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JUTTa klos RoBERT JUNkER EiN saBBaTical iN dER - tusitala verlag

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meD<br />

Mehr als nasse Füße bekamen wir bei unserem Tauchkurs in Amed. Der Kurs dauerte vier<br />

Tage und wurde von der Tauchlehrerin Vicky aus Ungarn sehr ernst genommen. Wodurch<br />

aber der Spaß keineswegs zu kurz kam. Vor allem nicht mit unseren beiden Leidensgenossen<br />

Wayne (aus Texas) und Luther (aus London, derzeit wohnhaft in Kuala Lumpur).<br />

Wayne hatte selbst unter Wasser einen umwerfend trockenen Humor, was einiges heißen<br />

will. Und Luther, den Vicky in ihrem ungarischen Englisch immer nur mit „Looser“ ansprach,<br />

machte diesem Namen alle Ehre. Schon nach dem ersten Tauchgang übernahm er die<br />

Rolle des kleinen, ängstlichen Kükens, das zum ersten Mal seiner Entenmutter hinterher<br />

schwimmen durfte.<br />

Auch mit dem Paddeln seiner Flossen hatte Luther ernsthafte Schwierigkeiten. Er stampfte<br />

durchs Wasser, als wolle er mit den Fischen Radfahren. Damit nicht genug. Er hatte sich<br />

und seine Ausrüstung nur bedingt unter Kontrolle. Entweder schwamm er uns direkt vor<br />

die Maske, oder er trieb so weit von uns ab, dass Vicky ihn zurück in die Gruppe ziehen<br />

musste.<br />

Wir hatten viel zu lachen, was unter Wasser manchmal zu unkontrolliertem Wassereinbruch<br />

führen konnte. Lasst es uns so sagen: Wir haben selten so viel Salz zu uns genommen, wie<br />

in diesen vier Tagen. Von ausgedehnten Tequilla-Abenden mal abgesehen.<br />

Auch an Land zeigte sich Luther von seiner ängstlichen Seite. Während des theoretischen<br />

Unterrichtes erwähnte er, dass er Haie am liebsten hinter Glas sehe, worauf Vicky antwortete,<br />

dass das beim Scuba Diving auch immer der Fall sein würde.<br />

Wie? Haie hinter Glas? Wir tauchen hier doch nicht in einem Aquarium, sondern draußen<br />

im großen weiten Meer?<br />

„Well, you will see all sharks behind glas ...“<br />

Und nach einer kurzen, dramatischen Pause fügte sie hinzu: „ ... of your mask.“<br />

Thank you, Vicky, das beruhigt uns ungemein. Alle mussten lachen. Nur Luther runzelte<br />

nachdenklich die Stirn, worauf wir noch länger lachen mussten.<br />

Weniger witzig waren dagegen die unzähligen Unterwasserübungen, zum Beispiel Tarrierjackets<br />

aus- und wieder anziehen, Gewichte ab- und wieder anlegen oder Tauchmaske<br />

ausblasen und wieder aufsetzen. Besonders salzreich war das Wechseln der Atmungsgeräte<br />

auf 15 Meter Tiefe.<br />

Zur Belohnung durften wir am dritten Tag versenkte Schiffe angucken. Mein erster Unterwasserausflug<br />

(Jutta war schon mal in einem saarländischen Baggersee auf Fischsuche)<br />

führte uns zur US Liberty, die 1943 vor Tulamben von den Japanern torpediert wurde und<br />

unweit der Küste sank. Schon beeindruckend, wie riesig so ein Kriegsschiff damals war.<br />

Und wie gut erhalten es heute noch ist.<br />

Neben Wracks (es liegt noch ein japanisches Landungsboot in der Nähe) haben wir auch<br />

viele und seltene Fische gesehen. Rochen waren dabei, Steinfische, ein Skorpionfisch,<br />

Sweetlipfische und ein riesiger Schwarm von Silberfischen, der wie eine glitzernde Waschtrommel<br />

um uns herum wirbelte. Schonwaschgang bei 30 Grad Wassertemperatur.<br />

Am Tag danach war Prüfung, die wir aber alle (auch Luther) souverän bestanden. Somit<br />

sind wir bestens auf das Tauchen am Great Barrier Reef vorbereitet, einen Traum, den wir<br />

uns unbedingt erfüllen wollen. Bis dahin verbrachten wir aber noch eine weitere unvergessliche<br />

Bewusstseinswoche auf Bali.<br />

Zum Beispiel in einem kleinen Wäldchen nahe der Kunst- und Künstlerstadt Ubut, in dem<br />

es vor frechen, bananensüchtigen Affen nur so wimmelt. Oder in einer traditionellen Kecak-<br />

Tanzvorstellung, bei der sich junge Männer unter rhythmischen Chorgesängen in Trance<br />

tanzen und durchs Feuer springen.<br />

Wer sChon immer mal Wissen Wollte, Wie man eine makadamianuss knaCkt, kaFFee erntet oder<br />

FrisChen kakao Zubereitet, sollte eine „kaFFeepause“ in einer FrüChteplantage einlegen. ebenFalls<br />

empFehlensWert ist der besuCh in einer silbersChmiede, in der sChmuCk noCh traditionell<br />

in handarbeit geFertigt Wird.<br />

BALI<br />

KUTA<br />

DENPASAR<br />

MOTHERTEMPEL<br />

UBUD<br />

TULAMBEN<br />

CANDIDASA<br />

AMED<br />

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