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Juli 2010 - Typo-Z-Team

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<strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> Schaafheimer<br />

Zu Besuch in der Residenz<br />

Besser hätte es nicht laufen können am vergangenen Wochenende,<br />

als eine Reisegruppe des Heimat- und Geschichtsvereins<br />

bei strahlendem Sommerwetter einen Besuch in der ehemaligen<br />

hanau-lichtenbergischen Residenz Bouxwiller (Buchsweiler) im<br />

Elsass machte.<br />

Die Vorstellung, dass vor 250, 350, 400 Jahren wichtige amtliche<br />

Angelegenheiten dort zu erledigen waren und dafür der weite Weg<br />

bewältigt werden musste, ist schon beeindruckend. Was wir heute<br />

in vier Stunden mit dem Bus bewältigen, dauerte damals mindestens<br />

eine Woche hin und wieder eine Woche zurück.<br />

Erstes Ziel der über 40 Personen starken Reisegruppe war allerdings<br />

das Schloss Lichtenberg im nördlichen „krummen“ Elsass.<br />

Dieses Schloss, eigentlich mehr eine Burg, diente im Laufe der<br />

Geschichte vielen verschiedenen Zwecken, unter anderem auch<br />

als Kaserne für bis zu 1000 Soldaten. Die heute noch erhaltenen<br />

Teile sind sehenswert, aber auch die in den vergangenen Jahren<br />

getätigten Ausbauten im modernen Stil zu einem Ausstellungsund<br />

Konferenzzentrum. Das „Schiff der Jahrhunderte“ wird es<br />

aufgrund seiner Form genannt, da es markant auf einem Berg<br />

liegt, von dem aus man die gesamten Nordvogesen als auch bis<br />

zum Pfälzer Wald und Schwarzwald sehen kann.<br />

Der kleine Ort Neuwiller wartet mit einer Sehenswürdigkeit auf. In<br />

der Abteikirche werden Wandteppiche mit einer Gesamtlänge von<br />

20 Metern aufbewahrt, die die Geschichte des heiligen Adelphus,<br />

dessen Reliquien dort verehrt werden, zeigen. Mit einer fachkundigen<br />

Führung wurden sie regelrecht zu Leben erweckt. Mit Neuwiller<br />

war einst eine Verschwisterung angestrebt worden, ehe es<br />

zur Verschwisterung Schaafheims mit Richelieu kam.<br />

Die Grafschaften Hanau und Lichtenberg kamen vor 530 Jahren<br />

durch Heirat und Erbfolge zusammen. In Buchsweiler bauten die<br />

Grafen ein Schloss, von dem heute allerdings nichts mehr vorhanden<br />

ist – die französische Revolution fegte es am Ende des<br />

18. Jahrhunderts hinweg. Mit seinen vielen Fachwerkhäusern<br />

erinnert Buchsweiler stellenweise sehr an Babenhausen – kein<br />

Wunder, war doch Babenhausen die andere Residenz der Grafen.<br />

Große Ehre wurde den Reisenden zuteil, als sie im Rathaus vom<br />

stellvertretenden Bürgermeister Alain Janus zu einem Umtrunk<br />

empfangen wurden. Im Gegenzug überbrachte Reiseleiter Eicke<br />

Meyer einen Gruß von Bürgermeister Reinhold Hehmann aus<br />

Schaafheim.<br />

Vor dem Rathaus in Bouxwiller<br />

Stadtrundgang mit Robert Bittendiebel<br />

Zuvor stand aber ein Besuch des Jüdisch-Elsässischen Museums<br />

in der ehemaligen Synagoge von Bouxwiller auf dem Plan. In ihm<br />

sind der Lebenslauf jüdischer Menschen von der Geburt bis zum<br />

Tod mit allen dazugehörigen religiösen Riten, aber auch ihr ganz<br />

normaler Alltag und die Geschichte der Juden im Elsass dargestellt.<br />

Eine aufgrund der einzigartigen Gestaltung hochinteressante<br />

Ausstellung.<br />

Die Nacht verbrachten die Reisenden in einem Hotel in Saverne<br />

(Zabern), der kleinen, malerischen Metropole des Nordelsass.<br />

Dort lockten natürlich original elsässer „Flammekuche“ (das ist<br />

schon was anderes als das, was hier als Flammkuchen angeboten<br />

wird!) und guter Wein zum Abendessen. ><br />

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