historische wege willisau – eine stadt im ost-west-verkehr

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zu «offenen Landstrassen» erklärt. Herzstück des Verkehrssystems bildeten in der Folge die sogenannten
Landstrassen von Luzern hinaus in dessen Herrschaftsgebiet und in die entfernteren Regionen. Viele
Land strassenlinien leben heute in Form von Hohlwegen, unscheinbaren Feldwegen mit Heckenverläufen,
Schotterstrassen sowie ihren Brücken in der heutigen Wege- und Strassenlandschaft weiter.
DER ERSTE GROSSE UMBRUCH: DIE CHAUSSEE
In den Jahren 1758 – 1761 ging der Staat Luzern daran, die wichtigste Strasse seines Gebietes intensiv zu
verbessern: Die alte Landstrassenlinie der Baselstrasse über Rothenburg und Sempach nach Zofingen
wurde durch eine Neuanlage ersetzt. Diese neue Baselstrasse wurde über weite Teile neu projektiert und
führte nun linksseitig dem Sempachersee entlang. Erstmals wurde eine Strasse grundlegend von Luzern
bis an die Kantonsgrenze vor Zofingen ingenieurmässig geplant und mit einem soliden Strassenkörper
versehen. Die bauliche Konstruktion sah die Errichtung von Dammanlagen, die Anlage eines Steinbettes,
die Verfüllung mit gegen oben feiner werdendem Schotter, die Verdichtung des Strassenmaterials und den
Auftrag von Kies zu einer gewölbten Fahrbahn von sieben Metern Breite mit seitlichen Entwässerungsgräben
vor. Für den Bau der Chaussee waren die frondienstleistenden Gemeinden aus dem ganzen Kanton
mit bis zu 8000 Menschen im Einsatz. Beinahe 6000 Zugtiere wurden für die Erdarbeiten, Steinlieferungen
Querschnitt durch die Chaussee nach den damaligen Bauprinzipien in Pierre-Maire Trésaguets 1775 publiziertem Strassenbau-Lehrbuch.
Steinbett, gegen oben feiner werdender Kies und die leichte Wölbung geben dem Strassenkörper die grössere Festigkeit.