3 > Ergebnisse: Einstufung der Arten - CSCF
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3 > <strong>Ergebnisse</strong>: <strong>Einstufung</strong> <strong>der</strong> <strong>Arten</strong> 23<br />
penartigen Wiesen. Ein im Wallis neu entdeckter Fundort wiegt nur teilweise ihr<br />
wahrscheinliches Verschwinden an zwei an<strong>der</strong>en Standorten auf, an welchen sie noch<br />
in den 1980er Jahren beobachtet wurde. Die Art ist folglich sehr stark gefährdet, vor<br />
allem da einige Standorte durch die Ausbreitung <strong>der</strong> Rebberge o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Siedlungsgebiete<br />
bedroht sind. Die nächsten bekannten Populationen befinden sich im Aostatal<br />
(I) (Carron et al. 1995).<br />
Stenobothrus stigmaticus wurde erst spät in <strong>der</strong> Schweiz entdeckt (Wermeille 1995).<br />
Ihr europäisches Verbreitungsgebiet und ihre Ökologie weisen darauf hin, dass dies<br />
nicht auf eine kürzliche Ausbreitung <strong>der</strong> Art, son<strong>der</strong>n eher auf ein Problem ihres<br />
Nachweises zurückzuführen ist. Die Art ist an vier Standorten im Kanton Jura nachgewiesen,<br />
allerdings an demjenigen in <strong>der</strong> Ajoie verschwunden. Hingegen wurde ein<br />
neuer Standort im Neuenburger Jura entdeckt. S. stigmaticus lebt in kurzrasigen Trockenweiden.<br />
Die Art ist auf die traditionelle Nutzung dieser Weiden angewiesen,<br />
welche keineswegs gesichert ist angesichts <strong>der</strong> momentanen Entwicklung in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
(regelmässige Anwendung von Rodungsfräsen, Umwandlung von Weiden in<br />
Wiesen) in den tieferen und mittleren Berglagen.<br />
Pachytrachis striolatus hat ein relativ kleines Verbreitungsgebiet in Europa und ist in<br />
<strong>der</strong> Schweiz nur von zwei Standorten im Südtessin bekannt. Sie wurde in <strong>der</strong> Gegend<br />
des Monte Brè (Lugano) nicht wie<strong>der</strong>gefunden, konnte sich aber am Monte Caslano<br />
halten. Diese sehr xerothermophile Art ist stark bedroht durch die Verbuschung <strong>der</strong><br />
letzten Reste ihres Lebensraums, d. h. <strong>der</strong> Trockenwiesen und Felsenheiden.<br />
Platycleis tessellata wurde erst kürzlich im Genferseebecken entdeckt (Thorens 1995),<br />
die einzige Schweizer Region, in welcher sie festgestellt wurde. Ihre Nachweise im<br />
Rheintal nahe bei Basel, d. h. sowohl in Frankreich (Oberrhein: Coray 1993) als auch<br />
in Deutschland (Baden-Württemberg: Detzel 1998), und ihre wie<strong>der</strong>holte Beobachtung<br />
in <strong>der</strong> Gegend von Genf sprechen für ihre Zugehörigkeit zur Schweizer Fauna. Angesichts<br />
<strong>der</strong> geringen Anzahl bekannter Standorte, <strong>der</strong> Gefährdung ihrer Lebensräume<br />
(Trockenrasen) und <strong>der</strong> rasanten Überbauung des Genferbeckens ist P. tessellata stark<br />
bedroht.<br />
3.4 Stark gefährdet (EN)<br />
Diese Kategorie umfasst <strong>Arten</strong> mit sehr begrenztem Schweizer Verbreitungsgebiet, mit<br />
oftmals gefährdeten Lebensräumen und/o<strong>der</strong> stark abnehmenden Populationen.<br />
Calliptamus barbarus wurde früher in <strong>der</strong> Schweiz zu C. siciliae gerechnet (Thorens<br />
1986; Baur et al. 2006), nun wurde ihre eigene Verbreitung in <strong>der</strong> Schweiz präzisiert.<br />
Die Art kommt sehr begrenzt nördlich des Bielersees zwischen La Neuveville und<br />
Pieterlen vor (Abb. 6). Diese xerothermophile Art ist auf Felsplatten und -kreten in<br />
Felsenheiden zu finden, manchmal in <strong>der</strong> Nähe von Rebbergen, besiedelt aber auch<br />
ehemalige Steinbrüche. Ihre Schweizer Populationen scheinen zwar stabil, sind aber<br />
extrem isoliert. Diese Tatsache und die ihre Lebensräume bedrohende Ausdehnung des<br />
Reb- und des Siedlungsgebietes begründen ihren Gefährdungsstatus.