Unsere Pfarre - 3., Pfarre Maria Geburt

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2 Unsere Pfarre Maria Geburt EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser! Bei uns fühlen sich die Menschen wohl, wie anläßlich unseres Einkehrtages im Februar festgestellt wurde: Wir sind eine lebendige Gemeinde, pflegen eine hervorragende Gemeinschaft, leisten intensive Kinder- und Jugendarbeit und überhaupt kann sich jeder so einbringen, wie er am besten kann - und viele tun das auch! Das zeigt sich nicht zuletzt an den vielen helfenden Händen, die sich - wann und wofür immer man sie braucht - bereitwillig entgegenstrekken. Ihnen allen sei hier gedankt und ein herzliches “Vergelt’s Gott” gesagt! Auf Ihre Verbundenheit hoffen wir natürlich auch während der Renovierung des Pfarrhofes, wo wir wahrscheinlich eine Zeit lang leider auf unser Pfarrcafé verzichten müssen. Danach wird’s aber umso schöner sein! Ab Herbst ist geplant, die Homepage noch attraktiver und nutzerfreundlicher zu gestalten. Besuchen Sie uns www.pfarremariageburt-rennweg.at Bis dahin wünscht das Redaktionsteam einen erholsamen Sommer! Gottesdienste in der Pfarre Maria Geburt Waisenhauskirche Rennweg 91, 1030 Wien Sonn- und Feiertag Hl. Messen um 8:30, 10:00 u. 19:00 Familienmessen jeden 3. Sonntag um 10:00 Werktag und Vorabend 19:00, Mi 8:00 Rosenkranzgebet täglich 40 Minuten vor jeder Messe Da ich im vergangenen Jahr viel Energie in die Arbeit für die Pfarrentwicklung investiert hatte, außerdem der alljährliche Pflichtbesuch bei meiner Mutter fällig war, fuhr ich mit gutem Gewissen knapp nach Weihnachten in meine Heimat, um mich zu erholen. Leider wurde ich dort krank. Dank „Hospital Mama“ habe ich mich aber doch rasch erholt. In Wien wartete unser treues Sternsinger-Projekt-Team schon mit einer freudigen Überraschung auf mich. Unsere „Heiligen Drei Könige” konnten durch ein Rekordergebnis an Spenden den 13. Platz in der gesamten Erzdiözese Wien (= der Stadt Wien und Teile Niederösterreichs) und in der Stadt Wien selbst den 8. Platz einnehmen – im Bezirk sogar den 1. Platz! Besonders aber freute sich das Team darüber, dass es fast das gesamte Pfarrgebiet mit seinen Besuchen hatten abdecken können!! Bravo Euch allen, die ihr dazu beigetragen habt! Dann folgte meine Tätigkeit als Gastgeber für die Vorbereitung des Pfarrfaschingsfestes. Auch das war heuer wieder ein Erfolg! AN DIE GEMEINDE Für Euch bin ich Pfarrer, mit Euch bin ich Mensch Gleich danach stand der – nur bei uns stattfindende –Straßenkreuzweg vor der Tür. Mitten in den vielfältigen Vorbereitungen stürzte die katholische Kirche Österreichs in eine noch nie da gewesene Krise. Der sexuelle Missbrauch durch Geistliche an Kindern, Verdachtsmomente der Vertuschung und Duldung und so manche vor Jahrzehnten gebräuchliche Erziehungsmethode, alles wurde mit Getöse „hochgewirbelt“. Die Rolle der Kirche als moralische Instanz, das Vertrauen in die Arbeit innerhalb der Pfarre und das Ansehen des Priestertums wurde in seinen Grundfesten erschüttert. Nichts war mehr wie vorher. Laien und Priester, Christen und Nichtchristen waren betroffen und geschockt. Mich störte, dass die Medien sofort ein „Wort vom Papst” erwarteten. Das wollten sie nur erzwingen, um kritisch darüber herzufallen. Als Papst und Kirche dann Stellung bezogen, wurde der Krieg noch schmutziger. Ich hatte den – täglich stärker werdenden – Eindruck, dass es den Medien weniger um die seelischen Probleme der Opfer ging, sondern darum, Hass gegen die Impressum: Inhaber, Herausgeber und Medieninhaber: Pfarre Maria Geburt, 1030 Wien, Rennweg 91 - Für den Inhalt verantwortlich: Pfarrer Mag. Cliff Pinto - Redaktion: Öffentlichkeitsausschuss der Pfarre Maria Geburt, Gestaltung: Martina Schmid-Kammerlander - Alle: 1030 Wien, Rennweg 91 - Bankverbindung: Raiffeisenbank Kto.Nr. 10.341.824, BLZ 32000 Druck: Erzdiözese Wien Titelbild: Straßenkreuzweg-Kreuz vor Herz-Jesu-Kirche (Ausschnitt) �� Informationsblatt der Pfarre Maria Geburt, 1030 Wien, Rennweg 91
AN DIE GEMEINDE Kirche und ihre Vertreter zu schüren, die Gläubigen zu verunsichern und Emotionen hochzuschaukeln. Immerhin verschwiegen sie, dass nur ein minimaler Prozentsatz der Missbrauchsfälle – über Jahrzehnte hinweg gesehen – innerhalb der Kirche geschehen waren, und sie ließen auch den Aspekt, dass die eigene Familie der häufigste Schauplatz sexueller Übergriffe und Missbräuche ist, unerwähnt. Solange die Zeitungen und der staatliche Rundfunk daran verdienen, ein verzerrtes Bild der Wahrheit, bzw. ein nicht der Wahrheit entsprechendes Bild zu zeichnen, solange sich die Glaubenden nicht zu helfen wissen und auch nicht merken, wie sie manipuliert werden, wird es der Kirche schlecht ergehen. Dann hörte ich von den Massenaustritten aus der katholischen Kirche und fragte mich: „Bin auch ich davon betroffen? Wie soll das Leben in meiner Pfarre weitergehen?” Gerade als die Kirchenfeindlichkeit besonders spürbar in der Luft lag, war ich mit den Einladungen für den Straßenkreuzweg in der Siedlung am St. Marxer Karree unterwegs. Den Menschen, die mir dabei begegneten, stellte ich mich als ihr Pfarrer vor und lud sie zu uns in die Pfarre ein. Dabei habe ich viel Mitgefühl, keine Feindseligkeit erlebt. Bald war der Termin des Straßenkreuzweges da. Würden bei dem zu erwartenden kalten Wetter, dem starken Wind und den ständigen Horrornachrichten über die Kirchenkrise die Menschen sich heuer überhaupt getrauen, aus ihren Häusern zu kommen um ihren Glauben zu bezeugen? Ich war kleingläubig! Trotz aller Widrigkeiten war die Teilnahme an unserem Straßenkreuzweg in diesem Jahr besonders hoch! Ich habe die Ehre, als Nominierter dem Priesterrat anzugehören, der vereint mit unserem lieben Kardinal, seinen Weihbischöfen und anderen kirchlichen Amtsträgern Ausgabe Sommer 2010 die Priester in ihren Problemen berät. Zufällig fand gerade die – schon seit Herbst für diese vorösterliche Zeit geplante - Priesterratsklausur in Großrußbach statt. So tief traurig und betroffen habe ich den Kardinal, den Generalvikar und unsere Bischöfe und Priester noch nie gesehen! Enttäuschung, Traurigkeit und Betroffenheit waren auf den Gesichtern zu lesen. Sehr sorgfältig wurde das Leid der Opfer und ihrer Familien, ihre Wut und Verzweiflung besprochen. Bis jetzt war die katholische Kirche, vor allem der Papst mit seinen Bischöfen und Priestern, häufig das Ziel der Häme und der Anklage. Es ist klar, dass es die Kirche nicht jedem recht machen und nicht mit dem modernen Zeitgeist mithalten kann. Ihr Anliegen ist es nicht, bei allen beliebt zu sein, sondern für das Heil aller zu sorgen. Woher kommt aber plötzlich diese Wut, dieser Hass? Es geht um Kindesmissbrauch und um Gewalt an Wehrlosen. Ich habe als Kind einiges erlebt in einem Land, wo Kinder nicht so antiautoritär und frei erzogen werden wie hier. Wenn ich zurückblicke, war auch meine Kindheit nicht ohne Gewalt und ich könnte auf viele mit dem Finger zeigen und sie anklagen. Als Heranwachsender blickt man aber vor allem in die Zukunft. Sie kann man zielstrebig gestalten. Wenn die Opfer schreckliche Erlebnisse in ihrer Kindheit nicht verarbeiten konnten, ist es Zeit, dass das endlich geschieht. Sie haben unser Mitleid und unsere Hilfe verdient. Glaubt mir, ich spreche mit vielen Menschen, keiner ist in seinem Leben ohne Ungerechtigkeit davongekommen. Manchmal denken wir mit Wehmut an Verlorenes oder mit Schrecken an Schmerzhaftes, aber es gelingt uns - Gott sei Dank - immer wieder, das Beste daraus zu machen und der Versöhnung eine Chance zu geben. Dort, wo wir heute im Leben stehen, stehen wir mit Gottes Hilfe. Maria Geburt Unsere Pfarre Es ist mir außerdem ein Bedürfnis, Euch heute besonders zu empfehlen die Bibel zu lesen. Betrachtet die Heilige Schrift nicht nur als Gottes Wort, sondern auch als eine Sammlung von Geschichten von und über Menschen. Ich bin mir ganz sicher, keiner von Euch wird daran vorbeikommen, sich irgendwo mit einer Person zu identifizieren. Wenn ihr das erkannt habt, dann fühlt ihr auch, was Gott mit jedem einzelnen von uns vorhat. Wer getauft ist, trägt die Antworten auf alle Fragen des Lebens, des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung in sich. Auch auf die Kirchenkrise werden wir in der Bibel die Antworten finden. Kein Psychologe und kein Theologe, sondern Gott selbst wird Euch die Antworten auf Eure Fragen geben. Als ich die Verantwortung für diese 227 Jahre alte Pfarre übernahm, war es mein Anliegen dabei mitzuwirken, dass hier viele Kinder und Jugendliche eine Glaubensheimat finden. Die meiste Energie und Zeit in unserer Pfarre wird heute in die Kinderarbeit investiert. Dazu kann ich mich auf die unermüdliche Zusammenarbeit mit zahlreichen engagierten Mitarbeitern/innen verlassen. Zum Großteil können wir außerordentliche Erfolge erzielen. Wenn man aber die Arbeit mit Kindern in den Medien pauschal und massiv in Verdacht bringt, erzeugt man Unsicherheit. Das ist unfair! Die medial inszenierte Austrittswelle muss jeden wahrhaften Christen traurig stimmen; trotzdem sollten wir nicht verzweifeln. Die Herrscher der Zeit können die Kirche massiv erschüttern, aber nicht vernichten. Das lehrt die Geschichte – und es steht auch in der Heiligen Schrift. Trotzdem bleibt erschreckend, wie Menschen sich ihre Meinungen bilden, wie sie den Medien mehr glauben und vertrauen als Gott. Wer sich über die Medien seine Meinung bildet, kann leicht zu dem Entschluss kommen auszutreten, denn er wird für diese Kirche – wie sie in den �� 3
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