebungskompetenz gem. Artikel<br />

74 Abs. 1 <strong>Nr</strong>. 1 GG („Gerichtsverfassung,<br />

das gerichtliche Verfahren“)<br />

Gebrauch gemacht, deshalb sei<br />

für evtl. existierende landesrechtliche<br />

Ausführungsbestimmungen des GVG,<br />

die die Berufstracht betreffen, kein<br />

Raum mehr (Koch in Henssler / Prütting,<br />

§ 1 Rdnr. 79; Holl in Hartung /<br />

Holl, § 20 BerufsO Rdnr. 30; Feuerich /<br />

Braun, § 20 BO Rdnr. 2).<br />

Hieraus folgt:<br />

Beim Amtsgericht in Zivilsachen<br />

besteht gem. § 20 S. 2 BORA keine<br />

Berufspflicht zum Erscheinen in<br />

Berufstracht; anderslautende ältere<br />

Rechtsprechung (z. B. OLG Braunschweig,<br />

AnwBl. 1995, 371 „Braunschweiger<br />

Robenstreit“) oder Verwaltungsvorschriften<br />

sind überholt.<br />

Hieraus folgt des Weiteren:<br />

Im Übrigen, etwa beim LG und der<br />

im Instanzenzug höheren Gerichte,<br />

kommt es ausschließlich darauf an, ob<br />

das Tragen einer Berufstracht üblich<br />

ist. Kein sachlicher Anknüpfungspunkt<br />

für eine Üblichkeit soll dabei<br />

sein, ob das Gericht in Amtstracht<br />

erscheint (Holl in Hartung / Holl,<br />

§ 20 BerufsO Rdnr. 40).<br />

Entscheidend ist demnach, ob eine<br />

„Üblichkeit“ des Tragens einer<br />

Berufstracht festgestellt werden kann.<br />

Hierzu kann wohl auch auf „altes<br />

Recht“ (alte AV zum GVG etc.)<br />

zurückgegriffen werden, denn obwohl<br />

es verdrängt wurde, kann aus ihm<br />

eine dauernde und ständige Übung<br />

des Tragens einer Berufstracht abgelesen<br />

werden.<br />

Früher beruhte, so BVerfG, NJW<br />

1970, 851, die Pflicht zum Auftreten<br />

in Amtstracht auf vorkonstitutionellem<br />

Gewohnheitsrecht, zurückgehend<br />

auf § 89 des Preußischen Ausführungsgesetzes<br />

zum Deutschen<br />

Gerichtsverfassungsgesetz vom 24.<br />

April 1878. Die Bestimmung lautete:<br />

„Richter, Staatsanwälte und Gerichtsschreiber<br />

tragen in den öffentlichen<br />

Sitzungen eine von dem Justizminister<br />

zu bestimmende Amtstracht. Dieselbe<br />

Vorschrift findet Anwendung auf die<br />

in den öffentlichen Sitzungen der<br />

Oberlandesgerichte und Landgerichte<br />

auftretenden Rechtsanwälte.“<br />

Für Nordrhein-Westfalen bestimmte<br />

die Anordnung über die Amtstracht<br />

bei den ordentlichen Gerichten (AV d.<br />

JM vom 5. Februar 1963 (3152-I A.5)<br />

- JMBl. NRW S. 49 - ) Folgendes:<br />

„I. Personenkreis<br />

1. Zum Tragen einer Amtstracht sind<br />

berechtigt und verpflichtet:<br />

...<br />

c) Rechtsanwälte<br />

...<br />

II. Beschreibung der Amtstracht<br />

1. Die Amtstracht besteht aus einer<br />

Robe und einem Barett von<br />

schwarzer Farbe. Zur Amtstracht<br />

ist ein weißes Hemd mit einem<br />

weißen Langbinder zu tragen.<br />

Frauen tragen zur Amtstracht eine<br />

weiße Bluse, zu der eine weiße<br />

Schleife getragen werden kann.<br />

Rechtsanwälte und Urkundsbeamte<br />

der Geschäftsstelle können auch ein<br />

Hemd von unauffälliger Farbe tragen.<br />

2. An der Robe und am Barett wird<br />

ein Besatz getragen; er besteht<br />

...<br />

d) bei Rechtsanwälten aus Seide.<br />

...<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

11


Berufstracht vor Gericht<br />

III. Tragen der Amtstracht<br />

1. Die Amtstracht ist in allen zur Verhandlung<br />

und zur Verkündung<br />

einer Entscheidung bestimmten Sitzungen<br />

zu tragen. ... Rechtsanwälten<br />

ist das Tragen des Baretts freigestellt.<br />

...<br />

2. Die Amtstracht ist auch bei anderen<br />

richterlichen Amtshandlungen zu<br />

tragen, wenn es mit Rücksicht auf<br />

das Ansehen der Rechtspflege angemessen<br />

ist.<br />

3. Ob es angemessen ist, die Amtstracht<br />

zu tragen, bestimmt der die<br />

Amtshandlung leitende Richter.<br />

...<br />

12<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Demnach existieren Vorgaben, die<br />

lange Zeit als verbindliche Verpflichtung<br />

zum Tragen einer Berufstracht<br />

anerkannt worden sind. Dies ist Beleg<br />

dafür, dass eine längere tatsächliche<br />

Übung besteht, es also „üblich“ i. S. v.<br />

§ 20 S. 1 BORA ist, eine Berufstracht<br />

zu tragen.<br />

Zwischenergebnis:<br />

Da es üblich ist, besteht gem. § 20<br />

BORA die Pflicht, eine Berufstracht<br />

zu tragen (außer beim Amtsgericht in<br />

Zivilsachen).<br />

Damit bleibt noch zu klären, welche<br />

Kleidungsstücke der Berufstracht<br />

unterfallen. § 20 BORA bestimmt: „...<br />

trägt als Berufstracht die Robe ...“, so<br />

dass die Norm zwei Auslegungsmöglichkeiten<br />

zulässt:<br />

Einerseits könnte § 20 BORA abschließend<br />

sein, also die Berufstracht<br />

auf das Tragen einer Robe beschrän-<br />

Auszeichnungen und Ehrungen<br />

Auszeichnungen und Ehrungen<br />

Anwaltsjubiläen<br />

Ein besonderes Praxisjubiläum konnten feiern:<br />

40 Jahre Rechtsanwalt<br />

02. November Maria-Elisabeth Peters, Bad Salzuflen<br />

02. November Hans Beckmann, Marl<br />

20. November Klaus Petri, Lippstadt<br />

04. Dezember Paul-Heinrich Gothe, Bochum<br />

12. Dezember Herbert Söbke, Lennestadt<br />

ken. Die Wahl von Hemd und Krawatte<br />

wäre dann dem modischen<br />

Empfinden des Rechtsanwalts selbst<br />

überlassen. Andererseits könnte § 20<br />

S. 1 BORA lückenhaft sein, sodass für<br />

Hemd und Krawatte vorkonstitutionelles<br />

Gewohnheitsrecht / alte AV<br />

zum GVG etc. eingreifen könnten.<br />

Die Kommentierung schweigt hierzu.<br />

Man könnte sich auf den Standpunkt<br />

stellen: in dubio pro libertate – man<br />

könnte aber auch der Ansicht sein: in<br />

dubio pro dignitate. Und die Kontrollfrage<br />

könnte lauten: Welcher<br />

Richter trägt unter der Robe ein buntes<br />

Cowboyhemd?<br />

50 Jahre Rechtsanwalt<br />

25. September Wolfgang Schröpfer, Hüllhorst<br />

27. September Dr. Erhardt Weber, Bad Salzuflen<br />

22. Oktober Dr. Hermann Hallermann, Münster<br />

22. Oktober Dr. Heinz Dreismann, Münster<br />

31. Oktober Christoph Knapp, Dortmund<br />

03. Dezember Dr. Wilhelm Bergmann, Iserlohn<br />

Der Präsident hat die herzlichsten Glückwünsche des Kammervorstands übermittelt. Auch von hier aus wünschen<br />

wir noch einmal alles Gute, persönliches Wohlergehen und – soweit der Anwaltsberuf noch ausgeübt wird –<br />

weiterhin Freude am Beruf.


Auszeichnungen und Ehrungen<br />

Ehrung von Büroangestellten<br />

Der Präsident der Rechtsanwaltskammer Hamm hat den nachstehend genannten Büromitarbeiterinnen und<br />

-mitarbeitern für ihre langjährige treue Mitarbeit im Dienste der deutschen Anwaltschaft durch Überreichung einer<br />

Ehrenurkunde den Dank des Kammervorstands übermittelt:<br />

Herrn Bürovorsteher<br />

Horst Schmidt 35-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RAe Dr. Wessel pp., Paderborn<br />

Frau Bürovorsteherin<br />

Karin Seidel 25-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RAe Brückner pp., Essen<br />

Frau Bürovorsteherin<br />

Sigrid Kuhoff-Kunde 25-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RAe Cramer pp., Paderborn<br />

Herrn<br />

Andreas Mai 20-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RA Heiner Klausing, Altenberge<br />

Frau<br />

Cornelia Liese-Koch 20-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RAe Leibenath pp., Blomberg<br />

Frau Bürovorsteherin<br />

Monika Link 15-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RAe Filbrand pp., Ennepetal-Voerde<br />

Frau<br />

Birgit Wellmann 15-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RA Helmut P. Voß, Ladbergen<br />

Frau Bürovorsteherin<br />

Kornelia Manz 10-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RAe Schroeder pp., Lünen-Brambauer<br />

Namen und Nachrichten<br />

Namen und Nachrichten<br />

Wolfgang Gerhards zum<br />

neuen NRW-Justizminister<br />

berufen<br />

Ministerpräsident Peer Steinbrück hat<br />

am 12. November 2002 Wolfgang<br />

Gerhards zum neuen Justizminister<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

berufen. Der aus Mülheim an der<br />

Ruhr stammende 52 Jahre alte<br />

gelernte Verwaltungsrechtler hatte<br />

zuletzt das Amt des Finanzministers<br />

des Landes Sachsen-Anhalt inne.<br />

Als Verwaltungsrichter war Wolfgang<br />

Gerhards in Köln und Münster tätig,<br />

bevor er u. a. ständiger Vertreter des<br />

Ministers für Bundesangelegenheiten<br />

und Europa des Landes Rheinland-<br />

Pfalz und Chef der Staatskanzlei des<br />

Landes Sachsen-Anhalt wurde.<br />

Anschließend war er drei Jahre Stellvertretender<br />

Bundesgeschäftsführer<br />

der SPD in Bonn.<br />

Wolfgang Gerhards folgt Jochen<br />

Dieckmann nach, der das Amt seit<br />

März 1999 inne hatte und nun an die<br />

Spitze des Finanzministeriums NRW<br />

wechselt.<br />

Frau<br />

Angela Richert 10-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RAe Hüsemann pp., Schlangen<br />

Frau<br />

Gertrud Spengler 10-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RA Wolfgang A. Jehn, Bochum<br />

Frau<br />

Daniela Kasparek 10-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RAe Greine pp., Marl-Hüls<br />

Frau<br />

Silva Tasci 10-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RAe Rudolph pp., Siegen<br />

Frau<br />

Angelika Wehle 10-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RAe Rudolph pp., Siegen<br />

Frau<br />

Sylvia Niklaus 10-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RAe Rudolph pp., Siegen<br />

Frau<br />

Jeannine Schiecke 10-jähriges Dienstjubiläum<br />

Praxis RA Ulrich Hesse, Marl-Hüls<br />

W. Gerhards<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

13


Namen und Nachrichten<br />

Neuer Staatssekretär im<br />

Justizministerium NRW<br />

Neuer Staatssekretär im Justizministerium<br />

des Landes NRW ist Herr Dieter<br />

Schubmann-Wagner, dessen Vorgänger,<br />

Herr Dr. Christian Dästner,<br />

im Oktober dieses Jahres leider verstorben<br />

ist. Herr Dieter Schubmann-<br />

Wagner, geboren am 17. November<br />

1950 in Herford, ist verheiratet und<br />

hat zwei Kinder. Er begann seine<br />

Abschlussprüfung<br />

Sommer 2003<br />

Der schriftliche Teil der Abschlussprüfung<br />

Sommer 2003 in den AusbildungsberufenRechtsanwaltsfachangestellte/-r<br />

und Rechtsanwalts- und<br />

Notarfachangestellte/-r findet am<br />

Dienstag, 20.05.2003 (1. Tag) und<br />

Mittwoch, 21.05.2003 (2. Tag) statt.<br />

Anmeldeschluss: 12. März 2003<br />

(Ausschlussfrist). Eine Anmeldung<br />

kann nur mit den einheitlichen<br />

Anmeldeformularen erfolgen.<br />

Prüfungsbeginn ist jeweils 8.30 Uhr<br />

in den Klassenräumen der zuständigen<br />

Berufsschulen.<br />

Folgender Zeitplan ist vorgesehen:<br />

14<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

juristische Laufbahn im Jahre 1979 als<br />

Richter in der ordentlichen Gerichtsbarkeit,<br />

war Richter am Amtsgericht<br />

Bielefeld und Direktor am Amtsgericht<br />

Herford, sodann Referatsleiter<br />

in der Vertretung des Landes NRW<br />

beim Bund und zuletzt als Staatssekretär<br />

im Justizministerium des Landes<br />

Mecklenburg-Vorpommern tätig.<br />

Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />

1. Prüfungstag am 20. Mai 2003<br />

8.30 Uhr - 10.00 Uhr<br />

Rechtsanwaltsgebühren<br />

Gebühren- und Kostenrecht<br />

90 Minuten<br />

10.30 - 12.00 Uhr<br />

Recht, Wirtschafts- und Sozialkunde<br />

90 Minuten<br />

2. Prüfungstag am 21. Mai 2003<br />

8.30 Uhr - 10.00 Uhr<br />

Zivilprozessrecht<br />

Zivilprozessrecht und freiwillige<br />

Gerichtsbarkeit<br />

90 Minuten<br />

10.30 - 11.30 Uhr<br />

Rechnungswesen<br />

(Rechnen und Buchführung)<br />

60 Minuten<br />

Die schriftliche Prüfung im Fach<br />

„Fachbezogene Informationsverarbeitung“<br />

findet in einem Zeitraum<br />

von einer Woche nach der schriftlichen<br />

Abschlussprüfung statt. Der<br />

Termin wird vom zuständigen Prü-<br />

D. Schubmann-Wagner<br />

fungsausschuss in Absprache mit<br />

den Berufskollegs festgesetzt und<br />

rechtzeitig bekannt gegeben.<br />

Die Prüfungsteilnehmer sind berechtigt,<br />

Gesetzestexte ohne Kommentierungen<br />

(z. B. „Schönfelder“, alle in<br />

den Praxen gebräuchlichen Tabellen<br />

ohne Kommentierungen, Taschenrechner,<br />

für ReNo-Prüflinge zusätzlich<br />

Text der Dienstordnung für Notare<br />

(DONot), JMBl NW 2001, S. 117<br />

ff.) mitzubringen.<br />

Aufgefordert zur Prüfung sind alle<br />

Auszubildenden, deren Ausbildungszeit<br />

spätestens am 30.09.2003<br />

endet, sowie Wiederholer.<br />

Ferner werden auch diejenigen Auszubildenden<br />

zur Prüfung aufgerufen,<br />

die eine vorzeitige Zulassung zur<br />

Abschlussprüfung gemäß § 40 Abs. 1<br />

BBiG oder eine Zulassung als Externe<br />

gemäß § 40 Abs. 2 BBiG anstreben.<br />

Eine vorzeitige Zulassung kommt nur<br />

bei – nachgewiesenen – überdurchschnittlichen<br />

Leistungen (2.0) in der


Praxis und in der Berufsschule in<br />

Betracht. Ob die Voraussetzungen<br />

vorliegen, wird von den Prüfungsausschüssen<br />

im Einzelnen geprüft.<br />

Prüfungsgebühr: € 100,00 je Prüfling,<br />

fällig mit der Anmeldung und<br />

zahlbar auf das Sonderkonto RAK<br />

Hamm, Sparkasse Hamm, Kto.:<br />

124032, BLZ.: 410 500 95 (siehe<br />

Anmeldeformular und Überweisungsträger;<br />

bitte nur den beigefügten<br />

Überweisungsträger benutzen).<br />

Der Termin der mündlichen<br />

Abschlussprüfung wird wie bisher<br />

von den örtlichen Prüfungsausschüssen<br />

in eigener Zuständigkeit festgelegt.<br />

Zur Freistellung für Prüfungen<br />

von Auszubildenden wird auf die<br />

gesetzlichen Regelungen, hier insbesondere<br />

§ 7 BBiG; § 10 JarbSchG hingewiesen.<br />

Die Anschriften der örtlichen Prüfungsausschüsse<br />

sind abgedruckt im<br />

KammerReport <strong>Nr</strong>. 3 vom<br />

20.06.2002, Seite 18.<br />

Beendigung von<br />

Ausbildungsverhältnissen<br />

Ausbildungsverhältnisse enden entweder<br />

mit dem Ablauf der Ausbildungszeit<br />

oder mit dem Bestehen der<br />

Abschlussprüfung (§ 14 Abs. 1 und 2<br />

BBiG).<br />

Die vorzeitige Beendigung von Ausbildungsverhältnissen<br />

durch Kündigung<br />

oder einvernehmliche Auflösung<br />

ist der Rechtsanwaltskammer unter<br />

Angabe der Beendigungsgründe und<br />

der Vertragsnummer des Verzeichnisses<br />

der Berufsausbildungsverhältnisse<br />

unverzüglich mitzuteilen.<br />

Notarausbildung<br />

Auszubildende, die ihre Ausbildung<br />

zum/r ReNo-Gehilfen/in oder ReNo-<br />

Fachangestellten/e bei einem Rechtsanwalt<br />

(ohne Notarzulassung) absolvieren,<br />

müssen ein Jahr bei einem<br />

Notar ausgebildet werden. Die Notariatsausbildung<br />

muss spätestens zum<br />

31.05. des 3. Ausbildungsjahres beendet<br />

sein.<br />

Führung des Berichtsheftes<br />

Folgende Richtlinien sind für das<br />

Führen von Berichtsheften in der<br />

Form von Ausbildungsnachweisen zu<br />

beachten:<br />

� Der/die Auszubildende hat aufgrund<br />

des § 10 der Ausbildungsverordnung<br />

vom 23.11.1987 regelmäßig<br />

ein Berichtsheft zu führen.<br />

Der Ausbildende hat die Führung<br />

des Berichtsheftes regelmäßig zu<br />

überprüfen.<br />

� Durch die Führung des Berichtsheftes<br />

ist der zeitliche und sachliche<br />

Ablauf der Ausbildung für alle<br />

Beteiligten – Auszubildenden, seinen<br />

gesetzlichen Vertretern, Ausbildenden<br />

– nachweisbar zu<br />

machen.<br />

� Für den Ausbildungsnachweis<br />

wird eine Lose-Blatt-Sammlung<br />

im Format DIN A 4 empfohlen.<br />

� Der/die Auszubildende hat den<br />

Ausbildungsnachweis während der<br />

Ausbildungszeit monatlich in möglichst<br />

einfacher Form (stichwortartig)<br />

zu führen.<br />

� Der Ausbildungsnachweis soll enthalten:<br />

a) Angabe des Ausbildungsstoffes,<br />

in dem eine theoretische Unterweisung<br />

erfolgte;<br />

b) Angaben der Tätigkeiten, die<br />

praktisch ausgeübt wurden;<br />

c) Angabe des Lehrstoffes, der im<br />

Berufsschulunterricht vermittelt<br />

wurde.<br />

� Der Ausbildende hat den Ausbildungsnachweis<br />

zu prüfen und<br />

abzuzeichnen.<br />

Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />

� Der Ausbildungsnachweis ist den<br />

Anmeldungen zur Zwischenprüfung<br />

und zur Abschlussprüfung<br />

beizufügen. Die Vorlage des Ausbildungsnachweises<br />

ist gemäß § 39<br />

Abs. 1 Ziffer 2 BBiG Voraussetzung<br />

für die Zulassung zur<br />

Abschlussprüfung. Eine Bewertung<br />

des Ausbildungsnachweises in der<br />

Abschlussprüfung ist nicht zulässig.<br />

Abschlussfeier Fortbildungslehrgang<br />

Geprüfte/-r<br />

Rechtsfachwirt/-in<br />

In einer Feierstunde am 10.10.2002 in<br />

den Räumen des Mercure Hotels in<br />

Hamm überreichte der Präsident der<br />

Rechtsanwaltskammer Hamm, Dr.<br />

Dieter Finzel, den glücklichen Teilnehmern/innen<br />

ihre Urkunden über<br />

die Prüfung zum anerkannten<br />

Abschluss „Geprüfter Rechtsfachwirt/Geprüfte<br />

Rechtsfachwirtin“.<br />

Damit fand der erste Fortbildungslehrgang<br />

zur Ausbildung zum/r<br />

„Geprüften Rechtsfachwirt/Geprüften<br />

Rechtsfachwirtin“ in einer Rechtsanwaltskanzlei<br />

seinen Abschluss. Der<br />

Präsident sprach allen Teilnehmern<br />

seine Glückwünsche aus und hob<br />

lobend den Einsatz und das Durchhaltevermögen<br />

hervor. Anerkennung<br />

und Dank zollte er der Dezernentin<br />

für Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />

der Kammer, Frau Christel Seegraef,<br />

die den Fortbildungslehrgang<br />

organisatorisch leitete und pädagogisch<br />

betreute, so wie der Dozentin<br />

und den Dozenten für ihre erfolgreiche<br />

Lehrtätigkeit, die sich im Einzelnen<br />

wie folgt darstellt:<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

15


Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Dozent/Dozentin Fach/Fächer Anzahl der Stunden<br />

Rechtsanwältin und Notarin<br />

Maria Henning,<br />

Havixbeck<br />

ZPO/Familien- und Erbrecht 38 Stunden<br />

Steuerberater Steuern und Versicherungen/ 42 Stunden<br />

Karl-Heinz Kracht, Grundzüge des Steuerrechts/<br />

Münster Grundzüge des Sozialrechts<br />

Bürovorsteher Büroorganisation/Personalwesen/ 52 Stunden<br />

Ulrich Kellermann, EDV/Mahnverfahren<br />

Bochum Zwangsvollstreckungsrecht/<br />

Insolvenzrecht<br />

Rechtsanwalt Grundzüge des BGB/ 45 Stunden<br />

Jens Andernacht,<br />

Bielefeld<br />

Grundzüge des Arbeitsrechts<br />

Rechtsanwalt<br />

Michael Richter,<br />

Essen<br />

BRAGO 64 Stunden<br />

Professor Dr. jur. Verwaltungsrecht/Strafrecht/ 23 Stunden<br />

Rolf-Dieter Theisen,<br />

Senden<br />

Owi-Recht<br />

Die erfolgreichen Teilnehmerinnen und die Dozenten/-in<br />

Fortbildungslehrgang<br />

Geprüfte/-r Rechts- und<br />

Notarfachwirt/-in<br />

Auch im Jahre 2003 beginnt ein neuer<br />

Fortbildungslehrgang mit dem<br />

Abschluss zum Geprüften Rechtsund<br />

Notarfachwirt/zur Geprüften<br />

Rechts- und Notarfachwirtin.<br />

Einzelheiten über Teilnahmevoraussetzungen<br />

und Bewerbungsunterlagen<br />

finden Sie in der Beilage zu diesem<br />

KammerReport.<br />

16<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Vorab an dieser Stelle: Der Lehrgang<br />

beginnt am 9. Juli 2003 und endet<br />

voraussichtlich im Dezember 2004.<br />

Die Prüfungen schließen sich dann<br />

Anfang 2005 an.<br />

Ort: In den Räumen der Rechtsanwaltskammer,<br />

Ostenallee 18, 59063<br />

Hamm.<br />

Die Teilnehmeranzahl ist auf 30 Personen<br />

begrenzt. Anmeldungen können<br />

ab sofort bei der Rechtsanwaltskammer,<br />

Ostenallee 18, 59063 Hamm<br />

(Fax: 02381/98 50 50) mit den erforderlichen<br />

Unterlagen abgegeben werden.<br />

Anmeldungen mit unvollständigen<br />

Unterlagen können leider<br />

nicht bearbeitet werden. Für die<br />

Aufnahme in den Lehrgang ist der<br />

zeitliche Eingang der Anmeldungen<br />

bei der Rechtsanwaltskammer maßgebend.<br />

Meldeschluss (Ausschlussfrist):<br />

3. März 2003<br />

Diejenigen, die bereits zum Lehrgang<br />

ihr Interesse bekundet haben, müssen<br />

sich bis zum zuvor genannten Termin<br />

unter Vorlage aller notwendigen<br />

Unterlagen anmelden. Auch hier ist<br />

der zeitliche Eingang bei der Rechtsanwaltskammer<br />

maßgebend.<br />

Die Organisation und Abnahme der<br />

Prüfung der Fortbildungslehrgänge<br />

wird nach der im KammerReport<br />

<strong>Nr</strong>. 3/02 vom 20.06.2002 veröffentlichten<br />

Prüfungsordnung durchgeführt.<br />

Literaturhinweis<br />

„Grundriss für Rechtsanwaltsfachangestellte“,<br />

Kollbach-Mathar,<br />

5. Auflage, Carl Heymanns Verlag<br />

KG, ISBN 3-452-25098-9, € 26,00<br />

Seit dem Erscheinen der Vorauflage<br />

hat sich sowohl das materielle Recht<br />

als auch das Verfahrensrecht stürmisch<br />

weiter entwickelt. In der mehr<br />

als 100-jährigen Geschichte des BGB<br />

trat die bislang größte Reform des<br />

Schuldrechts zum 01.01.2002 in Kraft.<br />

Zum gleichen Zeitpunkt erfuhr auch<br />

die Zivilprozessordnung eine grundlegende<br />

Reformierung. Die vorliegende,<br />

völlig überarbeitete 5. Auflage erleichtert<br />

nicht nur Auszubildenden und<br />

Berufsanfängern, sondern allen Kanzleimitarbeitern<br />

den schnellen Einstieg<br />

in die neue Materie. Die Neubearbeitung<br />

beinhaltet eine Erweiterung im<br />

Bereich des Kostenrechts, insbesondere<br />

des Rechts der Prozesskostenund<br />

Beratungshilfe. Die Verfasserin<br />

hat sich dabei am täglichen Arbeitsaufkommen<br />

der Mitarbeiter einer<br />

Anwaltskanzlei orientiert. Auch hier<br />

wurde Wert auf eine noch stärkere<br />

Einarbeitung praktischer Hinweise<br />

gelegt.


Rechtsprechung<br />

Rechtsprechung<br />

Zur Parteifähigkeit der Gesellschaft<br />

bürgerlichen Rechts<br />

BVerfG, B. v. 2. September 2002 – 1<br />

BvR 1103/02<br />

Das Bundesverfassungsgericht hat in<br />

einem noch nicht veröffentlichten<br />

Beschluss – mit dem es im Ergebnis<br />

eine Verfassungsbeschwerde als<br />

unzulässig abgewiesen hat – die<br />

Parteifähigkeit einer Gesellschaft bürgerlichen<br />

Rechts bejaht. Die Parteifähigkeit<br />

hänge davon ab, ob die GbR<br />

als solche Trägerin eines Grundrechts<br />

gemäß Art. 19 Abs. 2 GG sein könne.<br />

Das Bundesverfassungsgericht hatte<br />

bereits in früheren Urteilen die<br />

Parteifähigkeit der OHG und der KG<br />

bejaht. Gleiches lasse sich auf die<br />

GbR übertragen. Damit bestätigte das<br />

Bundesverfassungsgericht die Rechtsprechung<br />

des BGH (NJW 2001,<br />

1056), wonach diese rechtsfähig sei, da<br />

sie nach § 718 BGB Rechtspositionen<br />

– wie insbesondere das Eigentumsrecht<br />

– einnehmen könne. Demnach<br />

stehe der GbR ebenso wie den Personenhandelsgesellschaften<br />

das Grundrecht<br />

auf Eigentum zu. Das Recht zu<br />

dessen Geltendmachung im Wege der<br />

Verfassungsbeschwerde sei die weitere<br />

Konsequenz. Gleiches gelte für die<br />

Verfahrensgrundrechte aus den Art.<br />

101 Abs. 1 Satz 2 und 103 Abs. 1 GG.<br />

(Fundstelle: Schreiben der BRAK<br />

vom 12. November 2002)<br />

Berufsrecht<br />

1. Auch als „Organ der Rechtspflege“<br />

haften die Rechtsanwälte<br />

nicht ersatzweise für Fehler der<br />

Rechtsprechung, nur weil sie<br />

haftpflichtversichert sind.<br />

2. Rechtskenntnis und -anwendung<br />

sind vornehmlich Aufgaben der<br />

Gerichte. Fehler der Richter sind<br />

– soweit möglich – im Instanzenzug<br />

zu korrigieren. Soweit dies<br />

aus Gründen des Prozesses ausscheidet,<br />

greift grundsätzlich<br />

nicht im Sinne eines Auffangtatbestandes<br />

die Anwaltshaftung ein.<br />

3. Zwar gehört die Beratung über<br />

die Erfolgsaussichten einer Berufung<br />

gebührenrechtlich nicht zu<br />

dem für die Vorinstanz erteilten<br />

Mandat. Hat ein Anwalt jedoch<br />

eine durch Richterspruch verfestigte<br />

ungünstige Rechtsposition<br />

seines Mandanten mitverschuldet,<br />

so hat er nicht nur auf die<br />

Rechtsmittelmöglichkeit und die<br />

einzuhaltende Frist hinzuweisen,<br />

sondern auch auf die Erfolgsaussichten<br />

einer Korrektur des Fehlers<br />

im vorgesehenen Instanzenzug.<br />

BVerfG, 2. Kammer des Ersten Senats,<br />

B. v. 12. August 2002 – 1 BvR<br />

399/2002-11-19<br />

(Fundstelle: AnwBl. 2002, S. 655 ff.)<br />

BGH lässt Anwaltshotline zu<br />

BGH, U. v. 26. September 2002 – I<br />

ZR 44/00 und I ZR 102/00<br />

Der u. a. für das Wettbewerbsrecht<br />

zuständige I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs<br />

hat entschieden, dass weder<br />

das Rechtsberatungsgesetz noch das<br />

anwaltliche Berufs- und Gebührenrecht<br />

einer telefonischen Rechtsauskunft<br />

durch Anwälte über eine<br />

0190er-Nummer entgegenstehen.<br />

Der Bundesgerichtshof hatte in zwei<br />

Verfahren zu entscheiden, in denen<br />

die Betreiberin einer Anwalts-Hotline<br />

einmal von einer Rechtsanwaltskammer<br />

und einmal von einer Münchener<br />

Anwaltssozietät auf Unterlassung in<br />

Anspruch genommen worden war.<br />

Die Beklagte ist eine GmbH, die für<br />

einen telefonischen Rechtsberatungsdienst<br />

auch am Wochenende und<br />

außerhalb üblicher Geschäftszeiten<br />

wirbt. Rechtsfragen – so die Werbung<br />

– müssten nicht unbedingt in einer<br />

Kanzlei besprochen werden; häufig<br />

reiche schon ein kurzes Telefongespräch<br />

mit einem Rechtsanwalt. In<br />

einem der beiden Fälle hatte die<br />

Beklagte mit zehn 0190er-Nummern<br />

für verschiedene Rechtsgebiete<br />

geworben. Wählte man eine dieser<br />

Nummern, antwortete ein Rechtsanwalt,<br />

der in dem betreffenden Gebiet<br />

einen Interessenschwerpunkt hatte.<br />

Im anderen Fall gab es nur eine Nummer<br />

für alle Rechtsgebiete. In der<br />

Werbung war ferner darauf hingewiesen<br />

worden, dass der Anruf 3,60<br />

DM pro Minute koste. Diese<br />

Gebühren werden über die Deutsche<br />

Telekom eingezogen, die einen Anteil<br />

von 2,48 DM (zzgl. MwSt.) an die<br />

Beklagte ausbezahlt. Die Beklagte leitet<br />

diese Gesprächsgebühren an den<br />

jeweiligen Rechtsanwalt als Vergütung<br />

für seine anwaltliche Leistung weiter.<br />

Die Beklagte erhält von den beteiligten<br />

Rechtsanwälten eine monatliche<br />

Pauschale sowie einen bestimmten<br />

Betrag für jede Zeiteinheit von dreieinhalb<br />

oder vier Stunden. Hat ein<br />

Anwalt einen solchen Zeitblock bei<br />

der Beklagten gebucht, werden alle in<br />

dieser Zeit über die fragliche 0190er-<br />

Nummer eingehenden Gespräche<br />

unmittelbar an ihn weitergeleitet.<br />

In beiden Fällen hatten die Oberlandesgerichte<br />

– das Kammergericht in<br />

Berlin und das OLG München – ein<br />

Verbot ausgesprochen, allerdings mit<br />

unterschiedlichen Begründungen: Das<br />

Kammergericht sah in dem Angebot<br />

der Beklagten einen Verstoß gegen das<br />

Rechtsberatungsgesetz. Durch den<br />

Anruf komme ein Vertrag zwischen<br />

dem Anrufer und der Beklagten zustande.<br />

Die Beklagte verspreche eine<br />

Rechtsberatung, die nur Rechtsanwälte<br />

erbringen dürften; ihr Verhalten<br />

verstoße daher gegen das Rechtsberatungsgesetz.<br />

Das OLG München<br />

hatte das Angebot verboten, weil die<br />

Vereinbarung der Zeitvergütung<br />

gegen geltendes Gebührenrecht verstoße.<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

17


Rechtsprechung<br />

Der Bundesgerichtshof hat beide Einwände<br />

nicht gelten lassen und hat die<br />

Klage in beiden Fällen abgewiesen.<br />

Richtig sei, dass eine Beratung durch<br />

die beklagte GmbH gegen das Rechtsberatungsgesetz<br />

verstoße. Mit dieser<br />

komme aber kein Beratungsvertrag<br />

zustande. Der Anrufer schließe mit<br />

dem Rechtsanwalt als seinem<br />

Gesprächspartner und Ratgeber den<br />

Vertrag. Die Anrufer seien an einem<br />

Kontakt zu einem Rechtsanwalt interessiert.<br />

Daher spreche alles dafür, dass<br />

das in der Herstellung der Gesprächsverbindung<br />

liegende Angebot zum<br />

Abschluss eines Vertrages an den<br />

Rechtsanwalt gerichtet sei, der das<br />

Gespräch entgegennehme. Auch die<br />

gebührenrechtlichen Bedenken des<br />

OLG München hat der Bundesgerichtshof<br />

nicht geteilt. Zwar sehe die<br />

Gebührenordnung für den Regelfall<br />

eine streitwertabhängige Vergütung<br />

vor. In außergerichtlichen Angelegenheiten<br />

sei aber auch die Vereinbarung<br />

von Zeitvergütungen zulässig. In den<br />

meisten Fällen liege eine Gebührenunterschreitung<br />

vor, die berufsrechtlich<br />

nicht zu beanstanden sei. Die<br />

Gebührenüberschreitung, zu der es<br />

bei niedrigen Gegenstandswerten ab<br />

einer Gesprächsdauer von zehn Minuten<br />

kommen könne, sei berufsrechtlich<br />

unbedenklich, wenn der Mandant<br />

darüber informiert sei, dass die vereinbarte<br />

Zeitvergütung zu einer höheren<br />

als der gesetzlich vorgesehenen<br />

Vergütung führe. Es könne nicht<br />

angenommen werden, dass die<br />

Rechtsberatung über die 0190er-<br />

Nummern zu einer systematischen<br />

Missachtung der Gebührenordnung<br />

führe oder darauf angelegt sei, dass<br />

der beratende Rechtsanwalt seine<br />

beruflichen Pflichten verletze.<br />

Das in Rede stehende System berge<br />

Risiken hinsichtlich der Qualität der<br />

anwaltlichen Beratungsleistung. Es<br />

bestehe die Gefahr, dass dem Anwalt<br />

bei der gebührenpflichtigen telefonischen<br />

Beratung nicht immer alle<br />

Umstände des Sachverhalts mitgeteilt<br />

werden und ohne das häufig notwendige<br />

gründliche Studium des Gesetzestextes<br />

oder eines Kommentars zu<br />

18<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

kurz kommen. Diese Gefahr könne<br />

jedoch ein generelles Verbot nicht<br />

rechtfertigen. Bei der Gesamtwürdigung<br />

hat sich der Bundesgerichtshof<br />

auch veranlasst gesehen, darauf hinzuweisen,<br />

dass ein Bedarf der Bevölkerung<br />

an spontaner telefonischer Beratung<br />

über Rechtsfragen des Alltags<br />

nicht zu verkennen sei.<br />

(Fundstelle: Pressemitteilung<br />

des BGH <strong>Nr</strong>. 96/2002)<br />

1. Ein (Anwalts-)Notar darf auf seinem<br />

Praxisschild die Bezeichnung<br />

„Notariat“ nicht verwenden.<br />

2. Der Begriff „Notariat“ geht in<br />

unzulässiger Weise über das persönliche<br />

Notaramt hinaus, da es<br />

auch das von der BNotO nicht<br />

geregelte landesrechtliche Behördennotariat<br />

umfasst und eine<br />

gewisse Institutionalisierung des<br />

Notarberufs ausdrückt. Dies<br />

kann beim rechtsuchenden Publikum<br />

zu Fehlschlüssen über das<br />

personenbezogene Berufsbild<br />

eines Notars führen.<br />

3. Darüber hinaus erweckt die<br />

Bezeichnung „Notariat“ auf<br />

einem gemeinsamen Praxisschild<br />

mit einem RA den irreführenden<br />

Eindruck, auch der Sozius sei<br />

zum Notar bestellt bzw. in der<br />

Lage, die Tätigkeiten eines Notars<br />

auszuüben.<br />

BGH, B. v. 8. Juli 2002 – NotZ 28/01<br />

(Fundstelle: BRAK-Mitt. 2002,<br />

S. 228)<br />

1. Ein RA, der eine so genannte<br />

Vanity-Nummer nutzt, die mit<br />

den berufsbezeichnenden bzw.<br />

tätigkeitsbeschreibenden Begriffen<br />

„Rechtsanwalt“, „Anwaltskanzlei“<br />

oder „Rechtsanwaltskanzlei“<br />

belegt ist, verstößt nicht<br />

gegen den § 43b BRAO, § 6 Abs. 1<br />

BORA.<br />

2. Eine Vanity-Nummer mit einer<br />

Berufsbezeichnung bzw. Tätigkeitsbeschreibung<br />

stellt eine<br />

Unterrichtung über die berufliche<br />

Tätigkeit eines RA dar und ist<br />

daher berufsbezogen.<br />

3. Die Tatsache, dass eine bestimmte<br />

Form der anwaltlichen Werbung<br />

tatsächlich beschränkt ist, macht<br />

die Nutzung dieser Werbeform<br />

nicht unsachlich.<br />

4. Die Gefahr einer Kanalisierung<br />

der Kundenströme, wie sie bei der<br />

Verwendung bestimmter<br />

beschreibender Begriffe als<br />

Domain-Name gegeben sein mag,<br />

besteht bei der Nutzung einer<br />

Vanity-Nummer mit den betreffenden<br />

Gattungsbezeichnungen<br />

nicht, weil der Verkehr erkennt,<br />

dass es sich bei dem Inhaber der<br />

<strong>Nr</strong>. nicht um den alleinigen<br />

Anbieter anwaltlicher Dienstleistungen<br />

handelt.<br />

BGH, U. v. 21. Februar 2002 – I ZR<br />

281/99<br />

(Fundstelle: BRAK-Mitt. 2002, S. 231)<br />

1. Die Regeln der anwaltlichen<br />

Berufsordnung sind auch auf die<br />

Anwalts-GmbH anwendbar. Dies<br />

gilt zunächst jedenfalls für die in<br />

der GmbH tätigen Rechtsanwälte,<br />

die gem. § 33 Abs. 2 BORA<br />

verpflichtet sind zu gewährleisten,<br />

dass die Regeln der Berufsordnung<br />

auch von der Organisation<br />

eingehalten werden, in der<br />

sie tätig sind. Auf die Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

mbH sind die<br />

Bestimmungen der BORA<br />

zumindest analog anwendbar.<br />

2. Nicht sozietätsfähige Personen<br />

dürfen auf dem Briefbogen einer<br />

Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

gem. § 8 BORA nicht geführt<br />

werden.<br />

AGH Hamm, U. v. 7. Juni 2002 – 2<br />

ZU 2/02 AGH/NW<br />

Der AGH Hamm hatte einen Fall zu<br />

entscheiden, in dem auf dem Briefbogen<br />

einer Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

mbH eine „Diplom-Verwaltungswirtin“<br />

aufgeführt wurde, die als Sachbearbeiterin<br />

in der Gesellschaft tätig ist.


Hierin liege, so der AGH, ein Verstoß<br />

gegen § 8 i. V. m. § 33 BORA. Die<br />

Regeln der Berufsordnung seien auch<br />

auf die Anwalts-GmbH anwendbar.<br />

Die in der Kommentierung vertretene<br />

Auffassung (Hartung / Holl, § 33 BO<br />

Rdnr. 20 und 29), wonach eine<br />

Ermächtigungsgrundlage zur Regelung<br />

der Anwalts-GmbH in der<br />

Berufsordnung fehle, da in § 59 m<br />

Abs. 2 BRAO nicht auf § 59 b BRAO<br />

verwiesen wird, gehe fehl. Zunächst<br />

sei festzuhalten, dass die BORA<br />

jedenfalls für die in der GmbH tätigen<br />

Rechtsanwälte gelte. Diese seien<br />

zudem gem. § 33 Abs. 2 BORA verpflichtet<br />

zu gewährleisten, dass die<br />

Regeln der Berufsordnung, die gem.<br />

§ 33 Abs. 1 BRAO für alle Rechtsformen<br />

der Zusammenarbeit gelten, auch<br />

von der Organisation eingehalten<br />

werden, in der sie tätig sind. Da gem.<br />

§ 59 e Abs. 3 und § 59 f Abs. 1 BRAO<br />

Gesellschafter und Geschäftsführer<br />

der Anwalts-GmbH mehrheitlich<br />

Rechtsanwälte sein müssen, bestehe<br />

auch die tatsächliche Möglichkeit,<br />

diese Regeln im Rahmen der Gesellschaft<br />

durchzusetzen. Aus diesem<br />

Grunde bedürfe es einer eigenen<br />

Berufsordnung für die GmbH nicht.<br />

Jedenfalls seien die Regeln der Berufsordnung<br />

über eine analoge Anwendung<br />

des § 59 b BRAO anwendbar.<br />

Eine Begründung für das Aussparen<br />

der RA-GmbH im Rahmen der<br />

Berufsordnung sei nicht ersichtlich.<br />

Es handele sich um ein Versehen des<br />

Gesetzgebers, also um eine unbewusste<br />

Regelungslücke, da es an einem<br />

Grund für die sachliche Ungleichbehandlung<br />

der GmbH im Vergleich zu<br />

anderen Zusammenschlüssen fehle.<br />

Auch § 8 BORA, wonach die Werbung<br />

durch die Kundgabe beruflicher<br />

Zusammenarbeit mit Personen, die<br />

nicht sozietätsfähig im Sinne des<br />

§ 59 a BRAO sind, untersagt ist, sei<br />

auf eine Anwalts-GmbH anwendbar.<br />

Diese Bestimmung sei nicht auf Personengesellschaften<br />

allein zugeschnitten.<br />

Weshalb eine Kapitalgesellschaft<br />

auf angestellte Personen, die die normierten<br />

Voraussetzungen nicht erfüllen,<br />

hinweisen dürfen soll, und eine<br />

Personengesellschaft nicht, sei nicht<br />

ersichtlich. Auch werde § 8 BORA<br />

nicht durch § 10 Abs. 2 BORA verdrängt.<br />

Zwar regele § 10 BORA ausdrücklich<br />

den Briefbogen und enthalte<br />

in seinem Absatz 2 nicht die<br />

Einschränkung auf „sozietätsfähige<br />

Berufe“. Dies führe jedoch nicht<br />

dazu, dass entgegen § 8 BORA nicht<br />

sozietätsfähige Angestellte in den<br />

Briefbogen aufgenommen werden<br />

dürfen. Denn ob der Anwalt überhaupt<br />

eine solche Zusammenarbeit<br />

kundgeben darf, werde grundsätzlich<br />

in § 8 BORA geregelt.<br />

(Fundstelle: NJW-RR 2002, 1494 ff.)<br />

1. Rechtsanwälten ist die Werbung<br />

mit kostenloser Erstberatung über<br />

eine Tageszeitung gem. § 49 b<br />

BRAO, § 20 BRAGO verboten.<br />

Anwaltlichen Wettbewerbern<br />

steht hiergegen ein Unterlassungsanspruch<br />

gem. § 1 UWG zu.<br />

2. Für die wettbewerbsrechtliche<br />

Störereigenschaft kommt es nicht<br />

darauf an, ob der Rechtsanwalt<br />

die Informationen, die der Werbung<br />

zugrunde liegen, selbst an<br />

die Tagezeitung weitergibt oder<br />

einem Dritten überlässt, sofern<br />

der Rechtanwalt damit rechnen<br />

muss, dass der Dritte diese Informationen<br />

für die Werbung verwendet.<br />

3. Erteilt ein Rechtsanwalt im Rahmen<br />

von Informationsveranstaltungen,<br />

die mit Hinweis auf Erstberatung<br />

beworben werden,<br />

Rechtsrat und diesen nicht im<br />

Rahmen eines ständigen Dienstoder<br />

ähnlichen Beschäftigungsverhältnisses<br />

und liegt auch keine<br />

wissenschaftliche Vortragstätigkeit<br />

vor, so unterfällt diese<br />

Tätigkeit der Bundesrechtsanwaltsordnung.<br />

Hierbei handelt es<br />

sich nicht um eine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit im Sinne eines staatsbürgerlichen<br />

Ehrenamts.<br />

4. Veranstaltet eine behördliche<br />

Frauenbeauftragte für einen<br />

unbestimmten Kreis von Interes-<br />

sierten Beratungsveranstaltungen<br />

in ehe- und familienrechtlichen<br />

Angelegenheiten, so kann die<br />

Befugnis der Behörde und ihrer<br />

Frauenbeauftragten zur Rechtsberatung<br />

aus § 3 <strong>Nr</strong>. 1 RBerG folgen.<br />

Ein Verstoß gegen das<br />

Rechtsberatungsgesetz liegt dann<br />

nicht vor.<br />

5. Ein Rechtsanwalt, der im Rahmen<br />

einer zulässigen Veranstaltung<br />

der Frauenbeauftragten<br />

tätig werden will, muss in seinen<br />

als Werbung zu verstehenden<br />

Informationen nach Außen<br />

unmissverständlich erkennen lassen,<br />

dass es nicht um eine Tätigkeit<br />

des Rechtsanwalts, sondern<br />

der Behörde geht.<br />

KG, B. v. 2. Juli 2002 – 5 U 96/02<br />

(Fundstelle: NJW-RR 2002,<br />

S. 2497 ff.)<br />

1. Die Zusendung unerwünschter<br />

E-Mails werbenden Inhalts stellt<br />

einen Eingriff in den eingerichteten<br />

und ausgeübten Gewerbebetrieb<br />

dar.<br />

2. In den Schutzbereich des Rechts<br />

am eingerichteten und ausgeübten<br />

Gewerbebetrieb fallen auch<br />

die Angehörigen freier Berufe,<br />

wie vorliegend ein Rechtsanwalt.<br />

3. Das Aussortieren und Löschen<br />

von Werbe-E-Mails verursacht<br />

gerade bei einem Rechtsanwalt<br />

eine Störung des Betriebsablaufs,<br />

da der Rechtsanwalt wegen der<br />

Gefahr des versehentlichen<br />

Löschens eventuell wichtiger Mitteilungen<br />

und der damit verbundenen<br />

Haftungsgefahr besondere<br />

Sorgfalt walten lassen muss.<br />

4. Die Werbeart E-Mail-Werbung ist<br />

bereits deshalb als unlauter anzusehen,<br />

weil mit E-Mail-Werbung<br />

die Gefahr der „Ausuferung“ und<br />

des weiteren „Umsichgreifens“<br />

verbunden ist, was zu einer<br />

untragbaren Belästigung und<br />

einer Verwilderung der Wettbewerbssitten<br />

führt.<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Rechtsprechung<br />

19


Rechtsprechung<br />

5. Die Fernabsatzrichtlinie bewirkt<br />

keine Rechtfertigung für E-Mail-<br />

Werbung.<br />

6. Die Möglichkeit, sich durch einfache<br />

Mitteilungen aus der Bezugsliste<br />

streichen zu lassen, bewirkt<br />

keine Rechtfertigung für die E-<br />

Mail-Werbung, da durch die Mitteilung<br />

für den Empfänger gerade<br />

erst deutlich wird, dass es sich um<br />

eine aktive und damit für Werbebotschaften<br />

interessante E-Mail-<br />

Adresse handelt, die in der Folge<br />

wegen der Gefahr der Weitergabe<br />

besonders häufig von weiteren<br />

Werbe-Mails betroffen sein kann.<br />

LG Berlin, U. v. 16. Mai 2002 – 16 O<br />

4/02<br />

(Fundstelle: JurPC Web-Dok.<br />

281/2002)<br />

Wird die Mandatserteilung unter<br />

Rechtsanwälten von der Vereinbarung<br />

einer Gebührenteilung abhängig<br />

gemacht, so beinhaltet dies eine<br />

gegen die guten Sitten verstoßene<br />

Wettbewerbshandlung<br />

OLG Rostock, U. v. 17. Juli 2002 – 2<br />

U 43/01<br />

(Fundstelle: NRW-RR 2002, 1495 f.)<br />

Gebührenrecht<br />

1. Die Angemessenheit eines vereinbarten<br />

(Pauschal-)Honorars ist<br />

gem. § 3 Abs. 3 S. 1 BRAGO<br />

nicht ausschließlich nach einem<br />

bestimmten Vielfachen der<br />

gesetzlichen Gebühr, sondern<br />

unter Berücksichtigung aller<br />

Umstände, auch des Zeitaufwandes,<br />

zu beurteilen.<br />

2. Soweit in der Rechtsprechung<br />

vertreten wird, ein Überschreiten<br />

der gesetzlichen Gebühren um<br />

das 5- bis 7-fache führe nicht zur<br />

Unangemessenheit des Honorars,<br />

erlaubt dies nicht den Rückschluss<br />

auf eine allgemein verbindliche<br />

Höchstgrenze.<br />

OLG Hamm, U. v. 18. Juni 2002 – 28<br />

U 3/02<br />

20<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Der Kläger und Berufungskläger<br />

begehrte die Rückzahlung vereinbarten<br />

Anwaltshonorars, da dessen Höhe<br />

unangemessen und somit gem. § 3<br />

Abs. 3 S. 1 BRAGO herabzusetzen<br />

sei. Zugrunde lagen zwei Honorarvereinbarungen,<br />

die eine über einen<br />

Betrag von 15.000,00 DM für die Vertretung<br />

des Klägers in einem strafrechtlichen<br />

Ermittlungsverfahren und<br />

die andere über 5.000,00 DM für seine<br />

Verteidigung in der Hauptverhandlung.<br />

Das OLG Hamm hat die Berufung<br />

zurückgewiesen.<br />

Zwar werden in Rechtsprechung und<br />

Schrifttum, so das Gericht, die gesetzlichen<br />

Gebühren zur Beurteilung der<br />

Angemessenheit eines vereinbarten<br />

Honorars zum Vergleich mit herangezogen.<br />

Sie würden aber nicht den ausschließlichen<br />

Ausgangspunkt der<br />

Betrachtung und die allein maßgebliche<br />

Vergleichsgröße darstellen. § 3<br />

Abs. 3 S. 1 BRAGO spreche ausdrücklich<br />

von der Berücksichtigung<br />

„aller Umstände“, und nicht nur von<br />

einem bestimmten festen Verhältnis<br />

zu den gesetzlichen Gebühren. Allgemein<br />

sei anerkannt, dass eine Herabsetzung<br />

nur zulässig ist, wenn es<br />

unter Berücksichtigung aller<br />

Umstände unerträglich und mit dem<br />

Grundsatz von Treu und Glauben<br />

(§ 242 BGB) unvereinbar wäre, den<br />

Auftraggeber an seinem Honorarversprechen<br />

festzuhalten.<br />

Die Höhe der gesetzlichen Gebühren<br />

sei daher nicht ausschließlich maßgebend,<br />

weil sie, gerade auch im Strafverfahren,<br />

mitunter kein angemessenes<br />

Entgelt darstelle. Soweit daher in<br />

der Rechtsprechung der Instanzgerichte<br />

vertreten werde, ein Überschreiten<br />

der gesetzlichen Gebühren<br />

um das 5- bis 7-fache führe nicht zur<br />

Unangemessenheit des Honorars,<br />

erlaube dies nicht den Rückschluss<br />

auf eine allgemein verbindliche<br />

Höchstgrenze.<br />

Bei (Pauschal-)Honorarvereinbarungen<br />

in Strafsachen sei deren Angemessenheit<br />

auch im Hinblick auf den<br />

erforderlichen Zeitaufwand und einen<br />

sowohl die Reputation/Qualifikation<br />

des Anwalts, als auch dessen Gemein-<br />

kosten berücksichtigenden Stundensatz<br />

zu beurteilen. Ein Stundensatz<br />

von 500,00 DM erscheine nicht als<br />

unangemessen. Dieser könne auch für<br />

Zeiten in Anspruch genommen werden,<br />

in denen der Anwalt keine spezifisch<br />

juristischen Leistungen erbringt<br />

(z. B. Fahrt- und Wartezeiten), denn<br />

wer diese Zeit eines Anwalts in<br />

Anspruch nimmt, halte ihn davon ab,<br />

anderer gewinnbringender Tätigkeit<br />

nachzugehen.<br />

Auch der Zeitaufwand ist allerdings<br />

nicht alleiniger Maßstab zur Beurteilung<br />

der Angemessenheit eines vereinbarten<br />

Honorars. Rechtfertigt sich die<br />

vereinbarte Vergütung nicht schon<br />

mit Blick auf ein übliches Zeithonorar,<br />

kann unter Berücksichtigung der<br />

weiteren Bemessungsfaktoren (Bedeutung<br />

der Angelegenheit etc.) auch auf<br />

die Faustformel der Instanzrechtsprechung<br />

zurückgegriffen werden, wonach<br />

ein Überschreiten der gesetzlichen<br />

Gebühren um das 5- bis 7-fache<br />

jedenfalls noch nicht zur Unangemessenheit<br />

des Honorars führt.<br />

1. Stellt die Staatsanwaltschaft das<br />

Ermittlungsverfahren wegen<br />

eines Verkehrsdelikts ein und gibt<br />

sie die Sache gem. § 43 OWiG an<br />

die Bußgeldbehörde ab, verdient<br />

der Rechtsanwalt, der an der Einstellung<br />

mitgewirkt hat, die<br />

Gebühr gem. § 83 Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 1<br />

BRAGO.<br />

2. Bei dem staatsanwaltschaftlichen<br />

Ermittlungsverfahren und dem<br />

nachfolgenden Bußgeldverfahren<br />

handelt es sich nicht um dieselbe<br />

Angelegenheit i. S. v. § 13 Abs. 2<br />

S. 1 BRAGO, sodass zunächst die<br />

Gebühren der §§ 83 ff. BRAGO<br />

und sodann des § 105 BRAGO<br />

ausgelöst werden.<br />

AG Rheinbach, U. v. 11. Juni 2002 –<br />

3 C 403/01<br />

Zu entscheiden war über die gesetzliche<br />

Vergütung des Prozessbevollmächtigten<br />

, nachdem das staatsanwaltschaftliche<br />

Ermittlungsverfahren<br />

gegen den Mandanten wegen des


Verdachts der Fahrerflucht gem. § 170<br />

Abs. 2 S. 1 StPO eingestellt, die Sache<br />

zwecks Ahndung einer evtl. begangenen<br />

Ordnungswidrigkeit gem. § 43<br />

OWiG an die zuständige Verwaltungsbehörde<br />

abgegeben und der Einspruch<br />

gegen den Bußgeldbescheid<br />

zurückgenommen worden war.<br />

Nach Auffassung des Gerichts löst die<br />

anwaltliche Tätigkeit im Rahmen des<br />

strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens<br />

eine volle Gebühr nach den §§ 84<br />

Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 1, 83 Abs. 1 <strong>Nr</strong>. 3<br />

BRAGO aus. Die Einstellung eines<br />

staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens<br />

sei nicht nur eine vorläufige,<br />

sondern eine endgültige Verfahrenseinstellung<br />

i. S. v. § 84 Abs. 2<br />

<strong>Nr</strong>. 1 BRAGO, auch dann, wenn die<br />

Sache wegen möglicher Ordnungswidrigkeiten<br />

an die Bußgeldbehörde<br />

abgegeben wird. Die Regelung des<br />

§ 84 BRAGO stehe im 6. Abschnitt<br />

der BRAGO und damit in dem<br />

Abschnitt über die Gebühren in Strafsachen,<br />

sodass schon nach systematischen<br />

Gesichtspunkten das in § 84<br />

BRAGO erwähnte „Verfahren“, also<br />

das Strafverfahren bzw. das staatsanwaltschaftliche<br />

Ermittlungsverfahren,<br />

bezogen auf Straftaten, gemeint sei.<br />

Der Einwand, wegen der Abgabe der<br />

Sache an die zuständige Verwaltungsbehörde<br />

liege keine endgültige Einstellung<br />

vor, trage nicht. Bei dem staatsanwaltschaftlichen<br />

Ermittlungsverfahren<br />

und dem nachfolgenden Bußgeldverfahren<br />

handele es sich nicht um „dieselbe<br />

Angelegenheit“<br />

i. S. v. § 13 Abs. 2 S. 1 BRAGO. Von<br />

einer Angelegenheit im gebührenrechtlichen<br />

Sinne könne nur ausgegangen<br />

werden, wenn ein einheitlicher Auftrag<br />

vorliegt, bei der Verfolgung mehrerer<br />

Ansprüche oder Vorwürfe der gleiche,<br />

einheitliche Rahmen eingehalten wird<br />

und zwischen den einzelnen Gegenständen<br />

ein innerer objektiver Zusammenhang<br />

besteht. An einem gleichen,<br />

einheitlichen Rahmen fehle es im vorliegenden<br />

Falle, denn dieser würde<br />

durch die Verfahrensordnungen, die<br />

beteiligten Behör-den und die ver-<br />

schieden zu qualifizierenden Unrechtsvorwürfe<br />

der in den Verfahren abzuhandelnden<br />

Tat vorgegeben. Strafverfahren<br />

und Bußgeldverfahren seien<br />

unterschiedliche Verfahrensarten vor<br />

zwei verschiedenen staatlichen Einrichtungen,<br />

denen auch unterschiedliche<br />

Verfahrensordnungen zugrunde<br />

liegen. Die BRAGO trage den<br />

getrennten Verfahrensordnungen<br />

dadurch Rechnung, dass sie die<br />

Gebühren für verschiedene Verfahren<br />

auch in verschiedenen Abschnitten des<br />

Gesetzes regelt. Für das Strafverfahren<br />

bestimme § 87 BRAGO, dass durch<br />

die Gebühren nach den §§ 83 ff.<br />

BRAGO die gesamte Tätigkeit des RA<br />

als Verteidiger abgegolten wird, damit<br />

konkretisiere aber § 87 BRAGO den<br />

Begriff „dieselbe Angelegenheit“ des<br />

§ 13 Abs. 2 S. 1 BRAGO dahingehend,<br />

dass als solch eine Angelegenheit allein<br />

die Tätigkeit des RA als Verteidiger im<br />

Strafverfahren zu sehen ist. Die Tätigkeit<br />

des RA als Verteidiger im Bußgeldverfahren<br />

sei demgegenüber innerhalb<br />

der BRAGO in einem anderen,<br />

dem 7. Abschnitt geregelt und insoweit<br />

von § 87 BRAGO nicht umfasst,<br />

sodass diese Tätigkeit nicht mit der<br />

Gebühr im Strafverfahren abgegolten<br />

sein soll.<br />

Der fehlende einheitliche Rahmen<br />

werde auch nicht dadurch überwunden,<br />

dass der Tätigkeit der Prozessbevollmächtigten<br />

möglicherweise ein<br />

einheitlicher Auftakt zugrunde liegt.<br />

Dieses Kriterium sei nicht geeignet,<br />

die vom Gesetzgeber getroffene Entscheidung,<br />

Ordnungswidrigkeiten<br />

bzw. Bußgeldverfahren und Strafverfahren<br />

zu trennen, zu übergehen.<br />

Liege bereits eine konkrete Wertung<br />

des Gesetzgebers im Rahmen eines<br />

Regelwerks vor, so sei diese auch und<br />

gerade bei der Auslegung einzelner<br />

Begriffe zugrunde zu legen. Dies<br />

zeige auch die anerkannte Handhabe<br />

der Abrechnung zivilrechtlicher<br />

Angelegenheiten, die sich aus einer<br />

Verkehrsstrafsache oder Ordnungswidrigkeit<br />

ergeben. Trotz in der Regel<br />

umfassender Bevollmächtigung seien<br />

die Gebühren für die Tätigkeit in solchen<br />

Angelegenheiten unstreitig von<br />

den in §§ 83 ff. BRAGO festgesetzten<br />

Gebühren nicht umfasst und unab-<br />

hängig von diesen gesondert geltend<br />

zu machen.<br />

Auch das mögliche Vorliegen eines<br />

einheitlichen Lebenssachverhalts reiche<br />

allein für die Annahme des Vorliegens<br />

„derselben Angelegenheit“ i. S. v.<br />

§ 13 Abs. 2 S. 1 BRAGO nicht aus.<br />

Aus einer einheitlichen strafprozessualen<br />

Tat i. S. v. § 264 Abs. 1 StPO<br />

ergebe sich nicht zwingend „dieselbe<br />

Angelegenheit“ i. S. v. § 13 Abs. 2 S. 1<br />

BRAGO. Da die BRAGO erkennbar<br />

nach Verfahrensarten unterscheide, sei<br />

ein Begriff aus einer dieser Verfahrensarten<br />

gerade nicht geeignet, einen<br />

einheitlichen, unterschiedliche Verfahrensarten<br />

umfassenden Gebührentatbestand<br />

im Rahmen der BRAGO zu<br />

begründen. Es verbleibe vielmehr bei<br />

der vom Gesetzgeber getroffenen, insbesondere<br />

auch in § 87 BRAGO ausgedrückten<br />

Wertung als getrennt zu<br />

verfolgende und abzurechnende<br />

Angelegenheit.<br />

Da es sich also bei dem eingestellten<br />

staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren<br />

und dem nachfolgenden<br />

Bußgeldverfahren um zwei verschiedene<br />

Angelegenheiten handele, stehe<br />

den Prozessbevollmächtigten für<br />

deren Tätigkeit in dem nachfolgenden<br />

Bußgeldverfahren eine Gebühr nach<br />

den §§ 105 Abs. 1, Abs. 2 S. 1, 84<br />

Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 3 BRAGO zu, denn<br />

danach könne im Bußgeldverfahren<br />

bei Rücknahme des Einspruchs die<br />

volle Gebühr i. S. v. § 83 Abs. 1 <strong>Nr</strong>. 3<br />

BRAGO berechnet werden. § 84 Abs.<br />

2 BRAGO gelte nach richtiger Ansicht<br />

schon ausweislich des Wortlauts<br />

von § 105 BRAGO auch im Verfahren<br />

vor der Verwaltungsbehörde.<br />

(Fundstelle: Anwaltsgebühren Spezial<br />

2002, S. 225 ff.) *<br />

*) Anm.: Die entschiedene Frage ist streitig.<br />

– Für „dieselbe Angelegenheit“ i. S. d. § 13<br />

Abs. 1 BRAGO: LG Kempten, JurBüro1991,<br />

68; AG St. Ingbert MDR 98, 373; AG Saarbrücken,<br />

RuS 93, 264; LG Aachen, JurBüro<br />

92, 28; LG St. Ingbert, JurBüro 2002, 471<br />

– Für mehrere Angelegenheiten: AG Hildesheim,<br />

AGS 1996, 140; LG Lörrach, AGS<br />

1999, 70; AG Iserlohn, JurBüro 1999, 413.<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Rechtsprechung<br />

21


Rechtsprechung<br />

Eine RechtsanwaltsgesellschaftsmbH<br />

nach §§ 59 c ff. BRAO kann<br />

im Rahmen der Prozesskostenhilfebewilligung<br />

einer Partei gem. § 121<br />

Abs. 1 ZPO im Scheidungsverfahren<br />

beigeordnet werden.<br />

OLG Nürnberg vom 1. Juli 2002<br />

Änderung des § 87<br />

BRAGO<br />

Das Gesetz zur Einführung der vorbehaltenen<br />

Sicherungsverwahrung<br />

vom 21. August 2002 ist am 27.<br />

August 2002 (BGBl. I S. 3344) verkündet<br />

worden und am Tag der Verkündung<br />

in Kraft getreten. Durch<br />

Artikel 6 des Gesetzes ist die<br />

BRAGO geändert worden. Dem § 87<br />

BRAGO ist der folgende Satz angefügt<br />

worden:<br />

„Für die Tätigkeit im Verfahren über<br />

die Entscheidung über die im Urteil<br />

vorbehaltene Sicherungsverwahrung<br />

(§ 275 a der StPO) erhält der Rechtsanwalt<br />

die Gebühr gesondert.“<br />

22<br />

(Fundstelle: MDR 2002,<br />

Seite 1219 f.)<br />

Zur Erstattung von Gebühren und<br />

Auslagen eines Rechtsanwalts, der<br />

sich in einem berufsrechtlichen Verfahren<br />

selbst vertritt.<br />

BGH, B. v. 17. Oktober 2002 – AnwZ<br />

(B) 37/00<br />

Der Antragsteller obsiegte in einem<br />

Verfahren wegen Widerrufs der<br />

Erlaubnis zur Führung einer Fachanwaltsbezeichnung.<br />

Die Kosten des<br />

Verfahrens und die dem Antragsteller,<br />

Gesetzgebung<br />

Gesetzgebung<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

der sich selbst vertreten hatte, entstandenen<br />

notwendigen außergerichtlichen<br />

Auslagen wurden der Antragsgegnerin<br />

auferlegt. Der Antragsteller<br />

beantragte daraufhin – entsprechend<br />

§ 91 Abs. 2 Satz 4 ZPO – auch die<br />

Erstattung von Gebühren und Auslagen<br />

für die Vertretung in eigener<br />

Sache.<br />

Nachdem dieser Antrag vom AGH<br />

zurückgewiesen worden war, hat der<br />

BGH auch die Gegenvorstellung des<br />

Antragstellers zurückgewiesen, da die<br />

zugrunde liegende Kostenentscheidung<br />

zwischenzeitlich in formeller<br />

und materieller Rechtskraft erwachsen<br />

war. Sie könne daher auch nicht auf<br />

Gegenvorstellung hin abgeändert werden.<br />

Auf eine Abänderung liefe es<br />

jedoch hinaus, wenn dem Antragsteller<br />

nicht nur die Erstattungen der ihm<br />

entstandenen notwendigen außergerichtlichen<br />

Auslagen, sondern auch<br />

der gesetzlichen Gebühren eines RA<br />

zugebilligt würde. Da sich der<br />

Antragsteller vor dem AGH und dem<br />

Bitte beachten: Änderungen<br />

in der BORA und FAO zum<br />

1. Januar 2003!<br />

Bereits im KammerReport <strong>Nr</strong>. 3/2002<br />

S. 3 – 5 haben wir ausführlich über<br />

die satzungsändernden Beschlüsse, die<br />

in der 4. Sitzung der Satzungsversammlung<br />

am 25. / 26. April 2002<br />

gefasst wurden, berichtet. Die geänderten<br />

Bestimmungen der BORA und<br />

FAO wurden in den BRAK-Mitt.<br />

5/2002, S. 220 veröffentlicht, nachdem<br />

die Satzungsbeschlüsse zuvor vom<br />

Bundesjustizministerium genehmigt<br />

worden waren. Die Änderungen treten<br />

gem. § 35 BORA somit am<br />

1. Januar 2003 in Kraft.<br />

Demnach besteht zum Jahreswechsel<br />

insbesondere dann Handlungsbedarf,<br />

wenn die werbende Außendarstel-<br />

BGH selbst vertreten hat, seien ihm<br />

entsprechende Auslagen nicht entstanden.<br />

Im Übrigen habe ein Rechtsanwalt,<br />

der sich in einem berufsrechtlichen<br />

Verfahren selbst vertritt und obsiegt,<br />

keinen Anspruch auf Erstattung von<br />

Gebühren und Auslagen nach der<br />

BRAO. Es bestehe kein zureichender<br />

Grund, die Vorschrift des § 91 Abs. 2<br />

Satz 4 ZPO in den so genannten<br />

Streitsachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit<br />

analog anzuwenden. In diesem<br />

Bereich knüpfe die Kostenerstattungspflicht<br />

nicht ohne Weiteres an das<br />

Obsiegen und Unterliegen eines<br />

Beteiligten an; sie hänge vielmehr<br />

davon ab, ob die Anordnung der<br />

Kostenerstattung der Billigkeit entspräche. <br />

lung den neuen Bestimmungen<br />

nicht mehr entspricht. So darf Interessenschwerpunkte<br />

gem. § 7 Abs. 2<br />

BORA n. F. nur derjenige benennen,<br />

der besondere Kenntnisse auf dem<br />

benannten Gebiet nachweisen kann,<br />

die im Studium, durch vorherige<br />

Berufstätigkeit, durch Veröffentlichungen<br />

oder in sonstiger Weise<br />

erworben wurden. Tätigkeitsschwerpunkte<br />

darf nur benennen, wer<br />

zusätzlich auf dem benannten Gebiet<br />

nach der Zulassung seit mindestens<br />

zwei Jahren in erheblichem Umfang<br />

tätig gewesen ist.<br />

Hier nochmals der neue Wortlaut des<br />

§ 7 Abs. 2 BORA:<br />

„Interessenschwerpunkte darf nur<br />

benennen, wer besondere Kenntnisse<br />

auf dem benannten Gebiet nachweisen<br />

kann, die im Studium, durch vorherige<br />

Berufstätigkeit, durch Veröffentlichungen<br />

oder in sonstiger Weise<br />

erworben wurden. Tätigkeitsschwerpunkte<br />

darf nur benennen, wer


Gesetzgebung<br />

zusätzlich auf dem benannten Gebiet<br />

nach der Zulassung seit mindestens<br />

zwei Jahren in erheblichem Umfang<br />

tätig gewesen ist.“<br />

In diesem Zusammenhang hat der<br />

Kammervorstand in seiner Sitzung am<br />

13. November 2002 beschlossen, dass<br />

die Abkürzung „ISP“/„TSP“ den<br />

Anforderungen des § 7 BORA zur<br />

Benennung von Interessen- / Tätigkeitsschwerpunkten<br />

nicht genügt.<br />

Ebenso ist es unzulässig, statt einer<br />

ausdrücklichen Benennung als Interessen-<br />

/ Tätigkeitsschwerpunkt<br />

Rechtsgebiete nur mit einem „Sternchenzusatz“<br />

zu versehen, welcher an<br />

anderer – meist versteckter – Stelle<br />

erläutert wird.<br />

Literatur<br />

Literatur<br />

„Der Arbeitsgerichtsprozess“,<br />

Ostrowicz / Künzl / Schäfer,<br />

2. Auflage, Erich Schmidt Verlag,<br />

ISBN: 3 503 06655 1, € 86,00<br />

Diese Veröffentlichung bietet eine<br />

systematische und aktuelle Bestandsaufnahme<br />

aller Verfahrensfragen des<br />

Arbeitsgerichtsprozesses. Durch das<br />

am 01.01.2002 in Kraft getretene<br />

Gesetz zur Reform des Zivilprozesses<br />

ist die ZPO umfassend geändert worden.<br />

Die Reform hat unmittelbare<br />

Auswirkungen auf das Arbeitsgerichtsverfahren<br />

durch die in Art. 30<br />

des Gesetzes angeordneten Änderungen<br />

des Arbeitsgerichtsgesetzes. Weitere<br />

Änderungen ergeben sich durch<br />

die Verweisungsnormen in §§ 46 Abs.<br />

2, 64 Abs. 6, 72 Abs. 5, 80 Abs. 2 und<br />

87 Abs. 2 ArbGG. Die Verfasser<br />

haben in der Neuauflage das ZPO-<br />

RG eingearbeitet. Die unmittelbaren<br />

Des Weiteren ist auch die Neufassung<br />

des § 6 Abs. 2 BORA zu beachten,<br />

wonach in Praxisbroschüren, Rundschreiben<br />

und anderen vergleichbaren<br />

Informationsmitteln auch andere als<br />

die nach § 7 erlaubten Hinweise sowie<br />

Erläuterungen der Interessen- /<br />

Tätigkeitsschwerpunkte gegeben werden<br />

dürfen. Hierdurch wird klargestellt,<br />

dass auch in Praxisbroschüren<br />

etc. die Restriktionen des § 7 BORA<br />

(zahlenmäßige Begrenzung etc.) gelten.<br />

Hier nochmals der neue Wortlaut des<br />

§ 6 Abs. 2 BORA:<br />

„(2) In Praxisbroschüren, Rundschreiben<br />

und anderen vergleichbaren<br />

Informationsmitteln dürfen auch<br />

andere als die nach § 7 BORA erlaubten<br />

Hinweise sowie Erläuterungen der<br />

Interessen- und Tätigkeitsschwerpunkte<br />

angegeben werden.“<br />

Änderungen<br />

des Arbeitsgerichtsgesetzes<br />

und die jeweiligen Übergangsvorschriften<br />

werden in den einzelnen<br />

Abschnitten erörtert; außerdem wurden<br />

die Verweisungen auf die ZPO-<br />

Vorschriften und deren Auswirkungen<br />

auf den neuesten Stand gebracht.<br />

„Der Bauprozess“, Werner / Pastor,<br />

10. Auflage, Werner Verlag GmbH<br />

& Co. KG, ISBN: 3-8041-4138-2,<br />

€ 145,00<br />

Mit der 10. Auflage wird das Standardwerk<br />

auf den neuesten Stand<br />

gebracht. Neben der umfangreichen<br />

Rechtsprechung und Literatur der<br />

letzten drei Jahre sind alle neuen<br />

Gesetzesänderungen eingearbeitet<br />

worden: VOB 2002, Schuldrechtsmodernisierungsgesetz,<br />

Gesetz zur<br />

Beschleunigung fälliger Zahlungen,<br />

Gesetz zur Reform des Zivilprozesses.<br />

Als Mediator darf sich gem. § 7 a<br />

BORA bezeichnen, wer durch geeignete<br />

Ausbildung nachweisen kann,<br />

dass er die Grundsätze des Mediationsverfahrens<br />

beherrscht.<br />

Hier nochmals der neue Wortlaut des<br />

§ 7 a BORA:<br />

„Als Mediator darf sich bezeichnen,<br />

wer durch geeignete Ausbildung nachweisen<br />

kann, dass er die Grundsätze<br />

des Mediationsverfahrens beherrscht“.<br />

Als „Lotse von Praktikern für Praktiker“<br />

führt das Werk durch das<br />

gesamte materielle und prozessuale<br />

private Baurecht und orientiert sich<br />

konsequent an Ansprüchen,<br />

Anspruchsgrundlagen, Klagearten<br />

und einschlägigen kasuistischen Fragestellungen,<br />

die in der Praxis immer<br />

wieder Gegenstand von Auseinandersetzungen<br />

sind: Die Sicherung bauvertraglicher<br />

Ansprüche, Zulässigkeitsfragen<br />

im Bauprozess, die mündliche<br />

Verhandlung in Bausachen, die<br />

Hono-rarklage des Architekten, die<br />

Werklohnklage des Bauunternehmers,<br />

die Honorarklage des Sonderfachmannes,<br />

die Honorarklage des Projektsteuerers,<br />

die Klage auf Mängelbeseitigung<br />

(Nachbesserung), die<br />

Gewährleistungsklage des Bauherrn,<br />

besondere Fallgestaltungen außerhalb<br />

der Gewährleistung, besondere Klagearten,<br />

die Einwendungen der Baubeteiligten<br />

im Bauprozess, der Beweis,<br />

Kosten und Streitwerte, die Zwangsvollstreckung<br />

in Bausachen.<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

23


Literatur<br />

„Anwaltkommentar Schuldrecht“,<br />

Erläuterungen der Neuregelungen<br />

zum Verjährungsrecht, Schuldrecht,<br />

Schadensersatzrecht und Mietrecht,<br />

B. Dauner-Lieb / Th. Heide /<br />

M. Lepa / G. Ring (Hg.), Deutscher<br />

Anwaltverlag, Bonn 2002, 1031 S.,<br />

geb., € 76,00<br />

Das gewohnte Ruhekissen der seit 100<br />

Jahren bekannten Strukturen und<br />

Normen des Schuldrechts ist durch<br />

den Reformübereifer des Gesetzgebers<br />

in ungewöhnlich kurzer Zeit<br />

einer Fülle von Unsicherheiten und<br />

Anwendungsproblemen gewichen.<br />

Gefestigte Rechtsprechung zu den<br />

zentralen Normen des Zivilrechts<br />

steht mit deren Wegfall nicht mehr<br />

zur Verfügung. Der Deutsche<br />

Anwaltverein und die Herausgeber<br />

des Anwaltkommentars „Schuldrecht“<br />

möchten dem Praktiker in<br />

einer Zeit der Rechtsunsicherheit eine<br />

verlässliche Arbeitshilfe zur Seite stellen.<br />

Die Herausgeber haben sich<br />

zudem ein ehrgeiziges Ziel gesetzt:<br />

Mit dem vorliegenden Band zum<br />

Schuldrecht wird der Auftakt zu<br />

einem fünfbändigen Großkommentar<br />

des gesamten bürgerlichen Rechts<br />

gemacht, welcher in den nächsten<br />

zwei bis drei Jahren komplettiert sein<br />

soll. Der Titel „Anwaltkommentar“<br />

und das verlegerische Engagement des<br />

Deutschen Anwaltvereins zeigt, dass<br />

vor allem Benutzer aus der Anwaltschaft<br />

angesprochen werden sollen.<br />

Da es sich bei 15 der 16 Autoren um<br />

Professoren handelt, ist die Neugier<br />

des Praktikers geweckt. Der Aufbau<br />

des Anwaltkommentars Schuldrecht<br />

folgt der klassischen Gesetzeskommentierung.<br />

Neben den schuldrechtlichen<br />

Vorschriften des BGB und einigen<br />

erneuerten Normen des Allgemeinen<br />

Teils, des Erbrechts und des<br />

EGBGB ist das Unterlassungsklagengesetz,<br />

die Zahlungsverzugsrichtlinie<br />

2000/35/EG vom 29. Juni 2000 und<br />

die Verbrauchsgüterrichtlinie<br />

1999/24/EG vom 25. Mai 1999 kommentiert.<br />

Die Aufnahme der Richtlinien<br />

ist besonders zu begrüßen, da sie<br />

Ausgangspunkt der Neuregelungen<br />

sind und deutlich machen, welche<br />

24<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

gesetzlichen Mindestanforderungen<br />

nun grenzüberschreitend EU-einheitlich<br />

gelten. Die Kommentierung<br />

besteht in einer Darstellung der<br />

gesetzlichen Neuregelungen und insbesondere<br />

deren Systematik. In der<br />

Regel enthalten die Ausführungen zu<br />

Beginn eine kurze Zusammenfassung<br />

der Rechtslage bis zum 31. Dezember<br />

2001. Die Ausführungen sind überwiegend<br />

von hervorragender Qualität,<br />

klar strukturiert, präzise, und damit<br />

auf die Bedürfnisse des Praktikers<br />

zugeschnitten. Der Anwaltkommentar<br />

Schuldrecht kann zwar die vorhandenen<br />

Arbeitsmittel des Praktikers<br />

nicht vollständig ersetzen. Um z. B.<br />

ein Ergebnis der Rechtsanwendung<br />

im Einzelfall mit Gerichtsentscheidungen<br />

zu „unterfüttern“ oder Einzelfallergebnisse<br />

zu überprüfen, muss<br />

auf Bewährtes zurück gegriffen werden.<br />

In der Vermittlung der neuen<br />

Strukturen des neuen Schuldrechts<br />

allerdings setzt der Kommentar Maßstäbe.<br />

Die Autoren gewährleisten ein<br />

hohes Niveau der Kommentierung<br />

aller Regelungsbereiche. Sie können<br />

für sich in Anspruch nehmen, der<br />

überwiegenden Zahl der Rechtsanwender<br />

in der Durchdringung der<br />

Neuregelungen weit voraus zu sein.<br />

Die Qualität der Kommentierung ist<br />

um so höher zu bewerten, als zwischen<br />

dem Inkrafttreten des Schuldrechtsmodernisierungs-Gesetzes<br />

und<br />

dem Erscheinungsdatum des Kommentars<br />

ein sehr kurzer Zeitraum lag.<br />

Dem Anspruch, ein gutes Werkzeug<br />

bei der Anwendung der Neuregelungen<br />

in der täglichen Praxis zu sein,<br />

wird der Kommentar gerecht. Nach<br />

diesem Eindruck darf man den<br />

angekündigten vier Bänden mit freudiger<br />

Erwartung entgegensehen.<br />

(RA Elmar Grewel, Dortmund)<br />

„Streitwertlexikon“, Anders /<br />

Gehle / Kunze, 4. Auflage,<br />

Hermann Luchtermann Verlag,<br />

ISBN: 3-8041-1079-7, € 52,00<br />

Auch in einer 4. Auflage präsentiert<br />

sich das Streitwertlexikon in seiner<br />

bewährten Aufteilung in eine allgemeine<br />

Einleitung und einen alphabe-<br />

tisch geordneten Stichwortkommentar,<br />

sodass der Leser einen schnellen<br />

Zugriff auf das für ihn relevante Sachgebiet<br />

hat, aber auch die Grundfragen<br />

des Streitwertsrechts in einer systematischen<br />

Abhandlung übersichtlich<br />

nachlesen kann. Durch die auf das<br />

Wesentliche konzentrierte Wiedergabe<br />

können alltäglich vorkommende<br />

Streitwertprobleme zeitsparend und<br />

treffsicher bewältigt werden. Zu allen<br />

Punkten finden sich umfangreiche<br />

Nachweise aus der Rechtsprechung.<br />

Die Neuauflage berücksichtigt eine<br />

Vielzahl von Gesetzesänderungen,<br />

allen voran die Zivilprozessreform,<br />

Neuregelungen des Kindschafts-,<br />

Unterhalts- und Eheschließungsrechts<br />

sowie im Bereich der Zwangsvollstreckung<br />

und nicht zuletzt die<br />

EURO-Einführung. Zusätzlich enthält<br />

der Kommentar eine erweiterte<br />

Darstellung von Streitwertfragen aus<br />

dem Bereich des verwaltungsrechtlichen<br />

Verfahrens. Auch wurden Streitwertprobleme<br />

des Verfassungsrechts<br />

sowie des Sozial- und Finanzrechts in<br />

die Kommentierung aufgenommen.<br />

„Gütestellen- und Schlichtungsgesetz<br />

Nordrhein-Westfalen“,<br />

Serwe, Verlag C. H. Beck,<br />

ISBN: 3-406-49244-4, € 19,50<br />

Im Oktober 2000 trat in Nordrhein-<br />

Westfalen das zunächst bis 2005<br />

befristete Gütestellen- und Schlichtungsgesetz<br />

in Kraft.<br />

Dieses neue Handbuch bietet – auf<br />

der Grundlage der ersten Erfahrungen<br />

mit dem neuen Gesetz – professionellen<br />

Rat für alle, die mit dem neuen<br />

Gütestellen- und Schlichtungsgesetz<br />

arbeiten oder danach ihre Streitigkeiten<br />

schlichten wollen.<br />

Der Autor Andreas Serwe ist Richter<br />

am Oberlandesgericht Hamm. Er<br />

bringt seine langjährige Erfahrung als<br />

Schulungsleiter beim Bund Deutscher<br />

Schiedsmänner und Schiedsfrauen mit<br />

Sitz in Bochum in dieses Werk ein.


Literatur<br />

„Kostenabwicklung in Zivil- und<br />

Familiensachen und bei PKH“,<br />

Hünnekens, 3. Auflage, zu beziehen<br />

über die Fachhochschule für Rechtspflege<br />

NRW, Bad Münstereifel,<br />

€ 22,00.<br />

Das Lehrbuch vermittelt die grundlegenden<br />

Kenntnisse zur Abwicklung<br />

von Kosten in Zivil- und Familiensachen,<br />

auch unter Berücksichtigung<br />

der Bewilligung von PKH. Es bietet<br />

mit seiner praxisorientierten und verständlichen<br />

Darstellung eine gute<br />

Grundlage für die Ausbildung und<br />

eignet sich auch als Orientierungshilfe<br />

für den anwaltlichen Praktiker. Systematisch<br />

wird an die Probleme des<br />

Kostenrechts herangeführt und werden<br />

die Zusammenhänge von Kostenberechnung,<br />

Kosteneinziehung und<br />

Kostenfestsetzung anhand von praktischen<br />

Beispielen und Fällen erläutert.<br />

Veranstaltungen<br />

Veranstaltungen<br />

Kammerversammlung<br />

2003<br />

Bitte bereits vormerken: Die nächste<br />

Kammerversammlung wird am Mittwoch,<br />

2. April 2003, 16:30 Uhr, im<br />

Mercure-Hotel in Hamm stattfinden.<br />

Als Gastreferenten des Vortrags, den<br />

wir traditionell im Anschluss an die<br />

Kammerversammlung anbieten, haben<br />

wir Herrn Micha Guttmann gewinnen<br />

können. Micha Guttmann, Jurist und<br />

Journalist beim WDR, hat sich spezialisiert<br />

auf Rechts- und Justizberichterstattung.<br />

Er ist seit langem im Bereich<br />

des Medientrainings tätig, speziell<br />

auch für Juristen, unter anderem für<br />

die Deutsche Anwaltsakademie und<br />

für das Deutsche Anwaltsinstitut. Sein<br />

Thema wird sein:<br />

Die lohnende Suche nach dem verlorenen<br />

Schatz<br />

Oder: Warum Juristen die deutsche<br />

Sprache wiederentdecken sollten<br />

Die Neuauflage berücksichtigt die bis<br />

November 2001 bekannten Gesetzesänderungen,<br />

die zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits in Kraft getreten oder ab dem<br />

01.01.2002 in Kraft getreten waren, so<br />

z. B. die Bestimmungen des Lebenspartnerschaftsgesetzes,<br />

des Zivilprozessreformgesetzes,<br />

des Gewaltschutzgesetzes<br />

und natürlich des<br />

KostREuroUG. Soweit bei der<br />

Kostenabwicklung landesrechtliche<br />

Vorschriften maßgebend sind, finden<br />

die des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Anwendung.<br />

„Kleine Stilkunde für Juristen“,<br />

Walter, Verlag C. H. Beck,<br />

ISBN: 3-406-49879-5, € 18,00<br />

Juristische Texte genießen unter<br />

sprach- und stilempfindlichen Lesern<br />

einen verheerenden Ruf. Der Verfasser<br />

will den Leser für die typischen<br />

Als einen kleinen „Vorgeschmack“<br />

auf seinen sicherlich ebenso amüsanten<br />

wie lehrreichen Vortrag hat uns<br />

Herr Guttmann folgendes Statement<br />

zukommen lassen:<br />

„Vielen von uns ist es im Laufe der<br />

Jahre verloren gegangen: Das klare<br />

und verständliche Wort. Ganze<br />

Berufsgruppen verwenden viel<br />

Anstrengung und Zeit darauf, ihre<br />

Gedanken so zu formulieren, dass<br />

keiner sie versteht. Die gesprochenen<br />

oder geschriebenen Sätze sind ineinander<br />

möglichst vielfältig verschachtelt.<br />

Je länger sie sind, um so bedeutsamer<br />

fühlt sich der Autor. Berufsspezifische<br />

Begriffe und Fremdwörter<br />

beweisen obendrein, dass der Referent<br />

wohl intelligent ist und Wichtiges zu<br />

sagen hat, auch wenn das Publikum<br />

ihm nicht folgen kann.<br />

Gerade Juristen gehören sehr oft zu<br />

den potenziellen Straftätern an der<br />

deutschen Sprache. So manches Referat,<br />

so manche Pressemitteilungen<br />

Schwächen des Juristendeutsch sensibilisieren.<br />

Er vermittelt, wie man mit<br />

wenigen und einfachen Mitteln<br />

„lebendig, kurz und nützlich“<br />

schreibt.<br />

Den Leser erwartet eine erfrischende<br />

Mischung aus grammatischen Grundlagen,<br />

Stilregeln und Stilsünden sowie<br />

kurze Exkurse in Sprachwissenschaft,<br />

Literatur und Geschichte. Er erfährt<br />

über die Vorzüge des Deutschen, er<br />

liest über den Humor in juristischen<br />

Texten und erhält anhand von zahlreichen<br />

Beispielen und kleinen Übungen<br />

Hinweise zu wichtigen Formalien.<br />

Das Buch motiviert, Texte lesbarer zu<br />

gestalten und so erfolgreicher zu sein:<br />

In Büchern, Aufsätzen und Vorträgen,<br />

Schriftsätzen, Briefen, Klausuren und<br />

Hausarbeiten.<br />

M. Guttmann<br />

deutscher Gerichte oder juristischer<br />

Fach-Verbände könnten Tatbestände<br />

unseres Strafrechts tangieren. Sie versetzen<br />

den Leser oder den Hörer in<br />

einen anhaltenden Zustand höchsten<br />

Unwohlseins (Körperverletzung).<br />

Außerdem stehlen sie ihm oft Geduld<br />

und viel Zeit (Diebstahl).<br />

Doch es gibt Hoffnung, den verlorenen<br />

Schatz in uns zurückzufinden.<br />

Eine erste Rückbesinnung auf den<br />

Zweck unserer Sprache ist bereits hilfreich.<br />

Kommunikation und Verständlichkeit<br />

sind der Ausgangspunkt. Die<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

25


Veranstaltungen<br />

deutsche Sprache bietet hierfür eine<br />

Fülle von Möglichkeiten. Einfache<br />

Hauptsätze, Verben statt Substantivierungen<br />

und vor allem: Klare Gliederung<br />

im grammatikalischen Aufbau.<br />

Hierfür gibt es einfache handwerkliche<br />

Regeln, die aber dennoch reichlich<br />

Raum lassen für Kreativität und<br />

Leidenschaft beim Reden und Schreiben.<br />

Dieser Weg führt uns dann<br />

unweigerlich zurück zum verlorenen<br />

Sprachschatz und zur Wiederentdeckung<br />

der Lust an der deutschen<br />

Sprache. Vielleicht gehen wir den Weg<br />

gemeinsam?“<br />

Praktikerseminare für<br />

junge Anwälte 2003<br />

Auch im Jahr 2003 veranstaltet das<br />

Deutsche Anwaltsinstitut in Zusammenarbeit<br />

mit der BRAK und der<br />

Rechtsanwaltskammer Hamm ein<br />

Praktikerseminar zur Einführung in<br />

den Anwaltsberuf. Folgende Veranstaltungen<br />

werden angeboten:<br />

� 1. Tag: „Steuerrecht im anwaltlichen<br />

Mandat“<br />

(Darlehens-, Miet-, Arbeits- und<br />

Gesellschaftsverträge, Schenkungen,<br />

Schadensersatzzahlungen und<br />

Kostenersatz im Zivilprozess,<br />

Abfindungen aufgrund der Beendigung<br />

von Arbeitsverhältnissen,<br />

Eherecht, nichteheliche Lebensgemeinschaft,<br />

Scheidung, Strafrecht)<br />

18.01.2003, 9.00 bis 18.00 Uhr<br />

� 2. Tag: „Anwaltliches Marketing<br />

und Berufsrecht“<br />

(Berufsordnung, Fachanwaltsordnung,<br />

Werberecht, Strategisches<br />

und Operatives Marketing)<br />

08.02.2003, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

� 3. Tag: „Sozialrecht“<br />

(Versicherungspflicht, Betriebsprüfung,<br />

Haftung für rückständige<br />

Beiträge, Rente wegen Erwerbsunfähigkeit,<br />

Krankengeld, Arbeitslosengeld,<br />

Teilrente, Sperrzeittatbestände,<br />

Arbeitsunfall)<br />

05.04.2003, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

26<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

� 4. Tag: „Strafrecht“<br />

(Rechtsstellung des Strafverteidigers,<br />

Ermittlungsverfahren, Haftrecht,<br />

Prozessuale Mittel gegen den<br />

Erlass und die Aufrechterhaltung<br />

des Haftbefehls, Hauptverhandlung,<br />

Zwischenverfahren, Hauptverfahren,<br />

Rechtsmittel)<br />

12.04.2003, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Die Veranstaltungen können von<br />

Rechtsanwälten mit weniger als zwei<br />

Jahren Zulassung einzeln zum Preis<br />

von 95,00 € oder als Gesamtlehrgang<br />

zum Preis von 220,00 € gebucht werden.<br />

Veranstaltungsort ist das Ausbildungscenter<br />

des DAI in Bochum.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.anwaltsinstitut.de. Anmeldungen<br />

an: Deutsches Anwaltsinstitut<br />

e. V., Universitätsstr. 140, 44799<br />

Bochum, zur Tagungsnummer 9015,<br />

per Telefax: (0234) 70 35 07.<br />

Veranstaltungen des DAI<br />

Fachinstitut für Arbeitsrecht<br />

� 47. Soest-Bad Sassendorfer<br />

Arbeitsrecht-Lehrgang<br />

Teil 1: 20. – 25. Januar 2003 –<br />

Soest, Stadthalle<br />

Teil 2: 17. bis 22. März 2003 –<br />

Soest, Stadthalle<br />

Teil 3: 5. – 10. Mai 2003 –<br />

Soest, Stadthalle<br />

� Arbeitsrecht – aktuell –<br />

1. März 2003, 7. Juni 2003,<br />

30. August 2003 und<br />

22. November 2003,<br />

jeweils in Bochum,<br />

Ausbildungscenter des DAI<br />

Fachinstitut für Insolvenzrecht<br />

� 17. Intensiv-Lehrgang „Sozialrecht“<br />

Teil 3: 6. - 11. Januar 2003 in<br />

Bochum, Ausbildungscenter des<br />

DAI<br />

� Masseinsuffizienz im Regelund<br />

im Verbraucherinsolvenzverfahren<br />

7. Februar 2003 – Bochum,<br />

Ausbildungscenter des DAI<br />

� 4. Fach-Lehrgang „Insolvenzrecht“<br />

Teil 1: 3. bis 12. März 2003<br />

Teil 2: 7. bis 12. April 2003<br />

Teil 3: 12. bis 17. Mai 2003<br />

Teil 4: 23. bis 28. Juni 2003<br />

jeweils in Bochum,<br />

Ausbildungscenter des DAI<br />

Fachinstitut für Sozialrecht<br />

� Einführung in das Vertragsarztrecht<br />

10. Januar 2003 in Bochum,<br />

Ausbildungscenter des DAI<br />

Fachinstitut für Wirtschaftsrecht<br />

� Arzthaftung in Geburtshilfe und<br />

Perinatologie<br />

25. Januar 2003 in Bochum,<br />

Ausbildungscenter des DAI<br />

� Schuldrechtsreform und IT<br />

17. Januar 2003 in Bochum,<br />

Ausbildungscenter des DAI<br />

� 3. Fachlehrgang Baurecht<br />

Teil 4: 9. - 11. Januar 2003<br />

Teil 5: 23. - 25. Januar 2003<br />

Teil 6: 27. Februar - 1. März 2003<br />

jeweils in Bochum,<br />

Ausbildungscenter des DAI<br />

� Effizientes Kanzlei-Management<br />

durch Optimierung von Geschäftsprozessen<br />

und Business-Planung<br />

29. März 2002 in Bochum,<br />

Ausbildungscenter des DAI<br />

Sonstiges<br />

� Die anwaltliche Beratung im<br />

Verkehrsrecht<br />

29. März 2002 in Bochum,<br />

Ausbildungscenter des DAI<br />

Weitere Informationen, der komplette<br />

Veranstaltungskalender und<br />

Anmeldungen beim:<br />

Deutschen Anwaltsinstitut e.V.,<br />

Universitätsstr. 140, 44799 Bochum,<br />

Tel: (02 34) 970 64-0;<br />

Fax: (02 34) 70 35 07,<br />

e-mail: info@anwaltsinstitut.de;<br />

Homepage: www.anwaltsinstitut.de.


Hinweise<br />

Hinweise<br />

Nachweis der Zulassung bei<br />

einem Oberlandesgericht<br />

Von verschiedenen Oberlandesgerichten<br />

wurden wir gebeten, die Kollegenschaft<br />

darauf hinzuweisen, dass<br />

die Gerichte die Postulationsfähigkeit<br />

eines Rechtsanwalts von Amts<br />

wegen zu prüfen haben. Das Problem<br />

stellt sich nunmehr nach Aufhebung<br />

des Lokalisationszwangs bei den<br />

Oberlandesgerichten. Im Hinblick auf<br />

die uns gegebenen Hinweise empfiehlt<br />

die Kammer, die Vertretungsberechtigung<br />

entweder auf dem Briefkopf<br />

oder bei der Unterschrift des unterzeichnenden<br />

Rechtsanwalts zu vermerken.<br />

Sollte ein anderer Kollege der<br />

Sozietät den Termin wahrnehmen,<br />

dürfte es sich bei fehlendem Hinweis<br />

auf dem Briefkopf empfehlen, die<br />

Zulassungsurkunde oder eine Ablichtung<br />

hiervon mitzuführen.<br />

Akteneinsicht bei Asylstreitverfahren<br />

Das Auswärtige Amt hat sich an die<br />

BRAK mit folgendem Anliegen<br />

gewandt:<br />

Das Auswärtige Amt nimmt im Rahmen<br />

der Amtshilfe in Asylstreitverfahren<br />

zu von den Gerichten aufgeworfenen<br />

Fragen Stellung. Diese Stellungnahmen<br />

setzen sich nicht selten<br />

sehr kritisch mit der Lage in den relevanten<br />

Asyl-Herkunftsländern auseinander;<br />

ihre Veröffentlichung kann<br />

daher zu einer erheblichen Belastung<br />

der außenpolitischen Beziehungen<br />

führen. Das auswärtige Amt hat<br />

Kenntnis davon erlangt, dass Kopien<br />

solcher Stellungnahmen von Rechtsanwälten,<br />

die an Asylstreitverfahren<br />

als Prozessbevollmächtigte beteiligt<br />

sind oder waren, an verschiedene im<br />

Asylbereich tätige Nichtregierungsorganisationen<br />

weitergegeben und von<br />

diesen u. a. im Internet der Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht worden<br />

sind. Dem ging voraus, dass diesen<br />

Rechtsanwälten im Rahmen des<br />

Akteneinsichtsrechts der Akteninhalt<br />

zugänglich und eine Ablichtung (von<br />

Teilen) der Gerichtsakten möglich<br />

gemacht wurde.<br />

Die BRAK weist deshalb darauf hin,<br />

dass schutzbedürftige Informationen,<br />

die im Rahmen der Akteneinsicht zur<br />

Kenntnis gelangt sind, gem. § 19 der<br />

Berufsordnung nicht an Personen<br />

weitergegeben werden dürfen, die<br />

nicht am Verfahren beteiligt sind.<br />

Mandanteninformationen<br />

„Anwaltsgebühren“,<br />

„Mietrecht“, „Arbeitsrecht“<br />

und „Verkehrsrecht“<br />

Rege Nachfrage<br />

hat bereits der in<br />

Form eines<br />

Informationsflyers<br />

für<br />

Mandanten gestaltete<br />

Leitfaden<br />

zum anwaltlichen<br />

Gebührenrecht gefunden, auf den wir<br />

in unserem KammerReport <strong>Nr</strong>.<br />

5/2001, S. 33, hingewiesen haben.<br />

Zwischenzeitlich sind seitens der<br />

Bundesrechtsanwaltskammer Mandanteninformationen<br />

auch zu den<br />

Tätigkeitsbereichen „Arbeitsrecht“,<br />

„Mietrecht“ und „Verkehrsrecht“<br />

erarbeitet worden.<br />

Diese Flyer informieren<br />

auf jeweils 8 Seiten<br />

über das jeweilige<br />

Rechtsgebiet, die Notwendigkeitanwaltlichen<br />

Rats, die entstehenden<br />

Kosten und<br />

die Suche nach dem<br />

„richtigen“ Anwalt.<br />

Auf der Rückseite<br />

des Mandantenflyers<br />

kann in einem eigens<br />

dafür vorgesehenen Feld die Anschrift<br />

bzw. die Kanzleiadresse eingestempelt<br />

werden.<br />

Von der BRAK haben wir die Flyer in<br />

einer Auflage von jeweils 1.000 Stück<br />

erworben. Sie können über die<br />

Geschäftsstelle der Rechtsanwaltskammer<br />

Hamm bezogen werden. Die<br />

Abgabe erfolgt kostenfrei. Um möglichst<br />

viele Kolleginnen und Kollegen<br />

bedienen zu können, wird um Verständnis<br />

dafür gebeten, dass jeweils<br />

nur eine begrenzte Anzahl übersandt<br />

werden kann.<br />

Ausstellungsdokumentation<br />

„Zeit ohne Recht – Justiz in<br />

Bochum nach 1933“<br />

Von den 128 im Jahr 1933 am Amtsund<br />

Landgericht Bochum zugelassenen<br />

Rechtsanwälten waren 22 jüdischer<br />

Herkunft, einer galt in der Definition<br />

der Nationalsozialisten als<br />

„Mischling“. Zwölf von ihnen konnten<br />

ins Ausland fliehen, einer überlebte<br />

im Untergrund, sechs wurden in<br />

die Vernichtungslager deportiert und<br />

dort ermordet, das Schicksal von<br />

dreien ist unbekannt. Die Lebenswege<br />

dieser Bochumer Anwälte wurden<br />

thematisiert in einer ergänzten Ausstellung<br />

„Anwalt ohne Recht –<br />

Schicksale jüdischer Rechtsanwälte in<br />

Deutschland nach 1933“, die vom 27.<br />

April bis 30. Mai 2001 im Bochumer<br />

Landgericht zu sehen war.<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

27


Hinweise<br />

Zur Ausstellung hat der Bochumer<br />

Anwalt- und Notarverein eine Dokumentation<br />

in Buchform herausgegeben.<br />

Sie präsentiert den lokalen Bezug<br />

des Themas, dem eine Zusatzausstellung<br />

und Vorträge im Rahmenprogramm<br />

gewidmet waren. Als Ergänzung<br />

wurde ein Aufsatz aufgenommen,<br />

der das Schicksal der an den<br />

Bochumer Gerichten tätigen Richter<br />

jüdischer Herkunft behandelt.<br />

Das Buch soll nicht nur Erinnerung<br />

sein, sondern auch Mahnung, Acht zu<br />

geben auf ähnliche Gefahren in heutiger<br />

Zeit, wo diskriminiert wird aus<br />

vielerlei Gründen – aber eben „ohne<br />

Recht“.<br />

Das Buch kann über den Bochumer<br />

Anwalt- und Notarverein – Service-<br />

Center – im Land- und Amtsgericht<br />

Bochum, Viktoriastr. 14, 44787<br />

Bochum, bezogen werden. Der Verkaufspreis<br />

beträgt 10,15 €. Ein<br />

Bestellformular findet sich auch auf<br />

der Homepage des Anwaltvereins<br />

(www.bochumeranwaltverein.de).<br />

Anfragen bitte<br />

direkt an den<br />

Vereinsvorsitzenden,<br />

Herrn<br />

RA Jürgen<br />

Widder, Wattenscheider<br />

Hellweg 83,<br />

44869<br />

Bochum.<br />

Elektronisches Handels- und<br />

Genossenschaftsregister<br />

Die Justizverwaltung NRW bietet im<br />

Wege eines Pilotbetriebs die Möglichkeit<br />

zur kostenpflichtigen Einsichtnahme<br />

per Internet in das elektronische<br />

Handels- und Genossenschaftsregister.<br />

28<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Das Handels- und Genossenschaftsregister<br />

wird gegenwärtig in NRW bei<br />

12 Amtsgerichten in elektronischer<br />

Form geführt, nämlich bei den<br />

Gerichten Aachen, Arnsberg, Bielefeld,<br />

Bonn, Düren, Düsseldorf, Duisburg,<br />

Essen, Gelsenkirchen, Köln,<br />

Neuss und Siegburg. Zu diesen<br />

Gerichten sind teilweise Gerichte<br />

konzentriert worden, so Hattingen zu<br />

Essen, Wermelskirchen, Wipperfürth<br />

und Bergheim zu Köln, Gelsenkirchen-Buer<br />

zu Gelsenkirchen. Eine<br />

Ausweitung auf weitere Gerichte und<br />

weitere Konzentrationen soll in<br />

Kürze erfolgen.<br />

Über das Internet können die infolge<br />

der Einführung der elektronischen<br />

Registerführung neu angelegten bzw.<br />

umgeschriebenen Registerblätter eingesehen<br />

werden. Eine Einsichtnahme<br />

in die aus Anlass der Umschreibung<br />

geschlossenen sowie die bereits früher<br />

geschlossenen Registerblätter ist nicht<br />

möglich.<br />

Die elektronische Einsichtnahme in<br />

die Registerblätter ist nach dem<br />

Gesetz über elektronische Registerund<br />

Justizkosten für Telekommunikation<br />

vom 10.12.2001 (ERJuKoG)<br />

gebührenpflichtig. Dieses Gesetz soll<br />

aus Vereinfachungsgründen beim<br />

geplanten Pilotbetrieb noch nicht<br />

direkt, sondern nur entsprechend<br />

angewandt werden. Pro Abruf (Treffer)<br />

entsteht eine Gebühr von 4,00 €.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung<br />

zur Teilnahme beim: Direktor<br />

des Amtsgerichts Hagen, Heinitzstr.<br />

42, 58097 Hagen, Tel.: (0 23 31)<br />

98 57 07.<br />

Auszüge aus den Empfehlungen<br />

zum Verhalten<br />

bei einer edv-gestützten<br />

Betriebsprüfung<br />

Das Präsidium der Bundessteuerberaterkammer<br />

hat Empfehlungen zum<br />

Verhalten von Steuerpflichtigen bei<br />

einer edv-gestützten Betriebsprüfung,<br />

veröffentlicht als Beihefter zu DStR<br />

3/2002 v. 18. Januar 2002, erarbeitet,<br />

deren auszugsweiser Abdruck uns<br />

freundlicherweise über die Steuerberaterkammer<br />

Westfalen-Lippe gestattet<br />

wurde.<br />

Anlass der Empfehlungen ist die<br />

Änderung der Abgabenordnung in<br />

den §§ 146, 147, 200 durch das Steuersenkungsgesetz<br />

(StSenkG) vom 23.<br />

Oktober 2000 (BGBl. I 2000, 1433;<br />

BStBl. I 2000, 1428 (1455)), die den<br />

Finanzbehörden das Recht einräumt,<br />

im Rahmen von steuerlichen Außenprüfungen<br />

auf das Datenverarbeitungssystem<br />

des Steuerpflichtigen<br />

zuzugreifen und die mit Hilfe des<br />

DV-Systems erstellte Buchführung<br />

des Steuerpflichtigen zu prüfen. Die<br />

neue Prüfungsmethode tritt neben die<br />

Möglichkeit der herkömmlichen Prüfung.<br />

Durch die Regelung zum<br />

Datenzugriff wird der sachliche<br />

Umfang der Außenprüfung (§ 194<br />

AO) nicht erweitert. Gegenstand der<br />

Prüfung sind wie bisher nur die nach<br />

§ 147 AO aufbewahrungspflichtigen<br />

Unterlagen.<br />

Die hinsichtlich des Datenzugriffs<br />

relativ weit gefassten Befugnisse der<br />

Finanzbehörden sind durch das BMF-<br />

Schreiben vom 16.07.2001 (BStBl. I<br />

2001, 415) zu den Grundsätzen zum<br />

Datenzugriff und zur Prüfbarkeit<br />

digitaler Unterlagen konkretisiert<br />

worden, um die Regelungen in der<br />

Praxis handhabbar zu machen.<br />

Die Bundessteuerberaterkammer<br />

weist darauf hin, dass sowohl das<br />

Bundesministerium der Justiz als auch<br />

der Bundesdatenschutzbeauftragte<br />

bereits im Vorfeld der verabschiedeten<br />

Gesetzesregelung und des entsprechenden<br />

BMF-Schreibens vom 16. Juli<br />

2001 verfassungsrechtliche Einwendungen<br />

angemeldet haben. Die vorgetragenen<br />

Bedenken haben im Wesentlichen<br />

den folgenden Inhalt: Durch<br />

die Neuregelungen sind sowohl der<br />

Schutz betrieblicher Geheimnisse als<br />

auch der Schutz der Persönlichkeitsrechte<br />

der Steuerpflichtigen, ihrer Lieferanten,<br />

Kunden und Arbeitnehmer


gefährdet. Dies gilt insbesondere deshalb,<br />

weil eine Protokollierungspflicht<br />

der in den Datennetzen der Steuerpflichtigen<br />

vorgenommenen Auswertungen<br />

nicht vorgesehen ist. Hierdurch<br />

ist eine Nachverfolgung von<br />

unzulässigen Eingriffen in die Privatsphäre<br />

der Steuerpflichtigen bzw.<br />

ihrer Arbeitnehmer nicht möglich.<br />

Außerdem weist die Bundessteuerberaterkammer<br />

darauf hin, dass es sich<br />

bei dem in dem BMF-Schreiben vom<br />

16.07.2001 verwandten Begriff der<br />

„steuerlich relevanten Daten“ um<br />

einen unbestimmten Rechtsbegriff<br />

handelt, dessen Inhalt und Umfang<br />

bisher nicht eindeutig definiert sind.<br />

A. Änderung in der Abgabenordnung<br />

Bei der Führung der Bücher und der<br />

sonst erforderlichen Aufzeichnungen<br />

auf Datenträgern muss nun insbesondere<br />

sichergestellt werden, dass die<br />

Daten während der Aufbewahrungsfrist<br />

jederzeit verfügbar sind und<br />

unverzüglich lesbar gemacht werden<br />

können. Hinzu kommt, dass diese<br />

Daten während der Aufbewahrungsfrist<br />

auch unverzüglich maschinell<br />

auswertbar sein müssen.<br />

Für den Datenzugriff vorzuhalten<br />

sind gemäß dem BMF-Schreiben vom<br />

16.07.2001 die Daten der Finanzbuchhaltung,<br />

der Anlagenbuchhaltung und<br />

der Lohnbuchhaltung sowie die<br />

Daten anderer Bereiche, sofern sie<br />

steuerlich relevant sind. Nach Auffassung<br />

der Bundessteuerberaterkammer<br />

kann es sich bei dem in dem BMF-<br />

Schreiben verwendeten Begriff der<br />

Buchhaltung nur um die Buchführung<br />

gem. § 145 AO handeln.<br />

Die Finanzbehörde hat im Rahmen<br />

der Außenprüfung das Recht,<br />

� das Datenverarbeitungssystem des<br />

Steuerpflichtigen einschließlich der<br />

darin enthaltenen Auswertungsprogramme<br />

zu nutzen (unmittelbarer<br />

Datenzugriff) und / oder<br />

� nach ihren Vorgaben eine maschinelle<br />

Auswertung der Daten durch<br />

den Steuerpflichtigen oder einen<br />

von ihm beauftragten Dritten mit<br />

Hilfe des DV-Systems des Steuerpflichtigen<br />

zu verlangen (mittelbarer<br />

Datenzugriff) und / oder<br />

� die Überlassung der steuerlich relevanten<br />

Daten auf einem maschinell<br />

verwertbaren Datenträger (z. B.<br />

CD-ROM, DVD) zu verlangen.<br />

Der Steuerpflichtige muss im Rahmen<br />

seiner Mitwirkungspflicht die Finanzbehörde<br />

unterstützen. Die Auswahl<br />

der Möglichkeiten steht im Ermessen<br />

der Behörde.<br />

I. Unmittelbarer Zugriff,<br />

so genannter Nur-Lesezugriff<br />

Beim unmittelbaren Zugriff hat die<br />

Finanzbehörde das Recht, in Form<br />

des Nur-Lesezugriffs Einsicht in die<br />

gespeicherten Daten zu nehmen und<br />

dabei das Datenverarbeitungssystem<br />

des Steuerpflichtigen (Hard- und<br />

Software) zur Prüfung der Daten zu<br />

nutzen. Der Steuerpflichtige hat den<br />

Prüfer insbesondere hinsichtlich des<br />

Nur-Lesezugriffs in das DV-System<br />

einzuweisen. Der Nur-Lesezugriff<br />

umfasst das Lesen, Filtern und Sortieren<br />

der Daten gegebenenfalls unter<br />

Nutzung der vorhandenen Auswertungsmöglichkeiten.<br />

Das Datenverarbeitungssystem<br />

des Steuerpflichtigen<br />

muss die Unveränderbarkeit des<br />

Datenbestands gewährleisten, um eine<br />

Veränderung durch die Finanzbehörde<br />

auszuschließen. Enthalten die<br />

Datenbestände steuerlich nicht relevante<br />

Daten (z. B. personenbezogene<br />

oder nach § 102 AO dem Berufsgeheimnis<br />

unterliegende Daten), muss<br />

der Steuerpflichtige sicherstellen, dass<br />

der Prüfer nur auf die steuerlich relevanten<br />

Daten zugreifen kann.<br />

Die Finanzbehörde darf nur mit Hilfe<br />

der beim Steuerpflichtigen vorhandenen<br />

Hard- und Software auf die elektronisch<br />

gespeicherten Daten zugreifen;<br />

eine Auswertung im DV-System<br />

des Steuerpflichtigen mittels eigener<br />

Softwareprogramme kommt nicht in<br />

Betracht. Auch die Fernabfrage<br />

(Online-Zugriff) auf das Datenverar-<br />

beitungssystem des Steuerpflichtigen<br />

ist ausgeschlossen.<br />

II. Mittelbarer Zugriff<br />

Die Finanzbehörde kann beim mittelbaren<br />

Datenzugriff verlangen, dass die<br />

gespeicherten Daten nach ihren Vorgaben<br />

vom Steuerpflichtigen oder<br />

einem von ihm beauftragten Dritten<br />

maschinell ausgewertet werden. Die<br />

maschinelle Auswertung kann nur<br />

unter Verwendung der im Datenverarbeitungssystem<br />

des Steuerpflichtigen<br />

oder des beauftragten Dritten<br />

vorhandenen Auswertungsmöglichkeiten<br />

erfolgen. Auswertungen, die<br />

bestimmte Sortier- oder Filterfunktionen<br />

voraussetzen, die das Softwareprogramm<br />

des Steuerpflichtigen nicht<br />

enthält und die deshalb extra programmiert<br />

werden müssten, sind ausgeschlossen.<br />

Der Umfang der zumutbaren<br />

Hilfe richtet sich nach den<br />

betrieblichen Gegebenheiten des<br />

Unternehmens.<br />

III. Überlassung von Daten auf<br />

Datenträgern<br />

Die Finanzbehörde kann ebenfalls<br />

verlangen, dass ihr die gespeicherten<br />

Unterlagen und Aufzeichnungen auf<br />

einem maschinell verwertbaren<br />

Datenträger zur Auswertung überlassen<br />

werden.<br />

Zu beachten ist, dass die Finanzbehörde<br />

verpflichtet ist, den zur Auswertung<br />

überlassenen Datenträger<br />

spätestens nach Bestandskraft der aufgrund<br />

der Außenprüfung ergangenen<br />

Bescheide an den Steuerpflichtigen<br />

zurückzugeben oder zu löschen.<br />

B. Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />

Die Finanzbehörde hat bei der<br />

Anwendung der Regelungen zum<br />

Datenzugriff stets den Grundsatz der<br />

Verhältnismäßigkeit zu beachten.<br />

In der Übergangsphase gilt insbesondere<br />

Folgendes:<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Hinweise<br />

29


Hinweise<br />

� Bei vor dem 01.01.2002 archivierten<br />

Daten kann beim unmittelbaren<br />

Datenzugriff und beim mittelbaren<br />

Datenzugriff nicht verlangt werden,<br />

dass diese Daten für Zwecke<br />

ihrer maschinellen Auswertung<br />

nochmals in das Datenverarbeitungssystem<br />

eingespeist werden,<br />

wenn dies mit unverhältnismäßigem<br />

Aufwand für den Steuerpflichtigen<br />

verbunden ist (z. B. bei fehlender<br />

Speicherkapazität, Wechsel<br />

des Hard- oder Software-Systems).<br />

Müssen die Daten nicht reaktiviert<br />

werden, muss auch nicht die für die<br />

maschinelle Auswertung erforderliche<br />

Hard- und Software vorgehalten<br />

werden, wenn sie nicht mehr<br />

im Einsatz ist. Dies gilt auch, wenn<br />

die Aufbewahrungsfrist noch nicht<br />

Stellenmarkt<br />

Stellenmarkt<br />

Stellenangebote /<br />

berufliche Zusammenarbeit<br />

Rechtsanwalt- und Steuerberaterkanzlei<br />

in Essen sucht jüngere(n) Rechtsanwalt<br />

/ Rechtsanwältin – vorzugsweise<br />

mit eigener Klientel – mit den<br />

Interessenschwerpunkten Wirtschafts-/<br />

Gesellschafts- / Steuerrecht zum<br />

Zwecke der Zusammenarbeit. Räumlichkeiten<br />

und Büroorganisation sind<br />

vorhanden. Spätere Soziierung wird<br />

angestrebt.<br />

Angebote bitte unter Chiffre-<strong>Nr</strong>.: 001<br />

30<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

abgelaufen ist. Die Einschränkung<br />

bezieht sich nicht auf die Lesbarmachung<br />

der Daten, diese muss während<br />

der gesamten Aufbewahrungsfrist<br />

sichergestellt sein.<br />

� Bei Daten, die nach dem 31.12.2001<br />

archiviert worden sind, ist beim<br />

unmittelbaren und beim mittelbaren<br />

Datenzugriff die maschinelle<br />

Auswertbarkeit in Form des Nur-<br />

Lesezugriffs sicherzustellen. Hat<br />

ein System- oder Versionswechsel<br />

stattgefunden, so ist es nicht erforderlich,<br />

die ursprüngliche Hardund<br />

Software vorzuhalten, wenn<br />

die maschinelle Auswertbarkeit<br />

auch für die nach dem 31.12.2001,<br />

aber vor dem System- bzw. Versionswechsel<br />

archivierten Daten<br />

durch das neue oder ein anderes<br />

System gewährleistet ist.<br />

Seit April 2000 in Bielefeld niedergelassene<br />

türkischsprachige Rechtsanwältin<br />

sucht ab sofort Kollegen / Kolleginnen<br />

zur Gründung einer Bürogemeinschaft.<br />

Kanzleiräumlichkeiten vorhanden.<br />

Angebote bitte unter Chiffre-<strong>Nr</strong>.: 002<br />

Größeres Steuerberatungsbüro zwischen<br />

Ruhrgebiet und Münsterland<br />

bietet einem jungen Rechtsanwalt /<br />

einer jungen Rechtsanwältin Bürogemeinschaft<br />

an. Entsprechende Räumlichkeiten<br />

sind vorhanden.<br />

Angebote bitte unter Chiffre-<strong>Nr</strong>.: 003<br />

Alteingesessene Essener Anwaltskanzlei,<br />

heute Einzelanwalt, bietet<br />

mehrere Kanzleiräume Nähe Landgericht<br />

und Sekretariatsservice für Bürogemeinschaft.<br />

Wegen Arbeitsüberlastung<br />

ist die Bearbeitung von Überhangmandaten<br />

und die gegenseitige<br />

Urlaubsvertretung erwünscht. Gerne<br />

auch jüngere/r Kollege/n mit noch<br />

ausbaufähigem Mandantenstamm.<br />

Angebote bitte unter Chiffre-<strong>Nr</strong>.: 004<br />

� Wählt die Finanzbehörde die<br />

Datenträgerüberlassung, so kann<br />

sie nicht verlangen, dass die Daten,<br />

die vor dem 01.01.2002 auf nicht<br />

maschinell auswertbaren Datenträgern<br />

(z. B. Mikrofilm) archiviert<br />

worden sind, auf maschinell auswertbare<br />

Datenträger aufgezeichnet<br />

werden.<br />

Stellengesuche<br />

Rechtsanwalt, 29 Jahre, LL. M. im<br />

Wirtschafts- und Steuerrecht (Bochum),<br />

theoretische Kenntnisse für FA für Steuerrecht<br />

(Detmold), weitere Schwerpunkte:<br />

Gesellschafts-, Wettbewerbsund<br />

Kartellrecht, Berufserfahrung bei<br />

nicht börsennotierter Aktiengesellschaft,<br />

derzeit als freier Mitarbeiter in Anwaltskanzlei<br />

tätig, mit Liebe zum Anwaltsberuf<br />

sucht neuen Wirkungskreis mit Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Angebote bitte unter Chiffre-<strong>Nr</strong>.: 005<br />

Rechtsanwalt, 29 Jahre; erste Berufserfahrungen<br />

als Wiss. HK an Uni<br />

Münster (Institut) für Europ. und<br />

Deutsche Rechtsgeschichte Abt. I;<br />

Englisch, Spanisch, Französisch<br />

fließend; belastbar, teamfähig; Promotion<br />

im Völkerrecht sucht Halbtagstätigkeit<br />

im Raum NRW (Hamm,<br />

Münster, Dortmund, Soest).<br />

Angebote bitte unter Chiffre-<strong>Nr</strong>.: 006


<strong>Notarkammer</strong><br />

<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />

<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />

Eigenheimzulage<br />

In Artikel 14 des im Entwurf vorliegenden<br />

Gesetzes zum Abbau von<br />

Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen(Steuervergünstigungsabbaugesetz<br />

– StVergAbG, www.bundesfinanzministerium.de)<br />

plant die<br />

Bundesregierung durch die Änderung<br />

des Eigenheimzulagengesetzes eine<br />

Reduzierung der Eigenheimzulagen<br />

mit Wirkung ab dem 1.1.2003.<br />

Anspruchsberechtigt sollen zukünftig<br />

nur noch Familien mit Kindern sein.<br />

Der Anspruch auf Eigenheimzulagen<br />

lebt rückwirkend auf, wenn spätestens<br />

im dritten auf das Jahr der Fertigstellung<br />

oder Anschaffung folgenden Jahr<br />

ein Kind in die Familie kommt. Die<br />

Einkommensgrenzen sollen auf<br />

70.000,00 EUR für Ledige bzw.<br />

140.000,00 EUR für Verheiratete zzgl.<br />

jeweils 20.000,00 EUR pro Kind<br />

gesenkt werden. Die Eigenheimzulage<br />

soll künftig den Familiengrundbetrag<br />

in Höhe von höchstens 1.000,00 EUR<br />

pro Jahr und die Kinderzulage von<br />

jährlich 800,00 EUR pro Kind betragen.<br />

Erhöhungen des Familiengrundbetrages<br />

kommen für ökologische<br />

Baumaßnahmen in Betracht.<br />

Nach den Erläuterungen des Bundesministeriums<br />

der Finanzen<br />

(www.bundesfinanzministerium.de/<br />

Anlage15304/Erlaeuterungen-zu-denim-Entwurf-des-Steuerverguenstigungsabbaugesetz-vorgesehenen-<br />

Massnahmen.pdf) kommt noch in den<br />

Genuss der bisherigen Eigenheimzulage,<br />

wer bis zum 31.12.2002 beim<br />

Bestandserwerb einen notariellen Vertrag<br />

schließt oder wer beim Neubau<br />

bis zum Jahresende einen Bauantrag<br />

oder eine Bauanzeige abgibt. Die<br />

<strong>Notarkammer</strong> geht – unverbindlich –<br />

davon aus, dass beim Erwerb einer<br />

noch zu errichtenden Immobilie vom<br />

Bauträger der Abschluss des notariellen<br />

Vertrages ausreicht.<br />

Die <strong>Notarkammer</strong> hat das Deutsche<br />

Notarinstitut um Auskunft zu der<br />

Frage gebeten, ob es für die Inanspruchnahme<br />

der bisherigen Eigenheimzulage<br />

erforderlich ist, dass der<br />

notariell beurkundete Grundstückskaufvertrag<br />

vor dem 31.12.2002 wirksam<br />

wird, insbesondere also keine<br />

Genehmigungen mehr erforderlich<br />

sind. Hierzu hat das Deutsche Notarinstitut<br />

– unverbindlich – mitgeteilt,<br />

dass die im Gesetzentwurf vom<br />

20.11.2002 vorgesehene Übergangsvorschrift<br />

des § 19 Abs. 6 Eigenheimzulagegesetz<br />

wortgleich der Übergangsvorschrift<br />

des § 19 Abs. 1 Eigenheimzulagegesetz<br />

beim Übergang von<br />

§ 10 e EStG entspricht, sodass die zu<br />

dieser Vorschrift ergangene Literatur<br />

und Rechtsprechung herangezogen<br />

werden kann. Danach sei entscheidend,<br />

dass die Vertragsparteien<br />

gebunden sind und sich nicht mehr<br />

einseitig aus der Bindung lösen können.<br />

Bedingungen, Zeitbestimmungen<br />

und Genehmigungen – gleichgültig,<br />

ob sie ex nunc oder ex tunc wirken –<br />

beeinflussen die Bindung nicht (vgl.<br />

BFH, BStBl II 1982, 390). Damit ist<br />

im Sinne der Übergangsvorschrift<br />

rechtswirksam abgeschlossen auch ein<br />

Vertrag, der erst nach Eintritt einer<br />

aufschiebenden Bedingung, nach<br />

Ablauf einer Frist, nach Erteilung der<br />

Genehmigung eines Dritten oder<br />

einer behördlichen Genehmigung<br />

wirksam werden soll. Bei einem Vertragsschluss<br />

durch einen Vertreter<br />

ohne Vertretungsmacht gilt jedoch der<br />

obligatorische Vertrag erst im Zeitpunkt<br />

der Abgabe der Genehmigungserklärung<br />

durch den Vertretenen<br />

als rechtswirksam abgeschlossen.<br />

Wir bitten um Verständnis dafür, dass<br />

die vorstehenden Überlegungen<br />

unverbindlich sind.<br />

Vermögensschaden-<br />

Haftpflichtversicherung<br />

der Notare<br />

In der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung<br />

sehen sich derzeit<br />

zahlreiche Kolleginnen und Kollegen<br />

mit Kündigungen ihrer Versicherungsverträge<br />

durch ein großes Versicherungsunternehmen<br />

konfrontiert.<br />

Dem vorausgegangen waren verschiedene<br />

Schreiben des Versicherers, mit<br />

denen versucht worden war, die Versicherungsnehmer<br />

zu einer freiwilligen<br />

Erhöhung der Versicherungsprämien<br />

zu bewegen. Die Durchsetzung dieser<br />

Prämienerhöhung erfolgt nunmehr<br />

durch die reguläre Kündigung der<br />

Vertragsverhältnisse. In Einzelfällen,<br />

in denen der Versicherungsverlauf<br />

Schäden aufweist, verlangt das Versicherungsunternehmen<br />

erhöhte Prämien,<br />

die als so genannte „Sanierungsprämien“<br />

individuell errechnet werden<br />

und eine beträchtliche Höhe<br />

erreichen können. Eine Verlängerung<br />

des Versicherungsverhältnisses nach<br />

Kündigung durch Neuabschluss geht<br />

einher mit der Vereinbarung neuer<br />

Versicherungsbedingungen, die insbesondere<br />

einen festen Selbstbehalt von<br />

5.000 EUR im Schadensfall vorsehen;<br />

bisher eingeräumte Rabatte sollen entfallen.<br />

Das Versicherungsunternehmen<br />

hat die Situation in der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung<br />

der Notare aus seiner Sicht in einem<br />

Memorandum dargestellt, das die<br />

<strong>Notarkammer</strong> interessierten Kolleginnen<br />

und Kollegen auf Anfrage zur<br />

Verfügung stellt.<br />

Die Kammer kann keine Verhaltensempfehlungen<br />

abgeben. Im Einzelfall<br />

mag es sinnvoll sein, durch die<br />

Annahme des Angebotes zur freiwilligen<br />

Erhöhung der Versicherungsprämie<br />

der Kündigung des Versicherungsvertrages<br />

zuvor zu kommen,<br />

und/oder über eine individuelle<br />

Gestaltung der Prämien unter Berücksichtigung<br />

der Größe des Notariats<br />

und des Schadensverlaufes zu verhandeln.<br />

Auf Wunsch stellt die <strong>Notarkammer</strong><br />

eine Liste der Versicherungsunternehmen<br />

zur Verfügung, die<br />

nach hiesiger Kenntnis das Risiko der<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

31


<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />

Vermögensschaden-Haftpflicht für<br />

Rechtsanwälte und Notare eindecken.<br />

Die Einrichtung einer obligatorischen<br />

oder fakultativen Gruppenversicherung<br />

im Bereich der Basis-Haftpflichtversicherung<br />

der Notare wird<br />

derzeit auf der Ebene der Bundesnotarkammer<br />

erörtert. Voraussetzung<br />

für den Abschluss eines solchen<br />

Gruppenvertrages ist, dass den <strong>Notarkammer</strong>n<br />

eine entsprechende Kompetenz<br />

in § 67 BNotO durch Gesetzesänderung<br />

eingeräumt wird. Mit einer<br />

schnellen Lösung kann daher nicht<br />

gerechnet werden.<br />

Durchführung förmlicher<br />

Zustellungen und<br />

Annahme nicht oder unzureichend<br />

freigemachter<br />

Postsendungen<br />

Das Justizministerium des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen hat um folgenden<br />

Hinweis gebeten: Rechtsanwälte<br />

und Notare haben sich darüber<br />

beschwert, dass die Gerichte und<br />

Staatsanwaltschaften bei der Zustellung<br />

gegen Empfangsbekenntnis dieses<br />

nicht mehr vorfrankieren bzw.<br />

keinen Freiumschlag mehr für die<br />

Rücksendung des Empfangsbekenntnisses<br />

beifügen. Diese Handhabung<br />

beruht auf der RV des Justizministeriums<br />

vom 3. Mai 2002 (1420 - I B. 47).<br />

Danach sind die Kosten für die Freimachung<br />

des Empfangsbekenntnisses<br />

bzw. des Rückumschlages seit dem 1.<br />

Juli 2002 nicht mehr von der Justiz zu<br />

tragen. Dies entspreche der Regelung<br />

in § 174 Abs. 1 ZPO. Der gesetzgeberische<br />

Wille sei eindeutig dahin gegangen,<br />

durch Einführung einer Pflicht<br />

zur Rücksendung des Empfangsbekenntnisses<br />

in § 174 Abs. 1 ZPO<br />

zugleich auch zu regeln, dass der<br />

Adressat des zuzustellenden Schriftstücks<br />

die Kosten der Rücksendung<br />

zu tragen hat. Dies ergebe sich auch<br />

eindeutig aus den Gesetzesmaterialien<br />

(BT-Drucks. 14/4554, S. 31).<br />

32<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

Diese Auffassung wird von den<br />

Justizverwaltungen des Bundes und<br />

der Länger einhellig vertreten, wie<br />

sich einem entsprechenden Erlass des<br />

Bundesministeriums der Justiz vom<br />

14. August 2002 entnehmen lässt.<br />

Ein Abdruck der RV des Justizministeriums<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

vom 3. Mai 2002 sowie des<br />

Erlasses des Bundesministeriums der<br />

Justiz vom 14. August 2002 kann bei<br />

der Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />

Hamm angefordert werden.<br />

Bestellung eines Notarvertreters<br />

Zum Notarvertreter darf nur bestellt<br />

werden, wer fähig ist, das Amt eines<br />

Notars zu bekleiden. Die Prüfung der<br />

persönlichen Eignung im Sinne des<br />

§6 Abs. 1 Satz 1 BNotO erfolgt<br />

durch die Präsidentinnen und Präsidenten<br />

der Landgerichte anhand<br />

eines nicht amtlichen Antragsvordrucks<br />

für die Bestellung zum Notarvertreter,<br />

den der Präsident des<br />

Oberlandesgerichts Hamm gemeinsam<br />

mit der <strong>Notarkammer</strong> entwickelt<br />

hat. Dieser Antragsvordruck steht auf<br />

der Internetseite des Oberlandesgerichts<br />

Hamm unter der Adresse<br />

www.olg-hamm.nrw.de/formular/<br />

notarvertreter.pdf sowie in Kürze auf<br />

der Internetseite der <strong>Notarkammer</strong><br />

unter der Adresse www.notarkammerhamm.de<br />

zur Verfügung und kann<br />

dort heruntergeladen werden.<br />

Beurkundung von<br />

Vorsorgevollmachten<br />

Die Bundesnotarkammer beabsichtigt,<br />

ein elektronisch geführtes Register für<br />

Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen<br />

einzurichten. In diesem<br />

Register sollen Vorsorgevollmachten<br />

und Patientenverfügungen vermerkt<br />

werden, um dadurch die Möglichkeit<br />

der Auffindung im Falle von Betreuungsbedürftigkeit<br />

oder Krankheit zu<br />

erhöhen. Die vorbereitende Planung<br />

ist weitgehend abgeschlossen. Die<br />

Übermittlung der Daten einer beurkundeten<br />

Vorsorgevollmacht bzw.<br />

Patientenverfügung an das Register<br />

durch den Notar setzt voraus, dass er<br />

von seiner Verschwiegenheitsverpflichtung<br />

gem. § 18 BNotO entbunden<br />

wird. Es dürfte sich deshalb empfehlen,<br />

ab sofort in Vorsorgevollmachten<br />

und Patientenverfügungen<br />

eine Klausel aufzunehmen, wonach<br />

die Urkundsbeteiligten den Notar<br />

ermächtigen, dem demnächst bei der<br />

Bundesnotarkammer geführten Register<br />

über Vorsorgevollmachten und<br />

Patientenverfügungen die notwendigen<br />

Angaben zu übermitteln.<br />

Im Zusammenhang mit der Beurkundung<br />

von Vorsorgevollmachten hat<br />

der für Betreuungsangelegenheiten<br />

zuständige Rechtspfleger beim Amtsgericht<br />

Hamm auf folgenden Missstand<br />

hingewiesen: Es würden häufig<br />

„Generalvollmachten“ als Vorsorgevollmachten<br />

beurkundet, in denen<br />

keine Regelungen zur Frage der<br />

Unterbringung, Fixierung und der<br />

Gesundheitsfürsorge (§§ 1904,<br />

1906 BGB) enthalten sind. Dies habe<br />

zur Folge, dass gerade in den Fällen<br />

notwendiger Fixierungen der Pflegebedürftigen<br />

nur zur Regelung dieses<br />

Lebenssachverhaltes eine Betreuung<br />

eingerichtet werden muss, wodurch<br />

das gesamte Betreuungsverfahren in<br />

Gang gesetzt wird. Es dürfte sich deshalb<br />

empfehlen, diesen Punkt bei der<br />

zukünftigen Beurkundung von Vorsorgevollmachten<br />

mit den Beteiligten<br />

zu erörtern und gegebenenfalls eine<br />

Regelung unter weitgehender Übernahme<br />

des Textes der vorbezeichneten<br />

Vorschriften in die Vollmacht aufzunehmen.<br />

Ein Muster einer solchen<br />

Vorsorgevollmacht findet sich z. B. in<br />

der entsprechenden Broschüre des<br />

Bayerischen Staatsministeriums der<br />

Justiz, die unter der Internetadresse<br />

www2.justiz.bayern.de/daten/pdf/<br />

vorsorge.pdf abgerufen werden kann.


<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />

Umstellung des Lebenshaltungskostenindex<br />

auf<br />

die Basis 2000<br />

Auswirkungen auf die Vereinbarungen<br />

von Wertsicherungsklauseln<br />

Das statistische Bundesamt hat mitgeteilt,<br />

dass es im Berichtsmonat Januar<br />

2003 den Preisindex für die Lebenshaltung<br />

auf das neue Basisjahr 2000<br />

umstellen wird. Die neu berechneten<br />

Ergebnisse werden voraussichtlich am<br />

26.02.2003 veröffentlicht. Wie bereits<br />

bei der letzten Umstellung der Preisindizes<br />

im Jahre 1999 (Umstellung<br />

auf das Basisjahr 1995) angekündigt,<br />

wurde zugleich bekannt gegeben, dass<br />

mit der Umstellung auf das neue<br />

Basisjahr nur noch zwei Verbraucherpreisindizes<br />

verfügbar sein werden:<br />

der Preisindex für die Lebenshaltung<br />

aller privaten Haushalte in Deutschland<br />

(künftig: Verbraucherpreisindex<br />

für Deutschland) und der „Harmonisierte<br />

Verbraucherpreisindex“ (HVPI)<br />

für die EU-Mitgliedstaaten. Eingestellt<br />

werden somit insbesondere die<br />

folgenden Indizes für das frühere<br />

Bundesgebiet und die neuen Länder<br />

und Berlin-Ost: Preisindex für die<br />

Lebenshaltung aller privaten Haushalte,<br />

Preisindex für die Lebenshaltung<br />

von 4-Personen-Haushalten von<br />

Beamten und Angestellten mit höherem<br />

Einkommen, Preisindex für die<br />

Lebenshaltung von 4-Personen-Haushalten<br />

von Arbeitern und Angestellten<br />

mit mittlerem Einkommen, Preisindex<br />

für die Lebenshaltung von 2-<br />

Personen-Rentnerhaushalten mit<br />

geringem Einkommen. Für sie stehen<br />

ab Jahresbeginn 2003 keine aktuellen<br />

Zahlen mehr zur Verfügung.<br />

Dies hat nicht zuletzt Auswirkung auf<br />

die Vereinbarung von Wertsicherungsklauseln,<br />

die auf die verschiedensten<br />

Preisindizes Bezug nehmen<br />

können (vgl. dazu allgemein Kluge,<br />

MittRhNotK 2000, 409 ff.). In notariellen<br />

Verträgen sind sie etwa bei der<br />

Vereinbarung eines Erbauzinses, einer<br />

Leibrente oder bei Geldvermächtnissen<br />

gebräuchlich. Hierbei gilt es, drei<br />

Problemkreise zu unterscheiden: Die<br />

Neuvereinbarung (Ziff. 1.), die<br />

Anpassung einer Wertsicherungsklausel,<br />

der der Preisindex für die Lebenshaltung<br />

aller privaten Haushalte in<br />

Deutschland (künftig: Verbraucherpreisindex<br />

für Deutschland) zugrunde<br />

liegt, aufgrund der Umbasierung von<br />

1995 auf das Jahr 2000 (Ziff. 2.) und<br />

schließlich die Anpassung einer Wertsicherungsklausel,<br />

die noch auf einen<br />

der genannten Teilindizes bzw. der<br />

Preisindizes nach verschiedenen<br />

Haushaltstypen Bezug nimmt (Ziff. 3.).<br />

1.<br />

Bei Neuvereinbarungen ist darauf zu<br />

achten, dass in Wertsicherungsklauseln<br />

– soweit nicht schon bisher<br />

geschehen – künftig ausschließlich auf<br />

den Verbraucherbereichsindex für<br />

Deutschland Bezug genommen wird.<br />

Die Verwendung des harmonisierten<br />

Verbraucherpreisindex (HVPI)<br />

erscheint demgegenüber nur unter<br />

bestimmten Voraussetzungen und für<br />

eingeschränkte Zwecke sinnvoll, da er<br />

vornehmlich dem Vergleich zwischen<br />

den Europäischen Mitgliedstaaten<br />

dient und für den Verbrauch in<br />

Deutschland nicht repräsentativ ist<br />

(ausführlich dazu Elbel, NJW 1999,<br />

Beilage zu Heft 48, 2/3). Das Gleiche<br />

gilt für die bisherigen nach Haushaltstypen<br />

bzw. Teilen Deutschlands<br />

abgegrenzten Lebenshaltungskostenindizes,<br />

die mangels Fortführung<br />

keine Grundlage mehr für eine künftige<br />

Veränderung bilden können.<br />

Um künftige Umbasierungen, die<br />

grundsätzlich alle fünf Jahre erfolgen<br />

sollen (vgl. hierzu Kluge, MittRh-<br />

NotK 2000, 409/416, Fn 119) einfacher<br />

handhaben zu können, ist die<br />

Prozent-Veränderung gegenüber der<br />

Punkte-Veränderung vorzuziehen.<br />

Dies lässt nicht nur die Bezugnahme<br />

auf ein bestimmtes Basisjahr entbehrlich<br />

werden, sondern ermöglicht auch<br />

eine einfache und unmittelbare Fortberechnung,<br />

losgelöst von künftig fol-<br />

genden Umbasierungen (zu den<br />

Schwierigkeiten der Punkte-Veränderung<br />

bei der Umbasierung vgl. Rasch,<br />

DNotZ 1999, 467/472 ff sowie<br />

www.destatis.de/basis/d/preis/vpitsti11.htm).<br />

2.<br />

Soweit bestehende Wertsicherungsklauseln<br />

bereits heute auf den Preisindex<br />

für die Lebenshaltung aller privaten<br />

Haushalte in Deutschland verweisen,<br />

ist aufgrund der Umbasierung auf<br />

das Basisjahr 2000 bei Vereinbarung<br />

einer Punkte-Veränderung eine<br />

Umrechnung auf das neue Basisjahr<br />

vorzunehmen. Für diese Umrechnung<br />

wird auf die Ausführungen von Rasch<br />

in DNotZ 1996, 411 (416/417) bzw.<br />

1999, 467/473 verwiesen. Für die Vereinbarung<br />

von Prozent-Veränderungen<br />

ist eine Umrechnung – wie bereits<br />

ausgeführt – entbehrlich.<br />

Zu beachten ist allerdings, dass mit<br />

der Umbasierung auf das Jahr 2000<br />

die noch auf der Basis 1995 = 100 seit<br />

Januar 2000 veröffentlichten Zahlen<br />

nunmehr überholt sind. Für eine<br />

größtmögliche Berücksichtigung der<br />

tatsächlichen Preisentwicklung in den<br />

vergangenen Jahren muss die Umbasierung<br />

bzw. Neuberechnung deshalb<br />

ggf. rückwirkend aufgrund der aktuellen<br />

Zahlen erfolgen. Diese aktuellen<br />

Zahlen sowie neue Zahlen werden<br />

künftig unter der Bezeichnung „Verbraucherpreisindex<br />

für Deutschland“<br />

veröffentlicht werden.<br />

3.<br />

Nehmen alte Wertsicherungsklauseln<br />

hingegen auf künftig wegfallende<br />

Preisindizes Bezug, können die Vertragsparteien<br />

die vom Statistischen<br />

Bundesamt veröffentlichten Zahlen<br />

nur noch bis zum Ende des Jahres<br />

2002 verwenden. Für spätere Zahlungsanpassungen<br />

ist im Wege der<br />

ergänzenden Auslegung auf den Verbraucherpreisindex<br />

für Deutschland<br />

zurückzugreifen, da dieser den vereinbarten<br />

Teilindizes am nächsten<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

33


<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />

kommt (so schon Elbel, a. a. O.).<br />

Gerechtfertigt wird dies nicht zuletzt<br />

damit, dass die Preisentwicklung bei<br />

den einzelnen Haushaltstypen bzw. in<br />

den verschiedenen Teilen Deutschlands<br />

insb. in den letzten Jahren sehr<br />

ähnlich verlaufen ist. Eine vertragliche<br />

Anpassung ist demgegenüber nicht<br />

erforderlich, da die Vertragsparteien<br />

mit der Wertsicherungsklausel gerade<br />

zum Ausdruck gebracht haben, keine<br />

bloße Verhandlungspflicht statuieren<br />

zu wollen, sondern eine automatische<br />

Anpassung zu erreichen. Diese Auffassung<br />

wurde nach telefonischer<br />

Auskunft, die die BNotK eingeholt<br />

hat, vom Statistischen Bundesamt<br />

bestätigt.<br />

Diese Grundsätze gelten in gleicher<br />

Weise für wertgesicherte Reallasten,<br />

wie sie vor allem in jüngeren Erbbaurechtsverträgen<br />

vorzufinden sind (vgl.<br />

§9 Abs. 1 Satz 1 ErbbauRVO i. V. m.<br />

§ 1105 Abs. 1 Satz 2 BGB). Aber auch<br />

soweit in alten Erbbaurechtsverträgen<br />

die nur schuldrechtliche Pflicht zur<br />

Vertragsanpassung mit Hilfe einer<br />

Vormerkung gesichert wurde, bestehen<br />

hinsichtlich deren Sicherungswir-<br />

Berufsrecht aktuell<br />

Berufsrecht aktuell<br />

Mitgliedschaft in Aufsichtsräten<br />

von Genossenschaftsbanken<br />

Am 23. September 2002 hat die 2.<br />

Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts<br />

ihren mit<br />

Spannung erwarteten Beschluss zur<br />

Frage der Genehmigungsfähigkeit der<br />

Tätigkeit von Notaren in Aufsichtsräten<br />

von Genossenschaftsbanken, die<br />

sich nach ihrer Satzung auch mit<br />

Immobiliengeschäften befassen,<br />

gefasst. Das Bundesverfassungsgericht<br />

hat die Beschlüsse des BGH, der die<br />

34<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

kung in Bezug auf künftige, auf der<br />

geänderten Grundlage beruhenden<br />

Anpassungen keine Bedenken. Auch<br />

insoweit ist aufgrund der ergänzenden<br />

Vertragsauslegung von einem hinreichend<br />

bestimmten Anspruch auszugehen.<br />

Da die Vertragsanpassung damit<br />

weiterhin automatisch aufgrund der<br />

ursprünglichen Vereinbarung erfolgt,<br />

ist auch eine Zustimmung nachrangiger<br />

Gläubiger sowohl im Falle der<br />

Reallast als auch der Vormerkung<br />

nicht erforderlich. Im Übrigen bleibt<br />

es den Vertragsparteien bei entsprechendem<br />

Einvernehmen selbstverständlich<br />

unbenommen, ihre Wertsicherungsklausel<br />

etwa im Rahmen<br />

einer anstehenden Zahlungsanpassung<br />

zugleich vertraglich zugunsten des<br />

Verbraucherpreisindexes für Deutschland<br />

abzuändern. Dabei sollten jedoch<br />

die Überlegungen zur Prozent- bzw.<br />

Punkte-Veränderung unter Ziff. 1 in<br />

die Gestaltung mit einfließen.<br />

Verweigerung der Genehmigungen<br />

durch die Justizverwaltung für rechtens<br />

hielt, aufgehoben und die Sachen<br />

an den Bundesgerichtshof zurückverwiesen.<br />

In der Begründung seines<br />

Beschlusses hat das Bundesverfassungsgericht<br />

die Argumentation des<br />

BGH zurückgewiesen, die Genehmigung<br />

der Tätigkeit im Aufsichtsrat sei<br />

schon deshalb zu versagen, weil anderenfalls<br />

immer der böse Schein eines<br />

Verstoßes gegen Amtspflichten entstehen<br />

könnte. Hierzu hat das Bundesverfassungsgericht<br />

ausgeführt, dass<br />

der Wortlaut des § 14 Abs. 3 BNotO<br />

es nicht zulasse, den möglichen bösen<br />

Schein nur darauf zu stützen, dass die<br />

Notare die ihnen auferlegten Pflichten<br />

durchweg mißachten könnten. Ginge<br />

man nämlich davon aus, dürfte man<br />

Um den Übergang im Einzelnen zu<br />

erleichtern, hat das Statistische Bundesamt<br />

angekündigt, dass zum<br />

Umstellungstermin sowohl für<br />

Umrechnung aufgrund der Umbasierung<br />

(Ziff. 2) als auch aufgrund einer<br />

Umstellung auf den Verbraucherindex<br />

für Deutschland (Ziff. 3) ein interaktives<br />

Rechenprogramm im Internet<br />

unter www.destatis.de zur Verfügung<br />

stehen wird, das Anleitungen zur<br />

selbstständigen Berechnung von Leistungsanpassungen<br />

bei vorhandenen<br />

Wertsicherungsklauseln enthalten<br />

wird. Parallel wird diese Anleitung<br />

auch in schriftlicher Form angeboten<br />

werden. Darüber hinaus sind entsprechende<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

für die rechtsberatenden Berufe, insb.<br />

auch für Notare, beabsichtigt.<br />

Weitere Auskünfte enthält ein Rundschreiben<br />

des Landesamtes für Datenverarbeitung<br />

und Statistik des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen vom 26.11.2002,<br />

das in Kürze auf der Internetseite der<br />

<strong>Notarkammer</strong> Hamm zur Verfügung<br />

stehen wird. Eine Kopie kann bei der<br />

Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />

Hamm angefordert werden.<br />

sie nicht länger als selbstständige<br />

Amtsträger walten lassen. Der Bundesgerichtshof<br />

hätte daher die Frage,<br />

ob ein böser Schein entstehen könnte,<br />

unter Hinzuziehung aller gesetzlichen<br />

Ge- und Verbote prüfen, ihre Einhaltung<br />

unterstellen und dennoch Gefahren<br />

sehen müssen; dies sei nicht<br />

geschehen. Zur Abwehr etwaiger<br />

Gefahren durch die Tätigkeit von<br />

Notaren in den genannten Aufsichtsräten<br />

kämen verschiedene Auflagen<br />

im Sinne des § 8 Abs. 3 Satz 4<br />

BNotO in Betracht. Zu denken sei<br />

insbesondere an das vollständige oder<br />

ein weitgehendes Verbot, in Angelegenheiten<br />

der Bank zu beurkunden


Berufsrecht aktuell<br />

oder sonst tätig zu werden. Eine<br />

abschließende Entscheidung hierüber<br />

hat das BVerfG dem BGH überlassen.<br />

Der Präsident des OLG Hamm erteilt<br />

derzeit die Genehmigungen gem. § 8<br />

Abs. 3 <strong>Nr</strong>. 2 BNotO unter Auflagenvorbehalt.<br />

Vereinbarkeit des<br />

Notaramtes mit dem Amt<br />

eines kommunalen<br />

Wahlbeamten<br />

Das Justizministerium des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen hat mit Erlass<br />

vom 13.5.2002 mitgeteilt, daß Notaren<br />

eine Ausnahmegenehmigung nach<br />

§8 Abs. 1 BNotO für die Übernahme<br />

des Amtes eines kommunalen Wahlbeamten<br />

nicht mehr in Aussicht<br />

gestellt werden könne. Dies gebiete<br />

die Gleichbehandlung mit Beamten<br />

und Richtern, denen entsprechende<br />

Ausnahmebewilligungen für die<br />

Übernahme eines kommunalen Wahlamtes<br />

nicht erteilt würden.<br />

Führung der Amtsbezeichnung<br />

„Notarin“<br />

oder „Notar“<br />

Im Justizministerialblatt vom<br />

1.4.2002, S. 69, ist die Neufassung der<br />

AV des Justizministeriums über die<br />

Angelegenheiten der Notarinnen und<br />

Notare (AVNot) veröffentlicht worden.<br />

Aus gegebenem Anlass weist die<br />

<strong>Notarkammer</strong> darauf hin, daß gem.<br />

§1 Abs. 2 der AVNot n. F. Anwaltsnotarinnen<br />

und -notare in Ausübung<br />

ihres Amtes ausschließlich die<br />

Bezeichnung „Notarin“ oder<br />

„Notar“, in sonstigen Angelegenheiten<br />

die Bezeichnung „Rechtsanwältin“<br />

oder „Rechtsanwalt“ führen. Die<br />

bisherige Regelung, die es gestattete,<br />

im Rahmen der anwaltlichen Betätigung<br />

beide Berufsbezeichnungen<br />

gemeinsam zu führen, ist außer Kraft<br />

getreten.<br />

Anzeigepflicht bei Berufsverbindungen,<br />

§ 27 BNotO<br />

Aus gegebenem Anlass weist die <strong>Notarkammer</strong><br />

erneut darauf hin, dass<br />

Notare verpflichtet sind, eine Verbindung<br />

zur gemeinsamen Berufsausübung<br />

oder zur gemeinsamen Nutzung<br />

der Geschäftsräume unverzüglich<br />

der Aufsichtsbehörde und der<br />

<strong>Notarkammer</strong> anzuzeigen. Anzuzeigen<br />

sind Name, Beruf, weitere berufliche<br />

Tätigkeiten und Tätigkeitsort<br />

der beteiligten Berufsangehörigen.<br />

Der Präsident des OLG Hamm hat<br />

gemeinsam mit der <strong>Notarkammer</strong> ein<br />

entsprechendes Formblatt entwickelt,<br />

das bei der Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />

angefordert werden kann.<br />

Des Weiteren wird das Formblatt in<br />

Kürze auf der Internetseite der <strong>Notarkammer</strong><br />

abrufbar sein.<br />

Verwendung der<br />

Bezeichnung „Notariat“<br />

In seinem Beschluss vom 8.7.2000 –<br />

NotZ 28/01 –, NJW-RR 2002, 1493,<br />

hat der BGH festgestellt, dass eine<br />

Aufsichtsbehörde berechtigt sei,<br />

einem Anwaltsnotar, der seine Praxis<br />

gemeinsam mit anderen Rechtsanwälten<br />

ausübt, die Verwendung der<br />

Handels- und<br />

Gesellschaftsrecht<br />

Handels- und<br />

Gesellschaftsrecht<br />

GbR nicht grundbuchfähig<br />

Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts<br />

ist nach dem Beschluss des BayObLG<br />

vom 31.10.2002 – 2 Z BR 70/02 – nicht<br />

grundbuchfähig; sie kann nicht unter<br />

ihrem Namen als Eigentümerin eines<br />

Grundstücks oder als Berechtigte eines<br />

beschränkten dinglichen Rechts in das<br />

Grundbuch eingetragen werden.<br />

Der Beschluss kann im Volltext unter<br />

der Fax-Abruf-<strong>Nr</strong>. 10235 beim DNotI<br />

in Würzburg angefordert werden.<br />

Bezeichnung „Notariat“ auch im<br />

Zusammenhang mit Zusätzen wie<br />

„Anwalts- und Notariatskanzlei“ auf<br />

Praxisschildern zu untersagen. Dies<br />

ergebe sich aus § 3 DONot in der<br />

jeweiligen landesrechtlichen Fassung.<br />

Die Personenbezogenheit der in § 3<br />

DONot getroffenen Regelung über<br />

die Berechtigung und gleichzeitige<br />

Verpflichtung der Notare zur Kennzeichnung<br />

ihrer Geschäftsstelle sei<br />

sachgerecht. Ein Notar der Bundesnotarordnung<br />

sei Träger eines persönlichen<br />

Amtes. Demgegenüber sei der<br />

Begriff „Notariat“ weiter als der dieses<br />

Notaramtes. Er umfasse auch das<br />

von der BNotO nicht geregelte landesrechtliche<br />

Behördennotariat im<br />

Sinne der §§ 114 ff. BNotO. Überdies<br />

drücke er eine gewisse Institutionalisierung<br />

des Notarberufs aus. Sein<br />

Gebrauch als Bezeichnung für die<br />

Geschäftsstelle des Notars könne<br />

daher beim rechtsuchenden Publikum<br />

zu Fehlschlüssen über dessen personenbezogenes<br />

Berufsbild führen. Der<br />

BGH knüpft damit an seine bisherige<br />

Rechtsprechung an. Er betont allerdings,<br />

dass an dieser Rechtsprechung<br />

„jedenfalls für den vorliegenden Fall“<br />

festzuhalten sei. Die <strong>Notarkammer</strong><br />

sieht daher derzeit keine Notwendigkeit,<br />

den Beschluss des BGH zu verallgemeinern.<br />

Vorbereitung einer Vertretungsbescheinigung<br />

durch<br />

Notare durch Einsicht in<br />

das EDV-Handelsregister<br />

Die <strong>Notarkammer</strong> hat auf Anregung<br />

eines Kammermitglieds dem DNotI<br />

die Frage vorgelegt, ob zur Erstellung<br />

einer Vertretungsbescheinigung nach<br />

§ 21 BNotO die Einholung der Daten<br />

aus einem maschinell geführten Handelsregister<br />

durch Übermittlung mittels<br />

Abruf nach § 9 a Abs. 1 HGB<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

35


Handels- und Gesellschaftsrecht<br />

genügt. In seiner Stellungnahme vom<br />

7.11.2002 hat das DNotI – unverbindlich<br />

– folgende Erwägungen angestellt:<br />

Für die Einsichtnahme in das Handelsregister<br />

(„EDV-Register“) sieht § 9<br />

Abs. 1 HGB i. V. m. § 63 Abs. 1 HRV<br />

entweder die Einsichtnahme über ein<br />

Datensichtgerät vor oder die<br />

Gewährung der Einsicht in einen aktuellen<br />

oder chronologischen Ausdruck.<br />

Neben dieser klassischen Form der<br />

Einsicht sieht § 9 a HGB in der Fassung<br />

des Gesetzes über elektronische<br />

Register und Justizkosten für Telekommunikation<br />

– ERJuKoG – vom<br />

10.12.2001 die Möglichkeit einer Übermittlung<br />

der Daten aus dem maschinell<br />

geführten Handelsregister durch Abruf<br />

vor. Diese Einsichtnahmemöglichkeit<br />

ist nur unter sehr eingeschränkten<br />

technischen Voraussetzungen zulässig.<br />

Sofern diese gegeben sind, greift<br />

sodann der Nutzer im Rahmen des<br />

Abrufs unmittelbar auf den Datenbestand<br />

des Handelsregisters zurück.<br />

Nach allgemeiner Auffassung bietet<br />

§9 a Abs. 1 HGB eine zusätzliche<br />

Einsichtmöglichkeit, in dem ein externer<br />

Abruf der Registerdaten im<br />

Online-Verfahren ermöglicht wird.<br />

Für die Frage, ob im Rahmen des § 21<br />

Abs. 2 BNotO die Abrufung der<br />

Registerdaten nach § 9 a Abs. 1 HGB<br />

i. V. m. § 65 HRV ausreicht, ist nach<br />

Auffassung des Sachbearbeiters beim<br />

DNotI danach zu differenzieren, ob der<br />

Abruf der Daten (sei es durch den die<br />

Bescheinigung erstellenden Notar selbst<br />

oder durch dessen Hilfskräfte) über die<br />

eigens für diesen Notar eingerichtete<br />

Abrufeinrichtung erfolgt oder ob der<br />

Datenabruf durch eine andere Stelle,<br />

insbesondere auch durch die Abrufmöglichkeit<br />

bei einem anderen Notar<br />

erfolgt ist. Ruft der Notar selbst oder<br />

eine seiner Hilfskräfte die Daten aus<br />

dem Bestand des Handelsregisters ab,<br />

so verschafft er sich über seine eigene<br />

Abrufeinrichtung selbst den entsprechenden<br />

Datenbestand und nimmt auf<br />

diesem Wege „Einsicht in das Handelsregister“.<br />

Anders sei dies allerdings zu<br />

beurteilen, wenn eine eigene Einsichtnahme<br />

mittels Datenabrufs nicht möglich<br />

ist oder nur bei einem dritten<br />

Notar erfolgen kann. Denn in diesem<br />

Fall beruhe die Kenntnis der Register-<br />

36<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

daten weder auf einer eigenen Einsichtnahme<br />

noch auf einer Verschaffung der<br />

im Datenbestand des Handelsregisters<br />

vorhandenen Informationen mittels der<br />

eigens für das Notariat eingerichteten<br />

Abrufmöglichkeit.<br />

Im Ergebnis ist das BNotI folgender<br />

Auffassung: Der Notar hat sich<br />

zumindest in den Fällen „durch Einsichtnahme<br />

in das Register“ „Gewissheit“<br />

i. S. d. § 21 Abs. 2 BNotO verschafft,<br />

in denen er selbst oder seine<br />

Hilfskräfte den Abruf der Daten über<br />

eine für ihn eingerichtete Abrufmöglichkeit<br />

vorgenommen haben.<br />

Abschließend sei darauf hingewiesen,<br />

dass Rechtsprechung und Literatur zu<br />

der aufgeworfenen Frage bislang nicht<br />

vorliegen.<br />

Firmen-, Marken- und<br />

Domainnamen-Recherchen<br />

In Anschluss an die Hinweise im KammerReport<br />

2/2000 vom 27.3.2000, S. 42,<br />

in dem die <strong>Notarkammer</strong> Adressen von<br />

Unternehmen genannt hat, die Recherchen<br />

im vorgenannten Sinne im Auftrag<br />

von Kunden durchführen, hat das<br />

Unternehmen ECOFIS Wirtschaftsinformationen<br />

Folgendes mitgeteilt:<br />

Im Januar 2002 hat die ECOFIS<br />

GmbH diese Dienstleistung auf das<br />

Tochterunternehmen ComnetMedia<br />

AG übertragen. Die Kommunikationsverbindung<br />

lautet: ComnetMedia<br />

AG, Emil-Figge-Straße 86, 44227<br />

Dortmund, Telefon 0231-7545489,<br />

Telefax 0231-7554222.<br />

Rechtsformzusatz<br />

bei Einzelkaufleuten und<br />

Personenhandelsgesellschaften<br />

ab dem 1.4.2003<br />

Durch das Handelsrechtsreformgesetz<br />

ist im Jahre 1998 eine umfassende<br />

Änderung des Firmenrechts erfolgt.<br />

Nach § 19 HGB muss die Firma bei<br />

Einzelkaufleuten, einer OHG oder<br />

einer KG einen Rechtsformzusatz<br />

enthalten (z. B. e. K., OHG, KG<br />

u. s. w.). Die Übergangsvorschrift des<br />

Artikel 38 EGHGB erlaubt, dass die<br />

vor dem 1. Juli 1998 im Handelsregister<br />

eingetragenen Firmen bis zum<br />

31.3.2003 weitergeführt werden dürfen.<br />

Ältere Firmen von Einzelkaufleuten<br />

oder Personenhandelsgesellschaften<br />

können deshalb zur Zeit noch<br />

ohne Rechtsformzusatz geführt werden,<br />

müssen aber nach dem 1.4.2003<br />

im vorstehenden Sinne geändert werden.<br />

Hierzu sieht Artikel 38 Abs. 2<br />

EGHGB vor, dass eine Firmenänderung,<br />

die lediglich in der Aufnahme<br />

des nach § 19 Abs. 1 HBG vorgeschriebenen<br />

Rechtsformzusatzes<br />

besteht, nicht der Anmeldung zum<br />

Handelsregister bedarf. Gleichwohl<br />

dürfte es sinnvoll sein, dem Handelsregister<br />

die Änderung der Firma<br />

anzuzeigen, um die Übereinstimmung<br />

der tatsächlich geführten mit der im<br />

Handelsregister eingetragenen Firma<br />

sicherzustellen. Eine solche Mitteilung<br />

kann formlos erfolgen.<br />

Steuerrecht<br />

Steuerrecht<br />

Entwurf eines Gesetzes<br />

zum Abbau von Steuervergünstigungen<br />

und<br />

Ausnahmeregelungen<br />

Der Entwurf der Bundesregierung<br />

eines Gesetzes zum Abbau von Steuervergünstigungen<br />

und Ausnahmeregelungen<br />

– Steuervergünstigungsabbaugesetz<br />

– vom 20.11.2002 steht als<br />

pdf-Dokument auf der Internetseite<br />

des Bundesfinanzministeriums<br />

(www.bundesfinanzministerium.de/<br />

Anlage15065/Entwurf-des-Steuerverguenstigungsabbaugesetz.pdf)<br />

zur<br />

Einsicht und zum Ausdruck zur Verfügung.<br />

Dies gilt auch für die Erläuterungen<br />

des Ministeriums zu den im<br />

Entwurf des Gesetzes vorgesehenen


Steuerrecht<br />

Maßnahmen. Diejenigen Kammermitglieder,<br />

die dem elektronischen Nachrichtendienst<br />

der <strong>Notarkammer</strong> angeschlossen<br />

sind, haben die Erläuterungen<br />

bereits am 21.11.2002 als E-Mail<br />

übersandt bekommen.<br />

Vorlage des BFH an<br />

das BVerfG betreffend<br />

Erbschaft- und Schenkungsteuer<br />

Im Hinblick auf das Urteil des BFH<br />

vom 22.05.2002 (ZEV 2002, 372)<br />

weist die <strong>Notarkammer</strong> auf den<br />

gleichlautenden Erlass der Obersten<br />

Finanzbehörden der Länder vom<br />

6.12.2001 hin, der mit folgendem<br />

Wortlaut im Bundessteuerblatt 2001<br />

Teil I S. 985 veröffentlicht worden ist:<br />

„ Im Hinblick auf das beim Bundesfinanzhof<br />

anhängige Revisionsverfahren<br />

II R 61/99 (BStBl II S. 834), in<br />

dem der Bundesfinanzhof auch die<br />

Frage der Verfassungsmäßigkeit des<br />

Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetzes<br />

aufgeworfen hat, sind ab<br />

sofort Festsetzungen der Erbschaftsteuer<br />

(Schenkungsteuer) in<br />

vollem Umfang für vorläufig zu<br />

erklären. Die im BMF-Schreiben vom<br />

10. April 1995 – IV A 4 – S 0338 –<br />

13/95IV A 5 – S 0622 – 23/95 – (BStBl<br />

I S. 264) getroffenen Regelungen gelten<br />

entsprechend.“<br />

Nachteile aus der Vorläufigkeit drohen<br />

prinzipiell nicht, weil insoweit<br />

der Vertrauensschutz des § 176 Abs. 1<br />

AO wirkt. Der Vertrauensschutz<br />

greift aber nur dann ein, wenn ein<br />

Steuerbescheid ergangen ist. Hierauf<br />

hat anlässlich einer Fortbildungsveranstaltung<br />

Notar Dr. Sebastian Spiegelberger,<br />

Rosenheim, hingewiesen und<br />

angeregt, in geeigneten Fällen einen<br />

Steuerbescheid mit einer geringen<br />

Steuerbelastung zu provozieren, weil<br />

ein „Nichtbescheid“ den Schutz des<br />

§ 176 Abs. 1 AO nicht entstehen lässt.<br />

Die <strong>Notarkammer</strong> weist auf diese<br />

Anregung unverbindlich hin.<br />

Einkommensteuerrechtliche<br />

Behandlung<br />

von wiederkehrenden<br />

Leistungen im Zusammenhang<br />

mit der Übertragung<br />

von Privat- oder<br />

Betriebsvermögen<br />

Das BMF-Schreiben vom 26.08.2002<br />

zur einkommensteuerlichen Behandlung<br />

von wiederkehrenden Leistungen<br />

im Zusammenhang mit der Übertragung<br />

von Privat- und Betriebsvermögen<br />

ist im BStBl. I 2002 S. 893 veröffentlicht<br />

worden. Das BMF-Schreiben<br />

steht darüber hinaus auf der Internetseite<br />

des BMF unter der Adresse<br />

www.bundesfinanzministerium.de/<br />

Anlage13993/BMF-Schreiben-vom-<br />

26.-August-2002.pdf zur Verfügung.<br />

Grunderwerbsteuer –<br />

Erschließungsbeiträge als<br />

Teil der Gegenleistung<br />

Mit Erlass vom 25.7.2002 hat sich das<br />

Finanzministerium Baden-Württemberg<br />

im Einvernehmen mit den Obersten<br />

Finanzbehörden der anderen<br />

Bundesländer zu der Frage geäußert,<br />

in welchem Umfang bei einem<br />

Grundstückskauf Erschließungsbeiträge<br />

als sonstige Leistungen nach<br />

§9 Abs. 1 <strong>Nr</strong>. 1 GrEStG in die<br />

Bemessungsgrundlage einzubeziehen<br />

seien. Die Besteuerung richte sich<br />

danach, in welchem tatsächlichen<br />

Zustand das Grundstück zum Gegenstand<br />

des Erwerbsvorgangs gemacht<br />

wurde. Das Finanzministerium hat<br />

wie folgt differenziert:<br />

„1. Das Grundstück ist im Zeitpunkt<br />

des Erwerbsvorgangs bereits<br />

erschlossen<br />

Sind sämtliche nach dem örtlichen<br />

Baurecht vorgeschriebenen öffentlichen<br />

Erschließungsanlagen, die ein<br />

Grundstück zu einem „erschlossenen<br />

Grundstück“ machen, im Zeitpunkt<br />

des Abschlusses des Erwerbsvorganges<br />

bereits vorhanden, kann Gegenstand<br />

eines solchen Vertrages nur das<br />

„erschlossene“ Grundstück sein,<br />

selbst wenn nach den Vertragserklärungen<br />

das Grundstück als „unerschlossen“<br />

erworben werden soll. Es<br />

liegt nicht in der Willensmacht der<br />

Beteiligten, ein Grundstück in einem<br />

Zustand zum Gegenstand des<br />

Erwerbvorgangs zu machen, den es<br />

nicht mehr hat und auch nicht mehr<br />

erhalten soll. Zu den Erschließungsanlagen<br />

gehören im Wesentlichen die<br />

Verkehrs- und Grünanlagen, sowie<br />

die Anlagen zur Ableitung von<br />

Abwässern und Versorgung mit Elektrizität,<br />

Gas, Wärme und Wasser.<br />

Nicht zu den Erschließungsanlagen<br />

gehören die auf den (Privat-)Grundstücken<br />

selbst notwendigen<br />

Anschlüsse, wie Zufahrtswege und<br />

Anschlüsse an die Ver- und Entsorgungseinrichtungen<br />

(BFH-Urteil vom<br />

15. März 2001, BStBl. 2002 II S. 93).<br />

Die Merkmale der entgültigen<br />

Erschließung sind von der Gemeinde<br />

durch Satzung geregelt (§ 132 <strong>Nr</strong>. 4<br />

BauGB).<br />

Wird ein in diesem Sinn erschlossenes<br />

Grundstück zum Gegenstand des<br />

Erwerbsvorgangs, ist Gegenleistung<br />

für den Erwerb des Grundstücks<br />

grundsätzlich auch der auf die<br />

Erschließung entfallende Betrag, unabhängig<br />

davon, ob er im Kaufpreis<br />

enthalten ist oder neben dem Kaufpreis<br />

gesondert ausgewiesen wird.<br />

Dies gilt nicht, wenn die Kommune<br />

eigene erschlossene Grundstücke veräußert<br />

und den Erschließungsbeitrag<br />

abgabenrechtlich geltend macht.<br />

2. Das Grundstück ist im Zeitpunkt<br />

des Erwerbsvorgangs noch nicht<br />

erschlossen<br />

Wird ein im Zeitpunkt des Abschlusses<br />

des Grundstückskaufvertrages<br />

noch nicht erschlossenes<br />

Grundstück als solches zum Gegenstand<br />

der zivilrechtlichen Übereignungsverpflichtung<br />

gemacht, ist die<br />

vom Käufer eingegangene Verpflichtung,<br />

die zukünftige Erschließung zu<br />

bezahlen, nicht als Teil der Gegenleistung<br />

anzusehen, auch wenn sie<br />

zusammen mit der Übereignungsverpflichtung<br />

beurkundet wird. Die Einbeziehung<br />

der Erschließungskosten<br />

nach den Grundsätzen zum Erwerb<br />

eines Grundstücks im zukünftig<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

37


Steuerrecht<br />

bebauten Zustand scheidet wegen des<br />

sich aus der öffentlich-rechtlichen<br />

Erschließungslast der Gemeinde ergebenden<br />

besonderen Charakters der<br />

Grundstückserschließung regelmäßig<br />

aus (BFH-Urteil vom 15. März 2001<br />

a. a. O.). Gleiches gilt für die Erstattung<br />

der vom Verkäufer als Vorausleistung<br />

oder aufgrund einer Ablösungsvereinbarung<br />

bereits geleisteten Zahlung<br />

und für die Übernahme noch<br />

bestehender Verpflichtungen.<br />

Hat der Verkäufer die Verpflichtung<br />

übernommen, das Grundstück im<br />

erschlossenen Zustand zu verschaffen,<br />

wird das Grundstück in diesem<br />

Zustand Gegenstand des Erwerbsvorgangs,<br />

mit der Folge, dass der auf die<br />

Erschließung entfallende Teil des<br />

Kaufpreises Gegenleistung für den<br />

Erwerb des Grundstücks darstellt.<br />

Hat sich dagegen der Verkäufer durch<br />

eine weitere, rechtlich selbstständige<br />

Vereinbarung (Werkvertrag,<br />

Geschäftsbesorgungsvertrag) neben<br />

der Grundstücksübertragung auch<br />

selbst zur Durchführung der<br />

Erschließung verpflichtet, ist das Entgelt<br />

hierfür nicht als Gegenleistung<br />

für die Grundstücksübertragung zu<br />

behandeln, auch wenn beide Verpflichtungen<br />

zusammen beurkundet<br />

werden. Für die rechtliche Selbstständigkeit<br />

beider Verpflichtungen sprechen<br />

folgende Indizien (BFH-Urteil<br />

vom 9. Mai 1979, BStBl. II S. 577):<br />

zwei selbstständige Geldforderungen,<br />

unterschiedliche Leistungspflichten<br />

des Veräußerers, selbstständige Fälligkeiten<br />

beider Forderungen, rechtliche<br />

Unabhängigkeit des Kaufvertrages<br />

von der Durchführung der<br />

Erschließung.“<br />

38<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

Grunderwerbsteuer –<br />

Verzicht auf die Erteilung<br />

von Unbedenklichkeitsbescheinigungen<br />

Auf Anfrage eines Kammermitglieds<br />

hat das Finanzministeriums des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen mit Schreiben<br />

vom 5.8.2002 mitgeteilt, dass in<br />

Fällen eines Gesellschafterwechsels<br />

eine Unbedenklichkeitsbescheinigung<br />

des Finanzamtes auch dann erforderlich<br />

ist, wenn es sich bei den Gesellschaftern<br />

um miteinander in gerader<br />

Linie verwandte Personen oder um<br />

Ehegatten handelt. Der Erwerb von<br />

Gesellschaftsanteilen in diesen Fällen<br />

unterfalle nicht der Verfügung vom<br />

16.6.1999, die in den dort geregelten<br />

Fällen den Verzicht auf die Erteilung<br />

der Unbedenklichkeitsbescheinigung<br />

anordnet.<br />

Kostenrecht<br />

Kostenrecht<br />

Makler als<br />

Kostenschuldner<br />

Das Landgericht Kleve hat in einem<br />

Beschluss vom 4.1.2001 (RNotZ 2002,<br />

290 f.) festgestellt, dass ein Immobilienmakler<br />

gem. § 2 <strong>Nr</strong>. 1 KostO für<br />

die Entwurfsgebühr des Notars einzustehen<br />

hat, wenn er den Entwurf in<br />

Auftrag gegeben hat, ohne von den<br />

am Vertragsabschluss Interessierten<br />

hierzu bevollmächtigt zu sein. Eine<br />

Ablichtung des Beschlusses des Landgerichts<br />

Kleve kann bei der<br />

Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />

Hamm angefordert werden.<br />

Kein Gebührenanspruch<br />

eines Anwaltsnotars nach<br />

BRAGO im Verfahren nach<br />

§ 15 BNotO<br />

In einem Beschluss vom 16.8.2002 (5<br />

W 135/02) hat das Oberlandesgericht<br />

Oldenburg festgestellt, dass der Notar<br />

in einem Beschwerdeverfahren nach<br />

§ 15 BNotO die Stelle einer ersten<br />

Instanz nach Maßgabe der Vorschriften<br />

des Gesetzes über die Angelegenheiten<br />

der freiwilligen Gerichtsbarkeit<br />

einnimmt, nicht aber die eines<br />

Beschwerdegegners und auch nicht<br />

die eines Verfahrensbeteiligten (unter<br />

Bezugnahme auf OLG Hamm,<br />

DNotZ 1985, 56, 58 und DNotZ<br />

1989, 648, 649). Mithin stehen dem<br />

Notar auch keine Rechtsanwaltsgebühren<br />

nach der BRAGO zu, denn<br />

der Notar ist weder als Anwalt tätig<br />

geworden noch ist er Verfahrensbeteiligter<br />

des Beschwerdeverfahrens.<br />

Elektronische<br />

Elektronische<br />

Kommunikation<br />

Kommunikation<br />

Geplante Einrichtung<br />

eines Registers für<br />

Vorsorgevollmachten und<br />

Patientenverfügungen<br />

An dieser Stelle wird auf die Ausführungen<br />

zum Themenkreis „Vorsorgevollmachten“<br />

oben S. 32 verwiesen.<br />

Notarnet – Vereinfachte<br />

Beantragung der Signaturkarten<br />

der BNotK<br />

Im Juni 2002 wurde das Projekt<br />

„Notarnetz“ vom Pilot- in den Regelbetrieb<br />

überführt. Eine der zentralen<br />

Neuerungen im Zuge der Aufnahme<br />

des Regelbetriebs betrifft die Zertifizierungsstelle<br />

der Bundesnotarkammer.<br />

Ab sofort ist es möglich, Signaturkarten<br />

von der Bundesnotarkammer<br />

ohne Teilnahme am eigentlichen


Elektronische Kommunikation<br />

Intranet des Deutschen Notariats zu<br />

erwerben. Das dazu erforderliche<br />

Antragsverfahren ist wesentlich vereinfacht<br />

worden. Das zur Beantragung<br />

der Signaturkarte erforderliche<br />

Datenblatt kann nunmehr im Internet<br />

ausgefüllt werden. Der Online-Antrag<br />

findet sich über die Internetseite der<br />

Bundesnotarkammer unter<br />

www.bnotk.de in der linken Leiste<br />

unter der Rubrik „elektronische Signatur“.<br />

Über den Online-Antrag kann<br />

auch die für die Nutzung der Signaturkarte<br />

erforderliche Soft- und<br />

Hardware bezogen werden.<br />

Elektronischer<br />

Nachrichtendienst der<br />

<strong>Notarkammer</strong> Hamm<br />

Wie bereits mehrfach mitgeteilt,<br />

besteht die Möglichkeit, sich für den<br />

elektronischen Nachrichtendienst der<br />

<strong>Notarkammer</strong> einschreiben zu lassen.<br />

Alle Teilnehmer erhalten in unregelmäßigen<br />

Abständen sowohl aktuelle<br />

Informationen als auch den Kammer-<br />

Report (zusätzlich) per E-Mail. Die<br />

E-Mail-Anschrift kann formlos per<br />

Fax oder per E-Mail der <strong>Notarkammer</strong><br />

mitgeteilt werden. Außerdem<br />

wird in Kürze auf der Internetseite<br />

der <strong>Notarkammer</strong> (www.notarkammer-hamm.de)<br />

ein Anmeldeformular<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Internationales<br />

Internationales<br />

Vertragsverletzungsverfahren<br />

wegen Staatsangehörigkeitsvorbehalt<br />

für das Notariat<br />

Im KammerReport <strong>Nr</strong>. 4/2002 vom<br />

10.9.2002, S. 45, hatte die <strong>Notarkammer</strong><br />

auf das ergänzende Aufforderungsschreiben<br />

der Europäischen<br />

Kommission an die Bundesrepublik<br />

Deutschland berichtet, das einen frontalen<br />

Angriff nicht nur gegen das<br />

Notariat, sondern auch gegen die freiwillige<br />

Gerichtsbarkeit enthält. Die<br />

Bundesregierung hat mit Schreiben<br />

vom 31.10.2002 zu dem erneuten Aufforderungsschreiben<br />

Stellung genommen.<br />

Sie hält in ihrem Schreiben<br />

unverändert an der Auffassung fest,<br />

dass die Tätigkeit der Notare in<br />

Deutschland unmittelbar und spezifisch<br />

mit der Ausübung öffentlicher<br />

Gewalt verbunden ist. Das Rund-<br />

schreiben <strong>Nr</strong>. 30/2002 der Bundesnotarkammer,<br />

mit dem die Stellungnahme<br />

der Bundesregierung vom 31.10.2002<br />

übersandt worden ist, kann bei der<br />

Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />

Hamm angefordert werden.<br />

Auslandsimmobilien in der<br />

notariellen Praxis<br />

Im Anschluss an die Veröffentlichungen<br />

der <strong>Notarkammer</strong> im Kammer-<br />

Report <strong>Nr</strong>. 3/2001 vom 25.6.2001 sind<br />

folgende weitere Länderberichte zum<br />

Immobilienrecht erschienen:<br />

Frank, Bauträgerrecht in Europa,<br />

MittBayNot 2001, 113<br />

Kopp, Immobilienerwerb und<br />

-vererbung in England, MittBay-<br />

Not 2001, 287<br />

Heinemann, Der Immobilienerwerb<br />

in Argentinien, MittBayNot 2001,<br />

553<br />

Kopien der Aufsätze können bei der<br />

Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />

Hamm angefordert werden.<br />

Auszeichnungen und Ehrungen<br />

Auszeichnungen und Ehrungen<br />

Ehrung von Büroangestellten<br />

Der Präsident der <strong>Notarkammer</strong> hat in besonderer Urkunde folgenden verdienten<br />

Angestellten im Notariat Glückwünsche ausgesprochen:<br />

Frau Notariatsfachangestellten<br />

Birgit Wellmann 15-jähriges Dienstjubiläum<br />

bei Notar Helmut P. Voß, Ladbergen<br />

Frau Notariatsfachangestellten<br />

Astrid Bockschatz 10-jähriges Dienstjubiläum<br />

bei Notar Dr. Wienke, Spenge<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

39


Literatur<br />

Literatur<br />

Krauß, Grundstückskaufverträge<br />

nach der Schuldrechtsreform, 2002,<br />

ZAP-Verlag, Recklinghausen, 584<br />

Seiten, 69,00 €, ISBN 3-89655-122-1<br />

Um es gleich vorwegzunehmen:<br />

Anzuzeigen ist ein Werk, das praktische<br />

Lebenshilfe im Notariat bietet.<br />

Der Autor, hauptberuflich Notar in<br />

Hof/Saale, ist vielen Kammermitgliedern<br />

auch als Referent des Fachinstituts<br />

für Notare im Deutschen<br />

Anwaltsinstitut bekannt. Er referiert<br />

nicht nur in einzelnen Fortbildungsveranstaltungen,<br />

sondern in seinen Händen<br />

liegt auch das Thema „Grundstückskaufverträge“<br />

im Grundkurs<br />

für angehende Anwaltsnotare. Diesen<br />

auch didaktisch geprägten Umgang<br />

mit der Materie merkt man dem Buch<br />

jederzeit an, denn es ist verständlich<br />

geschrieben ohne oberflächlich zu<br />

sein und es bietet den praktischen<br />

Nutzen, den der Leser in der täglichen<br />

Arbeit sucht. Die Untertitel des<br />

Buches lauten nicht von ungefähr:<br />

„Erläuterungen, Gestaltungshinweise,<br />

Muster“. Ergänzt wird das Buch<br />

durch eine hervorragende CD-Rom,<br />

auf der sich eine Vielzahl von Mustertexten<br />

und Bearbeitungsformularen<br />

finden, die sich für die eigene Textverarbeitung<br />

weiterverwenden lassen.<br />

Der erste Abschnitt des Buches gibt<br />

einen knappen Überblick über die<br />

Prinzipien der Schuldrechtsmodernisierung<br />

und ihre Auswirkungen auf<br />

die Vertragsgestaltung. Dargestellt<br />

werden die Strukturänderungen im<br />

Leistungsstörungsrecht, im Schadensersatzrecht,<br />

im Rücktrittsrecht und –<br />

in einem eigenen Abschnitt – die<br />

Neuregelungen der Mängelrechte des<br />

Käufers. Sodann stellt Krauß die von<br />

Gesetzes wegen vorzunehmenden<br />

Differenzierungen zwischen Individualvertrag,<br />

Formularvertrag und Verbrauchervertrag<br />

dar und erläutert die<br />

jeweilige Reichweite der Inhaltskontrolle.<br />

In den nächsten Abschnitten<br />

wird sodann der Grundstückskaufvertrag<br />

über die Vertragsvorbereitung<br />

40<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

und die Vertragsgestaltung bis zur<br />

Vertragsabwicklung anhand von praktischen<br />

Beispielen und Formulierungsmustern<br />

dargestellt.<br />

Ab Seite 321 gibt Krauß unter der<br />

Überschrift „Querschnittsdarstellungen“<br />

nicht nur kostenrechtliche Hinweise,<br />

sondern er erläutert auch steuerrechtliche<br />

Grundzüge mit Bezug auf<br />

die Veräußerung von Immobilien und<br />

das Sonderrecht der neuen Bundesländer.<br />

Daran schließen sich 28 Formulierungsmuster<br />

an, die auf der CD-<br />

Rom elektronisch zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Krauß hat ein Arbeitsbuch im besten<br />

Sinne vorgelegt, das sich gewiß in<br />

kurzer Zeit seinen festen Platz in den<br />

Notariaten – und nicht nur auf den<br />

Schreibtischen der Notarinnen und<br />

Notare – erobern wird.<br />

Rechtsanwalt Christoph Sandkühler<br />

v. Schlieffen/Wegmann (Hrsg.),<br />

Mediation in der notariellen Praxis,<br />

2002, Carl-Heymanns-Verlag, Köln,<br />

336 Seiten, 56 €, ISBN 3-452-24584-5<br />

Darstellungen und Handbücher zur<br />

Mediation gibt es mittlerweile viele,<br />

denn die Mediation liegt – auch in der<br />

Juristerei – im Trend. Juristische<br />

Fachliteratur zum Thema war aber<br />

bisher zentriert auf die anwaltliche<br />

Berufsausübung, in deren Umfeld sich<br />

die Mediation als Methode der Streitbeilegung<br />

fast zu verselbständigen<br />

beginnt. Das hier anzuzeigende Werk<br />

beleuchtet die Mediation erstmals aus<br />

der Sicht der notariellen Praxis. Dazu<br />

vereinigt das Werk eine Vielzahl verschiedener<br />

Beiträge, die ein facettenreiches<br />

Bild mediativer Verfahren im<br />

Rahmen notarieller Amtstätigkeit<br />

zeichnen.<br />

Im ersten Abschnitt finden sich allgemeine<br />

Beiträge zur Mediation. Besondere<br />

Aufmerksamkeit verdienen die<br />

Ausführungen von Rieger/Mihm<br />

sowie von Jung, die die Vereinbarkeit<br />

mediativer Verfahren mit dem notariellen<br />

Berufsrecht untersuchen. Erstmals<br />

werden systematisch insbesondere<br />

die Kollisionsprobleme dargestellt,<br />

die sich aus den verschiedensten<br />

Mitwirkungs- und Tätigkeitsverboten<br />

des BeurkG und der BRAO ergeben<br />

können.<br />

Begreift man Mediation richtigerweise<br />

als Verhandlungstechnik, drängt sich<br />

die Frage auf, ob sich Notare, die aufgrund<br />

ihrer neutralen Stellung zwischen<br />

den Beteiligten ohnehin in die<br />

Rolle des Moderators schlüpfen müssen,<br />

einer bestimmten Verhandlungstechnik<br />

verschreiben sollten. Dieser<br />

Frage geht Walz nach, der die verschiedenen<br />

Verhandlungstechniken –<br />

ob bewußt oder unbewußt angewendet<br />

– darstellt und zu dem Ergebnis<br />

kommt, dass Notare täglich wie<br />

Mediatoren tätig werden und auf das<br />

Verhandlungsgeschehen einwirken.<br />

Gerade darum sollten sie nach Auffassung<br />

von Walz bezogen auf eine mehr<br />

„formalisierte“ Mediation Zurückhaltung<br />

üben.<br />

Im zweiten Teil des Buches werden<br />

einzelne Anwendungsfälle der Mediation<br />

im Zusammenhang mit der notariellen<br />

Tätigkeit erörtert. Betrachtet<br />

werden Ehe- und Partnerschaftssachen,<br />

betriebliche Nachfolgeprobleme,<br />

die Erbrechtsplanung und die vorweggenommene<br />

Erbfolge, das Gesellschaftsrecht,<br />

das Baurecht und die<br />

Mediation mit Bezug zum öffentlichen<br />

Recht. Abgeschlossen wird das Buch<br />

von einer Dokumentation, die u. a. das<br />

Schreiben der bayerischen Landesnotarkasse<br />

zur kostenrechtlichen Behandlung<br />

einer Mediation enthält.<br />

Wer die Mediation in der notariellen<br />

Praxis nicht nur als Schlagwort im<br />

Munde führen will, sondern sich mit<br />

ihren Chancen und Risiken im Notariat<br />

vertieft auseinandersetzen will, der<br />

kommt an diesem Werk nicht vorbei.<br />

Rechtsanwalt Christoph Sandkühler


Zimmer/Kersten/Krause, Handbuch<br />

für Notarfachangestellte, 2. Auflage<br />

2002, Hermann-Luchterhand-Verlag,<br />

Neuwied, 560 Seiten, 42,00 €,<br />

ISBN 3-472-05152-3<br />

Die 1. Auflage dieses Handbuches ist<br />

im KammerReport <strong>Nr</strong>. 5/2000 gelobt<br />

worden und dieses Lob gilt uneingeschränkt<br />

auch der zweiten Auflage.<br />

Das Handbuch, das als Ausbildungsund<br />

Nachschlagewerk für die praktische<br />

Tätigkeit im Notariat konzipiert<br />

ist, kann nicht nur den Mitarbeitern<br />

im Notariat ohne Einschränkung<br />

empfohlen werden, sondern es leistet<br />

auch jungen Notarinnen und Notaren<br />

hervorragende Dienste. Besonders die<br />

vielfältigen Formulierungsbeispiele<br />

und Checklisten sind für die tägliche<br />

Arbeit im Notariat sehr hilfreich.<br />

Getragen durch die klare Gliederung<br />

und durch das ausführliche Sachverzeichnis<br />

hilft das Handbuch bei der<br />

täglichen Arbeit im Notariat. Ergänzt<br />

wurde die 2. Auflage durch Fragenund<br />

Antwortkataloge, die es den<br />

Leserinnen und Lesern ermöglichen,<br />

ihr Wissen zu kontrollieren.<br />

Es macht Spaß, mit dem Handbuch<br />

von Zimmer/Kersten/Krause zu<br />

arbeiten.<br />

Fazit: Zur Anschaffung empfohlen.<br />

Rechtsanwalt Christoph Sandkühler<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Fachinstitut für Notare im<br />

Deutschen Anwaltsinstitut<br />

� Ausgewählte Probleme der notariellen<br />

Vertragsgestaltung – Aktuelle<br />

Fragestellungen im Immobilien-<br />

u. Erbrecht ein Jahr nach<br />

der Schuldrechtsmodernisierung<br />

10.1.2003, Frankfurt<br />

11.1.2003, Gelsenkirchen<br />

Referenten:<br />

Notar a. D. Christian Hertel,<br />

Geschäftsführer des DNotI,<br />

Würzburg<br />

Notar Dr. Hermann Amann,<br />

Berchtesgaden<br />

Tagungsleitung:<br />

Notar Dr. Norbert Franz,<br />

Mönchengladbach<br />

� Praktikertagung zum<br />

Bauträgervertrag<br />

18.1.2003, Homburg/Saar<br />

Referent:<br />

Dr. Gregor Basty, München<br />

� Die GmbH in der notariellen<br />

Praxis<br />

24.1.2003, Osnabrück<br />

25.1.2003, Berlin<br />

Referent:<br />

Notar Dr. Bernhard Schaub,<br />

München<br />

� Aktuelles Steuerrecht für Notare<br />

21.2.2003, Frankfurt<br />

22.2.2003, München<br />

Referenten:<br />

Rechtsanwalt, Steuerberater Klaus<br />

Koch, Baden-Baden<br />

Notar Dr. Sebastian Spiegelberger,<br />

Rosenheim<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

<strong>Notarkammer</strong><br />

41


Personalien<br />

Wir gedenken der<br />

verstorbenen Kollegin<br />

und Kollegen:<br />

RAuN Wolf-Dieter Schulten,<br />

Dortmund 60 Jahre<br />

RAuN Hartwig Pfaff,<br />

Hagen 68 Jahre<br />

RA Dr. Gerhard Rock,<br />

Iserlohn 85 Jahre<br />

RA Andreas Kindermann<br />

36 Jahre<br />

RAuN Franz-Josef Jungensbluth<br />

74 Jahre<br />

RA Dr. Hans-Hermann Emmelius,<br />

Hagen 66 Jahre<br />

RAin Christiane Melchior,<br />

Detmold 37 Jahre<br />

RA Dieter Latsch,<br />

Lennestadt 55 Jahre<br />

Neuzulassungen und<br />

Umzulassungen<br />

(Zugänge aus anderen Bezirken)<br />

Landgericht Arnsberg<br />

AG Menden<br />

Kirsten Scherzant<br />

Klaus Hagemeyer<br />

Jürgen Känzler<br />

AG Meschede<br />

Jan Müller<br />

Karsten Drews-Kreilmann<br />

AG Warstein<br />

Peter Weiken<br />

Landgericht Bielefeld<br />

AG Bielefeld<br />

Selda Kirmaz<br />

Ina Langerbein<br />

Falk Schade<br />

42<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Personalien<br />

Ralf Seemann<br />

Petra Wessels<br />

Marvin Milleschewski<br />

Oliver Meinert<br />

Henrik Godejohann<br />

Lisa Steinmeier-Held<br />

Rolf Formanski<br />

Kai Schulz<br />

Carsten Thiel<br />

André Ballay<br />

Xenia Gorzny<br />

Kirsten Zieren<br />

Maik Lange<br />

AG Bad Oeynhausen<br />

Sabine Blöbaum<br />

AG Gütersloh<br />

Stephanie Brunner<br />

Volker Küpperbusch<br />

Carsten Venherm<br />

Dirk Schott<br />

Jens Schott<br />

Britta Hollwitt<br />

Dr. Birgit Mester<br />

AG Herford<br />

Carsten Tews<br />

Ralf Opitz<br />

Annegret Hofemeier<br />

AG Lübbecke<br />

Jörg Siemers<br />

AG Minden<br />

Sven Ortlepp<br />

Christian Zimmermann<br />

AG Rahden<br />

Christina Schramm<br />

AG Rheda-Wiedenbrück<br />

Dr. Ira Janzen<br />

Thomas Setzer<br />

Hauke Sieverts<br />

Viktoria Brommer<br />

Tillmann Wolff<br />

Landgericht Bochum<br />

AG Bochum<br />

Hans-Joachim Jankuhn<br />

Dr. Markus Emmerich<br />

Heiko Hadjian<br />

Henning Fischer<br />

Ann-Kathrin Schrepfer<br />

Lutz Amelung<br />

Kathrin Peter<br />

Christian Krahl<br />

AG Herne<br />

Florian Kirchhof<br />

Jörg Brinkmann<br />

Katrin Kleyboldt<br />

AG Herne-Wanne<br />

Angeli Witte<br />

AG Recklinghausen<br />

Regina Rodriguez Kapitza<br />

Thomas Cyrol<br />

Dietmar Kühn<br />

Dr. Ralf Lenz<br />

AG Witten<br />

Malgorzata Eggner<br />

Christian Röpke<br />

Landgericht Detmold<br />

AG Detmold<br />

Grit Sonntag<br />

Prof. Dr. Ralf Holland<br />

AG Blomberg<br />

Ingo Gierschner<br />

AG Lemgo<br />

Axel Meckelmann<br />

Jörg Pietschke<br />

Landgericht Dortmund<br />

AG Dortmund<br />

Horst Fischer<br />

Severin-Michaela Sandfort<br />

Christine Baltzer<br />

Christian Busch


Doris Ginelli<br />

Martin Riekenbrauck<br />

Dr. Eckart Feifel<br />

Marcus Rohner<br />

Pascale-Christine Woeste<br />

Olaf Küker<br />

Dr. Martin Schimke<br />

Dr. Bernd Zimmermann<br />

Uwe Lungmuß<br />

Marc Schroeder<br />

Sandra Drews<br />

Oliver Knuth<br />

AG Castrop-Rauxel<br />

Britta Ostrowski<br />

Heike Rister<br />

AG Hamm<br />

Alexa Vedovelli<br />

Nando Mack<br />

Peter Krone<br />

AG Lünen<br />

Martin Aurich<br />

Dr. Rudolf Salmen<br />

AG Unna<br />

Dirk Orth<br />

Landgericht Essen<br />

AG Essen<br />

Christian Schäfer<br />

Reinhard Struck<br />

Holger Theurich<br />

Kai Kern<br />

Tim Brune<br />

Anika Bischoff<br />

Lars Kolks<br />

Simone Rust<br />

Dirk Keller<br />

Ulrike Kullik<br />

Henrik Rinnert<br />

Frank Zehnpfennig<br />

Dr. Oliver Thiemann<br />

Frank Spieker<br />

Antje Selter<br />

AG Bottrop<br />

Reinhard Dücker<br />

Sandra Mittnacht<br />

AG Dorsten<br />

Jürgen Pasterkamp<br />

AG Gelsenkirchen<br />

Olaf Lange<br />

Svenja Kremser<br />

Nicole Seier<br />

AG Gelsenkirchen-Buer<br />

Gregor Matuszczyk<br />

AG Gladbeck<br />

Christian Mack<br />

Dr. Harald Kloetsch<br />

AG Hattingen<br />

Julia Suhre<br />

Anja Dinter<br />

AG Marl<br />

Uta-Maria Kunold<br />

Bernd Püttmann<br />

Tom Bub<br />

Landgericht Hagen<br />

AG Hagen<br />

Bernd Hefelmann<br />

Tanja Nimser<br />

Hartwig Vöhrs<br />

Karin Krause<br />

AG Iserlohn<br />

Hans-Georg Berkel<br />

Sascha Conradi<br />

Matthias Schwenner<br />

AG Lüdenscheid<br />

Andreas Moriße<br />

AG Plettenberg<br />

Kai Herrmann<br />

AG Schwelm<br />

Dipl.-Jur. Michael Schoelling<br />

Martin Seier<br />

Landgericht Münster<br />

AG Münster<br />

Wilma Schulze Froning<br />

Udo Winne<br />

Ulrike Menning-Wilde<br />

Nicola Deneke<br />

Rainer Stockmann<br />

Thomas Waschki<br />

Marc Popp<br />

Dr. Thomas Endemann<br />

Dr. Hans-Joachim Bodenbenner<br />

Christian Liebmann (Mitglied der<br />

RAK nach § 3 EuRAG)<br />

Guido Bleckmann<br />

Miléa Giannakoulis<br />

Andreas Lüpkes<br />

Harmut Bechmann<br />

Sascha Lehmann<br />

Torsten Maag<br />

Sebastian Reifig<br />

Marc Schrameyer<br />

Frank Kortüm<br />

Ursula Meer<br />

Thomas Evenkamp<br />

AG Ahlen<br />

Michael Schulte Westenberg<br />

AG Beckum<br />

Axel Staubach<br />

AG Bocholt<br />

Frank Wildtraut<br />

AG Borken<br />

Eric Sander<br />

AG Coesfeld<br />

Daniel Janning<br />

Sven Nesbit<br />

AG Gronau<br />

Dr. Dietmar Breer<br />

Klaus-Peter Kollmann<br />

AG Ibbenbüren<br />

Daniel Brückner<br />

Marc Daniel Schulz<br />

AG Rheine<br />

Matthias Friedemann<br />

Michael Sippel<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Personalien<br />

Personalien<br />

43


Personalien<br />

AG Tecklenburg<br />

Sonja Caspary<br />

Thomas Vahrmann<br />

Dr. Martin Gellermann<br />

AG Warendorf<br />

Stephan Kastner<br />

Landgericht Paderborn<br />

AG Paderborn<br />

Dirk Appelt<br />

Gabriele Thombansen<br />

Martina Schlichting<br />

AG Brakel<br />

Carina Becker<br />

Tobias Seck<br />

AG Höxter<br />

Daniel Radix<br />

Landgericht Siegen<br />

AG Siegen<br />

Christine Grebe<br />

Cornelia Freerk<br />

Anderweitige Zulassungen<br />

Landgericht Bielefeld<br />

AG Bielefeld<br />

Ralf Rösler (AG Gütersloh)<br />

Nicole Busch (AG Halle)<br />

Achim Heining (AG Hamm)<br />

AG Bad Oeynhausen<br />

Bernd Hopf (AG Bochum)<br />

AG Bünde<br />

Dr. Jörn Pannkoke (AG Hamm)<br />

AG Gütersloh<br />

Klaus Mensing (AG Warendorf)<br />

Marc Puskaric (AG Essen)<br />

Andreas Guntermann (AG Herford)<br />

44<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Personalien<br />

AG Halle<br />

Jörg Bühler (AG Bielefeld)<br />

AG Herford<br />

Holger Peterk (AG Detmold)<br />

AG Rahden<br />

Claudia Holle (AG Gütersloh)<br />

Landgericht Bochum<br />

AG Bochum<br />

Thomas Kuhn (AG Ahaus)<br />

AG Herne<br />

Thomas Gurk (AG Borken)<br />

AG Recklinghausen<br />

Dr. Bernd Gall (AG Bochum)<br />

Landgericht Detmold<br />

AG Detmold<br />

Michael Tröster (AG Bielefeld)<br />

Joachim Diekmann (AG Lemgo)<br />

AG Lemgo<br />

Silke Streit (AG Bielefeld)<br />

Landgericht Dortmund<br />

AG Dortmund<br />

Lars Koerner (AG Münster)<br />

Heike Ambrosy (AG Bochum)<br />

Mario Obst (AG Schwerte)<br />

Ingo Göhring (AG Dortmund)<br />

AG Castrop-Rauxel<br />

Christian Bülow (AG Bochum)<br />

AG Hamm<br />

Ulf Schürkamp (AG Soest)<br />

Antje Herz (AG Steinfurt)<br />

AG Unna<br />

Christiane Ricker (AG Bochum)<br />

Annette Lanfermann (AG Hamm)<br />

Landgericht Essen<br />

AG Essen<br />

Birgit Landgraf (AG Bochum)<br />

Markus Wentz (AG Dortmund)<br />

AG Gelsenkirchen<br />

Ralph Muck (AG Siegen)<br />

AG Gladbeck<br />

Rolf Sanders (AG Marl)<br />

Georg Weidener (AG Essen)<br />

AG Hattingen<br />

Annette Lipphaus (AG Bochum)<br />

Daniela Novakov (AG Bochum)<br />

Landgericht Hagen<br />

AG Hagen<br />

Barbara Boesenberg (AG Iserlohn)<br />

AG Iserlohn<br />

Sven-Henning Neuhaus (AG Essen)<br />

Heyko Gülicher (AG Castrop-Rauxel)<br />

AG Schwelm<br />

Dirk Rabenschlag (AG Herford)<br />

AG Schwerte<br />

Björn-Erik Morgenroth (AG Dortmund)<br />

Landgericht Münster<br />

AG Münster<br />

Heike Holtmann (AG Hamm)<br />

Tim Stoll (AG Warendorf)<br />

Josef Rohde (AG Unna)<br />

Dr. Jörn Haverkämper (AG Hamm)<br />

Dr. Dino Sikora (AG Hamm)<br />

Phyllis Kauke (AG Marl)<br />

AG Ahaus<br />

Caren Donschen (AG Bochum)<br />

AG Ahlen<br />

Viktoria von Radatzki (AG Rheda-<br />

Wiedenbrück)<br />

AG Borken<br />

Jürgen Eskes (AG Ahaus)<br />

AG Gronau<br />

Ulrich Möllers (AG Borken)


AG Ibbenbüren<br />

Detlev Roode (AG Unna)<br />

AG Lüdinghausen<br />

Dr. Jürgen Austrup (AG Dortmund)<br />

Dirk von Olleschik-Elbheim (AG<br />

Rheine)<br />

AG Warendorf<br />

Volker Kleine (AG Münster)<br />

Landgericht Paderborn<br />

AG Paderborn<br />

Gregor Mederski (AG Delbrück)<br />

Landgericht Siegen<br />

AG Siegen<br />

Volker Niemeck (AG Plettenberg)<br />

Wechsel in<br />

andere Kammerbezirke<br />

Angelika Lübke-Ridder, Bielefeld<br />

Denise Rosin, Essen<br />

Michael Wenig, Essen<br />

Dr. Winfried Richardt, Essen<br />

Dr. Sandra Kirchheim, Essen-Borbeck<br />

Thomas Dudzik LL.M., Essen<br />

Dr. Hans-Dirk Möller, Essen<br />

Dr. Jürgen Breuer, Essen<br />

Ulrike Burmann, Dortmund<br />

Stefan Möllenbeck, Warendorf<br />

Michael Helmers, Münster<br />

Christian Füllgraf, Münster<br />

Christoph Ertel, Bielefeld<br />

Harald Gätje, Münster<br />

Katja Potthast, Siegen<br />

Manuel Jansen, Münster<br />

Christoph Rümmele, Paderborn<br />

Reiner Frensemeyer, Bochum<br />

Gabriele Festing-Jodocy, Gelsenkirchen<br />

Jessica Wehmeier, Bielefeld<br />

Ines Egbers, Münster<br />

Klemens Werner, Essen<br />

Dr. Winfried Hammacher, Essen<br />

Dr. Danja Domeier, Minden<br />

Ralf Lensing, Bochum<br />

Kurt Vennemann gen. Nierfeld, Essen<br />

Christoph Meyer-Rahe, Bielefeld<br />

Nico Michalowski, Bielefeld<br />

Michael Herkenhoff, Hamm<br />

Jochen Wiethaus, Essen<br />

Jean-Pierre Fumagalli, Gütersloh<br />

Löschungen als<br />

Rechtsanwalt<br />

Dieter Schroeren, Detmold<br />

Marianne Klingenberg, Dortmund<br />

Christian Vierrath, Bielefeld<br />

Heike Bußian, Münster<br />

Carola Hinke, Essen<br />

Wilhelm Knippschild, Herne<br />

Paul Meinersmann, Brakel<br />

Norbert Sladek, Witten<br />

Achim Kölsch, Siegen<br />

Wanja Valid, Ahaus<br />

Franz-Heinrich Fritz, Schwelm<br />

Nicol Maschke-Dassmann, Gütersloh<br />

Dr. Hubert Brandts, Bochum<br />

Klaus Siering, Bochum<br />

Hubert Harff, Siegen<br />

Marcus Erdmann, Münster<br />

Martin Werner Bohnenkämper, Brilon<br />

Konstantin Mehring, Bielefeld<br />

Andreas Marott, Bielefeld<br />

Falco Rustige, Bielefeld<br />

Ulrich Ottlinger, Bochum<br />

Karlheinz Domininghaus, Lüdenscheid<br />

Hans-Joachim Lange, Warendorf<br />

Dr. Rolf Zielke, Bielefeld<br />

(Rechtsbeistand)<br />

Frauke Rochel, Paderborn<br />

Dr. Wilhelm van Aalten, Bocholt<br />

Rainer Berninghaus, Iserlohn<br />

Birgit Seipel, Paderborn<br />

Dr. Michael Trockel, Essen<br />

Rosemarie Lichte, Lüdenscheid<br />

Albert Bönnighausen, Unna<br />

Ernennungen zum<br />

Fachanwalt<br />

Arbeitsrecht<br />

Claudia Petersmeier, Bielefeld<br />

Klemens Wirth, Paderborn<br />

Felix Prinz, Lünen<br />

Peter Stelzer, Bochum<br />

Jan Tibor Lelley, Essen<br />

Guido Gerdes, Rheine<br />

Stefan Radmacher, Bielefeld<br />

Klaus-Ludwig Steverding, Bocholt<br />

Ralf Scholten, Gelsenkirchen<br />

Dr. Marco Krenzer, Essen<br />

Uwe Klinzmann, Unna<br />

Susanne Elsner, Bottrop<br />

Dr. Annette Grotkamp, Essen<br />

Susanne Schröder, Essen<br />

Familienrecht<br />

Margit Baumhöfner, Bielefeld<br />

Dr. Michael Sikora, Iserlohn<br />

Michael Hecker, Soest<br />

Dr. Alexander Sturm, Herne<br />

André Gebauer, Bochum<br />

Claudia Nöcker, Herford<br />

Margarete Elisabeth Bökenkamp,<br />

Herford<br />

Stefanie Gödde, Warstein<br />

Regine Thoden, Münster<br />

Ulrike Hinz-Proyer, Witten<br />

Miriam Meyer, Hagen<br />

Birge Meyerholz, Münster<br />

Frank Gromnitza, Recklinghausen<br />

Stefan Schröder, Bielefeld<br />

Carsten Engel, Essen-Steele<br />

Jennifer Külpmann, Witten<br />

Anna Maria Göbel, Hagen<br />

Klaudia Eckhardt, Bad Oeynhausen<br />

Andreas Otto, Bottrop<br />

Angelika Bockel, Hamm<br />

José Catalán-Bermudez, Werl<br />

Sabine Wyrwa, Unna<br />

Klaus-Benedikt Behler, Gladbeck<br />

Steffen Heine, Bielefeld<br />

Dr. Ralf Leiner, Gütersloh<br />

Anja Schruff, Essen<br />

Angelika Flechsig, Unna<br />

Serpil Sevis, Dortmund<br />

Ernst Johann to Settel, Ibbenbüren<br />

Burkhard Badtke, Iserlohn<br />

Ulrich Simmet, Bochum<br />

Ilona Schmidt, Gütersloh<br />

Martina Baars-Böttcher, Bochum<br />

Hans-Joachim Haake, Dortmund<br />

Dr. Ute Lohrentz, Ibbenbüren<br />

Detlef Kenkel, Gelsenkirchen<br />

Peter Hermann Reeken, Warendorf<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Personalien<br />

45


Sozialrecht<br />

Hans-Jörg Esmeier, Bochum<br />

Ulrich Rüsing, Lünen<br />

Jens-Oliver Siebold, Gelsenkirchen<br />

Steuerrecht<br />

Dr. Volker Kaiser, Essen<br />

Carolyn Voßkuhl, Coesfeld<br />

Strafrecht<br />

Heiko Kölz, Lüdenscheid<br />

Ingo Jürgens, Gronau<br />

Robert Ingenbleek, Medebach<br />

Jutta Meichsner, Ibbenbüren<br />

Birgit von der Heyde, Dortmund<br />

Thomas Otten, Ibbenbüren<br />

Gerhard Hauptvogel, Lüdenscheid<br />

Annegret Hofemeier, Herford<br />

Andreas Steffen, Ahlen<br />

Insolvenzrecht<br />

Kai Henning, Dortmund<br />

Löschungen als<br />

Fachanwalt<br />

Steuerrecht<br />

Joachim Dirks, Dortmund<br />

Peter Heimeshoff, Bochum<br />

46<br />

KammerReport Hamm 5/2002<br />

Personalien<br />

Notarernennungen<br />

Gerhard Schoon, Rödinghausen<br />

Löschungen als Notar<br />

Paul Meinersmann, Steinheim<br />

Wolf-Dieter Schulten, Dortmund<br />

Diethard Wolter, Höxter<br />

Karl-Werner Abel, Dortmund<br />

Karl-Heinz Domininghaus, Halver<br />

Konstantin Mehring, Bielefeld<br />

Hans-Jost Weber, Gelsenkirchen<br />

Hartwig Pfaff, Hagen<br />

Wilhelm aus dem Siepen, Essen<br />

Franz Schumacher, Essen<br />

Albert Bönnighausen, Unna<br />

Heinrich Hillebrandt, Iserlohn<br />

Franz-Josef Jungensbluth, Lippstadt<br />

Karl Reyerding, Bocholt<br />

Amtssitzverlegung<br />

Notar Karl Wilp von Steinfurt<br />

nach Greven


KammerReport Hamm 5/2002<br />

Personalien<br />

47


Düsseldorf<br />

Köln<br />

Essen<br />

Bochum<br />

Dortmund<br />

Hagen<br />

Münster<br />

Hamm<br />

Siegen<br />

Arnsberg<br />

Bielefeld<br />

Paderborn<br />

Detmold<br />

Herausgeber: Rechtsanwaltskammer Hamm <strong>Notarkammer</strong> Hamm<br />

Telefon 0 23 81 / 98 50 00 Telefon 0 23 81 / 98 50 01<br />

Telefax 0 23 81 / 98 50 50 Telefax 0 23 81 / 98 50 51<br />

e-mail info@rak-hamm.de e-mail info@notarkammer-hamm.de<br />

Internet www.rak-hamm.de Internet www.notarkammer-hamm.de<br />

Schriftleitung: Rechtsanwalt Stefan Peitscher, Rechtsanwalt Christoph Sandkühler,<br />

Geschäftsführer Geschäftsführer<br />

Geschäftsstelle der Rechtsanwalts- und <strong>Notarkammer</strong>: Ostenallee 18, 59063 Hamm<br />

Druckerei und Verlag Gebrüder Wilke GmbH, Caldenhofer Weg 118, 59063 Hamm, Tel.: 0 23 81 / 9 25 22-0<br />

Postvertriebsstück Entgelt bezahlt<br />

Gebrüder Wilke GmbH Postfach 27 67 59017 Hamm

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!