Unsere Pfarre - 3., Pfarre Maria Geburt
Unsere Pfarre - 3., Pfarre Maria Geburt
Unsere Pfarre - 3., Pfarre Maria Geburt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
14<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>Pfarre</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Geburt</strong><br />
Uraufführung einer Messe in D von Manfred A. Schmid<br />
„Hochgelobt sei der da kommt“<br />
Am 28. Februar gab es ein außergewöhnliches Ereignis im<br />
Rahmen der 10:00 Uhr-Messe. Wir erlebten die Uraufführung<br />
einer neu komponierten Messe für mittlere Gesangsstimme und<br />
Orgel, die uns von Daniela Treffner (Alt) und Hans Tiwald an<br />
der Orgel auf das Beste vorgetragen wurde.<br />
Manfred A. Schmid, Sohn des<br />
bekannten Kärntner Volksliedschöpfers<br />
und Chorleiters Anton<br />
Schmid, wuchs in einer sangesfreudigen<br />
Familie auf und begann seine<br />
musikalische Ausbildung als Geiger<br />
am Landeskonservatorium Klagenfurt.<br />
Neben einem Studium der<br />
Philosophie und Psychologie an der<br />
Universität Wien nahm er auch<br />
Unterricht für Komposition bei<br />
Alfred Uhl an der Wiener Musikakademie.<br />
Seine langjährige Freundschaft<br />
mit Gottfried von Einem war<br />
prägend für sein eigenes Schaffen.<br />
Manfred A. Schmid war im Hauptberuf<br />
Universitätslehrer, Verleger<br />
und Redakteur und ist nun in der<br />
Erwachsenenbildung tätig. Seine<br />
Werke umfassen Kammermusik und<br />
Lieder.<br />
Die Komposition der Messe in D ist<br />
eine Liedmesse für Solostimme und<br />
Orgel und entstand nach liturgischer<br />
Vorarbeiten im Sommer 2009 während<br />
eines Aufenthalts im steirischen<br />
Murtal und wurde im Spätherbst<br />
in Wien vollendet. Der überwältigende<br />
Eindruck von Gottes<br />
Schöpfung in all ihrer Vielfalt gab<br />
wohl den Anstoß für die Entstehung<br />
dieses Werkes. Der Wunsch einmal<br />
eine Messe zu schreiben kam schon<br />
während seiner Gymnasialzeit, als<br />
Manfred A. Schmid auch die Aufgaben<br />
eines Mesners in der<br />
Dorfkirche von St. Donat bei St. Veit<br />
an der Glan ausübte.<br />
Die „Messe in D“ kann wie die<br />
„Deutsche Messe“ von Michael<br />
Haydn als Volksmesse bezeichnet<br />
werden. Der Komponist hat mit seinem<br />
Werk das Ziel verfolgt, eine<br />
gesanglich wie auch textlich leicht<br />
faßbare und verständliche Messe zu<br />
komponieren. Die Komposition der<br />
Hauptteile der Messe – Kyrie,<br />
Gloria, Sanctus und Agnus Dei –<br />
orientiert sich weitgehend an der<br />
Tradition des kirchlichen Volksgesanges.<br />
Das Gloria ist zum Teil vom<br />
Kärntnerlied inspiriert, welches<br />
dem Komponisten von Jugend an<br />
vertraut ist und ihn früh geprägt hat.<br />
Die Textgestaltung hält sich eng an<br />
die liturgische Überlieferung und ist<br />
eine komprimierte Montage von<br />
Textbausteinen. Dabei war der<br />
Komponist bestrebt die lateinischen<br />
Wurzeln durchscheinen zu lassen,<br />
viele Abschnitte beginnen lateinisch,<br />
um dann ins Deutsche zu wechseln.<br />
Eine Besonderheit der Messe<br />
besteht aus dem Eingangs- und<br />
Schlussgesang sowie dem<br />
Kommunionslied, welche eigenständige<br />
textliche Neuschöpfungen sind.<br />
Die Musik ist rhythmisch stärker<br />
akzentuiert und erinnert in der<br />
Melodieführung an Gospel und Popmusik.<br />
Eine Besonderheit dieser<br />
Messe besteht auch darin, daß der<br />
Komponist auf das Credo verzichtet,<br />
das Glaubensbekenntnis wird von<br />
den Messebesuchern gebetet.<br />
Die Messe zeichnet sich durch eine<br />
große Melodik und schöne Harmoniefolgen<br />
aus und unterscheidet<br />
sich damit wesentlich von modernen<br />
Kompositionen, die überwiegend<br />
rhythmisch gestaltet sind. Musik<br />
und Text ordnen sich dem sakralen<br />
Charakter der Meßfeier harmonisch<br />
unter und bilden damit eine<br />
Symbiose.<br />
Diese schöne Messe ist sicher eine<br />
weitere Bereicherung unserer<br />
Kirche und wir wünschen dem<br />
Komponisten, daß seine Messe<br />
bekannt würde und als Volksmesse<br />
öfter aufgeführt werden könnte.<br />
Heinrich Pospisil<br />
MUSIK<br />
Eingangslied<br />
Das Eingangslied hat vier<br />
Strophen, weist auf die Verbindung<br />
zwischen den Gläubigen<br />
und Gott hin – „Wo zwei oder<br />
drei in Deinem Namen versammelt<br />
sind, da bist Du mitten<br />
unter ihnen“ – und stimmt auf<br />
das nachfolgende Kyrie ein.<br />
Kyrie<br />
Das Kyrie eleison, Christe eleison,<br />
Kyrie eleison wird zweimal<br />
wiederholt.<br />
Gloria<br />
Das Gloria wird zuerst in Latein<br />
und dann in Deutsch vorgetragen<br />
und je zweimal wiederholt und<br />
endet mit „Halleluja, halleluja,<br />
Friede den Menschen auf Erden.“<br />
Sanctus<br />
Das Sanctus ist wie das Gloria<br />
zweiteilig und wird gleichfalls<br />
zweimal wiederholt und endet<br />
mit dem „Hosanna in der Höhe“.<br />
Agnus Dei<br />
„Agnus Dei qui tollis peccata<br />
mundi - Lamm Gottes, Du<br />
nimmst hinweg die Sünde der<br />
Welt, Christus erbarm Dich<br />
unser“ - wird ebenfalls zweimal<br />
wiederholt und endet mit der<br />
Bitte um Frieden.<br />
Kommunionslied<br />
Es besteht aus zwei Abschnitten<br />
mit je zwei Strophen und betont<br />
die Freude am Tisch des Herrn<br />
und in seiner Liebe zu sein.<br />
Schlusslied<br />
Die Messe endet mit dem<br />
Schlusslied, welches Dank für die<br />
uns anvertraute Erde und gleichzeitig<br />
das Versprechen beinhaltet,<br />
die Erde mit ihrer Natur und<br />
ihren Geschöpfen wohl zu hüten<br />
– wie Gott es gefällt. Amen.<br />
Informationsblatt der <strong>Pfarre</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Geburt</strong>, 1030 Wien, Rennweg 91