Unsere schöne Gemeinde Quarnbek

8 CHRONIK
ganz aufgeregt losgelaufen: „Die Musik kommt, die Musik
kommt...“ Auch bei Hochzeiten spielte die Kapelle Teegen,
die in der Gemeinde auch als die „Holmer Spatzen“ in Erinnerung
geblieben ist. Besonderen Erfolg hatte der Musiker
Waldemar Teegen bei den so genannten Tanzvergnügen, die
samstags und sonntags in den Gasthäusern in Stampe, Flemhude,
Landwehr, Ottendorf, Brandsbek, Felde oder Westensee
stattfanden. Wenn die Tanzerei zum Ende kam, stand das
Publikum immer wieder auf, klatschte und rief: „Wal..de..mar,
Wal..de..mar!“
In den mageren Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg war die
Musik von Waldemar Teegen auch noch aus anderen Gründen
begehrt. Er holte sich Mitspieler über das Arbeitsamt,
sogar Trompeter aus dem Orchester des Kieler Opernhauses,
die noch arbeitslos waren. Vor dem Spielen gab es dann bei
Familie Teegen erst einmal anständig zu essen.
Auch in den fünfziger Jahren blieb Waldemar Teegen mit seiner
Kapelle in der Region zwischen Kiel und Rendsburg eine
Institution. Erst nachdem seine Frau 1960 gestorben war, zog
sich Waldemar Teegen mehr und mehr zurück. Auch seine
Art Musik zu machen, wurde mit der Zeit als unmodern empfunden.
Es wurde still um ihn, der aber weiterhin in seiner
Musik lebte und dem der Postbote noch manche Sendung mit
Waldemar Teegen an seinem 80. Geburtstag
Bildquelle: Familie Teegen
Notenblättern in
das Haus auf dem
Holm brachte. Gespielt
hat Waldemar
Teegen nur
noch im privaten
Familienkreis, z.B.
bei seinem 80. Geburtstag.
Am 4.
Dezember 1988 ist
er verstorben.
Den Töchtern von
Waldemar Teegen,
Gerda Schalinski
und Ingeburg Baumann,
ein Dankeschön
für die Informationen,
ohne
die dieser Text
so nicht hätte geschrieben
werden
können.
Gerlind Lind