Nr. 5 - Notarkammer
Nr. 5 - Notarkammer
Nr. 5 - Notarkammer
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KammerReport<br />
der Rechtsanwaltskammer und der <strong>Notarkammer</strong> für<br />
den Oberlandesgerichtsbezirk Hamm (Westf.)<br />
– zugleich amtliche Mitteilungen –<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Zum Jahreswechsel<br />
3<br />
Neuwahl des Präsidiums der<br />
RAK Hamm<br />
5<br />
RAin Kristina Schmitz, Dortmund:<br />
Die Abtretung der anwaltlichen<br />
Honorarforderung an einen RA<br />
6<br />
Treffen mit den Vorsitzenden<br />
der Anwaltvereine<br />
9<br />
Meinungsaustausch mit den<br />
Vertretern der Steuerberaterkammer<br />
Westfalen-Lippe<br />
10<br />
Berufstracht vor Gericht<br />
11<br />
Auszeichnungen und Ehrungen<br />
12<br />
Namen und Nachrichten<br />
13<br />
Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />
14<br />
Rechtsprechung<br />
17<br />
Gesetzgebung<br />
22<br />
Literatur<br />
23<br />
Veranstaltungen<br />
25<br />
Hinweise<br />
27<br />
Stellenmarkt<br />
30<br />
KammerReport<br />
Hamm<br />
K 43036<br />
55. Jahrgang<br />
Hamm,<br />
den 12. Dezember 2002<br />
<strong>Nr</strong>. 5<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />
31<br />
Berufsrecht aktuell<br />
34<br />
Handels- und Gesellschaftsrecht<br />
35<br />
Steuerrecht<br />
36<br />
Kostenrecht<br />
38<br />
Elektronische Kommunikation<br />
38<br />
Internationales<br />
39<br />
Auszeichnungen und Ehrungen<br />
39<br />
Literatur<br />
40<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
41
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Zum Jahreswechsel 3<br />
Neuwahl des Präsidiums der RAK<br />
Hamm 5<br />
RAin Kristina Schmitz, Dortmund:<br />
Die Abtretung der anwaltlichen<br />
Honorarforderung an einen RA 6<br />
Treffen mit den Vorsitzenden der<br />
Anwaltvereine 9<br />
Meinungsaustausch mit den<br />
Vertretern der Steuerberaterkammer<br />
Westfalen-Lippe 10<br />
Berufstracht vor Gericht 11<br />
Auszeichnungen und Ehrungen<br />
Anwaltsjubiläen 12<br />
Ehrung von Büroangestellten 13<br />
Namen und Nachrichten<br />
Wolfgang Gerhards zum neuen<br />
NRW-Justizminister berufen 13<br />
Neuer Staatssekretär im<br />
Justizministerium NRW 14<br />
Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Abschlussprüfung Sommer 2003 14<br />
Beendigung von Ausbildungsverhältnissen<br />
Notarausbildung 15<br />
Führung des Berichtsheftes 15<br />
Abschlussfeier 15<br />
Fortbildungslehrgang Geprüfte/-r<br />
Rechts- und Notarfachwirt/-in 16<br />
Literaturhinweis 16<br />
Rechtsprechung 17<br />
Gesetzgebung<br />
Änderung des § 87 BRAGO 22<br />
Änderungen in der BORA und FAO<br />
zum 1. Januar 2003 22<br />
Literatur 23<br />
Veranstaltungen<br />
Kammerversammlung 2003 25<br />
Praktikerseminare für junge Anwälte 2003 26<br />
Veranstaltungen des DAI 26<br />
Hinweise<br />
Nachweis der Zulassung bei einem OLG 27<br />
Akteneinsicht bei Asylstreitverfahren 27<br />
Mandanteninformationen<br />
„Anwaltsgebühren“, „Mietrecht“,<br />
„Arbeitsrecht“ und „Verkehrsrecht“ 27<br />
Ausstellungsdokumentation<br />
„Zeit ohne Recht – Justiz in Bochum<br />
nach 1933“ 27<br />
2<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Elektronisches Handels- und<br />
Genossenschaftsregister 28<br />
Auszüge aus den Empfehlungen<br />
zum Verhalten bei einer EDV-gestützten<br />
Betriebsprüfung 28<br />
Stellenmarkt 30<br />
Beilagen<br />
Fortbildungsveranstaltungen der<br />
RAK Hamm 2003<br />
Anmeldung Fortbildungslehrgang<br />
Geprüfte/-r Rechts- und Notarfachwirt/-in<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />
Eigenheimzulage 31<br />
Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung<br />
der Notare 31<br />
Durchführung förmlicher Zustellungen<br />
und Annahme nicht oder unzureichend<br />
freigemachter Postsendungen 32<br />
Bestellung eines Notarvertreters 32<br />
Beurkundung von Vorsorgevollmachten 32<br />
Umstellung des Lebenshaltungskostenindex<br />
auf die Basis 2000 33<br />
Berufsrecht aktuell<br />
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten von<br />
Genossenschaftsbanken 34<br />
Vereinbarkeit des Notaramtes mit dem<br />
Amt eines kommunalen Wahlbeamten 35<br />
Führung der Amtsbezeichnung „Notarin“<br />
oder „Notar“ 35<br />
Anzeigepflicht bei Berufsverbindungen,<br />
§ 27 BNotO 35<br />
Verwendung der Bezeichnung „Notariat“ 35<br />
Vorbereitung einer Vertretungsbescheinigung<br />
durch Notare durch Einsicht<br />
in das EDV-Handelsregister 35<br />
Firmen-, Marken- und Domainnamen-<br />
Recherchen 36<br />
Rechtsformzusatz bei Einzelkaufleuten<br />
und Personenhandelsgesellschaften ab<br />
dem 1.4.2003 36<br />
Steuerrecht<br />
Entwurf eines Gesetzes zum Abbau<br />
von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen<br />
36<br />
Vorlage des BFH an das BVerfG<br />
betreffend Erbschaft- und Schenkungsteuer 37<br />
Einkommensteuerrechtliche Behandlung<br />
von wiederkehrenden Leistungen im<br />
Zusammenhang mit der Übertragung von<br />
Privat- oder Betriebsvermögen 37<br />
Grunderwerbsteuer – Erschließungsbeiträge<br />
als Teil der Gegenleistung 37<br />
Grunderwerbsteuer – Verzicht auf<br />
die Erteilung von Unbedenklichkeitsbescheinigungen<br />
38<br />
Kostenrecht<br />
Makler als Kostenschuldner 38<br />
Kein Gebührenanspruch eines<br />
Anwaltsnotars nach BRAGO im Verfahren<br />
nach § 15 BNotO 38<br />
Elektronische Kommunikation<br />
Geplante Einrichtung eines Registers<br />
für Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen<br />
38<br />
Notarnet 38<br />
Elektronischer Nachrichtendienst<br />
der <strong>Notarkammer</strong> Hamm 39<br />
Internationales<br />
Vertragsverletzungsverfahren wegen Staatsangehörigkeitsvorbehalt<br />
für das Notariat 39<br />
Auslandsimmobilien in der<br />
notariellen Praxis 39<br />
Auszeichnungen und Ehrungen<br />
Ehrung von Büroangestellten 39<br />
Literatur<br />
Krauß, Grundstückskaufverträge nach<br />
der Schuldrechtsreform 40<br />
v. Schlieffen/Wegmann (Hrsg.), Mediation<br />
in der notariellen Praxis, 2002 40<br />
Zimmer/Kersten/Krause, Handbuch für<br />
Notarfachangestellte 41<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Fachinstitut für Notare im Deutschen<br />
Anwaltsinstitut 00<br />
Personalien<br />
Sterbefälle 42<br />
Neuzulassungen und Umzulassungen 42<br />
Anderweitige Zulassungen 44<br />
Wechsel in andere Kammerbezirke 45<br />
Löschungen als Rechtsanwalt 45<br />
Ernennungen zum Fachanwalt 45<br />
Löschungen als Fachanwalt 46<br />
Notarernennungen 46<br />
Löschungen als Notar 46<br />
Amtssitzverlegung 46
Zum Jahreswechsel<br />
Zum Jahreswechsel<br />
Der Gesetzgeber hat es, wie wir alle<br />
täglich leidvoll erfahren, in der<br />
zurückliegenden Legislaturperiode<br />
nicht geschafft, den von einer eigens<br />
eingesetzten Kommission vorgelegten<br />
Entwurf des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes<br />
(RVG) Gesetz werden<br />
zu lassen. Völlig zu Recht ist die<br />
Anwaltschaft hierüber empört. Ich<br />
habe meinen Briefwechsel mit der<br />
vormaligen Bundesministerin der<br />
Justiz, veröffentlicht im KammerReport<br />
<strong>Nr</strong>. 4 vom 10. September 2002,<br />
sämtlichen Rechtspolitikern des Bundestags<br />
und Landtags NRW unseres<br />
Kammerbezirks sowie dem Justizminister<br />
NRW übersandt. Die Entscheidungsträger<br />
müssen nämlich allmählich<br />
verinnerlichen, dass die Anwaltschaft<br />
die angespannte Haushaltslage<br />
und den allseits geforderten Verzicht<br />
bereits seit Jahren erdulden muss und<br />
nicht bereit ist, weiterhin mit Nullrunden<br />
zu leben. Es reicht! Und dies<br />
müssen alle wissen!<br />
Die Anwaltschaft muss deshalb<br />
geschlossen dem Gesetzgeber deutlich<br />
machen, dass auch die Erhöhung der<br />
Anwaltsgebühren in die Agenda des<br />
Koalitionsvertrages gehört. Dort findet<br />
sich nämlich bezeichnenderweise<br />
nichts hierüber. Von den 603 Abgeordneten<br />
des Bundestages sind 74<br />
Rechtsanwälte. Dies entspricht einem<br />
Anteil von rund 12 %. Und hierzu<br />
gehören neben dem Bundeskanzler<br />
auch der Bundesinnenminister, der<br />
Bundesverteidigungsminister und der<br />
neue SPD-Generalsekretär.<br />
Sollte man da nicht erwarten können,<br />
dass unserem berechtigten Anliegen<br />
endlich Rechnung getragen wird?<br />
Die 2. Satzungsversammlung ist<br />
am 7. November 2002 zu ihrer 5. Sitzung<br />
in Berlin zusammengetreten.<br />
Viele hatten geglaubt, es würde die<br />
letzte Sitzung dieser Legislaturperiode<br />
sein. Diese Hoffnung oder Befürchtung<br />
– je nach Standpunkt – hat sich<br />
nicht bewahrheitet. Nach erneuter<br />
eingehender Diskussion entschied sich<br />
die Satzungsversammlung mit 56 zu<br />
32 Stimmen bei 6 Enthaltungen für<br />
die Einführung des Fachanwalts für<br />
Versicherungsrecht. Es hat sich also<br />
noch keine satzungsändernde Mehrheit<br />
(§ 191 d Abs. 3 BRAO) hierfür<br />
ausgesprochen, es ist aber davon auszugehen,<br />
dass die Satzungsversammlung<br />
in ihrer nächsten, noch in dieser<br />
Legislaturperiode Anfang 2003 stattfindenden<br />
6. Sitzung mit satzungsändernder<br />
Mehrheit die Einführung des<br />
Fachanwalts für Versicherungsrecht<br />
beschließen wird. Deshalb wurde der<br />
zuständige Ausschuss 1 der Satzungsversammlung<br />
beauftragt, bis zur<br />
nächsten Sitzung die inhaltliche Ausgestaltung<br />
dieser neuen Fachanwaltschaft<br />
auszuarbeiten.<br />
Es bleibt zu hoffen und zu wünschen,<br />
dass Ausschuss und Satzungsversammlung<br />
den Spagat schaffen zwischen<br />
den gesteigerten Anforderungen<br />
an den Erwerb einer Fachanwaltschaft<br />
einerseits und der flächenübergreifend<br />
realisierbaren Möglichkeit des<br />
Erwerbs dieser Fachanwaltschaft<br />
andererseits. Es wird manchem Kollegen<br />
schwer fallen, 120 Fälle innerhalb<br />
von 3 Jahren aufzuweisen, erst recht<br />
dann, wenn diese auch noch das<br />
Recht der Versicherungsaufsicht<br />
(VAG), Transport-, Verkehrshaftungsund<br />
Speditionsversicherung sowie<br />
beispielsweise Berufsunfähigkeitszusatzversicherung<br />
oder Haftpflichtversicherung<br />
der freien Berufe betreffen<br />
müssen.<br />
Hier ist Augenmaß angesagt, damit<br />
die 50 Mio. Schadenfälle und mehr als<br />
1 Mio. Prozesse bei Schadenszahlungen<br />
von über 130 Mrd. Euro pro Jahr<br />
nicht unter denjenigen aufgeteilt wer-<br />
den, die das „Recht des ersten<br />
Zugriffs“ haben. Immerhin geht es, so<br />
gleichfalls nachzulesen bei van Bühren<br />
in: Spektrum für Versicherungsrecht<br />
2002, S. 5, um jährlich etwa 2,5 Mrd.<br />
Euro Anwaltshonorare.<br />
Hoffentlich müssen nicht diejenigen,<br />
die nicht in den Ballungszentren residieren,<br />
„draußen vor der Tür“ bleiben.<br />
Die Satzungsversammlung hat sich<br />
aber nicht nur auf die Einführung des<br />
Fachanwalts für Versicherungsrecht<br />
verständigt. Mit satzungsändernder<br />
Mehrheit wurde darüber hinaus beschlossen,<br />
der Berufsausübungsgemeinschaft<br />
als solcher zu gestatten,<br />
Interessen- und/oder Tätigkeitsschwerpunkte<br />
zu führen.<br />
Daneben kann jedes einzelne Kanzleimitglied<br />
zusätzlich – soweit die Voraussetzungen<br />
vorliegen – eine entsprechende<br />
personenbezogene Benennung<br />
vornehmen.<br />
Sofern das Bundesministerium der<br />
Justiz die beschlossene Regelung<br />
genehmigt, wird die Berufsausübungsgemeinschaft<br />
künftig Interessen-<br />
und/oder Tätigkeitsschwerpunkte<br />
führen dürfen,<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
3
Zum Jahreswechsel<br />
„wenn einer oder mehrere der<br />
dort tätigen Rechtsanwälte dazu<br />
nach den Absätzen 1 und 2 des<br />
§ 7 BORA berechtigt sind“.<br />
Die Satzungsversammlung hat damit<br />
der Berufsausübungsgemeinschaft die<br />
Chance gegeben, nach außen kundzugeben,<br />
welche Schwerpunkte sie in<br />
ihren Reihen beherbergt. Es wird<br />
klargestellt, dass Rechtsgebietsbezeichnungen<br />
auf dem anwaltlichen<br />
Briefkopf gleichzeitig mit den<br />
Schwerpunktbezeichnungen des § 7<br />
BORA versehen werden müssen und<br />
die zahlenmäßige Begrenzung des § 7<br />
auch bei einer Benennung für die<br />
Berufsausübungsgemeinschaft nicht<br />
überschritten werden darf. Sprachlicher<br />
Wildwuchs und abenteuerliche<br />
Bezeichnungen („Kompetenzfelder“<br />
u. ä.) werden damit ebenso vermieden<br />
wie unterschiedliches Richterrecht zur<br />
Anwendung des § 7 BORA.<br />
Darüber hinaus hat die Satzungsversammlung<br />
einen gleichfalls vom Bundesjustizministerium<br />
noch zu genehmigenden<br />
Zusatz zu § 9 Abs. 2<br />
BORA beschlossen. Hiernach sollen<br />
künftig Zusätze zur Kurzbezeichnung<br />
nur erlaubt sein,<br />
„soweit dadurch keine Sach- oder<br />
Phantasiebezeichnung entsteht“.<br />
Die Satzungsversammlung hat sich<br />
damit an die CMS-Entscheidung des<br />
BGH vom 17.12.2001 (AnwZ B12/01)<br />
angelehnt. Hiernach soll jeder im<br />
Rechtsverkehr ohne Schwierigkeiten<br />
erkennen können, mit wem er es zu<br />
tun hat, wer Rechtsberatung anbietet<br />
oder als Vertreter gegnerischer rechtlicher<br />
Interessen auftritt. Deshalb<br />
müssen, so stellt der BGH in der vorzitierten<br />
Entscheidung fest, „bei der<br />
Wahl einer Kurzbezeichnung die<br />
Namen eines oder mehrerer Anwälte<br />
den Aussagekern der Firma darstellen“.<br />
4<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Die Regelung soll also klarstellen,<br />
dass Phantasiebezeichnungen, wie<br />
etwa „curata“, „Advoteam“, „Juralex“<br />
oder „Artax“ nicht zulässig sind<br />
und der personale Bezug in der<br />
Kurzbezeichnung sichergestellt ist.<br />
Dies steht im Übrigen im Einklang<br />
mit der gesetzgeberischen Wertentscheidung<br />
in § 59 k BRAO, wonach<br />
die Firma der Anwalts-GmbH den<br />
Namen wenigstens eines Gesellschafters,<br />
der Rechtsanwalt ist, enthalten<br />
muss.<br />
Wir haben uns bereits seit langem<br />
abgewöhnt, gesetzgeberische Großtaten<br />
zu erwarten. Dass die Zivilprozessreform<br />
in Teilen tatsächlich<br />
keine Reform geworden ist, dürfte<br />
mittlerweile feststehen. Man mag dem<br />
rechtsuchenden Bürger einmal<br />
erklären, wo denn die Waffengleichheit<br />
bleibt angesichts der Tatsache,<br />
dass dem Berufungsführer im Zivilprozess<br />
(nach Fristverlängerung)<br />
3 Monate zur Fertigung der Berufungsbegründung<br />
zur Verfügung stehen,<br />
während sich der Berufungsgegner<br />
für eine unselbstständige<br />
Anschlussberufung mit einem Monat<br />
(ohne Verlängerungsmöglichkeit)<br />
beschränken muss. Und es dürfte<br />
kaum eine arbeitsmäßige Erleichterung<br />
für die Richter sein, eine Berufung<br />
im Beschlussverfahren zurückzuweisen,<br />
von dem Frust des rechtsuchenden<br />
Bürgers hierüber ganz abgesehen.<br />
Und nun hört man, dass die richterliche<br />
Hinweis- und Dokumentationspflicht<br />
gem. § 139 ZPO sowie die<br />
obligatorische Güteverhandlung im<br />
Zivilprozess aufgrund einer Bundesratsinitiative<br />
wieder abgeschafft werden<br />
sollen. Damit entfiele letztlich das<br />
Korrelat zu den Einschränkungen in<br />
der Berufungsinstanz. Im Klartext<br />
bedeutet dies: Der rechtsuchende<br />
Bürger wird doppelt bestraft.<br />
Aber wenn man bedenkt, dass sich<br />
hinter dem am 1. August 2002 in<br />
Kraft getretenen „OLG Vertretungsänderungsgesetz“<br />
die Änderung<br />
einer Fülle anderer Gesetze findet,<br />
beginnend mit dem PatentG über<br />
Gebrauchsmuster – und MarkenG<br />
sowie UWG bis hin zu BauGB, StPO,<br />
OWiG, GVG, BGB, GerichtskostG,<br />
KostO, SGB und HeimG, um nur<br />
einige zu nennen, dann wundert nicht<br />
mehr, dass nun auch noch die Neuregelung<br />
des § 139 ZPO wieder abgeschafft<br />
werden soll.<br />
Wie lautet doch noch die Überschrift<br />
des Koalitionsvertrages der neuen und<br />
alten rot-grünen Bundesregierung:<br />
„Erneuerung“?<br />
Depeschen, so will es Meyers Großes<br />
Konversations-Lexikon (6. Aufl.<br />
1908) wissen, waren ursprünglich<br />
amtliche Schreiben, die zwischen dem<br />
Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten<br />
und den ihm unterstellten<br />
diplomatischen Agenten gewechselt<br />
wurden. Den Namen haben die Depeschen,<br />
so heißt es dort weiter, von der<br />
Notwendigkeit ihrer schleunigen<br />
Besorgung. Man versteht hierunter<br />
die „Zufertigungen von Wichtigkeit,<br />
die durch Kuriere oder sonst auf<br />
schleunigem Weg befördert werden“.<br />
Der deutsche Anwaltverein hat diese<br />
Form der Mitteilung wiederentdeckt.<br />
Soeben flattert die erste „DAV-Depesche“<br />
vom 27. November 2002 auf<br />
den Tisch. Sie wurde weder mit einem<br />
reitenden Boten, noch mit einer Postkutsche<br />
und schon gar nicht von<br />
einem verkappten Marathonläufer<br />
überbracht. Wir sind nämlich, wie<br />
man weiß, im 21. Jahrhundert und da<br />
bietet es sich an, die neue Form der<br />
Kommunikation zu wählen, nämlich<br />
die jeweilige anwaltliche E-mail-<br />
Adresse.
Zum Jahreswechsel<br />
So also flattert uns nun in schöner<br />
Regelmäßigkeit zusätzlich zu der<br />
ohnehin vorhandenen Zeitschriftenflut<br />
die DAV-Depesche ins Haus.<br />
Es bleibt zu wünschen, dass dieses<br />
neue Informationsmedium seinem<br />
selbst gesetzten Anspruch gerecht<br />
wird, der Kollegenschaft „einen regelmäßigen<br />
kurzen Überblick über interessante<br />
Informationen rund um das<br />
Thema – Recht und Rechtsanwalt –<br />
zu liefern“. Hoffen wir, dass die<br />
Weihnachtsausgabe nur Frohe Botschaften<br />
enthält.<br />
Nach Ablauf der Wahlperiode am<br />
31. Oktober 2002 wurde das Präsidium<br />
der Rechtsanwaltskammer in<br />
der Vorstandssitzung vom 13. November<br />
2002 wie folgt gewählt:<br />
� Präsident:<br />
RA Dr. Dieter Finzel, Hamm<br />
� Vizepräsident:<br />
RA Dietrich Meißner, Bielefeld<br />
� Vizepräsident:<br />
RA Dr. Wilhelm Krekeler,<br />
Dortmund<br />
Zum Schluss noch einen Hinweis in<br />
eigener Sache: Die nächste Kammerversammlung<br />
findet statt am Mittwoch,<br />
2. April 2003, 16.30 Uhr, im<br />
Mercure Hotel in Hamm. Ich lade<br />
Sie alle, verehrte Kolleginnen und<br />
Kollegen, bereits heute zu dieser<br />
Kammerversammlung ein. Herr<br />
Micha Guttmann, Redakteur des<br />
Westdeutschen Rundfunks, wird uns<br />
nahebringen, warum gutes Deutsch<br />
auch für Rechtsanwälte nicht standeswidrig<br />
ist.<br />
Ich könnte mir vorstellen, dass sein<br />
Vortrag für uns amüsant und lehrreich<br />
zugleich sein wird. Es ist nämlich ein<br />
weit verbreiteter Irrtum unserer<br />
Zunft, anzunehmen, nur derjenige sei<br />
intelligent, der sich nicht klar ausdrückt.<br />
Nach wie vor gilt: Wer etwas<br />
Wichtiges zu sagen hat, macht kurze<br />
Sätze.<br />
� Schriftführerin:<br />
RAin Kornelia Urban, Dortmund<br />
� Schatzmeister:<br />
RA Dr. Ulrich Wessels, Münster<br />
Die Kollegen Dr. Dieter Finzel,<br />
Dietrich Meißner und Dr. Ulrich<br />
Wessels wurden damit in ihren bisherigen<br />
Ämtern bestätigt. Der bisherige<br />
Schriftführer, Herr Kollege Dr. Wilhelm<br />
Krekeler, wurde zum Vizepräsidenten<br />
und Frau Kollegin Kornelia<br />
Urban zur Schriftführerin gewählt.<br />
Der bisherige Vizepräsident Dr. Leo<br />
Ich wünsche Ihnen, verehrte Kolleginnen<br />
und Kollegen, frohe und<br />
gesegnete Weihnachtsfeiertage, Erholung<br />
vom Stress des Alltags, eine<br />
geruhsame Zeit „zwischen den Jahren“<br />
und einen guten und erfolgreichen<br />
Start in ein hoffentlich friedvolles<br />
2003!<br />
Ihr<br />
Dr. Dieter Finzel<br />
Präsident<br />
Neuwahl des Präsidiums der RAK Hamm<br />
Neuwahl des Präsidiums der RAK Hamm<br />
Elsbernd, Münster, ist mit Ablauf seiner<br />
Wahlzeit zum 31. Oktober 2002<br />
aus dem Kammervorstand ausgeschieden.<br />
Frau Kollegin Urban ist seit 1984 zur<br />
Rechtsanwaltschaft zugelassen und ist<br />
Fachanwältin für Familienrecht. Seit<br />
dem 1. April 1995 ist sie Mitglied des<br />
Vorstands der Rechtsanwaltskammer<br />
Hamm.<br />
Dr. Dieter Finzel Dietrich Meißner Dr. Wilhelm Krekeler Kornelia Urban Dr. Ulrich Wessels<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
5
Die Abtretung der anwaltlichen Honorar-<br />
Die Abtretung der anwaltlichen Honorarforderung<br />
an einen Rechtsanwalt<br />
forderung an einen Rechtsanwalt<br />
Rechtsanwältin Kristina Schmitz,<br />
Dortmund<br />
I. Vorbemerkung<br />
Die Verschwiegenheitspflicht gehört<br />
zu den Grundpflichten des Rechtsanwalts.<br />
Sie wird zum Teil als eine der<br />
„tragenden Säulen des Anwaltsberufs<br />
schlechthin“ bezeichnet, da sie die<br />
Grundlage bildet für einen absolut<br />
offenen und rückhaltlosen Informationsaustausch<br />
des Mandanten mit seinem<br />
Rechtsanwalt. 1<br />
Es ist jedoch allgemein anerkannt,<br />
dass der Rechtsanwalt, der seinen ihm<br />
streitig gemachten Honoraranspruch<br />
gerichtlich geltend macht, von der<br />
Verschwiegenheitspflicht befreit ist. 2<br />
Dem berechtigten Honoraranspruch<br />
des Rechtsanwalts gebührt insoweit<br />
der Vorzug vor der Pflicht zur Verschwiegenheit,<br />
da der Mandant durch<br />
seine Zahlungsverweigerung den<br />
Interessenkonflikt selbst verursacht. 3<br />
Sowohl der Rechtsanwalt als auch die<br />
Rechtsordnung insgesamt haben ein<br />
berechtigtes Interesse daran, dass auch<br />
Ansprüche beruflich zum Schweigen<br />
Verpflichteter gegen ihre Mandanten<br />
durchsetzbar bleiben. 4<br />
Zwar ist auch die grundsätzliche<br />
Zulässigkeit der Abtretung eines<br />
anwaltlichen Honoraranspruchs allgemein<br />
anerkannt. Uneinigkeit herrscht<br />
aber insbesondere bei der Frage, unter<br />
welchen Voraussetzungen eine derartige<br />
Abtretung an einen anderen<br />
Rechtsanwalt zulässig ist.<br />
Im Folgenden soll untersucht werden,<br />
unter welchen Voraussetzungen eine<br />
Gebührenabtretung an einen anderen<br />
Rechtsanwalt berufsrechtlich zulässig<br />
ist, was der Zessionar in der mündlichen<br />
Verhandlung vortragen darf und<br />
schließlich, ob der Zedent in der<br />
mündlichen Verhandlung als Zeuge<br />
zur Verfügung steht.<br />
6<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
II. Abtretung einer Honorarforderung<br />
an einen Rechtsanwalt?<br />
Es ist zunächst festzustellen, dass die<br />
Abtretung einer anwaltlichen<br />
Honorarforderung zwangsläufig mit<br />
einer Verletzung der Verschwiegenheitspflicht<br />
verbunden ist, da schon<br />
der Umstand, dass jemand einen<br />
Rechtsanwalt beauftragt hat, von der<br />
Verschwiegenheitspflicht erfasst wird. 5<br />
Davon abgesehen ist der Zedent<br />
jedoch nach § 402 BGB zur umfassenden<br />
Weitergabe aller erlangten Kenntnisse<br />
und Unterlagen an den Zessionar<br />
verpflichtet.<br />
Vor dem Inkrafttreten des Gesetzes<br />
zur Neuordnung des Berufsrechts der<br />
Rechtsanwälte und der Patentanwälte<br />
vom 2. September 1994 war daher<br />
nach der Rechtsprechung des BGH 6<br />
die Abtretung der Honorarforderung<br />
eines Rechtsanwalts ohne Zustimmung<br />
des Mandanten wegen der<br />
damit nach § 402 BGB verbundenen<br />
umfassenden Informationspflicht in<br />
der Regel gemäß § 134 BGB i.V.m.<br />
§ 203 StGB nichtig. Der BGH hat<br />
seine Rechtsprechung dabei auch auf<br />
solche Fälle erstreckt, in denen Abtretungsempfänger<br />
ein Rechtsanwalt ist. 7<br />
Mit der Berufsrechtsnovelle 1994 hat<br />
der Gesetzgeber in § 49 b Abs. 4<br />
BRAO die Abtretung von Honoraransprüchen<br />
gesetzlich geregelt: Der<br />
Rechtsanwalt, der eine fremde anwaltliche<br />
Gebührenforderung erwirbt,<br />
wird gem. § 49 b Abs. 4 Satz 1 BRAO<br />
ausdrücklich zur Verschwiegenheit<br />
verpflichtet. Nach Satz 2 ist die<br />
Abtretung von Gebührenforderungen<br />
oder die Überlassung ihrer Einziehung<br />
an einen nicht als Rechtsanwalt<br />
zugelassenen Dritten unzulässig, es sei<br />
denn die Forderung ist rechtskräftig<br />
festgestellt, ein erster Vollstreckungsversuch<br />
ist fruchtlos ausgefallen und<br />
der Rechtsanwalt hat die ausdrückliche,<br />
schriftliche Einwilligung des<br />
Mandanten eingeholt.<br />
§ 49 b Abs. 4 BRAO knüpft an die<br />
Abtretung der Honorarforderung an<br />
einen Rechtsanwalt keine besonderen<br />
Voraussetzungen. Daher stellt sich<br />
nun die Frage, wie sich diese Bestimmung<br />
zur früheren Rechtsprechung<br />
verhält, wonach auch die Zession an<br />
einen Rechtsanwalt die Einwilligung<br />
des Mandanten voraussetzte. Bleibt es<br />
auch weiterhin bei diesem Zustimmungserfordernis<br />
oder sind Abtretungen<br />
von Honorarforderungen an<br />
Rechtsanwälte nunmehr grundsätzlich<br />
unbeschränkt zulässig?<br />
Der BGH hat zur Problematik dieser<br />
erst seit dem Jahre 1994 in Kraft<br />
befindlichen Vorschrift bislang noch<br />
nicht Stellung nehmen müssen.<br />
1. Teilweise wird darauf hingewiesen,<br />
dass es nicht das Ziel des § 49 b<br />
Abs. 4 BRAO sei, den Schutz der<br />
Mandantengeheimnisse abzusenken,<br />
weshalb es folglich dabei verbleibe,<br />
dass eine Mitteilung von Geheimnissen<br />
auch im Rahmen eines Abtretungsvorgangs<br />
an einen Rechtsanwalt<br />
nur mit der Einwilligung des Mandanten<br />
zulässig sei. 8 Es dürfe insoweit<br />
nicht übersehen werden, dass auch die<br />
Weitergabe von vertraulichen Tatsachen<br />
an einen seinerseits schweigepflichtigen<br />
Rechtanwalt die Geheim-
haltungsinteressen des Mandanten<br />
berühren könne. 9 So werde bei einer<br />
Abtretung das Geheimhaltungsinteresse<br />
des Mandanten aufgrund der<br />
umfassenden Informationspflicht des<br />
§ 402 BGB weitaus schwerwiegender<br />
beeinträchtigt, als wenn der Rechtsanwalt<br />
seine Honorarforderung als Prozessbevollmächtigter<br />
selbst im Klagewege<br />
geltend machte, da es dort keinesfalls<br />
feststehe, dass im gerichtlichen<br />
Verfahren alle Einzelheiten zur<br />
Sprache kommen. 10 Dagegen sei der<br />
Rechtsanwalt bei einer Nichtzulassung<br />
der Abtretung aufgrund der<br />
eigenen Klagemöglichkeit keinesfalls<br />
rechtlos gestellt, sodass für eine<br />
Abtretung an einen anderen Rechtsanwalt<br />
auch keine Notwendigkeit<br />
bestehe. 11<br />
2. Nach anderer Auffassung erlaubt<br />
§ 49 b Abs. 4 Satz 1 BRAO die Zession<br />
an einen Rechtsanwalt dagegen<br />
ohne Einschränkungen, insbesondere<br />
auch ohne Zustimmung des Mandanten.<br />
12 Die damit verbundene Verletzung<br />
der Verschwiegenheitspflicht<br />
habe der Gesetzgeber zugelassen, da<br />
auch der Abtretungsempfänger der<br />
Verschwiegenheitspflicht unterliege. 13<br />
Damit sei ein Ausgleich gefunden<br />
worden zwischen dem Geheimhaltungsbedürfnis<br />
der Mandanten und<br />
dem Interesse des Rechtsanwalts an<br />
einer Realisierung der Honorarforderungen,<br />
beispielsweise bei einem Verkauf<br />
der Praxis. 14 Für die freie Übertragbarkeit<br />
spricht, dass dadurch der<br />
Rechtsverkehr unter Rechtsanwälten,<br />
insbesondere bei der Veräußerung<br />
einer Kanzlei, erheblich erleichtert<br />
würde.<br />
Für denjenigen, der sich erstmalig mit<br />
der Problematik der Honorarabtretung<br />
an einen Rechtsanwalt beschäftigt,<br />
liegt es nahe, diese Vorschrift im<br />
Wege eines Umkehrschlusses aus<br />
§ 49 b Abs. 4 Satz 2 BRAO so zu<br />
verstehen, dass die in dem vorausgehenden<br />
Satz angesprochene Abtretung<br />
an Rechtsanwälte, für die keine derartig<br />
engen Zulässigkeitsvoraussetzungen<br />
angeführt werden, grundsätzlich<br />
zulässig ist, und auch der Gesetzgeber<br />
diese Regelung so verstanden wissen<br />
Die Abtretung der anwaltlichen Honorarforderung<br />
wollte. Hätte der Gesetzgeber, der ja<br />
gerade mit der Einführung des § 49 b<br />
Abs. 4 BRAO die Honorarabtretung<br />
an einen anderen Rechtsanwalt<br />
erleichtern wollte, diese Abtretung<br />
anwaltlicher Honorarforderungen an<br />
die Zustimmung des Mandanten<br />
knüpfen wollen, hätte er dies ausdrücklich<br />
regeln können und sich<br />
nicht darauf verlassen, dass die Voraussetzungen<br />
für diese Abtretung an<br />
einen Rechtsanwalt durch die Rechtsprechung<br />
geregelt werden.<br />
Auch nach dem Willen des Gesetzgebers<br />
soll es für die Wirksamkeit der<br />
Abtretung einer Honorarforderung<br />
ausreichen, den Zessionar ebenfalls<br />
der Schweigepflicht zu unterwerfen.<br />
So beruht die Fassung des § 49 b<br />
Abs. 4 BRAO auf der Beschlussempfehlung<br />
und dem Bericht des Rechtsausschusses<br />
des Deutschen Bundestages<br />
vom 24.05.1994 15 , in dessen<br />
Begründung unter Bezugnahme auf<br />
die Entscheidungen des BGH vom<br />
25.03.1993 16 und 13.05.1993 17 festgestellt<br />
wird, dass eine Abtretung von<br />
anwaltlichen Gebührenforderungen<br />
im Hinblick auf § 134 BGB nur wirksam<br />
sei, wenn entweder der Rechtsanwalt<br />
die Zustimmung des Mandanten<br />
zur Weitergabe von Informationen<br />
aus dem Mandatsverhältnis einholt<br />
oder Zessionar und Zedent denselben<br />
Schweigepflichten unterworfen sind.<br />
Dieser Forderung des BGH wurde<br />
nach der Begründung des Rechtsausschusses<br />
mit der veränderten Fassung<br />
des § 49 b Abs. 4 BRAO klarstellend<br />
Rechnung getragen. 18<br />
Da somit mit der Einführung des<br />
§ 49 b Abs. 4 Satz 1 BRAO Zedent<br />
und Zessionar denselben Schweigepflichten<br />
unterworfen sind, liegen die<br />
Voraussetzungen für eine wirksame<br />
Forderungsübertragung ohne Einwilligung<br />
des Mandanten vor.<br />
III. Was kann der Zessionar in der<br />
mündlichen Verhandlung vortragen?<br />
Den Zedenten treffen bei der Abtretung<br />
die umfassenden Informationspflichten<br />
aus § 402 BGB, d. h. er ist<br />
verpflichtet, sämtliche erlangten<br />
Kenntnisse und Unterlagen an den<br />
Zessionar weiterzugeben.<br />
Fraglich ist jedoch, was der nun<br />
umfassend informierte Zessionar bei<br />
der gerichtlichen Geltendmachung des<br />
Honoraranspruchs im Rahmen der<br />
mündlichen Verhandlung vortragen<br />
darf, ohne gegen die ihm gemäß<br />
§ 49 b Abs. 4 Satz 1 BRAO obliegende<br />
Schweigepflicht zu verstoßen.<br />
Es ist allgemein anerkannt, dass ein<br />
Rechtsanwalt im Honorarprozess<br />
gegen seinen Mandanten Tatsachen<br />
offenbaren darf, soweit er die für den<br />
Mandanten erbrachte Tätigkeit zur<br />
Schlüssigkeit seiner Honorarklage<br />
darlegen muss. 19<br />
Auch insoweit entfällt jedoch das<br />
Geheimhaltungsinteresse des Mandanten<br />
nicht. Es tritt vielmehr lediglich<br />
hinter dem Vermögensinteresse<br />
des Rechtsanwaltes zurück, dem<br />
gerade aus der Sphäre des Mandanten<br />
Gefahr droht. 20 Daher gilt im Hinblick<br />
auf das noch bestehende Geheimhaltungsinteresse<br />
des Mandanten nach<br />
dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />
als selbstverständliche Einschränkung,<br />
dass von dem Rechtsanwalt im<br />
Prozess nur soviel vorgetragen werden<br />
darf, wie zur Erfüllung seiner<br />
Darlegungs- und Beweislast notwendig<br />
ist. 21<br />
Diese Grundsätze sind auch auf den<br />
Zessionar anzuwenden, der nun mit<br />
der Einführung des § 49 b Abs. 4 Satz<br />
1 BRAO derselben Verschwiegenheitsverpflichtung<br />
unterworfen ist wie<br />
der abtretende Rechtsanwalt. Auch<br />
der Zessionar muss im Prozess alles<br />
zur Erfüllung seiner Darlegungs- und<br />
Beweislast Notwendige vortragen<br />
dürfen, da für ihn anderenfalls die<br />
gerichtliche Geltendmachung der<br />
abgetretenen Forderung nicht möglich<br />
ist, und die Abtretung, deren generelle<br />
Zulässigkeit allgemein anerkannt ist,<br />
sonst wirtschaftlich sinnlos wäre.<br />
Dem immer noch bestehenden<br />
Geheimhaltungsbedürfnis des Man-<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
7
Die Abtretung der anwaltlichen Honorarforderung<br />
danten wird dadurch Rechnung getragen,<br />
dass auch der Zessionar die<br />
Grenze zur Unverhältnismäßigkeit<br />
nicht überschreiten darf und folglich<br />
besorgt sein muss, im Prozess nicht<br />
mehr vorzutragen, als zur Begründung<br />
der Klage erforderlich ist.<br />
IV. Darf der abtretende Rechtsanwalt<br />
als Zeuge aussagen?<br />
Fraglich ist schließlich noch, ob der<br />
abtretende Rechtsanwalt in dem<br />
Honorarprozess des Zessionars als<br />
Zeuge aussagen darf.<br />
Die Frage der Auswirkungen der<br />
Abtretung auf die Verschwiegenheitspflicht<br />
des abtretenden Rechtsanwalts<br />
ist in § 49 b Abs. 4 Satz 1 BRAO<br />
nicht geregelt. Die anwaltliche<br />
Schweigepflicht besteht nach § 2<br />
Abs. 2 BerufsO auch nach Beendigung<br />
des Mandats fort, sodass auch<br />
nach einer Abtretung unverändert von<br />
einer Verschwiegenheitspflicht des<br />
Zedenten auszugehen ist.<br />
Auch hier könnte jedoch eine Ausnahme<br />
von der Verschwiegenheitspflicht<br />
zu machen sein. Allerdings<br />
sind Ausnahmen von der Verschwiegenheitspflicht,<br />
wie soeben dargelegt,<br />
mit Rücksicht auf das noch bestehende<br />
Geheimhaltungsinteresse des<br />
Mandanten nach dem Grundsatz der<br />
Verhältnismäßigkeit nur in engen<br />
Grenzen zulässig.<br />
Der abtretende Rechtsanwalt ist nach<br />
der erfolgten Abtretung rechtlich<br />
nicht mehr Inhaber der Forderung,<br />
sodass das Argument, dem Vermögensinteresse<br />
des Rechtsanwaltes<br />
gebühre im Hinblick auf seinen<br />
Honoraranspruch der Vorzug vor der<br />
Verschwiegenheitspflicht, nicht mehr<br />
greift. Man könnte jedoch einwenden,<br />
allein der Gesichtspunkt, dass nach<br />
einer Forderungsabtretung der<br />
frühere Gläubiger bei der gerichtlichen<br />
Durchsetzung der Forderung als<br />
Zeuge zur Verfügung steht, sei vielfach<br />
Hauptmotiv derartiger Abtretungen.<br />
8<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Zunächst sind jedoch derartige prozesstaktische<br />
Gründe nicht als entscheidendes<br />
Hauptmotiv einer<br />
Honorarabtretung anzusehen, da insbesondere<br />
auch der bereits erwähnten<br />
Erleichterung des Rechtsverkehrs,<br />
etwa bei dem Verkauf einer Anwaltskanzlei,<br />
erhebliche Bedeutung<br />
zukommt.<br />
Des Weiteren verbessert eine Zeugenaussage<br />
des abtretenden Rechtsanwalts<br />
die rechtliche Position des Zessionars<br />
auch nicht entscheidend, da<br />
ein bloßer Rollentausch bei richtig<br />
verstandener Beweiswürdigung keine<br />
rechtlichen Vorteile gewährt.<br />
Auch einer Parteierklärung kann,<br />
selbst wenn sie außerhalb einer förmlichen<br />
Parteivernehmung erfolgt ist,<br />
im Rahmen der Würdigung des<br />
gesamten Inhalts der Verhandlung<br />
und des Ergebnisses einer Beweisaufnahme<br />
der Vorzug vor den Bekundungen<br />
eines Zeugen gegeben werden,<br />
sodass die formale Stellung des früheren<br />
Forderungsinhabers als Zeuge bei<br />
der Beweiswürdigung von untergeordneter<br />
Bedeutung ist. 22<br />
Da der Zessionar aufgrund der Informationspflicht<br />
des § 402 BGB von<br />
dem abtretenden Rechtsanwalt über<br />
sämtliche Einzelheiten umfassend<br />
informiert wird und in der mündlichen<br />
Verhandlung alles Erforderliche<br />
vortragen darf, ist somit für die<br />
gerichtliche Geltendmachung der<br />
Honorarforderung eine Zeugenaussage<br />
des abtretenden Rechtsanwalts<br />
weder erforderlich noch stellt sie ihn<br />
im Rahmen der Beweiswürdigung<br />
besser.<br />
Nach alledem besteht keine Notwendigkeit,<br />
erneut eine Ausnahme von<br />
der Verschwiegenheitspflicht zuzulassen<br />
und dem abtretenden Rechtsanwalt<br />
zu gestatten, als Zeuge im<br />
Honorarprozess des Zessionars auszusagen.<br />
V. Zusammenfassung<br />
Nach der Einführung des § 49 b<br />
Abs. 4 BRAO ist die Zession an einen<br />
Rechtsanwalt nun ohne Einschränkungen,<br />
insbesondere auch ohne<br />
Zustimmung des Mandanten, zulässig.<br />
Der Zessionar darf, ebenso wie der<br />
Rechtsanwalt, der seinen eigenen<br />
Honoraranspruch gerichtlich geltend<br />
macht, alles vortragen, was die ihm<br />
obliegende Darlegungspflicht im Prozess<br />
erfordert, darf aber andererseits<br />
auch nicht mehr offenbaren, als zur<br />
Klagebegründung notwendig ist.<br />
Eine Ausnahme von der anwaltlichen<br />
Schweigepflicht, die es dem abtretenden<br />
Rechtsanwalt gestattet, in dem<br />
Honorarprozess des Zessionars als<br />
Zeuge auszusagen, ist nicht zuzulassen.<br />
1) Feuerich/Braun, BRAO, 5. Aufl. 2000, § 43<br />
a Rn.12<br />
2) BGH NJW 1993, 1640; Henssler/Prütting-<br />
Eylmann, BRAO, § 43 a Rn. 64<br />
3) Hartung/Holl-Hartung, Anwaltliche<br />
Berufsordnung, 2. Aufl. 2001, § 2 BerufsO<br />
Rn. 32<br />
4) LG Hamburg NJW 1992, 843<br />
5) Hartung/Holl-Hartung, § 2 BerufsO Rn. 29<br />
6) BGH NJW 1993, 1638<br />
7) BGH NJW 1993, 1912; BGH NJW 1993,<br />
2795f<br />
8) Berger, NJW 1995, 1407<br />
9) Berger, NJW 1995, 1407<br />
10) Prechtel, NJW 1997, 1815, 1816<br />
11) Prechtel, NJW 1997, 1815<br />
12) Jessnitzer/Blumberg, Bundesrechtsanwaltsordnung,<br />
9. Aufl. 2000, § 49 b Rn. 7;<br />
Henssler/Prütting-Eylmann, § 43 a Rn. 62<br />
13) Hartung/Holl-Hartung, § 2 BerufsO Rn. 29<br />
14) Jessnitzer/Blumberg, § 49 b Rn. 7<br />
15) BT-Dr 12/7656, S. 49<br />
16) BGH NJW 1993, 1638<br />
17) BGH NJW 1993, 1912<br />
18) BT-Dr 12/7656, S. 49<br />
19) Römermann/Hartung, Anwaltliches<br />
Berufsrecht 2002, § 16 Rn. 6<br />
20) BGH NJW 1993, 1640<br />
21) Henssler/Prütting-Eylmann, § 43 a Rn. 64<br />
22) BGH NJW-RR 1990, 1061; BGH NJW<br />
1993, 1640
Treffen mit den Vorsitzenden der Anwaltvereine<br />
Treffen mit den Vorsitzenden der Anwaltvereine<br />
Das traditionelle Herbsttreffen des<br />
Vorstandes der Rechtsanwaltskammer<br />
mit den Vorsitzenden und Vertretern<br />
der Anwaltvereine fand in diesem Jahr<br />
am 11. September in Hamm statt.<br />
Präsident Dr. Finzel konnte insgesamt<br />
29 Teilnehmer begrüßen.<br />
Ganz oben auf der Tagesordnung<br />
stand die Diskussion zur Reform des<br />
anwaltlichen Gebührenrechts. Es<br />
bestand Einigkeit unter den Teilnehmern,<br />
dass die Anwaltschaft das<br />
Scheitern des Gesetzgebungsverfahrens<br />
zum Rechtsanwaltsvergütungsgesetz<br />
nicht hinnehmen kann. Nachdrücklich<br />
wurde die Meinung vertreten,<br />
dass das RVG in der von der<br />
Kommission vorgelegten Form in der<br />
neuen Legislaturperiode möglichst<br />
zügig verabschiedet werden muss. In<br />
diesem Zusammenhang schloss sich<br />
der Teilnehmerkreis dem im Kammer-<br />
Report <strong>Nr</strong>. 4/2002 vom 10. September<br />
2002 veröffentlichten Antwortschreiben<br />
des Präsidenten an die Bundesjustizministerin<br />
vom 5. Juli 2002 an.<br />
Die Teilnehmer lehnten auch die<br />
Neuregelung des § 174 ZPO ab,<br />
wonach Frankierkosten zur Rücksendung<br />
des EB’s künftig vom<br />
Rechtsanwalt zu verauslagen sind. Es<br />
bestand jedoch Einigkeit, dass diese<br />
Kosten an die Mandantschaft weitergegeben<br />
werden können und sich in<br />
diesem Zusammenhang die Frage<br />
stellt, ob diese Kosten möglicherweise<br />
von den Gerichtskosten gedeckt sind.<br />
Dr. Finzel berichtete sodann über eine<br />
Anweisung des Bezirksrevisors beim<br />
LAG Hamm, wonach die per Telefax<br />
bei Gericht eingehenden Schriftsätze<br />
mit Kosten zu belegen seien. Die<br />
Kammer Hamm habe daraufhin ein<br />
Kurzgutachten der Bundesrechtsanwaltskammer<br />
eingeholt, welches zu<br />
dem Ergebnis gelangt sei, dass ein einschlägiger<br />
Kostentatbestand im GKG<br />
nicht existiere. Das Problem habe sich<br />
zwischenzeitlich erledigt, da der<br />
Justizminister NRW die Anordnung<br />
des Bezirksrevisors aufgehoben und<br />
mitgeteilt habe, auch in Zukunft seien<br />
keinerlei Aktivitäten in diese Richtung<br />
geplant.<br />
Weiter wurde der neu eingeführte<br />
§ 14 Abs. 1 a UStG diskutiert,<br />
wonach die nach dem 30.07.2002 ausgestellten<br />
Anwaltsrechnungen die<br />
vom Finanzamt erteilte Steuernummer<br />
enthalten müssen. Hierzu wird<br />
auf den Beitrag im KammerReport<br />
<strong>Nr</strong>. 4/2002, S. 31 verwiesen.<br />
Breiten Raum nahm auch die Diskussion<br />
zum Stand der Juristenausbildungsreform<br />
in Anspruch. Es<br />
bestand Einigkeit, dass die Anwaltschaft<br />
eingebunden werden muss und<br />
hierzu auch bereit ist. Dies gilt<br />
sowohl für eine qualitativ hochwertige<br />
Anwaltsausbildung als auch die<br />
Mitwirkung bei der Bestimmung der<br />
Prüfungsinhalte. Insoweit bedürfe es<br />
eines klaren und eindeutigen Konzepts<br />
zu Kosten und Inhalt der<br />
anwaltsorientierten Ausbildung.<br />
Unter dem Tagesordnungspunkt<br />
„anwaltliche Werbung“ wurde ein<br />
wettbewerbsrechtliches Verfahren des<br />
Anwaltvereins Münster diskutiert. Es<br />
geht um die Zulässigkeit anwaltlicher<br />
Werbung auf dem Deckblatt<br />
eines Telefonbuchs. Nach Auffassung<br />
des Vorstandes der Rechtsanwaltskammer<br />
ist eine solche Werbung<br />
unzulässig.<br />
Dr. Finzel berichtete sodann über die<br />
Beschlüsse der 4. Sitzung und die<br />
vorgesehene Beschlussfassung der<br />
5. Sitzung der 2. Satzungsversammlung<br />
und wies in diesem Zusammenhang<br />
darauf hin, dass in dieser 5. Sitzung<br />
über die Einführung eines<br />
Fachanwalts für Versicherungsrecht<br />
beschlossen werde.<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
9
Treffen mit den Vorsitzenden der Anwaltvereine<br />
Abschließend wurden noch Fragen<br />
des Ausbildungswesens, der Berufshaftpflichtversicherung,<br />
der Fortbildungsnachweise<br />
nach § 15 FAO diskutiert<br />
sowie die praktischen Aus-<br />
Am 3. September 2002 fand in Münster<br />
das traditionelle Treffen der Präsidien<br />
und Geschäftsführungen der<br />
Steuerberaterkammer Westfalen-<br />
Lippe und der Rechtsanwaltskammer<br />
Hamm statt.<br />
Auf der umfangreichen Tagesordnung<br />
standen u. a. ein Erfahrungsaustausch<br />
zur Übernahme des Zulassungsgeschäfts,<br />
die Harmonisierung<br />
der Berufsrechte, das Rechtsberatungsgesetz<br />
und die Angabe der<br />
Steuernummer auf Gebührenrechnungen.<br />
Ebenso wie die Rechtsanwaltskammern<br />
haben nunmehr auch die Steuerberaterkammern<br />
das Zulassungsgeschäft<br />
(dort: „Bestellungs- und Anerkennungsverfahren“)<br />
übernommen.<br />
Die Kammer Hamm konnte hier aus<br />
mehrjähriger Erfahrung nützliche<br />
Hinweise für das Verfahren geben. Im<br />
Jahre 2001 sind von der Steuerberaterkammer<br />
Westfalen-Lippe bereits 185<br />
Bestellungen vorgenommen worden –<br />
mit steigender Tendenz.<br />
10<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
wirkungen der Änderung der unterhaltsrechtlichenKindergeldanrechnung<br />
nach § 1612 b Abs. 5 BGB.<br />
Das Treffen schloss mit einem<br />
gemeinsamen Abendessen. Es bestand<br />
Einigkeit, dass der Gedankenaus-<br />
Die Harmonisierung der Berufsrechte<br />
geht auf eine gemeinsame<br />
Initiative mehrerer Kammern zurück.<br />
Es wurde ein Arbeitskreis gegründet,<br />
dem Vertreter der BRAK, der Bundessteuerberaterkammer,<br />
der Wirtschaftsprüferkammer<br />
und der Patentanwaltskammer<br />
angehören. Die Überlegungen<br />
gehen dahin, die Berufsrechte<br />
der einzelnen Berufsgruppen in<br />
einem für alle verbindlichen „Allgemeinen<br />
Teil“ zusammenzuführen und<br />
die auf den einzelnen Berufsstand<br />
zugeschnittenen Regelungen einem<br />
für den jeweiligen Berufsstand geltenden<br />
„Besonderen Teil“ zu überlassen.<br />
Lebhaft diskutiert wurde das Rechtsberatungsgesetz.<br />
Hier ging es insbesondere<br />
um die Grenzen der Rechtsberatungsbefugnis<br />
und eine mögliche<br />
Öffnung zugunsten der Angehörigen<br />
anderer, hier insbesondere der steuerberatenden<br />
und wirtschaftsprüfenden<br />
Berufe. In diesem Zusammenhang<br />
wurde auch die geschäftsmäßige<br />
Testamentsvollstreckung durch einen<br />
Steuerberater erörtert. Nach der<br />
Rechtsprechung des OLG Hamm<br />
liegt hierin ein Verstoß gegen das<br />
tausch zwischen den Anwaltvereinen<br />
einerseits und dem Vorstand der<br />
Rechtsanwaltskammer andererseits<br />
nützlich und zweckmäßig ist und deshalb<br />
auch in Zukunft fortgesetzt werden<br />
sollte.<br />
Meinungsaustausch mit den Vertretern<br />
Meinungsaustausch mit den Vertretern<br />
der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe<br />
der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe<br />
Rechtsberatungsgesetz. Seitens der<br />
Vertreter der RAK Hamm wurde die<br />
Ansicht vertreten, dem Bedürfnis des<br />
rechtsuchenden Publikums nach einer<br />
„Rundumberatung“ könne durch<br />
interdisziplinäre Zusammenschlüsse<br />
am besten entsprochen werden.<br />
Unzulässig wäre es allerdings, Steuerberater<br />
über die Anstellung eines<br />
Rechtsanwalts umfassend rechtsberatende<br />
Leistungen erbringen zu lassen.<br />
Ein angestellter Rechtsanwalt erweitere<br />
die Rechtsberatungsbefugnis<br />
eines Steuerberaters nicht.<br />
Zur Angabe der Steuernummer auf<br />
Gebührenrechnungen wurde der<br />
teilweise streitige Meinungsstand diskutiert.<br />
Dies nur auszugsweise. Einhellig<br />
bestand die Auffassung, dass das<br />
intensiv und in harmonischer Atmosphäre<br />
geführte Gespräch auch in<br />
Zukunft fortgesetzt werden soll.
Berufstracht vor Gericht<br />
Berufstracht vor Gericht<br />
– Robe, weißes Hemd und<br />
weißer Binder? –<br />
Nach Aufhebung der Singularzulassung<br />
treten nun auch bislang erstinstanzlich<br />
tätige Kollegen beim hiesigen<br />
Oberlandesgericht auf. Dies ist<br />
offenbar Anlass für die wiederholt an<br />
die Kammer gerichtete Anfrage von<br />
Richterseite, ob das Berufsrecht eine<br />
bestimmte „Berufstracht“ vorschreibt,<br />
bejahendenfalls in welcher Form.<br />
Dabei wurde wiederholt darauf hingewiesen,<br />
dass nicht wenige Kollegen<br />
zwar die Robe tragen, darunter aber<br />
„bunt gewandet“ sind.<br />
Wir sind der Frage nachgegangen und<br />
zu folgendem Ergebnis gelangt:<br />
§ 20 BORA lautet:<br />
„Der Rechtsanwalt trägt vor Gericht<br />
als Berufstracht die Robe, soweit das<br />
üblich ist. Eine Berufspflicht zum<br />
Erscheinen in Robe besteht beim<br />
Amtsgericht in Zivilsachen nicht.“<br />
Ermächtigungsgrundlage des § 20<br />
BORA ist § 59 b Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 6 c<br />
BRAO, wonach durch Satzung das<br />
Tragen der Berufstracht näher geregelt<br />
werden kann. § 59 b Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 6 c<br />
BRAO wurde mit dem Gesetz zur<br />
Neuordnung des Berufsrechts der<br />
Rechtsanwälte und Patentanwälte<br />
vom 2. September 1994 (BGBl. I<br />
2278) eingefügt. Nach ganz h. M.<br />
wurde die Pflicht zum Tragen einer<br />
Berufstracht damit aus dem Regelungskomplex<br />
„GVG und gerichtliches<br />
Verfahren“, dem es bislang zugeordnet<br />
wurde (vgl. BVerfG NJW<br />
1970, 851, 852), herausgelöst und dem<br />
Regelungskomplex „Recht der<br />
Anwaltschaft“ zugeordnet (Feuerich /<br />
Braun, § 20 BO Rdnr. 2; Holl in Hartung<br />
/ Holl, § 20 BerufsO Rdnr. 30;<br />
Albers in Baumbach / Lauterbach,<br />
§ 176 GVG Rdnr. 4). Der Bundesgesetzgeber<br />
habe, so die Argumentation,<br />
damit von seiner konkurrierenden<br />
Gesetzgebungskompetenz gem. Artikel<br />
74 Abs. 1 <strong>Nr</strong>. 1 GG („Gerichtsverfassung,<br />
das gerichtliche Verfahren“)<br />
Gebrauch gemacht, deshalb sei<br />
für evtl. existierende landesrechtliche<br />
Ausführungsbestimmungen des GVG,<br />
die die Berufstracht betreffen, kein<br />
Raum mehr (Koch in Henssler / Prütting,<br />
§ 1 Rdnr. 79; Holl in Hartung /<br />
Holl, § 20 BerufsO Rdnr. 30; Feuerich /<br />
Braun, § 20 BO Rdnr. 2).<br />
Hieraus folgt:<br />
Beim Amtsgericht in Zivilsachen<br />
besteht gem. § 20 S. 2 BORA keine<br />
Berufspflicht zum Erscheinen in<br />
Berufstracht; anderslautende ältere<br />
Rechtsprechung (z. B. OLG Braunschweig,<br />
AnwBl. 1995, 371 „Braunschweiger<br />
Robenstreit“) oder Verwaltungsvorschriften<br />
sind überholt.<br />
Hieraus folgt des Weiteren:<br />
Im Übrigen, etwa beim LG und der<br />
im Instanzenzug höheren Gerichte,<br />
kommt es ausschließlich darauf an, ob<br />
das Tragen einer Berufstracht üblich<br />
ist. Kein sachlicher Anknüpfungspunkt<br />
für eine Üblichkeit soll dabei<br />
sein, ob das Gericht in Amtstracht<br />
erscheint (Holl in Hartung / Holl,<br />
§ 20 BerufsO Rdnr. 40).<br />
Entscheidend ist demnach, ob eine<br />
„Üblichkeit“ des Tragens einer<br />
Berufstracht festgestellt werden kann.<br />
Hierzu kann wohl auch auf „altes<br />
Recht“ (alte AV zum GVG etc.)<br />
zurückgegriffen werden, denn obwohl<br />
es verdrängt wurde, kann aus ihm<br />
eine dauernde und ständige Übung<br />
des Tragens einer Berufstracht abgelesen<br />
werden.<br />
Früher beruhte, so BVerfG, NJW<br />
1970, 851, die Pflicht zum Auftreten<br />
in Amtstracht auf vorkonstitutionellem<br />
Gewohnheitsrecht, zurückgehend<br />
auf § 89 des Preußischen Ausführungsgesetzes<br />
zum Deutschen<br />
Gerichtsverfassungsgesetz vom 24.<br />
April 1878. Die Bestimmung lautete:<br />
„Richter, Staatsanwälte und Gerichtsschreiber<br />
tragen in den öffentlichen<br />
Sitzungen eine von dem Justizminister<br />
zu bestimmende Amtstracht. Dieselbe<br />
Vorschrift findet Anwendung auf die<br />
in den öffentlichen Sitzungen der<br />
Oberlandesgerichte und Landgerichte<br />
auftretenden Rechtsanwälte.“<br />
Für Nordrhein-Westfalen bestimmte<br />
die Anordnung über die Amtstracht<br />
bei den ordentlichen Gerichten (AV d.<br />
JM vom 5. Februar 1963 (3152-I A.5)<br />
- JMBl. NRW S. 49 - ) Folgendes:<br />
„I. Personenkreis<br />
1. Zum Tragen einer Amtstracht sind<br />
berechtigt und verpflichtet:<br />
...<br />
c) Rechtsanwälte<br />
...<br />
II. Beschreibung der Amtstracht<br />
1. Die Amtstracht besteht aus einer<br />
Robe und einem Barett von<br />
schwarzer Farbe. Zur Amtstracht<br />
ist ein weißes Hemd mit einem<br />
weißen Langbinder zu tragen.<br />
Frauen tragen zur Amtstracht eine<br />
weiße Bluse, zu der eine weiße<br />
Schleife getragen werden kann.<br />
Rechtsanwälte und Urkundsbeamte<br />
der Geschäftsstelle können auch ein<br />
Hemd von unauffälliger Farbe tragen.<br />
2. An der Robe und am Barett wird<br />
ein Besatz getragen; er besteht<br />
...<br />
d) bei Rechtsanwälten aus Seide.<br />
...<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
11
Berufstracht vor Gericht<br />
III. Tragen der Amtstracht<br />
1. Die Amtstracht ist in allen zur Verhandlung<br />
und zur Verkündung<br />
einer Entscheidung bestimmten Sitzungen<br />
zu tragen. ... Rechtsanwälten<br />
ist das Tragen des Baretts freigestellt.<br />
...<br />
2. Die Amtstracht ist auch bei anderen<br />
richterlichen Amtshandlungen zu<br />
tragen, wenn es mit Rücksicht auf<br />
das Ansehen der Rechtspflege angemessen<br />
ist.<br />
3. Ob es angemessen ist, die Amtstracht<br />
zu tragen, bestimmt der die<br />
Amtshandlung leitende Richter.<br />
...<br />
12<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Demnach existieren Vorgaben, die<br />
lange Zeit als verbindliche Verpflichtung<br />
zum Tragen einer Berufstracht<br />
anerkannt worden sind. Dies ist Beleg<br />
dafür, dass eine längere tatsächliche<br />
Übung besteht, es also „üblich“ i. S. v.<br />
§ 20 S. 1 BORA ist, eine Berufstracht<br />
zu tragen.<br />
Zwischenergebnis:<br />
Da es üblich ist, besteht gem. § 20<br />
BORA die Pflicht, eine Berufstracht<br />
zu tragen (außer beim Amtsgericht in<br />
Zivilsachen).<br />
Damit bleibt noch zu klären, welche<br />
Kleidungsstücke der Berufstracht<br />
unterfallen. § 20 BORA bestimmt: „...<br />
trägt als Berufstracht die Robe ...“, so<br />
dass die Norm zwei Auslegungsmöglichkeiten<br />
zulässt:<br />
Einerseits könnte § 20 BORA abschließend<br />
sein, also die Berufstracht<br />
auf das Tragen einer Robe beschrän-<br />
Auszeichnungen und Ehrungen<br />
Auszeichnungen und Ehrungen<br />
Anwaltsjubiläen<br />
Ein besonderes Praxisjubiläum konnten feiern:<br />
40 Jahre Rechtsanwalt<br />
02. November Maria-Elisabeth Peters, Bad Salzuflen<br />
02. November Hans Beckmann, Marl<br />
20. November Klaus Petri, Lippstadt<br />
04. Dezember Paul-Heinrich Gothe, Bochum<br />
12. Dezember Herbert Söbke, Lennestadt<br />
ken. Die Wahl von Hemd und Krawatte<br />
wäre dann dem modischen<br />
Empfinden des Rechtsanwalts selbst<br />
überlassen. Andererseits könnte § 20<br />
S. 1 BORA lückenhaft sein, sodass für<br />
Hemd und Krawatte vorkonstitutionelles<br />
Gewohnheitsrecht / alte AV<br />
zum GVG etc. eingreifen könnten.<br />
Die Kommentierung schweigt hierzu.<br />
Man könnte sich auf den Standpunkt<br />
stellen: in dubio pro libertate – man<br />
könnte aber auch der Ansicht sein: in<br />
dubio pro dignitate. Und die Kontrollfrage<br />
könnte lauten: Welcher<br />
Richter trägt unter der Robe ein buntes<br />
Cowboyhemd?<br />
50 Jahre Rechtsanwalt<br />
25. September Wolfgang Schröpfer, Hüllhorst<br />
27. September Dr. Erhardt Weber, Bad Salzuflen<br />
22. Oktober Dr. Hermann Hallermann, Münster<br />
22. Oktober Dr. Heinz Dreismann, Münster<br />
31. Oktober Christoph Knapp, Dortmund<br />
03. Dezember Dr. Wilhelm Bergmann, Iserlohn<br />
Der Präsident hat die herzlichsten Glückwünsche des Kammervorstands übermittelt. Auch von hier aus wünschen<br />
wir noch einmal alles Gute, persönliches Wohlergehen und – soweit der Anwaltsberuf noch ausgeübt wird –<br />
weiterhin Freude am Beruf.
Auszeichnungen und Ehrungen<br />
Ehrung von Büroangestellten<br />
Der Präsident der Rechtsanwaltskammer Hamm hat den nachstehend genannten Büromitarbeiterinnen und<br />
-mitarbeitern für ihre langjährige treue Mitarbeit im Dienste der deutschen Anwaltschaft durch Überreichung einer<br />
Ehrenurkunde den Dank des Kammervorstands übermittelt:<br />
Herrn Bürovorsteher<br />
Horst Schmidt 35-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RAe Dr. Wessel pp., Paderborn<br />
Frau Bürovorsteherin<br />
Karin Seidel 25-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RAe Brückner pp., Essen<br />
Frau Bürovorsteherin<br />
Sigrid Kuhoff-Kunde 25-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RAe Cramer pp., Paderborn<br />
Herrn<br />
Andreas Mai 20-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RA Heiner Klausing, Altenberge<br />
Frau<br />
Cornelia Liese-Koch 20-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RAe Leibenath pp., Blomberg<br />
Frau Bürovorsteherin<br />
Monika Link 15-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RAe Filbrand pp., Ennepetal-Voerde<br />
Frau<br />
Birgit Wellmann 15-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RA Helmut P. Voß, Ladbergen<br />
Frau Bürovorsteherin<br />
Kornelia Manz 10-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RAe Schroeder pp., Lünen-Brambauer<br />
Namen und Nachrichten<br />
Namen und Nachrichten<br />
Wolfgang Gerhards zum<br />
neuen NRW-Justizminister<br />
berufen<br />
Ministerpräsident Peer Steinbrück hat<br />
am 12. November 2002 Wolfgang<br />
Gerhards zum neuen Justizminister<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
berufen. Der aus Mülheim an der<br />
Ruhr stammende 52 Jahre alte<br />
gelernte Verwaltungsrechtler hatte<br />
zuletzt das Amt des Finanzministers<br />
des Landes Sachsen-Anhalt inne.<br />
Als Verwaltungsrichter war Wolfgang<br />
Gerhards in Köln und Münster tätig,<br />
bevor er u. a. ständiger Vertreter des<br />
Ministers für Bundesangelegenheiten<br />
und Europa des Landes Rheinland-<br />
Pfalz und Chef der Staatskanzlei des<br />
Landes Sachsen-Anhalt wurde.<br />
Anschließend war er drei Jahre Stellvertretender<br />
Bundesgeschäftsführer<br />
der SPD in Bonn.<br />
Wolfgang Gerhards folgt Jochen<br />
Dieckmann nach, der das Amt seit<br />
März 1999 inne hatte und nun an die<br />
Spitze des Finanzministeriums NRW<br />
wechselt.<br />
Frau<br />
Angela Richert 10-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RAe Hüsemann pp., Schlangen<br />
Frau<br />
Gertrud Spengler 10-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RA Wolfgang A. Jehn, Bochum<br />
Frau<br />
Daniela Kasparek 10-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RAe Greine pp., Marl-Hüls<br />
Frau<br />
Silva Tasci 10-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RAe Rudolph pp., Siegen<br />
Frau<br />
Angelika Wehle 10-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RAe Rudolph pp., Siegen<br />
Frau<br />
Sylvia Niklaus 10-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RAe Rudolph pp., Siegen<br />
Frau<br />
Jeannine Schiecke 10-jähriges Dienstjubiläum<br />
Praxis RA Ulrich Hesse, Marl-Hüls<br />
W. Gerhards<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
13
Namen und Nachrichten<br />
Neuer Staatssekretär im<br />
Justizministerium NRW<br />
Neuer Staatssekretär im Justizministerium<br />
des Landes NRW ist Herr Dieter<br />
Schubmann-Wagner, dessen Vorgänger,<br />
Herr Dr. Christian Dästner,<br />
im Oktober dieses Jahres leider verstorben<br />
ist. Herr Dieter Schubmann-<br />
Wagner, geboren am 17. November<br />
1950 in Herford, ist verheiratet und<br />
hat zwei Kinder. Er begann seine<br />
Abschlussprüfung<br />
Sommer 2003<br />
Der schriftliche Teil der Abschlussprüfung<br />
Sommer 2003 in den AusbildungsberufenRechtsanwaltsfachangestellte/-r<br />
und Rechtsanwalts- und<br />
Notarfachangestellte/-r findet am<br />
Dienstag, 20.05.2003 (1. Tag) und<br />
Mittwoch, 21.05.2003 (2. Tag) statt.<br />
Anmeldeschluss: 12. März 2003<br />
(Ausschlussfrist). Eine Anmeldung<br />
kann nur mit den einheitlichen<br />
Anmeldeformularen erfolgen.<br />
Prüfungsbeginn ist jeweils 8.30 Uhr<br />
in den Klassenräumen der zuständigen<br />
Berufsschulen.<br />
Folgender Zeitplan ist vorgesehen:<br />
14<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
juristische Laufbahn im Jahre 1979 als<br />
Richter in der ordentlichen Gerichtsbarkeit,<br />
war Richter am Amtsgericht<br />
Bielefeld und Direktor am Amtsgericht<br />
Herford, sodann Referatsleiter<br />
in der Vertretung des Landes NRW<br />
beim Bund und zuletzt als Staatssekretär<br />
im Justizministerium des Landes<br />
Mecklenburg-Vorpommern tätig.<br />
Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />
1. Prüfungstag am 20. Mai 2003<br />
8.30 Uhr - 10.00 Uhr<br />
Rechtsanwaltsgebühren<br />
Gebühren- und Kostenrecht<br />
90 Minuten<br />
10.30 - 12.00 Uhr<br />
Recht, Wirtschafts- und Sozialkunde<br />
90 Minuten<br />
2. Prüfungstag am 21. Mai 2003<br />
8.30 Uhr - 10.00 Uhr<br />
Zivilprozessrecht<br />
Zivilprozessrecht und freiwillige<br />
Gerichtsbarkeit<br />
90 Minuten<br />
10.30 - 11.30 Uhr<br />
Rechnungswesen<br />
(Rechnen und Buchführung)<br />
60 Minuten<br />
Die schriftliche Prüfung im Fach<br />
„Fachbezogene Informationsverarbeitung“<br />
findet in einem Zeitraum<br />
von einer Woche nach der schriftlichen<br />
Abschlussprüfung statt. Der<br />
Termin wird vom zuständigen Prü-<br />
D. Schubmann-Wagner<br />
fungsausschuss in Absprache mit<br />
den Berufskollegs festgesetzt und<br />
rechtzeitig bekannt gegeben.<br />
Die Prüfungsteilnehmer sind berechtigt,<br />
Gesetzestexte ohne Kommentierungen<br />
(z. B. „Schönfelder“, alle in<br />
den Praxen gebräuchlichen Tabellen<br />
ohne Kommentierungen, Taschenrechner,<br />
für ReNo-Prüflinge zusätzlich<br />
Text der Dienstordnung für Notare<br />
(DONot), JMBl NW 2001, S. 117<br />
ff.) mitzubringen.<br />
Aufgefordert zur Prüfung sind alle<br />
Auszubildenden, deren Ausbildungszeit<br />
spätestens am 30.09.2003<br />
endet, sowie Wiederholer.<br />
Ferner werden auch diejenigen Auszubildenden<br />
zur Prüfung aufgerufen,<br />
die eine vorzeitige Zulassung zur<br />
Abschlussprüfung gemäß § 40 Abs. 1<br />
BBiG oder eine Zulassung als Externe<br />
gemäß § 40 Abs. 2 BBiG anstreben.<br />
Eine vorzeitige Zulassung kommt nur<br />
bei – nachgewiesenen – überdurchschnittlichen<br />
Leistungen (2.0) in der
Praxis und in der Berufsschule in<br />
Betracht. Ob die Voraussetzungen<br />
vorliegen, wird von den Prüfungsausschüssen<br />
im Einzelnen geprüft.<br />
Prüfungsgebühr: € 100,00 je Prüfling,<br />
fällig mit der Anmeldung und<br />
zahlbar auf das Sonderkonto RAK<br />
Hamm, Sparkasse Hamm, Kto.:<br />
124032, BLZ.: 410 500 95 (siehe<br />
Anmeldeformular und Überweisungsträger;<br />
bitte nur den beigefügten<br />
Überweisungsträger benutzen).<br />
Der Termin der mündlichen<br />
Abschlussprüfung wird wie bisher<br />
von den örtlichen Prüfungsausschüssen<br />
in eigener Zuständigkeit festgelegt.<br />
Zur Freistellung für Prüfungen<br />
von Auszubildenden wird auf die<br />
gesetzlichen Regelungen, hier insbesondere<br />
§ 7 BBiG; § 10 JarbSchG hingewiesen.<br />
Die Anschriften der örtlichen Prüfungsausschüsse<br />
sind abgedruckt im<br />
KammerReport <strong>Nr</strong>. 3 vom<br />
20.06.2002, Seite 18.<br />
Beendigung von<br />
Ausbildungsverhältnissen<br />
Ausbildungsverhältnisse enden entweder<br />
mit dem Ablauf der Ausbildungszeit<br />
oder mit dem Bestehen der<br />
Abschlussprüfung (§ 14 Abs. 1 und 2<br />
BBiG).<br />
Die vorzeitige Beendigung von Ausbildungsverhältnissen<br />
durch Kündigung<br />
oder einvernehmliche Auflösung<br />
ist der Rechtsanwaltskammer unter<br />
Angabe der Beendigungsgründe und<br />
der Vertragsnummer des Verzeichnisses<br />
der Berufsausbildungsverhältnisse<br />
unverzüglich mitzuteilen.<br />
Notarausbildung<br />
Auszubildende, die ihre Ausbildung<br />
zum/r ReNo-Gehilfen/in oder ReNo-<br />
Fachangestellten/e bei einem Rechtsanwalt<br />
(ohne Notarzulassung) absolvieren,<br />
müssen ein Jahr bei einem<br />
Notar ausgebildet werden. Die Notariatsausbildung<br />
muss spätestens zum<br />
31.05. des 3. Ausbildungsjahres beendet<br />
sein.<br />
Führung des Berichtsheftes<br />
Folgende Richtlinien sind für das<br />
Führen von Berichtsheften in der<br />
Form von Ausbildungsnachweisen zu<br />
beachten:<br />
� Der/die Auszubildende hat aufgrund<br />
des § 10 der Ausbildungsverordnung<br />
vom 23.11.1987 regelmäßig<br />
ein Berichtsheft zu führen.<br />
Der Ausbildende hat die Führung<br />
des Berichtsheftes regelmäßig zu<br />
überprüfen.<br />
� Durch die Führung des Berichtsheftes<br />
ist der zeitliche und sachliche<br />
Ablauf der Ausbildung für alle<br />
Beteiligten – Auszubildenden, seinen<br />
gesetzlichen Vertretern, Ausbildenden<br />
– nachweisbar zu<br />
machen.<br />
� Für den Ausbildungsnachweis<br />
wird eine Lose-Blatt-Sammlung<br />
im Format DIN A 4 empfohlen.<br />
� Der/die Auszubildende hat den<br />
Ausbildungsnachweis während der<br />
Ausbildungszeit monatlich in möglichst<br />
einfacher Form (stichwortartig)<br />
zu führen.<br />
� Der Ausbildungsnachweis soll enthalten:<br />
a) Angabe des Ausbildungsstoffes,<br />
in dem eine theoretische Unterweisung<br />
erfolgte;<br />
b) Angaben der Tätigkeiten, die<br />
praktisch ausgeübt wurden;<br />
c) Angabe des Lehrstoffes, der im<br />
Berufsschulunterricht vermittelt<br />
wurde.<br />
� Der Ausbildende hat den Ausbildungsnachweis<br />
zu prüfen und<br />
abzuzeichnen.<br />
Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />
� Der Ausbildungsnachweis ist den<br />
Anmeldungen zur Zwischenprüfung<br />
und zur Abschlussprüfung<br />
beizufügen. Die Vorlage des Ausbildungsnachweises<br />
ist gemäß § 39<br />
Abs. 1 Ziffer 2 BBiG Voraussetzung<br />
für die Zulassung zur<br />
Abschlussprüfung. Eine Bewertung<br />
des Ausbildungsnachweises in der<br />
Abschlussprüfung ist nicht zulässig.<br />
Abschlussfeier Fortbildungslehrgang<br />
Geprüfte/-r<br />
Rechtsfachwirt/-in<br />
In einer Feierstunde am 10.10.2002 in<br />
den Räumen des Mercure Hotels in<br />
Hamm überreichte der Präsident der<br />
Rechtsanwaltskammer Hamm, Dr.<br />
Dieter Finzel, den glücklichen Teilnehmern/innen<br />
ihre Urkunden über<br />
die Prüfung zum anerkannten<br />
Abschluss „Geprüfter Rechtsfachwirt/Geprüfte<br />
Rechtsfachwirtin“.<br />
Damit fand der erste Fortbildungslehrgang<br />
zur Ausbildung zum/r<br />
„Geprüften Rechtsfachwirt/Geprüften<br />
Rechtsfachwirtin“ in einer Rechtsanwaltskanzlei<br />
seinen Abschluss. Der<br />
Präsident sprach allen Teilnehmern<br />
seine Glückwünsche aus und hob<br />
lobend den Einsatz und das Durchhaltevermögen<br />
hervor. Anerkennung<br />
und Dank zollte er der Dezernentin<br />
für Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />
der Kammer, Frau Christel Seegraef,<br />
die den Fortbildungslehrgang<br />
organisatorisch leitete und pädagogisch<br />
betreute, so wie der Dozentin<br />
und den Dozenten für ihre erfolgreiche<br />
Lehrtätigkeit, die sich im Einzelnen<br />
wie folgt darstellt:<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
15
Berufsaus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Dozent/Dozentin Fach/Fächer Anzahl der Stunden<br />
Rechtsanwältin und Notarin<br />
Maria Henning,<br />
Havixbeck<br />
ZPO/Familien- und Erbrecht 38 Stunden<br />
Steuerberater Steuern und Versicherungen/ 42 Stunden<br />
Karl-Heinz Kracht, Grundzüge des Steuerrechts/<br />
Münster Grundzüge des Sozialrechts<br />
Bürovorsteher Büroorganisation/Personalwesen/ 52 Stunden<br />
Ulrich Kellermann, EDV/Mahnverfahren<br />
Bochum Zwangsvollstreckungsrecht/<br />
Insolvenzrecht<br />
Rechtsanwalt Grundzüge des BGB/ 45 Stunden<br />
Jens Andernacht,<br />
Bielefeld<br />
Grundzüge des Arbeitsrechts<br />
Rechtsanwalt<br />
Michael Richter,<br />
Essen<br />
BRAGO 64 Stunden<br />
Professor Dr. jur. Verwaltungsrecht/Strafrecht/ 23 Stunden<br />
Rolf-Dieter Theisen,<br />
Senden<br />
Owi-Recht<br />
Die erfolgreichen Teilnehmerinnen und die Dozenten/-in<br />
Fortbildungslehrgang<br />
Geprüfte/-r Rechts- und<br />
Notarfachwirt/-in<br />
Auch im Jahre 2003 beginnt ein neuer<br />
Fortbildungslehrgang mit dem<br />
Abschluss zum Geprüften Rechtsund<br />
Notarfachwirt/zur Geprüften<br />
Rechts- und Notarfachwirtin.<br />
Einzelheiten über Teilnahmevoraussetzungen<br />
und Bewerbungsunterlagen<br />
finden Sie in der Beilage zu diesem<br />
KammerReport.<br />
16<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Vorab an dieser Stelle: Der Lehrgang<br />
beginnt am 9. Juli 2003 und endet<br />
voraussichtlich im Dezember 2004.<br />
Die Prüfungen schließen sich dann<br />
Anfang 2005 an.<br />
Ort: In den Räumen der Rechtsanwaltskammer,<br />
Ostenallee 18, 59063<br />
Hamm.<br />
Die Teilnehmeranzahl ist auf 30 Personen<br />
begrenzt. Anmeldungen können<br />
ab sofort bei der Rechtsanwaltskammer,<br />
Ostenallee 18, 59063 Hamm<br />
(Fax: 02381/98 50 50) mit den erforderlichen<br />
Unterlagen abgegeben werden.<br />
Anmeldungen mit unvollständigen<br />
Unterlagen können leider<br />
nicht bearbeitet werden. Für die<br />
Aufnahme in den Lehrgang ist der<br />
zeitliche Eingang der Anmeldungen<br />
bei der Rechtsanwaltskammer maßgebend.<br />
Meldeschluss (Ausschlussfrist):<br />
3. März 2003<br />
Diejenigen, die bereits zum Lehrgang<br />
ihr Interesse bekundet haben, müssen<br />
sich bis zum zuvor genannten Termin<br />
unter Vorlage aller notwendigen<br />
Unterlagen anmelden. Auch hier ist<br />
der zeitliche Eingang bei der Rechtsanwaltskammer<br />
maßgebend.<br />
Die Organisation und Abnahme der<br />
Prüfung der Fortbildungslehrgänge<br />
wird nach der im KammerReport<br />
<strong>Nr</strong>. 3/02 vom 20.06.2002 veröffentlichten<br />
Prüfungsordnung durchgeführt.<br />
Literaturhinweis<br />
„Grundriss für Rechtsanwaltsfachangestellte“,<br />
Kollbach-Mathar,<br />
5. Auflage, Carl Heymanns Verlag<br />
KG, ISBN 3-452-25098-9, € 26,00<br />
Seit dem Erscheinen der Vorauflage<br />
hat sich sowohl das materielle Recht<br />
als auch das Verfahrensrecht stürmisch<br />
weiter entwickelt. In der mehr<br />
als 100-jährigen Geschichte des BGB<br />
trat die bislang größte Reform des<br />
Schuldrechts zum 01.01.2002 in Kraft.<br />
Zum gleichen Zeitpunkt erfuhr auch<br />
die Zivilprozessordnung eine grundlegende<br />
Reformierung. Die vorliegende,<br />
völlig überarbeitete 5. Auflage erleichtert<br />
nicht nur Auszubildenden und<br />
Berufsanfängern, sondern allen Kanzleimitarbeitern<br />
den schnellen Einstieg<br />
in die neue Materie. Die Neubearbeitung<br />
beinhaltet eine Erweiterung im<br />
Bereich des Kostenrechts, insbesondere<br />
des Rechts der Prozesskostenund<br />
Beratungshilfe. Die Verfasserin<br />
hat sich dabei am täglichen Arbeitsaufkommen<br />
der Mitarbeiter einer<br />
Anwaltskanzlei orientiert. Auch hier<br />
wurde Wert auf eine noch stärkere<br />
Einarbeitung praktischer Hinweise<br />
gelegt.
Rechtsprechung<br />
Rechtsprechung<br />
Zur Parteifähigkeit der Gesellschaft<br />
bürgerlichen Rechts<br />
BVerfG, B. v. 2. September 2002 – 1<br />
BvR 1103/02<br />
Das Bundesverfassungsgericht hat in<br />
einem noch nicht veröffentlichten<br />
Beschluss – mit dem es im Ergebnis<br />
eine Verfassungsbeschwerde als<br />
unzulässig abgewiesen hat – die<br />
Parteifähigkeit einer Gesellschaft bürgerlichen<br />
Rechts bejaht. Die Parteifähigkeit<br />
hänge davon ab, ob die GbR<br />
als solche Trägerin eines Grundrechts<br />
gemäß Art. 19 Abs. 2 GG sein könne.<br />
Das Bundesverfassungsgericht hatte<br />
bereits in früheren Urteilen die<br />
Parteifähigkeit der OHG und der KG<br />
bejaht. Gleiches lasse sich auf die<br />
GbR übertragen. Damit bestätigte das<br />
Bundesverfassungsgericht die Rechtsprechung<br />
des BGH (NJW 2001,<br />
1056), wonach diese rechtsfähig sei, da<br />
sie nach § 718 BGB Rechtspositionen<br />
– wie insbesondere das Eigentumsrecht<br />
– einnehmen könne. Demnach<br />
stehe der GbR ebenso wie den Personenhandelsgesellschaften<br />
das Grundrecht<br />
auf Eigentum zu. Das Recht zu<br />
dessen Geltendmachung im Wege der<br />
Verfassungsbeschwerde sei die weitere<br />
Konsequenz. Gleiches gelte für die<br />
Verfahrensgrundrechte aus den Art.<br />
101 Abs. 1 Satz 2 und 103 Abs. 1 GG.<br />
(Fundstelle: Schreiben der BRAK<br />
vom 12. November 2002)<br />
Berufsrecht<br />
1. Auch als „Organ der Rechtspflege“<br />
haften die Rechtsanwälte<br />
nicht ersatzweise für Fehler der<br />
Rechtsprechung, nur weil sie<br />
haftpflichtversichert sind.<br />
2. Rechtskenntnis und -anwendung<br />
sind vornehmlich Aufgaben der<br />
Gerichte. Fehler der Richter sind<br />
– soweit möglich – im Instanzenzug<br />
zu korrigieren. Soweit dies<br />
aus Gründen des Prozesses ausscheidet,<br />
greift grundsätzlich<br />
nicht im Sinne eines Auffangtatbestandes<br />
die Anwaltshaftung ein.<br />
3. Zwar gehört die Beratung über<br />
die Erfolgsaussichten einer Berufung<br />
gebührenrechtlich nicht zu<br />
dem für die Vorinstanz erteilten<br />
Mandat. Hat ein Anwalt jedoch<br />
eine durch Richterspruch verfestigte<br />
ungünstige Rechtsposition<br />
seines Mandanten mitverschuldet,<br />
so hat er nicht nur auf die<br />
Rechtsmittelmöglichkeit und die<br />
einzuhaltende Frist hinzuweisen,<br />
sondern auch auf die Erfolgsaussichten<br />
einer Korrektur des Fehlers<br />
im vorgesehenen Instanzenzug.<br />
BVerfG, 2. Kammer des Ersten Senats,<br />
B. v. 12. August 2002 – 1 BvR<br />
399/2002-11-19<br />
(Fundstelle: AnwBl. 2002, S. 655 ff.)<br />
BGH lässt Anwaltshotline zu<br />
BGH, U. v. 26. September 2002 – I<br />
ZR 44/00 und I ZR 102/00<br />
Der u. a. für das Wettbewerbsrecht<br />
zuständige I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs<br />
hat entschieden, dass weder<br />
das Rechtsberatungsgesetz noch das<br />
anwaltliche Berufs- und Gebührenrecht<br />
einer telefonischen Rechtsauskunft<br />
durch Anwälte über eine<br />
0190er-Nummer entgegenstehen.<br />
Der Bundesgerichtshof hatte in zwei<br />
Verfahren zu entscheiden, in denen<br />
die Betreiberin einer Anwalts-Hotline<br />
einmal von einer Rechtsanwaltskammer<br />
und einmal von einer Münchener<br />
Anwaltssozietät auf Unterlassung in<br />
Anspruch genommen worden war.<br />
Die Beklagte ist eine GmbH, die für<br />
einen telefonischen Rechtsberatungsdienst<br />
auch am Wochenende und<br />
außerhalb üblicher Geschäftszeiten<br />
wirbt. Rechtsfragen – so die Werbung<br />
– müssten nicht unbedingt in einer<br />
Kanzlei besprochen werden; häufig<br />
reiche schon ein kurzes Telefongespräch<br />
mit einem Rechtsanwalt. In<br />
einem der beiden Fälle hatte die<br />
Beklagte mit zehn 0190er-Nummern<br />
für verschiedene Rechtsgebiete<br />
geworben. Wählte man eine dieser<br />
Nummern, antwortete ein Rechtsanwalt,<br />
der in dem betreffenden Gebiet<br />
einen Interessenschwerpunkt hatte.<br />
Im anderen Fall gab es nur eine Nummer<br />
für alle Rechtsgebiete. In der<br />
Werbung war ferner darauf hingewiesen<br />
worden, dass der Anruf 3,60<br />
DM pro Minute koste. Diese<br />
Gebühren werden über die Deutsche<br />
Telekom eingezogen, die einen Anteil<br />
von 2,48 DM (zzgl. MwSt.) an die<br />
Beklagte ausbezahlt. Die Beklagte leitet<br />
diese Gesprächsgebühren an den<br />
jeweiligen Rechtsanwalt als Vergütung<br />
für seine anwaltliche Leistung weiter.<br />
Die Beklagte erhält von den beteiligten<br />
Rechtsanwälten eine monatliche<br />
Pauschale sowie einen bestimmten<br />
Betrag für jede Zeiteinheit von dreieinhalb<br />
oder vier Stunden. Hat ein<br />
Anwalt einen solchen Zeitblock bei<br />
der Beklagten gebucht, werden alle in<br />
dieser Zeit über die fragliche 0190er-<br />
Nummer eingehenden Gespräche<br />
unmittelbar an ihn weitergeleitet.<br />
In beiden Fällen hatten die Oberlandesgerichte<br />
– das Kammergericht in<br />
Berlin und das OLG München – ein<br />
Verbot ausgesprochen, allerdings mit<br />
unterschiedlichen Begründungen: Das<br />
Kammergericht sah in dem Angebot<br />
der Beklagten einen Verstoß gegen das<br />
Rechtsberatungsgesetz. Durch den<br />
Anruf komme ein Vertrag zwischen<br />
dem Anrufer und der Beklagten zustande.<br />
Die Beklagte verspreche eine<br />
Rechtsberatung, die nur Rechtsanwälte<br />
erbringen dürften; ihr Verhalten<br />
verstoße daher gegen das Rechtsberatungsgesetz.<br />
Das OLG München<br />
hatte das Angebot verboten, weil die<br />
Vereinbarung der Zeitvergütung<br />
gegen geltendes Gebührenrecht verstoße.<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
17
Rechtsprechung<br />
Der Bundesgerichtshof hat beide Einwände<br />
nicht gelten lassen und hat die<br />
Klage in beiden Fällen abgewiesen.<br />
Richtig sei, dass eine Beratung durch<br />
die beklagte GmbH gegen das Rechtsberatungsgesetz<br />
verstoße. Mit dieser<br />
komme aber kein Beratungsvertrag<br />
zustande. Der Anrufer schließe mit<br />
dem Rechtsanwalt als seinem<br />
Gesprächspartner und Ratgeber den<br />
Vertrag. Die Anrufer seien an einem<br />
Kontakt zu einem Rechtsanwalt interessiert.<br />
Daher spreche alles dafür, dass<br />
das in der Herstellung der Gesprächsverbindung<br />
liegende Angebot zum<br />
Abschluss eines Vertrages an den<br />
Rechtsanwalt gerichtet sei, der das<br />
Gespräch entgegennehme. Auch die<br />
gebührenrechtlichen Bedenken des<br />
OLG München hat der Bundesgerichtshof<br />
nicht geteilt. Zwar sehe die<br />
Gebührenordnung für den Regelfall<br />
eine streitwertabhängige Vergütung<br />
vor. In außergerichtlichen Angelegenheiten<br />
sei aber auch die Vereinbarung<br />
von Zeitvergütungen zulässig. In den<br />
meisten Fällen liege eine Gebührenunterschreitung<br />
vor, die berufsrechtlich<br />
nicht zu beanstanden sei. Die<br />
Gebührenüberschreitung, zu der es<br />
bei niedrigen Gegenstandswerten ab<br />
einer Gesprächsdauer von zehn Minuten<br />
kommen könne, sei berufsrechtlich<br />
unbedenklich, wenn der Mandant<br />
darüber informiert sei, dass die vereinbarte<br />
Zeitvergütung zu einer höheren<br />
als der gesetzlich vorgesehenen<br />
Vergütung führe. Es könne nicht<br />
angenommen werden, dass die<br />
Rechtsberatung über die 0190er-<br />
Nummern zu einer systematischen<br />
Missachtung der Gebührenordnung<br />
führe oder darauf angelegt sei, dass<br />
der beratende Rechtsanwalt seine<br />
beruflichen Pflichten verletze.<br />
Das in Rede stehende System berge<br />
Risiken hinsichtlich der Qualität der<br />
anwaltlichen Beratungsleistung. Es<br />
bestehe die Gefahr, dass dem Anwalt<br />
bei der gebührenpflichtigen telefonischen<br />
Beratung nicht immer alle<br />
Umstände des Sachverhalts mitgeteilt<br />
werden und ohne das häufig notwendige<br />
gründliche Studium des Gesetzestextes<br />
oder eines Kommentars zu<br />
18<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
kurz kommen. Diese Gefahr könne<br />
jedoch ein generelles Verbot nicht<br />
rechtfertigen. Bei der Gesamtwürdigung<br />
hat sich der Bundesgerichtshof<br />
auch veranlasst gesehen, darauf hinzuweisen,<br />
dass ein Bedarf der Bevölkerung<br />
an spontaner telefonischer Beratung<br />
über Rechtsfragen des Alltags<br />
nicht zu verkennen sei.<br />
(Fundstelle: Pressemitteilung<br />
des BGH <strong>Nr</strong>. 96/2002)<br />
1. Ein (Anwalts-)Notar darf auf seinem<br />
Praxisschild die Bezeichnung<br />
„Notariat“ nicht verwenden.<br />
2. Der Begriff „Notariat“ geht in<br />
unzulässiger Weise über das persönliche<br />
Notaramt hinaus, da es<br />
auch das von der BNotO nicht<br />
geregelte landesrechtliche Behördennotariat<br />
umfasst und eine<br />
gewisse Institutionalisierung des<br />
Notarberufs ausdrückt. Dies<br />
kann beim rechtsuchenden Publikum<br />
zu Fehlschlüssen über das<br />
personenbezogene Berufsbild<br />
eines Notars führen.<br />
3. Darüber hinaus erweckt die<br />
Bezeichnung „Notariat“ auf<br />
einem gemeinsamen Praxisschild<br />
mit einem RA den irreführenden<br />
Eindruck, auch der Sozius sei<br />
zum Notar bestellt bzw. in der<br />
Lage, die Tätigkeiten eines Notars<br />
auszuüben.<br />
BGH, B. v. 8. Juli 2002 – NotZ 28/01<br />
(Fundstelle: BRAK-Mitt. 2002,<br />
S. 228)<br />
1. Ein RA, der eine so genannte<br />
Vanity-Nummer nutzt, die mit<br />
den berufsbezeichnenden bzw.<br />
tätigkeitsbeschreibenden Begriffen<br />
„Rechtsanwalt“, „Anwaltskanzlei“<br />
oder „Rechtsanwaltskanzlei“<br />
belegt ist, verstößt nicht<br />
gegen den § 43b BRAO, § 6 Abs. 1<br />
BORA.<br />
2. Eine Vanity-Nummer mit einer<br />
Berufsbezeichnung bzw. Tätigkeitsbeschreibung<br />
stellt eine<br />
Unterrichtung über die berufliche<br />
Tätigkeit eines RA dar und ist<br />
daher berufsbezogen.<br />
3. Die Tatsache, dass eine bestimmte<br />
Form der anwaltlichen Werbung<br />
tatsächlich beschränkt ist, macht<br />
die Nutzung dieser Werbeform<br />
nicht unsachlich.<br />
4. Die Gefahr einer Kanalisierung<br />
der Kundenströme, wie sie bei der<br />
Verwendung bestimmter<br />
beschreibender Begriffe als<br />
Domain-Name gegeben sein mag,<br />
besteht bei der Nutzung einer<br />
Vanity-Nummer mit den betreffenden<br />
Gattungsbezeichnungen<br />
nicht, weil der Verkehr erkennt,<br />
dass es sich bei dem Inhaber der<br />
<strong>Nr</strong>. nicht um den alleinigen<br />
Anbieter anwaltlicher Dienstleistungen<br />
handelt.<br />
BGH, U. v. 21. Februar 2002 – I ZR<br />
281/99<br />
(Fundstelle: BRAK-Mitt. 2002, S. 231)<br />
1. Die Regeln der anwaltlichen<br />
Berufsordnung sind auch auf die<br />
Anwalts-GmbH anwendbar. Dies<br />
gilt zunächst jedenfalls für die in<br />
der GmbH tätigen Rechtsanwälte,<br />
die gem. § 33 Abs. 2 BORA<br />
verpflichtet sind zu gewährleisten,<br />
dass die Regeln der Berufsordnung<br />
auch von der Organisation<br />
eingehalten werden, in der<br />
sie tätig sind. Auf die Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
mbH sind die<br />
Bestimmungen der BORA<br />
zumindest analog anwendbar.<br />
2. Nicht sozietätsfähige Personen<br />
dürfen auf dem Briefbogen einer<br />
Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
gem. § 8 BORA nicht geführt<br />
werden.<br />
AGH Hamm, U. v. 7. Juni 2002 – 2<br />
ZU 2/02 AGH/NW<br />
Der AGH Hamm hatte einen Fall zu<br />
entscheiden, in dem auf dem Briefbogen<br />
einer Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
mbH eine „Diplom-Verwaltungswirtin“<br />
aufgeführt wurde, die als Sachbearbeiterin<br />
in der Gesellschaft tätig ist.
Hierin liege, so der AGH, ein Verstoß<br />
gegen § 8 i. V. m. § 33 BORA. Die<br />
Regeln der Berufsordnung seien auch<br />
auf die Anwalts-GmbH anwendbar.<br />
Die in der Kommentierung vertretene<br />
Auffassung (Hartung / Holl, § 33 BO<br />
Rdnr. 20 und 29), wonach eine<br />
Ermächtigungsgrundlage zur Regelung<br />
der Anwalts-GmbH in der<br />
Berufsordnung fehle, da in § 59 m<br />
Abs. 2 BRAO nicht auf § 59 b BRAO<br />
verwiesen wird, gehe fehl. Zunächst<br />
sei festzuhalten, dass die BORA<br />
jedenfalls für die in der GmbH tätigen<br />
Rechtsanwälte gelte. Diese seien<br />
zudem gem. § 33 Abs. 2 BORA verpflichtet<br />
zu gewährleisten, dass die<br />
Regeln der Berufsordnung, die gem.<br />
§ 33 Abs. 1 BRAO für alle Rechtsformen<br />
der Zusammenarbeit gelten, auch<br />
von der Organisation eingehalten<br />
werden, in der sie tätig sind. Da gem.<br />
§ 59 e Abs. 3 und § 59 f Abs. 1 BRAO<br />
Gesellschafter und Geschäftsführer<br />
der Anwalts-GmbH mehrheitlich<br />
Rechtsanwälte sein müssen, bestehe<br />
auch die tatsächliche Möglichkeit,<br />
diese Regeln im Rahmen der Gesellschaft<br />
durchzusetzen. Aus diesem<br />
Grunde bedürfe es einer eigenen<br />
Berufsordnung für die GmbH nicht.<br />
Jedenfalls seien die Regeln der Berufsordnung<br />
über eine analoge Anwendung<br />
des § 59 b BRAO anwendbar.<br />
Eine Begründung für das Aussparen<br />
der RA-GmbH im Rahmen der<br />
Berufsordnung sei nicht ersichtlich.<br />
Es handele sich um ein Versehen des<br />
Gesetzgebers, also um eine unbewusste<br />
Regelungslücke, da es an einem<br />
Grund für die sachliche Ungleichbehandlung<br />
der GmbH im Vergleich zu<br />
anderen Zusammenschlüssen fehle.<br />
Auch § 8 BORA, wonach die Werbung<br />
durch die Kundgabe beruflicher<br />
Zusammenarbeit mit Personen, die<br />
nicht sozietätsfähig im Sinne des<br />
§ 59 a BRAO sind, untersagt ist, sei<br />
auf eine Anwalts-GmbH anwendbar.<br />
Diese Bestimmung sei nicht auf Personengesellschaften<br />
allein zugeschnitten.<br />
Weshalb eine Kapitalgesellschaft<br />
auf angestellte Personen, die die normierten<br />
Voraussetzungen nicht erfüllen,<br />
hinweisen dürfen soll, und eine<br />
Personengesellschaft nicht, sei nicht<br />
ersichtlich. Auch werde § 8 BORA<br />
nicht durch § 10 Abs. 2 BORA verdrängt.<br />
Zwar regele § 10 BORA ausdrücklich<br />
den Briefbogen und enthalte<br />
in seinem Absatz 2 nicht die<br />
Einschränkung auf „sozietätsfähige<br />
Berufe“. Dies führe jedoch nicht<br />
dazu, dass entgegen § 8 BORA nicht<br />
sozietätsfähige Angestellte in den<br />
Briefbogen aufgenommen werden<br />
dürfen. Denn ob der Anwalt überhaupt<br />
eine solche Zusammenarbeit<br />
kundgeben darf, werde grundsätzlich<br />
in § 8 BORA geregelt.<br />
(Fundstelle: NJW-RR 2002, 1494 ff.)<br />
1. Rechtsanwälten ist die Werbung<br />
mit kostenloser Erstberatung über<br />
eine Tageszeitung gem. § 49 b<br />
BRAO, § 20 BRAGO verboten.<br />
Anwaltlichen Wettbewerbern<br />
steht hiergegen ein Unterlassungsanspruch<br />
gem. § 1 UWG zu.<br />
2. Für die wettbewerbsrechtliche<br />
Störereigenschaft kommt es nicht<br />
darauf an, ob der Rechtsanwalt<br />
die Informationen, die der Werbung<br />
zugrunde liegen, selbst an<br />
die Tagezeitung weitergibt oder<br />
einem Dritten überlässt, sofern<br />
der Rechtanwalt damit rechnen<br />
muss, dass der Dritte diese Informationen<br />
für die Werbung verwendet.<br />
3. Erteilt ein Rechtsanwalt im Rahmen<br />
von Informationsveranstaltungen,<br />
die mit Hinweis auf Erstberatung<br />
beworben werden,<br />
Rechtsrat und diesen nicht im<br />
Rahmen eines ständigen Dienstoder<br />
ähnlichen Beschäftigungsverhältnisses<br />
und liegt auch keine<br />
wissenschaftliche Vortragstätigkeit<br />
vor, so unterfällt diese<br />
Tätigkeit der Bundesrechtsanwaltsordnung.<br />
Hierbei handelt es<br />
sich nicht um eine ehrenamtliche<br />
Tätigkeit im Sinne eines staatsbürgerlichen<br />
Ehrenamts.<br />
4. Veranstaltet eine behördliche<br />
Frauenbeauftragte für einen<br />
unbestimmten Kreis von Interes-<br />
sierten Beratungsveranstaltungen<br />
in ehe- und familienrechtlichen<br />
Angelegenheiten, so kann die<br />
Befugnis der Behörde und ihrer<br />
Frauenbeauftragten zur Rechtsberatung<br />
aus § 3 <strong>Nr</strong>. 1 RBerG folgen.<br />
Ein Verstoß gegen das<br />
Rechtsberatungsgesetz liegt dann<br />
nicht vor.<br />
5. Ein Rechtsanwalt, der im Rahmen<br />
einer zulässigen Veranstaltung<br />
der Frauenbeauftragten<br />
tätig werden will, muss in seinen<br />
als Werbung zu verstehenden<br />
Informationen nach Außen<br />
unmissverständlich erkennen lassen,<br />
dass es nicht um eine Tätigkeit<br />
des Rechtsanwalts, sondern<br />
der Behörde geht.<br />
KG, B. v. 2. Juli 2002 – 5 U 96/02<br />
(Fundstelle: NJW-RR 2002,<br />
S. 2497 ff.)<br />
1. Die Zusendung unerwünschter<br />
E-Mails werbenden Inhalts stellt<br />
einen Eingriff in den eingerichteten<br />
und ausgeübten Gewerbebetrieb<br />
dar.<br />
2. In den Schutzbereich des Rechts<br />
am eingerichteten und ausgeübten<br />
Gewerbebetrieb fallen auch<br />
die Angehörigen freier Berufe,<br />
wie vorliegend ein Rechtsanwalt.<br />
3. Das Aussortieren und Löschen<br />
von Werbe-E-Mails verursacht<br />
gerade bei einem Rechtsanwalt<br />
eine Störung des Betriebsablaufs,<br />
da der Rechtsanwalt wegen der<br />
Gefahr des versehentlichen<br />
Löschens eventuell wichtiger Mitteilungen<br />
und der damit verbundenen<br />
Haftungsgefahr besondere<br />
Sorgfalt walten lassen muss.<br />
4. Die Werbeart E-Mail-Werbung ist<br />
bereits deshalb als unlauter anzusehen,<br />
weil mit E-Mail-Werbung<br />
die Gefahr der „Ausuferung“ und<br />
des weiteren „Umsichgreifens“<br />
verbunden ist, was zu einer<br />
untragbaren Belästigung und<br />
einer Verwilderung der Wettbewerbssitten<br />
führt.<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Rechtsprechung<br />
19
Rechtsprechung<br />
5. Die Fernabsatzrichtlinie bewirkt<br />
keine Rechtfertigung für E-Mail-<br />
Werbung.<br />
6. Die Möglichkeit, sich durch einfache<br />
Mitteilungen aus der Bezugsliste<br />
streichen zu lassen, bewirkt<br />
keine Rechtfertigung für die E-<br />
Mail-Werbung, da durch die Mitteilung<br />
für den Empfänger gerade<br />
erst deutlich wird, dass es sich um<br />
eine aktive und damit für Werbebotschaften<br />
interessante E-Mail-<br />
Adresse handelt, die in der Folge<br />
wegen der Gefahr der Weitergabe<br />
besonders häufig von weiteren<br />
Werbe-Mails betroffen sein kann.<br />
LG Berlin, U. v. 16. Mai 2002 – 16 O<br />
4/02<br />
(Fundstelle: JurPC Web-Dok.<br />
281/2002)<br />
Wird die Mandatserteilung unter<br />
Rechtsanwälten von der Vereinbarung<br />
einer Gebührenteilung abhängig<br />
gemacht, so beinhaltet dies eine<br />
gegen die guten Sitten verstoßene<br />
Wettbewerbshandlung<br />
OLG Rostock, U. v. 17. Juli 2002 – 2<br />
U 43/01<br />
(Fundstelle: NRW-RR 2002, 1495 f.)<br />
Gebührenrecht<br />
1. Die Angemessenheit eines vereinbarten<br />
(Pauschal-)Honorars ist<br />
gem. § 3 Abs. 3 S. 1 BRAGO<br />
nicht ausschließlich nach einem<br />
bestimmten Vielfachen der<br />
gesetzlichen Gebühr, sondern<br />
unter Berücksichtigung aller<br />
Umstände, auch des Zeitaufwandes,<br />
zu beurteilen.<br />
2. Soweit in der Rechtsprechung<br />
vertreten wird, ein Überschreiten<br />
der gesetzlichen Gebühren um<br />
das 5- bis 7-fache führe nicht zur<br />
Unangemessenheit des Honorars,<br />
erlaubt dies nicht den Rückschluss<br />
auf eine allgemein verbindliche<br />
Höchstgrenze.<br />
OLG Hamm, U. v. 18. Juni 2002 – 28<br />
U 3/02<br />
20<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Der Kläger und Berufungskläger<br />
begehrte die Rückzahlung vereinbarten<br />
Anwaltshonorars, da dessen Höhe<br />
unangemessen und somit gem. § 3<br />
Abs. 3 S. 1 BRAGO herabzusetzen<br />
sei. Zugrunde lagen zwei Honorarvereinbarungen,<br />
die eine über einen<br />
Betrag von 15.000,00 DM für die Vertretung<br />
des Klägers in einem strafrechtlichen<br />
Ermittlungsverfahren und<br />
die andere über 5.000,00 DM für seine<br />
Verteidigung in der Hauptverhandlung.<br />
Das OLG Hamm hat die Berufung<br />
zurückgewiesen.<br />
Zwar werden in Rechtsprechung und<br />
Schrifttum, so das Gericht, die gesetzlichen<br />
Gebühren zur Beurteilung der<br />
Angemessenheit eines vereinbarten<br />
Honorars zum Vergleich mit herangezogen.<br />
Sie würden aber nicht den ausschließlichen<br />
Ausgangspunkt der<br />
Betrachtung und die allein maßgebliche<br />
Vergleichsgröße darstellen. § 3<br />
Abs. 3 S. 1 BRAGO spreche ausdrücklich<br />
von der Berücksichtigung<br />
„aller Umstände“, und nicht nur von<br />
einem bestimmten festen Verhältnis<br />
zu den gesetzlichen Gebühren. Allgemein<br />
sei anerkannt, dass eine Herabsetzung<br />
nur zulässig ist, wenn es<br />
unter Berücksichtigung aller<br />
Umstände unerträglich und mit dem<br />
Grundsatz von Treu und Glauben<br />
(§ 242 BGB) unvereinbar wäre, den<br />
Auftraggeber an seinem Honorarversprechen<br />
festzuhalten.<br />
Die Höhe der gesetzlichen Gebühren<br />
sei daher nicht ausschließlich maßgebend,<br />
weil sie, gerade auch im Strafverfahren,<br />
mitunter kein angemessenes<br />
Entgelt darstelle. Soweit daher in<br />
der Rechtsprechung der Instanzgerichte<br />
vertreten werde, ein Überschreiten<br />
der gesetzlichen Gebühren<br />
um das 5- bis 7-fache führe nicht zur<br />
Unangemessenheit des Honorars,<br />
erlaube dies nicht den Rückschluss<br />
auf eine allgemein verbindliche<br />
Höchstgrenze.<br />
Bei (Pauschal-)Honorarvereinbarungen<br />
in Strafsachen sei deren Angemessenheit<br />
auch im Hinblick auf den<br />
erforderlichen Zeitaufwand und einen<br />
sowohl die Reputation/Qualifikation<br />
des Anwalts, als auch dessen Gemein-<br />
kosten berücksichtigenden Stundensatz<br />
zu beurteilen. Ein Stundensatz<br />
von 500,00 DM erscheine nicht als<br />
unangemessen. Dieser könne auch für<br />
Zeiten in Anspruch genommen werden,<br />
in denen der Anwalt keine spezifisch<br />
juristischen Leistungen erbringt<br />
(z. B. Fahrt- und Wartezeiten), denn<br />
wer diese Zeit eines Anwalts in<br />
Anspruch nimmt, halte ihn davon ab,<br />
anderer gewinnbringender Tätigkeit<br />
nachzugehen.<br />
Auch der Zeitaufwand ist allerdings<br />
nicht alleiniger Maßstab zur Beurteilung<br />
der Angemessenheit eines vereinbarten<br />
Honorars. Rechtfertigt sich die<br />
vereinbarte Vergütung nicht schon<br />
mit Blick auf ein übliches Zeithonorar,<br />
kann unter Berücksichtigung der<br />
weiteren Bemessungsfaktoren (Bedeutung<br />
der Angelegenheit etc.) auch auf<br />
die Faustformel der Instanzrechtsprechung<br />
zurückgegriffen werden, wonach<br />
ein Überschreiten der gesetzlichen<br />
Gebühren um das 5- bis 7-fache<br />
jedenfalls noch nicht zur Unangemessenheit<br />
des Honorars führt.<br />
1. Stellt die Staatsanwaltschaft das<br />
Ermittlungsverfahren wegen<br />
eines Verkehrsdelikts ein und gibt<br />
sie die Sache gem. § 43 OWiG an<br />
die Bußgeldbehörde ab, verdient<br />
der Rechtsanwalt, der an der Einstellung<br />
mitgewirkt hat, die<br />
Gebühr gem. § 83 Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 1<br />
BRAGO.<br />
2. Bei dem staatsanwaltschaftlichen<br />
Ermittlungsverfahren und dem<br />
nachfolgenden Bußgeldverfahren<br />
handelt es sich nicht um dieselbe<br />
Angelegenheit i. S. v. § 13 Abs. 2<br />
S. 1 BRAGO, sodass zunächst die<br />
Gebühren der §§ 83 ff. BRAGO<br />
und sodann des § 105 BRAGO<br />
ausgelöst werden.<br />
AG Rheinbach, U. v. 11. Juni 2002 –<br />
3 C 403/01<br />
Zu entscheiden war über die gesetzliche<br />
Vergütung des Prozessbevollmächtigten<br />
, nachdem das staatsanwaltschaftliche<br />
Ermittlungsverfahren<br />
gegen den Mandanten wegen des
Verdachts der Fahrerflucht gem. § 170<br />
Abs. 2 S. 1 StPO eingestellt, die Sache<br />
zwecks Ahndung einer evtl. begangenen<br />
Ordnungswidrigkeit gem. § 43<br />
OWiG an die zuständige Verwaltungsbehörde<br />
abgegeben und der Einspruch<br />
gegen den Bußgeldbescheid<br />
zurückgenommen worden war.<br />
Nach Auffassung des Gerichts löst die<br />
anwaltliche Tätigkeit im Rahmen des<br />
strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens<br />
eine volle Gebühr nach den §§ 84<br />
Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 1, 83 Abs. 1 <strong>Nr</strong>. 3<br />
BRAGO aus. Die Einstellung eines<br />
staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens<br />
sei nicht nur eine vorläufige,<br />
sondern eine endgültige Verfahrenseinstellung<br />
i. S. v. § 84 Abs. 2<br />
<strong>Nr</strong>. 1 BRAGO, auch dann, wenn die<br />
Sache wegen möglicher Ordnungswidrigkeiten<br />
an die Bußgeldbehörde<br />
abgegeben wird. Die Regelung des<br />
§ 84 BRAGO stehe im 6. Abschnitt<br />
der BRAGO und damit in dem<br />
Abschnitt über die Gebühren in Strafsachen,<br />
sodass schon nach systematischen<br />
Gesichtspunkten das in § 84<br />
BRAGO erwähnte „Verfahren“, also<br />
das Strafverfahren bzw. das staatsanwaltschaftliche<br />
Ermittlungsverfahren,<br />
bezogen auf Straftaten, gemeint sei.<br />
Der Einwand, wegen der Abgabe der<br />
Sache an die zuständige Verwaltungsbehörde<br />
liege keine endgültige Einstellung<br />
vor, trage nicht. Bei dem staatsanwaltschaftlichen<br />
Ermittlungsverfahren<br />
und dem nachfolgenden Bußgeldverfahren<br />
handele es sich nicht um „dieselbe<br />
Angelegenheit“<br />
i. S. v. § 13 Abs. 2 S. 1 BRAGO. Von<br />
einer Angelegenheit im gebührenrechtlichen<br />
Sinne könne nur ausgegangen<br />
werden, wenn ein einheitlicher Auftrag<br />
vorliegt, bei der Verfolgung mehrerer<br />
Ansprüche oder Vorwürfe der gleiche,<br />
einheitliche Rahmen eingehalten wird<br />
und zwischen den einzelnen Gegenständen<br />
ein innerer objektiver Zusammenhang<br />
besteht. An einem gleichen,<br />
einheitlichen Rahmen fehle es im vorliegenden<br />
Falle, denn dieser würde<br />
durch die Verfahrensordnungen, die<br />
beteiligten Behör-den und die ver-<br />
schieden zu qualifizierenden Unrechtsvorwürfe<br />
der in den Verfahren abzuhandelnden<br />
Tat vorgegeben. Strafverfahren<br />
und Bußgeldverfahren seien<br />
unterschiedliche Verfahrensarten vor<br />
zwei verschiedenen staatlichen Einrichtungen,<br />
denen auch unterschiedliche<br />
Verfahrensordnungen zugrunde<br />
liegen. Die BRAGO trage den<br />
getrennten Verfahrensordnungen<br />
dadurch Rechnung, dass sie die<br />
Gebühren für verschiedene Verfahren<br />
auch in verschiedenen Abschnitten des<br />
Gesetzes regelt. Für das Strafverfahren<br />
bestimme § 87 BRAGO, dass durch<br />
die Gebühren nach den §§ 83 ff.<br />
BRAGO die gesamte Tätigkeit des RA<br />
als Verteidiger abgegolten wird, damit<br />
konkretisiere aber § 87 BRAGO den<br />
Begriff „dieselbe Angelegenheit“ des<br />
§ 13 Abs. 2 S. 1 BRAGO dahingehend,<br />
dass als solch eine Angelegenheit allein<br />
die Tätigkeit des RA als Verteidiger im<br />
Strafverfahren zu sehen ist. Die Tätigkeit<br />
des RA als Verteidiger im Bußgeldverfahren<br />
sei demgegenüber innerhalb<br />
der BRAGO in einem anderen,<br />
dem 7. Abschnitt geregelt und insoweit<br />
von § 87 BRAGO nicht umfasst,<br />
sodass diese Tätigkeit nicht mit der<br />
Gebühr im Strafverfahren abgegolten<br />
sein soll.<br />
Der fehlende einheitliche Rahmen<br />
werde auch nicht dadurch überwunden,<br />
dass der Tätigkeit der Prozessbevollmächtigten<br />
möglicherweise ein<br />
einheitlicher Auftakt zugrunde liegt.<br />
Dieses Kriterium sei nicht geeignet,<br />
die vom Gesetzgeber getroffene Entscheidung,<br />
Ordnungswidrigkeiten<br />
bzw. Bußgeldverfahren und Strafverfahren<br />
zu trennen, zu übergehen.<br />
Liege bereits eine konkrete Wertung<br />
des Gesetzgebers im Rahmen eines<br />
Regelwerks vor, so sei diese auch und<br />
gerade bei der Auslegung einzelner<br />
Begriffe zugrunde zu legen. Dies<br />
zeige auch die anerkannte Handhabe<br />
der Abrechnung zivilrechtlicher<br />
Angelegenheiten, die sich aus einer<br />
Verkehrsstrafsache oder Ordnungswidrigkeit<br />
ergeben. Trotz in der Regel<br />
umfassender Bevollmächtigung seien<br />
die Gebühren für die Tätigkeit in solchen<br />
Angelegenheiten unstreitig von<br />
den in §§ 83 ff. BRAGO festgesetzten<br />
Gebühren nicht umfasst und unab-<br />
hängig von diesen gesondert geltend<br />
zu machen.<br />
Auch das mögliche Vorliegen eines<br />
einheitlichen Lebenssachverhalts reiche<br />
allein für die Annahme des Vorliegens<br />
„derselben Angelegenheit“ i. S. v.<br />
§ 13 Abs. 2 S. 1 BRAGO nicht aus.<br />
Aus einer einheitlichen strafprozessualen<br />
Tat i. S. v. § 264 Abs. 1 StPO<br />
ergebe sich nicht zwingend „dieselbe<br />
Angelegenheit“ i. S. v. § 13 Abs. 2 S. 1<br />
BRAGO. Da die BRAGO erkennbar<br />
nach Verfahrensarten unterscheide, sei<br />
ein Begriff aus einer dieser Verfahrensarten<br />
gerade nicht geeignet, einen<br />
einheitlichen, unterschiedliche Verfahrensarten<br />
umfassenden Gebührentatbestand<br />
im Rahmen der BRAGO zu<br />
begründen. Es verbleibe vielmehr bei<br />
der vom Gesetzgeber getroffenen, insbesondere<br />
auch in § 87 BRAGO ausgedrückten<br />
Wertung als getrennt zu<br />
verfolgende und abzurechnende<br />
Angelegenheit.<br />
Da es sich also bei dem eingestellten<br />
staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren<br />
und dem nachfolgenden<br />
Bußgeldverfahren um zwei verschiedene<br />
Angelegenheiten handele, stehe<br />
den Prozessbevollmächtigten für<br />
deren Tätigkeit in dem nachfolgenden<br />
Bußgeldverfahren eine Gebühr nach<br />
den §§ 105 Abs. 1, Abs. 2 S. 1, 84<br />
Abs. 2 <strong>Nr</strong>. 3 BRAGO zu, denn<br />
danach könne im Bußgeldverfahren<br />
bei Rücknahme des Einspruchs die<br />
volle Gebühr i. S. v. § 83 Abs. 1 <strong>Nr</strong>. 3<br />
BRAGO berechnet werden. § 84 Abs.<br />
2 BRAGO gelte nach richtiger Ansicht<br />
schon ausweislich des Wortlauts<br />
von § 105 BRAGO auch im Verfahren<br />
vor der Verwaltungsbehörde.<br />
(Fundstelle: Anwaltsgebühren Spezial<br />
2002, S. 225 ff.) *<br />
*) Anm.: Die entschiedene Frage ist streitig.<br />
– Für „dieselbe Angelegenheit“ i. S. d. § 13<br />
Abs. 1 BRAGO: LG Kempten, JurBüro1991,<br />
68; AG St. Ingbert MDR 98, 373; AG Saarbrücken,<br />
RuS 93, 264; LG Aachen, JurBüro<br />
92, 28; LG St. Ingbert, JurBüro 2002, 471<br />
– Für mehrere Angelegenheiten: AG Hildesheim,<br />
AGS 1996, 140; LG Lörrach, AGS<br />
1999, 70; AG Iserlohn, JurBüro 1999, 413.<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Rechtsprechung<br />
21
Rechtsprechung<br />
Eine RechtsanwaltsgesellschaftsmbH<br />
nach §§ 59 c ff. BRAO kann<br />
im Rahmen der Prozesskostenhilfebewilligung<br />
einer Partei gem. § 121<br />
Abs. 1 ZPO im Scheidungsverfahren<br />
beigeordnet werden.<br />
OLG Nürnberg vom 1. Juli 2002<br />
Änderung des § 87<br />
BRAGO<br />
Das Gesetz zur Einführung der vorbehaltenen<br />
Sicherungsverwahrung<br />
vom 21. August 2002 ist am 27.<br />
August 2002 (BGBl. I S. 3344) verkündet<br />
worden und am Tag der Verkündung<br />
in Kraft getreten. Durch<br />
Artikel 6 des Gesetzes ist die<br />
BRAGO geändert worden. Dem § 87<br />
BRAGO ist der folgende Satz angefügt<br />
worden:<br />
„Für die Tätigkeit im Verfahren über<br />
die Entscheidung über die im Urteil<br />
vorbehaltene Sicherungsverwahrung<br />
(§ 275 a der StPO) erhält der Rechtsanwalt<br />
die Gebühr gesondert.“<br />
22<br />
(Fundstelle: MDR 2002,<br />
Seite 1219 f.)<br />
Zur Erstattung von Gebühren und<br />
Auslagen eines Rechtsanwalts, der<br />
sich in einem berufsrechtlichen Verfahren<br />
selbst vertritt.<br />
BGH, B. v. 17. Oktober 2002 – AnwZ<br />
(B) 37/00<br />
Der Antragsteller obsiegte in einem<br />
Verfahren wegen Widerrufs der<br />
Erlaubnis zur Führung einer Fachanwaltsbezeichnung.<br />
Die Kosten des<br />
Verfahrens und die dem Antragsteller,<br />
Gesetzgebung<br />
Gesetzgebung<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
der sich selbst vertreten hatte, entstandenen<br />
notwendigen außergerichtlichen<br />
Auslagen wurden der Antragsgegnerin<br />
auferlegt. Der Antragsteller<br />
beantragte daraufhin – entsprechend<br />
§ 91 Abs. 2 Satz 4 ZPO – auch die<br />
Erstattung von Gebühren und Auslagen<br />
für die Vertretung in eigener<br />
Sache.<br />
Nachdem dieser Antrag vom AGH<br />
zurückgewiesen worden war, hat der<br />
BGH auch die Gegenvorstellung des<br />
Antragstellers zurückgewiesen, da die<br />
zugrunde liegende Kostenentscheidung<br />
zwischenzeitlich in formeller<br />
und materieller Rechtskraft erwachsen<br />
war. Sie könne daher auch nicht auf<br />
Gegenvorstellung hin abgeändert werden.<br />
Auf eine Abänderung liefe es<br />
jedoch hinaus, wenn dem Antragsteller<br />
nicht nur die Erstattungen der ihm<br />
entstandenen notwendigen außergerichtlichen<br />
Auslagen, sondern auch<br />
der gesetzlichen Gebühren eines RA<br />
zugebilligt würde. Da sich der<br />
Antragsteller vor dem AGH und dem<br />
Bitte beachten: Änderungen<br />
in der BORA und FAO zum<br />
1. Januar 2003!<br />
Bereits im KammerReport <strong>Nr</strong>. 3/2002<br />
S. 3 – 5 haben wir ausführlich über<br />
die satzungsändernden Beschlüsse, die<br />
in der 4. Sitzung der Satzungsversammlung<br />
am 25. / 26. April 2002<br />
gefasst wurden, berichtet. Die geänderten<br />
Bestimmungen der BORA und<br />
FAO wurden in den BRAK-Mitt.<br />
5/2002, S. 220 veröffentlicht, nachdem<br />
die Satzungsbeschlüsse zuvor vom<br />
Bundesjustizministerium genehmigt<br />
worden waren. Die Änderungen treten<br />
gem. § 35 BORA somit am<br />
1. Januar 2003 in Kraft.<br />
Demnach besteht zum Jahreswechsel<br />
insbesondere dann Handlungsbedarf,<br />
wenn die werbende Außendarstel-<br />
BGH selbst vertreten hat, seien ihm<br />
entsprechende Auslagen nicht entstanden.<br />
Im Übrigen habe ein Rechtsanwalt,<br />
der sich in einem berufsrechtlichen<br />
Verfahren selbst vertritt und obsiegt,<br />
keinen Anspruch auf Erstattung von<br />
Gebühren und Auslagen nach der<br />
BRAO. Es bestehe kein zureichender<br />
Grund, die Vorschrift des § 91 Abs. 2<br />
Satz 4 ZPO in den so genannten<br />
Streitsachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit<br />
analog anzuwenden. In diesem<br />
Bereich knüpfe die Kostenerstattungspflicht<br />
nicht ohne Weiteres an das<br />
Obsiegen und Unterliegen eines<br />
Beteiligten an; sie hänge vielmehr<br />
davon ab, ob die Anordnung der<br />
Kostenerstattung der Billigkeit entspräche. <br />
lung den neuen Bestimmungen<br />
nicht mehr entspricht. So darf Interessenschwerpunkte<br />
gem. § 7 Abs. 2<br />
BORA n. F. nur derjenige benennen,<br />
der besondere Kenntnisse auf dem<br />
benannten Gebiet nachweisen kann,<br />
die im Studium, durch vorherige<br />
Berufstätigkeit, durch Veröffentlichungen<br />
oder in sonstiger Weise<br />
erworben wurden. Tätigkeitsschwerpunkte<br />
darf nur benennen, wer<br />
zusätzlich auf dem benannten Gebiet<br />
nach der Zulassung seit mindestens<br />
zwei Jahren in erheblichem Umfang<br />
tätig gewesen ist.<br />
Hier nochmals der neue Wortlaut des<br />
§ 7 Abs. 2 BORA:<br />
„Interessenschwerpunkte darf nur<br />
benennen, wer besondere Kenntnisse<br />
auf dem benannten Gebiet nachweisen<br />
kann, die im Studium, durch vorherige<br />
Berufstätigkeit, durch Veröffentlichungen<br />
oder in sonstiger Weise<br />
erworben wurden. Tätigkeitsschwerpunkte<br />
darf nur benennen, wer
Gesetzgebung<br />
zusätzlich auf dem benannten Gebiet<br />
nach der Zulassung seit mindestens<br />
zwei Jahren in erheblichem Umfang<br />
tätig gewesen ist.“<br />
In diesem Zusammenhang hat der<br />
Kammervorstand in seiner Sitzung am<br />
13. November 2002 beschlossen, dass<br />
die Abkürzung „ISP“/„TSP“ den<br />
Anforderungen des § 7 BORA zur<br />
Benennung von Interessen- / Tätigkeitsschwerpunkten<br />
nicht genügt.<br />
Ebenso ist es unzulässig, statt einer<br />
ausdrücklichen Benennung als Interessen-<br />
/ Tätigkeitsschwerpunkt<br />
Rechtsgebiete nur mit einem „Sternchenzusatz“<br />
zu versehen, welcher an<br />
anderer – meist versteckter – Stelle<br />
erläutert wird.<br />
Literatur<br />
Literatur<br />
„Der Arbeitsgerichtsprozess“,<br />
Ostrowicz / Künzl / Schäfer,<br />
2. Auflage, Erich Schmidt Verlag,<br />
ISBN: 3 503 06655 1, € 86,00<br />
Diese Veröffentlichung bietet eine<br />
systematische und aktuelle Bestandsaufnahme<br />
aller Verfahrensfragen des<br />
Arbeitsgerichtsprozesses. Durch das<br />
am 01.01.2002 in Kraft getretene<br />
Gesetz zur Reform des Zivilprozesses<br />
ist die ZPO umfassend geändert worden.<br />
Die Reform hat unmittelbare<br />
Auswirkungen auf das Arbeitsgerichtsverfahren<br />
durch die in Art. 30<br />
des Gesetzes angeordneten Änderungen<br />
des Arbeitsgerichtsgesetzes. Weitere<br />
Änderungen ergeben sich durch<br />
die Verweisungsnormen in §§ 46 Abs.<br />
2, 64 Abs. 6, 72 Abs. 5, 80 Abs. 2 und<br />
87 Abs. 2 ArbGG. Die Verfasser<br />
haben in der Neuauflage das ZPO-<br />
RG eingearbeitet. Die unmittelbaren<br />
Des Weiteren ist auch die Neufassung<br />
des § 6 Abs. 2 BORA zu beachten,<br />
wonach in Praxisbroschüren, Rundschreiben<br />
und anderen vergleichbaren<br />
Informationsmitteln auch andere als<br />
die nach § 7 erlaubten Hinweise sowie<br />
Erläuterungen der Interessen- /<br />
Tätigkeitsschwerpunkte gegeben werden<br />
dürfen. Hierdurch wird klargestellt,<br />
dass auch in Praxisbroschüren<br />
etc. die Restriktionen des § 7 BORA<br />
(zahlenmäßige Begrenzung etc.) gelten.<br />
Hier nochmals der neue Wortlaut des<br />
§ 6 Abs. 2 BORA:<br />
„(2) In Praxisbroschüren, Rundschreiben<br />
und anderen vergleichbaren<br />
Informationsmitteln dürfen auch<br />
andere als die nach § 7 BORA erlaubten<br />
Hinweise sowie Erläuterungen der<br />
Interessen- und Tätigkeitsschwerpunkte<br />
angegeben werden.“<br />
Änderungen<br />
des Arbeitsgerichtsgesetzes<br />
und die jeweiligen Übergangsvorschriften<br />
werden in den einzelnen<br />
Abschnitten erörtert; außerdem wurden<br />
die Verweisungen auf die ZPO-<br />
Vorschriften und deren Auswirkungen<br />
auf den neuesten Stand gebracht.<br />
„Der Bauprozess“, Werner / Pastor,<br />
10. Auflage, Werner Verlag GmbH<br />
& Co. KG, ISBN: 3-8041-4138-2,<br />
€ 145,00<br />
Mit der 10. Auflage wird das Standardwerk<br />
auf den neuesten Stand<br />
gebracht. Neben der umfangreichen<br />
Rechtsprechung und Literatur der<br />
letzten drei Jahre sind alle neuen<br />
Gesetzesänderungen eingearbeitet<br />
worden: VOB 2002, Schuldrechtsmodernisierungsgesetz,<br />
Gesetz zur<br />
Beschleunigung fälliger Zahlungen,<br />
Gesetz zur Reform des Zivilprozesses.<br />
Als Mediator darf sich gem. § 7 a<br />
BORA bezeichnen, wer durch geeignete<br />
Ausbildung nachweisen kann,<br />
dass er die Grundsätze des Mediationsverfahrens<br />
beherrscht.<br />
Hier nochmals der neue Wortlaut des<br />
§ 7 a BORA:<br />
„Als Mediator darf sich bezeichnen,<br />
wer durch geeignete Ausbildung nachweisen<br />
kann, dass er die Grundsätze<br />
des Mediationsverfahrens beherrscht“.<br />
Als „Lotse von Praktikern für Praktiker“<br />
führt das Werk durch das<br />
gesamte materielle und prozessuale<br />
private Baurecht und orientiert sich<br />
konsequent an Ansprüchen,<br />
Anspruchsgrundlagen, Klagearten<br />
und einschlägigen kasuistischen Fragestellungen,<br />
die in der Praxis immer<br />
wieder Gegenstand von Auseinandersetzungen<br />
sind: Die Sicherung bauvertraglicher<br />
Ansprüche, Zulässigkeitsfragen<br />
im Bauprozess, die mündliche<br />
Verhandlung in Bausachen, die<br />
Hono-rarklage des Architekten, die<br />
Werklohnklage des Bauunternehmers,<br />
die Honorarklage des Sonderfachmannes,<br />
die Honorarklage des Projektsteuerers,<br />
die Klage auf Mängelbeseitigung<br />
(Nachbesserung), die<br />
Gewährleistungsklage des Bauherrn,<br />
besondere Fallgestaltungen außerhalb<br />
der Gewährleistung, besondere Klagearten,<br />
die Einwendungen der Baubeteiligten<br />
im Bauprozess, der Beweis,<br />
Kosten und Streitwerte, die Zwangsvollstreckung<br />
in Bausachen.<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
23
Literatur<br />
„Anwaltkommentar Schuldrecht“,<br />
Erläuterungen der Neuregelungen<br />
zum Verjährungsrecht, Schuldrecht,<br />
Schadensersatzrecht und Mietrecht,<br />
B. Dauner-Lieb / Th. Heide /<br />
M. Lepa / G. Ring (Hg.), Deutscher<br />
Anwaltverlag, Bonn 2002, 1031 S.,<br />
geb., € 76,00<br />
Das gewohnte Ruhekissen der seit 100<br />
Jahren bekannten Strukturen und<br />
Normen des Schuldrechts ist durch<br />
den Reformübereifer des Gesetzgebers<br />
in ungewöhnlich kurzer Zeit<br />
einer Fülle von Unsicherheiten und<br />
Anwendungsproblemen gewichen.<br />
Gefestigte Rechtsprechung zu den<br />
zentralen Normen des Zivilrechts<br />
steht mit deren Wegfall nicht mehr<br />
zur Verfügung. Der Deutsche<br />
Anwaltverein und die Herausgeber<br />
des Anwaltkommentars „Schuldrecht“<br />
möchten dem Praktiker in<br />
einer Zeit der Rechtsunsicherheit eine<br />
verlässliche Arbeitshilfe zur Seite stellen.<br />
Die Herausgeber haben sich<br />
zudem ein ehrgeiziges Ziel gesetzt:<br />
Mit dem vorliegenden Band zum<br />
Schuldrecht wird der Auftakt zu<br />
einem fünfbändigen Großkommentar<br />
des gesamten bürgerlichen Rechts<br />
gemacht, welcher in den nächsten<br />
zwei bis drei Jahren komplettiert sein<br />
soll. Der Titel „Anwaltkommentar“<br />
und das verlegerische Engagement des<br />
Deutschen Anwaltvereins zeigt, dass<br />
vor allem Benutzer aus der Anwaltschaft<br />
angesprochen werden sollen.<br />
Da es sich bei 15 der 16 Autoren um<br />
Professoren handelt, ist die Neugier<br />
des Praktikers geweckt. Der Aufbau<br />
des Anwaltkommentars Schuldrecht<br />
folgt der klassischen Gesetzeskommentierung.<br />
Neben den schuldrechtlichen<br />
Vorschriften des BGB und einigen<br />
erneuerten Normen des Allgemeinen<br />
Teils, des Erbrechts und des<br />
EGBGB ist das Unterlassungsklagengesetz,<br />
die Zahlungsverzugsrichtlinie<br />
2000/35/EG vom 29. Juni 2000 und<br />
die Verbrauchsgüterrichtlinie<br />
1999/24/EG vom 25. Mai 1999 kommentiert.<br />
Die Aufnahme der Richtlinien<br />
ist besonders zu begrüßen, da sie<br />
Ausgangspunkt der Neuregelungen<br />
sind und deutlich machen, welche<br />
24<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
gesetzlichen Mindestanforderungen<br />
nun grenzüberschreitend EU-einheitlich<br />
gelten. Die Kommentierung<br />
besteht in einer Darstellung der<br />
gesetzlichen Neuregelungen und insbesondere<br />
deren Systematik. In der<br />
Regel enthalten die Ausführungen zu<br />
Beginn eine kurze Zusammenfassung<br />
der Rechtslage bis zum 31. Dezember<br />
2001. Die Ausführungen sind überwiegend<br />
von hervorragender Qualität,<br />
klar strukturiert, präzise, und damit<br />
auf die Bedürfnisse des Praktikers<br />
zugeschnitten. Der Anwaltkommentar<br />
Schuldrecht kann zwar die vorhandenen<br />
Arbeitsmittel des Praktikers<br />
nicht vollständig ersetzen. Um z. B.<br />
ein Ergebnis der Rechtsanwendung<br />
im Einzelfall mit Gerichtsentscheidungen<br />
zu „unterfüttern“ oder Einzelfallergebnisse<br />
zu überprüfen, muss<br />
auf Bewährtes zurück gegriffen werden.<br />
In der Vermittlung der neuen<br />
Strukturen des neuen Schuldrechts<br />
allerdings setzt der Kommentar Maßstäbe.<br />
Die Autoren gewährleisten ein<br />
hohes Niveau der Kommentierung<br />
aller Regelungsbereiche. Sie können<br />
für sich in Anspruch nehmen, der<br />
überwiegenden Zahl der Rechtsanwender<br />
in der Durchdringung der<br />
Neuregelungen weit voraus zu sein.<br />
Die Qualität der Kommentierung ist<br />
um so höher zu bewerten, als zwischen<br />
dem Inkrafttreten des Schuldrechtsmodernisierungs-Gesetzes<br />
und<br />
dem Erscheinungsdatum des Kommentars<br />
ein sehr kurzer Zeitraum lag.<br />
Dem Anspruch, ein gutes Werkzeug<br />
bei der Anwendung der Neuregelungen<br />
in der täglichen Praxis zu sein,<br />
wird der Kommentar gerecht. Nach<br />
diesem Eindruck darf man den<br />
angekündigten vier Bänden mit freudiger<br />
Erwartung entgegensehen.<br />
(RA Elmar Grewel, Dortmund)<br />
„Streitwertlexikon“, Anders /<br />
Gehle / Kunze, 4. Auflage,<br />
Hermann Luchtermann Verlag,<br />
ISBN: 3-8041-1079-7, € 52,00<br />
Auch in einer 4. Auflage präsentiert<br />
sich das Streitwertlexikon in seiner<br />
bewährten Aufteilung in eine allgemeine<br />
Einleitung und einen alphabe-<br />
tisch geordneten Stichwortkommentar,<br />
sodass der Leser einen schnellen<br />
Zugriff auf das für ihn relevante Sachgebiet<br />
hat, aber auch die Grundfragen<br />
des Streitwertsrechts in einer systematischen<br />
Abhandlung übersichtlich<br />
nachlesen kann. Durch die auf das<br />
Wesentliche konzentrierte Wiedergabe<br />
können alltäglich vorkommende<br />
Streitwertprobleme zeitsparend und<br />
treffsicher bewältigt werden. Zu allen<br />
Punkten finden sich umfangreiche<br />
Nachweise aus der Rechtsprechung.<br />
Die Neuauflage berücksichtigt eine<br />
Vielzahl von Gesetzesänderungen,<br />
allen voran die Zivilprozessreform,<br />
Neuregelungen des Kindschafts-,<br />
Unterhalts- und Eheschließungsrechts<br />
sowie im Bereich der Zwangsvollstreckung<br />
und nicht zuletzt die<br />
EURO-Einführung. Zusätzlich enthält<br />
der Kommentar eine erweiterte<br />
Darstellung von Streitwertfragen aus<br />
dem Bereich des verwaltungsrechtlichen<br />
Verfahrens. Auch wurden Streitwertprobleme<br />
des Verfassungsrechts<br />
sowie des Sozial- und Finanzrechts in<br />
die Kommentierung aufgenommen.<br />
„Gütestellen- und Schlichtungsgesetz<br />
Nordrhein-Westfalen“,<br />
Serwe, Verlag C. H. Beck,<br />
ISBN: 3-406-49244-4, € 19,50<br />
Im Oktober 2000 trat in Nordrhein-<br />
Westfalen das zunächst bis 2005<br />
befristete Gütestellen- und Schlichtungsgesetz<br />
in Kraft.<br />
Dieses neue Handbuch bietet – auf<br />
der Grundlage der ersten Erfahrungen<br />
mit dem neuen Gesetz – professionellen<br />
Rat für alle, die mit dem neuen<br />
Gütestellen- und Schlichtungsgesetz<br />
arbeiten oder danach ihre Streitigkeiten<br />
schlichten wollen.<br />
Der Autor Andreas Serwe ist Richter<br />
am Oberlandesgericht Hamm. Er<br />
bringt seine langjährige Erfahrung als<br />
Schulungsleiter beim Bund Deutscher<br />
Schiedsmänner und Schiedsfrauen mit<br />
Sitz in Bochum in dieses Werk ein.
Literatur<br />
„Kostenabwicklung in Zivil- und<br />
Familiensachen und bei PKH“,<br />
Hünnekens, 3. Auflage, zu beziehen<br />
über die Fachhochschule für Rechtspflege<br />
NRW, Bad Münstereifel,<br />
€ 22,00.<br />
Das Lehrbuch vermittelt die grundlegenden<br />
Kenntnisse zur Abwicklung<br />
von Kosten in Zivil- und Familiensachen,<br />
auch unter Berücksichtigung<br />
der Bewilligung von PKH. Es bietet<br />
mit seiner praxisorientierten und verständlichen<br />
Darstellung eine gute<br />
Grundlage für die Ausbildung und<br />
eignet sich auch als Orientierungshilfe<br />
für den anwaltlichen Praktiker. Systematisch<br />
wird an die Probleme des<br />
Kostenrechts herangeführt und werden<br />
die Zusammenhänge von Kostenberechnung,<br />
Kosteneinziehung und<br />
Kostenfestsetzung anhand von praktischen<br />
Beispielen und Fällen erläutert.<br />
Veranstaltungen<br />
Veranstaltungen<br />
Kammerversammlung<br />
2003<br />
Bitte bereits vormerken: Die nächste<br />
Kammerversammlung wird am Mittwoch,<br />
2. April 2003, 16:30 Uhr, im<br />
Mercure-Hotel in Hamm stattfinden.<br />
Als Gastreferenten des Vortrags, den<br />
wir traditionell im Anschluss an die<br />
Kammerversammlung anbieten, haben<br />
wir Herrn Micha Guttmann gewinnen<br />
können. Micha Guttmann, Jurist und<br />
Journalist beim WDR, hat sich spezialisiert<br />
auf Rechts- und Justizberichterstattung.<br />
Er ist seit langem im Bereich<br />
des Medientrainings tätig, speziell<br />
auch für Juristen, unter anderem für<br />
die Deutsche Anwaltsakademie und<br />
für das Deutsche Anwaltsinstitut. Sein<br />
Thema wird sein:<br />
Die lohnende Suche nach dem verlorenen<br />
Schatz<br />
Oder: Warum Juristen die deutsche<br />
Sprache wiederentdecken sollten<br />
Die Neuauflage berücksichtigt die bis<br />
November 2001 bekannten Gesetzesänderungen,<br />
die zu diesem Zeitpunkt<br />
bereits in Kraft getreten oder ab dem<br />
01.01.2002 in Kraft getreten waren, so<br />
z. B. die Bestimmungen des Lebenspartnerschaftsgesetzes,<br />
des Zivilprozessreformgesetzes,<br />
des Gewaltschutzgesetzes<br />
und natürlich des<br />
KostREuroUG. Soweit bei der<br />
Kostenabwicklung landesrechtliche<br />
Vorschriften maßgebend sind, finden<br />
die des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Anwendung.<br />
„Kleine Stilkunde für Juristen“,<br />
Walter, Verlag C. H. Beck,<br />
ISBN: 3-406-49879-5, € 18,00<br />
Juristische Texte genießen unter<br />
sprach- und stilempfindlichen Lesern<br />
einen verheerenden Ruf. Der Verfasser<br />
will den Leser für die typischen<br />
Als einen kleinen „Vorgeschmack“<br />
auf seinen sicherlich ebenso amüsanten<br />
wie lehrreichen Vortrag hat uns<br />
Herr Guttmann folgendes Statement<br />
zukommen lassen:<br />
„Vielen von uns ist es im Laufe der<br />
Jahre verloren gegangen: Das klare<br />
und verständliche Wort. Ganze<br />
Berufsgruppen verwenden viel<br />
Anstrengung und Zeit darauf, ihre<br />
Gedanken so zu formulieren, dass<br />
keiner sie versteht. Die gesprochenen<br />
oder geschriebenen Sätze sind ineinander<br />
möglichst vielfältig verschachtelt.<br />
Je länger sie sind, um so bedeutsamer<br />
fühlt sich der Autor. Berufsspezifische<br />
Begriffe und Fremdwörter<br />
beweisen obendrein, dass der Referent<br />
wohl intelligent ist und Wichtiges zu<br />
sagen hat, auch wenn das Publikum<br />
ihm nicht folgen kann.<br />
Gerade Juristen gehören sehr oft zu<br />
den potenziellen Straftätern an der<br />
deutschen Sprache. So manches Referat,<br />
so manche Pressemitteilungen<br />
Schwächen des Juristendeutsch sensibilisieren.<br />
Er vermittelt, wie man mit<br />
wenigen und einfachen Mitteln<br />
„lebendig, kurz und nützlich“<br />
schreibt.<br />
Den Leser erwartet eine erfrischende<br />
Mischung aus grammatischen Grundlagen,<br />
Stilregeln und Stilsünden sowie<br />
kurze Exkurse in Sprachwissenschaft,<br />
Literatur und Geschichte. Er erfährt<br />
über die Vorzüge des Deutschen, er<br />
liest über den Humor in juristischen<br />
Texten und erhält anhand von zahlreichen<br />
Beispielen und kleinen Übungen<br />
Hinweise zu wichtigen Formalien.<br />
Das Buch motiviert, Texte lesbarer zu<br />
gestalten und so erfolgreicher zu sein:<br />
In Büchern, Aufsätzen und Vorträgen,<br />
Schriftsätzen, Briefen, Klausuren und<br />
Hausarbeiten.<br />
M. Guttmann<br />
deutscher Gerichte oder juristischer<br />
Fach-Verbände könnten Tatbestände<br />
unseres Strafrechts tangieren. Sie versetzen<br />
den Leser oder den Hörer in<br />
einen anhaltenden Zustand höchsten<br />
Unwohlseins (Körperverletzung).<br />
Außerdem stehlen sie ihm oft Geduld<br />
und viel Zeit (Diebstahl).<br />
Doch es gibt Hoffnung, den verlorenen<br />
Schatz in uns zurückzufinden.<br />
Eine erste Rückbesinnung auf den<br />
Zweck unserer Sprache ist bereits hilfreich.<br />
Kommunikation und Verständlichkeit<br />
sind der Ausgangspunkt. Die<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
25
Veranstaltungen<br />
deutsche Sprache bietet hierfür eine<br />
Fülle von Möglichkeiten. Einfache<br />
Hauptsätze, Verben statt Substantivierungen<br />
und vor allem: Klare Gliederung<br />
im grammatikalischen Aufbau.<br />
Hierfür gibt es einfache handwerkliche<br />
Regeln, die aber dennoch reichlich<br />
Raum lassen für Kreativität und<br />
Leidenschaft beim Reden und Schreiben.<br />
Dieser Weg führt uns dann<br />
unweigerlich zurück zum verlorenen<br />
Sprachschatz und zur Wiederentdeckung<br />
der Lust an der deutschen<br />
Sprache. Vielleicht gehen wir den Weg<br />
gemeinsam?“<br />
Praktikerseminare für<br />
junge Anwälte 2003<br />
Auch im Jahr 2003 veranstaltet das<br />
Deutsche Anwaltsinstitut in Zusammenarbeit<br />
mit der BRAK und der<br />
Rechtsanwaltskammer Hamm ein<br />
Praktikerseminar zur Einführung in<br />
den Anwaltsberuf. Folgende Veranstaltungen<br />
werden angeboten:<br />
� 1. Tag: „Steuerrecht im anwaltlichen<br />
Mandat“<br />
(Darlehens-, Miet-, Arbeits- und<br />
Gesellschaftsverträge, Schenkungen,<br />
Schadensersatzzahlungen und<br />
Kostenersatz im Zivilprozess,<br />
Abfindungen aufgrund der Beendigung<br />
von Arbeitsverhältnissen,<br />
Eherecht, nichteheliche Lebensgemeinschaft,<br />
Scheidung, Strafrecht)<br />
18.01.2003, 9.00 bis 18.00 Uhr<br />
� 2. Tag: „Anwaltliches Marketing<br />
und Berufsrecht“<br />
(Berufsordnung, Fachanwaltsordnung,<br />
Werberecht, Strategisches<br />
und Operatives Marketing)<br />
08.02.2003, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
� 3. Tag: „Sozialrecht“<br />
(Versicherungspflicht, Betriebsprüfung,<br />
Haftung für rückständige<br />
Beiträge, Rente wegen Erwerbsunfähigkeit,<br />
Krankengeld, Arbeitslosengeld,<br />
Teilrente, Sperrzeittatbestände,<br />
Arbeitsunfall)<br />
05.04.2003, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
26<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
� 4. Tag: „Strafrecht“<br />
(Rechtsstellung des Strafverteidigers,<br />
Ermittlungsverfahren, Haftrecht,<br />
Prozessuale Mittel gegen den<br />
Erlass und die Aufrechterhaltung<br />
des Haftbefehls, Hauptverhandlung,<br />
Zwischenverfahren, Hauptverfahren,<br />
Rechtsmittel)<br />
12.04.2003, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Die Veranstaltungen können von<br />
Rechtsanwälten mit weniger als zwei<br />
Jahren Zulassung einzeln zum Preis<br />
von 95,00 € oder als Gesamtlehrgang<br />
zum Preis von 220,00 € gebucht werden.<br />
Veranstaltungsort ist das Ausbildungscenter<br />
des DAI in Bochum.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.anwaltsinstitut.de. Anmeldungen<br />
an: Deutsches Anwaltsinstitut<br />
e. V., Universitätsstr. 140, 44799<br />
Bochum, zur Tagungsnummer 9015,<br />
per Telefax: (0234) 70 35 07.<br />
Veranstaltungen des DAI<br />
Fachinstitut für Arbeitsrecht<br />
� 47. Soest-Bad Sassendorfer<br />
Arbeitsrecht-Lehrgang<br />
Teil 1: 20. – 25. Januar 2003 –<br />
Soest, Stadthalle<br />
Teil 2: 17. bis 22. März 2003 –<br />
Soest, Stadthalle<br />
Teil 3: 5. – 10. Mai 2003 –<br />
Soest, Stadthalle<br />
� Arbeitsrecht – aktuell –<br />
1. März 2003, 7. Juni 2003,<br />
30. August 2003 und<br />
22. November 2003,<br />
jeweils in Bochum,<br />
Ausbildungscenter des DAI<br />
Fachinstitut für Insolvenzrecht<br />
� 17. Intensiv-Lehrgang „Sozialrecht“<br />
Teil 3: 6. - 11. Januar 2003 in<br />
Bochum, Ausbildungscenter des<br />
DAI<br />
� Masseinsuffizienz im Regelund<br />
im Verbraucherinsolvenzverfahren<br />
7. Februar 2003 – Bochum,<br />
Ausbildungscenter des DAI<br />
� 4. Fach-Lehrgang „Insolvenzrecht“<br />
Teil 1: 3. bis 12. März 2003<br />
Teil 2: 7. bis 12. April 2003<br />
Teil 3: 12. bis 17. Mai 2003<br />
Teil 4: 23. bis 28. Juni 2003<br />
jeweils in Bochum,<br />
Ausbildungscenter des DAI<br />
Fachinstitut für Sozialrecht<br />
� Einführung in das Vertragsarztrecht<br />
10. Januar 2003 in Bochum,<br />
Ausbildungscenter des DAI<br />
Fachinstitut für Wirtschaftsrecht<br />
� Arzthaftung in Geburtshilfe und<br />
Perinatologie<br />
25. Januar 2003 in Bochum,<br />
Ausbildungscenter des DAI<br />
� Schuldrechtsreform und IT<br />
17. Januar 2003 in Bochum,<br />
Ausbildungscenter des DAI<br />
� 3. Fachlehrgang Baurecht<br />
Teil 4: 9. - 11. Januar 2003<br />
Teil 5: 23. - 25. Januar 2003<br />
Teil 6: 27. Februar - 1. März 2003<br />
jeweils in Bochum,<br />
Ausbildungscenter des DAI<br />
� Effizientes Kanzlei-Management<br />
durch Optimierung von Geschäftsprozessen<br />
und Business-Planung<br />
29. März 2002 in Bochum,<br />
Ausbildungscenter des DAI<br />
Sonstiges<br />
� Die anwaltliche Beratung im<br />
Verkehrsrecht<br />
29. März 2002 in Bochum,<br />
Ausbildungscenter des DAI<br />
Weitere Informationen, der komplette<br />
Veranstaltungskalender und<br />
Anmeldungen beim:<br />
Deutschen Anwaltsinstitut e.V.,<br />
Universitätsstr. 140, 44799 Bochum,<br />
Tel: (02 34) 970 64-0;<br />
Fax: (02 34) 70 35 07,<br />
e-mail: info@anwaltsinstitut.de;<br />
Homepage: www.anwaltsinstitut.de.
Hinweise<br />
Hinweise<br />
Nachweis der Zulassung bei<br />
einem Oberlandesgericht<br />
Von verschiedenen Oberlandesgerichten<br />
wurden wir gebeten, die Kollegenschaft<br />
darauf hinzuweisen, dass<br />
die Gerichte die Postulationsfähigkeit<br />
eines Rechtsanwalts von Amts<br />
wegen zu prüfen haben. Das Problem<br />
stellt sich nunmehr nach Aufhebung<br />
des Lokalisationszwangs bei den<br />
Oberlandesgerichten. Im Hinblick auf<br />
die uns gegebenen Hinweise empfiehlt<br />
die Kammer, die Vertretungsberechtigung<br />
entweder auf dem Briefkopf<br />
oder bei der Unterschrift des unterzeichnenden<br />
Rechtsanwalts zu vermerken.<br />
Sollte ein anderer Kollege der<br />
Sozietät den Termin wahrnehmen,<br />
dürfte es sich bei fehlendem Hinweis<br />
auf dem Briefkopf empfehlen, die<br />
Zulassungsurkunde oder eine Ablichtung<br />
hiervon mitzuführen.<br />
Akteneinsicht bei Asylstreitverfahren<br />
Das Auswärtige Amt hat sich an die<br />
BRAK mit folgendem Anliegen<br />
gewandt:<br />
Das Auswärtige Amt nimmt im Rahmen<br />
der Amtshilfe in Asylstreitverfahren<br />
zu von den Gerichten aufgeworfenen<br />
Fragen Stellung. Diese Stellungnahmen<br />
setzen sich nicht selten<br />
sehr kritisch mit der Lage in den relevanten<br />
Asyl-Herkunftsländern auseinander;<br />
ihre Veröffentlichung kann<br />
daher zu einer erheblichen Belastung<br />
der außenpolitischen Beziehungen<br />
führen. Das auswärtige Amt hat<br />
Kenntnis davon erlangt, dass Kopien<br />
solcher Stellungnahmen von Rechtsanwälten,<br />
die an Asylstreitverfahren<br />
als Prozessbevollmächtigte beteiligt<br />
sind oder waren, an verschiedene im<br />
Asylbereich tätige Nichtregierungsorganisationen<br />
weitergegeben und von<br />
diesen u. a. im Internet der Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht worden<br />
sind. Dem ging voraus, dass diesen<br />
Rechtsanwälten im Rahmen des<br />
Akteneinsichtsrechts der Akteninhalt<br />
zugänglich und eine Ablichtung (von<br />
Teilen) der Gerichtsakten möglich<br />
gemacht wurde.<br />
Die BRAK weist deshalb darauf hin,<br />
dass schutzbedürftige Informationen,<br />
die im Rahmen der Akteneinsicht zur<br />
Kenntnis gelangt sind, gem. § 19 der<br />
Berufsordnung nicht an Personen<br />
weitergegeben werden dürfen, die<br />
nicht am Verfahren beteiligt sind.<br />
Mandanteninformationen<br />
„Anwaltsgebühren“,<br />
„Mietrecht“, „Arbeitsrecht“<br />
und „Verkehrsrecht“<br />
Rege Nachfrage<br />
hat bereits der in<br />
Form eines<br />
Informationsflyers<br />
für<br />
Mandanten gestaltete<br />
Leitfaden<br />
zum anwaltlichen<br />
Gebührenrecht gefunden, auf den wir<br />
in unserem KammerReport <strong>Nr</strong>.<br />
5/2001, S. 33, hingewiesen haben.<br />
Zwischenzeitlich sind seitens der<br />
Bundesrechtsanwaltskammer Mandanteninformationen<br />
auch zu den<br />
Tätigkeitsbereichen „Arbeitsrecht“,<br />
„Mietrecht“ und „Verkehrsrecht“<br />
erarbeitet worden.<br />
Diese Flyer informieren<br />
auf jeweils 8 Seiten<br />
über das jeweilige<br />
Rechtsgebiet, die Notwendigkeitanwaltlichen<br />
Rats, die entstehenden<br />
Kosten und<br />
die Suche nach dem<br />
„richtigen“ Anwalt.<br />
Auf der Rückseite<br />
des Mandantenflyers<br />
kann in einem eigens<br />
dafür vorgesehenen Feld die Anschrift<br />
bzw. die Kanzleiadresse eingestempelt<br />
werden.<br />
Von der BRAK haben wir die Flyer in<br />
einer Auflage von jeweils 1.000 Stück<br />
erworben. Sie können über die<br />
Geschäftsstelle der Rechtsanwaltskammer<br />
Hamm bezogen werden. Die<br />
Abgabe erfolgt kostenfrei. Um möglichst<br />
viele Kolleginnen und Kollegen<br />
bedienen zu können, wird um Verständnis<br />
dafür gebeten, dass jeweils<br />
nur eine begrenzte Anzahl übersandt<br />
werden kann.<br />
Ausstellungsdokumentation<br />
„Zeit ohne Recht – Justiz in<br />
Bochum nach 1933“<br />
Von den 128 im Jahr 1933 am Amtsund<br />
Landgericht Bochum zugelassenen<br />
Rechtsanwälten waren 22 jüdischer<br />
Herkunft, einer galt in der Definition<br />
der Nationalsozialisten als<br />
„Mischling“. Zwölf von ihnen konnten<br />
ins Ausland fliehen, einer überlebte<br />
im Untergrund, sechs wurden in<br />
die Vernichtungslager deportiert und<br />
dort ermordet, das Schicksal von<br />
dreien ist unbekannt. Die Lebenswege<br />
dieser Bochumer Anwälte wurden<br />
thematisiert in einer ergänzten Ausstellung<br />
„Anwalt ohne Recht –<br />
Schicksale jüdischer Rechtsanwälte in<br />
Deutschland nach 1933“, die vom 27.<br />
April bis 30. Mai 2001 im Bochumer<br />
Landgericht zu sehen war.<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
27
Hinweise<br />
Zur Ausstellung hat der Bochumer<br />
Anwalt- und Notarverein eine Dokumentation<br />
in Buchform herausgegeben.<br />
Sie präsentiert den lokalen Bezug<br />
des Themas, dem eine Zusatzausstellung<br />
und Vorträge im Rahmenprogramm<br />
gewidmet waren. Als Ergänzung<br />
wurde ein Aufsatz aufgenommen,<br />
der das Schicksal der an den<br />
Bochumer Gerichten tätigen Richter<br />
jüdischer Herkunft behandelt.<br />
Das Buch soll nicht nur Erinnerung<br />
sein, sondern auch Mahnung, Acht zu<br />
geben auf ähnliche Gefahren in heutiger<br />
Zeit, wo diskriminiert wird aus<br />
vielerlei Gründen – aber eben „ohne<br />
Recht“.<br />
Das Buch kann über den Bochumer<br />
Anwalt- und Notarverein – Service-<br />
Center – im Land- und Amtsgericht<br />
Bochum, Viktoriastr. 14, 44787<br />
Bochum, bezogen werden. Der Verkaufspreis<br />
beträgt 10,15 €. Ein<br />
Bestellformular findet sich auch auf<br />
der Homepage des Anwaltvereins<br />
(www.bochumeranwaltverein.de).<br />
Anfragen bitte<br />
direkt an den<br />
Vereinsvorsitzenden,<br />
Herrn<br />
RA Jürgen<br />
Widder, Wattenscheider<br />
Hellweg 83,<br />
44869<br />
Bochum.<br />
Elektronisches Handels- und<br />
Genossenschaftsregister<br />
Die Justizverwaltung NRW bietet im<br />
Wege eines Pilotbetriebs die Möglichkeit<br />
zur kostenpflichtigen Einsichtnahme<br />
per Internet in das elektronische<br />
Handels- und Genossenschaftsregister.<br />
28<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Das Handels- und Genossenschaftsregister<br />
wird gegenwärtig in NRW bei<br />
12 Amtsgerichten in elektronischer<br />
Form geführt, nämlich bei den<br />
Gerichten Aachen, Arnsberg, Bielefeld,<br />
Bonn, Düren, Düsseldorf, Duisburg,<br />
Essen, Gelsenkirchen, Köln,<br />
Neuss und Siegburg. Zu diesen<br />
Gerichten sind teilweise Gerichte<br />
konzentriert worden, so Hattingen zu<br />
Essen, Wermelskirchen, Wipperfürth<br />
und Bergheim zu Köln, Gelsenkirchen-Buer<br />
zu Gelsenkirchen. Eine<br />
Ausweitung auf weitere Gerichte und<br />
weitere Konzentrationen soll in<br />
Kürze erfolgen.<br />
Über das Internet können die infolge<br />
der Einführung der elektronischen<br />
Registerführung neu angelegten bzw.<br />
umgeschriebenen Registerblätter eingesehen<br />
werden. Eine Einsichtnahme<br />
in die aus Anlass der Umschreibung<br />
geschlossenen sowie die bereits früher<br />
geschlossenen Registerblätter ist nicht<br />
möglich.<br />
Die elektronische Einsichtnahme in<br />
die Registerblätter ist nach dem<br />
Gesetz über elektronische Registerund<br />
Justizkosten für Telekommunikation<br />
vom 10.12.2001 (ERJuKoG)<br />
gebührenpflichtig. Dieses Gesetz soll<br />
aus Vereinfachungsgründen beim<br />
geplanten Pilotbetrieb noch nicht<br />
direkt, sondern nur entsprechend<br />
angewandt werden. Pro Abruf (Treffer)<br />
entsteht eine Gebühr von 4,00 €.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung<br />
zur Teilnahme beim: Direktor<br />
des Amtsgerichts Hagen, Heinitzstr.<br />
42, 58097 Hagen, Tel.: (0 23 31)<br />
98 57 07.<br />
Auszüge aus den Empfehlungen<br />
zum Verhalten<br />
bei einer edv-gestützten<br />
Betriebsprüfung<br />
Das Präsidium der Bundessteuerberaterkammer<br />
hat Empfehlungen zum<br />
Verhalten von Steuerpflichtigen bei<br />
einer edv-gestützten Betriebsprüfung,<br />
veröffentlicht als Beihefter zu DStR<br />
3/2002 v. 18. Januar 2002, erarbeitet,<br />
deren auszugsweiser Abdruck uns<br />
freundlicherweise über die Steuerberaterkammer<br />
Westfalen-Lippe gestattet<br />
wurde.<br />
Anlass der Empfehlungen ist die<br />
Änderung der Abgabenordnung in<br />
den §§ 146, 147, 200 durch das Steuersenkungsgesetz<br />
(StSenkG) vom 23.<br />
Oktober 2000 (BGBl. I 2000, 1433;<br />
BStBl. I 2000, 1428 (1455)), die den<br />
Finanzbehörden das Recht einräumt,<br />
im Rahmen von steuerlichen Außenprüfungen<br />
auf das Datenverarbeitungssystem<br />
des Steuerpflichtigen<br />
zuzugreifen und die mit Hilfe des<br />
DV-Systems erstellte Buchführung<br />
des Steuerpflichtigen zu prüfen. Die<br />
neue Prüfungsmethode tritt neben die<br />
Möglichkeit der herkömmlichen Prüfung.<br />
Durch die Regelung zum<br />
Datenzugriff wird der sachliche<br />
Umfang der Außenprüfung (§ 194<br />
AO) nicht erweitert. Gegenstand der<br />
Prüfung sind wie bisher nur die nach<br />
§ 147 AO aufbewahrungspflichtigen<br />
Unterlagen.<br />
Die hinsichtlich des Datenzugriffs<br />
relativ weit gefassten Befugnisse der<br />
Finanzbehörden sind durch das BMF-<br />
Schreiben vom 16.07.2001 (BStBl. I<br />
2001, 415) zu den Grundsätzen zum<br />
Datenzugriff und zur Prüfbarkeit<br />
digitaler Unterlagen konkretisiert<br />
worden, um die Regelungen in der<br />
Praxis handhabbar zu machen.<br />
Die Bundessteuerberaterkammer<br />
weist darauf hin, dass sowohl das<br />
Bundesministerium der Justiz als auch<br />
der Bundesdatenschutzbeauftragte<br />
bereits im Vorfeld der verabschiedeten<br />
Gesetzesregelung und des entsprechenden<br />
BMF-Schreibens vom 16. Juli<br />
2001 verfassungsrechtliche Einwendungen<br />
angemeldet haben. Die vorgetragenen<br />
Bedenken haben im Wesentlichen<br />
den folgenden Inhalt: Durch<br />
die Neuregelungen sind sowohl der<br />
Schutz betrieblicher Geheimnisse als<br />
auch der Schutz der Persönlichkeitsrechte<br />
der Steuerpflichtigen, ihrer Lieferanten,<br />
Kunden und Arbeitnehmer
gefährdet. Dies gilt insbesondere deshalb,<br />
weil eine Protokollierungspflicht<br />
der in den Datennetzen der Steuerpflichtigen<br />
vorgenommenen Auswertungen<br />
nicht vorgesehen ist. Hierdurch<br />
ist eine Nachverfolgung von<br />
unzulässigen Eingriffen in die Privatsphäre<br />
der Steuerpflichtigen bzw.<br />
ihrer Arbeitnehmer nicht möglich.<br />
Außerdem weist die Bundessteuerberaterkammer<br />
darauf hin, dass es sich<br />
bei dem in dem BMF-Schreiben vom<br />
16.07.2001 verwandten Begriff der<br />
„steuerlich relevanten Daten“ um<br />
einen unbestimmten Rechtsbegriff<br />
handelt, dessen Inhalt und Umfang<br />
bisher nicht eindeutig definiert sind.<br />
A. Änderung in der Abgabenordnung<br />
Bei der Führung der Bücher und der<br />
sonst erforderlichen Aufzeichnungen<br />
auf Datenträgern muss nun insbesondere<br />
sichergestellt werden, dass die<br />
Daten während der Aufbewahrungsfrist<br />
jederzeit verfügbar sind und<br />
unverzüglich lesbar gemacht werden<br />
können. Hinzu kommt, dass diese<br />
Daten während der Aufbewahrungsfrist<br />
auch unverzüglich maschinell<br />
auswertbar sein müssen.<br />
Für den Datenzugriff vorzuhalten<br />
sind gemäß dem BMF-Schreiben vom<br />
16.07.2001 die Daten der Finanzbuchhaltung,<br />
der Anlagenbuchhaltung und<br />
der Lohnbuchhaltung sowie die<br />
Daten anderer Bereiche, sofern sie<br />
steuerlich relevant sind. Nach Auffassung<br />
der Bundessteuerberaterkammer<br />
kann es sich bei dem in dem BMF-<br />
Schreiben verwendeten Begriff der<br />
Buchhaltung nur um die Buchführung<br />
gem. § 145 AO handeln.<br />
Die Finanzbehörde hat im Rahmen<br />
der Außenprüfung das Recht,<br />
� das Datenverarbeitungssystem des<br />
Steuerpflichtigen einschließlich der<br />
darin enthaltenen Auswertungsprogramme<br />
zu nutzen (unmittelbarer<br />
Datenzugriff) und / oder<br />
� nach ihren Vorgaben eine maschinelle<br />
Auswertung der Daten durch<br />
den Steuerpflichtigen oder einen<br />
von ihm beauftragten Dritten mit<br />
Hilfe des DV-Systems des Steuerpflichtigen<br />
zu verlangen (mittelbarer<br />
Datenzugriff) und / oder<br />
� die Überlassung der steuerlich relevanten<br />
Daten auf einem maschinell<br />
verwertbaren Datenträger (z. B.<br />
CD-ROM, DVD) zu verlangen.<br />
Der Steuerpflichtige muss im Rahmen<br />
seiner Mitwirkungspflicht die Finanzbehörde<br />
unterstützen. Die Auswahl<br />
der Möglichkeiten steht im Ermessen<br />
der Behörde.<br />
I. Unmittelbarer Zugriff,<br />
so genannter Nur-Lesezugriff<br />
Beim unmittelbaren Zugriff hat die<br />
Finanzbehörde das Recht, in Form<br />
des Nur-Lesezugriffs Einsicht in die<br />
gespeicherten Daten zu nehmen und<br />
dabei das Datenverarbeitungssystem<br />
des Steuerpflichtigen (Hard- und<br />
Software) zur Prüfung der Daten zu<br />
nutzen. Der Steuerpflichtige hat den<br />
Prüfer insbesondere hinsichtlich des<br />
Nur-Lesezugriffs in das DV-System<br />
einzuweisen. Der Nur-Lesezugriff<br />
umfasst das Lesen, Filtern und Sortieren<br />
der Daten gegebenenfalls unter<br />
Nutzung der vorhandenen Auswertungsmöglichkeiten.<br />
Das Datenverarbeitungssystem<br />
des Steuerpflichtigen<br />
muss die Unveränderbarkeit des<br />
Datenbestands gewährleisten, um eine<br />
Veränderung durch die Finanzbehörde<br />
auszuschließen. Enthalten die<br />
Datenbestände steuerlich nicht relevante<br />
Daten (z. B. personenbezogene<br />
oder nach § 102 AO dem Berufsgeheimnis<br />
unterliegende Daten), muss<br />
der Steuerpflichtige sicherstellen, dass<br />
der Prüfer nur auf die steuerlich relevanten<br />
Daten zugreifen kann.<br />
Die Finanzbehörde darf nur mit Hilfe<br />
der beim Steuerpflichtigen vorhandenen<br />
Hard- und Software auf die elektronisch<br />
gespeicherten Daten zugreifen;<br />
eine Auswertung im DV-System<br />
des Steuerpflichtigen mittels eigener<br />
Softwareprogramme kommt nicht in<br />
Betracht. Auch die Fernabfrage<br />
(Online-Zugriff) auf das Datenverar-<br />
beitungssystem des Steuerpflichtigen<br />
ist ausgeschlossen.<br />
II. Mittelbarer Zugriff<br />
Die Finanzbehörde kann beim mittelbaren<br />
Datenzugriff verlangen, dass die<br />
gespeicherten Daten nach ihren Vorgaben<br />
vom Steuerpflichtigen oder<br />
einem von ihm beauftragten Dritten<br />
maschinell ausgewertet werden. Die<br />
maschinelle Auswertung kann nur<br />
unter Verwendung der im Datenverarbeitungssystem<br />
des Steuerpflichtigen<br />
oder des beauftragten Dritten<br />
vorhandenen Auswertungsmöglichkeiten<br />
erfolgen. Auswertungen, die<br />
bestimmte Sortier- oder Filterfunktionen<br />
voraussetzen, die das Softwareprogramm<br />
des Steuerpflichtigen nicht<br />
enthält und die deshalb extra programmiert<br />
werden müssten, sind ausgeschlossen.<br />
Der Umfang der zumutbaren<br />
Hilfe richtet sich nach den<br />
betrieblichen Gegebenheiten des<br />
Unternehmens.<br />
III. Überlassung von Daten auf<br />
Datenträgern<br />
Die Finanzbehörde kann ebenfalls<br />
verlangen, dass ihr die gespeicherten<br />
Unterlagen und Aufzeichnungen auf<br />
einem maschinell verwertbaren<br />
Datenträger zur Auswertung überlassen<br />
werden.<br />
Zu beachten ist, dass die Finanzbehörde<br />
verpflichtet ist, den zur Auswertung<br />
überlassenen Datenträger<br />
spätestens nach Bestandskraft der aufgrund<br />
der Außenprüfung ergangenen<br />
Bescheide an den Steuerpflichtigen<br />
zurückzugeben oder zu löschen.<br />
B. Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />
Die Finanzbehörde hat bei der<br />
Anwendung der Regelungen zum<br />
Datenzugriff stets den Grundsatz der<br />
Verhältnismäßigkeit zu beachten.<br />
In der Übergangsphase gilt insbesondere<br />
Folgendes:<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Hinweise<br />
29
Hinweise<br />
� Bei vor dem 01.01.2002 archivierten<br />
Daten kann beim unmittelbaren<br />
Datenzugriff und beim mittelbaren<br />
Datenzugriff nicht verlangt werden,<br />
dass diese Daten für Zwecke<br />
ihrer maschinellen Auswertung<br />
nochmals in das Datenverarbeitungssystem<br />
eingespeist werden,<br />
wenn dies mit unverhältnismäßigem<br />
Aufwand für den Steuerpflichtigen<br />
verbunden ist (z. B. bei fehlender<br />
Speicherkapazität, Wechsel<br />
des Hard- oder Software-Systems).<br />
Müssen die Daten nicht reaktiviert<br />
werden, muss auch nicht die für die<br />
maschinelle Auswertung erforderliche<br />
Hard- und Software vorgehalten<br />
werden, wenn sie nicht mehr<br />
im Einsatz ist. Dies gilt auch, wenn<br />
die Aufbewahrungsfrist noch nicht<br />
Stellenmarkt<br />
Stellenmarkt<br />
Stellenangebote /<br />
berufliche Zusammenarbeit<br />
Rechtsanwalt- und Steuerberaterkanzlei<br />
in Essen sucht jüngere(n) Rechtsanwalt<br />
/ Rechtsanwältin – vorzugsweise<br />
mit eigener Klientel – mit den<br />
Interessenschwerpunkten Wirtschafts-/<br />
Gesellschafts- / Steuerrecht zum<br />
Zwecke der Zusammenarbeit. Räumlichkeiten<br />
und Büroorganisation sind<br />
vorhanden. Spätere Soziierung wird<br />
angestrebt.<br />
Angebote bitte unter Chiffre-<strong>Nr</strong>.: 001<br />
30<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
abgelaufen ist. Die Einschränkung<br />
bezieht sich nicht auf die Lesbarmachung<br />
der Daten, diese muss während<br />
der gesamten Aufbewahrungsfrist<br />
sichergestellt sein.<br />
� Bei Daten, die nach dem 31.12.2001<br />
archiviert worden sind, ist beim<br />
unmittelbaren und beim mittelbaren<br />
Datenzugriff die maschinelle<br />
Auswertbarkeit in Form des Nur-<br />
Lesezugriffs sicherzustellen. Hat<br />
ein System- oder Versionswechsel<br />
stattgefunden, so ist es nicht erforderlich,<br />
die ursprüngliche Hardund<br />
Software vorzuhalten, wenn<br />
die maschinelle Auswertbarkeit<br />
auch für die nach dem 31.12.2001,<br />
aber vor dem System- bzw. Versionswechsel<br />
archivierten Daten<br />
durch das neue oder ein anderes<br />
System gewährleistet ist.<br />
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türkischsprachige Rechtsanwältin<br />
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auch jüngere/r Kollege/n mit noch<br />
ausbaufähigem Mandantenstamm.<br />
Angebote bitte unter Chiffre-<strong>Nr</strong>.: 004<br />
� Wählt die Finanzbehörde die<br />
Datenträgerüberlassung, so kann<br />
sie nicht verlangen, dass die Daten,<br />
die vor dem 01.01.2002 auf nicht<br />
maschinell auswertbaren Datenträgern<br />
(z. B. Mikrofilm) archiviert<br />
worden sind, auf maschinell auswertbare<br />
Datenträger aufgezeichnet<br />
werden.<br />
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Rechtsanwalt, 29 Jahre, LL. M. im<br />
Wirtschafts- und Steuerrecht (Bochum),<br />
theoretische Kenntnisse für FA für Steuerrecht<br />
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nicht börsennotierter Aktiengesellschaft,<br />
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Rechtsanwalt, 29 Jahre; erste Berufserfahrungen<br />
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Deutsche Rechtsgeschichte Abt. I;<br />
Englisch, Spanisch, Französisch<br />
fließend; belastbar, teamfähig; Promotion<br />
im Völkerrecht sucht Halbtagstätigkeit<br />
im Raum NRW (Hamm,<br />
Münster, Dortmund, Soest).<br />
Angebote bitte unter Chiffre-<strong>Nr</strong>.: 006
<strong>Notarkammer</strong><br />
<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />
<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />
Eigenheimzulage<br />
In Artikel 14 des im Entwurf vorliegenden<br />
Gesetzes zum Abbau von<br />
Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen(Steuervergünstigungsabbaugesetz<br />
– StVergAbG, www.bundesfinanzministerium.de)<br />
plant die<br />
Bundesregierung durch die Änderung<br />
des Eigenheimzulagengesetzes eine<br />
Reduzierung der Eigenheimzulagen<br />
mit Wirkung ab dem 1.1.2003.<br />
Anspruchsberechtigt sollen zukünftig<br />
nur noch Familien mit Kindern sein.<br />
Der Anspruch auf Eigenheimzulagen<br />
lebt rückwirkend auf, wenn spätestens<br />
im dritten auf das Jahr der Fertigstellung<br />
oder Anschaffung folgenden Jahr<br />
ein Kind in die Familie kommt. Die<br />
Einkommensgrenzen sollen auf<br />
70.000,00 EUR für Ledige bzw.<br />
140.000,00 EUR für Verheiratete zzgl.<br />
jeweils 20.000,00 EUR pro Kind<br />
gesenkt werden. Die Eigenheimzulage<br />
soll künftig den Familiengrundbetrag<br />
in Höhe von höchstens 1.000,00 EUR<br />
pro Jahr und die Kinderzulage von<br />
jährlich 800,00 EUR pro Kind betragen.<br />
Erhöhungen des Familiengrundbetrages<br />
kommen für ökologische<br />
Baumaßnahmen in Betracht.<br />
Nach den Erläuterungen des Bundesministeriums<br />
der Finanzen<br />
(www.bundesfinanzministerium.de/<br />
Anlage15304/Erlaeuterungen-zu-denim-Entwurf-des-Steuerverguenstigungsabbaugesetz-vorgesehenen-<br />
Massnahmen.pdf) kommt noch in den<br />
Genuss der bisherigen Eigenheimzulage,<br />
wer bis zum 31.12.2002 beim<br />
Bestandserwerb einen notariellen Vertrag<br />
schließt oder wer beim Neubau<br />
bis zum Jahresende einen Bauantrag<br />
oder eine Bauanzeige abgibt. Die<br />
<strong>Notarkammer</strong> geht – unverbindlich –<br />
davon aus, dass beim Erwerb einer<br />
noch zu errichtenden Immobilie vom<br />
Bauträger der Abschluss des notariellen<br />
Vertrages ausreicht.<br />
Die <strong>Notarkammer</strong> hat das Deutsche<br />
Notarinstitut um Auskunft zu der<br />
Frage gebeten, ob es für die Inanspruchnahme<br />
der bisherigen Eigenheimzulage<br />
erforderlich ist, dass der<br />
notariell beurkundete Grundstückskaufvertrag<br />
vor dem 31.12.2002 wirksam<br />
wird, insbesondere also keine<br />
Genehmigungen mehr erforderlich<br />
sind. Hierzu hat das Deutsche Notarinstitut<br />
– unverbindlich – mitgeteilt,<br />
dass die im Gesetzentwurf vom<br />
20.11.2002 vorgesehene Übergangsvorschrift<br />
des § 19 Abs. 6 Eigenheimzulagegesetz<br />
wortgleich der Übergangsvorschrift<br />
des § 19 Abs. 1 Eigenheimzulagegesetz<br />
beim Übergang von<br />
§ 10 e EStG entspricht, sodass die zu<br />
dieser Vorschrift ergangene Literatur<br />
und Rechtsprechung herangezogen<br />
werden kann. Danach sei entscheidend,<br />
dass die Vertragsparteien<br />
gebunden sind und sich nicht mehr<br />
einseitig aus der Bindung lösen können.<br />
Bedingungen, Zeitbestimmungen<br />
und Genehmigungen – gleichgültig,<br />
ob sie ex nunc oder ex tunc wirken –<br />
beeinflussen die Bindung nicht (vgl.<br />
BFH, BStBl II 1982, 390). Damit ist<br />
im Sinne der Übergangsvorschrift<br />
rechtswirksam abgeschlossen auch ein<br />
Vertrag, der erst nach Eintritt einer<br />
aufschiebenden Bedingung, nach<br />
Ablauf einer Frist, nach Erteilung der<br />
Genehmigung eines Dritten oder<br />
einer behördlichen Genehmigung<br />
wirksam werden soll. Bei einem Vertragsschluss<br />
durch einen Vertreter<br />
ohne Vertretungsmacht gilt jedoch der<br />
obligatorische Vertrag erst im Zeitpunkt<br />
der Abgabe der Genehmigungserklärung<br />
durch den Vertretenen<br />
als rechtswirksam abgeschlossen.<br />
Wir bitten um Verständnis dafür, dass<br />
die vorstehenden Überlegungen<br />
unverbindlich sind.<br />
Vermögensschaden-<br />
Haftpflichtversicherung<br />
der Notare<br />
In der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung<br />
sehen sich derzeit<br />
zahlreiche Kolleginnen und Kollegen<br />
mit Kündigungen ihrer Versicherungsverträge<br />
durch ein großes Versicherungsunternehmen<br />
konfrontiert.<br />
Dem vorausgegangen waren verschiedene<br />
Schreiben des Versicherers, mit<br />
denen versucht worden war, die Versicherungsnehmer<br />
zu einer freiwilligen<br />
Erhöhung der Versicherungsprämien<br />
zu bewegen. Die Durchsetzung dieser<br />
Prämienerhöhung erfolgt nunmehr<br />
durch die reguläre Kündigung der<br />
Vertragsverhältnisse. In Einzelfällen,<br />
in denen der Versicherungsverlauf<br />
Schäden aufweist, verlangt das Versicherungsunternehmen<br />
erhöhte Prämien,<br />
die als so genannte „Sanierungsprämien“<br />
individuell errechnet werden<br />
und eine beträchtliche Höhe<br />
erreichen können. Eine Verlängerung<br />
des Versicherungsverhältnisses nach<br />
Kündigung durch Neuabschluss geht<br />
einher mit der Vereinbarung neuer<br />
Versicherungsbedingungen, die insbesondere<br />
einen festen Selbstbehalt von<br />
5.000 EUR im Schadensfall vorsehen;<br />
bisher eingeräumte Rabatte sollen entfallen.<br />
Das Versicherungsunternehmen<br />
hat die Situation in der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung<br />
der Notare aus seiner Sicht in einem<br />
Memorandum dargestellt, das die<br />
<strong>Notarkammer</strong> interessierten Kolleginnen<br />
und Kollegen auf Anfrage zur<br />
Verfügung stellt.<br />
Die Kammer kann keine Verhaltensempfehlungen<br />
abgeben. Im Einzelfall<br />
mag es sinnvoll sein, durch die<br />
Annahme des Angebotes zur freiwilligen<br />
Erhöhung der Versicherungsprämie<br />
der Kündigung des Versicherungsvertrages<br />
zuvor zu kommen,<br />
und/oder über eine individuelle<br />
Gestaltung der Prämien unter Berücksichtigung<br />
der Größe des Notariats<br />
und des Schadensverlaufes zu verhandeln.<br />
Auf Wunsch stellt die <strong>Notarkammer</strong><br />
eine Liste der Versicherungsunternehmen<br />
zur Verfügung, die<br />
nach hiesiger Kenntnis das Risiko der<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
31
<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />
Vermögensschaden-Haftpflicht für<br />
Rechtsanwälte und Notare eindecken.<br />
Die Einrichtung einer obligatorischen<br />
oder fakultativen Gruppenversicherung<br />
im Bereich der Basis-Haftpflichtversicherung<br />
der Notare wird<br />
derzeit auf der Ebene der Bundesnotarkammer<br />
erörtert. Voraussetzung<br />
für den Abschluss eines solchen<br />
Gruppenvertrages ist, dass den <strong>Notarkammer</strong>n<br />
eine entsprechende Kompetenz<br />
in § 67 BNotO durch Gesetzesänderung<br />
eingeräumt wird. Mit einer<br />
schnellen Lösung kann daher nicht<br />
gerechnet werden.<br />
Durchführung förmlicher<br />
Zustellungen und<br />
Annahme nicht oder unzureichend<br />
freigemachter<br />
Postsendungen<br />
Das Justizministerium des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen hat um folgenden<br />
Hinweis gebeten: Rechtsanwälte<br />
und Notare haben sich darüber<br />
beschwert, dass die Gerichte und<br />
Staatsanwaltschaften bei der Zustellung<br />
gegen Empfangsbekenntnis dieses<br />
nicht mehr vorfrankieren bzw.<br />
keinen Freiumschlag mehr für die<br />
Rücksendung des Empfangsbekenntnisses<br />
beifügen. Diese Handhabung<br />
beruht auf der RV des Justizministeriums<br />
vom 3. Mai 2002 (1420 - I B. 47).<br />
Danach sind die Kosten für die Freimachung<br />
des Empfangsbekenntnisses<br />
bzw. des Rückumschlages seit dem 1.<br />
Juli 2002 nicht mehr von der Justiz zu<br />
tragen. Dies entspreche der Regelung<br />
in § 174 Abs. 1 ZPO. Der gesetzgeberische<br />
Wille sei eindeutig dahin gegangen,<br />
durch Einführung einer Pflicht<br />
zur Rücksendung des Empfangsbekenntnisses<br />
in § 174 Abs. 1 ZPO<br />
zugleich auch zu regeln, dass der<br />
Adressat des zuzustellenden Schriftstücks<br />
die Kosten der Rücksendung<br />
zu tragen hat. Dies ergebe sich auch<br />
eindeutig aus den Gesetzesmaterialien<br />
(BT-Drucks. 14/4554, S. 31).<br />
32<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
Diese Auffassung wird von den<br />
Justizverwaltungen des Bundes und<br />
der Länger einhellig vertreten, wie<br />
sich einem entsprechenden Erlass des<br />
Bundesministeriums der Justiz vom<br />
14. August 2002 entnehmen lässt.<br />
Ein Abdruck der RV des Justizministeriums<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
vom 3. Mai 2002 sowie des<br />
Erlasses des Bundesministeriums der<br />
Justiz vom 14. August 2002 kann bei<br />
der Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />
Hamm angefordert werden.<br />
Bestellung eines Notarvertreters<br />
Zum Notarvertreter darf nur bestellt<br />
werden, wer fähig ist, das Amt eines<br />
Notars zu bekleiden. Die Prüfung der<br />
persönlichen Eignung im Sinne des<br />
§6 Abs. 1 Satz 1 BNotO erfolgt<br />
durch die Präsidentinnen und Präsidenten<br />
der Landgerichte anhand<br />
eines nicht amtlichen Antragsvordrucks<br />
für die Bestellung zum Notarvertreter,<br />
den der Präsident des<br />
Oberlandesgerichts Hamm gemeinsam<br />
mit der <strong>Notarkammer</strong> entwickelt<br />
hat. Dieser Antragsvordruck steht auf<br />
der Internetseite des Oberlandesgerichts<br />
Hamm unter der Adresse<br />
www.olg-hamm.nrw.de/formular/<br />
notarvertreter.pdf sowie in Kürze auf<br />
der Internetseite der <strong>Notarkammer</strong><br />
unter der Adresse www.notarkammerhamm.de<br />
zur Verfügung und kann<br />
dort heruntergeladen werden.<br />
Beurkundung von<br />
Vorsorgevollmachten<br />
Die Bundesnotarkammer beabsichtigt,<br />
ein elektronisch geführtes Register für<br />
Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen<br />
einzurichten. In diesem<br />
Register sollen Vorsorgevollmachten<br />
und Patientenverfügungen vermerkt<br />
werden, um dadurch die Möglichkeit<br />
der Auffindung im Falle von Betreuungsbedürftigkeit<br />
oder Krankheit zu<br />
erhöhen. Die vorbereitende Planung<br />
ist weitgehend abgeschlossen. Die<br />
Übermittlung der Daten einer beurkundeten<br />
Vorsorgevollmacht bzw.<br />
Patientenverfügung an das Register<br />
durch den Notar setzt voraus, dass er<br />
von seiner Verschwiegenheitsverpflichtung<br />
gem. § 18 BNotO entbunden<br />
wird. Es dürfte sich deshalb empfehlen,<br />
ab sofort in Vorsorgevollmachten<br />
und Patientenverfügungen<br />
eine Klausel aufzunehmen, wonach<br />
die Urkundsbeteiligten den Notar<br />
ermächtigen, dem demnächst bei der<br />
Bundesnotarkammer geführten Register<br />
über Vorsorgevollmachten und<br />
Patientenverfügungen die notwendigen<br />
Angaben zu übermitteln.<br />
Im Zusammenhang mit der Beurkundung<br />
von Vorsorgevollmachten hat<br />
der für Betreuungsangelegenheiten<br />
zuständige Rechtspfleger beim Amtsgericht<br />
Hamm auf folgenden Missstand<br />
hingewiesen: Es würden häufig<br />
„Generalvollmachten“ als Vorsorgevollmachten<br />
beurkundet, in denen<br />
keine Regelungen zur Frage der<br />
Unterbringung, Fixierung und der<br />
Gesundheitsfürsorge (§§ 1904,<br />
1906 BGB) enthalten sind. Dies habe<br />
zur Folge, dass gerade in den Fällen<br />
notwendiger Fixierungen der Pflegebedürftigen<br />
nur zur Regelung dieses<br />
Lebenssachverhaltes eine Betreuung<br />
eingerichtet werden muss, wodurch<br />
das gesamte Betreuungsverfahren in<br />
Gang gesetzt wird. Es dürfte sich deshalb<br />
empfehlen, diesen Punkt bei der<br />
zukünftigen Beurkundung von Vorsorgevollmachten<br />
mit den Beteiligten<br />
zu erörtern und gegebenenfalls eine<br />
Regelung unter weitgehender Übernahme<br />
des Textes der vorbezeichneten<br />
Vorschriften in die Vollmacht aufzunehmen.<br />
Ein Muster einer solchen<br />
Vorsorgevollmacht findet sich z. B. in<br />
der entsprechenden Broschüre des<br />
Bayerischen Staatsministeriums der<br />
Justiz, die unter der Internetadresse<br />
www2.justiz.bayern.de/daten/pdf/<br />
vorsorge.pdf abgerufen werden kann.
<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />
Umstellung des Lebenshaltungskostenindex<br />
auf<br />
die Basis 2000<br />
Auswirkungen auf die Vereinbarungen<br />
von Wertsicherungsklauseln<br />
Das statistische Bundesamt hat mitgeteilt,<br />
dass es im Berichtsmonat Januar<br />
2003 den Preisindex für die Lebenshaltung<br />
auf das neue Basisjahr 2000<br />
umstellen wird. Die neu berechneten<br />
Ergebnisse werden voraussichtlich am<br />
26.02.2003 veröffentlicht. Wie bereits<br />
bei der letzten Umstellung der Preisindizes<br />
im Jahre 1999 (Umstellung<br />
auf das Basisjahr 1995) angekündigt,<br />
wurde zugleich bekannt gegeben, dass<br />
mit der Umstellung auf das neue<br />
Basisjahr nur noch zwei Verbraucherpreisindizes<br />
verfügbar sein werden:<br />
der Preisindex für die Lebenshaltung<br />
aller privaten Haushalte in Deutschland<br />
(künftig: Verbraucherpreisindex<br />
für Deutschland) und der „Harmonisierte<br />
Verbraucherpreisindex“ (HVPI)<br />
für die EU-Mitgliedstaaten. Eingestellt<br />
werden somit insbesondere die<br />
folgenden Indizes für das frühere<br />
Bundesgebiet und die neuen Länder<br />
und Berlin-Ost: Preisindex für die<br />
Lebenshaltung aller privaten Haushalte,<br />
Preisindex für die Lebenshaltung<br />
von 4-Personen-Haushalten von<br />
Beamten und Angestellten mit höherem<br />
Einkommen, Preisindex für die<br />
Lebenshaltung von 4-Personen-Haushalten<br />
von Arbeitern und Angestellten<br />
mit mittlerem Einkommen, Preisindex<br />
für die Lebenshaltung von 2-<br />
Personen-Rentnerhaushalten mit<br />
geringem Einkommen. Für sie stehen<br />
ab Jahresbeginn 2003 keine aktuellen<br />
Zahlen mehr zur Verfügung.<br />
Dies hat nicht zuletzt Auswirkung auf<br />
die Vereinbarung von Wertsicherungsklauseln,<br />
die auf die verschiedensten<br />
Preisindizes Bezug nehmen<br />
können (vgl. dazu allgemein Kluge,<br />
MittRhNotK 2000, 409 ff.). In notariellen<br />
Verträgen sind sie etwa bei der<br />
Vereinbarung eines Erbauzinses, einer<br />
Leibrente oder bei Geldvermächtnissen<br />
gebräuchlich. Hierbei gilt es, drei<br />
Problemkreise zu unterscheiden: Die<br />
Neuvereinbarung (Ziff. 1.), die<br />
Anpassung einer Wertsicherungsklausel,<br />
der der Preisindex für die Lebenshaltung<br />
aller privaten Haushalte in<br />
Deutschland (künftig: Verbraucherpreisindex<br />
für Deutschland) zugrunde<br />
liegt, aufgrund der Umbasierung von<br />
1995 auf das Jahr 2000 (Ziff. 2.) und<br />
schließlich die Anpassung einer Wertsicherungsklausel,<br />
die noch auf einen<br />
der genannten Teilindizes bzw. der<br />
Preisindizes nach verschiedenen<br />
Haushaltstypen Bezug nimmt (Ziff. 3.).<br />
1.<br />
Bei Neuvereinbarungen ist darauf zu<br />
achten, dass in Wertsicherungsklauseln<br />
– soweit nicht schon bisher<br />
geschehen – künftig ausschließlich auf<br />
den Verbraucherbereichsindex für<br />
Deutschland Bezug genommen wird.<br />
Die Verwendung des harmonisierten<br />
Verbraucherpreisindex (HVPI)<br />
erscheint demgegenüber nur unter<br />
bestimmten Voraussetzungen und für<br />
eingeschränkte Zwecke sinnvoll, da er<br />
vornehmlich dem Vergleich zwischen<br />
den Europäischen Mitgliedstaaten<br />
dient und für den Verbrauch in<br />
Deutschland nicht repräsentativ ist<br />
(ausführlich dazu Elbel, NJW 1999,<br />
Beilage zu Heft 48, 2/3). Das Gleiche<br />
gilt für die bisherigen nach Haushaltstypen<br />
bzw. Teilen Deutschlands<br />
abgegrenzten Lebenshaltungskostenindizes,<br />
die mangels Fortführung<br />
keine Grundlage mehr für eine künftige<br />
Veränderung bilden können.<br />
Um künftige Umbasierungen, die<br />
grundsätzlich alle fünf Jahre erfolgen<br />
sollen (vgl. hierzu Kluge, MittRh-<br />
NotK 2000, 409/416, Fn 119) einfacher<br />
handhaben zu können, ist die<br />
Prozent-Veränderung gegenüber der<br />
Punkte-Veränderung vorzuziehen.<br />
Dies lässt nicht nur die Bezugnahme<br />
auf ein bestimmtes Basisjahr entbehrlich<br />
werden, sondern ermöglicht auch<br />
eine einfache und unmittelbare Fortberechnung,<br />
losgelöst von künftig fol-<br />
genden Umbasierungen (zu den<br />
Schwierigkeiten der Punkte-Veränderung<br />
bei der Umbasierung vgl. Rasch,<br />
DNotZ 1999, 467/472 ff sowie<br />
www.destatis.de/basis/d/preis/vpitsti11.htm).<br />
2.<br />
Soweit bestehende Wertsicherungsklauseln<br />
bereits heute auf den Preisindex<br />
für die Lebenshaltung aller privaten<br />
Haushalte in Deutschland verweisen,<br />
ist aufgrund der Umbasierung auf<br />
das Basisjahr 2000 bei Vereinbarung<br />
einer Punkte-Veränderung eine<br />
Umrechnung auf das neue Basisjahr<br />
vorzunehmen. Für diese Umrechnung<br />
wird auf die Ausführungen von Rasch<br />
in DNotZ 1996, 411 (416/417) bzw.<br />
1999, 467/473 verwiesen. Für die Vereinbarung<br />
von Prozent-Veränderungen<br />
ist eine Umrechnung – wie bereits<br />
ausgeführt – entbehrlich.<br />
Zu beachten ist allerdings, dass mit<br />
der Umbasierung auf das Jahr 2000<br />
die noch auf der Basis 1995 = 100 seit<br />
Januar 2000 veröffentlichten Zahlen<br />
nunmehr überholt sind. Für eine<br />
größtmögliche Berücksichtigung der<br />
tatsächlichen Preisentwicklung in den<br />
vergangenen Jahren muss die Umbasierung<br />
bzw. Neuberechnung deshalb<br />
ggf. rückwirkend aufgrund der aktuellen<br />
Zahlen erfolgen. Diese aktuellen<br />
Zahlen sowie neue Zahlen werden<br />
künftig unter der Bezeichnung „Verbraucherpreisindex<br />
für Deutschland“<br />
veröffentlicht werden.<br />
3.<br />
Nehmen alte Wertsicherungsklauseln<br />
hingegen auf künftig wegfallende<br />
Preisindizes Bezug, können die Vertragsparteien<br />
die vom Statistischen<br />
Bundesamt veröffentlichten Zahlen<br />
nur noch bis zum Ende des Jahres<br />
2002 verwenden. Für spätere Zahlungsanpassungen<br />
ist im Wege der<br />
ergänzenden Auslegung auf den Verbraucherpreisindex<br />
für Deutschland<br />
zurückzugreifen, da dieser den vereinbarten<br />
Teilindizes am nächsten<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
33
<strong>Notarkammer</strong> aktuell<br />
kommt (so schon Elbel, a. a. O.).<br />
Gerechtfertigt wird dies nicht zuletzt<br />
damit, dass die Preisentwicklung bei<br />
den einzelnen Haushaltstypen bzw. in<br />
den verschiedenen Teilen Deutschlands<br />
insb. in den letzten Jahren sehr<br />
ähnlich verlaufen ist. Eine vertragliche<br />
Anpassung ist demgegenüber nicht<br />
erforderlich, da die Vertragsparteien<br />
mit der Wertsicherungsklausel gerade<br />
zum Ausdruck gebracht haben, keine<br />
bloße Verhandlungspflicht statuieren<br />
zu wollen, sondern eine automatische<br />
Anpassung zu erreichen. Diese Auffassung<br />
wurde nach telefonischer<br />
Auskunft, die die BNotK eingeholt<br />
hat, vom Statistischen Bundesamt<br />
bestätigt.<br />
Diese Grundsätze gelten in gleicher<br />
Weise für wertgesicherte Reallasten,<br />
wie sie vor allem in jüngeren Erbbaurechtsverträgen<br />
vorzufinden sind (vgl.<br />
§9 Abs. 1 Satz 1 ErbbauRVO i. V. m.<br />
§ 1105 Abs. 1 Satz 2 BGB). Aber auch<br />
soweit in alten Erbbaurechtsverträgen<br />
die nur schuldrechtliche Pflicht zur<br />
Vertragsanpassung mit Hilfe einer<br />
Vormerkung gesichert wurde, bestehen<br />
hinsichtlich deren Sicherungswir-<br />
Berufsrecht aktuell<br />
Berufsrecht aktuell<br />
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten<br />
von Genossenschaftsbanken<br />
Am 23. September 2002 hat die 2.<br />
Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts<br />
ihren mit<br />
Spannung erwarteten Beschluss zur<br />
Frage der Genehmigungsfähigkeit der<br />
Tätigkeit von Notaren in Aufsichtsräten<br />
von Genossenschaftsbanken, die<br />
sich nach ihrer Satzung auch mit<br />
Immobiliengeschäften befassen,<br />
gefasst. Das Bundesverfassungsgericht<br />
hat die Beschlüsse des BGH, der die<br />
34<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
kung in Bezug auf künftige, auf der<br />
geänderten Grundlage beruhenden<br />
Anpassungen keine Bedenken. Auch<br />
insoweit ist aufgrund der ergänzenden<br />
Vertragsauslegung von einem hinreichend<br />
bestimmten Anspruch auszugehen.<br />
Da die Vertragsanpassung damit<br />
weiterhin automatisch aufgrund der<br />
ursprünglichen Vereinbarung erfolgt,<br />
ist auch eine Zustimmung nachrangiger<br />
Gläubiger sowohl im Falle der<br />
Reallast als auch der Vormerkung<br />
nicht erforderlich. Im Übrigen bleibt<br />
es den Vertragsparteien bei entsprechendem<br />
Einvernehmen selbstverständlich<br />
unbenommen, ihre Wertsicherungsklausel<br />
etwa im Rahmen<br />
einer anstehenden Zahlungsanpassung<br />
zugleich vertraglich zugunsten des<br />
Verbraucherpreisindexes für Deutschland<br />
abzuändern. Dabei sollten jedoch<br />
die Überlegungen zur Prozent- bzw.<br />
Punkte-Veränderung unter Ziff. 1 in<br />
die Gestaltung mit einfließen.<br />
Verweigerung der Genehmigungen<br />
durch die Justizverwaltung für rechtens<br />
hielt, aufgehoben und die Sachen<br />
an den Bundesgerichtshof zurückverwiesen.<br />
In der Begründung seines<br />
Beschlusses hat das Bundesverfassungsgericht<br />
die Argumentation des<br />
BGH zurückgewiesen, die Genehmigung<br />
der Tätigkeit im Aufsichtsrat sei<br />
schon deshalb zu versagen, weil anderenfalls<br />
immer der böse Schein eines<br />
Verstoßes gegen Amtspflichten entstehen<br />
könnte. Hierzu hat das Bundesverfassungsgericht<br />
ausgeführt, dass<br />
der Wortlaut des § 14 Abs. 3 BNotO<br />
es nicht zulasse, den möglichen bösen<br />
Schein nur darauf zu stützen, dass die<br />
Notare die ihnen auferlegten Pflichten<br />
durchweg mißachten könnten. Ginge<br />
man nämlich davon aus, dürfte man<br />
Um den Übergang im Einzelnen zu<br />
erleichtern, hat das Statistische Bundesamt<br />
angekündigt, dass zum<br />
Umstellungstermin sowohl für<br />
Umrechnung aufgrund der Umbasierung<br />
(Ziff. 2) als auch aufgrund einer<br />
Umstellung auf den Verbraucherindex<br />
für Deutschland (Ziff. 3) ein interaktives<br />
Rechenprogramm im Internet<br />
unter www.destatis.de zur Verfügung<br />
stehen wird, das Anleitungen zur<br />
selbstständigen Berechnung von Leistungsanpassungen<br />
bei vorhandenen<br />
Wertsicherungsklauseln enthalten<br />
wird. Parallel wird diese Anleitung<br />
auch in schriftlicher Form angeboten<br />
werden. Darüber hinaus sind entsprechende<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
für die rechtsberatenden Berufe, insb.<br />
auch für Notare, beabsichtigt.<br />
Weitere Auskünfte enthält ein Rundschreiben<br />
des Landesamtes für Datenverarbeitung<br />
und Statistik des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen vom 26.11.2002,<br />
das in Kürze auf der Internetseite der<br />
<strong>Notarkammer</strong> Hamm zur Verfügung<br />
stehen wird. Eine Kopie kann bei der<br />
Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />
Hamm angefordert werden.<br />
sie nicht länger als selbstständige<br />
Amtsträger walten lassen. Der Bundesgerichtshof<br />
hätte daher die Frage,<br />
ob ein böser Schein entstehen könnte,<br />
unter Hinzuziehung aller gesetzlichen<br />
Ge- und Verbote prüfen, ihre Einhaltung<br />
unterstellen und dennoch Gefahren<br />
sehen müssen; dies sei nicht<br />
geschehen. Zur Abwehr etwaiger<br />
Gefahren durch die Tätigkeit von<br />
Notaren in den genannten Aufsichtsräten<br />
kämen verschiedene Auflagen<br />
im Sinne des § 8 Abs. 3 Satz 4<br />
BNotO in Betracht. Zu denken sei<br />
insbesondere an das vollständige oder<br />
ein weitgehendes Verbot, in Angelegenheiten<br />
der Bank zu beurkunden
Berufsrecht aktuell<br />
oder sonst tätig zu werden. Eine<br />
abschließende Entscheidung hierüber<br />
hat das BVerfG dem BGH überlassen.<br />
Der Präsident des OLG Hamm erteilt<br />
derzeit die Genehmigungen gem. § 8<br />
Abs. 3 <strong>Nr</strong>. 2 BNotO unter Auflagenvorbehalt.<br />
Vereinbarkeit des<br />
Notaramtes mit dem Amt<br />
eines kommunalen<br />
Wahlbeamten<br />
Das Justizministerium des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen hat mit Erlass<br />
vom 13.5.2002 mitgeteilt, daß Notaren<br />
eine Ausnahmegenehmigung nach<br />
§8 Abs. 1 BNotO für die Übernahme<br />
des Amtes eines kommunalen Wahlbeamten<br />
nicht mehr in Aussicht<br />
gestellt werden könne. Dies gebiete<br />
die Gleichbehandlung mit Beamten<br />
und Richtern, denen entsprechende<br />
Ausnahmebewilligungen für die<br />
Übernahme eines kommunalen Wahlamtes<br />
nicht erteilt würden.<br />
Führung der Amtsbezeichnung<br />
„Notarin“<br />
oder „Notar“<br />
Im Justizministerialblatt vom<br />
1.4.2002, S. 69, ist die Neufassung der<br />
AV des Justizministeriums über die<br />
Angelegenheiten der Notarinnen und<br />
Notare (AVNot) veröffentlicht worden.<br />
Aus gegebenem Anlass weist die<br />
<strong>Notarkammer</strong> darauf hin, daß gem.<br />
§1 Abs. 2 der AVNot n. F. Anwaltsnotarinnen<br />
und -notare in Ausübung<br />
ihres Amtes ausschließlich die<br />
Bezeichnung „Notarin“ oder<br />
„Notar“, in sonstigen Angelegenheiten<br />
die Bezeichnung „Rechtsanwältin“<br />
oder „Rechtsanwalt“ führen. Die<br />
bisherige Regelung, die es gestattete,<br />
im Rahmen der anwaltlichen Betätigung<br />
beide Berufsbezeichnungen<br />
gemeinsam zu führen, ist außer Kraft<br />
getreten.<br />
Anzeigepflicht bei Berufsverbindungen,<br />
§ 27 BNotO<br />
Aus gegebenem Anlass weist die <strong>Notarkammer</strong><br />
erneut darauf hin, dass<br />
Notare verpflichtet sind, eine Verbindung<br />
zur gemeinsamen Berufsausübung<br />
oder zur gemeinsamen Nutzung<br />
der Geschäftsräume unverzüglich<br />
der Aufsichtsbehörde und der<br />
<strong>Notarkammer</strong> anzuzeigen. Anzuzeigen<br />
sind Name, Beruf, weitere berufliche<br />
Tätigkeiten und Tätigkeitsort<br />
der beteiligten Berufsangehörigen.<br />
Der Präsident des OLG Hamm hat<br />
gemeinsam mit der <strong>Notarkammer</strong> ein<br />
entsprechendes Formblatt entwickelt,<br />
das bei der Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />
angefordert werden kann.<br />
Des Weiteren wird das Formblatt in<br />
Kürze auf der Internetseite der <strong>Notarkammer</strong><br />
abrufbar sein.<br />
Verwendung der<br />
Bezeichnung „Notariat“<br />
In seinem Beschluss vom 8.7.2000 –<br />
NotZ 28/01 –, NJW-RR 2002, 1493,<br />
hat der BGH festgestellt, dass eine<br />
Aufsichtsbehörde berechtigt sei,<br />
einem Anwaltsnotar, der seine Praxis<br />
gemeinsam mit anderen Rechtsanwälten<br />
ausübt, die Verwendung der<br />
Handels- und<br />
Gesellschaftsrecht<br />
Handels- und<br />
Gesellschaftsrecht<br />
GbR nicht grundbuchfähig<br />
Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts<br />
ist nach dem Beschluss des BayObLG<br />
vom 31.10.2002 – 2 Z BR 70/02 – nicht<br />
grundbuchfähig; sie kann nicht unter<br />
ihrem Namen als Eigentümerin eines<br />
Grundstücks oder als Berechtigte eines<br />
beschränkten dinglichen Rechts in das<br />
Grundbuch eingetragen werden.<br />
Der Beschluss kann im Volltext unter<br />
der Fax-Abruf-<strong>Nr</strong>. 10235 beim DNotI<br />
in Würzburg angefordert werden.<br />
Bezeichnung „Notariat“ auch im<br />
Zusammenhang mit Zusätzen wie<br />
„Anwalts- und Notariatskanzlei“ auf<br />
Praxisschildern zu untersagen. Dies<br />
ergebe sich aus § 3 DONot in der<br />
jeweiligen landesrechtlichen Fassung.<br />
Die Personenbezogenheit der in § 3<br />
DONot getroffenen Regelung über<br />
die Berechtigung und gleichzeitige<br />
Verpflichtung der Notare zur Kennzeichnung<br />
ihrer Geschäftsstelle sei<br />
sachgerecht. Ein Notar der Bundesnotarordnung<br />
sei Träger eines persönlichen<br />
Amtes. Demgegenüber sei der<br />
Begriff „Notariat“ weiter als der dieses<br />
Notaramtes. Er umfasse auch das<br />
von der BNotO nicht geregelte landesrechtliche<br />
Behördennotariat im<br />
Sinne der §§ 114 ff. BNotO. Überdies<br />
drücke er eine gewisse Institutionalisierung<br />
des Notarberufs aus. Sein<br />
Gebrauch als Bezeichnung für die<br />
Geschäftsstelle des Notars könne<br />
daher beim rechtsuchenden Publikum<br />
zu Fehlschlüssen über dessen personenbezogenes<br />
Berufsbild führen. Der<br />
BGH knüpft damit an seine bisherige<br />
Rechtsprechung an. Er betont allerdings,<br />
dass an dieser Rechtsprechung<br />
„jedenfalls für den vorliegenden Fall“<br />
festzuhalten sei. Die <strong>Notarkammer</strong><br />
sieht daher derzeit keine Notwendigkeit,<br />
den Beschluss des BGH zu verallgemeinern.<br />
Vorbereitung einer Vertretungsbescheinigung<br />
durch<br />
Notare durch Einsicht in<br />
das EDV-Handelsregister<br />
Die <strong>Notarkammer</strong> hat auf Anregung<br />
eines Kammermitglieds dem DNotI<br />
die Frage vorgelegt, ob zur Erstellung<br />
einer Vertretungsbescheinigung nach<br />
§ 21 BNotO die Einholung der Daten<br />
aus einem maschinell geführten Handelsregister<br />
durch Übermittlung mittels<br />
Abruf nach § 9 a Abs. 1 HGB<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
35
Handels- und Gesellschaftsrecht<br />
genügt. In seiner Stellungnahme vom<br />
7.11.2002 hat das DNotI – unverbindlich<br />
– folgende Erwägungen angestellt:<br />
Für die Einsichtnahme in das Handelsregister<br />
(„EDV-Register“) sieht § 9<br />
Abs. 1 HGB i. V. m. § 63 Abs. 1 HRV<br />
entweder die Einsichtnahme über ein<br />
Datensichtgerät vor oder die<br />
Gewährung der Einsicht in einen aktuellen<br />
oder chronologischen Ausdruck.<br />
Neben dieser klassischen Form der<br />
Einsicht sieht § 9 a HGB in der Fassung<br />
des Gesetzes über elektronische<br />
Register und Justizkosten für Telekommunikation<br />
– ERJuKoG – vom<br />
10.12.2001 die Möglichkeit einer Übermittlung<br />
der Daten aus dem maschinell<br />
geführten Handelsregister durch Abruf<br />
vor. Diese Einsichtnahmemöglichkeit<br />
ist nur unter sehr eingeschränkten<br />
technischen Voraussetzungen zulässig.<br />
Sofern diese gegeben sind, greift<br />
sodann der Nutzer im Rahmen des<br />
Abrufs unmittelbar auf den Datenbestand<br />
des Handelsregisters zurück.<br />
Nach allgemeiner Auffassung bietet<br />
§9 a Abs. 1 HGB eine zusätzliche<br />
Einsichtmöglichkeit, in dem ein externer<br />
Abruf der Registerdaten im<br />
Online-Verfahren ermöglicht wird.<br />
Für die Frage, ob im Rahmen des § 21<br />
Abs. 2 BNotO die Abrufung der<br />
Registerdaten nach § 9 a Abs. 1 HGB<br />
i. V. m. § 65 HRV ausreicht, ist nach<br />
Auffassung des Sachbearbeiters beim<br />
DNotI danach zu differenzieren, ob der<br />
Abruf der Daten (sei es durch den die<br />
Bescheinigung erstellenden Notar selbst<br />
oder durch dessen Hilfskräfte) über die<br />
eigens für diesen Notar eingerichtete<br />
Abrufeinrichtung erfolgt oder ob der<br />
Datenabruf durch eine andere Stelle,<br />
insbesondere auch durch die Abrufmöglichkeit<br />
bei einem anderen Notar<br />
erfolgt ist. Ruft der Notar selbst oder<br />
eine seiner Hilfskräfte die Daten aus<br />
dem Bestand des Handelsregisters ab,<br />
so verschafft er sich über seine eigene<br />
Abrufeinrichtung selbst den entsprechenden<br />
Datenbestand und nimmt auf<br />
diesem Wege „Einsicht in das Handelsregister“.<br />
Anders sei dies allerdings zu<br />
beurteilen, wenn eine eigene Einsichtnahme<br />
mittels Datenabrufs nicht möglich<br />
ist oder nur bei einem dritten<br />
Notar erfolgen kann. Denn in diesem<br />
Fall beruhe die Kenntnis der Register-<br />
36<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
daten weder auf einer eigenen Einsichtnahme<br />
noch auf einer Verschaffung der<br />
im Datenbestand des Handelsregisters<br />
vorhandenen Informationen mittels der<br />
eigens für das Notariat eingerichteten<br />
Abrufmöglichkeit.<br />
Im Ergebnis ist das BNotI folgender<br />
Auffassung: Der Notar hat sich<br />
zumindest in den Fällen „durch Einsichtnahme<br />
in das Register“ „Gewissheit“<br />
i. S. d. § 21 Abs. 2 BNotO verschafft,<br />
in denen er selbst oder seine<br />
Hilfskräfte den Abruf der Daten über<br />
eine für ihn eingerichtete Abrufmöglichkeit<br />
vorgenommen haben.<br />
Abschließend sei darauf hingewiesen,<br />
dass Rechtsprechung und Literatur zu<br />
der aufgeworfenen Frage bislang nicht<br />
vorliegen.<br />
Firmen-, Marken- und<br />
Domainnamen-Recherchen<br />
In Anschluss an die Hinweise im KammerReport<br />
2/2000 vom 27.3.2000, S. 42,<br />
in dem die <strong>Notarkammer</strong> Adressen von<br />
Unternehmen genannt hat, die Recherchen<br />
im vorgenannten Sinne im Auftrag<br />
von Kunden durchführen, hat das<br />
Unternehmen ECOFIS Wirtschaftsinformationen<br />
Folgendes mitgeteilt:<br />
Im Januar 2002 hat die ECOFIS<br />
GmbH diese Dienstleistung auf das<br />
Tochterunternehmen ComnetMedia<br />
AG übertragen. Die Kommunikationsverbindung<br />
lautet: ComnetMedia<br />
AG, Emil-Figge-Straße 86, 44227<br />
Dortmund, Telefon 0231-7545489,<br />
Telefax 0231-7554222.<br />
Rechtsformzusatz<br />
bei Einzelkaufleuten und<br />
Personenhandelsgesellschaften<br />
ab dem 1.4.2003<br />
Durch das Handelsrechtsreformgesetz<br />
ist im Jahre 1998 eine umfassende<br />
Änderung des Firmenrechts erfolgt.<br />
Nach § 19 HGB muss die Firma bei<br />
Einzelkaufleuten, einer OHG oder<br />
einer KG einen Rechtsformzusatz<br />
enthalten (z. B. e. K., OHG, KG<br />
u. s. w.). Die Übergangsvorschrift des<br />
Artikel 38 EGHGB erlaubt, dass die<br />
vor dem 1. Juli 1998 im Handelsregister<br />
eingetragenen Firmen bis zum<br />
31.3.2003 weitergeführt werden dürfen.<br />
Ältere Firmen von Einzelkaufleuten<br />
oder Personenhandelsgesellschaften<br />
können deshalb zur Zeit noch<br />
ohne Rechtsformzusatz geführt werden,<br />
müssen aber nach dem 1.4.2003<br />
im vorstehenden Sinne geändert werden.<br />
Hierzu sieht Artikel 38 Abs. 2<br />
EGHGB vor, dass eine Firmenänderung,<br />
die lediglich in der Aufnahme<br />
des nach § 19 Abs. 1 HBG vorgeschriebenen<br />
Rechtsformzusatzes<br />
besteht, nicht der Anmeldung zum<br />
Handelsregister bedarf. Gleichwohl<br />
dürfte es sinnvoll sein, dem Handelsregister<br />
die Änderung der Firma<br />
anzuzeigen, um die Übereinstimmung<br />
der tatsächlich geführten mit der im<br />
Handelsregister eingetragenen Firma<br />
sicherzustellen. Eine solche Mitteilung<br />
kann formlos erfolgen.<br />
Steuerrecht<br />
Steuerrecht<br />
Entwurf eines Gesetzes<br />
zum Abbau von Steuervergünstigungen<br />
und<br />
Ausnahmeregelungen<br />
Der Entwurf der Bundesregierung<br />
eines Gesetzes zum Abbau von Steuervergünstigungen<br />
und Ausnahmeregelungen<br />
– Steuervergünstigungsabbaugesetz<br />
– vom 20.11.2002 steht als<br />
pdf-Dokument auf der Internetseite<br />
des Bundesfinanzministeriums<br />
(www.bundesfinanzministerium.de/<br />
Anlage15065/Entwurf-des-Steuerverguenstigungsabbaugesetz.pdf)<br />
zur<br />
Einsicht und zum Ausdruck zur Verfügung.<br />
Dies gilt auch für die Erläuterungen<br />
des Ministeriums zu den im<br />
Entwurf des Gesetzes vorgesehenen
Steuerrecht<br />
Maßnahmen. Diejenigen Kammermitglieder,<br />
die dem elektronischen Nachrichtendienst<br />
der <strong>Notarkammer</strong> angeschlossen<br />
sind, haben die Erläuterungen<br />
bereits am 21.11.2002 als E-Mail<br />
übersandt bekommen.<br />
Vorlage des BFH an<br />
das BVerfG betreffend<br />
Erbschaft- und Schenkungsteuer<br />
Im Hinblick auf das Urteil des BFH<br />
vom 22.05.2002 (ZEV 2002, 372)<br />
weist die <strong>Notarkammer</strong> auf den<br />
gleichlautenden Erlass der Obersten<br />
Finanzbehörden der Länder vom<br />
6.12.2001 hin, der mit folgendem<br />
Wortlaut im Bundessteuerblatt 2001<br />
Teil I S. 985 veröffentlicht worden ist:<br />
„ Im Hinblick auf das beim Bundesfinanzhof<br />
anhängige Revisionsverfahren<br />
II R 61/99 (BStBl II S. 834), in<br />
dem der Bundesfinanzhof auch die<br />
Frage der Verfassungsmäßigkeit des<br />
Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetzes<br />
aufgeworfen hat, sind ab<br />
sofort Festsetzungen der Erbschaftsteuer<br />
(Schenkungsteuer) in<br />
vollem Umfang für vorläufig zu<br />
erklären. Die im BMF-Schreiben vom<br />
10. April 1995 – IV A 4 – S 0338 –<br />
13/95IV A 5 – S 0622 – 23/95 – (BStBl<br />
I S. 264) getroffenen Regelungen gelten<br />
entsprechend.“<br />
Nachteile aus der Vorläufigkeit drohen<br />
prinzipiell nicht, weil insoweit<br />
der Vertrauensschutz des § 176 Abs. 1<br />
AO wirkt. Der Vertrauensschutz<br />
greift aber nur dann ein, wenn ein<br />
Steuerbescheid ergangen ist. Hierauf<br />
hat anlässlich einer Fortbildungsveranstaltung<br />
Notar Dr. Sebastian Spiegelberger,<br />
Rosenheim, hingewiesen und<br />
angeregt, in geeigneten Fällen einen<br />
Steuerbescheid mit einer geringen<br />
Steuerbelastung zu provozieren, weil<br />
ein „Nichtbescheid“ den Schutz des<br />
§ 176 Abs. 1 AO nicht entstehen lässt.<br />
Die <strong>Notarkammer</strong> weist auf diese<br />
Anregung unverbindlich hin.<br />
Einkommensteuerrechtliche<br />
Behandlung<br />
von wiederkehrenden<br />
Leistungen im Zusammenhang<br />
mit der Übertragung<br />
von Privat- oder<br />
Betriebsvermögen<br />
Das BMF-Schreiben vom 26.08.2002<br />
zur einkommensteuerlichen Behandlung<br />
von wiederkehrenden Leistungen<br />
im Zusammenhang mit der Übertragung<br />
von Privat- und Betriebsvermögen<br />
ist im BStBl. I 2002 S. 893 veröffentlicht<br />
worden. Das BMF-Schreiben<br />
steht darüber hinaus auf der Internetseite<br />
des BMF unter der Adresse<br />
www.bundesfinanzministerium.de/<br />
Anlage13993/BMF-Schreiben-vom-<br />
26.-August-2002.pdf zur Verfügung.<br />
Grunderwerbsteuer –<br />
Erschließungsbeiträge als<br />
Teil der Gegenleistung<br />
Mit Erlass vom 25.7.2002 hat sich das<br />
Finanzministerium Baden-Württemberg<br />
im Einvernehmen mit den Obersten<br />
Finanzbehörden der anderen<br />
Bundesländer zu der Frage geäußert,<br />
in welchem Umfang bei einem<br />
Grundstückskauf Erschließungsbeiträge<br />
als sonstige Leistungen nach<br />
§9 Abs. 1 <strong>Nr</strong>. 1 GrEStG in die<br />
Bemessungsgrundlage einzubeziehen<br />
seien. Die Besteuerung richte sich<br />
danach, in welchem tatsächlichen<br />
Zustand das Grundstück zum Gegenstand<br />
des Erwerbsvorgangs gemacht<br />
wurde. Das Finanzministerium hat<br />
wie folgt differenziert:<br />
„1. Das Grundstück ist im Zeitpunkt<br />
des Erwerbsvorgangs bereits<br />
erschlossen<br />
Sind sämtliche nach dem örtlichen<br />
Baurecht vorgeschriebenen öffentlichen<br />
Erschließungsanlagen, die ein<br />
Grundstück zu einem „erschlossenen<br />
Grundstück“ machen, im Zeitpunkt<br />
des Abschlusses des Erwerbsvorganges<br />
bereits vorhanden, kann Gegenstand<br />
eines solchen Vertrages nur das<br />
„erschlossene“ Grundstück sein,<br />
selbst wenn nach den Vertragserklärungen<br />
das Grundstück als „unerschlossen“<br />
erworben werden soll. Es<br />
liegt nicht in der Willensmacht der<br />
Beteiligten, ein Grundstück in einem<br />
Zustand zum Gegenstand des<br />
Erwerbvorgangs zu machen, den es<br />
nicht mehr hat und auch nicht mehr<br />
erhalten soll. Zu den Erschließungsanlagen<br />
gehören im Wesentlichen die<br />
Verkehrs- und Grünanlagen, sowie<br />
die Anlagen zur Ableitung von<br />
Abwässern und Versorgung mit Elektrizität,<br />
Gas, Wärme und Wasser.<br />
Nicht zu den Erschließungsanlagen<br />
gehören die auf den (Privat-)Grundstücken<br />
selbst notwendigen<br />
Anschlüsse, wie Zufahrtswege und<br />
Anschlüsse an die Ver- und Entsorgungseinrichtungen<br />
(BFH-Urteil vom<br />
15. März 2001, BStBl. 2002 II S. 93).<br />
Die Merkmale der entgültigen<br />
Erschließung sind von der Gemeinde<br />
durch Satzung geregelt (§ 132 <strong>Nr</strong>. 4<br />
BauGB).<br />
Wird ein in diesem Sinn erschlossenes<br />
Grundstück zum Gegenstand des<br />
Erwerbsvorgangs, ist Gegenleistung<br />
für den Erwerb des Grundstücks<br />
grundsätzlich auch der auf die<br />
Erschließung entfallende Betrag, unabhängig<br />
davon, ob er im Kaufpreis<br />
enthalten ist oder neben dem Kaufpreis<br />
gesondert ausgewiesen wird.<br />
Dies gilt nicht, wenn die Kommune<br />
eigene erschlossene Grundstücke veräußert<br />
und den Erschließungsbeitrag<br />
abgabenrechtlich geltend macht.<br />
2. Das Grundstück ist im Zeitpunkt<br />
des Erwerbsvorgangs noch nicht<br />
erschlossen<br />
Wird ein im Zeitpunkt des Abschlusses<br />
des Grundstückskaufvertrages<br />
noch nicht erschlossenes<br />
Grundstück als solches zum Gegenstand<br />
der zivilrechtlichen Übereignungsverpflichtung<br />
gemacht, ist die<br />
vom Käufer eingegangene Verpflichtung,<br />
die zukünftige Erschließung zu<br />
bezahlen, nicht als Teil der Gegenleistung<br />
anzusehen, auch wenn sie<br />
zusammen mit der Übereignungsverpflichtung<br />
beurkundet wird. Die Einbeziehung<br />
der Erschließungskosten<br />
nach den Grundsätzen zum Erwerb<br />
eines Grundstücks im zukünftig<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
37
Steuerrecht<br />
bebauten Zustand scheidet wegen des<br />
sich aus der öffentlich-rechtlichen<br />
Erschließungslast der Gemeinde ergebenden<br />
besonderen Charakters der<br />
Grundstückserschließung regelmäßig<br />
aus (BFH-Urteil vom 15. März 2001<br />
a. a. O.). Gleiches gilt für die Erstattung<br />
der vom Verkäufer als Vorausleistung<br />
oder aufgrund einer Ablösungsvereinbarung<br />
bereits geleisteten Zahlung<br />
und für die Übernahme noch<br />
bestehender Verpflichtungen.<br />
Hat der Verkäufer die Verpflichtung<br />
übernommen, das Grundstück im<br />
erschlossenen Zustand zu verschaffen,<br />
wird das Grundstück in diesem<br />
Zustand Gegenstand des Erwerbsvorgangs,<br />
mit der Folge, dass der auf die<br />
Erschließung entfallende Teil des<br />
Kaufpreises Gegenleistung für den<br />
Erwerb des Grundstücks darstellt.<br />
Hat sich dagegen der Verkäufer durch<br />
eine weitere, rechtlich selbstständige<br />
Vereinbarung (Werkvertrag,<br />
Geschäftsbesorgungsvertrag) neben<br />
der Grundstücksübertragung auch<br />
selbst zur Durchführung der<br />
Erschließung verpflichtet, ist das Entgelt<br />
hierfür nicht als Gegenleistung<br />
für die Grundstücksübertragung zu<br />
behandeln, auch wenn beide Verpflichtungen<br />
zusammen beurkundet<br />
werden. Für die rechtliche Selbstständigkeit<br />
beider Verpflichtungen sprechen<br />
folgende Indizien (BFH-Urteil<br />
vom 9. Mai 1979, BStBl. II S. 577):<br />
zwei selbstständige Geldforderungen,<br />
unterschiedliche Leistungspflichten<br />
des Veräußerers, selbstständige Fälligkeiten<br />
beider Forderungen, rechtliche<br />
Unabhängigkeit des Kaufvertrages<br />
von der Durchführung der<br />
Erschließung.“<br />
38<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
Grunderwerbsteuer –<br />
Verzicht auf die Erteilung<br />
von Unbedenklichkeitsbescheinigungen<br />
Auf Anfrage eines Kammermitglieds<br />
hat das Finanzministeriums des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen mit Schreiben<br />
vom 5.8.2002 mitgeteilt, dass in<br />
Fällen eines Gesellschafterwechsels<br />
eine Unbedenklichkeitsbescheinigung<br />
des Finanzamtes auch dann erforderlich<br />
ist, wenn es sich bei den Gesellschaftern<br />
um miteinander in gerader<br />
Linie verwandte Personen oder um<br />
Ehegatten handelt. Der Erwerb von<br />
Gesellschaftsanteilen in diesen Fällen<br />
unterfalle nicht der Verfügung vom<br />
16.6.1999, die in den dort geregelten<br />
Fällen den Verzicht auf die Erteilung<br />
der Unbedenklichkeitsbescheinigung<br />
anordnet.<br />
Kostenrecht<br />
Kostenrecht<br />
Makler als<br />
Kostenschuldner<br />
Das Landgericht Kleve hat in einem<br />
Beschluss vom 4.1.2001 (RNotZ 2002,<br />
290 f.) festgestellt, dass ein Immobilienmakler<br />
gem. § 2 <strong>Nr</strong>. 1 KostO für<br />
die Entwurfsgebühr des Notars einzustehen<br />
hat, wenn er den Entwurf in<br />
Auftrag gegeben hat, ohne von den<br />
am Vertragsabschluss Interessierten<br />
hierzu bevollmächtigt zu sein. Eine<br />
Ablichtung des Beschlusses des Landgerichts<br />
Kleve kann bei der<br />
Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />
Hamm angefordert werden.<br />
Kein Gebührenanspruch<br />
eines Anwaltsnotars nach<br />
BRAGO im Verfahren nach<br />
§ 15 BNotO<br />
In einem Beschluss vom 16.8.2002 (5<br />
W 135/02) hat das Oberlandesgericht<br />
Oldenburg festgestellt, dass der Notar<br />
in einem Beschwerdeverfahren nach<br />
§ 15 BNotO die Stelle einer ersten<br />
Instanz nach Maßgabe der Vorschriften<br />
des Gesetzes über die Angelegenheiten<br />
der freiwilligen Gerichtsbarkeit<br />
einnimmt, nicht aber die eines<br />
Beschwerdegegners und auch nicht<br />
die eines Verfahrensbeteiligten (unter<br />
Bezugnahme auf OLG Hamm,<br />
DNotZ 1985, 56, 58 und DNotZ<br />
1989, 648, 649). Mithin stehen dem<br />
Notar auch keine Rechtsanwaltsgebühren<br />
nach der BRAGO zu, denn<br />
der Notar ist weder als Anwalt tätig<br />
geworden noch ist er Verfahrensbeteiligter<br />
des Beschwerdeverfahrens.<br />
Elektronische<br />
Elektronische<br />
Kommunikation<br />
Kommunikation<br />
Geplante Einrichtung<br />
eines Registers für<br />
Vorsorgevollmachten und<br />
Patientenverfügungen<br />
An dieser Stelle wird auf die Ausführungen<br />
zum Themenkreis „Vorsorgevollmachten“<br />
oben S. 32 verwiesen.<br />
Notarnet – Vereinfachte<br />
Beantragung der Signaturkarten<br />
der BNotK<br />
Im Juni 2002 wurde das Projekt<br />
„Notarnetz“ vom Pilot- in den Regelbetrieb<br />
überführt. Eine der zentralen<br />
Neuerungen im Zuge der Aufnahme<br />
des Regelbetriebs betrifft die Zertifizierungsstelle<br />
der Bundesnotarkammer.<br />
Ab sofort ist es möglich, Signaturkarten<br />
von der Bundesnotarkammer<br />
ohne Teilnahme am eigentlichen
Elektronische Kommunikation<br />
Intranet des Deutschen Notariats zu<br />
erwerben. Das dazu erforderliche<br />
Antragsverfahren ist wesentlich vereinfacht<br />
worden. Das zur Beantragung<br />
der Signaturkarte erforderliche<br />
Datenblatt kann nunmehr im Internet<br />
ausgefüllt werden. Der Online-Antrag<br />
findet sich über die Internetseite der<br />
Bundesnotarkammer unter<br />
www.bnotk.de in der linken Leiste<br />
unter der Rubrik „elektronische Signatur“.<br />
Über den Online-Antrag kann<br />
auch die für die Nutzung der Signaturkarte<br />
erforderliche Soft- und<br />
Hardware bezogen werden.<br />
Elektronischer<br />
Nachrichtendienst der<br />
<strong>Notarkammer</strong> Hamm<br />
Wie bereits mehrfach mitgeteilt,<br />
besteht die Möglichkeit, sich für den<br />
elektronischen Nachrichtendienst der<br />
<strong>Notarkammer</strong> einschreiben zu lassen.<br />
Alle Teilnehmer erhalten in unregelmäßigen<br />
Abständen sowohl aktuelle<br />
Informationen als auch den Kammer-<br />
Report (zusätzlich) per E-Mail. Die<br />
E-Mail-Anschrift kann formlos per<br />
Fax oder per E-Mail der <strong>Notarkammer</strong><br />
mitgeteilt werden. Außerdem<br />
wird in Kürze auf der Internetseite<br />
der <strong>Notarkammer</strong> (www.notarkammer-hamm.de)<br />
ein Anmeldeformular<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Internationales<br />
Internationales<br />
Vertragsverletzungsverfahren<br />
wegen Staatsangehörigkeitsvorbehalt<br />
für das Notariat<br />
Im KammerReport <strong>Nr</strong>. 4/2002 vom<br />
10.9.2002, S. 45, hatte die <strong>Notarkammer</strong><br />
auf das ergänzende Aufforderungsschreiben<br />
der Europäischen<br />
Kommission an die Bundesrepublik<br />
Deutschland berichtet, das einen frontalen<br />
Angriff nicht nur gegen das<br />
Notariat, sondern auch gegen die freiwillige<br />
Gerichtsbarkeit enthält. Die<br />
Bundesregierung hat mit Schreiben<br />
vom 31.10.2002 zu dem erneuten Aufforderungsschreiben<br />
Stellung genommen.<br />
Sie hält in ihrem Schreiben<br />
unverändert an der Auffassung fest,<br />
dass die Tätigkeit der Notare in<br />
Deutschland unmittelbar und spezifisch<br />
mit der Ausübung öffentlicher<br />
Gewalt verbunden ist. Das Rund-<br />
schreiben <strong>Nr</strong>. 30/2002 der Bundesnotarkammer,<br />
mit dem die Stellungnahme<br />
der Bundesregierung vom 31.10.2002<br />
übersandt worden ist, kann bei der<br />
Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />
Hamm angefordert werden.<br />
Auslandsimmobilien in der<br />
notariellen Praxis<br />
Im Anschluss an die Veröffentlichungen<br />
der <strong>Notarkammer</strong> im Kammer-<br />
Report <strong>Nr</strong>. 3/2001 vom 25.6.2001 sind<br />
folgende weitere Länderberichte zum<br />
Immobilienrecht erschienen:<br />
Frank, Bauträgerrecht in Europa,<br />
MittBayNot 2001, 113<br />
Kopp, Immobilienerwerb und<br />
-vererbung in England, MittBay-<br />
Not 2001, 287<br />
Heinemann, Der Immobilienerwerb<br />
in Argentinien, MittBayNot 2001,<br />
553<br />
Kopien der Aufsätze können bei der<br />
Geschäftsstelle der <strong>Notarkammer</strong><br />
Hamm angefordert werden.<br />
Auszeichnungen und Ehrungen<br />
Auszeichnungen und Ehrungen<br />
Ehrung von Büroangestellten<br />
Der Präsident der <strong>Notarkammer</strong> hat in besonderer Urkunde folgenden verdienten<br />
Angestellten im Notariat Glückwünsche ausgesprochen:<br />
Frau Notariatsfachangestellten<br />
Birgit Wellmann 15-jähriges Dienstjubiläum<br />
bei Notar Helmut P. Voß, Ladbergen<br />
Frau Notariatsfachangestellten<br />
Astrid Bockschatz 10-jähriges Dienstjubiläum<br />
bei Notar Dr. Wienke, Spenge<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
39
Literatur<br />
Literatur<br />
Krauß, Grundstückskaufverträge<br />
nach der Schuldrechtsreform, 2002,<br />
ZAP-Verlag, Recklinghausen, 584<br />
Seiten, 69,00 €, ISBN 3-89655-122-1<br />
Um es gleich vorwegzunehmen:<br />
Anzuzeigen ist ein Werk, das praktische<br />
Lebenshilfe im Notariat bietet.<br />
Der Autor, hauptberuflich Notar in<br />
Hof/Saale, ist vielen Kammermitgliedern<br />
auch als Referent des Fachinstituts<br />
für Notare im Deutschen<br />
Anwaltsinstitut bekannt. Er referiert<br />
nicht nur in einzelnen Fortbildungsveranstaltungen,<br />
sondern in seinen Händen<br />
liegt auch das Thema „Grundstückskaufverträge“<br />
im Grundkurs<br />
für angehende Anwaltsnotare. Diesen<br />
auch didaktisch geprägten Umgang<br />
mit der Materie merkt man dem Buch<br />
jederzeit an, denn es ist verständlich<br />
geschrieben ohne oberflächlich zu<br />
sein und es bietet den praktischen<br />
Nutzen, den der Leser in der täglichen<br />
Arbeit sucht. Die Untertitel des<br />
Buches lauten nicht von ungefähr:<br />
„Erläuterungen, Gestaltungshinweise,<br />
Muster“. Ergänzt wird das Buch<br />
durch eine hervorragende CD-Rom,<br />
auf der sich eine Vielzahl von Mustertexten<br />
und Bearbeitungsformularen<br />
finden, die sich für die eigene Textverarbeitung<br />
weiterverwenden lassen.<br />
Der erste Abschnitt des Buches gibt<br />
einen knappen Überblick über die<br />
Prinzipien der Schuldrechtsmodernisierung<br />
und ihre Auswirkungen auf<br />
die Vertragsgestaltung. Dargestellt<br />
werden die Strukturänderungen im<br />
Leistungsstörungsrecht, im Schadensersatzrecht,<br />
im Rücktrittsrecht und –<br />
in einem eigenen Abschnitt – die<br />
Neuregelungen der Mängelrechte des<br />
Käufers. Sodann stellt Krauß die von<br />
Gesetzes wegen vorzunehmenden<br />
Differenzierungen zwischen Individualvertrag,<br />
Formularvertrag und Verbrauchervertrag<br />
dar und erläutert die<br />
jeweilige Reichweite der Inhaltskontrolle.<br />
In den nächsten Abschnitten<br />
wird sodann der Grundstückskaufvertrag<br />
über die Vertragsvorbereitung<br />
40<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
und die Vertragsgestaltung bis zur<br />
Vertragsabwicklung anhand von praktischen<br />
Beispielen und Formulierungsmustern<br />
dargestellt.<br />
Ab Seite 321 gibt Krauß unter der<br />
Überschrift „Querschnittsdarstellungen“<br />
nicht nur kostenrechtliche Hinweise,<br />
sondern er erläutert auch steuerrechtliche<br />
Grundzüge mit Bezug auf<br />
die Veräußerung von Immobilien und<br />
das Sonderrecht der neuen Bundesländer.<br />
Daran schließen sich 28 Formulierungsmuster<br />
an, die auf der CD-<br />
Rom elektronisch zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Krauß hat ein Arbeitsbuch im besten<br />
Sinne vorgelegt, das sich gewiß in<br />
kurzer Zeit seinen festen Platz in den<br />
Notariaten – und nicht nur auf den<br />
Schreibtischen der Notarinnen und<br />
Notare – erobern wird.<br />
Rechtsanwalt Christoph Sandkühler<br />
v. Schlieffen/Wegmann (Hrsg.),<br />
Mediation in der notariellen Praxis,<br />
2002, Carl-Heymanns-Verlag, Köln,<br />
336 Seiten, 56 €, ISBN 3-452-24584-5<br />
Darstellungen und Handbücher zur<br />
Mediation gibt es mittlerweile viele,<br />
denn die Mediation liegt – auch in der<br />
Juristerei – im Trend. Juristische<br />
Fachliteratur zum Thema war aber<br />
bisher zentriert auf die anwaltliche<br />
Berufsausübung, in deren Umfeld sich<br />
die Mediation als Methode der Streitbeilegung<br />
fast zu verselbständigen<br />
beginnt. Das hier anzuzeigende Werk<br />
beleuchtet die Mediation erstmals aus<br />
der Sicht der notariellen Praxis. Dazu<br />
vereinigt das Werk eine Vielzahl verschiedener<br />
Beiträge, die ein facettenreiches<br />
Bild mediativer Verfahren im<br />
Rahmen notarieller Amtstätigkeit<br />
zeichnen.<br />
Im ersten Abschnitt finden sich allgemeine<br />
Beiträge zur Mediation. Besondere<br />
Aufmerksamkeit verdienen die<br />
Ausführungen von Rieger/Mihm<br />
sowie von Jung, die die Vereinbarkeit<br />
mediativer Verfahren mit dem notariellen<br />
Berufsrecht untersuchen. Erstmals<br />
werden systematisch insbesondere<br />
die Kollisionsprobleme dargestellt,<br />
die sich aus den verschiedensten<br />
Mitwirkungs- und Tätigkeitsverboten<br />
des BeurkG und der BRAO ergeben<br />
können.<br />
Begreift man Mediation richtigerweise<br />
als Verhandlungstechnik, drängt sich<br />
die Frage auf, ob sich Notare, die aufgrund<br />
ihrer neutralen Stellung zwischen<br />
den Beteiligten ohnehin in die<br />
Rolle des Moderators schlüpfen müssen,<br />
einer bestimmten Verhandlungstechnik<br />
verschreiben sollten. Dieser<br />
Frage geht Walz nach, der die verschiedenen<br />
Verhandlungstechniken –<br />
ob bewußt oder unbewußt angewendet<br />
– darstellt und zu dem Ergebnis<br />
kommt, dass Notare täglich wie<br />
Mediatoren tätig werden und auf das<br />
Verhandlungsgeschehen einwirken.<br />
Gerade darum sollten sie nach Auffassung<br />
von Walz bezogen auf eine mehr<br />
„formalisierte“ Mediation Zurückhaltung<br />
üben.<br />
Im zweiten Teil des Buches werden<br />
einzelne Anwendungsfälle der Mediation<br />
im Zusammenhang mit der notariellen<br />
Tätigkeit erörtert. Betrachtet<br />
werden Ehe- und Partnerschaftssachen,<br />
betriebliche Nachfolgeprobleme,<br />
die Erbrechtsplanung und die vorweggenommene<br />
Erbfolge, das Gesellschaftsrecht,<br />
das Baurecht und die<br />
Mediation mit Bezug zum öffentlichen<br />
Recht. Abgeschlossen wird das Buch<br />
von einer Dokumentation, die u. a. das<br />
Schreiben der bayerischen Landesnotarkasse<br />
zur kostenrechtlichen Behandlung<br />
einer Mediation enthält.<br />
Wer die Mediation in der notariellen<br />
Praxis nicht nur als Schlagwort im<br />
Munde führen will, sondern sich mit<br />
ihren Chancen und Risiken im Notariat<br />
vertieft auseinandersetzen will, der<br />
kommt an diesem Werk nicht vorbei.<br />
Rechtsanwalt Christoph Sandkühler
Zimmer/Kersten/Krause, Handbuch<br />
für Notarfachangestellte, 2. Auflage<br />
2002, Hermann-Luchterhand-Verlag,<br />
Neuwied, 560 Seiten, 42,00 €,<br />
ISBN 3-472-05152-3<br />
Die 1. Auflage dieses Handbuches ist<br />
im KammerReport <strong>Nr</strong>. 5/2000 gelobt<br />
worden und dieses Lob gilt uneingeschränkt<br />
auch der zweiten Auflage.<br />
Das Handbuch, das als Ausbildungsund<br />
Nachschlagewerk für die praktische<br />
Tätigkeit im Notariat konzipiert<br />
ist, kann nicht nur den Mitarbeitern<br />
im Notariat ohne Einschränkung<br />
empfohlen werden, sondern es leistet<br />
auch jungen Notarinnen und Notaren<br />
hervorragende Dienste. Besonders die<br />
vielfältigen Formulierungsbeispiele<br />
und Checklisten sind für die tägliche<br />
Arbeit im Notariat sehr hilfreich.<br />
Getragen durch die klare Gliederung<br />
und durch das ausführliche Sachverzeichnis<br />
hilft das Handbuch bei der<br />
täglichen Arbeit im Notariat. Ergänzt<br />
wurde die 2. Auflage durch Fragenund<br />
Antwortkataloge, die es den<br />
Leserinnen und Lesern ermöglichen,<br />
ihr Wissen zu kontrollieren.<br />
Es macht Spaß, mit dem Handbuch<br />
von Zimmer/Kersten/Krause zu<br />
arbeiten.<br />
Fazit: Zur Anschaffung empfohlen.<br />
Rechtsanwalt Christoph Sandkühler<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Fachinstitut für Notare im<br />
Deutschen Anwaltsinstitut<br />
� Ausgewählte Probleme der notariellen<br />
Vertragsgestaltung – Aktuelle<br />
Fragestellungen im Immobilien-<br />
u. Erbrecht ein Jahr nach<br />
der Schuldrechtsmodernisierung<br />
10.1.2003, Frankfurt<br />
11.1.2003, Gelsenkirchen<br />
Referenten:<br />
Notar a. D. Christian Hertel,<br />
Geschäftsführer des DNotI,<br />
Würzburg<br />
Notar Dr. Hermann Amann,<br />
Berchtesgaden<br />
Tagungsleitung:<br />
Notar Dr. Norbert Franz,<br />
Mönchengladbach<br />
� Praktikertagung zum<br />
Bauträgervertrag<br />
18.1.2003, Homburg/Saar<br />
Referent:<br />
Dr. Gregor Basty, München<br />
� Die GmbH in der notariellen<br />
Praxis<br />
24.1.2003, Osnabrück<br />
25.1.2003, Berlin<br />
Referent:<br />
Notar Dr. Bernhard Schaub,<br />
München<br />
� Aktuelles Steuerrecht für Notare<br />
21.2.2003, Frankfurt<br />
22.2.2003, München<br />
Referenten:<br />
Rechtsanwalt, Steuerberater Klaus<br />
Koch, Baden-Baden<br />
Notar Dr. Sebastian Spiegelberger,<br />
Rosenheim<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
<strong>Notarkammer</strong><br />
41
Personalien<br />
Wir gedenken der<br />
verstorbenen Kollegin<br />
und Kollegen:<br />
RAuN Wolf-Dieter Schulten,<br />
Dortmund 60 Jahre<br />
RAuN Hartwig Pfaff,<br />
Hagen 68 Jahre<br />
RA Dr. Gerhard Rock,<br />
Iserlohn 85 Jahre<br />
RA Andreas Kindermann<br />
36 Jahre<br />
RAuN Franz-Josef Jungensbluth<br />
74 Jahre<br />
RA Dr. Hans-Hermann Emmelius,<br />
Hagen 66 Jahre<br />
RAin Christiane Melchior,<br />
Detmold 37 Jahre<br />
RA Dieter Latsch,<br />
Lennestadt 55 Jahre<br />
Neuzulassungen und<br />
Umzulassungen<br />
(Zugänge aus anderen Bezirken)<br />
Landgericht Arnsberg<br />
AG Menden<br />
Kirsten Scherzant<br />
Klaus Hagemeyer<br />
Jürgen Känzler<br />
AG Meschede<br />
Jan Müller<br />
Karsten Drews-Kreilmann<br />
AG Warstein<br />
Peter Weiken<br />
Landgericht Bielefeld<br />
AG Bielefeld<br />
Selda Kirmaz<br />
Ina Langerbein<br />
Falk Schade<br />
42<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Personalien<br />
Ralf Seemann<br />
Petra Wessels<br />
Marvin Milleschewski<br />
Oliver Meinert<br />
Henrik Godejohann<br />
Lisa Steinmeier-Held<br />
Rolf Formanski<br />
Kai Schulz<br />
Carsten Thiel<br />
André Ballay<br />
Xenia Gorzny<br />
Kirsten Zieren<br />
Maik Lange<br />
AG Bad Oeynhausen<br />
Sabine Blöbaum<br />
AG Gütersloh<br />
Stephanie Brunner<br />
Volker Küpperbusch<br />
Carsten Venherm<br />
Dirk Schott<br />
Jens Schott<br />
Britta Hollwitt<br />
Dr. Birgit Mester<br />
AG Herford<br />
Carsten Tews<br />
Ralf Opitz<br />
Annegret Hofemeier<br />
AG Lübbecke<br />
Jörg Siemers<br />
AG Minden<br />
Sven Ortlepp<br />
Christian Zimmermann<br />
AG Rahden<br />
Christina Schramm<br />
AG Rheda-Wiedenbrück<br />
Dr. Ira Janzen<br />
Thomas Setzer<br />
Hauke Sieverts<br />
Viktoria Brommer<br />
Tillmann Wolff<br />
Landgericht Bochum<br />
AG Bochum<br />
Hans-Joachim Jankuhn<br />
Dr. Markus Emmerich<br />
Heiko Hadjian<br />
Henning Fischer<br />
Ann-Kathrin Schrepfer<br />
Lutz Amelung<br />
Kathrin Peter<br />
Christian Krahl<br />
AG Herne<br />
Florian Kirchhof<br />
Jörg Brinkmann<br />
Katrin Kleyboldt<br />
AG Herne-Wanne<br />
Angeli Witte<br />
AG Recklinghausen<br />
Regina Rodriguez Kapitza<br />
Thomas Cyrol<br />
Dietmar Kühn<br />
Dr. Ralf Lenz<br />
AG Witten<br />
Malgorzata Eggner<br />
Christian Röpke<br />
Landgericht Detmold<br />
AG Detmold<br />
Grit Sonntag<br />
Prof. Dr. Ralf Holland<br />
AG Blomberg<br />
Ingo Gierschner<br />
AG Lemgo<br />
Axel Meckelmann<br />
Jörg Pietschke<br />
Landgericht Dortmund<br />
AG Dortmund<br />
Horst Fischer<br />
Severin-Michaela Sandfort<br />
Christine Baltzer<br />
Christian Busch
Doris Ginelli<br />
Martin Riekenbrauck<br />
Dr. Eckart Feifel<br />
Marcus Rohner<br />
Pascale-Christine Woeste<br />
Olaf Küker<br />
Dr. Martin Schimke<br />
Dr. Bernd Zimmermann<br />
Uwe Lungmuß<br />
Marc Schroeder<br />
Sandra Drews<br />
Oliver Knuth<br />
AG Castrop-Rauxel<br />
Britta Ostrowski<br />
Heike Rister<br />
AG Hamm<br />
Alexa Vedovelli<br />
Nando Mack<br />
Peter Krone<br />
AG Lünen<br />
Martin Aurich<br />
Dr. Rudolf Salmen<br />
AG Unna<br />
Dirk Orth<br />
Landgericht Essen<br />
AG Essen<br />
Christian Schäfer<br />
Reinhard Struck<br />
Holger Theurich<br />
Kai Kern<br />
Tim Brune<br />
Anika Bischoff<br />
Lars Kolks<br />
Simone Rust<br />
Dirk Keller<br />
Ulrike Kullik<br />
Henrik Rinnert<br />
Frank Zehnpfennig<br />
Dr. Oliver Thiemann<br />
Frank Spieker<br />
Antje Selter<br />
AG Bottrop<br />
Reinhard Dücker<br />
Sandra Mittnacht<br />
AG Dorsten<br />
Jürgen Pasterkamp<br />
AG Gelsenkirchen<br />
Olaf Lange<br />
Svenja Kremser<br />
Nicole Seier<br />
AG Gelsenkirchen-Buer<br />
Gregor Matuszczyk<br />
AG Gladbeck<br />
Christian Mack<br />
Dr. Harald Kloetsch<br />
AG Hattingen<br />
Julia Suhre<br />
Anja Dinter<br />
AG Marl<br />
Uta-Maria Kunold<br />
Bernd Püttmann<br />
Tom Bub<br />
Landgericht Hagen<br />
AG Hagen<br />
Bernd Hefelmann<br />
Tanja Nimser<br />
Hartwig Vöhrs<br />
Karin Krause<br />
AG Iserlohn<br />
Hans-Georg Berkel<br />
Sascha Conradi<br />
Matthias Schwenner<br />
AG Lüdenscheid<br />
Andreas Moriße<br />
AG Plettenberg<br />
Kai Herrmann<br />
AG Schwelm<br />
Dipl.-Jur. Michael Schoelling<br />
Martin Seier<br />
Landgericht Münster<br />
AG Münster<br />
Wilma Schulze Froning<br />
Udo Winne<br />
Ulrike Menning-Wilde<br />
Nicola Deneke<br />
Rainer Stockmann<br />
Thomas Waschki<br />
Marc Popp<br />
Dr. Thomas Endemann<br />
Dr. Hans-Joachim Bodenbenner<br />
Christian Liebmann (Mitglied der<br />
RAK nach § 3 EuRAG)<br />
Guido Bleckmann<br />
Miléa Giannakoulis<br />
Andreas Lüpkes<br />
Harmut Bechmann<br />
Sascha Lehmann<br />
Torsten Maag<br />
Sebastian Reifig<br />
Marc Schrameyer<br />
Frank Kortüm<br />
Ursula Meer<br />
Thomas Evenkamp<br />
AG Ahlen<br />
Michael Schulte Westenberg<br />
AG Beckum<br />
Axel Staubach<br />
AG Bocholt<br />
Frank Wildtraut<br />
AG Borken<br />
Eric Sander<br />
AG Coesfeld<br />
Daniel Janning<br />
Sven Nesbit<br />
AG Gronau<br />
Dr. Dietmar Breer<br />
Klaus-Peter Kollmann<br />
AG Ibbenbüren<br />
Daniel Brückner<br />
Marc Daniel Schulz<br />
AG Rheine<br />
Matthias Friedemann<br />
Michael Sippel<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Personalien<br />
Personalien<br />
43
Personalien<br />
AG Tecklenburg<br />
Sonja Caspary<br />
Thomas Vahrmann<br />
Dr. Martin Gellermann<br />
AG Warendorf<br />
Stephan Kastner<br />
Landgericht Paderborn<br />
AG Paderborn<br />
Dirk Appelt<br />
Gabriele Thombansen<br />
Martina Schlichting<br />
AG Brakel<br />
Carina Becker<br />
Tobias Seck<br />
AG Höxter<br />
Daniel Radix<br />
Landgericht Siegen<br />
AG Siegen<br />
Christine Grebe<br />
Cornelia Freerk<br />
Anderweitige Zulassungen<br />
Landgericht Bielefeld<br />
AG Bielefeld<br />
Ralf Rösler (AG Gütersloh)<br />
Nicole Busch (AG Halle)<br />
Achim Heining (AG Hamm)<br />
AG Bad Oeynhausen<br />
Bernd Hopf (AG Bochum)<br />
AG Bünde<br />
Dr. Jörn Pannkoke (AG Hamm)<br />
AG Gütersloh<br />
Klaus Mensing (AG Warendorf)<br />
Marc Puskaric (AG Essen)<br />
Andreas Guntermann (AG Herford)<br />
44<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Personalien<br />
AG Halle<br />
Jörg Bühler (AG Bielefeld)<br />
AG Herford<br />
Holger Peterk (AG Detmold)<br />
AG Rahden<br />
Claudia Holle (AG Gütersloh)<br />
Landgericht Bochum<br />
AG Bochum<br />
Thomas Kuhn (AG Ahaus)<br />
AG Herne<br />
Thomas Gurk (AG Borken)<br />
AG Recklinghausen<br />
Dr. Bernd Gall (AG Bochum)<br />
Landgericht Detmold<br />
AG Detmold<br />
Michael Tröster (AG Bielefeld)<br />
Joachim Diekmann (AG Lemgo)<br />
AG Lemgo<br />
Silke Streit (AG Bielefeld)<br />
Landgericht Dortmund<br />
AG Dortmund<br />
Lars Koerner (AG Münster)<br />
Heike Ambrosy (AG Bochum)<br />
Mario Obst (AG Schwerte)<br />
Ingo Göhring (AG Dortmund)<br />
AG Castrop-Rauxel<br />
Christian Bülow (AG Bochum)<br />
AG Hamm<br />
Ulf Schürkamp (AG Soest)<br />
Antje Herz (AG Steinfurt)<br />
AG Unna<br />
Christiane Ricker (AG Bochum)<br />
Annette Lanfermann (AG Hamm)<br />
Landgericht Essen<br />
AG Essen<br />
Birgit Landgraf (AG Bochum)<br />
Markus Wentz (AG Dortmund)<br />
AG Gelsenkirchen<br />
Ralph Muck (AG Siegen)<br />
AG Gladbeck<br />
Rolf Sanders (AG Marl)<br />
Georg Weidener (AG Essen)<br />
AG Hattingen<br />
Annette Lipphaus (AG Bochum)<br />
Daniela Novakov (AG Bochum)<br />
Landgericht Hagen<br />
AG Hagen<br />
Barbara Boesenberg (AG Iserlohn)<br />
AG Iserlohn<br />
Sven-Henning Neuhaus (AG Essen)<br />
Heyko Gülicher (AG Castrop-Rauxel)<br />
AG Schwelm<br />
Dirk Rabenschlag (AG Herford)<br />
AG Schwerte<br />
Björn-Erik Morgenroth (AG Dortmund)<br />
Landgericht Münster<br />
AG Münster<br />
Heike Holtmann (AG Hamm)<br />
Tim Stoll (AG Warendorf)<br />
Josef Rohde (AG Unna)<br />
Dr. Jörn Haverkämper (AG Hamm)<br />
Dr. Dino Sikora (AG Hamm)<br />
Phyllis Kauke (AG Marl)<br />
AG Ahaus<br />
Caren Donschen (AG Bochum)<br />
AG Ahlen<br />
Viktoria von Radatzki (AG Rheda-<br />
Wiedenbrück)<br />
AG Borken<br />
Jürgen Eskes (AG Ahaus)<br />
AG Gronau<br />
Ulrich Möllers (AG Borken)
AG Ibbenbüren<br />
Detlev Roode (AG Unna)<br />
AG Lüdinghausen<br />
Dr. Jürgen Austrup (AG Dortmund)<br />
Dirk von Olleschik-Elbheim (AG<br />
Rheine)<br />
AG Warendorf<br />
Volker Kleine (AG Münster)<br />
Landgericht Paderborn<br />
AG Paderborn<br />
Gregor Mederski (AG Delbrück)<br />
Landgericht Siegen<br />
AG Siegen<br />
Volker Niemeck (AG Plettenberg)<br />
Wechsel in<br />
andere Kammerbezirke<br />
Angelika Lübke-Ridder, Bielefeld<br />
Denise Rosin, Essen<br />
Michael Wenig, Essen<br />
Dr. Winfried Richardt, Essen<br />
Dr. Sandra Kirchheim, Essen-Borbeck<br />
Thomas Dudzik LL.M., Essen<br />
Dr. Hans-Dirk Möller, Essen<br />
Dr. Jürgen Breuer, Essen<br />
Ulrike Burmann, Dortmund<br />
Stefan Möllenbeck, Warendorf<br />
Michael Helmers, Münster<br />
Christian Füllgraf, Münster<br />
Christoph Ertel, Bielefeld<br />
Harald Gätje, Münster<br />
Katja Potthast, Siegen<br />
Manuel Jansen, Münster<br />
Christoph Rümmele, Paderborn<br />
Reiner Frensemeyer, Bochum<br />
Gabriele Festing-Jodocy, Gelsenkirchen<br />
Jessica Wehmeier, Bielefeld<br />
Ines Egbers, Münster<br />
Klemens Werner, Essen<br />
Dr. Winfried Hammacher, Essen<br />
Dr. Danja Domeier, Minden<br />
Ralf Lensing, Bochum<br />
Kurt Vennemann gen. Nierfeld, Essen<br />
Christoph Meyer-Rahe, Bielefeld<br />
Nico Michalowski, Bielefeld<br />
Michael Herkenhoff, Hamm<br />
Jochen Wiethaus, Essen<br />
Jean-Pierre Fumagalli, Gütersloh<br />
Löschungen als<br />
Rechtsanwalt<br />
Dieter Schroeren, Detmold<br />
Marianne Klingenberg, Dortmund<br />
Christian Vierrath, Bielefeld<br />
Heike Bußian, Münster<br />
Carola Hinke, Essen<br />
Wilhelm Knippschild, Herne<br />
Paul Meinersmann, Brakel<br />
Norbert Sladek, Witten<br />
Achim Kölsch, Siegen<br />
Wanja Valid, Ahaus<br />
Franz-Heinrich Fritz, Schwelm<br />
Nicol Maschke-Dassmann, Gütersloh<br />
Dr. Hubert Brandts, Bochum<br />
Klaus Siering, Bochum<br />
Hubert Harff, Siegen<br />
Marcus Erdmann, Münster<br />
Martin Werner Bohnenkämper, Brilon<br />
Konstantin Mehring, Bielefeld<br />
Andreas Marott, Bielefeld<br />
Falco Rustige, Bielefeld<br />
Ulrich Ottlinger, Bochum<br />
Karlheinz Domininghaus, Lüdenscheid<br />
Hans-Joachim Lange, Warendorf<br />
Dr. Rolf Zielke, Bielefeld<br />
(Rechtsbeistand)<br />
Frauke Rochel, Paderborn<br />
Dr. Wilhelm van Aalten, Bocholt<br />
Rainer Berninghaus, Iserlohn<br />
Birgit Seipel, Paderborn<br />
Dr. Michael Trockel, Essen<br />
Rosemarie Lichte, Lüdenscheid<br />
Albert Bönnighausen, Unna<br />
Ernennungen zum<br />
Fachanwalt<br />
Arbeitsrecht<br />
Claudia Petersmeier, Bielefeld<br />
Klemens Wirth, Paderborn<br />
Felix Prinz, Lünen<br />
Peter Stelzer, Bochum<br />
Jan Tibor Lelley, Essen<br />
Guido Gerdes, Rheine<br />
Stefan Radmacher, Bielefeld<br />
Klaus-Ludwig Steverding, Bocholt<br />
Ralf Scholten, Gelsenkirchen<br />
Dr. Marco Krenzer, Essen<br />
Uwe Klinzmann, Unna<br />
Susanne Elsner, Bottrop<br />
Dr. Annette Grotkamp, Essen<br />
Susanne Schröder, Essen<br />
Familienrecht<br />
Margit Baumhöfner, Bielefeld<br />
Dr. Michael Sikora, Iserlohn<br />
Michael Hecker, Soest<br />
Dr. Alexander Sturm, Herne<br />
André Gebauer, Bochum<br />
Claudia Nöcker, Herford<br />
Margarete Elisabeth Bökenkamp,<br />
Herford<br />
Stefanie Gödde, Warstein<br />
Regine Thoden, Münster<br />
Ulrike Hinz-Proyer, Witten<br />
Miriam Meyer, Hagen<br />
Birge Meyerholz, Münster<br />
Frank Gromnitza, Recklinghausen<br />
Stefan Schröder, Bielefeld<br />
Carsten Engel, Essen-Steele<br />
Jennifer Külpmann, Witten<br />
Anna Maria Göbel, Hagen<br />
Klaudia Eckhardt, Bad Oeynhausen<br />
Andreas Otto, Bottrop<br />
Angelika Bockel, Hamm<br />
José Catalán-Bermudez, Werl<br />
Sabine Wyrwa, Unna<br />
Klaus-Benedikt Behler, Gladbeck<br />
Steffen Heine, Bielefeld<br />
Dr. Ralf Leiner, Gütersloh<br />
Anja Schruff, Essen<br />
Angelika Flechsig, Unna<br />
Serpil Sevis, Dortmund<br />
Ernst Johann to Settel, Ibbenbüren<br />
Burkhard Badtke, Iserlohn<br />
Ulrich Simmet, Bochum<br />
Ilona Schmidt, Gütersloh<br />
Martina Baars-Böttcher, Bochum<br />
Hans-Joachim Haake, Dortmund<br />
Dr. Ute Lohrentz, Ibbenbüren<br />
Detlef Kenkel, Gelsenkirchen<br />
Peter Hermann Reeken, Warendorf<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Personalien<br />
45
Sozialrecht<br />
Hans-Jörg Esmeier, Bochum<br />
Ulrich Rüsing, Lünen<br />
Jens-Oliver Siebold, Gelsenkirchen<br />
Steuerrecht<br />
Dr. Volker Kaiser, Essen<br />
Carolyn Voßkuhl, Coesfeld<br />
Strafrecht<br />
Heiko Kölz, Lüdenscheid<br />
Ingo Jürgens, Gronau<br />
Robert Ingenbleek, Medebach<br />
Jutta Meichsner, Ibbenbüren<br />
Birgit von der Heyde, Dortmund<br />
Thomas Otten, Ibbenbüren<br />
Gerhard Hauptvogel, Lüdenscheid<br />
Annegret Hofemeier, Herford<br />
Andreas Steffen, Ahlen<br />
Insolvenzrecht<br />
Kai Henning, Dortmund<br />
Löschungen als<br />
Fachanwalt<br />
Steuerrecht<br />
Joachim Dirks, Dortmund<br />
Peter Heimeshoff, Bochum<br />
46<br />
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Personalien<br />
Notarernennungen<br />
Gerhard Schoon, Rödinghausen<br />
Löschungen als Notar<br />
Paul Meinersmann, Steinheim<br />
Wolf-Dieter Schulten, Dortmund<br />
Diethard Wolter, Höxter<br />
Karl-Werner Abel, Dortmund<br />
Karl-Heinz Domininghaus, Halver<br />
Konstantin Mehring, Bielefeld<br />
Hans-Jost Weber, Gelsenkirchen<br />
Hartwig Pfaff, Hagen<br />
Wilhelm aus dem Siepen, Essen<br />
Franz Schumacher, Essen<br />
Albert Bönnighausen, Unna<br />
Heinrich Hillebrandt, Iserlohn<br />
Franz-Josef Jungensbluth, Lippstadt<br />
Karl Reyerding, Bocholt<br />
Amtssitzverlegung<br />
Notar Karl Wilp von Steinfurt<br />
nach Greven
KammerReport Hamm 5/2002<br />
Personalien<br />
47
Düsseldorf<br />
Köln<br />
Essen<br />
Bochum<br />
Dortmund<br />
Hagen<br />
Münster<br />
Hamm<br />
Siegen<br />
Arnsberg<br />
Bielefeld<br />
Paderborn<br />
Detmold<br />
Herausgeber: Rechtsanwaltskammer Hamm <strong>Notarkammer</strong> Hamm<br />
Telefon 0 23 81 / 98 50 00 Telefon 0 23 81 / 98 50 01<br />
Telefax 0 23 81 / 98 50 50 Telefax 0 23 81 / 98 50 51<br />
e-mail info@rak-hamm.de e-mail info@notarkammer-hamm.de<br />
Internet www.rak-hamm.de Internet www.notarkammer-hamm.de<br />
Schriftleitung: Rechtsanwalt Stefan Peitscher, Rechtsanwalt Christoph Sandkühler,<br />
Geschäftsführer Geschäftsführer<br />
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