Unsere schöne Gemeinde Quarnbek
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CHRONIK<br />
<strong>Quarnbek</strong>er Lebensläufe (2):<br />
Waldemar Teegen<br />
Wer sich mit alten Fotos aus der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Quarnbek</strong> beschäftigt,<br />
kommt an Waldemar Teegen nicht vorbei. Bilder<br />
von Festumzügen beim Vogelschießen, Bilder von Reitern<br />
oder Publikum beim Ringreiten – kurz überall da, wo Musik<br />
eine Rolle spielte, ist Waldemar Teegen dabei. Seine Markenzeichen<br />
waren eine schwarze Schirmmütze und eine<br />
Tuba. Eigentlich arbeitete er viele Jahre als Streckenwärter<br />
bei der Bahn (die Bahnstation Flemhude gab es seit 1904);<br />
seine große Leidenschaft aber war die Musik. Viele <strong>Quarnbek</strong>er<br />
werden sich daran noch erinnern.<br />
Waldemar Teegen wurde am 14. Juli 1900 in Landkirchen auf<br />
Fehmarn geboren. Von dort zog die Familie 1914/15 nach<br />
<strong>Quarnbek</strong>. Zu dieser Zeit bekam der vierzehnjährige Waldemar<br />
eine Tuba (das Instrument mit Gravur ist noch heute in<br />
Familienbesitz) und nahm in Flemhude Unterricht. Neben<br />
diesem Instrument spielte er bald auch noch Handharmonika<br />
und Posaune und blies gekonnt Mundharmonika.<br />
Als gerade Achtzehnjähriger hatte Waldemar Teegen noch<br />
kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs Soldat werden müssen.<br />
In den wirtschaftlich äußerst schwierigen Jahren nach diesem<br />
Krieg arbeitete er zunächst auf Marutendorf und als Gehilfe<br />
des Flemhuder Fischers Grage, ehe er bei der Bahn unterkommen<br />
konnte. Auch der Bruder Friedrich Teegen war musikalisch<br />
begabt. Er beherrschte das Schlagzeugspielen. Die<br />
beiden Brüder taten sich mit einem Herrn Paulsen aus Sehestedt<br />
zusammen, der Geige spielte. Ab dem 20. Lebensjahr<br />
leitete Waldemar Teegen diese Dreimann-Kapelle.<br />
Kapelle Teegen in den Anfangsjahren Bildquelle: Familie Teegen<br />
Familie Teegen lebte inzwischen in der Kate am Holmer<br />
Weg. Dieses Haus ist in der <strong>Gemeinde</strong> wegen eines Unglücks<br />
in Erinnerung geblieben: 1956 brannte das Gebäude ab, wobei<br />
ein Kind ums Leben kam. Von Familie Teegen wohnte zu<br />
dieser Zeit schon länger niemand mehr dort. Auf dem Holm<br />
lernte Waldemar Teegen seine spätere Frau Frieda Peters kennen.<br />
Deren Vater Wilhelm Peters, geboren in Strohbrück, hatte<br />
beim Kanalbau mitgearbeitet. 1921 hatte er das Bauernhaus<br />
auf dem Holm kaufen können, das als Hof Teegen<br />
bekannt ist. Dieses Gebäude war während des Kanalbaus<br />
eigentlich als Arbeiterunterkunft und Gaststätte errichtet<br />
Hochzeit Waldemar und Frieda Teegen, 1928 Bildquelle: Familie Teegen<br />
worden. Erst nachdem der alte Hof Schütt auf dem Holm<br />
1906 durch Blitzschlag abgebrannt war, war das Kanalgebäude<br />
zu einem Bauernhaus umgebaut worden. Zur Verwandtschaft<br />
der Familie gehörte auch „Tante Ida“ Peters aus<br />
dem Stamper Laden.<br />
1928 heiratete Waldemar Teegen die zehn Jahre jüngere Frieda<br />
Peters. Das Ehepaar zog zunächst in eine der Wohnungen<br />
in der Vierwohnungskate in Strohbrück. 1932 wurde die Bauernstelle<br />
auf dem Holm übernommen. Doch im Mittelpunkt<br />
des Lebens von Waldemar Teegen stand weiterhin die Musik.<br />
Wenn die Musiker vor den Umzügen beim Vogelschießen der<br />
Stamper Schulkinder noch einmal kurz draußen beim Hof<br />
Teegen übten, sind die Kinder, die das hören konnten, schon<br />
Ringreiten Stampe, 1935 Bildquelle: Archiv<br />
Vogelschießen Stamper Schule, 1948 Bildquelle: Hans Steffen<br />
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