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Seite 11<br />

Erziehung und Ausbildung aber stellen die vielleicht<br />

wichtigsten Anwendungsgebiete für die sentische<br />

Wissenschaft dar. Die sentischen Methoden können Kinder<br />

wie Erwachsene anleiten, mit ihren eigenen Emotionen und<br />

Gefühlen in Berührung zu kommen, sie zu unterscheiden und<br />

sich ihres kontrollierten Einsatzes zu erfreuen. Eine<br />

umfassendere Bewußtheit der allen Menschen gemeinsamen<br />

emotionalen Prozesse (und auch die gemeinsame Erfahrung<br />

sentischer Zyklen) mag Menschen aller Altersstufen, Rassen<br />

und sozialen Stellungen direkt dazu befähigen, ihre<br />

Menschlichkeit als ihre gemeinsame Basis zu erfahren. Für<br />

die sentische Wissenschaft sind alle Menschen gleich, und so<br />

kann die sentische Schulung eigentlich jeden Menschen zu<br />

einem hohen Grad an Empathie und Sensibilität führen.<br />

Derzeit sind Sensibilität und Empathie (Empfindungs- und<br />

Einfühlungsvermögen) meist Zufallsprodukte, aber die<br />

praktische Anwendung der sentischen Wissenschaft in<br />

Erziehung und Bildung könnte sehr wohl ihre systematische<br />

Entwicklung fördern: Wir könnten Sensibilität und Empathie<br />

ebenso systematisch lernen wie Lesen und Schreiben.<br />

Wie jede exakte wissenschaftliche Theorie ist auch die<br />

sentische Wissenschaft zu Vorhersagen fähig: Vorhersagen<br />

über neue, mögliche Erfahrungen und Eigenschaften von<br />

Kommunikationsprozessen. So ist es uns vor kurzem<br />

gelungen, die Existenz einer neuen Art des Lachens<br />

vorherzusagen, die sich experimentell leicht verifizieren ließ.<br />

Die Entdeckung dieses neuen, stimmlosen Lachens (wir<br />

werden es im letzten Kapitel des Buches eingehend<br />

beschreiben) ist auf ihre eigene Weise so aufregend wie die<br />

tatsächliche Entdeckung eines neuen Materieteilchens in der<br />

Physik, dessen Existenz bereits theoretisch vorhergesagt<br />

worden war. Damit ist es, vielleicht zum ersten Mal, möglich<br />

geworden, neue Erfahrungsmodi präzise vorherzusagen, ehe<br />

irgend jemand sie tatsächlich an sich erfahren konnte.<br />

Man nimmt an, daß eigentümliche Erfahrungsweisen<br />

bestimmte unveränderliche, „instinktive“ Verhaltensmuster<br />

von Tieren begleiten. Und in der Tat, das mit angeborenen<br />

Auslösemechanismen assoziierte Tierverhalten, etwa die<br />

Paarungshaltung des Rattenweibchens oder das<br />

Manfred Clynes: Auf den Spuren der Emotionen, ISBN 3-924077-30-4<br />

© VAK

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