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Unsere Pfarre - 3., Pfarre Maria Geburt

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Foto: MDB/Rupprecht<br />

4<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Pfarre</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Geburt</strong><br />

MEINUNG<br />

Wir sind Kirche.<br />

Geh ich weg? Bleib ich da? Ich bleib da.<br />

Zur Zeit ist es nicht IN, als bekennender<br />

Christ, bekennende Christin<br />

zu leben. Wir fühlen uns schlecht<br />

oder zumindest unwohl, weil wir<br />

denken, es wäre unsere Schuld<br />

dass diese Missbräuche passieren<br />

konnten. Aber viele von uns sind ja<br />

noch gar nicht so alt, dass sie bei<br />

diesen Machtmissbräuchen etwas<br />

verhindern hätten können. Ich<br />

wehre mich auch dagegen, dass<br />

mich Mitschuld trifft, dass bekannt<br />

gewordenen Vorfällen nicht sofort<br />

gründlich nachgegangen wurde, sie<br />

angezeigt und verurteilt wurden.<br />

Ich hatte das Glück bei der<br />

Diözesanversammlung im März<br />

2010 dabei zu sein – hörte die<br />

Worte unseres Kardinals Christoph<br />

Schönborn von der großen Betroffenheit<br />

und der Sorge um die Opfer.<br />

Am Mittwoch, dem 31. März 2010,<br />

gab es einen Bußgottesdienst im<br />

Stephansdom, wo alle, die es wollten,<br />

zu Wort kamen – eine große<br />

Vergebensbitte wurde vom Kardinal<br />

gestellt. Alle Maßnahmen können<br />

das geschehene Unrecht nicht<br />

ungeschehen machen – aber die<br />

„Amtskirche“ ist jetzt am Werk, den<br />

Geschädigten zu ihrem Recht zu<br />

verhelfen.<br />

Es gibt mir zu denken, was offensichtlich<br />

in den letzten 40 Jahren<br />

alles passiert ist. Wieso sind wir<br />

Menschen immer eher bereit wegzuschauen,<br />

als hinzuschauen, wenn<br />

wir gebraucht werden. Christus hat<br />

uns in seine Gefolgschaft gerufen –<br />

nicht um den Mächtigen zu bejubeln,<br />

sondern um den geringsten<br />

unter den Mitbrüdern und Mitschwestern<br />

zu suchen und diesem<br />

zu helfen ”...was ihr dem geringsten<br />

meiner Brüder getan habt, das habt<br />

ihr mir getan” (Mt 25/40).<br />

Diözesanversammlung 2010 -<br />

viele Christen stehen nach wie vor<br />

fest zu ihrem Glauben.<br />

Viele Menschen wenden sich jetzt<br />

von der KIRCHE ab, treten aus der<br />

Glaubensgemeinschaft aus. Mein<br />

Glaube an GOTT kann durch solche<br />

Vorfälle nicht erschüttert werden,<br />

er ist es, der mich hält und<br />

trägt.<br />

GOTT zählt auf sein Volk– wir alle<br />

sind wanderndes Gottesvolk, sind<br />

die Glieder seiner Kirche und als<br />

solche sind wir aufgerufen, sie<br />

gemeinsam zu gestalten. Lassen<br />

wir uns nicht entmutigen, nehmen<br />

wir die Herausforderung an.<br />

Versuchen wir gemeinsam unseren<br />

Glauben so zu leben, dass Kirche<br />

für alle Menschen jetzt und heute<br />

ein Ort des Friedens und der<br />

Gemeinschaft sein kann.<br />

Anna Mokry<br />

PGR<br />

��<br />

AN DIE GEMEINDE<br />

medialen Hetzkampagnen dargestellt<br />

wird - keinen Beitrag mehr zahlen<br />

wollen.<br />

Der Kirchenbeitrag ermöglicht die<br />

heute so vielfältige und engagierte<br />

Seelsorge, das bunte Leben in den<br />

<strong>Pfarre</strong>n, die Verwirklichung der<br />

Anliegen der Laien und der<br />

Diözesen. Wer aus Wut und Rache<br />

aus der Kirche austritt, schwächt<br />

natürlich die katholische Kirche; er<br />

schwächt aber auch die Gesellschaft<br />

insgesamt. Der Kirchenbeitrag ermöglicht<br />

nicht nur die Seelsorge,<br />

sondern auch die Erhaltung der vielen,<br />

in Hunderten von Jahren österreichischer<br />

Geschichte entstandenen<br />

kirchlichen Einrichtungen und<br />

Kulturdenkmäler. Hier geht es um<br />

unser Kulturerbe!Gibt es das alles<br />

nicht mehr, werden besonders die<br />

Nachfolgegenerationen, unsere Kinder<br />

und Enkel darunter leiden.<br />

Vieles wird verfallen, zerstört werden<br />

und verschwinden.<br />

Als <strong>Pfarre</strong>r kann ich mir in dieser<br />

Zeit der Krise kein Blatt vor den<br />

Mund nehmen. Vor Gott und den<br />

Menschen bin ich immer Sünder<br />

geblieben. Manche Entscheidungen,<br />

die ich getroffen habe, sind auch an<br />

mir nicht ohne Schmerzen vorbeigegangen.<br />

Ich danke Euch für die<br />

Unterstützung und das Verständnis,<br />

das ich in den vergangenen Jahren<br />

bekommen habe, ganz besonders in<br />

diesen Tagen! Eure Solidarität ist<br />

mir eine Stütze!<br />

Der Heilige Augustinus hat einmal<br />

gesagt: “Für Euch bin ich ein Bischof,<br />

mit Euch bin ich ein Mensch”.<br />

In Anlehnung an seine Worte erlaube<br />

ich mir, zu schließen: „Für Euch<br />

bin ich ein <strong>Pfarre</strong>r, mit Euch bin ich<br />

ein Mensch!”<br />

Euer Gratian Cliff Pinto<br />

Informationsblatt der <strong>Pfarre</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Geburt</strong>, 1030 Wien, Rennweg 91

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