3 > Ergebnisse: Einstufung der Arten - CSCF
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Rote Liste <strong>der</strong> Heuschrecken <strong>der</strong> Schweiz BAFU / SZKF 2007 26<br />
Myrmeleotettix maculatus kommt in <strong>der</strong> Schweiz nur sehr lokal vor, sie fehlt im<br />
Tessin sowie weiträumig im Mittelland. Die Art lebt an extremen Standorten wie in<br />
Karstgebieten und Felsenheiden, immer in <strong>der</strong> Nähe von Felsen o<strong>der</strong> Geröll, sowie in<br />
degradierten Zwergstrauchheiden gewisser Torfmoore. Die Entdeckung einiger neuer<br />
Standorte im Jura vermag we<strong>der</strong> ihre Abnahme in an<strong>der</strong>en Regionen des Landes noch<br />
die Gefährdung ihrer Populationen sowohl in Torfmooren, wo sie auf grosse Flächen<br />
offenen Torfes angewiesen ist, als auch an Pionierstandorten ehemaliger Auenterrassen<br />
zu kompensieren.<br />
Calliptamus siciliae kommt im Südtessin vor, wo sie verschiedene thermophile Lebensräume<br />
mit lückiger Vegetation besiedelt, wie Steinbrüche, Rebberge und lückige<br />
Rasen. Sie wurde an allen bisherigen Tessiner Fundorten wie<strong>der</strong>gefunden, zudem<br />
wurden auch mehrere neue Standorte entdeckt. Die Tessiner Populationen scheinen<br />
also trotz ihrer grossen Sensibilität gegenüber Verbuschung stabil zu bleiben.<br />
3.5 Verletzlich (VU)<br />
Diese Kategorie umfasst zahlreiche <strong>Arten</strong> trockener und feuchter Magerwiesen. Der<br />
Rückgang und die zunehmende Zerstückelung ihrer Lebensräume aufgrund <strong>der</strong> Intensivierung<br />
<strong>der</strong> Landwirtschaft und <strong>der</strong> Überbauung <strong>der</strong> Landschaft erklären ihren Status.<br />
Sphingonotus caerulans hat sich in den meisten Talgebieten des Landes ausgebreitet<br />
und hat von den durch Menschen geschaffenen Pionierlebensräumen profitiert (v. a.<br />
Bahngeleise, Rangierbahnhöfe, Steinbrüche und Kiesgruben). Dies hat die Abnahme<br />
<strong>der</strong> Anzahl Populationen an Flüssen aufgrund <strong>der</strong> Zerstörung ihrer primären Lebensräume<br />
in den Auen kaschiert. Weil sie von <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Sekundärlebensräume<br />
abhängt, ist die Zukunft dieser Art relativ unsicher: Das Überwachsen <strong>der</strong> sandigen und<br />
kiesigen Pionierstandorte in Kiesgruben und Steinbrüchen mit Vegetation o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Ersatz des feinen Substrates in Rangierbahnhöfen durch gröberen Schotter könnten<br />
einen schnellen Zusammenbruch <strong>der</strong> Anzahl Populationen bewirken (Walter et al.<br />
2000).<br />
Tettigonia caudata ist eine östliche Art, welche in <strong>der</strong> Schweiz den westlichen Rand<br />
ihres Verbreitungsgebietes erreicht. Ihre Verbreitung wurde in den letzten zehn Jahren<br />
genauer ermittelt. Sie kommt sowohl im Unterengadin bis hinauf nach Zernez als auch<br />
im Münstertal vor (Abb. 8). Sie ist auf eine hohe, wüchsige Vegetation angewiesen und<br />
besiedelt sowohl Viehlägerstellen als auch Säume an Wegrän<strong>der</strong>n und Getreidefel<strong>der</strong>n.<br />
Diese Lebensräume sind zwar in <strong>der</strong> traditionellen Kulturlandschaft kaum gefährdet,<br />
verschwinden aber mehr und mehr in intensiven Agroökosystemen.