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Referat - Psychoneurosen I - sTs-net.de

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<strong>Psychoneurosen</strong> IAngst / Panik – Herzangst – Hypochondrie<strong>Referat</strong> zum Kurs Psychosomatik IIStefan Schüßlerwww.stssts-<strong>net</strong>.<strong>de</strong>Literatur:Tress - „Psychosomatische Grundversorgung“ – 1997Hoffmann / Hochapfel – „Neurosenlehre,Psyvhotherapeutische und Psychosomatische Medizin“ – 1995


DD <strong>de</strong>r <strong>Psychoneurosen</strong>• weitere:uPhobieuneurotische DepressionuZwangsneuroseuevtl. Hysterie = Histrionische Pers.• in <strong>de</strong>r Praxis sind die Bil<strong>de</strong>r selten klarvoneinan<strong>de</strong>r abzugrenzen


Abgrenzung <strong>de</strong>r Neurose• Abgrenzung <strong>de</strong>r Neurose zu Erkrankungen<strong>de</strong>s gleichen Typs in an<strong>de</strong>ren Gruppen wie:Charakterstörung / kurzzeitige Reaktion /Psychose – oft schwer• Beispiel:Charakter-störungkurzzeitigeReaktionNeurosePsychoseAngst-charakterAngstanfallAngst-neuroseAngstzu-stand beiPsychose


Klassifikationsversuche• tiefenpsychologisch(nach Schultz):u Fremdneurosenu Randneurosen(körperlich bedingt)u Schichtneurosen(klassische Neur.)u Kernpsychosen(Charakterstörung)• nach Entstehung:u Haftneurosenu Unfallneurosenu traumatische Neur.• nachKrankheitsgewinn:u Rentenneurosen


Epi<strong>de</strong>miologie• geschätzte 60 % hausärztlicher Patienten habenneurotisch o<strong>de</strong>r psychogen mitbedingteKrankheiten• 50 % <strong>de</strong>r Normalbevölkerung zeigen <strong>de</strong>utlichepsychogene Symptome• 15 – 30 % <strong>de</strong>r Normalbevölkerung ist psychischbehandlungsbedürftig.• Bessere Krankheitseinsicht in gebil<strong>de</strong>terenBevölkerungsschichten• Evtl. höhere Inzi<strong>de</strong>nz in niedrigeren Schichten.


Angstneurose / PanikattackeF41.0 – PanikstörungF41.1 – Generalisierte Angststörung


Kennzeichen path. Angst• wie<strong>de</strong>rholtes Auftreten• Unangepasstheit undSituationsunangemessenheit• Unfähigkeit zur Kontrolle• Vermeidungsverhalten


Einteilung und Prävalenz• 10 % - einzelne Panikattacken• 1 – 3 % - Panikstörung:gehäufte Anstattacken, , dazwischenprinzipiell angstfrei• 2,5 – 5 % - General. Angststörung:durchgehend erhöhter Angstpegel(Erwartung) ohne Anfälle


Verlauf <strong>de</strong>r Angstneurose• zu Beginn wer<strong>de</strong>n oft nur körperlicheSymptome bemerkt• häufigste Komplikation:Depression (40 %)• spontane Besserung im Alter


Symptome <strong>de</strong>r Angstneurose (Freud)• Kernsymptom: Ängstliche Erwartung• Reizbarkeit, Erregung, Geräuschempfindlichkeit,Schlaflosigkeit• Angstanfälle o<strong>de</strong>r nächtliches Aufschrecken• Vegetative Erscheinungen (Herz, Atmung,Schweiß, Zittern, Hunger, Diarrhö, Übelkeit)• Schwin<strong>de</strong>lphänomene• Phobische Phänomene (insbes. Agoraphobie)• Parästhesien


Ängstliche Erwartung ...„... man kann sagen, dass hier ein QuantumAngst frei flottierend vorhan<strong>de</strong>n ist, ... undje<strong>de</strong>rzeit bereit ist, sich mit irgen<strong>de</strong>inempassen<strong>de</strong>n Vorstellungsinhalt zuverbin<strong>de</strong>n.“


Erklärungsversuche <strong>de</strong>r Genese• Freud (1895) & Schwid<strong>de</strong>r (1986):Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r gestauten sexuellen Erregung• Bowlby (1976) ethologisches Angstmo<strong>de</strong>ll:Angst verlassen zu wer<strong>de</strong>n (Mutterverlust)• Mentzos (1984) Konfliktmo<strong>de</strong>ll:wie<strong>de</strong>raufleben frühkindlicher (Trieb-)Konfliktebei Auslöser (Versuchung / Versagung)• Tress (1995) Strukturschwächemo<strong>de</strong>ll:frühe Ich-strukturelle Verän<strong>de</strong>rung – traumatischbelasten<strong>de</strong> Entwicklung, Intoleranz für Angst çverwöhnen<strong>de</strong>s Milieu


Panikattacken• rein paroxysmal o<strong>de</strong>r als Höhepunkt <strong>de</strong>rAngstneurose• scheinbar unbegrün<strong>de</strong>tes, spontanerAnfallsbeginn• evtl. lassen sich flüchtige Impulse / Affekteals Auslöser fin<strong>de</strong>n• häufig assoziiert mit Hyperventilation


Hirntopische Einordnung (Gormann)• Angstattacken è Stammhirn(keine Kompensationsmechanismen)• ängstliche Erwartung è limbisches System(affektdominiert)• Phobien è präfrontaler Cortex(kognitive Kompensation è reagierenbesser auf Psychotherapie)


Genese <strong>de</strong>r Panik• Multifaktorielles Mo<strong>de</strong>ll (Shear(Shear):uangeborene neurophysiologischeErregbarkeituAngstmachen<strong>de</strong>s ElternverhaltenuAbhängigkeits-/UnabhängigkeitskonflikteuUnzureichen<strong>de</strong> AbwehrmechanismenuBelastungsereignisse


HerzneuroseF45.3 – Somatoforme autonomeFunktionsstörung


Charakter <strong>de</strong>r Herzneurose• „Spezialisierteste“ Form <strong>de</strong>r Angstneurose• Männer > Frauen• Gipfel: 30-50 Jahre• Typen:uA: <strong>de</strong>pressiv-anklammernd (phobisch(phobisch)uB: verleugnend-aktiv (hypochondrisch)


Symptome <strong>de</strong>r Herzneurose• anfallsartig• Tachykardie / Extrasystolen• Druck / Schmerz / Beklemmung im Thorax• vegetative Begleitsymptome• Dramatisierungen /anhalten<strong>de</strong> , rezidivieren<strong>de</strong> Sorge• häufige Arztwechsel


Psychogenese• ambivalente Trennungskonflikte• häufig Einzel- o<strong>de</strong>r jüngste Kin<strong>de</strong>r• verwöhnen<strong>de</strong> Mutter / strenger Vater• Herztod im Umfeld


Behandlungsprinzipien• Gefahr <strong>de</strong>r iatrogenen Fixierung !• Einmalige gründliche somatische Abklär.• keine Minibefun<strong>de</strong> od. Scheindiagnosen• ein<strong>de</strong>utige Stellungnahme zur Genese• Ver<strong>de</strong>utlichung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nnoch vorhan<strong>de</strong>nenKrankheit ç Ernstnehmen• evtl. im Anfall Anxiolytika / Benzo‘s


HypochondrieF45.2 – Hypochondrische Störung


Charakter <strong>de</strong>r Hypochondrie• Spezialisierung <strong>de</strong>r AngstneuroseAuch Herzneurose ist eine spez. Hypochon.• „Phobie“ mit Körper als Angstobjekt• die meisten Autoren halten es nicht für eineigenes abgrenzbares Syndrom, son<strong>de</strong>rneher für eine Beschreibung.• keine spez. Altersverteilung


Symptome• ausgeprägte Selbstbeobachtung è emotional-kognitive Fehlinterpretation von KörpersignalenK• übersteigertes Gesundheits-Interesse• Überzeugung zu lei<strong>de</strong>n an:u einer bestimmten Krankheitu wechseln<strong>de</strong>n Krankheiten (häufiger)• Assoziation mit bewussten Ängsten• Suche nach Krankheitsgewinn• typisches Krankheitsverhalten


Psychogenese• gestörte Entwicklung <strong>de</strong>s Körperbil<strong>de</strong>s(Schil<strong>de</strong>r) è magisches KörperbildK• Körperorgane nehmen die Stellung sozialerBeziehungen ein (Freud)• Unbewusste Verarbeitung vonSchuldgefühlen (beson<strong>de</strong>rs beimonosymptomatischen Bil<strong>de</strong>rn)


Therapie von Neurosen mitAngstsymptomatik


• Angstattacken: Verhaltenstherapie• Generalisierte Angststörung:analytische Psychotherapie• Herzneurose / Hypochondrie:meist frustran• in schwere Fällen medikamentös:Anti<strong>de</strong>pressiva, AnxiolytikaCAVE: Abhängigkeit• Gefahr <strong>de</strong>r iatrogenen Fixierung

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