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historische wege willisau – eine stadt im ost-west-verkehr

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WILLISAU VERSUCHT, AM OST-WEST-VERKEHR ZU BLEIBEN<br />

Als der Staat Luzern Mitte des 18. Jahrhunderts daranging, die Baselstrasse als wichtigste Verkehrs achse<br />

neu als ingenieurmässig angelegte Chaussee zu projektieren und sie 1758 <strong>–</strong> 1761 baute, wurde dies von<br />

den Willisauern vorerst begrüsst. Doch 40 Jahre später änderten diese ihre Haltung, als sich auch der<br />

Ausbau der Strecke Ettiswil <strong>–</strong> Gettnau abzeichnete und sie damit ins Abseits zu geraten drohten. Vertreter<br />

der Gemeinde Willisau und des Fleckens Ruswil gelangten in der Folge mit <strong>eine</strong>r Bittschrift und Plänen<br />

an den Regierungsrat: Ihr Begehren war, die alte Bernstrasse über Olisrüti <strong>–</strong> Ufhusen anstelle der Talstrasse<br />

über Ettiswil <strong>–</strong> Gettnau <strong>–</strong> Zell auszubauen. Einerseits verweist diese Bittschrift, 1806 als Druckschrift<br />

herausgegeben, auf die grosse Bedeutung der Ost-West-Verbindung nach Bern, auf alle «Handelsleute<br />

und Fabrikanten, die stark zunähmen und gar mit Italien Handel betrieben», und andererseits führt sie vor,<br />

wie nach dem Ausbau der Strasse über Ettiswil jene Handelsleute für Reisen und Transporte nach Lenzburg<br />

ausweichen und von dort für den Gotthardhandel die Strasse von Zürich durch den Kanton Schwyz<br />

benutzen würden oder sich sogar völlig neu orientierten und ihren Weg über den S<strong>im</strong>plon oder den Mont<br />

Cenis nach Italien nähmen.<br />

Die Linienführung über Ettiswil, Gettnau und Zell entstand zwischen Ende der 1770er Jahre und 1850<br />

als Kunststrasse, allerdings in <strong>eine</strong>m länger dauernden Prozess. Über weite Teile wurde die bestehende<br />

Strasse ausgebaut, einige Teilstücke sind bewusste Neuanlagen. Der Ausbau geschah nicht zielstrebig.<br />

Noch <strong>im</strong> Jahre 1840 wurde über die Strasse geklagt, man warte schon seit Jahren auf die Korrektur <strong>eine</strong>r<br />

«... der bedeutendsten und am meisten frequentierten Strassen des Kantons; sie verbindet den grössten<br />

Plan von 1835. Da Willisau endgültig nicht mehr Etappenort <strong>im</strong> Ost-West-Verkehr ist, wird der Verkehr direkt an Willisaus Stadttor vorbeigeleitet.<br />

Der Plan der neuen Kunststrasse von Wolhusen nach Gettnau zeigt die Strassenkorrektur zwischen Mohren und Unterem Stadttor,<br />

die auch heute noch besteht. 13

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