BERICHTE Department für Informatik Zwei-Jahresbericht des ...
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32 KAPITEL 3. PRAKTISCHE INFORMATIK<br />
Die Zuordnung von Objekten zu vordefinierten Klassen kann zur Lösung zahlreicher praxisrelevanter<br />
Fragestellungen herangezogen werden. Ein Beispiel hier<strong>für</strong> ist die Einteilung von Kunden<br />
in Kundengruppen, um die im Rahmen einer Marketingaktion anzusprechenen Kunden zu identifizieren.<br />
Die hierzu zu betrachtenden Daten liegen zumeist in einer relationalen Datenbank vor,<br />
während automatisierte Datenanalyseverfahren zur<br />
Extraktion <strong>des</strong> Klassifikationswissens Attribut-Wert Repräsentationen voraussetzen. Die dabei<br />
durchzuführende Transformation erfordert Datenbankkenntnisse und eine aufwändige Vorverarbeitung<br />
sowohl während der Herleitung eines Entscheidungsbaumklassifiaktors als auch<br />
zu <strong>des</strong>sen Anwendung und macht bis zu 80% <strong>des</strong> Analyseaufwan<strong>des</strong> aus. In die Datenmodellierung<br />
eingeflossenes Domänenwissen wird Während der Vorverarbeitung entfernt und muss<br />
vom Analysen im Data Mining Schritt erneut hinzugefügt werden. Analysedaten liegen ferner<br />
häufig verteilt vor: sei es im Rahmen kooperierender Datenanalysen oder durch die Organisation<br />
von Firmen in Holdings. In diesen Fällen ist eine Integration der Daten u.U. rechtlich nicht<br />
zulässig, sofern sie schützenswerte Daten (personenbezogene Daten oder Geschäftsgeheimnisse)<br />
enthalten. Gleichzeitig wächst auch die Sensibilität hinsichtlich <strong>des</strong> Umgangs mit schutzwürdigen<br />
Daten. Im Rahmen dieses Projektes werden Algorithmen entwickelt, die eine verteilte Klassifikation<br />
unter Berücksichtigung von Privacy-Aspekten ermöglichen. Hierbei wird ein struktureller,<br />
mehrstufiger Datenanalyseansatz vorgeschlagen, der eine direkte Analyse relational gespeicherter<br />
Daten ermöglicht und im Datenschema enthaltenes Domänenwissen automatisch in<br />
die Datenanalyse integriert. Klassifikationswissen wird hierbei in kompakt in multi-relationalen<br />
Entscheidungsbäumen repräsentiert.<br />
DynaQuest – Dynamische und adaptiven Anfrageverarbeitung in Virtuellen Datenbangsystemen<br />
Projektdauer: seit 01.1999<br />
Finanziert durch: Lan<strong>des</strong>mittel<br />
Datenbanksysteme und das World Wide Web wachsen immer mehr zu Virtuellen Datenbanksystemen<br />
zusammen. Im Rahmen dieser neuen Informationssystemklasse ergeben sich erweiterte<br />
Anforderungen an die Anfrageverarbeitung. Im Gegensatz zu klassischen Ansätzen muss die Anfrageverarbeitung<br />
in diesem Kontext zusätzlich mit hoher Dynamik, Heterogenitäten, Verteilung<br />
und Redundanzen der beteiligten Quellen, sowie deren unsichere Datenqualität umgehen können.<br />
Im Projekt DynaQuest wird ein Framework konzipiert und realisiert, welches eine adäquate<br />
Unterstützung bei der Entwicklung Virtueller Datenbanksysteme durch den Einsatz von dynamischen<br />
und adaptiven Anfrageverarbeitungstechniken bietet. Im Rahmen von DynaQuest<br />
werden insbesondere eine kontextspezifische Wahl relevanter Quellen zur Qualitätssteigerung<br />
von Antworten sowie die Möglichkeiten der Laufzeitadaption zur Steigerung der Robustheit von<br />
Anfragen untersucht.<br />
FliDA – Data Analysis to Support the Assessment and Diagnosis of Man/Machine<br />
Interactions<br />
Projektdauer: seit 01.2001<br />
Projektpartner: Psychologie der Universität Oldenburg, Lufthansa Flight Training, DLR<br />
Finanziert durch: Lan<strong>des</strong>mittel<br />
In FliDA wird ein datengetriebener Zugang zur Realisierung von Assistenzsystemen im Kontext<br />
simulatorbasierter Trainingsgeräte zum Pilotentraining wie auch Piloten in realen Flugsituationen<br />
entwickelt. Hierzu werden Konzepte solcher Assistenzsysteme untersucht, es werden<br />
damit verbundene Fragestellungen wissenschaftlich behandelt und schließlich eine auf der<br />
Agenten-Metapher beruhende Systemarchitektur entwickelt. Zugänge zur Analyse umfangrei-