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Ausgabe 2/2012 - Kreisseniorenrat Enzkreis - Stadt Pforzheim eV

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Luis spielt den »Florian«<br />

Diese Zeitschrift wird in<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

<strong>Kreisseniorenrat</strong> <strong>Enzkreis</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Pforzheim</strong> e.V. und<br />

mit Unterstützung der<br />

Sparkasse <strong>Pforzheim</strong><br />

Calw hergestellt.<br />

2<strong>2012</strong>


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Telefon (0 72 31) 93 19 - 0<br />

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Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Angst essen Seele auf – seitdem Rainer<br />

Werner Fassbinder in den 1980er Jahren<br />

einem seiner Filme diesen Titel gab, kennen<br />

wir diesen Ausspruch, den ein wenig<br />

deutsch sprechender Türke geprägt hat.<br />

Angst essen Seele auf – wir finden sie, diese<br />

Quellen der Angst in unserem unmittelbaren<br />

Umfeld, in unserem Land, in der Welt<br />

– überall nistet sie sich ein, über unzählige Kanäle, Begegnungen –<br />

aber häufig ist sie auch da, wenn überhaupt kein aktueller Grund<br />

vorliegt. Wie können wir uns schützen, wie können wir sie abwehren,<br />

davon jagen, aus unserem Leben verbannen? Wo finden wir in uns die<br />

Kraft, sie zu packen, sie umzuwandeln und sie als hilfreichen Begleiter<br />

in unser Leben einzuordnen?<br />

Und da gibt es den Gedanken von der Leichtigkeit des Seins, der tief<br />

verankert ist in der Traumvorstellung unserer Lebensgestaltung. Hier<br />

müssen wir allerdings achtsam sein, dass wir vor lauter Leichtigkeit<br />

keine Gefahr mehr erkennen.<br />

Wie gelingt es uns, beides sinnvoll und effizient miteinander zu verbinden?<br />

Nehmen wir die Leichtigkeit und überprüfen wir mit ihr die<br />

Gründe der Angst. Sehr bald werden wir feststellen, dass die Ängste<br />

sehr häufig solche sind, die nichts mit uns zu tun haben. Und ist es<br />

später einmal der Fall, dann nehmen wir die Fantasie der Leichtigkeit<br />

zu Hilfe, um eine sinnvolle Lösungsmöglichkeit zu finden und holen die<br />

Kraft der Angst als sinnvolles Mittel zum Zweck, um mit ihr den Be -<br />

freiungsplan umzusetzen.<br />

Wir wissen, die Natur hat uns die Angst gegeben, damit wir uns rechtzeitig<br />

aus gefährlichen Situationen retten, und die Leichtigkeit des Seins,<br />

um mit uns und der Umwelt in Harmonie zu leben. Beides ist in uns<br />

anwesend, um unser Leben sinnvoll zu gestalten. An uns ist es, rechtzeitig<br />

auf den jeweiligen Knopf zu drücken.<br />

Ihre Gerda Görnemann<br />

IMPRESSUM:<br />

� Herausgeber:<br />

Gerda Görnemann<br />

Lisztstraße 31, 75179 <strong>Pforzheim</strong><br />

Telefon: 07231/15 53 44<br />

Telefax: 07231/15 53 43<br />

E-mail: cucgg@t-online.de<br />

� Redaktion:<br />

verantwortl.: Gerda Görnemann<br />

� Anzeigen: Eva Hannemann<br />

� Grafik + Satz: Simone Bok,<br />

Agentur für Mediengestaltung, Horb a.N.,<br />

Daten an E-mail: sbok@kabelbw.de<br />

� Bildbearbeitung: Repro-Mayer, Birkenfeld<br />

� Druck: Mayer & Söhne,<br />

Druck- und Mediengruppe GmbH<br />

� Erhältlich beim Herausgeber,<br />

über die Geschäftsstellen der Sparkasse<br />

<strong>Pforzheim</strong> Calw und dem <strong>Kreisseniorenrat</strong><br />

<strong>Enzkreis</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Pforzheim</strong> e.V.<br />

Ebersteinstraße 25, 75177 <strong>Pforzheim</strong><br />

Dieses Heft gibt es auch zum<br />

Blättern im Internet unter:<br />

www.generationen-im-dialog.de<br />

Inhalt<br />

Seite<br />

Prof. Dr. Ernst Peter Fischer:<br />

Die fehlende Gegenfrage 4 – 5<br />

Dr. Thomas Gesterkamp: Vom<br />

Zahlvater zur aktiven Vaterschaft 6 – 7<br />

Musical: „Ich war noch<br />

niemals in New York“ 8 – 9<br />

Die Else-Mayer-Schule 10 – 11<br />

Seniorentheater „Eulenspiel“ 12<br />

vhs: Bildung für alle Generationen 13<br />

Wohnen mit Service 14 – 19<br />

Prof. Dr. Georg Adler: Demenz –<br />

das Rheuma es Gehirns 20 – 21<br />

„Meine erste große Liebe“ –<br />

Geschichten aus den<br />

Seniorenresidenzen 22 – 34<br />

SPPS <strong>Pforzheim</strong>: Pflegereform<br />

für die häusliche Pflege 35<br />

Der <strong>Kreisseniorenrat</strong>:<br />

Aktivitäten und Veranstaltungen 38 – 40<br />

Rechtsanwältin Isabel Hutter:<br />

Das Haustier im Nachlass 41<br />

Fachapotheker Wolfgang Reichert:<br />

Heuschnupfen – Pollenallergie 42 – 43<br />

Die KFZ-Innung informiert:<br />

Das seniorengerechte Auto 45<br />

Das Interview mit den<br />

Vorstandsvorsitzenden der<br />

Sparkasse <strong>Pforzheim</strong> Calw 46 – 47<br />

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin:<br />

Der frühe Dürer & Lächeln<br />

und Lachen im Mittelalter 48 – 52<br />

Börlind Naturkosmetik 53<br />

Das Schmuckmuseum 54<br />

Die Schmuckwelten 55<br />

Bunz Schmuck-Design 56 – 57<br />

Bücher – Bücher – Bücher 59 – 61<br />

A.L. Szalay: „Es war einmal –<br />

es wurde wieder…“ 62 – 63<br />

<strong>Pforzheim</strong>er Hauptfriedhof:<br />

Der Umgang mit dem Tod 64 – 65<br />

Verlosung der Sparkasse:<br />

2 Musical-Karten zu gewinnen 66<br />

Sparkasse Veranstaltungskalender 67<br />

Titelbild: Udo Jürgens bei der Premiere des Musicals<br />

„Ich war noch niemals in New York“ in Stuttgart<br />

und Luis Schneiderhan als Darsteller des „Florian“<br />

Fotos: © Stage Apollo Theater Stuttgart<br />

3


4<br />

Prof. Dr. Ernst Peter Fischer<br />

Die Gretchenfrage und<br />

die Wissenschaft<br />

„Glaubst du an Gott?“ – die Antwort,<br />

die jemand auf diese Gretchenfrage<br />

gibt, hängt von vielen<br />

Faktoren ab, zu denen sicher auch<br />

das Wissen gehört, über das der<br />

oder die jeweils Angesprochene<br />

verfügt und das sich vor allem in<br />

den letzten vier Jahrhunderten ungemein<br />

verändert hat. In ihnen haben<br />

sich von Europa ausgehend<br />

Menschen in aller Welt im Rahmen<br />

einer methodisch fortgeschrittenen<br />

und systematisch vorgehenden Naturwissenschaft<br />

bemüht, ihr Wissen<br />

zum Nutzen der Allgemeinheit zu<br />

vermehren und dabei immer mehr<br />

Gesetze der Natur finden und erfinden<br />

können.<br />

Die Gretchenfrage benötigt ihre jeweils<br />

besondere und eigenständige<br />

Antwort, wenn sie Personen gestellt<br />

wird, die sich anders als Faust<br />

und sein Dichter Goethe etwa mit<br />

den Quantensprüngen von Atomen<br />

und Molekülen auskennen, die vielleicht<br />

sogar das expandierende<br />

Universum in seiner wachsenden<br />

Unermesslichkeit erfassen und darüber<br />

hinaus seinen Anfang als Urknall<br />

denken können, die zusätzlich<br />

noch mit dem dynamischen Gedanken<br />

der Evolution und den dazugehörigen<br />

genetischen Varian-<br />

ten vertraut sind, um nur ein paar<br />

Beispiele für die Themen zu nennen,<br />

denen sich in den jeweiligen<br />

naturwissenschaftlichen Disziplinen<br />

große und kleine Forscher mit steigendem<br />

Erfolg zugewandt haben<br />

und zuwenden.<br />

Die Physiker, Chemiker und Biologen<br />

sind dabei spätestens seit dem<br />

19. Jahrhundert so gut voran gekommen,<br />

dass einige von ihnen in<br />

den ersten Jahrzehnten nach 1900<br />

meinten, die Gretchenfrage bald<br />

ganz vergessen und Gott in ihrem<br />

Denken vernachlässigen und vielleicht<br />

sogar ganz beiseiteschieben<br />

zu können.<br />

Doch in der Geschichte und in der<br />

Gegenwart zeigt sich den Menschen<br />

ein möglicherweise für viele<br />

unerwartetes anderes Bild. Denn<br />

trotz all ihrer fachlichen Triumphe<br />

im Einzelnen fühlten und fühlen sich<br />

nachdenkliche und empfindsame<br />

Wissenschaftler, die zu Beginn ihrer<br />

Karriere voller Optimismus davon<br />

geträumt haben, mit ihrem eigenständig<br />

gewonnenen Wissen<br />

der Wahrheit gegenüberstehen zu<br />

können, unentwegt herausgefordert,<br />

ihre persönliche Position zu<br />

Gott zu klären und sich im Ganzen<br />

entweder auf ihn zu beziehen oder<br />

sich von ihm abzusetzen.<br />

Die fehlende<br />

„Nun sag’, wie hast du’s mit der Religion?“ So lautet die berühmte Frage, die das<br />

Fräulein Margarete im ersten Teil von Goethes „Faust“ dem gelehrten Mann der<br />

Wissenschaft mit diesem Namen stellt, während sie mit ihm einen Gartenspaziergang<br />

unternimmt, wie Verliebte es tun. Zwar versucht Faust diese ihm eher lästige,<br />

inzwischen als „Gretchenfrage“ sprichwörtlich gewordene Bitte um ein Bekenntnis<br />

abzuweisen, in dem er ein ganz anderes Thema anzuschlagen versucht und abwiegelt:<br />

„Laß das, mein Kind! Du fühlst, ich bin dir gut“. Doch das fromme Fräulein<br />

lässt nicht locker, und Margarete formuliert ihre kleine Frage an den großen Mann<br />

punktgenau um: „Heinrich, glaubst du an Gott?“<br />

In diesem Buch sollen einige der dazugehörigen<br />

religiösen oder gottlosen<br />

Bekenntnisse großer Forscher<br />

vorgestellt werden, um jedem, der<br />

heute lebt und sich den weitreichenden<br />

Erkenntnissen der Wissenschaft<br />

nicht verschließt, die Vielfalt<br />

der möglichen Antworten aufzuzeigen,<br />

die auf der unter Menschen<br />

unvermeidbare Gretchenfrage<br />

erlaubt sind, und zwar in Zeiten,<br />

die zwar gerne als „säkular“ bezeichnet<br />

werden, die aber bei aller<br />

Hinwendung zum allein Weltlichen<br />

von dem Heiligen nicht lassen können.<br />

„In ewigem Geheimnis<br />

unsichtbar sichtbar“<br />

Es geht also in einem historischen<br />

Durchgang vom 17. Jahrhundert bis<br />

in die Gegenwart um das Wechselspiel<br />

von erfahrenem Wissen und<br />

gelebten Glauben, wie es sich bei<br />

großen Naturforschern europäischer<br />

Provenienz zeigt, wobei an<br />

dieser Stelle sogleich eine hartnäkkige<br />

Asymmetrie auffällt und angemerkt<br />

wird. Sie besteht darin, dass<br />

die weltliche Gegenfrage zur Gretchenfrage<br />

nirgendwo gestellt wird,<br />

jedenfalls nicht in einer expliziten<br />

und dadurch verbindlichen Form.<br />

Goethe hätte dem in Gretchen verliebten<br />

und neugierigen Faust als


Gegenfrage<br />

Antwort doch auch die Worte in<br />

den Mund legen können, „Und du,<br />

was hältst du von der Wissenschaft?“<br />

Solch eine Wendung hätte<br />

durchaus in das Zeitalter der Aufklärung<br />

gepasst, dem der Dichter<br />

im ausgehenden 18. Jahrhundert<br />

angehörte und in dem das hohe<br />

Lied das wissenschaftlichen Rationalität<br />

nicht nur vorsichtig angestimmt,<br />

sondern auch gerne und<br />

laut gesungen wurde.<br />

Der Schöpfer von Faust unternimmt<br />

in dem dazugehörigen Drama dafür<br />

etwas anderes. Er lässt seinen<br />

Helden dem umschwärmten Gretchen<br />

nahebringen und klarmachen,<br />

dass es neben Gott etwas anderes<br />

von Bedeutung gibt, nämlich all<br />

das, was sich in dieser Welt zeigt<br />

und eine besondere Qualität aufweist,<br />

wie er erläutert. Denn was<br />

es – im Himmel und auf der Erde –<br />

gibt, drängt von sich aus massiv zu<br />

ihr hin, und zwar so, dass es<br />

„Haupt und Herzen“ von Gretchen<br />

zugleich erfasst und ihre Person wie<br />

ein Gewebe umfängt, das dabei eine<br />

Eigentümlichkeit an den Tag legt,<br />

nämlich „in ewigem Geheimnis unsichtbar<br />

sichtbar“ neben ihr zu sein,<br />

wo es dann sogar weiter „webt“.<br />

Mit anderen und eher trockenen<br />

Worten: Faust empfiehlt Gretchen,<br />

sich erst von ihrem sinnlichen<br />

Wahrnehmen des rätselhaft bleibenden<br />

Gewebes namens Wirklichkeit<br />

seelisch erfüllen zu lassen<br />

und dabei auf die Beeinflussung<br />

ihrer Gefühle zu achten, um sich<br />

schließlich danach voller Neugierde<br />

zu fragen, wie sie das<br />

nennt, was sie bei diesem Vorgang<br />

des Erkennens erfährt und erlebt:<br />

„Glück! Herz! Liebe! Gott!“ – so<br />

lauten die vier zum Teil sicher unkonventionellen<br />

und vielleicht ungewohnten<br />

Vorschläge von Goethes<br />

Helden, der anschließend –<br />

hoffentlich zu seiner Überraschung<br />

– von Gretchen zu hören bekommt:<br />

„Ungefähr sagt das der Pfarrer<br />

auch, nur mit ein bisschen anderen<br />

Worten“.<br />

An dieser Stelle lacht das Publikum<br />

gewöhnlich, vor allem mit dem<br />

Blick auf den Teufel Mephisto, der<br />

sich in der Nähe der Verliebten<br />

herumtreibt und nun grollt. Doch<br />

es lohnt sich, Goethes Witz ernst<br />

zu nehmen, weshalb hier versucht<br />

wird, in den einfachen Worten eines<br />

Sachbuchautors zwei zentra-<br />

le Punkte des eben skizzierten poetischen<br />

Dialogs darzustellen, die<br />

im Verlauf des Buches verfolgt werden<br />

sollen.<br />

Da ist zum einen die An und Einsicht<br />

von Faust, dass das sich uns<br />

aufdrängende Gewebe der Dinge<br />

um uns ein „ewiges Geheimnis“<br />

bleiben wird, und zwar trotz aller<br />

Fortschritte, die wir nicht zuletzt<br />

den Großen der Wissenschaft verdanken,<br />

die im Text vorgestellt werden.<br />

Und wenn es um diese offenen<br />

Geheimnisse und ihre Vorstellung<br />

geht, dann – dies zum zweiten<br />

– klingt selbst der Faust wie ein<br />

Pfarrer, auch wenn sich der Gelehrte<br />

längst der Magie ergeben<br />

und mit dem Teufel verbündet hat.<br />

Kurzum: Der Frage nach Gott entkommt<br />

man im deutschen oder europäischen<br />

Sprachraum nicht,<br />

auch wenn sich bei vielen Großen<br />

des Wissens in ihrem Inneren nicht<br />

unbedingt das Gefühl naiver Religiosität<br />

regt, wenn der Name des<br />

Größten fällt. Auch sie glauben,<br />

bevor sie wissen. Die spannende<br />

Frage lautet, was Menschen glauben,<br />

nachdem sie sicher sind, etwas<br />

zu wissen, und dabei sogar<br />

staunen.<br />

Die Antwort wird jeder für sich zu<br />

finden haben.<br />

Abb. links:<br />

Gemälde von<br />

James Tissot<br />

»Faust and<br />

Marguerite in the<br />

Garden«,<br />

um 1861, Öl auf<br />

Leinwand,<br />

Musée d'Orsay,<br />

Foto wikipedia<br />

Ein weiteres interessantes Buch<br />

von Ernst Peter Fischer:<br />

»Niels Bohr – Physiker und<br />

Philosoph des Atomzeitalters«,<br />

gebundenes Buch,<br />

272 Seiten, 13,5 x 21,5 cm,<br />

mit Abbildungen,<br />

ISBN: 978-3-88680-996-7<br />

€ 22,99 Verlag: Siedler<br />

Kurzbeschreibung<br />

siehe Seite 60.<br />

5


Thomas Gesterkamp,<br />

Journalist und Autor.<br />

6<br />

Thomas Gesterkamp<br />

Die Arbeits- und Familienformen sind<br />

unübersichtlich, die persönlichen Lebensstile<br />

variabel geworden. Entsprechend<br />

existieren verschiedenste<br />

Entwürfe von Vatersein nebeneinander.<br />

Es gibt moderne und traditionelle<br />

Väter, ledige und verheiratete, harmonisch<br />

getrennt lebende und im<br />

Streit geschiedene, außerdem Stief-,<br />

Pflege- und Adoptivväter. Väter in<br />

Migrantenfamilien kommen häufig<br />

aus einem fremden Kulturkreis der<br />

Väterlichkeit. Es gibt Alleinverdiener<br />

und Haupternährer, Hausmänner<br />

oder Väter, die mit geteilter Elternschaft<br />

experimentieren. Jeder Mann<br />

füllt die Vaterrolle auf eigene Weise<br />

aus.<br />

Immer mehr Väter interessieren sich<br />

für ein buntes, durch Kinder bereichertes<br />

Leben, das den Horizont erweitert,<br />

eine andere Sicht auf die<br />

Welt bietet. Männer, so formuliert es<br />

der Väterforscher Wassilios Fthenakis,<br />

seien „vom Ernährer zum Miterzieher“<br />

geworden. Eine Studie von<br />

Rainer Volz und Paul Zulehner im Auftrag<br />

der beiden großen christlichen<br />

Kirchen ordnet immerhin 20 Prozent<br />

der Befragten dem Milieu der „modernen“<br />

Männer zu.<br />

Väter, die sich mit ihren Partnerinnen<br />

Erwerbs- und Erziehungsarbeit auf<br />

Augenhöhe teilen, bilden aber nicht<br />

die Mehrheit. Anderen Männern wird<br />

vorgehalten, dass sie geradezu in<br />

die Arbeitswelt fliehen, um sich dem<br />

heimischen Trubel nicht aussetzen zu<br />

Vom Zahlvater zur aktiven<br />

Die Vielfalt der neuen<br />

Engagierte Väter gehören heute vor allem in den Großstädten<br />

zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Alltagskultur.<br />

Wenn ein Mann tagsüber mit seinem Baby unterwegs ist, fällt<br />

das nicht mehr so auf wie früher. Vielleicht arbeitet dieser<br />

Vater einfach zu anderen Zeiten, im nächtlichen Schichtdienst<br />

oder als Selbstständiger auf der Basis von Projekten; vielleicht<br />

ist er erwerbslos, oder er kümmert sich als „Hausmann“ um<br />

die Kindererziehung und die Familienarbeit.<br />

müssen. Nach dieser Deutung drücken<br />

sie sich vor der privaten Verantwortung,<br />

sind zu Hause nur Zaungäste<br />

und Randfiguren. Doch sind<br />

beruflich stark engagierte Väter automatisch<br />

schlechtere Väter? Männer<br />

tun auf ganz verschiedene Art etwas<br />

für ihre Familien. Ohne Anspruch auf<br />

Vollständigkeit folgt, leicht augenzwinkernd<br />

und nicht immer ganz<br />

ernst gemeint, eine kleine Typologie.<br />

Der Abteilungsleiter<br />

Der Abteilungsleiter bemüht sich, seinen<br />

Kindern die Verhaltensregeln des<br />

Arbeitslebens nahezubringen. Er<br />

strukturiert den Kontakt zu ihnen entlang<br />

jener Normen, die er am besten<br />

kennt. Er sorgt sich um ihre Durchsetzungsfähigkeit<br />

und Anpassungsbereitschaft,<br />

kümmert sich um sportliche<br />

Leistungen und Schulnoten, um<br />

den richtigen Umgang, kurz: um die<br />

Zukunft. Allerdings funktionieren Kinder<br />

anders als Arbeitnehmer – schon<br />

deshalb, weil man sie zwar abmahnen,<br />

aber nicht fristlos entlassen kann.<br />

Im Beruf haben Störungen, Befindlichkeiten<br />

und Krisen meist keinen<br />

Platz; man hat zu funktionieren und<br />

die vereinbarte Leistung zu erbringen.<br />

Die Orientierung an diesen Erfahrungen<br />

kann Männer verleiten,<br />

mit den Problemen ihrer Kinder zu<br />

fordernd umzugehen. Wenn Väter<br />

ständig Dienstanweisungen erteilen,<br />

gelten sie als streng, bleiben aber relativ<br />

einflusslos.<br />

Der engagierte Vollzeitarbeiter<br />

Auch Männer, die im Beruf eine volle<br />

Stelle haben, können gute Väter<br />

sein. Das klingt banal, geht in der<br />

weiblichen Schelte über die private<br />

„Alltagsvergessenheit“ ihrer Partner<br />

aber oft unter. Zu dieser Gruppe gehören<br />

zum Beispiel Väter, die zu<br />

hundsgemeinen Zeiten aufstehen und<br />

zur Arbeit fahren, um am Nachmittag<br />

Zeit für ihre Kinder zu haben.<br />

Schichtarbeiter in der Industrie oder<br />

Angestellte im öffentlichen Dienst,<br />

die Gleitzeitangebote eigenwillig als<br />

Frühdienst interpretieren, nutzen die<br />

ihnen angebotenen Möglichkeiten.<br />

Ob es für den Arbeitgeber effektiv<br />

ist, wenn ein Finanzbeamter schon<br />

um sechs Uhr morgens am Schreibtisch<br />

sitzt, nach der Mittagspause<br />

aber nicht mehr erreichbar ist, sei<br />

dahingestellt. Für die Familie jedenfalls<br />

haben solche Freiräume bei der<br />

Zeitgestaltung große Vorteile. Papa<br />

kann Einkäufe erledigen, Fahrdienste<br />

übernehmen oder bei den Hausaufgaben<br />

helfen. Er bekommt einfach<br />

mehr mit, weil er früher als andere<br />

Väter präsent ist. Im Kontakt zu den<br />

Kindern nicht auf die mütterliche<br />

„Außenministerin der Kommuni ka tion“<br />

angewiesen zu sein, gibt Selbstbewusstsein<br />

– und ein Gefühl von<br />

Unabhängigkeit.<br />

Der Heimwerker<br />

Der Heimwerker mischt sich nicht<br />

mehr ein in die Belange von Frau<br />

und Kindern. Statt mit den anderen<br />

Familienmitgliedern zu besprechen,<br />

was ihnen nicht gefällt und was sie<br />

anders haben möchten, ziehen sich<br />

Väter zurück: in den Fußballverein,<br />

an den Stammtisch, in die Werkstatt.<br />

Ein passionierter Heimwerker, das<br />

wird häufig abgewertet oder übersehen,<br />

kann für die Familie äußerst<br />

nützlich sein. Mag seine Frau auch<br />

schimpfen, wenn er Brennholz hackt<br />

oder das Werkzeug im Keller sortiert,<br />

während sie den Wäscheberg<br />

abarbeitet: Häufig steckt hinter dem


Vaterschaft<br />

Männerrollen in der Familie – eine Typologie<br />

Rückzug des Mannes ein von beiden<br />

Seiten akzeptierter Versuch, unlösbar<br />

scheinenden Konflikten aus<br />

dem Weg zu gehen und so die Beziehung<br />

nicht zu gefährden.<br />

Der Traditionelle<br />

Das traditionelle Paar verzichtet auf<br />

jeden Anspruch von paritätischer<br />

Aufgabenteilung zwischen den Geschlechtern.<br />

Es hat durchaus Chancen,<br />

respektvoll miteinander umzugehen.<br />

Im günstigen Fall werden sowohl<br />

der Beitrag der Frau als auch<br />

der des Mannes gegenseitig geachtet.<br />

Der Vater weiß, dass die Mutter<br />

durch die Übernahme der Familienarbeit<br />

auf eigene berufliche Möglichkeiten<br />

verzichtet hat. Er ist bereit,<br />

zu Hause bestimmte Tätigkeiten verantwortlich<br />

zu übernehmen. Männer<br />

sind dann oft für Finanzen, das Auto,<br />

den Garten, den Hausbau oder<br />

ausgewählte Bereiche der Erziehung<br />

zuständig. Kommunikationsfähigkeit<br />

und Geduld eines solchen Paares<br />

müssen hoch entwickelt sein. Sie<br />

muss seinen Mangel an lebendigen<br />

Familieneindrücken ausgleichen. Er<br />

muss ihren Vorsprung an alltäglicher<br />

Kompetenz aushalten – und ihre Informationsdefizite<br />

akzeptieren, wenn<br />

es um die Zumutungen des beruflichen<br />

Alltags geht.<br />

Der Pragmatiker<br />

Unter jüngeren Männern ist er ein typischer<br />

Vertreter des „neuen Vaters“.<br />

Ohne dass große Überredungskünste<br />

nötig waren, hat er selbstverständlich<br />

die Elternzeit genutzt,<br />

arbeitet weniger seit der Geburt seines<br />

Kindes. Er teilt sich die Haus- und<br />

Erziehungsarbeit mit seiner Partnerin<br />

– die er vor der Familiengründung<br />

nicht unbedingt geheiratet hat. Ihn<br />

treibt weniger das emanzipatorische<br />

Bemühen um „Geschlechterdemokratie“<br />

als ein monetärer Pragmatismus.<br />

Seine Frau ist ebenso gut ausgebildet<br />

wie er selbst. Am Arbeitsplatz<br />

hat sie ähnliche, vielleicht so-<br />

gar bessere Karrierechancen. In<br />

manchen Fällen hat nur sie eine feste<br />

Stelle, während er sich eher prekär<br />

als Freiberufler durchschlägt.<br />

Warum sollte er ihr beruflich nicht<br />

den Vortritt lassen? Das rechnet sich<br />

doch auch finanziell! Und kränkt ihn<br />

keineswegs in seiner männlichen<br />

Identität. Wenn sie mehr verdient als<br />

er, ist das doch bestens – für sie als<br />

Paar und für die Familie.<br />

Der arbeitslose Vater<br />

Männer ohne Job sind viel zu Hause<br />

und haben häufig mehr Zeit, als<br />

ihnen lieb ist. Wenn die Erwerbslosigkeit<br />

schon länger andauert, kratzt<br />

das gewaltig an ihrem Wunschbild,<br />

ein zuverlässiger Familienernährer<br />

zu sein. Die Spendierhosen können<br />

sie für ihre Kinder schon deshalb<br />

nicht anziehen, weil dafür schlicht<br />

das Geld fehlt. Die umfangreiche Tagesfreizeit,<br />

über die der arbeitslose<br />

Vater verfügt, bietet eigentlich gute<br />

Chancen, einen engen Kontakt zu<br />

den Kindern herzustellen. Doch viele<br />

Männer „auf Hartz IV“ schämen<br />

sich für ihr berufliches Versagen. Sie<br />

sind abgespannt, nervös und voller<br />

Wut – keine guten Voraussetzungen<br />

für eine gelungene Väterlichkeit.<br />

Der Sonntagsvater<br />

Der Sonntagsvater organisiert für seine<br />

Kinder möglichst oft besondere<br />

Erlebnisse: den Traumurlaub, das teure<br />

Hobby, den besonders ausgeflippten<br />

Nachmittag. Er ist nachgiebiger<br />

und großzügiger als die Mutter.<br />

Mit ihm zusammen kann man<br />

das ganze Badezimmer nass spritzen,<br />

den Spätfilm im Fernsehen gucken<br />

oder vier Hamburger hintereinander<br />

essen. Dem spendablen und<br />

animationsfreudigen Wochenend-<br />

Spaßvogel wird von weiblicher Seite<br />

vorgeworfen, dass er sich aus den<br />

anfallenden Aufgaben die Rosinen<br />

herauspicke. Mit seiner Rolle als fröhlicher<br />

Spielkamerad kommt er deshalb<br />

so prima zurecht, weil seine<br />

Frau alle versorgenden, planenden<br />

und behütenden, also die erwachsenen<br />

Anteile der Elternrolle übernimmt.<br />

Ihm gehört der Sonntag und<br />

ihr der Alltag. Sie ist für die mühsame<br />

Durchsetzung von Regeln, er für<br />

den lustvollen Regelverstoß zuständig.<br />

Bei ihr gibt es Gemüse, bei ihm<br />

Pommes rot-weiß.<br />

Der Trennungsvater<br />

Trennungsväter sind mit vielen Vorurteilen<br />

konfrontiert: Sie kümmern<br />

sich angeblich zu wenig um ihren<br />

Nachwuchs, sie übernehmen keine<br />

Verantwortung, sie zahlen kaum Unterhalt.<br />

„Familie ist, wo Kinder sind“<br />

oder „Familie ist, wo aus einem Kühlschrank<br />

gegessen wird“: Mit solch<br />

griffigen Formeln haben sich Politiker<br />

um zeitgemäße Definitionen bemüht,<br />

die auch Formen des Zusammenlebens<br />

jenseits der Ehe einbeziehen.<br />

Dass auch Alleinerziehende<br />

oder nichtverheiratete Eltern heute<br />

als gleichwertige Familien anerkannt<br />

werden, ist gut gemeint, ignoriert<br />

aber die Gruppe der getrennt lebenden<br />

Väter: Auch jene Männer,<br />

die nach einer Scheidung vielleicht<br />

nicht mehr täglich mit ihren Kindern<br />

essen (können), betrachten sich weiterhin<br />

als Teil eines gemeinsamen Familiensystems.<br />

Selbst wenn sie verbittert<br />

in einem überteuerten Apartment<br />

sitzen und sich zu reinen Zahlvätern<br />

degradiert fühlen: Sie haben<br />

sich diese Rolle nicht gewünscht –<br />

und fühlen sich mehr als Väter als jemals<br />

zuvor.<br />

Thomas Gesterkamp entwickelt seine<br />

Väter-Typologie seit Ende der 1990er<br />

Jahre immer wieder weiter. Versionen<br />

davon erschienen in seinen<br />

Büchern „Hauptsache Arbeit?” (1998,<br />

mit Dieter Schnack) und „Die neuen<br />

Väter zwischen Kind und Karriere”<br />

(2010) sowie im Online-Familienhandbuch<br />

des Münchner Staatsin<br />

stituts für Frühpädagogik.<br />

7


�<br />

Die Kinderdarsteller<br />

und Matrosen von<br />

„Ich war noch niemals<br />

in New York“<br />

freuen sich gemeinsam<br />

mit Dr. Stefanie<br />

Schuster auf die<br />

Spendensammlung<br />

�<br />

Udo Jürgens bei der<br />

Prmiere in Stuttgart.<br />

�<br />

Luis Schneiderhan<br />

aus Horb spielt den<br />

Florian im Musical.<br />

8<br />

Titelgeschichte<br />

Zum Inhalt: Es geht um Sehnsucht,<br />

unerfüllte Träume, die Suche nach<br />

einem erfüllten Leben, und dies verpackt<br />

in 23 berühmte Udo-Jürgens-<br />

Hits.<br />

Hat er dabei zugeschaut<br />

oder mitgewirkt?<br />

„Ich war in die Arbeit einbezogen,<br />

wir haben gemeinsam um Qualität<br />

gekämpft. Mehrmals habe ich Gabriel<br />

Barylli getroffen, der den Text<br />

geschrieben hat. Ich habe eng mit<br />

Michael Reed zusammengearbeitet,<br />

unserem musikalischen Leiter, der<br />

lange Andrew Lloyd Webber assistierte.<br />

Und ich war bei vielen<br />

Proben dabei.“<br />

Und ganz sicher ist<br />

diese musikalische<br />

Auslese nicht die<br />

Aufarbeitung seines<br />

Lebenswerkes.<br />

Sein Kopf sprüht<br />

vor neuen musikalischen<br />

Ideen und<br />

der Terminplan ist<br />

prall gefüllt.<br />

„Vielleicht werde ich bei<br />

meinem nächsten Besuch in<br />

Wien, wie in früheren Zeiten, das<br />

Johann-Strauß-Denkmal erklimmen<br />

und ihm einen Strauß Rosen zu<br />

Füßen legen. Ob ich diesen Kraftakt<br />

allerdings noch schaffen werde,<br />

weiß ich nicht so genau“ bedenkt<br />

der 76-Jährige“.<br />

Projekt „Rückenwind“ hilft<br />

kranken Kindern<br />

Im November 2011 hatten Darsteller<br />

und Mitarbeiter des Stage Apollo<br />

Theaters und OB-Gattin Dr. Stefanie<br />

Schuster das Projekt „Rückenwind“<br />

ins Leben gerufen. Es ist ein<br />

Ich war noch niemals<br />

Die Stuttgarter Tage in New York sind gezählt. Die letzte Vorstellung dieses<br />

erfolgreichen Generationen-Musicals ist am 14.10.<strong>2012</strong>, um 19.00 Uhr,<br />

und man sollte sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen.<br />

fortlaufendes Projekt mit dem Ziel,<br />

Menschen aller Generationen zu unterstützen.<br />

Die Olgäle-Stiftung wurde<br />

bereits mit dem Erlös einer Versteigerung<br />

im Rahmen der Fotoausstellung<br />

von Musicaldarstellern finanziell<br />

unterstützt.<br />

Und wer ist Florian?<br />

Es gibt viele Floriane – 18 hat es bisher<br />

gegeben – und das hat seinen<br />

Grund. Er ist eine der 5 Hauptfiguren<br />

im Musical, hat ein vorgeschrie<br />

benes Maß von<br />

maximal 1,40 Meter<br />

und ein Alter zwischen<br />

10 – 14 Jahren.<br />

Da kann man<br />

schon bald herauswachsen.<br />

In Stuttgart<br />

ist es wieder<br />

so weit. Ein neuer<br />

Florian wird gesucht.<br />

Hiervon hört der elfjährige Luis<br />

Schneiderhan aus Horb-Nordstetten.<br />

Er besuchte mit den Eltern die Vorstellung<br />

und erhält dort eine Broschüre<br />

mit: „Florian gesucht“.<br />

Entgegen der elterlichen Meinung<br />

hält er sich für geeignet, bewirbt sich<br />

und erhält einen ersten Vorstellungstermin.<br />

Nach einigen weiteren<br />

Castings – inzwischen nimmt er Unterricht<br />

in Gesang und Atemtechnik –<br />

muss er seine vielseitige Eignung u.a.<br />

in Sprache, Spiel, Improvisation<br />

und Bewegung<br />

unter Beweis stellen.<br />

Endlich ist es soweit.<br />

Er hat das<br />

Rennen gewonnen.<br />

Es ist eine Intensivaktivitätzwischen<br />

Schule, Proben,<br />

Fahrten zwischen<br />

Stuttgart und


in New York…<br />

Nordstetten inklusive Elterneinsatz<br />

und behördlicher Stress kontrolle.<br />

Sein Schauspielwunsch erfüllt sich,<br />

und das Singen dazu ist auch nicht<br />

schlecht.<br />

„Es ist eine herrliche Zeit. Lustig ist<br />

es hinter der Bühne gemeinsam mit<br />

den anderen. Alle verstehen sich<br />

sehr gut und machen viel Spaß miteinander.<br />

Auf der Bühne muss alles<br />

sehr genau ablaufen. Allerdings einmal,<br />

beim Tor der Fußballweltmeisterschaft<br />

Deutschland/Spanien, hat<br />

jemand mitten in der Vorstellung von<br />

der Bühne gerufen: Deutschland<br />

1:0! Das war schon sehr spannend.<br />

Gern möchte ich weitermachen, vielleicht<br />

Film oder Fernsehen. Es wird<br />

sich sicher etwas ergeben.“<br />

MAXIMALES<br />

• In jeder Show sind 100 Perücken<br />

zu sehen, insgesamt 190 Anfertigungen<br />

für die unterschiedlichen<br />

Besetzungen.<br />

• 6 Maskenbildner sind im Einsatz<br />

• 1000 Kostümteile wurden angefertigt.<br />

Es gibt eine Kostümbibel<br />

mit den kompletten Kostümen jedes<br />

Darstellers in jeder einzelnen<br />

Szene.<br />

• Für die sekundenschnellen Kostüm -<br />

wechsel sind in jeder Show 13<br />

Dresser backstage tätig.<br />

• Requisite der Superlative: ein echtes<br />

Shuffle-Board, Original-Burger<br />

für jede Vorstellung, viele Spezial-<br />

Effekte bis hin zu Zaubertricks.<br />

• Der große Teil des Bühnenbildes<br />

wurde auf mehrere unterschiedliche<br />

Bühnenwagen gebaut, die auf<br />

der Bühne bewegt werden und<br />

schnelle Szenenwechsel ermöglichen.<br />

Lassen Sie sich überraschen...<br />

Alle Fotos © Stage Apollo Theater Stuttgart<br />

Musical-Karten zu gewinnen!<br />

Gewinncoupon auf Seite 66<br />

9


10<br />

Else Mayer<br />

um 1904.<br />

Zu den Gründerinnen:<br />

Else Mathilde Mayer wurde 1891<br />

als „höhere“ Tochter in <strong>Pforzheim</strong><br />

geboren. Der Vater Victor Mayer<br />

hatte in Wien das Goldschmiede-<br />

handwerk erlernt und 1890 in <strong>Pforzheim</strong><br />

eine Schmuckfabrik gegründet.<br />

Else Mayer wächst in einem<br />

überzeugt katholischen Elternhaus<br />

mit fünf Geschwistern auf und verlässt<br />

die „Luisenschule für höhere<br />

Töchter“ mit dem „Einjährigen“, das<br />

der heutigen „Mittleren Reife“ entspricht.<br />

Sie erlebt den Aufbruch einer<br />

neuen Zeit, der Jugendbewegung<br />

des 20. Jahrhunderts und sie<br />

erlebt den Aufbruch in den Tradi-<br />

Die Else-Mayer-Schule –<br />

Bevor wir die Aktualität ins Licht des Geschehens rücken, eine<br />

kurze Information über die Vorgeschichte. Es ist die Zeit nach<br />

dem ersten Weltkrieg. Die Armut ist weit verbreitet, Hilfe tut<br />

not, Ein Kreis junger Frauen findet sich zusammen, um in ihrer<br />

Begeisterung für die politischen, sozialen und kirchlichen<br />

Erneuerungen und die Impulse der europäischen Frauen bewegung<br />

neue Wege der Hilfeleistung zu finden. Das Ziel ihrer<br />

Vorstellung ist es die dringend notwendige Vorbereitung und<br />

Ausbildung der Frau im Rahmen der Bildungs- und Sozial arbeit<br />

zu aktivieren.<br />

tionen der Kirche. Vor diesem Hintergrund<br />

entsteht der Wunsch, im<br />

Dienst für die Frau den Weg zu einer<br />

neue Art der klösterlichen Gemeinschaft<br />

zu finden.<br />

Alexandra Bischoff wurde 1872 in<br />

Aachen als Tochter des Kommerzienrats<br />

Albert Bischoff geboren und<br />

trat mit 21 Jahren als Chorfrau in<br />

das Postulat des Klosters der Frauen<br />

vom heiligsten Herzen Jesu ein.<br />

Da sie ihre kranke Mutter versorgen<br />

musste, ließ sie sich 1915 vom Vatikan<br />

von ihrem Gelübde entbinden.<br />

Nach Aachen zurückgekehrt erkannte<br />

sie die unzumutbare Unterbringung<br />

und Versorgung der Studentinnen<br />

und hatte die Idee zur<br />

Gründung und Organisation einer<br />

gemeinsamen Schwesternschaft.<br />

Sie reiste nach Rom, wurde von<br />

Papst Benedikt XV. in einer 20-minütigen<br />

Privataudienz empfangen,<br />

trug ihm ihr Anliegen vor und bat<br />

ihn um die Erlaubnis der Gründung<br />

eines neuen Konvents. Glaubt man<br />

der Erzählung, so entließ er sie mit<br />

den Worten: „Dann fangen sie mal<br />

an.“<br />

Die schriftliche Bestätigung erfolgte<br />

durch ein päpstliches Schreiben, in<br />

dem der Heilige Vater der Hoffnung<br />

Ausdruck gibt, dass das zu errichtende<br />

Werk reichliche und tröstliche<br />

Früchte tragen werde, und er spen-<br />

dete den Gründerinnen und all jenen,<br />

welche zum Entstehen und<br />

Wachsen der beabsichtigten Gründung<br />

beitragen werden, als Ermutigung<br />

von Herzen den apostolischen<br />

Segen.<br />

Zusammen mit Else Mayer entwikkelte<br />

Alexandra Bischof als frühere<br />

Ordensfrau und in Kenntnis der Konstitutionen<br />

die umfangreichen Ordensregeln,<br />

die später dem Papst in<br />

französischer Sprache als „Constitutions<br />

de la Societé du Sauveur“<br />

zugeleitet wurden.<br />

Im Jahre 1916 wurde der<br />

„Erlöserbund“ gegründet<br />

Noch während des ersten Weltkrieges<br />

begann man mit dem Aufbau<br />

der Klostergemeinschaft. In umfangreichen<br />

Vortrags- und Sammelreisen<br />

hatte Alexandra Bischoff ein<br />

ansehnliches Kapital zusammengetragen,<br />

das zusammen mit ihrem Privatvermögen<br />

und der ansehnlichen<br />

Mitgift von Else Mayer der neuen<br />

Ordensgemeinschaft den Kauf von<br />

ansehnlichen Immobilien in Breslau,<br />

Bonn, Bad Driburg, Betzdorf und<br />

Köln zur Einrichtung von Studentenheimen,<br />

Damenstiften, Haushaltungsschulen,<br />

und Kindergärten ermöglichte.<br />

Seit der Gründung des<br />

Generaloberin (Äbtissin) Else Mayer 1950.


eine Jahrhundertgeschichte<br />

Ordens war Mutter Else Mayer nach<br />

dem Tode der Mutter Alexandra<br />

Bischof 1963 Generaloberin des<br />

gesamten Ordens. Sie starb am<br />

27. April 1963.<br />

Die Zeiten ändern sich...<br />

...und damit auch die Aktualität von<br />

Strukturen und Bedürfnissen.<br />

Der „Erlöserbund“ hatte in der bisherigen<br />

Form seine Aufgabe erfüllt<br />

und suchte neue Wege. Um ihn zu<br />

erhalten wurden mit Ulrike Fronzek,<br />

Malgorzata Martuszewska, Heidrun<br />

Mohr-Mayer und Ursula Philipp weltliche<br />

Vereinsmitglieder gefunden.<br />

Die restlichen Anteile der GmbH<br />

wurden veräußert und mit dem Erlös<br />

die „Stiftung Else Mayer“ gegründet.<br />

In der Satzung der Stiftung,<br />

die ausschließlich und unmittelbar<br />

gemeinnützige Zwecke verfolgt, wurde<br />

die ursprüngliche Präambel des<br />

Erlöserbundes aufgenommen.<br />

Und nun schließt sich der Kreis<br />

Am 20. Juni <strong>2012</strong> war die offizielle<br />

Eröffnung der „Else Mayer Schule“<br />

in <strong>Pforzheim</strong>. Zitat aus der Stiftungsurkunde<br />

des Stiftungsvorsitzenden<br />

Dr. Herbert Mohr-Mayer:<br />

„Die Nichte und die Neffen von Frau<br />

Generaloberin Else Mayer sind stolz<br />

und freuen sich sehr, dass die Private<br />

Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

in <strong>Pforzheim</strong> heute den Namen<br />

ihrer Tante erhält und geben<br />

hiermit ihr Plazet.“<br />

Die „Else-Mayer-Schule“<br />

in <strong>Pforzheim</strong> unter der<br />

Leitung von Dipl. Sozialpädagogin<br />

Andrea<br />

Riegraaf ist eine unabhängige<br />

Private Berufsfachschule<br />

für Sozialpflege<br />

und bildet alleinerziehende<br />

Mütter zur<br />

„Staatlich anerkannten<br />

Alltagsbetreuerin“ aus.<br />

In der Trägerschaft von<br />

Q-Prints@Service wird<br />

sie gefördert durch den Europäischen<br />

Sozialfond und das Sozialministerium<br />

Baden-Württemberg.<br />

Zur Zeit sind 11 Schülerinnen im Alter<br />

von 11 – 40 Jahren in der 3-tägigen<br />

schulischen und 2-tägigen praktischen<br />

Ausbildung. 1/3 der Schülerinnen<br />

sind ohne Schulabschluss,<br />

75% ohne Berufsabschluss.<br />

Die zweijährige Ausbildung in Teilzeit<br />

endet mit der Abschlussprüfung<br />

zur „Staatlich anerkannten Alltagsbetreuerin“,<br />

durch die gleichzeitig<br />

der Hauptabschluss erworben werden<br />

kann.<br />

Wunsch der Schulleitung: „Es wäre<br />

nützlich, mehr Ausbildungseinrichtungen<br />

für die praktische Ausbildung<br />

zur Verfügung zu haben.“<br />

Und im Blick auf die Zeit<br />

Noch immer steht die Frau bei dem<br />

Thema „Else Mayer“ im Fokus der<br />

„Entwicklungshilfe“.<br />

Waren es vor 100 Jahren die Rahmenbedingungen<br />

für die Gipfelstürmer<br />

der geistigen Elite, so sind<br />

es heute die helfenden Hände für all<br />

die Frauen, die im Getümmel der Erfolgreichen<br />

verloren gehen. Und<br />

morgen?<br />

� Mutter Else mit<br />

zwei Schwestern<br />

im Bonner Klostergarten<br />

1925.<br />

� Einweihung der<br />

Else-Mayer-Schule<br />

in <strong>Pforzheim</strong>:<br />

Ulrike Frontzek,<br />

Heidrun Mohr-<br />

Mayer, Ute Hötzer,<br />

Geschäftsführerin<br />

Q-PRINTS & Service<br />

eg GmbH,<br />

Andrea Riegraf,<br />

Schulleiterin (v.l.n.r.).<br />

� Oberin Anita<br />

Pöppelbaum<br />

mit Dr. Herbert<br />

Mohr-Mayer,<br />

Bonn 2005.<br />

11


Barbara Gerstenäcker<br />

Regisseurin „Eulenspiel“<br />

Fotos:<br />

Winfried Reinhardt<br />

12<br />

Das Seniorentheater <strong>Pforzheim</strong>:<br />

Lange Zeit waren „Fingerübungen“ der EULEN im Rahmen<br />

szenischer Collagen unter der Leitung der Regisseurin Barbara<br />

Gerstenäcker die Vorbereitung. Jetzt war es endlich soweit.<br />

Senioren spielen Theater im Osterfeld. Ein Theaterstück hatte<br />

Premiere, und alle, alle kamen.<br />

Auf der Bühne standen 11 Senioren<br />

im Alter zwischen 61 und 84 Jahren<br />

und stellten unter Beweis, dass<br />

man sehr wohl in der Lage ist, Textpotentiale<br />

zu lernen, zu behalten<br />

und auf den Punkt genau zu interpretieren.<br />

„Knock oder der Triumph<br />

der Medizin“, eine schwarze Komödie<br />

und Ärztesatire von Jules<br />

Romains, geschrieben im Jahre<br />

1923, gab den Schauspielern und<br />

der Regie köstliche Möglichkeiten,<br />

Die EULEN<br />

spielen Theater<br />

den Witz und die Bissigkeit des<br />

Stückes charmant zu vermitteln und<br />

die einzelnen Charaktere und Typen<br />

überzeugend darzustellen.<br />

St. Moritz, der Ort der Handlung,<br />

bot ein themengerechtes Umfeld für<br />

den Inhalt des Stückes, das in die-<br />

ser sehr glaubhaften und überzeugend<br />

dargestellten Weise erkennen<br />

lässt, dass mit dem geschickten Verkauf<br />

von Krankheit eine Menge<br />

Geld zu verdienen ist. Da profitieren<br />

der Arzt, der Apotheker und<br />

alle, die an diesem beschaulichen<br />

Ort adäquate Dienstleistungen anzubieten<br />

haben.<br />

Man kann hoffen, dass dies der Anfang<br />

einer langen Reihe von Auffüh -<br />

rungen ist, sowohl in der Wiederholung<br />

des bestehenden als auch in<br />

der Erarbeitung neuer Stücke.<br />

Darsteller des Stückes waren:<br />

Ursula Berghald, Monika Bernecker,<br />

Katalin Erat, Hansjörg Hähnle,<br />

Bianca Hausch, Dieter Hemminger,<br />

Claudia Lang, Edeltraud Linder,<br />

Ruth Mikkelsen, Heide Sommer,<br />

Rudolf Stolze.


vhs bietet Bildung<br />

für alle Generationen<br />

Das Programm der Volkshochschule <strong>Pforzheim</strong>-<strong>Enzkreis</strong><br />

umfasst im Semester Herbst/Winter <strong>2012</strong> weit über tausend<br />

Kurse und Einzelveranstaltungen für den Zeitraum von September<br />

bis Januar. Dieses umfassende Angebot macht die<br />

Volkshochschule zur größten Weiterbildungseinrichtung in<br />

der Region Nordschwarzwald. Semesterbeginn für das neue<br />

Programm ist am Montag, 24. September <strong>2012</strong>.<br />

Die meisten der über tausend Veranstaltungen<br />

richten sich an Teilnehmer<br />

aller Altersgruppen, die<br />

Volkshochschule hat aber auch spezielle<br />

Angebote für ältere Menschen<br />

im Programm. Die Schwerpunkte liegen<br />

hier in den Bereichen EDV und<br />

Internet, Gymnastik und Sprachen.<br />

Wer in das Programmheft der Volkshochschule<br />

<strong>Pforzheim</strong>-<strong>Enzkreis</strong><br />

schaut, bekommt eine beeindrukkende<br />

Vielfalt an<br />

Sprachkursen geboten.<br />

„Wir bieten<br />

über 400 Kurse in<br />

25 Sprachen an.<br />

Das Spektrum<br />

reicht vom intensivenKleingruppenkurs<br />

über berufsbezogene Einheiten<br />

bis hin zu Konversationskursen<br />

auf höchstem Niveau“, erläutert<br />

vhs-Sprachenreferentin Regina Ti-<br />

vhs<br />

telius das Angebot. Die<br />

Vielfalt reicht von A wie<br />

Arabisch bis zu U wie<br />

Ungarisch, von Englisch<br />

mit rund hundert verschiedenen<br />

Angeboten<br />

bis hin zu Georgisch, das<br />

mit einem Kurs im vhs-Programm<br />

steht. Viele Sprachkurse werden von<br />

Muttersprachlern geleitet, die neben<br />

den Sprachkenntnissen auch ihren<br />

kulturellen Hintergrund in den Unterricht<br />

einbringen.<br />

Sprachen kommt sowohl in<br />

einem zusammenwachsenden<br />

Europa als<br />

auch in einer durch<br />

die Globalisierung<br />

immer enger zusammenrückenden<br />

Welt eine zentrale Bedeutung<br />

zu. Deshalb finden<br />

sich im vhs-Kursange-<br />

bot neben den stark<br />

nachgefragten Sprachen<br />

auch seltener<br />

gelernte Sprachen<br />

wie Chinesisch, Japanisch<br />

oder Russisch.<br />

Der zahlenmäßige<br />

Schwerpunkt liegt aber auf den<br />

Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch,<br />

Italienisch und Spanisch.<br />

Hier gibt es auch spezielle<br />

Angebote für Teilnehmer,<br />

die eine Fremdsprache<br />

aus beruflichen<br />

Gründen erlernen wollen<br />

oder beispiels -<br />

weise einen international<br />

anerkannten<br />

Cambridge-Abschluss anstreben.<br />

Durchaus typisch für das Sprachenlernen<br />

an der vhs ist aber auch der<br />

generationenüber greifende Charakter,<br />

wenn der 20-Jährige gemeinsam<br />

mit seiner 70-jährigen Nebensitzerin<br />

im Wörterbuch nach der<br />

richtigen Vokabel sucht.<br />

Weitere Informationen zu<br />

den Kursen gibt es bei der<br />

Volkshochschule in der<br />

Zerrennerstraße 29, Tel.<br />

(0 72 31) 3 80 00 oder<br />

auch im Internet unter:<br />

www.vhs-pforzheim.de.<br />

Volkshochschule <strong>Pforzheim</strong>-<strong>Enzkreis</strong> GmbH<br />

Bildung für alle Generationen<br />

Haben Sie noch Fragen?<br />

Eine individuelle persönliche Beratung<br />

ist bei uns selbstverständlich.<br />

Am Montag, 24.09.<strong>2012</strong><br />

ist Semesterbeginn!<br />

� Das vhs-Programm erscheint Anfang September! �<br />

Zerrennerstr. 29, 75172 <strong>Pforzheim</strong> • Telefon: 07231 38000<br />

E-Mail: info@vhs-pforzheim.de • Internet: www.vhs-pforzheim.de


14<br />

BAUVORHABEN DER REGION:<br />

Wohnen mit Service<br />

Das Konzept der STADTBAU <strong>Pforzheim</strong> GmbH<br />

Im neuen Wohngebiet Tiergarten im <strong>Pforzheim</strong>er Süden entstehen<br />

zurzeit 76 barrierefreie Eigentumswohnungen. In naturund<br />

zugleich zentrumsnaher Lage ist ein bundesweit einzigartiges<br />

Bebauungsprojekt entstanden, das die vielfältigen Aspekte<br />

von Wohnen, Architektur und Natur sowie Individualität und<br />

Gemeinschaft auf besondere Weise in Einklang bringt.<br />

Das Areal der ehemaligen Buckenbergkaserne<br />

grenzt im Süden an den<br />

Forst Hagenschieß. Die Nähe zur<br />

Natur und die gute Anbindung an<br />

die <strong>Stadt</strong> <strong>Pforzheim</strong> bzw. an das angrenzende<br />

Einkaufszentrum im Norden<br />

bildet die Qualität des Standorts.<br />

Die 76 Wohnungen sind verteilt auf<br />

4 kubische Gebäude. Unter den Gebäuden<br />

befindet sich eine gemeinsame<br />

Tiefgarage mit 60 Stellplätzen.<br />

Akzente setzen die versetzt angeordneten<br />

kubischen Loggien, in Kom-<br />

bination mit darüberliegenden Balkonen.<br />

Der Freiraum zwischen und<br />

vor den Gebäuden ist offen begrünt<br />

und wird eins mit dem öffentlichen<br />

Raum der angrenzenden Parklandschaft.<br />

Sämtliche Wohnungen werden barrierefrei<br />

ausgeführt. In den Häusern<br />

3 und 4 befinden sich im Erdgeschoss<br />

2- und 3- Zimmer Wohnungen,<br />

die speziell auf die Bedürfnisse<br />

von Rollstuhlfahrern abgestimmt sind.<br />

Das Wohnen mit Service bedeutet im<br />

Tiergarten, dass Sie in Ihrem individuell<br />

gestalteten, persönlichen Ambiente<br />

leben und dabei Serviceangebote<br />

annehmen können wie in<br />

einem Hotel. Für die Serviceleistungen,<br />

die bis zur Pflegestufe II reichen<br />

können, konnte die STADTBAU<br />

<strong>Pforzheim</strong> GmbH das Unternehmen<br />

Schauinsland gewinnen.<br />

Bestimmte Grundleistungen, wie z.B.<br />

ein Concierge-Service, ein Notruf,<br />

Beratungsleistungen, Fitnessange bote<br />

oder Feierlichkeiten sind in der obligatorischen<br />

Betreuungspauschale enthalten.<br />

Das bietet Sicherheit, denn<br />

Sie haben Hilfe auf Abruf und Versorgung<br />

bei Bedarf.<br />

Mit dem Bau der 4 Gebäude wurde<br />

mit dem Spatenstich am 15.12.2011<br />

begonnen. Die Gebäude werden im<br />

Frühjahr 2013 fertig gestellt sein, so<br />

dass sämtliche Wohnungen an die<br />

neuen Eigentümer übergeben werden<br />

können.<br />

Die Wohnflächen reichen von 55<br />

m² – 140 m² und die Zimmeranzahl<br />

von 2 – 4 Zimmern. Bei dieser vielfältigen<br />

Gestaltung finden auch Sie<br />

Ihre individuell passende Wohnung!<br />

Nähere Informationen zum Wohnen<br />

mit Service erhalten Sie bei:<br />

STADTBAU <strong>Pforzheim</strong> GmbH<br />

Frau Karin Günther<br />

Schlossberg 20<br />

75175 <strong>Pforzheim</strong><br />

Tel.: 0 7231/393135<br />

karin.guenther@stadtbau-pforzheim.de


Wohnen<br />

mit Service<br />

Ein Konzept für Wohnen im Alter<br />

des Tiergarten <strong>Pforzheim</strong><br />

• Naturnahes Wohnen in außergewöhnlicher Umgebung<br />

• 2–4,5 Zimmer Wohnungen mit Loggia, Balkon oder Terrasse<br />

• Barrierefreiheit, teilweise behindertengerecht<br />

• Exklusive Penthauswohnungen<br />

• Aufzug<br />

• KfW 70 Standard (EnEV 2009)<br />

• Einkaufsmöglichkeiten vor der Haustür<br />

• 60 Tiefgaragenstellplätze<br />

• Angebot an Service- und Pfl egeleistungen<br />

Konversionsgesellschaft<br />

Buckenberg mbH<br />

tiergarten<br />

Ihr Ansprechpartner für<br />

den Kauf einer Wohnung<br />

Karin Günther<br />

<strong>Stadt</strong>bau GmbH <strong>Pforzheim</strong><br />

Telefon 07231 39 31 35<br />

karin.guenther@stadtbau-pforzheim.de


Die drei organisch geformten<br />

Baukörper<br />

kontrastieren auf reizvolle<br />

Weise mit der<br />

Gründerzeit-Architektur<br />

des August-Kayser-<br />

Gebäudes sowie mit<br />

dessen geradlinigem,<br />

modernem Anbau des<br />

Olympiastadion-<br />

München-Architekten<br />

Günter Behnisch.<br />

16<br />

Bild unten:<br />

Die Lage am Südstadthang<br />

<strong>Pforzheim</strong>s<br />

eröffnet einen weiten<br />

Blick über das Enztal.<br />

BAUVORHABEN DER REGION:<br />

Wohnen mit Service in <strong>Pforzheim</strong>s<br />

Auf dem sanft geneigten Grundstück zwischen Kantstraße und Dennachstraße entstehen<br />

in „Rufweite“ des Seniorenzentrums August-Kayser-Stiftung 30 Eigentumswohnungen<br />

mit jeglichem Komfort. Ideal für alle, die einen perfekt geschnittenen<br />

Wohnsitz oder eine verlässliche Kapitalanlage suchen.<br />

Prägendes Prinzip: barrierefrei<br />

wohnen mit Service-Plus<br />

Jede der Wohnungen (52 – 121 qm<br />

Wohnfläche) hat einen Balkon oder<br />

eine Terrasse und ist selbstverständlich<br />

per Aufzug erreichbar.<br />

Einige der Wohnungen sind behindertengerecht<br />

ausgebaut und für<br />

Rollstuhlfahrer geeignet. Die großzügig<br />

geschnittene Tiefgarage im<br />

Kellergeschoss ist von allen drei Baukörpern<br />

aus über die Aufzüge erreichbar.<br />

Ein wichtiger Aspekt: Die zukünftigen<br />

Bewohner profitieren je nach<br />

Bedarf von der Nachbarschaft mit<br />

der August-Kayser-Stiftung: Sei es<br />

beim Besuch der Cafeteria oder des<br />

Gartens, seien es die zahlreichen<br />

Dienstleistungen, die von der Un-<br />

terstützung im Alltag bis hin zur pflegerischen<br />

Betreuung reichen.<br />

So stehen beispielsweise Plätze für<br />

die Tagespflege zur Verfügung, „Essen<br />

auf Rädern“ kann geliefert, hauswirtschaftliche<br />

Dienste können geleistet<br />

werden.<br />

Alles kein „Muss“, sondern Angebote,<br />

die nach Wunsch gegen Berechnung<br />

in Anspruch genommen<br />

werden können. In jedem Fall beschert<br />

die gute Nachbarschaft zur<br />

August-Kayser-Stiftung ein Plus an<br />

Sicherheit und Geborgenheit.<br />

Verlässliche Partner<br />

Initiatoren des Projekts sind die August-Kayser-Stiftung<br />

und die Baugenossenschaft<br />

Arlinger. Arlinger hat<br />

bereits zusammen mit dem Paul-Ger-


ester Südstadtlage<br />

Der Vorstand des Fördervereins begrüßt und unterstützt dieses innovative Projekt (v. l. n. r.<br />

Hans-Carl Gerstung, Jürgen Berges, Dr. Thomas Haug).<br />

hardt-Seniorenzentrum ein ähnliches<br />

Projekt realisiert, das auf<br />

begeisterte Resonanz stieß.<br />

Im Laufe des Frühjahrs <strong>2012</strong><br />

soll für das Projekt Service-<br />

Wohnen August Kayser der erste<br />

Spatenstich erfolgen, im<br />

Sommer 2013 werden die<br />

Wohnungen bezugsfertig sein.<br />

Alle Grundrisse sind übrigens<br />

Wir werden<br />

alle älter.<br />

Aber unsere Ideen<br />

nicht.<br />

A r l i n g e r<br />

Baugenossenschaft<br />

noch variabel. Wer sich für das<br />

Projekt interessiert, kann eine<br />

ausführliche Projektbeschreibung<br />

samt Kaufpreisen anfordern.<br />

Ansprechpartner: Wolfgang<br />

Glatz von der Baugenossenschaft<br />

Arlinger, Telefon 07231-<br />

94 62-11, E-Mail: w.glatz@<br />

arlinger.de<br />

Altenhilfeeinrichtung<br />

August-Kayser-Str.23 • 75175 <strong>Pforzheim</strong><br />

Telefon 07231/9660-0 • Fax 07231/650032<br />

info@august-kayser-stiftung.de<br />

www.august-kayser-stiftung.de<br />

AUGUST-KAYSER -<br />

STIFTUNG<br />

Wir bieten<br />

die persönliche Betreuung<br />

und umfassende Pflege<br />

nach individuellem Bedarf<br />

• Tagespflege<br />

• Kurzzeitpflege<br />

• Stationäre Pflege<br />

„6000er-DSL für meinen Highspeed-Laptop –<br />

die Arlinger-Leute verstehen was von<br />

seniorengerechtem Wohnen.“<br />

www.arlinger.de Josef Straka, Arlinger-Mieter seit 1971


18<br />

BAUVORHABEN DER REGION:<br />

Hochhäuser sind wieder cool!<br />

<strong>Pforzheim</strong>er Bau und Grund GmbH informiert<br />

Ein jegliches hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel<br />

hat seine Stunde. Die Bau- und Wohnwelten befinden sich<br />

im Wandel. In den 1970er Jahren zogen viele auf das Land.<br />

Benzin war billig, das Bauland erschwinglich und die Landluft<br />

gesünder als die <strong>Stadt</strong>luft. Dieser Trend kehrt sich nun wieder<br />

um. Die Städte sind attraktiver als das flache Land.<br />

Benzin ist teuer geworden und die<br />

Nahversorgung in den ländlichen<br />

Gebieten ist vielfach gar nicht mehr<br />

vorhanden. Die Politik zögert zwar<br />

noch: Aber auch die Zukunft von<br />

vielen Krankenhäusern ist stark gefährdet.<br />

Mittlere Städte, wie etwa<br />

<strong>Pforzheim</strong>, locken wieder die Menschen<br />

an. Hier gibt es alles, was<br />

das Herz begehrt und <strong>Stadt</strong>luft<br />

macht bekanntlich frei.<br />

Und gerade der Anteil der älteren<br />

Menschen in der <strong>Stadt</strong> wird ständig<br />

größer. Vorrangiges Ziel älterer<br />

Leute ist es, möglichst lange in<br />

einem eigenen Haushalt wohnen<br />

zu bleiben. Die <strong>Pforzheim</strong>er Bau<br />

und Grund GmbH versucht, ihren<br />

Mietern das möglichst lange und<br />

selbständige Wohnen im eigenen<br />

Haushalt zu ermöglichen. Natürlich<br />

bieten wir auch Zuzüglern aus<br />

dem Umland gerne altersgerechten<br />

Wohnraum an. Modern und bezahlbar<br />

muss es sein.<br />

Während in Asien und Nordamerika<br />

das Wohnen im Hochhaus als<br />

Luxus angesehen wird, fehlte dieser<br />

Form des Lebens in der Vertikalen<br />

in Deutschland lange Zeit die<br />

Akzeptanz. Noch in diesem Jahr<br />

werden wir mit der Modernisierung<br />

der Güterstraße 30 beginnen, ei-<br />

nem unserer Hochhäuser, das direkt<br />

neben dem Landratsamt „beheimatet“<br />

ist. Bauland in der <strong>Stadt</strong><br />

ist knapp und daher extrem teuer.<br />

Aus diesem Grunde können wir<br />

nicht nur Neubauten errichten, sondern<br />

konzentrieren uns auch auf<br />

das altersgerechte Modernisieren<br />

bestehenden Wohnraumes.<br />

Mit der Aufzugsanlage wird die<br />

Güterstraße 30 gerade für ältere<br />

Menschen ein attraktives Gebäude<br />

sein. Die Schnittstelle zwischen<br />

Innen- und Nordstadt bietet vielfältige<br />

Möglichkeiten. Fußläufig<br />

können die Geschäfte, der Bahnhof,<br />

die Fußgängerzone sowie die<br />

Ärzte und Apotheken erreicht werden.<br />

Foto: © shutterstock<br />

An dieser exponierten Stelle wollen<br />

wir in Zusammenarbeit mit der<br />

Deutschen Energieagentur (DENA)<br />

ein Leuchtturmprojekt verwirklichen.<br />

Die neue Wärmedämmung sowie<br />

der Anschluss an das ökologisch<br />

wichtige Fernwärmenetz der <strong>Stadt</strong>werke<br />

und zeitgemäße Fenster werden<br />

zu einer dramatischen Senkung<br />

der Energiekosten führen. Wir<br />

werden den Niedrigenergiestandard<br />

erreichen.<br />

Ein echtes Highlight sind die zwei<br />

neuen Wohnungen, die auf dem<br />

Dach entstehen werden, dem zukünftigen<br />

8. Stock. Die Aussicht<br />

über die <strong>Stadt</strong> wird gigantisch sein.<br />

Insbesondere das Lichtermeer in<br />

der dunklen Jahreszeit dürfte für<br />

die zukünftigen Bewohner unvergesslich<br />

bleiben.<br />

Auch in den weniger exponierten<br />

Wohnungen werden die Mieter das<br />

ungestörte urbane Leben mit allen<br />

seinen Vorzügen und Facetten genießen<br />

können.


Wellnesstag für die Senioren<br />

im Schauinsland Tiefenbronn<br />

In regelmäßigen Abständen sorgen die<br />

Mitarbeiter des Hauses Schauinsland<br />

Tiefenbronn für besondere Ereignisse. Ein<br />

Genießertag für die Bewohnerinnen und<br />

Bewohner wurde zuletzt kreiert.<br />

In einem angenehm duftenden<br />

Handbad wurden die Hände<br />

angewärmt und für eine wohltuende<br />

Handmassage mit pflegenden<br />

Ölen vorbereitet. Anschließend<br />

gab es zum verwöhnen<br />

der Gesichtshaut der<br />

�<br />

Seniorinnen – und der Senioren!<br />

– eine hautpflegenden<br />

Maske. Auch die Augen und<br />

der Gaumen kamen nicht zu<br />

kurz. Diese beglückte selbstgemachte<br />

Erdbeer-Buttermilch<br />

und Erdbeerkuchen, gefolgt von<br />

Erdbeersekt. „Wir freuen uns<br />

schon aufs nächste Mal“ war<br />

der Kommentar einer Bewohnerin<br />

auf die Frage, wie ihr das<br />

Programm gefallen hat.<br />

Möchten Sie das Haus Schauinsland<br />

in Tiefenbronn kennenlernen?<br />

Sie haben jederzeit die<br />

Gelegenheit einer Besichtigung.<br />

Eine Voranmeldung ist nicht unbedingt<br />

erforderlich, wäre jedoch<br />

wünschenswert, damit wir<br />

genügend Zeit für Sie haben.<br />

Sie erhalten dann alle wichtigen<br />

Informationen zum Haus,<br />

die pflegerische Versorgung<br />

und die Kosten.<br />

Für Fragen stehen Ihnen Andreas<br />

Fuchs (Heimleitung) und<br />

Sabine Wrobel (Pflegedienstleitung)<br />

unter folgender Adresse<br />

gerne zur Verfügung:<br />

Haus Schauinsland<br />

Tiefenbronn,<br />

Maria-Magdalena-Str. 6,<br />

Tel. 0 72 34/9 46 35 - 0.<br />

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Das soziale Netzwerk in <strong>Pforzheim</strong> und <strong>Enzkreis</strong><br />

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Professor Dr. Georg<br />

Adler, Psychiater<br />

und Psychotherapeut.<br />

Foto: Sven Cichowicz<br />

20<br />

Im November 1901 notierte der<br />

Psychiater und Neuropathologe<br />

Alois Alzheimer ein Gespräch, das<br />

er mit seiner Patientin Auguste Deter<br />

führte:<br />

Arzt:: „Wie heißen Sie?“<br />

Patientin: „Auguste“.<br />

Arzt: „Familienname?“<br />

Patientin: „Auguste.“<br />

Arzt: „Wie heißt ihr Mann?“<br />

Patientin zögert, antwortet schließlich:<br />

„Ich glaube... Auguste.“<br />

Arzt: „Ihr Mann?“<br />

Patientin: „Ach so.“<br />

Arzt: „Wie alt sind Sie?“<br />

Patientin: „51.“<br />

Arzt: „Wo wohnen Sie?“<br />

Patientin: „Ach, Sie waren doch<br />

schon bei uns.“<br />

Arzt: „Sind Sie verheiratet?“<br />

Patientin: „Ach, ich bin doch so verwirrt.“<br />

Arzt: „Wo sind Sie hier?“<br />

Patientin: „Hier und überall, hier und<br />

jetzt, Sie dürfen mir nichts übel nehmen.“<br />

Arzt: „Wo sind Sie hier?“<br />

Patientin: „Da werden wir noch wohnen.“<br />

Arzt: „Wo ist Ihr Bett?“<br />

Patientin: „Wo soll es sein?“<br />

Zu Mittag isst Frau Auguste D.<br />

Schweinefleisch mit Karfiol (Blumenkohl)<br />

Arzt: „Was essen Sie?“<br />

Patientin: „Spinat.“ (Sie kaut das<br />

Fleisch)<br />

Arzt: „Was essen Sie jetzt?“<br />

Patientin: „Ich esse erst Kartoffeln und<br />

dann Kren.“<br />

Arzt: „Schreiben Sie eine fünf.“<br />

Patientin schreibt: „Eine Frau“<br />

Arzt: „Schreiben Sie eine Acht.“<br />

Patientin schreibt: „Auguste“ und sagt<br />

wiederholt: „Ich habe mich sozusagen<br />

verloren“.<br />

(Auszug aus dem Krankenblatt<br />

von Auguste D.)<br />

Die Patientin war in die „Städtische<br />

Anstalt für Irre und Epileptische“ in<br />

Demenz – das Rheuma des<br />

Früherkennung<br />

Frankfurt gebracht worden, weil sie<br />

sich innerhalb weniger Monate gravierend<br />

verändert hatte: eifersüchtig<br />

geworden, selbst einfachste Haushaltsarbeiten<br />

waren ihr nicht mehr<br />

möglich, Gegenstände, versteckte sie,<br />

zeitlich und örtlich war sie nicht mehr<br />

orientiert, ständig fühlte sie sich verfolgt<br />

und behelligte ihre Nachbarn.<br />

Ihre Stimmungen wechselten zwischen<br />

Angst, Misstrauen, Ablehnung<br />

und Weinerlichkeit. Alzheimer kannte<br />

solche verwirrten Patienten – aber<br />

immer waren es alte Menschen gewesen.<br />

Auguste Deter war erst 51,<br />

das ließ ihn aufmerksam werden und<br />

ihm wurde in vielen Befragungen das<br />

ganze Ausmaß ihrer schweren geistigen<br />

Verwirrung offenbar. Als Auguste<br />

Deter fünf Jahre später starb<br />

ließ sich der Arzt Krankenakte und<br />

Gehirn schicken. Der Akte war zu<br />

entnehmen, dass sich ihr Geisteszustand<br />

massiv weiter verschlechtert<br />

hatte. Die mikroskopische Untersuchung<br />

des Gehirns ergab in der gesamten<br />

Hirnrinde flächenweise abgestorbene<br />

Nervenzellen und Eiweißablagerungen,<br />

sog. Plaques.<br />

Alzheimer nannte es: „die Krankheit<br />

des Vergessens“.<br />

In Deutschland leiden heute bereits<br />

mehr als 1,2 Mio. Menschen an Demenz,<br />

jährlich werden rd. 200.000<br />

Neuerkrankungen festgestellt und jeder<br />

Fünfte über 85-Jährige wird mit<br />

diesem Schicksal konfrontiert sein –<br />

eine große Herausforderung für Patienten,<br />

Angehörige, Pflegende, ja<br />

der gesamten Gesellschaft. Alzheimer<br />

Demenz ist in Deutschland –<br />

nach dem Krebs – die Diagnose, die<br />

die meisten Ängste wachruft. Doch<br />

Angst ist ein schlechter Ratgeber!<br />

Sinnvoll ist es, der Angst mit fundierter<br />

Information zu begegnen. Der<br />

niedergelassene Öschelbronner Arzt<br />

Dr. med. Dr. phil. Dieter Kissel lud<br />

den renommierten Wissenschaftler<br />

Professor Dr. Georg Adler (Psychiater<br />

und Psychotherapeut, Vorstands-<br />

mitglied der Alzheimer Gesellschaft<br />

Rheinland-Pfalz und Professor am Institut<br />

für Studien zur Psychischen Gesundheit<br />

(ISPG) an der Universität<br />

Heidelberg-Mannheim) zu einem öffentlichen<br />

Fachvortrag „Früherkennung<br />

und Vorbeugung von Alzheimer<br />

Demenz“ am 14. Juli <strong>2012</strong> ins<br />

Johanneshaus Öschelbronn ein.<br />

Professor Adler stellte zu Beginn seines<br />

Vortrages eine Plattform allgemeiner<br />

Grundlagen zum Thema vor.<br />

So zeigt sich eine Demenz durch<br />

verschiedene Merkmale, nämlich alltagsrelevante<br />

Störungen des Gedächtnisses<br />

und der geistigen Leistungsfähigkeit,<br />

die seit mindestens<br />

sechs Monaten und auch bei klarem<br />

Bewusstsein bestehen. Die Ursache<br />

für eine Demenz ist zu rd. 65 % die<br />

Alzheimer’sche Krankheit gefolgt<br />

von Mischformen aus Alzheimer und<br />

Durchblutungsstörung (20%), Durchblutungsstörungen<br />

(10%) und sonstigen<br />

Ursachen (5%).<br />

Was geschieht bei einer Demenz<br />

im Gehirn?<br />

Vereinfacht gesagt ist Demenz „das<br />

Rheuma des Gehirns“ (Zitat Adler),<br />

bei dem eine toxische Substanz (beta-Amyloid)<br />

die Zellen so schädigt,<br />

dass Plaques entstehen. Dadurch<br />

wird eine Störung im Stoffwechsel<br />

des tau-Proteins ausgelöst, die die<br />

Ursache für Fibrillen im Gehirn sind.<br />

Diese Veränderungen betreffen vor<br />

allem die Schläfenlappen des Gehirns,<br />

in denen Gedächtnis und<br />

Sprache „beheimatet“ sind.<br />

Risikofaktoren, Schutz- und<br />

Präventionsmaßnahmen<br />

Wenn bestimmte physische Eigenschaften,<br />

genetische Voraussetzungen<br />

oder Umweltkonstellationen vorliegen,<br />

besteht die erhöhte Wahrscheinlichkeit,<br />

an Demenz zu erkranken.<br />

Risikofaktoren können auslösend<br />

wirken – müssen es aber<br />

nicht. Trotzdem ist es gut, die Risikofaktoren<br />

zu kennen, um vorzu-


Gehirns<br />

und Vorbeugung der Alzheimer Demenz<br />

beugen. Risikofaktoren sind u.a. das<br />

Alter, Geschlecht, die familiäre Veranlagung<br />

oder niedrige Bildung,<br />

aber auch Rauchen, Bluthochdruck,<br />

Diabetes, Übergewicht, Hypercholesterinämie<br />

und Hyperhomocysteinämie.<br />

Manche dieser Faktoren lassen<br />

sich nicht ändern (Alter, Geschlecht,<br />

familiäre Disposition). Andere<br />

dagegen schon: eine bewusste<br />

Lebensführung mit gesunder Ernährung<br />

und körperlicher Aktivität<br />

verhindert Übergewicht oder hilft es<br />

zu verlieren. Rauchen kann man aufgeben,<br />

Diabetes, Hypercholesterinämie,<br />

Hyperhomocysteinämie und<br />

Bluthochdruck behandeln lassen.<br />

Ein geringeres Risiko an Demenz zu<br />

erkrankten haben Menschen mit einer<br />

(höheren Schul-) Bildung, die es<br />

gewohnt sind, geistig rege zu sein,<br />

sich ausgewogen zu ernähren und<br />

körperlich zu betätigen. Auch blutdruck-<br />

und blutfettsenkenden Mitteln<br />

(Antihypertensiva und Statine) wird<br />

eine Schutzfunktion zugeschrieben.<br />

Andere Präventionsmaßnahmen wie<br />

Hormonersatztherapien, nicht-steroidale<br />

Antirheumatika, Vitamine (E,<br />

C, B1, B6, B12) werden nicht empfohlen<br />

bzw. kontrovers diskutiert (z.B.<br />

Azetylcholinesterasehemmer oder<br />

auch ein mäßiger Rotweingenuss).<br />

FACIT-Studie – ein erfolgreiches<br />

Demenz-Präventionsprojekt<br />

In den Niederlanden wurde von<br />

1999 bis 2004 eine Studie an insg.<br />

818 Personen zwischen 50 und 70<br />

Jahren durchgeführt. Alle Probanden<br />

litten unter erhöhten Homocysteinwerten<br />

und wurden doppelblind<br />

mit 800 ug Folsäure pro Tag bzw.<br />

Placebo behandelt. Vor und nach<br />

der Studie wurde die kognitive Leistungsfähigkeit<br />

der Studienteilnehmer<br />

untersucht. Das Ergebnis: Bei<br />

den mit Folsäure behandelten Patienten<br />

waren Gedächtnisleistung<br />

und Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit<br />

höher als in der Kontrollgruppe.<br />

Professor Adler sprach die Empfehlung<br />

aus, sich seinen Homocysteinwert<br />

bestimmen zu lassen und<br />

erhöhte Werte z.B. durch die Gabe<br />

von Folsäure zu therapieren.<br />

Denn erhöhte Homocysteinwerte im<br />

Blut, eine sogenannte Hyperhomocysteinämie,<br />

schädigt nicht nur Herz<br />

und Blutgefäße sondern ist auch ein<br />

Risikofaktor für die Entwicklung einer<br />

Demenz.<br />

Wie eine Demenz möglichst verhindert<br />

werden kann, dazu gibt es<br />

inzwischen viele Überlegungen<br />

aber noch sehr wenig kontrollierte<br />

Studien, denn diese erfordern lange<br />

Beobachtungszeiträume und eine<br />

strenge Randomisierung. Auch<br />

spielen Faktoren wie der soziale<br />

Status, die Bildung und das persönliche<br />

Gesundheitsverhalten eine<br />

Rolle. Was jedoch empfohlen wird<br />

und prinzipiell von jedermann<br />

durchgeführt werden kann, ist: vaskuläre<br />

Risikofaktoren (Bluthochdruck,<br />

erhöhte Blutfettwerte, Diabetes<br />

etc.) unbedingt ärztlich behandeln<br />

lassen und auch selbst aktiv<br />

am Gesundheitsverhalten arbeiten,<br />

z.B. das Rauchen aufgeben,<br />

Übergewicht durch moderates, regelmäßigesBewegungs-/Sporttraining<br />

abbauen usw. Und die geistige<br />

Fitness muss ebenfalls trainiert<br />

werden, denn Störungen des Gedächtnisses<br />

oder der geistigen Leistungsfähigkeit<br />

sind medikamentös<br />

nur eingeschränkt zugänglich wohingegen<br />

es ernstzunehmende Hinweise<br />

dafür gibt, dass geistige Aktivität<br />

Auftreten und Fortschreiten<br />

der Alzheimer Demenz hinauszögern<br />

kann: Bei gut gebildeten Menschen<br />

sind die neurobiologischen<br />

Veränderungen zum Zeitpunkt der<br />

Diagnosestellung „Alzheimer-Krankheit“<br />

schon weiter fortgeschritten als<br />

bei schlechter gebildeten. Möglicherweise<br />

können gute Ausbildung<br />

und stete geistige Aktivität die krankheitsbedingten<br />

Leistungsausfälle länger<br />

kompensieren.<br />

Kreuzworträtsel lösen, Sudoku spielen,<br />

alle fünf Jahre ein neues Instrument<br />

oder eine neue Sprache lernen,<br />

alteingespielte Routinen verlassen und<br />

neue Wege gehen – man kann sich<br />

auf viele Arten geistig in Bewegung<br />

halten. Für Alzheimer-Patienten gibt<br />

es drei unterschiedliche Vorgehensweisen<br />

für ein Training der geistigen<br />

Leistungsfähigkeit bei Alzheimer-Patienten:<br />

Allgemein-aktivierende Verfahren<br />

aktivieren Inhalte des Langzeitgedächtnisses(„Erinnerungstherapie“),<br />

kompensatorische Verfahren<br />

vermitteln Tricks und Techniken, mit<br />

denen Gedächtnisstörungen ausgeglichen<br />

werden sollen; restaurative<br />

Verfahren, die durch stetes Üben Gedächtnisleistungen<br />

steigern.<br />

Adlers „Institut für Studien zur Psychischen<br />

Gesundheit ISPG“ entwikkelt<br />

und erprobt zusammen mit dem<br />

Mannheimer Unternehmen Dynamikos<br />

GmbH Untersuchungs- und Trainingsverfahren<br />

für Gedächtnis und<br />

geistige Leistungsfähigkeit. So wurde<br />

z.B. mit der Karin-Nolte-Stiftung<br />

ein Spiel zur geistigen Fitness entwickelt:<br />

Kogifit, das die räumlich-bildliche<br />

Merkfähigkeit verbessern helfen<br />

soll. Kogifit wurde sowohl bei ambulant<br />

wie stationär behandelten Demenzpatienten<br />

untersucht und lässt<br />

sich überall gut in den Alltagsablauf<br />

integrieren. (Bezugsquelle: Dynamikos<br />

GmbH, Friedrichplatz 12,<br />

68165 Mannheim, www.dynamikos.de)<br />

„Mens sana in corpore sano“<br />

Dieses Zitat, das dem römischen<br />

Dichter Juvenal zugeschrieben wird,<br />

bringt es letztlich auf den Punkt: Wer<br />

seinen Körper gesund und fit erhält,<br />

schafft gute Voraussetzungen, dass<br />

es sein Geist auch (lange) bleiben<br />

kann.<br />

Autorin: Ursula Weidmann, Case<br />

Manager DGC/Kommunikationswirt<br />

BAW, Sozialdienst Johanneshaus<br />

Öschelbronn (Texte in kursiv).<br />

Ursula Weidmann,<br />

Sozialdienst Johanneshaus<br />

Öschelbronn<br />

21


„Die Erinnerung ist das Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ Nun ja,<br />

nicht immer ist die Erinnerung ein Paradies. Aber man sollte da sehr genau die Spreu vom<br />

Weizen trennen. Das ist nicht immer einfach, und häufig bringt uns das Wort „verdrängen“<br />

in Schwierigkeiten. Aber ganz sicher spielt es schon eine Rolle, wie beide, die Lichtoder<br />

Schatten bereiche der Erinnerung, in der alltäglichen Gegenwart ihren Platz finden.<br />

Besteht nicht auch die Möglichkeit, im Laufe der Zeit mit dem Strahlen der lichtvollen Zeiten<br />

die belastende Dunkelheit der Schattenbereiche aufzuhellen? Das hat dann nichts mehr<br />

mit Verdrängen zu tun. Suchen wir einen neuen Stellenwert für die Schattentage unseres<br />

Lebens, betrachten wir sie als Lehrmeister, um neue Wege zu finden, hilfreiche Kräfte und<br />

Gedanken zu entwickeln und an den Forderungen weiter zu wachsen. Ja, und dann werden<br />

diese Schatten zu Überlebenskräften, haben ihren sinnvollen Auftrag und erheben sich<br />

aus der Dunkelheit zu einem starken Lebenshelfer.<br />

AUGUST-KAYSER-STIFTUNG<br />

Die erste große Liebe ist ein heikles<br />

Thema. Viele wollen diese Erinnerungen<br />

für sich behalten oder es fällt<br />

ihnen schwer, darüber zu sprechen.<br />

Trotz allem haben sich ein paar wenige<br />

unserer lieben Bewohner und<br />

Bewohnerinnen dazu bereit erklärt,<br />

uns ihre wundervollen Geschichten<br />

zu erzählen, um sie mit Ihnen und<br />

uns zu teilen.<br />

Freundinnen fürs Leben<br />

Meine erste große Liebe heißt Elisabeth,<br />

von mir immer Lieschen genannt<br />

und ist bis heute meine beste<br />

Freundin. Lieschen ist ein herzens-<br />

guter Mensch. Ich habe sie damals<br />

bei der Arbeit kennengelernt, da wir<br />

am selben Tag angefangen haben.<br />

Wir haben immer sehr viel Zeit miteinander<br />

verbracht, zusammen gekocht<br />

oder sind spazieren gegangen.<br />

Sie war immer für mich da und<br />

hat versucht mich aufzumuntern,<br />

wenn es mir schlecht ging. Sie hat<br />

mich immer wieder aufgebaut. Auch<br />

nach der Scheidung von meinem<br />

Mann, nach der ich sehr traurig war,<br />

hat sie mich dazu gebracht, mich<br />

aufzurappeln und mit ihr wegzugehen.<br />

Ich hatte immer sehr viel Spaß mit<br />

Lieschen, wir haben uns einmal chic<br />

Meine erste<br />

gemacht und ganz fein herausgeputzt,<br />

haben Schuhe mit Backsteinabsätzen<br />

angezogen und sind dann<br />

ganz stolz durch die <strong>Stadt</strong> gelaufen.<br />

Als ich meine Tochter bekommen habe,<br />

stand sie die ganze Zeit vor der<br />

Tür und hat gewartet. Sie war die<br />

erste Person, die das Baby in Händen<br />

gehalten hat.<br />

Heute habe ich immer noch Kontakt<br />

zur ihr. Wir schreiben uns Briefe,<br />

und ich denke sehr oft an mein liebes<br />

Lieschen.<br />

A. M., Bewohner/in, 60 Jahre alt<br />

Unter’m Maibaum<br />

Ich lernte meine zukünftige Frau<br />

1971 unter dem Maibaum beim<br />

Maifest kennen. Ich saß an einem<br />

Tisch mit einer Tasse Kaffee und einem<br />

Stück Kuchen, als sie vorbei<br />

ging und mir „Guten Appetit“<br />

wünschte. Danach habe ich sie an<br />

meinen Tisch eingeladen und wir<br />

machten uns bekannt. Ihr Name war<br />

Eva. Als die Musik einen Walzer<br />

spielte, bat ich sie um einen Tanz.<br />

Wir haben uns besser angefreundet<br />

und sind dann zusammen an den<br />

Strand hinunter. Dort war unser<br />

erster Kuss, mit dem unsere Liebe<br />

begann und wir glücklich waren.<br />

Daraufhin sind wir noch zusammen<br />

zum Abendessen gegangen.<br />

J. W., Bewohner/in, 65 Jahre alt<br />

Junges Fräulein, darf ich bitten?<br />

Als ich meine erste große Liebe kennengelernt<br />

habe, war ich gerade<br />

einmal 14 Jahre alt. Auf meinem<br />

morgendlichen Schulweg ist mir jeden<br />

Tag ein junger Mann mit seinem<br />

Vesper entgegen gekommen. Wir<br />

sind lange Zeit ohne etwas zu sagen<br />

aneinander vorbeigegangen,<br />

aber eines Morgens hat er mir hinterher<br />

gepfiffen und mich mit Fräulein<br />

angesprochen. Er wollte wissen,<br />

ob ich ihn nicht auf einen Maskenball<br />

begleiten möchte. Doch ich<br />

meinte nur, dass ich dazu viel zu<br />

jung sei und das bestimmt nicht dürf-


große Liebe...<br />

te. So leicht ließ er jedoch nicht locker<br />

und begleitete mich nach Hause,<br />

um meine Mutter um Erlaubnis<br />

zu bitten. Doch meine Mutter sagte<br />

ihm ebenfalls, dass ich dazu noch<br />

zu jung sei. Daraufhin fragte er sie,<br />

ob er mich wenigsten so, privat, ausführen<br />

dürfte. Da stimmte meine Mutter<br />

zu. Also nahm er mich an einem<br />

Tag mit zu sich, wo ich seine Familie<br />

und seine Freunde kennenlernte.<br />

Es war sehr schön und lustig. Sein<br />

Vater tanzte sogar mit mir, was mich<br />

überrascht hatte, weil ich das alles<br />

so noch nicht kannte. Es hat sehr viel<br />

Spaß gemacht. Unsere Liebe kam<br />

nicht mit einem Schlag, sondern hat<br />

sich nach und nach entwickelt.<br />

Als wir einmal nebeneinander standen,<br />

hat er sich eine Zigarette angezündet<br />

und mir dann einen Kuss<br />

gegeben. Ich bin erschrocken und<br />

habe gefragt warum er das getan<br />

hätte. Er antwortete nur, dass wenn<br />

man sich eine Zigarette anzündet<br />

und das Streichholz löscht, gibt man<br />

dem Mädchen einen Kuss, das ist<br />

so! Das hat er dann immer wieder<br />

gemacht, wenn er das Streichholz<br />

löschte. 3 Jahre später haben wir<br />

uns verlobt. Mit 19 habe ich ihn<br />

dann geheiratet, und wir sind bis<br />

heute verheiratet geblieben.<br />

U. J., Bewohner/in, 76 Jahre alt<br />

ATRIUM SENIORENPFLEGEHEIM<br />

Ich wurde 1921 im schönen Chemnitz<br />

geboren. Als ich 11 Jahre alt<br />

war zogen meine Mutter, Schwester<br />

und ich nach Magdeburg, wo mein<br />

Stiefvater lebte. Bis 1936 besuchte<br />

ich die Schule. Anschließend wurde<br />

ich zum sogenannten „Landjahr“<br />

einberufen. Ich kam nach Ostfriesland.<br />

Ich muss sagen, es war für<br />

mich eine schöne und lehrreiche<br />

Zeit. Wir lernten alles, was zur Küchen-<br />

und Hausarbeit gehört und<br />

auch schwimmen. Besonderen Gefallen<br />

hatte ich aber am Singen. Bis<br />

heute liebe ich die Musik.<br />

Als ich dann wieder zuhause war,<br />

besuchte ich nach langer Zeit wieder<br />

meine Freundin Elfriede in<br />

Chemnitz. Diese Freundin hatte einen<br />

Bruder, der acht Jahre älter war<br />

als ich. Ich kannte ihn ja schon von<br />

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früher, als ich selbst noch in Chemnitz<br />

als Kind lebte. Dieser junge<br />

Mann gefiel mir auf Anhieb. Er war<br />

schlank, hatte dunkelblonde Haare<br />

und wunderschöne graue Augen.<br />

Von Beruf war er Handwerker. Mitt-<br />

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Künstlerische Therapien und spezielle<br />

Betreuungsangebote


24<br />

wochs gingen wir immer zum Tanz.<br />

Das heißt, er tanzte, und ich schaute<br />

zu. Ich machte mir überhaupt<br />

nichts aus tanzen, lediglich Walzer<br />

beherrschte ich einigermaßen. Nun,<br />

er war ein ausgezeichneter Tänzer<br />

und es wollten immer viele Mädchen<br />

mit ihm das Tanzbein schwingen.<br />

Von seiner Art her war er ruhig und<br />

besonnen. Diese Eigenschaften gefielen<br />

mir einfach an ihm, und es<br />

dauerte gar nicht lange, bis wir ein<br />

Paar wurden. Mit 18 Jahren verlobten<br />

wir uns, und als ich 20 Jahre<br />

alt war, heirateten wir in Magde -<br />

burg. 1943 kam unser erstes Kind<br />

zur Welt. 1944 das zweite und<br />

1946 das dritte. Mein Mann war<br />

ein sehr liebenswerter Mensch. Er<br />

achtete auf Ordnung und sorgte sich<br />

sehr für seine Familie. Die auf Lebensmittelkarten<br />

zu kaufenden Nahrungsmittel<br />

reichten bei weitem nicht<br />

aus. Er ging deshalb sehr oft zu den<br />

Bauern aufs Land um zu „hamstern“,<br />

damit wir, aber hauptsächlich<br />

die Kinder, was<br />

zu essen hatten.<br />

Als der Krieg vorbei war,<br />

kam mein Mann als<br />

Schwerkriegsbeschädigter<br />

nach Haus. Im Jahr<br />

1957 verstarb er.<br />

HAUS BETHESDA<br />

Erste Liebe, heimliche Liebe!<br />

„Herz, mein Herz, was soll das<br />

geben, was bedränget dich so sehr?<br />

Welch ein fremdes neues Leben!<br />

Ich erkenne dich nicht mehr.“<br />

(Goethe)<br />

Was ist das für ein Kribbeln<br />

im Bauch, was für ein Pochen<br />

im Herzen auch?<br />

Nicht nur Kameraden tun mir gut.<br />

Ich sehe Mädchen –<br />

mir wallt das Blut!<br />

Es sind die jungen,<br />

aus anderen Klassen;<br />

ich will da nichts verpassen.<br />

Eine von der U III mir gefällt,<br />

mit kurzem Haarschnitt –<br />

mich in Atem hält.<br />

Ich schaue zu ihr,<br />

sie spürt meinen Blick,<br />

ich bin schüchtern –<br />

sie schaut zurück.<br />

Ich trau mich nicht,<br />

sie anzusprechen.<br />

Die Glocke ruft,<br />

wir müssen abbrechen.<br />

Daheim schreib’ ich ein Brieflein:<br />

„Ich möchte dir ein Freund sein.“<br />

Am nächsten Tag steck’ ich ihr<br />

in die Manteltasche das Papier.<br />

Wie wird sie reagieren?<br />

Nimmt sie’s an?<br />

Fast ich es nicht erwarten kann.<br />

Am Mittag, als die Schule ist aus,<br />

treff’ ich sie<br />

vor dem großen Haus.<br />

„Hallo“, ruf ich,<br />

„ich möchte mit dir gehn.“ –<br />

„Du kannst mir meine Tasche<br />

tragen schön!“ –<br />

Was sprechen wir?<br />

Was bewegt sie wohl?<br />

Mir ist’s so schwer.<br />

Meine Worte klingen hohl.<br />

Wir schreiten durch die <strong>Stadt</strong>,<br />

dem Bahnhof zu.<br />

Dort steht ihr Züglein, das sie<br />

nach Hause bringt im Nu.<br />

Ich reiche die Schultasche ihr,<br />

dann gibt die Hand sie mir.<br />

Ich eile zurück, so rasch ich kann,<br />

ich muss den Berg hinauf,<br />

zur Tram.<br />

Mein Herz klopft fest.<br />

Ob’s eine Freundschaft wird?<br />

Und die Eltern<br />

dürfen nichts erfahren!<br />

Was sag ich nur,<br />

dass ich so spät dran bin?<br />

„Der Unterricht<br />

zog sich heute länger hin!“<br />

Ach! Muss die Liebe denn so<br />

Meine erste<br />

heimlich sein?<br />

Kann ich es nicht offen sagen? –<br />

Das macht mir Pein! –<br />

So geht es eine kurze Zeit,<br />

sie und ich, wir zu zweit.<br />

Ich bin zu spröde,<br />

zeig zu wenig Gefühl.<br />

Das spürt sie bald.<br />

Wir finden nicht zusammen,<br />

ihr Herz bleibt kalt.<br />

Einen Korb sie mir gibt,<br />

dass sie mich nicht liebt.<br />

Enttäuscht<br />

geh’ ich den Weg zurück,<br />

tief traurig, kein warmer Blick.<br />

„Da ich zuerst empfunden,<br />

dass Liebe brechen mag,<br />

mir war’s, als sei verschwunden<br />

die Sonn’ am hellen Tag.“<br />

(E. Geibel)<br />

Manfred Verleger, Sozialwerk<br />

Bethesda, Neulingen<br />

CASAREHA<br />

Arthur, meine erste große Liebe,<br />

kannte ich schon aus meiner Schule.<br />

Er war ein Klassenkamerad und<br />

da wir auch noch nebeneinander saßen,<br />

konnten wir ganz unbemerkt<br />

kleine Liebesbriefchen austauschen.<br />

Ich war sehr verliebt in ihn.<br />

Nach der Schulzeit verloren wir uns<br />

aus den Augen. Etwa 2 Jahre später<br />

begegneten wir uns bei einer Faschingsfeier<br />

in Büchenbronn wieder.<br />

Und da war es auch wieder, das<br />

Herzklopfen und die Schmetterlinge<br />

im Bauch. An diesem Abend haben<br />

wir wieder zueinander gefunden.<br />

Wir haben engumschlungen getanzt<br />

und uns geküsst. Ich musste leider<br />

früher gehen und so hat Arthur mich<br />

nach Hause begleitet und ist dann<br />

wieder zur Halle zu seinen Freunden<br />

zurückgegangen. Da ich nun<br />

nicht mehr dabei war, hat eine Arbeitskollegin<br />

von mir die Chance ge-


große Liebe...<br />

nutzt und sich an Arthur „rangemacht“,<br />

wie man so schön<br />

sagt. Zu vorgerückter Stunde hat<br />

er auch die Elfriede nach Hause<br />

begleitet. Doch ihren Avancen<br />

konnte er offensichtlich nicht<br />

standhalten. Jedenfalls kam es<br />

gleich beim ersten Mal zum<br />

„Glückstreffer“ und Elfriede wurde<br />

prompt schwanger. Da wir<br />

ja Kolleginnen waren und in der<br />

gleichen Abteilung arbeiteten,<br />

musste ich sie zu meinem großen<br />

Unglück auch noch jeden<br />

Tag sehen. Das war für mich eine<br />

sehr schlimme Zeit, in der ich<br />

viel geweint habe.<br />

Als mein ehemaliger Lehrer bei<br />

einem Klassentreffen hörte, dass<br />

Arthur beabsichtigt zu heiraten,<br />

kam er zu mir, um mir zu gratulieren.<br />

Ich musste ihm dann sagen,<br />

dass ich nicht die Auserwählte<br />

bin. Arthur kam daraufhin<br />

zu mir nach Hause, ging vor<br />

mir auf die Knie und sagte, dass<br />

er die Elfriede eigentlich gar<br />

nicht heiraten wolle, sondern<br />

mich. Doch ich entgegnete, dass<br />

ich einem Kind nicht seinen Vater<br />

nehme.<br />

Dieses schlimme Erlebnis hat<br />

mich erstmal so geprägt, dass<br />

ich lange Zeit von Männern<br />

nichts mehr wissen wollte.<br />

(erzählt von Edith Ilin,<br />

aufgeschrieben von<br />

Ursula Walter, Sozialer Dienst)<br />

SENIORENRESIDENZ<br />

GOLDENE PFORTE<br />

Ich war 25 Jahre, als ich meiner<br />

ersten und einzigen Liebe begegnet<br />

bin – es war zugleich ein<br />

trauriger Anlass. Meine erste<br />

große Liebe traf ich auf einer Beerdigung.<br />

Ein guter Bekannter<br />

von mir, war der beste Freund<br />

meines späteren Mannes Reinhard.<br />

Wir zwei hatten an diesem<br />

Tag einen netten Menschen<br />

verloren. War es Schicksal, Bestimmung<br />

oder mehr? An diesem<br />

Ort trafen sich unsere Blicke.<br />

Heute weiß ich, es war viel,<br />

viel mehr. Nach der Beerdigung<br />

gingen alle jungen Leute gemeinsam<br />

nach Hause. Und auf<br />

diesem Nachhauseweg gab es<br />

intensive Gespräche. Von Anfang<br />

an ging ich neben meinem<br />

späteren Mann Reinhard, obwohl<br />

wir uns zuvor nicht kannten.<br />

Es war dennoch eine Vertrautheit<br />

und ein Verstehen da,<br />

das man nicht in Worte fassen<br />

kann – und so etwas nenne ich<br />

Liebe. Von diesem Tag an, besuchte<br />

mich Reinhard jeden Tag<br />

in Würm und kein Weg war ihm<br />

zu weit. Zu dieser Zeit gab es<br />

auch noch die „Sperrstunde“.<br />

Dies war ein Grund, aber kein<br />

Hindernis. Einige Monate später<br />

stellte mich mein Reinhard<br />

seiner Familie vor und mir fiel<br />

das Herz in die Hosentasche.<br />

Aber ich wurde sehr herzlich<br />

aufgenommen und eine böse<br />

Schwiegermutter habe ich nie<br />

kennengelernt. Wir waren erst<br />

ein Jahr zusammen, als wir dann<br />

1947 geheiratet haben. Entgegen<br />

allem Dorfklatsch war kein<br />

Baby unterwegs und ich habe<br />

ganz in Weiß mit einem Blumenstrauß<br />

geheiratet. Die ganze<br />

Hochzeit spielte sich in der<br />

Wohnung ab. Dadurch war es<br />

anders, aber sehr schön.<br />

Als sich unser erstes Kind angekündigt<br />

hat, freute sich meine<br />

Schwiegermutter sehr. Da ich ohne<br />

Eltern aufgewachsen bin, war<br />

diese Freude meiner Schwiegereltern,<br />

etwas ganz besonderes<br />

für mich.<br />

Mein Mann und ich haben unser<br />

Leben gemeinsam gemeistert<br />

– gelebt, gelitten und geliebt<br />

– mit allen Höhen und Tiefen.<br />

Mit unseren beiden Töchtern und<br />

Enkelkindern haben wir den<br />

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26<br />

Himmel auf Erden erleben dürfen.<br />

Gab es mal Gewitterwolken am Ehehimmel,<br />

sagte mein Mann liebevoll<br />

zu mir: „Sei doch wieder gut mit mir,<br />

mein kleines Beißzängle.“ Nach 40<br />

Ehejahren habe ich meinen Mann<br />

auf seinem letzten Weg begleitet<br />

und wir waren wieder an dem Ort,<br />

an dem alles begann. Aber in meinem<br />

Herzen wird es nie enden.<br />

Geschrieben von Frau Else Hess<br />

JOHANNESHAUS ÖSCHELBRONN<br />

Im Kindergarten<br />

Ja, da ging ich also schon einige Zeit<br />

in den Kindergarten, und dann kam<br />

mein vierter Geburtstag: Als wir Kinder<br />

alle versammelt waren, sagte die<br />

Kindergärtnerin: „Heute hat Veerle<br />

Geburtstag; vier Jahre ist sie geworden,<br />

da ist sie schon ganz groß!”<br />

Ich sprang auf und<br />

schaute zum ersten<br />

Mal in meinem<br />

Leben bewusst<br />

an mir<br />

herunter,und<br />

das war doch<br />

ein ganz schöner<br />

Abstand, so<br />

bis zu meinen Füßen!<br />

So sagte ich voller<br />

Überzeugung und laut: „Seht, wieviel<br />

ich gewachsen bin!”, fest glaubend,<br />

in der Nacht sei dies geschehen.<br />

Diese Entdeckung, groß zu sein,<br />

war wie ein Blitz von etwas, das so<br />

neu und einschneidend war, dass<br />

ich mich heute noch dastehen und<br />

staunen sehen kann.<br />

Und es war nicht lange danach,<br />

dass sich ein weiteres, unvergessliches<br />

Ereignis zutrug: die erste große<br />

Liebe meines Lebens außerhalb<br />

unseres liebenswerten Familienumkreises.<br />

Bisher hatte sich für mein Bewusstsein<br />

aus der gemischten Gruppe<br />

im Kindergarten noch kein Kind<br />

hervorgehoben. Da geschah es,<br />

dass – aus welchen Gründen auch<br />

immer – die Kindergärtnerin uns Pra-<br />

linen mitgebracht hatte, die in schönem,<br />

bunten, Gold- und Silberpapier<br />

eingewickelt waren, das ich eigentlich<br />

aufbewahren wollte. Aber bis<br />

zur Pause im Garten hatte ich es zu<br />

einem silber-gold-farbenen Kügelchen<br />

zusammengeknüllt. Ich war jetzt<br />

eine Prinzessin, die mit einem kostbaren<br />

Juwel spielte. Ich warf es hoch<br />

und fing es wieder auf. Da entsprang<br />

es plötzlich, flog in ein Beet und war<br />

zwischen Sommerblumen und Unkraut<br />

unauffindbar.<br />

Die Prinzessin muss ziemlich betroffen<br />

ausgesehen haben. Jedenfalls<br />

war auf einmal ein Junge neben mir:<br />

Valère, ein stilles Kind, das mir nie<br />

aufgefallen war. Er erkundigte sich<br />

teilnahmsvoll, was denn passiert sei.<br />

„Ich habe mein schönes Juwel verloren!”<br />

Da sagte Valère nicht etwa<br />

„Du spinnst wohl!”, sondern „Ich helfe<br />

dir suchen”. Doch<br />

alles war vergeblich.<br />

Das Kügelchen<br />

blieb<br />

verschwunden.<br />

Da pflückte er<br />

ein Goldlack-<br />

Zweiglein für<br />

mich, setzte sich<br />

neben mich und legte<br />

den Arm tröstend und<br />

beschützend um meine Schultern.<br />

Mich durchströmte ein unbeschreibliches<br />

Glücksgefühl. Selbstverständlich<br />

hätte ich es damals weder erklären<br />

noch analysieren können,<br />

aber für mein Empfinden trug er die<br />

strahlendste Ritterrüstung, war mir<br />

bekannt und vertraut, ein Teil der<br />

Märchenwelt, in der ich damals<br />

mehr zu Hause war als im Alltag. So<br />

sehe ich es im Rückblick. Er war nicht<br />

einfach jemand, der aus der Anonymität<br />

zur Person geworden war,<br />

sondern DIE Person – mein Prinz,<br />

Bruder meiner Seele.<br />

Noch jetzt habe ich jenes erste Erleben<br />

eines Sich-Verstehens, Sich-Verbunden-Fühlens<br />

klar und beglückend<br />

vor Augen.<br />

Meine erste<br />

Und er, was hat er empfunden? Keine<br />

Ahnung. Es war dann auch absolut<br />

nicht so, dass wir nachher uns<br />

besonders um einander gekümmert<br />

hätten. Da war kein Wunsch nach<br />

Bestätigung oder Wiederholung,<br />

kein Besitzanspruch oder Besitzbedürfnis.<br />

Als wir später in die “große<br />

Schule” kamen, er in eine für Jungen,<br />

ich in eine für Mädchen, verloren<br />

wir uns ganz aus den Augen.<br />

Aber Goldlack-Duft ruft mir noch jedes<br />

Mal diesen verzauberten Augenblick<br />

in Erinnerung.<br />

Lieber Valère, wie sehr hoffe ich,<br />

dass dir ein schönes Leben beschieden<br />

wurde, in dem du noch viele<br />

Menschen mit deiner zarten Einfuhlungsgabe<br />

glucklich machen durftest,<br />

und dir selbst viel Liebe zuströmte.<br />

Veerle von Wedemeyer<br />

HAUS MAIHÄLDEN<br />

Frau B., eine Bewohnerin unseres<br />

Hauses erinnert sich an die Geschichte<br />

ihrer ersten Liebe.<br />

„Es war Ende der 50er Jahre in<br />

Steinsfurt, ich war 21 Jahre alt, als<br />

mir meine erste große Liebe über<br />

den Weg lief. Irgendwie war an diesem<br />

Tag alles anders…<br />

Es war Sonntag und ich war mit meiner<br />

Freundin unterwegs, mit der ich<br />

schließlich in einem netten Café landete.<br />

Plötzlich ging die Türe auf und<br />

zwei Männer kamen herein. Einer<br />

davon war „ein auffallend schöner<br />

Mann“, gepflegt und mit südländischem<br />

Aussehen. Die beiden Männer<br />

setzten sich an einen Tisch und<br />

meine Freundin bemerkte, dass eben<br />

dieser schöne Mann immer in Richtung<br />

unseres Tisches blickte. Als wir<br />

später aufbrachen und das Café verließen,<br />

kam es zum Blickkontakt zwischen<br />

mir und dem Mann und wir<br />

lächelten uns beide an. Ein bewegender<br />

Augenblick! Danach aber<br />

ging wieder jeder seines eigenen<br />

Weges. Ca. drei Wochen später


große Liebe...<br />

(war es Zufall oder Schicksal?) stand<br />

ich in Steinsfurt vor einem Schaufenster,<br />

als ich plötzlich von hinten<br />

angesprochen wurde. Vor mir stand<br />

der hübsche Mann (Herr X.) aus<br />

dem Café. Wie sich herausstellte,<br />

war er Franzose, studierte Medizin<br />

in Heidelberg und hatte eine Unterkunft<br />

in Steinsfurt. Seine Höflichkeit<br />

und seine guten Manieren gefielen<br />

mir sofort. Mein Herz fing an zu pochen,<br />

als er mich fragte, ob ich mich<br />

einmal mit ihm verabreden würde.<br />

So sehr ich von seinem Charme und<br />

seiner Persönlichkeit angetan war,<br />

so sehr war ich auch zwiespältig,<br />

was ich tun sollte. Ich musste an meinen<br />

Vater denken, den ich sehr<br />

mochte und zu dem ich ein sehr inniges<br />

Verhältnis hatte (meine Mutter<br />

war schon gestorben und ich lebte<br />

mit meinem Vater und meiner Oma<br />

in einem Haus). Ich vermutete, dass<br />

mein Vater etwas gegen die Freundschaft<br />

haben könne, da auch klar<br />

war, dass Herr X. nach seinem Studium<br />

wieder nach Frankreich zurückgehen<br />

und die Praxis seines<br />

Vaters übernehmen würde. Also<br />

blieb es vorerst beim Adressenaustausch<br />

und wir gingen auseinander,<br />

um alles dem Zufall zu überlassen…<br />

Einige Zeit später, an einem Sonntagnachmittag,<br />

wollte ich etwas mit<br />

meiner Freundin unternehmen. Ich<br />

trat gerade aus der Haustüre, als ich<br />

Herrn X. vor dem Haus umherlaufen<br />

sah. Ich verspürte ein Kribbeln und<br />

freute mich sehr, als ich ihn sah,<br />

aber ich klärte ihn auf, dass ich<br />

schon etwas mit meiner Freundin<br />

ausgemacht habe. Herrn X. schien<br />

das nicht zu stören und er schlug<br />

vor, man könne ja zu dritt etwas unternehmen.<br />

Also gingen wir gemeinsam<br />

im „Elsenzpark“ spazieren,<br />

und es war ein sehr schöner<br />

Nachmittag. Danach trafen wir uns<br />

immer wieder, gingen ins Café, spazieren<br />

oder auch nach Sinsheim. Ich<br />

war sehr verliebt, aber mein Vater<br />

war nicht wirklich einverstanden mit<br />

der Beziehung. Er verbat mir den<br />

Kontakt nicht, machte sich aber Sorgen<br />

wegen der Rückkehr des Franzosen<br />

und konnte generell schwer


28<br />

loslassen. Meine Oma verteidigte<br />

unsere Beziehung eher und lud<br />

Herrn X. manchmal sonntags zum<br />

Mittagessen ein.<br />

Als das Ende des Studiums näher<br />

rückte und die Heimkehr von Herrn<br />

X. nach Frankreich bevorstand, traf<br />

ich eine schwere Entscheidung. Ich<br />

trennte mich schweren Herzens von<br />

Herrn X., da ich meinen Vater nicht<br />

weiter verletzen wollte. Ich litt anfangs<br />

sehr stark unter der Trennung<br />

und konnte mich lange danach keinem<br />

anderen Mann zuwenden.<br />

1965 schließlich lernte ich meinen<br />

zukünftigen Ehemann kennen und<br />

lieben, heiratete ihn 1968 und bald<br />

darauf kam unsere gemeinsame<br />

Tochter zur Welt. Bis 1995, als mein<br />

Ehemann verstarb, führten wir eine<br />

glückliche und zufriedene Ehe.“<br />

HAUS SCHAUINSLAND<br />

Erzählt von Frau Gertrud Seitenspinner,<br />

98 Jahre, Haus Schauinsland<br />

Dillweißenstein:<br />

„Früher, als ich noch ein Kind war,<br />

wollte ich als Tänzerin durchstarten.<br />

Ich hatte das Glück eine Ausbildung<br />

zu erhalten, die mich binnen 5 Jahren<br />

zur Tänzerin im <strong>Stadt</strong>theater<br />

Karlsruhe formte. Mit 21 hatte ich<br />

dann mein Ziel erreicht.<br />

Eines war mir zu diesem Zeitpunkt<br />

ganz klar: Ich war nicht die Einzige<br />

auf diesem Gebiet! Den<br />

Wunsch, zur Elite zu gehören,<br />

hatten noch mehr<br />

junge Frauen. Es hat<br />

mich sehr viel Kraft gekostet,<br />

mein großes<br />

Ziel, eine hervorragende<br />

Tänzerin zu sein, zu<br />

erreichen. Intensives Training<br />

bildete mein Tagesprogramm.<br />

Doch was das Ganze erträglicher<br />

machte, war, dass es an unserem<br />

<strong>Stadt</strong>theater auch viele Schauspieler<br />

gab. Mein Herz eroberte ein<br />

Charakterschauspieler aus Bayern<br />

Meine erste große Liebe...<br />

mit den Namen Karl-Matthias. Das<br />

war ein Mann, wie es ihn nur im Bilderbuch<br />

gibt. Sein Aussehen, sein<br />

Charme und seine liebenswürdige<br />

Art haben ihn weit von anderen<br />

Schauspielkollegen unterschieden.<br />

Aber ich wusste auch, dass er ein<br />

großer Mädchenschwarm war und<br />

sehr, sehr beliebt. Deshalb habe ich<br />

mich auch auf Distanz gehalten. Unsere<br />

Blicke trafen sich zwar bei gemeinsamen<br />

Proben, doch eine gewisse<br />

Distanz, aber auch der Respekt<br />

zwischen uns blieben.<br />

Nach jedem aufgeführten Stück gab<br />

es für die Künstler, vom Tänzer bis<br />

zum Schauspieler, immer eine primäre<br />

Feier. Dort haben wir uns gegenseitig<br />

Mut gemacht und alles besprochen,<br />

was unsere gemeinsame<br />

Arbeit im <strong>Stadt</strong>theater betraf. Diese<br />

Feiern fanden immer in dem Weinlokal<br />

„Zur Gifthütte“ in Karlsruhe<br />

statt. Das war unser Künstlertreffpunkt.<br />

Ja und wegen des Namens<br />

können Sie jetzt denken, was Sie<br />

wollen!<br />

Ich werde den Tag in meinen Leben<br />

nicht vergessen: Es war im Jahr<br />

1935, als wir uns noch vor der Aufführung<br />

mit gemeinsamen Proben<br />

zum Stück „Faust Teil II“ und auch<br />

nach der durchweg gelungenen Aufführung<br />

in der Gifthütte trafen. Erst<br />

bei dem Stück „Faust“ Teil II kamen<br />

wir uns näher und die Liebe entfachte<br />

sich wie ein Feuer. Johann<br />

Wolfgang Goethe<br />

hätte gesagt: „Aus einer<br />

Glut wird mit viel Leidenschaft<br />

ein großes<br />

Feuer!“<br />

Leider hatte ich das<br />

Pech, dass die Chemie<br />

zwischen meiner Tanzlehrerin<br />

und mir überhaupt<br />

nicht passte. Ich hatte die Wahl,<br />

psychisch unterzugehen oder das<br />

Theater unter der Führung dieser<br />

Tanzlehrerin zu verlassen. Ich wählte<br />

das Letztere und bekam ein Stellenangebot<br />

in Frankfurt.<br />

Einige Zeit hielt noch der Briefkontakt<br />

zu meiner Jugendliebe, aber<br />

durch die Entfernung erlosch die<br />

Flamme leider immer mehr. Zwischenzeitlich<br />

hatte ich auch meinen<br />

Ehemann, ebenfalls ein Schauspieler,<br />

kennen und lieben gelernt. Später<br />

erfuhr ich, dass meine erste große<br />

Liebe ebenfalls geheiratet hatte,<br />

jedoch zu späterer Zeit Selbstmord<br />

beging. Durch die Kriegsfolgen war<br />

er nicht mehr in der Lage, seinen<br />

Schauspielberuf auszuüben. Er konnte<br />

sich auch keine Texte mehr merken.<br />

Das hat ihm sehr schwer zu<br />

schaffen gemacht.<br />

Aber eines möchte ich Ihnen noch<br />

mitteilen: Ich habe und werde ihn<br />

nie vergessen. Nachdem ich von seinem<br />

Tode erfahren habe, war ich in<br />

Karlsruhe auf dem Friedhof und habe<br />

mich von ihm in leisem Gedenken<br />

verabschiedet. Sein Bild trage<br />

ich immer noch täglich in meinem<br />

Portemonnaie. Wenn ich mal traurig<br />

bin, hole ich meine Erinnerungsbilder<br />

hervor und schaue sie<br />

mir an. Was ich dabei denke oder<br />

fühle, kann keiner, der nicht schon<br />

mal verliebt war, verstehen.<br />

Erzählt von Ruth Schneider, 84 Jahre,<br />

Haus Schauinsland Dillweißenstein:<br />

„Meine Eltern bzw. mein Vater hatte<br />

ein eigenes Geschäft. Dies war<br />

ein Umschlagplatz für Autos der Firma<br />

Daimler Benz in Karlsruhe am<br />

Weinberg. Dies liegt am Karlsruher<br />

Hafen und war Umschlagplatz für<br />

alle Handelsgüter. Jeder Handelskaufmann<br />

hatte eine gewisse Fläche,<br />

auf welcher er seine Container<br />

samt Büro platzieren konnte und<br />

seinen Handel betrieb. Bei unseren<br />

Unternehmen war ich als Bürokraft<br />

tätig, oder, wie man heute sagt, im<br />

Verwaltungsmanagement. Damals<br />

war ich 17 Jahre alt und habe das<br />

Geschäft meines Vaters unterstützt,<br />

so viel ich nur konnte. Wir reden<br />

vom Jahr 1945. Meine Generation


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30<br />

weiß, wie schwer es zu dieser Zeit<br />

war. Wir hatten damals einen Zwischenhändler<br />

der Firma Daimler-<br />

Benz in Mannheim, der von einem<br />

Mann vertreten war: Herr Schneider,<br />

28 Jahre alt. Am Anfang haben<br />

wir täglich telefoniert, natürlich<br />

alles rein dienstlich. Dann haben<br />

wir uns dienstlich getroffen. Und<br />

jetzt raten Sie einmal, wie es weiter<br />

ging? Dieser Mann war so ein<br />

gutaussehender Mann, er hatte Anstand<br />

und er war verständnisvoll.<br />

Auch zu unseren Angestellten und<br />

zu seinen Kollegen in seiner Firma<br />

war er so hilfsbereit und gut.<br />

Im Winter hat er mich dann zu Spaziergängen<br />

am Rhein eingeladen.<br />

Ich bekomme diese schönen, romantischen<br />

Bilder noch heute nicht<br />

aus meinen Kopf. Wir gingen nicht<br />

nur einmal spazieren, sondern<br />

gleich dreimal. Dann ist auf einmal<br />

mein Vater in dieser Zeit gestorben.<br />

Doch ich saß weiterhin im Büro und<br />

machte, was ich konnte. Meine<br />

Mutter war so verzweifelt. Und wer<br />

machte mir Mut? Genau dieser<br />

Mann mit seiner Hilfsbereitschaft.<br />

Mit meinen 17 Jahren stand ich nun<br />

fast allein auf der Welt und wusste<br />

nicht, wie es weitergehen sollte. Ich<br />

war schon immer eine starke Frau<br />

und suchte meinen Weg, meine Bestimmung.<br />

Und als wir im Winter<br />

am Rhein spazieren gegangen sind<br />

und er von meinen Sorgen und Problemen<br />

wusste, fragte er mich plötzlich:<br />

“Ruth, könntest du dir vorstellen,<br />

ein Leben mit mir anzufangen?“<br />

Ich war noch sehr zögerlich und<br />

wollte meine Mutter um Rat fragen.<br />

Aber diese sagte nur: „Wenn der<br />

geht, bist du selber schuld.“ Dann<br />

traf ich seine Eltern. Sein Bruder war<br />

der Bürgermeister von Maximilansau.<br />

Was für eine Familie! Die war<br />

so herzlich, so gut und so ehrlich!<br />

Ich sagte ihm, dass ich bereit bin.<br />

Mit diesem Satz war alles gesagt<br />

und wir schlossen für immer den<br />

Bund der sich Liebenden. Ich bereue<br />

keinen Schritt, nichts, und vermisse<br />

nichts in meinem Leben. Niemand<br />

weiß, wann mein Tag X<br />

kommt, an dem wir uns endlich wiedersehen.<br />

Aber wissen Sie was?<br />

Ich freue mich so sehr auf ein Wiedersehen.<br />

SR SENIOREN-RESIDENZ,<br />

HAUS BERGDORF<br />

Nun bin ich im 85. Lebensjahr und<br />

dankbar für mein „gelebtes Leben“.<br />

Wie es gewiss den meisten Erdenbürgern<br />

ergeht, hat es mir viele<br />

schöne, lebenswerte, aber auch mitunter<br />

schwere und tragische Stunden<br />

beschert.<br />

Meine sogenannte „erste Liebe“ war<br />

eine schöne, unvergeßliche „Jungmädchen<br />

schwär merei“, an die ich<br />

auch heute, nach etwa 68 Jahren immer<br />

wieder gerne zurückdenke.<br />

Nach der Bombardierung unserer<br />

Heimatstadt <strong>Pforzheim</strong> im Februar<br />

1945 ging es glück licher weise mit<br />

Riesenschritten dem Ende des<br />

schrecklichen Zweiten Weltkrieges<br />

zu. Im Brötzinger Tal war damals –<br />

vielleicht auch ein halbes Jahr zuvor,<br />

vielleicht auch schon etwas länger –<br />

ein Kriegsgefangenenlager, in dem<br />

zu diesem Zeitpunkt italienische Soldaten<br />

untergebracht waren.<br />

Neben dem damaligen italienischen<br />

Führer Benito Mussolini gab es einen<br />

Befehlshaber, der Badoglio hieß und<br />

Meine erste<br />

abtrünnig geworden war. Dieser wurde,<br />

soviel ich weiß, hingerichtet und<br />

die Offiziere und Soldaten kamen in<br />

Deutschland in Gefangenschaft. Mussolini<br />

wurde bei Kriegsende, wie<br />

man damals erzählte, an den Füßen<br />

erhängt.<br />

Für uns deutsche Bevölkerung gab es<br />

zu jener Zeit Gelegenheit, Gefangene,<br />

die sich zur Arbeit freiwillig<br />

gemeldet hatten, morgens im Lager<br />

abzuholen und am Abend wieder zurückzubringen.<br />

Alle jüngeren Männer<br />

waren ja an der Kriegsfront, viele<br />

waren gefallen, vermißt oder im<br />

fernen Rußland in Gefangenschaft.<br />

Sogar 17jährige Burschen hatte man<br />

als Kriegshelfer in der Heimat hinzugezogen.<br />

Auch 60jährige Männer<br />

setzte man ein. Da mein Papa<br />

zuvor in Rußland gefallen und mein<br />

Großvater in derselben Woche an<br />

Herz ver sagen verstorben war, standen<br />

Mutter und die ältere Schwester<br />

ohne männliche Hilfe in unserer Landwirtschaft<br />

da. Mutter hatte von der<br />

angebotenen Hilfe aus dem Lager<br />

gehört und diese Mithilfe gerne und<br />

mit Erleichterung angenommen.<br />

So kamen Aldo und Mario für einige<br />

Zeit als Helfer zu uns. Aldo war<br />

etwa 35 Jahre alt, schwarzhaarig,<br />

ruhig und fleißig. Er war verheiratet<br />

und hatte zwei oder drei Kinder und<br />

lebte eigentlich, so glaube ich, in der<br />

Toskana. Der jüngere, Mario, war<br />

blond, blauäugig, 24 Jahre alt,<br />

freundlich und hilfsbereit und verfügte<br />

über gute Manieren. Seine Eltern und<br />

drei Geschwister lebten in der Gegend<br />

von Venedig.<br />

Da der ältere Bruder unserer Mutter<br />

schon seit etwa 15 Jahren mit Familie<br />

in Mailand wohn haft und sehr zufrieden<br />

und glücklich war, sind uns<br />

Italien und einige Gebräuche seit Jahren<br />

nicht ganz unbekannt gewesen.<br />

Einige Male hatten wir dort unseren<br />

Urlaub verbracht und Land und Leute<br />

kennengelernt. Bei unserem ersten<br />

Ferienaufenthalt war ich gerade mal<br />

2 ½ Jahre alt, spielte mit einem


große Liebe...<br />

gleichaltrigen Bub, der Franko hieß.<br />

Daran kann ich mich nicht erinnern.<br />

Was ich aber noch weiß: an Weihnachten<br />

nach diesem Italien-Urlaub<br />

brachte mir das Christkind eine Puppe,<br />

es war ein kleiner Bub. Sofort<br />

taufte ich ihn Franko!<br />

Bald waren wir mit unseren beiden<br />

Helfern wie eine Familie, konnten uns<br />

deutsch-italienisch ganz gut unterhalten.<br />

Ich selber kann nicht singen,<br />

hörte aber Liedvorträge leidenschaftlich<br />

gerne. Ein echter Meister<br />

im Gesang war Mario. Wenn er<br />

abends vor Rückkehr ins Lager nach<br />

dem Abendbrot am Tisch saß, sang<br />

er italienische Lieder z. B. das Mama-Lied,<br />

mit dem Heintje vor Jahren<br />

Triumphe erntete, oder „Mia bella<br />

Napoli“ und sonstige Liebeslieder.<br />

Auf jeden Fall habe ich mich verliebt,<br />

in die zu Herzen gehenden Vorträge<br />

oder in den Sänger oder in das<br />

schöne Land Italien? Oder in alles?<br />

Mario war natürlich hocherfreut über<br />

unser überschwängliches Lob – auch<br />

Mutter hörte sehr gerne zu. In der<br />

kurzen Zeit, die wir gemeinsam verbringen<br />

konnten, entstand eine wunderbare<br />

Freundschaft. Mario fragte<br />

mich auch wiederholt, ob ich mir vorstellen<br />

könnte, mit ihm in Italien zu<br />

leben und seine Frau zu werden. Ich<br />

war zu jung, um eine so wichtige Entscheidung<br />

zu treffen. Er fragte auch<br />

Mutter, die grundsätzlich nichts gegen<br />

eine Verbin dung hatte – außer,<br />

dass es für eine solche Entscheidung<br />

viel zu früh sei.<br />

So kehrte Mario nach Italien zurück,<br />

erzählte seiner geliebten Mama von<br />

mir und meiner Familie. Eine Weile<br />

schrieben wir uns Briefe. Ich hatte eine<br />

Bekannte, Maria, eine Italienerin,<br />

die einen deutschen Soldaten geheiratet<br />

hatte, der jedoch gefallen<br />

war. Sie half mir beim Übersetzen<br />

der Briefe, die noch lange die Verbindung<br />

zwischen Mario und mir aufrecht<br />

erhielten. Ich lernte fleißig italienisch.<br />

Doch dann ging sowohl bei<br />

mir als auch bei meinem singenden<br />

Herzensbrecher Mario die Lust aus,<br />

nur durch Briefe das Zusammen gehörig<br />

keitsgefühl aufrecht zu erhalten.<br />

So trennten wir uns in Freundschaft<br />

und jeder ging seinen Lebensweg mit<br />

einem anderen Partner.<br />

Dies war meine bis heute nicht vergessene<br />

„erste Liebe“. Lore Denk


32<br />

Ich habe mir Gedanken über das<br />

Glück gemacht und denke:<br />

Das Glück<br />

Das Glück hat viele Gesichter:<br />

Gottvertrauen, Gesundheit,<br />

Zufriedenheit<br />

sind seine liebsten Geschwister.<br />

Ein guter Kamerad,<br />

der mit Dir lacht<br />

und mit Dir weint<br />

im rechten Augenblick<br />

ist ein Stückchen schon<br />

vom Glück.<br />

Erkenne das Glück im Lied,<br />

das die Nachtigall singt,<br />

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die munter zu Tale springt,<br />

an allem Schönen,<br />

welches das Leben Dir gibt,<br />

an jedem Herzen,<br />

das treu Dich liebt.<br />

Sei dankbar,<br />

wenn Du nach erholsamer Nacht<br />

am Morgen<br />

mit sehenden Augen erwachst!<br />

Freu Dich,<br />

wenn Du und die Deinen gesund!<br />

Ist das nicht zum Glücklichsein<br />

ein guter Grund?<br />

Suchst Du das Glück<br />

nur in Geld und Gut<br />

mit gierigem Blick,<br />

verweilt es nicht lange bei Dir,<br />

zieht wieder sich zurück.<br />

Suche es nicht in weiten Fernen<br />

hinter unerreichbaren Sternen!<br />

Entdecke es<br />

im eigenen Herzen Dein,<br />

dann wird es<br />

Dein unbeirrbarer Begleiter sein!<br />

Ist meine Zeit einst gekommen,<br />

gebe ich dankbar<br />

meine Seele an Gott zurück.<br />

Mein waren Freuden und Leiden<br />

und mein, ja mein<br />

war auch das Glück.<br />

Lore Denk<br />

SENIORENZENTRUM<br />

PAUL GERHARDT<br />

Zum Thema „ Erste Liebe“ kommen<br />

bei allen Interviewten nach einer Zeit<br />

des Nachdenkens (es ist ja schon so<br />

lange her) vorwiegend gute Erinnerungen<br />

auf. Dabei hat sich herausgestellt,<br />

dass bei einigen die tägliche<br />

Fahrt zur Arbeit mit der Straßenbahn<br />

als Kontaktbörse diente.<br />

Z. B. bei Fr. S., die mit 14 oder 15<br />

Jahren im Pflichtjahr einer Familie<br />

beim Putzen und Kinder Hüten half.<br />

Sie begann eine Lehre als Verkäuferin<br />

und war im 3. Lehrjahr im Modehaus<br />

Berner, als <strong>Pforzheim</strong> vor<br />

dem Kriegsende zerstört wurde. Erst<br />

nach dem Krieg konnte sie als Che-<br />

Meine erste<br />

mielaborantin ihren Traumberuf erlernen.<br />

Im Schwimmclub lernte sie<br />

einen jungen Mann kennen, der<br />

nach Amerika auswanderte. Er wollte<br />

unbedingt, dass sie mitkommt,<br />

aber sie wollte nicht und so ging das<br />

auseinander. Bei einem Geburtstag<br />

traf sie einen Mann, den sie vom Sehen<br />

kannte, sowohl aus der Straßenbahn<br />

vom gemeinsamen Arbeitsweg(<br />

mit Blickkontakt), wie auch<br />

vom Fußballplatz, den sie zusammen<br />

mit dem Vater früher besucht<br />

hatte. Bei dem Geburtstag war es<br />

nur leider so, dass sie mit einem<br />

Freund gekommen war und er mit<br />

einer Freundin. Jedenfalls endete das<br />

Fest damit, dass er sie nach Hause<br />

brachte. Die jeweiligen Partner wurden<br />

sich selbst überlassen. Auf dem<br />

Faschingsball des Fußballclubs sind<br />

sie sich näher gekommen, da hatte<br />

es also richtig „gefunkt“. Seitdem<br />

waren sie zusammen und haben<br />

1955 geheiratet, allerdings erst<br />

5 Jahre später, als sie eine 2-Zimmer-Wohnung<br />

bekamen. Mit dem<br />

Freund, mit dem sie auf den Geburtstag<br />

gegangen war, hat sie die<br />

ganzen Jahre über noch ein freundschaftliches<br />

Verhältnis gepflegt.<br />

Auch Fr. A ist mit der Straßenbahn<br />

zur Arbeit gefahren. Mit ca. 18 Jahren<br />

fing sie an, sich für „Jungs“ zu<br />

interessieren, aber „no net so arg“.<br />

Erst mit 21 Jahren hat sie heftig geguckt,<br />

aber keiner hat sie gewollt.<br />

Nach dem Krieg, auf dem Weg zur<br />

Arbeit, in der Straßenbahn fing der<br />

Blickkontakt an. Eines Tages lud er<br />

sie zum Nachtessen zu seiner Familie<br />

ein, aber sie musste zuerst ihre<br />

Mutter fragen. Diese fragte zurück:<br />

„Wie kommst du zu dem Mann?“<br />

Und Fr. A. erzählte ihr von der Straßenbahn.<br />

Ihre Mutter stimmte zu:<br />

„Aber ein Dauerzustand wird das<br />

nicht“. Als sie 27 Jahre und er 40<br />

Jahre alt war, haben sie geheiratet.<br />

Ein Jahr später kam ihre Tochter zur<br />

Welt. Als diese Tochter 15 Jahre alt


große Liebe...<br />

war, hat sie auf einer Nachtwanderung<br />

mit der Kirchengruppe „Wolfgang“<br />

kennengelernt. Dieser hatte<br />

eine Brille auf, und beim Besuch in<br />

einer Höhle hat die Tochter plötzlich<br />

zwei Augen blitzen sehen. Seitdem<br />

erzählte sie der Mutter ständig von<br />

Wolfgang. Er durfte nun jeden Sonntagabend<br />

zu den A.s zum Nachtessen<br />

kommen. Seiner Mutter gefiel<br />

das überhaupt nicht, sie sagte:<br />

„Hättsch eine gekriegt, die mehr<br />

Geld hat!“Aber das störte die jungen<br />

Leute nicht. Als die Tochter 17;5<br />

Jahre alt war, haben sie geheiratet.<br />

Fr. Ra. hat ihre erste Liebe beim Tanzen<br />

kennengelernt, sie weiß aber<br />

nicht mehr, ob es beim Tango oder<br />

beim Walzer war. Es war am frühen<br />

Abend im Palais in Karlsruhe, wo sie<br />

mit ihrer Cousine eine Tanzveranstaltung<br />

besuchte. Sie war damals<br />

18 oder 19 Jahre alt, er 25 Jahre.<br />

Zum Tanzen trug sie ein gelbes Taftkleid.<br />

Er forderte sie den ganzen<br />

Abend zum Tanzen auf. Dann wurden<br />

Treffen verabredet. Er holte sie<br />

von der Schule ab, und ganz schnell<br />

wurde klar, dass er ihr fester Freund<br />

war. Er wurde der Mutter und den<br />

Verwandten vorgestellt und 1952 feierten<br />

sie Hochzeit: sie im selbstgeschneiderten,<br />

weißen Brautkleid, er<br />

im schwarzen Anzug. Fr. Ri. begann<br />

mit 15 Jahren eine kaufmännische<br />

Lehre, später wurde sie Buchhalterin.<br />

Von den Geschäftskollegen, die<br />

in der Pause auf dem Gehweg standen,<br />

hat ihr einer besonders gut gefallen.<br />

Sie wohnte damals in der Bunsenstraße,<br />

an der er immer vorbeigehen<br />

musste auf seinem Heimweg.<br />

Fr. Ri. richtete es so ein, dass sie „zufällig“<br />

am Fenster stand und ihn sehen<br />

konnte ohne dass ihre Mutter<br />

verdacht schöpfte. Einige Zeit später<br />

auf einem Maskenball, hat sie ihn<br />

zum Tanz geholt bei der Damenwahl.<br />

„Aber was er geschwätzt hat,<br />

hat mir nicht gefallen“, und so wurde<br />

nichts aus der Liebe.<br />

SENIORENZENTRUM KELTERN<br />

Erste Geschichte: Als 16. bis 17. jähriges<br />

Mädchen hatte ich meine erste<br />

Liebe auf dem Tanzboden kennen<br />

gelernt. Vor dem Nachhause Gehen,<br />

verabredeten wir uns wieder für den<br />

nächsten Sonntag in Pfinzweiler, das<br />

nächste Wochenende in Schwann in<br />

der Gaststätte Waldhorn zum Tango-Tanzen.<br />

So ging es eine Weile.<br />

Da gab’s nur Händchen halten und<br />

Wangen streicheln und weiter nichts.<br />

Das gemütliche Seniorenpflegeheim<br />

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Wir verstehen Pflege und Betreuung in erster Linie ganzheitlich,<br />

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„Die erste große Liebe wurde nicht<br />

mein Ehemann“, erzählte mir die Bewohnerin.<br />

Weiter wollte sie nichts<br />

mehr erzählen und schmunzelte nur.<br />

„Ich muss mir schließlich meine Erinnerungen<br />

bewahren“, sagte sie lächelnd.<br />

Zweite Geschichte: Meine erste Liebe<br />

kam nicht mehr aus dem Krieg<br />

zurück. Als er nach seinem letzten<br />

Heimaturlaub wieder einrücken<br />

musste, begleitete ich ihn zum Bahnhof<br />

in <strong>Pforzheim</strong>. Das war mir gut<br />

möglich, da ich selbst in <strong>Pforzheim</strong><br />

arbeitete. Auf dem Bahnhof war sehr<br />

viel los; viele Soldaten mussten wieder<br />

zurück an die Front.<br />

Wir haben uns verabschiedet; ich<br />

blieb stehen und habe gewinkt, bis<br />

der Zug nicht mehr zu sehen war.<br />

Natürlich hofften wir auf ein Wiedersehen<br />

und eine gemeinsame Zukunft<br />

nach dem Krieg. Leider ging<br />

dieser Wunsch jedoch nicht in Erfüllung.<br />

Er ist gefallen und kehrte<br />

nicht mehr heim. Ich war sehr traurig<br />

und habe viel geweint. Einige<br />

Jahre später habe ich eine neue Liebe<br />

gefunden und diese „zweite Liebe“<br />

habe ich dann geheiratet. Wir<br />

sind ein Paar bis heute und inzwischen<br />

haben wir sogar schon diamantene<br />

Hochzeit gefeiert.<br />

Aufgezeichnet von Simone Frölich<br />

und Ilona Daiminger<br />

Singen kennt kein Alter!<br />

Um das Singen mit älteren Menschen<br />

zu intensivieren, haben<br />

sich zu „Singen kennt kein Alter“<br />

Partner aus der Altenpflege und<br />

Kirchenmusik, aus Wirtschaft<br />

und Kultur zusammengefunden.<br />

Es werden zu diesem Thema<br />

zahlreiche Weiterbildungsreihen<br />

und Veranstaltungen angeboten,<br />

insbesondere professionellen Betreuern<br />

älterer Menschen in Pflege-<br />

und Seniorenheimen sowie<br />

in der ambulanten Pflege, Rüst-<br />

Meine erste große Liebe...<br />

zeug und Materialien an die<br />

Hand zu geben.<br />

„Als wir gemeinsam mit dem<br />

SWR im Jahre 2009 das Wiegenlieder-Projekt<br />

aus der Taufe<br />

gehoben haben wussten wir<br />

nicht, dass diese Initiative bundesweit<br />

Beachtung finden würde.<br />

Das Projekt sollte das Singen<br />

mit Kindern fördern und hat<br />

offensichtlich bei vielen Menschen<br />

einen Nerv getroffen.<br />

Das Wiegenliederprojekt rich-<br />

HAUS HECKENGÄU<br />

Für viele der jetzigen Generation<br />

Pflegeheimbewohner fiel die erste<br />

Liebe in die Zeit des Zweiten Weltkriegs.<br />

Hier einige Erfahrungen:<br />

Frau L. hatte ihre erste Liebe bereits<br />

in der Schule kennengelernt. Er<br />

schrieb immer bei ihr ab. Später war<br />

er Pilot und ist im Krieg über Russland<br />

abgestürzt oder abgeschossen<br />

worden, mehr hat sie leider nicht erfahren<br />

können.<br />

Frau H. hat ihren zukünftigen Mann<br />

kennengelernt, als sie gemeinsam<br />

mit Chor und Orchester probten. Sie<br />

sang sehr gut, und er spielte im Orchester<br />

und studierte damals Musik.<br />

Da kamen sie sich näher, auch bei<br />

einem gemeinsamen Ausflug auf die<br />

Schwäbische Alb. Mitten im Krieg<br />

war dann Hochzeit. Da gab es die<br />

Schwierigkeit, Butter zu sammeln,<br />

damit Kuchen gebacken werden<br />

konnte. Bis genügend Butter beisammen<br />

war, musste sie mit Eis gekühlt<br />

werden. Es gab Kirschkuchen,<br />

Apfelkuchen und noch vieles mehr.<br />

Die Bewohnerin war sehr froh, dass<br />

am Tag der Hochzeit kein Fliegeralarm<br />

war und auch nicht tags darauf.<br />

Die Bewohnerin hat sogar ein<br />

Gedicht darüber verfasst mit dem Titel<br />

„Der Frühling unserer Liebe und<br />

der Krieg“ und bedauert, dass sie<br />

es verloren hat.<br />

tete sich an junge Familien.<br />

Überraschend war daher die<br />

Fülle von Zuschriften, die wir<br />

grade von älteren Menschen zu<br />

diesem Liederbuch bekamen.<br />

Viele haben begeistert und oft<br />

gerührt darauf reagiert. Wiegenlieder<br />

stellen oft erst die Berührung<br />

eines Neugeborenen<br />

mit der Musik dar, sie prägen<br />

auf sehr positive Weise. Als vor<br />

zwei Jahren die Kölner Caritas<br />

auf uns zukam, um ein Projekt<br />

für das Singen mit älteren Menschen<br />

zu initiieren, musste ich<br />

immer wieder an die Zuschrif-<br />

Frau H.s Familie hatte ein eigenes<br />

Restaurant im Schwarzwald. Jeden<br />

Nachmittag kam eine Gruppe von<br />

Schülern vorbei, die kurz vor dem<br />

Abitur standen, und vertrieb sich die<br />

Zeit dort.<br />

In dieser Runde war einer, der ihr<br />

sofort ins Auge stach: Er war groß,<br />

blond und hatte wunderschöne<br />

blaue Augen. Anfangs warf man<br />

sich nur Blicke zu, aber nach einer<br />

Weile wollten sie sich auch ungestört<br />

treffen. Deshalb gingen sie gemeinsam<br />

zum Heidelbeerpflücken<br />

in den Wald. Die Mama wusste Bescheid<br />

und war einverstanden mit<br />

der Wahl ihrer Tochter. Leider konnten<br />

sie ihr junges Glück nicht lange<br />

genießen, weil der junge Mann zum<br />

Kriegsdienst eingezogen wurde.<br />

Nicht einmal die Schule konnte er<br />

beenden und sein Abitur machen.<br />

Sie schrieben sich eine Weile die<br />

schönsten Liebesbriefe, aber irgend -<br />

wann in den Kriegswirren brach der<br />

Kontakt doch ab. Die Bewohnerin<br />

heiratete dann einen anderen Mann<br />

und erfuhr erst später von ihrer Mutter,<br />

dass ihr ehemaliger Freund doch<br />

tatsächlich kurz bei der Hochzeit da<br />

war. Die Erinnerung an diese erste<br />

Liebe ist noch immer sehr lebendig;<br />

wenn sie daran denkt, kommt es ihr<br />

vor, als sei es erst gestern geschehen.<br />

Maria Mayer<br />

ten denken. Eine Frau hat in<br />

einem Brief an das Wiegenlieder-Projektbüro<br />

von ihrem Mann<br />

berichtet, der sie nicht mehr erkennen<br />

könne, mit den einfachsten<br />

Verrichtungen des Lebens<br />

nicht mehr zurechtkomme und<br />

auch nicht mehr spräche, bei<br />

den alten Wiegenliedern aber<br />

alle Strophen mühelos mitsingen<br />

kann. Mehr noch, er zeigt dabei<br />

eine Rührung, wie sonst<br />

kaum in seinem Leben.“<br />

Auszug aus einem Bericht von Dr.<br />

Johannes Graulich, Arzt und Geschäftsführer<br />

des Carus-Verlags Stuttgart.


Die nächste Pflegereform bringt<br />

Verbesserungen für die Häusliche Pflege<br />

Kein Gesetzeswerk wurde seit seinem<br />

Bestehen so oft geändert und<br />

weiter entwickelt wie die Pflegeversicherung.<br />

Und auch jetzt ist schon<br />

klar, dass die nächste Änderung<br />

kommt: der schon fertige neue Pflegebedürftigkeitsbegriff,<br />

der die Einstufung<br />

besser an die Lebenswelt und<br />

an die Bedürfnisse der oft auch dementen<br />

Pflegebedürftigen anpassen<br />

soll, ist zwar schon fertig entwickelt,<br />

wird aber erst später umgesetzt. In<br />

der Übergangszeit gibt es aber schon<br />

weitere Verbesserungen für insbesonders<br />

demente Pflegebedürftige.<br />

Das Gesetz ist zwar formal noch<br />

nicht verabschiedet, aber zum Januar<br />

werden die Änderungen in<br />

Kraft treten. Das sind die wichtigsten<br />

Verbesserungen, die die Versorgung<br />

zuhause betreffen, in Kürze:<br />

• Die Beratung schon am Anfang<br />

wird verbessert: Wenn man einen<br />

Einstufungsantrag stellt, erhält man<br />

nun von der Pflegekasse einen Beratungstermin<br />

oder einen Gutschein<br />

für eine Beratungsstelle. Dieser<br />

Termin soll in den ersten 14 Tagen<br />

stattfinden, kann aber auch<br />

verschoben werden. So will der<br />

Gesetzgeber erreichen, dass<br />

gleich zu Beginn alle Antragssteller<br />

umfassend beraten werden.<br />

• Die Pflegeeinstufung muss so<br />

schnell erfolgen, dass die Pflegekassen<br />

das Ergebnis innerhalb von<br />

5 Wochen mitteilen können. Hat<br />

der zuständige Medizinische<br />

Dienst der Krankenversicherung<br />

(MDK) nicht innerhalb von 4 Wochen<br />

eine Begutachtung durchgeführt,<br />

muss die Pflegekasse dem<br />

Versicherten andere Gutachter<br />

nennen, die dann die Begutachtung<br />

übernehmen können. Denn<br />

wenn die Pflegekasse das Ergebnis<br />

der Einstufung nicht innerhalb<br />

von 5 Wochen mitteilen kann, soll<br />

sie ein Strafgeld von 70 € pro<br />

Woche Verzug an den Versicherten<br />

zahlen.<br />

• Wenn eine Pflegeperson mehrere<br />

Angehörige oder Pflegebedürftige<br />

versorgt, können diese Zeiten<br />

für die Berücksichtigung bei Rentenleistungen<br />

der Pflegeversicherung<br />

zusammen gefasst werden.<br />

• Ambulante Wohngemeinschaften<br />

bekommen nun zusätzliche Leistungen:<br />

Pflegebedürftige in Wohngemeinschaften<br />

erhalten pro Monat<br />

200 € für die Finanzierung<br />

sogenannter Präsenzkräfte, die in<br />

der Regel rund um die Uhr da<br />

sind. Auch gibt es verbesserte<br />

Möglichkeiten der Finanzierung<br />

von Umbaumaßnahmen in Wohngemeinschaften<br />

sowie eine Anschubfinanzierung<br />

für Umbaumaßnahmen<br />

bei neu zu gründenden<br />

Wohngemeinschaften.<br />

• Wenn Leistungen der Verhinderungspflege<br />

oder der stationären<br />

Kurzzeitpflege genutzt werden,<br />

wird das vorhandene Pflegegeld<br />

nun nicht mehr komplett gekürzt,<br />

sondern zu 50% weiter<br />

gezahlt.<br />

• Es wird als neue Leistungsart<br />

die „Häusliche Betreuung“<br />

eingeführt. Nun können<br />

alle Pflegebedürftigen<br />

nicht nur Grundpflege und<br />

Hauswirtschaftliche Leistungen<br />

vom Pflegedienst abrufen,<br />

sondern auch Häusliche<br />

Betreuung. Diese Leistung<br />

kann beispielsweise genutzt<br />

werden für Spaziergänge,<br />

für die Betreuung oder auch<br />

für gemeinsame Spiele oder<br />

Aktivitäten. Voraussetzung<br />

ist allerdings, das Grundpflege<br />

und Hauswirtschaft<br />

sicher gestellt ist.<br />

• Alle Personen mit erheblich<br />

eingeschränkter Alltagskompetenz<br />

erhalten nun erstmals<br />

erhöhte Sach- oder<br />

Geldleistungen. Daneben<br />

bleibt der schon bestehende<br />

Anspruch auf Besondere Be-<br />

SPPS <strong>Pforzheim</strong> informiert:<br />

treuung nach § 45b (also die 100<br />

bzw. 200 € pro Monat) weiterhin<br />

bestehen.<br />

Diese Änderungen, die voraussichtlich<br />

2013 in Kraft treten, bieten gerade<br />

den Pflegebedürftigen und ihren<br />

Angehörigen neue bzw. erweitere<br />

Leistungen, die die Häusliche<br />

Versorgung ein Stückchen leichter<br />

machen können.<br />

Wenn das Gesetz in Kraft tritt – spätestens<br />

zum 1.1.2013 – werden die<br />

Pflegekassen alle Versicherten über<br />

die neuen Leistungen informieren.<br />

Schon jetzt hat das Bundesministerium<br />

für Gesundheit viele Informationen<br />

auf seiner Homepage ver -<br />

öffentlicht (www.bmg.bund.de/<br />

pflege.html).<br />

Bei Fragen können Sie uns auch gern<br />

ansprechen, aktuelle Infos auch auf<br />

www.sp-ps.de.<br />

Susanne Pletowski<br />

vom Pflegedienst SPPS.


Im Obergeschoss des Walter-Rittmann-Hauses(Gemeinschaftshaus)<br />

unserer Seniorenresidenz ist<br />

ein neues Wohnprofil für zwei<br />

Wohngruppen entstanden – eine<br />

zukunftsweisende und bereits bewährte<br />

Wohnform.<br />

Je sieben Einzelzimmer, zum Teil mit Balkon,<br />

gruppieren sich um einen großen<br />

Gemeinschaftsraum mit einer Küche,<br />

einem kleinen Nebenraum für Spezialaktivi<br />

täten und einer Dachterrasse.<br />

Warum diese neue Wohnform?<br />

Mediziner und Gerontologen predigen<br />

es seit Jahren in Vorträgen, Büchern, Fernsehsendungen,<br />

Zeitungen etc. Einsamkeit<br />

macht alt, krank, trübt den Geist, verdunkelt<br />

das Gemüt, verhärtet die Seele.<br />

Gerade die aktivierende Wirkung durch<br />

enioren<br />

Residenz „Bergdorf“<br />

Büchenbronn<br />

Unsere Angebote im Überblick:<br />

• exponierte Lage<br />

• Kombination aus Pflegeheim<br />

und Betreutem Wohnen<br />

• vollstationäre Dauer- u. Kurzzeitpflege<br />

• qualifiziertes Fachpersonal<br />

• Tag- und Nacht-Präsenz<br />

• Großzügige Gemeinschaftsräume<br />

• Therapie- und Multifunktionsräume<br />

• Dachgarten/Wintergarten<br />

• Frischkost aus eigener Küche<br />

• Schonkost/Diabetikerkost/Vegetarisch<br />

• Fahrdienst/mobiler Hilfsdienst<br />

• Wäscherei im Haus<br />

• Wohlfühlklima und vieles mehr<br />

Rufen Sie uns an,<br />

wir beraten Sie gern<br />

Begegnungen mit anderen Menschen,<br />

durch gemeinsames Tun, durch den Gedankenaustausch<br />

erhält die Lebendigkeit<br />

und Elastizität, die mit zu nehmendem<br />

Alter ihren wesentlichen Anteil zum Erhalt<br />

eines lebensbewussten Alterns beitragen.<br />

Wir wissen dies und haben als<br />

erste Seniorenresidenz in <strong>Pforzheim</strong> diese<br />

Möglichkeit integriert, die in anderen<br />

Ländern längst zu den bewährten und<br />

beliebten Wohnmodellen gehört.<br />

Oft hören wir bei der Besichtigung dieses<br />

Angebotes die ablehnende Bemerkung:<br />

„Ach nein, ich möchte lieber allein<br />

bleiben“. Hierbei wird offensichtlich vergessen,<br />

dass man ja mit seinem Einzelzimmer,<br />

das zu diesem Wohnprojekt gehört,<br />

stets die Möglichkeit hat, sich zu<br />

jeder Zeit zurück zu ziehen.<br />

Die Statistik zeigt uns, dass wir heute im<br />

Schnitt 6 Jahre älter werden als unsere<br />

Eltern. Es ist ein Geschenk an unser Leben,<br />

das wir dankbar annehmen und sinnvoll<br />

gestalten sollten. Die Geselligkeit pflegen,<br />

sich mit anderen Menschen auszutauschen,<br />

sich gegen seitig zuzu hören, miteinander<br />

Freude zu ha ben, Freude zu schenken und<br />

anzunehmen, gehört zum Leben ebenso,<br />

wie das mit sich Leben und in sich Ruhen.<br />

All dies sind Gründe, die für uns wichtig<br />

waren, dieses neue Wohnmodell in unsere<br />

Senioren Residenz zu integrieren. Die<br />

vorliegenden Erfahrungswerte beweisen<br />

uns, dass hier eine Wohnform zur Verfügung<br />

steht, die richtungsweisend ist für<br />

ein lebendiges, anregendes und aktives<br />

Miteinander unter dem Dach einer alters -<br />

gerechten Betreuung und Versorgung.<br />

Wohngemeinschaft Walter-Rittmann-Haus<br />

Senioren-Residenz Bergdorf, Büchenbronn<br />

1. Beispiel:<br />

1-Zimmer-Appartement 39,30 m2 €/Monat<br />

Kaltmiete 360,00<br />

Nebenkosten 140,00<br />

Verpflegung pro Tag € 8,55 260,00<br />

Reinigung per m2 € 1,15 45,00<br />

Hausnotruf 20,00<br />

Betreuungspauschale 70,00<br />

Gesamt 895,00<br />

2. Beispiel:<br />

1-Zimmer Appartement mit Südbalkon 52,00 m2 €/Monat<br />

Kaltmiete 450,00<br />

Nebenkosten 160,00<br />

Verpflegung pro Tag € 8,55 260,00<br />

Reinigung per m2 € 1,15 60,00<br />

Hausnotruf 20,00<br />

Betreuungspauschale 70,00<br />

Gesamt 1.020,00<br />

SR Senioren-Residenz GmbH · Siedlungstraße 48 · 75180 <strong>Pforzheim</strong> ·


enioren<br />

Residenz „Nagoldblick“<br />

Huchenfeld<br />

Im letzten Jahr wurde die neue<br />

Senioren-Residenz Haus Nagoldblick<br />

in <strong>Pforzheim</strong>-Huchenfeld ihrer Bestimmung<br />

übergeben. Die Akzeptanz<br />

unserer Einrichtung ist sehr groß und<br />

alle haben sich gut eingelebt. Dies<br />

motiviert uns in dem Wirken für unsere<br />

Bewohner.<br />

Das Pflegehaus bietet auf zwei Wohnbereichen,<br />

die unter dem Motto „bekannte<br />

Gebäude und Gegenden des <strong>Enzkreis</strong>es“<br />

und „<strong>Pforzheim</strong>er Schmuck“ stehen, 36 Pflegeplätze.<br />

Alle 30 Zimmer haben eine Nasszelle,<br />

von denen ein Teil als rollstuhlfahrergerecht<br />

ausgelegt ist. Das Erdgeschoss, über<br />

eine Terrasse mit dem Sinnesgarten verbunden,<br />

der nächstes Jahr die Bewohner<br />

erfreuen soll, wird auch für an Demenz erkrankte<br />

Bewohner geeignet sein. Die ersten<br />

Bewohner haben sich bereits gemüt-<br />

Unser neues Vorhaben:<br />

Barrierefreies Wohnen im<br />

Ortskern von Bad Liebenzell<br />

In der kleinen und feinen Kurstadt<br />

im Nagoldtal, mit hohem Freizeitwert,<br />

in unmittelbarer Nähe zum<br />

Kurpark, planen wir die Errichtung<br />

von 25 attraktiven Wohnungen mit<br />

einer barrierefreien Ausstattung.<br />

Es handelt sich hierbei vorwiegend um<br />

2-Zimmer-Wohnungen mit einer Wohnfläche<br />

von ca. 60 – 80 m². Das Gebäude<br />

zeichnet sich durch seine moderne energiesparende<br />

Bauweise und explosive Architektur<br />

aus. Helle lichtdurchflutete Räume,<br />

große Balkone, gehobene Ausstattung<br />

sowie flexible Grundrissaufteilung nach<br />

Käuferwunsch. Die vorgesehene Tiefgarage<br />

hat eine direkte Verbindung zum Treppenhaus<br />

und zum Aufzug. Der Zugang zum<br />

lich eingerichtet. Die Visitenkarte des Gebäudes<br />

stellt die dem Pflegehaus vorgelagerte<br />

Eingangssituation mit freundlich gestaltetem<br />

Café, Verwaltung und Wartebereich<br />

dar. Im Wohlfühlbad mit Hubbadewanne,<br />

das im hinteren Teil des Eingangsgebäudes<br />

an das Café angrenzt, können die<br />

Bewohner die stimmungsvolle Gestaltung<br />

des Raumes genießen – Ruhe und Entspannung<br />

pur unterstützt durch wohltuende<br />

Badeessenzen.<br />

In Kooperation mit ortsansässigen Kirchenund<br />

Krankenpflegevereinen sowie Besuchen<br />

des Kindergartens und der Schule<br />

freuen wir uns darauf, allen Bewohnern eine<br />

angenehme Umgebung zu schaffen, in<br />

welcher der Lebensabend mit Freude und<br />

Würde gelebt werden kann. In einer Zeit<br />

schwindender Ressourcen und wachsender<br />

Umweltbelastung haben wir uns um intel-<br />

Gebäude erfolgt über einen neu angelegten<br />

Vorplatz entlang des neu gestalteten<br />

Mühlbaches. Durch die touristisch geprägte<br />

Infrastruktur eines Kur- und Badeortes<br />

haben Sie alle Möglichkeiten, das<br />

Leben ganz nach Ihren Bedürfnissen zu<br />

gestalten – die Lebensqualität beginnt hier<br />

schon vor der Haustüre. An das Gebäude<br />

schließt sich der ehemalige<br />

Kirchgarten als Grünfläche<br />

zur individuellen Nutzung<br />

der Hausbewohner an.<br />

In der reizvollen und unmittelbaren<br />

Nachbarschaft befindet<br />

sich alles was Sie zum<br />

täglichen Leben benötigen.<br />

Innerhalb des Hauses ist ein<br />

Sozialer Dienst vorgesehen,<br />

der mit Rat und Tat zur Seite<br />

stehen kann. Weiterhin<br />

sind Räume zur gemein-<br />

Tel.: 07231/6055 - 0 · Fax: 6055103 · e-mail: sr.pf@web.de<br />

ligente, komfortable aber auch preiswerte<br />

Energiekonzepte Gedanken gemacht. Wir<br />

müssen zukünftig unsere Energien regenerativ<br />

erzeugen. Dazu ist es aber zwingend<br />

erforderlich, den Energiebedarf zu senken.<br />

Das heißt, vor der Überlegung Heizung<br />

kommt die Überlegung Dämmung. Angesichts<br />

dessen bedarf es des Einsatzes gut<br />

durchdachter wärmedämmender Konstruktionen,<br />

um den Wärmeabfluss deutlich<br />

zu reduzieren. Eine ideale Ergänzung ist<br />

eine thermische Solaranlage. Sechs Monate<br />

im Jahr sorgt die Solaranlage vollständig für<br />

die Warmwasseraufbereitung und Heizungs -<br />

unterstützung. Photovoltaik ist unbestritten<br />

die eleganteste Art, Sonnenenergie in Strom<br />

zu verwandeln. Die Photovoltaikanlage bringt<br />

neben dem wirtschaft lichen auch einen bedeutenden<br />

Gewinn für unsere Umwelt. Die<br />

Sonne ist eben unsere unerschöpfliche Energiequelle.<br />

Mit unseren neuen Konzepten möchten<br />

wir nicht nur ökologische und wirtschaftliche<br />

Akzente in Huchenfeld setzen. Gewinnen<br />

sollen vor allem die Senioren. Durch<br />

Funktionalität, ein entsprechendes Ambiente<br />

mit einer modernen Ausstattung, wozu auch<br />

die kontrollierte Wohnraumlüftung mit<br />

Wärmerückgewinnung zählt, sowie natürlich<br />

fachkundige Pflege mit Herz und Qualität<br />

wird ein optimales Zusammenwirken<br />

garantiert und alle Voraussetzungen für das<br />

persönliche Wohlempfinden geschaffen.<br />

schaft lichen Nutzung geplant sowie eine<br />

Praxis für Physiotherapie.<br />

Barrierefrei leben und wohnen – heißt<br />

soviel wie Selbstbestimmung<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

und Senioren. Dies zu<br />

ermöglichen ist unser Ziel.


Gerda Görnemann<br />

1. Vorsitzende<br />

Dieter Müller, Architekt<br />

1. Vorsitzender<br />

Herta La Delfa<br />

2. Vorsitzende<br />

Ilse Kästner<br />

Seniorenfr. Service<br />

38<br />

Bärbel Grötzinger<br />

2. Vorsitzende<br />

Kerstin Müller<br />

Computerhilfe<br />

SENIOREN SCHAFFEN SCHÖNES<br />

Alle Jahre wieder… die jährliche<br />

Ausstellung des <strong>Kreisseniorenrat</strong>s in<br />

der Volksbank ist immer wieder ein<br />

Beweis dafür, wie viel Kreativität<br />

und Handfertigkeit bei den Senioren<br />

verborgen und zu entdecken ist.<br />

Das Beteiligungsinteresse an der Ausstellung<br />

ist größer als die Räumlich-<br />

PC-SCHNUPPERSTUNDEN BEIM<br />

KREISSENIORENRAT PFORZHEIM<br />

Computer und Internet<br />

ein Fenster in die Welt!<br />

Brauche auch ich einen Computer<br />

und eine E-Mail-Adresse? Möchte<br />

ich mit einem Computer umgehen<br />

können?! Natürlich wäre es großartig<br />

die Enkel oder Kinder per Bild<br />

und Ton auch über weite Entfernungen<br />

sprechen zu können – und das<br />

ohne teure Telefonkosten. Preisvergleiche,<br />

Informationen schnell und<br />

einfach mit Hilfe des Computers sowie<br />

vieles, vieles Andere mehr.<br />

Es ist keine Frage des Alters mit einem<br />

Computer, dem Internet und<br />

den Programmen wie MS Word, MS<br />

Excel umzugehen. Alle interessierten<br />

Seniorinnen und Senioren sind<br />

SENIORENFREUNDLICHER<br />

SERVICE BEIM EINZELHANDEL<br />

BZW. DIENSTLEISTER<br />

Im Jahr 2008 haben der Landesseniorenrat<br />

Baden-Württemberg, der<br />

Einzelhandelsverband Baden-Württemberg<br />

und Staatsrätin Prof. Claudia<br />

Hübner die gemeinsame Erklärung<br />

„Demografischer Wandel – Chance<br />

für den Handel“ unterzeichnet.<br />

Im Mittelpunkt der gemeinsamen Erklärung<br />

steht ein Katalog an konkreten<br />

Handlungsempfehlungen, mit<br />

dem die drei Bündnispartner flächendeckend<br />

in Baden-Württemberg<br />

dafür sorgen wollen, dass der Einzelhandel<br />

und Dienstleister den Bedürfnissen<br />

älterer Menschen und<br />

keit Platz bietet. 40 Aussteller und<br />

Ausstellerinnen präsentierten im Mai<br />

ihre „Neuheiten“, und immer wieder<br />

sind zahlreiche Überraschungen dabei.<br />

Wie gefragt diese Veranstaltung<br />

ist zeigt die interessante Besucherzahl.<br />

Ein zusätzliches tägliches Rahmenprogramm<br />

ist die begleitende<br />

Attraktivität dieser Ausstellung.<br />

herzlichst eingeladen, sich das Medium<br />

Computer und dessen Möglichkeiten<br />

im Zusammenspiel mit<br />

dem Internet zu erschließen.<br />

Der <strong>Kreisseniorenrat</strong> bietet PC-Neu-<br />

Einsteigern/Anfängern 2x im Monat<br />

für je 2 Stunden die Möglichkeit<br />

an PC-Schnupperstunden teilzunehmen.<br />

Ehrenamtlich leitet die PC-<br />

Schnupperstunden Frau Kerstin Müller<br />

von KM-Computerhilfe Senioren<br />

& Anfänger, <strong>Pforzheim</strong>. Gerne hilft<br />

sie dabei, sich mit den Grundlagen<br />

und Begriffen dieser neuen Technik<br />

vertraut machen und eventuell vorhandene<br />

Berührungsängste abzubauen.<br />

Das Interesse, im Anschluss<br />

an die PC-Schnupperstunden, „zu<br />

computern“ ist groß. Sehr häufig<br />

wird im Anschluss nach entsprechenden<br />

Kursangeboten gefragt. Es<br />

Menschen mit Behinderungen noch<br />

besser gerecht werden. Ein wesentlicher<br />

Faktor ist dabei die<br />

Service- und Beratungsqualität,<br />

die etwa<br />

durch gezielte Schulungen<br />

und Informationsveranstaltungenerreicht<br />

werden soll. Alle drei<br />

Bündnis-Partner setzen sich dafür<br />

ein, das Zertifikat „Seniorenfreundlicher<br />

Service ® “ der Seniorenräte in<br />

Baden-Württemberg flächendeckend<br />

einzuführen. Angesichts dessen zertifiziert<br />

der KreisSeniorenRat <strong>Enzkreis</strong><br />

– <strong>Stadt</strong> <strong>Pforzheim</strong> e.V./KSR, Einzelhandelgeschäfte<br />

und Dienstleistungen,<br />

die einen besonderen senio-<br />

Aktivitäten &<br />

Die nächste Ausstellung „Senioren<br />

schaffen Schönes“des kommenden<br />

Jahres 2013 findet wieder im Mai<br />

im Volksbankhaus statt. Der genaue<br />

Termin wird durch die Presse, durch<br />

Flyer und durch Plakate rechtzeitig<br />

bekannt gegeben. Die Aussteller<br />

werden durch direkte Anschreiben<br />

informiert. (Bilder siehe rechts)<br />

gibt einige gute Kursanbieter. Sie<br />

wählen einfach einen Kursanbieter<br />

nach Ihren Anforderungen und<br />

Wünschen entsprechend aus. Wie<br />

beim Erlernen einer Sprache sollten<br />

Sie sich beim „Computern“ die entsprechenden<br />

Grundkenntnisse in einem<br />

Kurs aneignen und festigen.<br />

Das schafft Vertrauen in die Technik<br />

und baut unnötige Berührungsängste<br />

ab.<br />

Die PC-Schnupperstunden finden in<br />

den Schmuckwelten im 6. Obergeschoss<br />

statt. Die aktuellen Termine<br />

erhalten Sie auf Anfrage beim <strong>Kreisseniorenrat</strong><br />

oder aus der Tagespresse.<br />

Eine Anmeldung ist erforderlich.<br />

Für die Teilnahme an den<br />

PC-Schnupperstunden ist ein Beitrag<br />

von € 5,00 an den <strong>Kreisseniorenrat</strong><br />

zu entrichten.<br />

renfreundlichen und behindertengerechten<br />

Service bieten, unter Einhaltung<br />

eines strengen Fragenkataloges<br />

im Sinne von<br />

Senioren und Menschen<br />

mit Behinderungen.<br />

Mit einheitlichen<br />

Kriterien werden diese<br />

Institutionen begutachtet<br />

und bewertet. Die ausgezeichneten<br />

Geschäfte und Dienstleister erhalten<br />

ein Zertifikat und ein werbewirksames<br />

Logo zur Präsentation an Eingangstüren<br />

und Schaufenstern.<br />

In den letzten 6 Monaten wurden ca.<br />

60 Unternehmen, teilweise nach vorausgegangenen<br />

Beratungen, zertifiziert.


Fotos: Herbert Ehmann Veranstaltungen<br />

DIE WOHNBERATUNG –<br />

EINE WICHTIGE INSTITUTION<br />

FÜR ÄLTERE UND/ODER<br />

BEHINDERTE MENSCHEN<br />

Wohnen im Alter aus individueller<br />

Perspektive: Von Umzugsmotiven<br />

und Verbleibenswünschen<br />

Diese aufgeworfenen Fragen von<br />

Prof. Dr. Frank Oswald, interdisziplinäre<br />

Alterswissenschaft, der Goethe<br />

Universität Frankfurt, bietet ausreichenden<br />

Spielraum in Bezug auf<br />

die Definition der Bedeutung des<br />

Wohnens im Alter.<br />

Die Alternativen, Verbleib in der eigenen<br />

Wohnung, Umzug ins private<br />

Wohnen (Kinder), betreutes Wohnen<br />

oder ins institutionelle Wohnen<br />

(Pflegeheim) ist von enormer Bedeutung<br />

und unterliegt dem demographischen<br />

Wandel, Diskussionen von<br />

FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN SIND RECHTZEITIGE<br />

ANMELDUNGEN ERFORDERLICH!<br />

Geschäftsstelle <strong>Kreisseniorenrat</strong> <strong>Pforzheim</strong> <strong>Enzkreis</strong> e.V.<br />

• Ebersteinstr. 25 (Ecke Salierstraße), 75177 <strong>Pforzheim</strong><br />

• Tel. 0 72 31/3 27 98 oder Fax 0 72 31/35 77 08<br />

• E-Mail: info@kreisseniorenrat-pf.de<br />

Altersnormen und dem subjektiven<br />

Erleben von Übergängen.<br />

Das Ergebnis der Wohnwünsche ist<br />

für mich nicht überraschend, denn<br />

ca. 80 % der Menschen wollen in<br />

den eigenen 4 Wänden verbleiben<br />

und die Wohnung barrierefrei gestalten,<br />

15% der Menschen wollen<br />

bleiben ohne umzugestalten und ca.<br />

5% ziehen es vor zu den Kindern ,<br />

ins betreute Wohnen oder ins Pflegeheim<br />

zu ziehen.<br />

Diese Erkenntnisse bestätigt die bisher<br />

gelebte Geisteshaltung der<br />

Wohn beratung sämtliche Möglichkeiten<br />

auszuschöpfen um den Rat suchenden<br />

Menschen die Hilfeleistung<br />

zu unterbreiten, damit sie im gewohnten<br />

Umfeld verbleiben können.<br />

Folgerichtig befasst sich der Kreis-<br />

SeniorenRat <strong>Enzkreis</strong> – <strong>Stadt</strong> <strong>Pforzheim</strong><br />

e.V./KSR, Fachrichtung Wohn-<br />

raumanpassung, mit der Barrierefreiheit<br />

innerhalb und außerhalb von<br />

Wohnungen und öffentlichen Einrichtungen.<br />

Gleichwohl befasst sich die Wohnberatung<br />

mit dem „Ambient Assisted<br />

Living (AAL)“ „Altersgerechte Assistenzsysteme<br />

(technische Hilfsmittel)<br />

für ein gesundes und unabhängiges<br />

Leben“.<br />

<strong>Kreisseniorenrat</strong> – Wohnberatung<br />

<strong>Enzkreis</strong> – <strong>Stadt</strong> <strong>Pforzheim</strong> e.V.<br />

Beratung und Informationszentrum<br />

für Senioren<br />

Ebersteinstr. 25, 75177 <strong>Pforzheim</strong><br />

Tel. 07231/357714, Fax 357708<br />

wohnberatung@kreisseniorenrat-pf.de<br />

Öffnungsz.: Mo. – Fr. 10 – 12 Uhr<br />

oder nach Terminvereinbarung<br />

Dieter Müller, Architekt<br />

Wohnberatung &<br />

Seniorenfr. Service


Bärbel Grötzinger<br />

Engagement im Alter<br />

Waltraud Bopp<br />

Bürotätigkeiten<br />

Jutta Behrendt<br />

Bürotätigkeiten<br />

Ruth König,<br />

Theater-Service<br />

Info:<br />

Das nächste<br />

Sterntreffen<br />

findet am<br />

3.11.<strong>2012</strong>,<br />

um 14 Uhr, in<br />

Straubenhardt<br />

OT Conweiler<br />

statt!<br />

40<br />

AKTIV ENGAGIERT AUCH IM ALTER<br />

Unter dem Motto „Ja zum Alter“ fand<br />

vom 3. bis zum 5. Mai <strong>2012</strong> der<br />

10. Deutsche Seniorentag in Hamburg<br />

statt. Veranstalter war die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen<br />

(BAGSO), deren<br />

Vorsitzende Prof. Dr. Ursula Lehr die<br />

Gäste im Congress Center Hamburg<br />

begrüßte.<br />

In 100 Einzelveranstaltungen und der<br />

begleitenden Messe SenNova wurde<br />

den Besuchern des Seniorentages<br />

die Gelegenheit geboten, sich mit<br />

dem eigenen Älterwerden, aber auch<br />

mit dem Älterwerden unserer Gesellschaft<br />

auseinander zu setzen.<br />

Bundespräsident Gauck eröffnete die<br />

Großveranstaltung und stellte in seiner<br />

Ansprache die gesellschaftlichen<br />

Rollenbilder in Frage: „Warum teilen<br />

wir all die Tätigkeiten, ohne die unsere<br />

Gesellschaft nicht funktionieren<br />

würde, nicht besser zwischen den<br />

Generationen und Geschlechtern –<br />

die Sorge um Kinder oder ältere Angehörige,<br />

die Arbeit im Haushalt,<br />

das Engagement in der Nachbarschaft,<br />

in der Zivilgesellschaft und in<br />

Ehrenämtern?“<br />

Bundeskanzlerin Merkel hob in ihrer<br />

Ansprache die Bedeutung der politischen<br />

Teilhabe der Seniorinnen und<br />

Senioren hervor. „Sie diskutieren<br />

über zentrale Felder unserer Gesellschaft.<br />

Und dass Sie das so selbstbewusst<br />

tun, ‚Ja zum Alter‘ sagen –<br />

aber auch zur Einmischung, zum Mitreden,<br />

zum Engagement, ist unendlich<br />

wichtig für uns.“<br />

Zum Abschluss des 10. Deutschen<br />

Seniorentages formuliert die BAG-<br />

SO in ihrer „Hamburger Erklärung“<br />

unter dem Motto „Ja zum Alter“ den<br />

Appell an die Älteren, „die Herausforderungen<br />

und Chancen des Alters<br />

zu sehen und sich noch stärker in die<br />

Gesellschaft einzubringen. Die Politik<br />

wird aufgefordert, hierfür die<br />

nötigen Rahmenbedingungen zu<br />

schaffen. Anbei einige Auszüge aus<br />

der „Hamburger Erklärung“: „Die in<br />

der BAGSO zusammengeschlossenen<br />

Organisationen setzen sich für<br />

ein aktives Altern ein und wenden<br />

sich entschieden gegen den ‚Antiaging‘<br />

Trend in unserer Gesellschaft.<br />

Das Alter ist durch eine Fülle von unterschiedlichen<br />

Lebensformen und Lebensstilen<br />

gekennzeichnet. Das kalendarische<br />

Alter sagt wenig über einen<br />

Menschen aus.<br />

Freuen wir uns über die zunehmende<br />

Lebenserwartung und versuchen<br />

alles dafür zu tun, dass die gewonnenen<br />

Jahre auch zu erfüllten Jahren<br />

werden.<br />

Ja zu einem lebenslangen Lernen<br />

„Wir müssen heute lernend altern<br />

und Altern lernen. Die Bereitschaft<br />

zum lebenslangen Lernen ist eine der<br />

wichtigsten Voraussetzungen für ein<br />

erfolgreiches Älterwerden.“<br />

„Lernen ist ein lebenslanger Prozess,<br />

in dem wir täglich neue Erfahrungen<br />

sammeln und unser Verhalten ändern.<br />

Wir sollten gegenüber Neuem<br />

aufgeschlossen sein und neugierig<br />

bleiben. Ein selbstständiges und<br />

selbstbestimmtes Leben ohne moderne<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

ist heute immer<br />

schwerer möglich. Bildungseinrichtungen,<br />

Vereine und Verbände können<br />

ältere Menschen unterstützen,<br />

mit den technischen Entwicklungen<br />

Schritt zu halten.“<br />

Ja zu einem engagierten Alter<br />

„Nach dem Ende der Berufstätigkeit<br />

haben viele Menschen oft noch ein<br />

Viertel ihres Lebens vor sich, ein großer<br />

Teil davon bei relativ guter Gesundheit.<br />

Viele Ältere übernehmen<br />

Aufgaben innerhalb und außerhalb<br />

der Familie und tun damit nicht nur<br />

etwas für andere, sondern auch für<br />

sich selbst.“<br />

„Viele Seniorinnen und Senioren engagieren<br />

sich zudem im sozialen,<br />

kulturellen oder kirchlichen Bereich,<br />

in Politik, Verbänden und Gewerkschaften,<br />

im Sport, in Selbsthilfe-<br />

gruppen oder projektbezogenen Initiativen.<br />

Auch den sozialen Nahraum<br />

wollen ältere Menschen mitgestalten.<br />

Der Wunsch nach Mitverantwortung,<br />

Selbstbestimmung und Partizipation<br />

sind dabei die Triebfeder für ihr bürgerschaftliches<br />

Engagement.<br />

Die Politik ist gefordert, Rahmenbedingungen<br />

für ein solches Engagement<br />

zu schaffen und diese den sich<br />

ändernden Bedürfnissen, gerade<br />

auch älterer Menschen, anzupassen.<br />

Das freiwillige Engagement darf jedoch<br />

nicht instrumentalisiert werden<br />

und zu einer Veränderung von Erwerbsarbeit<br />

führen. Eine Verpflichtung<br />

zum Engagement lehnen wir<br />

ab.“<br />

Die „Hamburger Erklärung“ steht auf<br />

der Internetseite www.deutscher-<br />

seniorentag.de zum Download zur<br />

Verfügung. Auf Anfrage ist der Text<br />

auch beim KreisSeniorenRat <strong>Enzkreis</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Pforzheim</strong> e.V. (Mitglied bei der<br />

BAGSO) nach der Urlaubszeit ab<br />

dem 31.08.<strong>2012</strong> erhältlich.<br />

THEATER- UND<br />

KINOVERANSTALTUNGEN<br />

An jedem zweiten Mittwoch des<br />

Monats findet im Rex-Kino eine<br />

Kinoveranstaltung für Senioren statt.<br />

Hierfür wird ein besonders qualifizierter<br />

Film aus dem aktuellen Programm<br />

ausgewählt.<br />

Anschließend findet man sich zu einer<br />

gemeinsamen Kaffeestunde. Genaue<br />

Informationen findet man rechtzeitig<br />

durch die aktuelle Presse oder<br />

die Geschäftsstelle des <strong>Kreisseniorenrat</strong>s.<br />

Entsprechend einer Vereinbarung<br />

mit dem KSR gibt es im <strong>Stadt</strong>theater<br />

<strong>Pforzheim</strong> pro Spielzeit 4 vergünstigte<br />

Seniorenvorstellungen. Die<br />

bereits bekannten Theaterbesucher<br />

werden vor Beginn der Saison<br />

schriftlich vom KSR über das Programm<br />

informiert und können in der<br />

Geschäftsstelle ihre Bestellungen aufgeben.


Das Haustier im Nachlass,<br />

der Nachlass für das Haustier<br />

Immer wieder können wir in der Presse lesen, dass diese<br />

Katze oder jener Hund Erbe eines Millionenvermögens geworden<br />

ist und nunmehr nach dem Tod seines Herrchens<br />

oder Frauchens ein Leben in Saus und Braus mit eigenem<br />

Swimmingpool und Speisen auf goldenen Tellern verbringt.<br />

Beim weiteren Lesen stellt sich dann heraus, dass sich diese<br />

Geschichte jedenfalls nicht in Deutschland, sondern z.B. in<br />

England oder Amerika abspielt.<br />

Nach deutschem Recht können<br />

Haustiere nicht erben, was daran<br />

liegt, dass nach deutschem Recht<br />

Tiere noch immer als Sachen eingestuft<br />

werden. Dennoch<br />

wünscht sich mancher, für sein<br />

Haustier vorsorgen zu können.<br />

Dieses kann man im Testament<br />

durch die Auflage.<br />

Mit dieser Auflage wird das<br />

Haustier quasi über einen<br />

Umweg begünstigt.<br />

Dazu gibt es mehrere Varianten:<br />

Der Erblasser setzt z.B.<br />

seinen einzigen Sohn zum Erben<br />

ein. Um sicher zu gehen,<br />

dass sein Haustier versorgt wird,<br />

macht er es seinem Sohn zur Auflage,<br />

dieses Haustier zu versorgen,<br />

regelt testamentarisch, wie er sich<br />

die Versorgung seines Haustiers vor-<br />

stellt und setzt zur Überprüfung einen<br />

Testamentsvollstrecker, z. B. einen<br />

guten Freund, ein. Für den Fall,<br />

dass der Sohn sich nicht um das<br />

Haustier kümmert, sollte dann<br />

geregelt werden, welche Konsequenz<br />

der Testamentsvollstrecker<br />

daraus zu ziehen hätte.<br />

Das könnte z.B. sein, dass<br />

er dann gegen den Sohn einen<br />

Geldanspruch durchsetzen<br />

müsste und das Tier<br />

jemand anderem samt diesem<br />

Geld zu übergeben hat.<br />

Eine andere Variante wäre<br />

es, wiederum den Sohn<br />

zum Erben zu machen, gleichzeitig<br />

aber z.B. einer anderen<br />

Person ein Geldvermächtnis<br />

auszusetzen und diese Person<br />

mit der Auflage zu belegen, für<br />

Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch<br />

das Haustier zu sorgen. Auch in dieser<br />

Variante sollte wieder ein Testamentsvollstrecker<br />

eingesetzt werden,<br />

der überprüft, inwieweit für<br />

das Haustier gesorgt wird. Auch<br />

hier ist dann zu überlegen, was der<br />

Testamentsvollstrecker unternehmen<br />

soll, falls die Versorgung nicht den<br />

Vorgaben entspricht.<br />

Ist zur Versorgung eines Haustiers<br />

nichts geregelt, fällt das Tier wie jeder<br />

andere Gegenstand auch in<br />

den Nachlass und es ist Sache<br />

der Erben, sich darum zu<br />

kümmern, was mit dem Tier<br />

zu geschehen hat. Dieses<br />

sollte bedacht sein und insoweit<br />

ist es sicherlich besser,<br />

im obigen Sinne für das<br />

Tier zu sorgen.<br />

Aber nicht nur für den Erbfall<br />

ist es wichtig, zu überlegen,<br />

wie das Haustier versorgt sein soll,<br />

auch für den Fall, dass man selbst<br />

pflegebedürftig wird und sich deshalb<br />

nicht mehr um das Tier kümmern<br />

kann, sollte geregelt sein,<br />

wer sich um das Haustier kümmern<br />

würde, wie das neue<br />

Herrchen oder Frauchen finanziell<br />

abgesichert wird,<br />

bzw. ob es möglich ist, ein<br />

Haustier mit in einem Pflegeheim<br />

unterzubringen.<br />

Rechtsanwältin<br />

Isabel Hutter-Vortisch


42<br />

Fachapotheker Wolfgang Reichert informiert:<br />

Die meisten Menschen freuen sich im Frühjahr auf die ersten<br />

warmen Sonnentage und auf das erste Grün an den Bäumen.<br />

Doch auch genau dann fliegen die ersten Pollen und das bedeutet<br />

für jeden fünften Mitbürger: Heuschnupfenzeit!<br />

10 bis 20 Prozent der Bevölkerung werden von Niesattacken,<br />

laufender oder verstopfter Nase sowie juckenden und tränenden<br />

Augen geplagt. Die allergischen Krankheiten sind auf dem<br />

besten Weg, zu einer der großen Volkskrankheiten zu werden.<br />

Was verursacht Heuschnupfen?<br />

Blütenpollen verschiedener Pflanzen<br />

geraten mit der Atemluft in den Körper<br />

und setzen sich auf den Schleimhäuten<br />

der Atemwege fest. Der Körper<br />

vermutet hinter den Eindringlingen<br />

fälschlicherweise "gefährliche<br />

Krankheitserreger" und bekämpft sie<br />

mit voller Kraft. Diese Überempfindlichkeit<br />

gegenüber den eigentlich<br />

harmlosen Substanzen (Allergenen)<br />

bezeichnet man als Allergie.<br />

Allergene - die Auslöser der<br />

leidigen Symptome<br />

Beim Erstkontakt mit dem Allergen<br />

produziert der Körper Antikörper.<br />

Diese koppeln sich an die so genannten<br />

Mastzellen an. Neu eintref-<br />

Heuschnupfen<br />

fende Allergene werden dann von<br />

den Antikörpern eingefangen und<br />

die Mastzellen geben einen bestimmten<br />

Stoff, das Histamin, frei.<br />

Das Histamin ist verantwortlich dafür,<br />

dass der Allergiker sofort niesen<br />

muss und einen unangenehmen Juckreiz<br />

verspürt. Auch eine lokale Entzündungsreaktion<br />

des Körpers ist eine<br />

Folge der Histaminausschüttung<br />

sein: die Nase ist gerötet, die Nasenschleimhäute<br />

schwellen an und<br />

schmerzen.<br />

Diagnose Allergie – ein<br />

Spezialist kann helfen<br />

Der Besuch bei einem Arzt (Allergologen)<br />

ist unbedingt ratsam. Er kann<br />

die Allergieauslöser anhand spe-<br />

Foto © shutterstock<br />

zieller Tests ausfindig machen, prüfen,<br />

ob eine Hyposensibilisierung<br />

ratsam ist, und akut lindernde Medikamente<br />

für Augen und Nase<br />

empfehlen.<br />

Oft ist es schwierig zu unterscheiden,<br />

ob man eine Erkältung oder<br />

Heuschnupfen hat, da die Symptome<br />

oft ähnlich sind. Ob Sie wirklich<br />

an Heuschnupfen leiden, kann nur<br />

ein so genannter Prick-Test (Hauttest)<br />

oder eine Blutuntersuchung bei einem<br />

Allergologen zeigen. Es ist<br />

wichtig, rechtzeitig zu klären, welche<br />

Erkrankung tatsächlich vorliegt.<br />

Bleibt ein Heuschnupfen zu lange<br />

unbehandelt, kann sich die allergische<br />

Reaktion von der Nase und<br />

den Augen auch auf die Schleimhaut<br />

der Bronchien verlagern. Man<br />

spricht dann von einem "Etagenwechsel",<br />

der schlimmstenfalls zu einem<br />

allergischen Asthma führen<br />

kann. Des Weiteren bietet ein Heuschnupfen<br />

auch einen idealen Nährboden<br />

für andere Infektionen wie z.<br />

B. eine Nasennebenhöhlenentzündung<br />

etc.<br />

Bei starken Beschwerden ist meist<br />

eine umfassende medikamentöse Behandlung<br />

unerlässlich. Sie dient der<br />

Linderung der Heuschnupfensymptome<br />

und zur Behandlung der Entzündungsreaktion.<br />

Meist werden Antihistaminika<br />

in Form von Tabletten,<br />

Sprays oder Tropfen eingesetzt.<br />

Starke Beschwerden – medika -<br />

mentöse Behandlung<br />

Bei starken Beschwerden ist meist<br />

eine umfassende medikamentöse Behandlung<br />

der nächste Schritt. Sie<br />

dient der Linderung der Heuschnupfensymptome<br />

und zur Behandlung<br />

der Entzündungsreaktion.<br />

Meist werden Antihistaminika in<br />

Form von Tabletten, Spray oder Tropfen<br />

eingesetzt. Durch ergänzendes<br />

Nasespülen lässt sich neuesten Studien<br />

zufolge jedoch der Verbrauch<br />

an solchen antiallergischen Medikamenten<br />

deutlich senken.


– Pollenallergie<br />

Was Sie selbst tun können...<br />

In der Blütezeit gelangen die Pollen<br />

praktisch überallhin; Allergiker schaffen<br />

es kaum, ihnen aus dem Weg zu<br />

gehen. Aber trotzdem gibt es Tipps<br />

& Tricks, damit die Pollenzeit etwas<br />

erträglicher wird:<br />

• Achten Sie auf die Pollenvorhersage<br />

im Radio, in der Tageszeitung.<br />

Bei einer erhöhten Pollenkonzentration<br />

sollten Sie sich möglichst<br />

wenig im Freien aufhalten<br />

und keinen Sport treiben.<br />

• In den frühen Morgenstunden ist<br />

die Pollendichte in ländlichen Gebieten<br />

am größten. Lassen Sie am<br />

besten zu dieser Tageszeit die Fenster<br />

geschlossen.<br />

• Waschen Sie sich nach Möglichkeit<br />

jeden Abend die Haare. So<br />

verhindern sie, dass an ihren Haaren<br />

befindliche Pollen am Kopfkissen<br />

haften bleiben und Sie diese<br />

über Nacht einatmen.<br />

• Staubsaugen Sie täglich, idealerweise<br />

unter Verwendung eines Geräts<br />

mit Mikrofilter. Dieser entfernt<br />

Pollen von Teppichen und Möbeln.<br />

Auch wenn Sie feucht wischen,<br />

können Sie Pollen gründlichst entfernen.<br />

• Da die Pollen auch an Ihrer Kleidung<br />

haften, sollten Sie sich möglichst<br />

nicht im Schlafzimmer ausziehen<br />

und die Kleidung gleich waschen.<br />

• Allergiker, die auf dem Land leben,<br />

sollten die Fenster bis 6 Uhr morgens<br />

geschlossen halten, dann ist<br />

die Pollendichte am höchsten.<br />

Foto: Thomas Zigann<br />

• Mit einer Nasendusche (Apotheke)<br />

können allergieauslösende<br />

Stoffe aus der Nase hinausgeschwemmt<br />

werden.<br />

Wolfgang Reichert,<br />

Fachapotheker<br />

für Offizinpharmazie,<br />

ist seit 1980 selbstständiger<br />

Apotheker<br />

in <strong>Pforzheim</strong>.


44<br />

Wäscherei Merz wurde ausgezeichnet:<br />

»Glanzlichter« –<br />

die Sparkasse <strong>Pforzheim</strong> Calw hatte zu einem Wettbewerb aufgerufen<br />

„Glanzlichter“ war das Thema. Glanzlichter,<br />

das mittelstän dische Unternehmen<br />

in <strong>Pforzheim</strong> und im <strong>Enzkreis</strong> auszeichnet,<br />

die, verantwortungsbewusst<br />

und zuverlässig, eine gesunde und<br />

tragfähige Basis für ein Umfeld bilden,<br />

das unweit von Metropolen und internationalen<br />

Börsenspekulationen, die<br />

Grundwerte unternehmerischen Denkens<br />

repräsentiert.<br />

Präsentierten den Prachtband zur gemeinsamen Initiative „Glanzlichter der Wirtschaft: v.l.<br />

Hochschul-Kanzler Wolfgang Hohl, PZ-Verleger Thomas Satinsky, Handwerkskammer-Präsident<br />

Joachim Wohlfeil, MT-Verleger Hans-Ulrich Wetzel, IHK-Geschäftsführer Markus Wexel, PZ-<br />

Verleger Albert Esslinger-Kiefer, Landrat Karl Röckinger, OB Gert Hager, die Sparkassendirek -<br />

toren Stephan Scholl, Dr. Herbert Müller, Hans-Heiner Bouley, Hans Neuweiler, Kreishandwerkerschaft-<br />

Geschäftsführer Holger Klemke und Hochschul-Rektor Prof. Dr. Martin Ehrhardt.<br />

Die insgesamt 100 Auszeichnungen<br />

fanden in fünf Kategorien statt: Technologie,<br />

Unternehmensethik, Ökologie,<br />

Gesellschaftliches Engagement,<br />

Sozialkompetenz.<br />

Die Firma Merz gehört in der Kategorie<br />

„Ökologie“ zu den ausgezeichneten<br />

Unternehmen. Da geht es<br />

um die Reduzierung von Wasserverbrauch<br />

oder dem schonenden Einsatz<br />

von Waschmitteln und vieles<br />

mehr. Ständig ist Volker Burkhard auf<br />

der Suche nach neuen Möglichkeiten<br />

zur Verbesserung eines umweltund<br />

verantwortungsbewussten Fertigungsablaufs.<br />

In seinem Unternehmen werden 80<br />

Menschen im Alter zwischen 22 und<br />

65 Jahren beschäftigt, davon 7 Menschen<br />

mit Behinderung.<br />

Am 21. Juli präsentierten sich im<br />

Schalterraum der Sparkasse die Gewinner<br />

des Wettbewerbs und stellten<br />

sich einer interessierten Besucherzahl.<br />

Anlass war die Herausgabe eines<br />

Buches, das die Sparkasse aufgelegt<br />

hat. Hierin sind alle Gewinner mit ihrer<br />

Firmengeschichte verewigt und<br />

nachlesbar. Immer wieder wird Geschichte<br />

gelebt und in Geschichten<br />

dokumentiert. So auch diese.<br />

Es ist ein weiter Weg von den Anfängen<br />

der Wäscherei Merz bis heute.<br />

Es begann1945 mit einem kleinen<br />

privaten dampfbetriebenen Betrieb.<br />

40 Jahre später – mit der Übernahme<br />

der Geschäftsführung durch<br />

Volker Burkhard – hält das neue technische<br />

Zeitalter Einzug. Auf einer Produktionsfläche<br />

von 1.800 qm entstand<br />

hier das weltweit erste Wäschereiprojekt,<br />

das konsequent auf<br />

ein energiesparendes Konzept ausgerichtet<br />

ist. Der Markt ist in Bewegung,<br />

die Technik bestimmt das Geschehen<br />

und bietet ständig neue Ansätze<br />

für umweltschonende Verbesserungen<br />

und Einsparungen.


Das seniorengerechte<br />

Auto<br />

Die modernen Autos werden zunehmend<br />

sparsamer, leiser und bieten<br />

zahlreiche technische Innovationen.<br />

Dieser Artikel möchte die wichtigsten<br />

Neuerungen beleuchten, die für die<br />

wachsende Gruppe der noch selbst<br />

mobilen Senioren interessant sind und<br />

ihnen den Alltag mit ihrem Gefährt<br />

erleichtern können.<br />

Die Bevölkerung in Deutschland wird<br />

immer älter. Das macht sich auch auf<br />

den Straßen bemerkbar. Die Zahl der<br />

rüstigen, aktiv am Straßenverkehr teilnehmenden<br />

Senioren wird stetig grösser.<br />

Durch die fortschreitende technische<br />

Entwicklung im Automobilbau<br />

kommen ständig neue Innovationen<br />

auf den Markt, die die älteren Autofahrer<br />

bei der heute hohen Verkehrsdichte<br />

unterstützen können und so<br />

auch zu mehr Verkehrssicherheit beitragen<br />

können.<br />

Als erstes möchte ich in diesem Zusammenhang<br />

auf ein heute in Autos<br />

aller Kategorien und Preisklassen<br />

selbstverständliches Ausstattungsmerkmal<br />

hinweisen, das Sie, verehrte<br />

Leser vielleicht etwas überraschen<br />

wird: Die Klimaanlage. Was hat eine<br />

Klimaanlage mit einem seniorengerechten<br />

Auto oder gar mit Verkehrssicherheit<br />

zu tun? Das werden<br />

sich vielleicht einige von Ihnen fragen.<br />

Eigentlich ist dies ganz einfach<br />

zu verstehen. Ein älterer Mensch trinkt<br />

oftmals zu wenig, da das Durstgefühl<br />

im Alter nachlässt. So ist ein Auto,<br />

das im Sommer angenehm kühl ist,<br />

nicht nur komfortabel, sondern beugt<br />

auch einer Exsikose (Austrocknung<br />

durch Flüssigkeitsverlust) vor. Dass in<br />

einem heißen Wagen die Aufmerksamkeit<br />

schneller nachlässt, ist nachvollziehbar.<br />

Aber die Klimaanlage<br />

hat nicht nur im Sommer Vorteile: So<br />

können Sie beispielsweise im Herbst<br />

und Winter rasch und bequem für freien<br />

Durchblick sorgen. Das nervige<br />

und auch nicht ungefährliche Beschlagen<br />

der Scheiben hat ein Ende.<br />

Ein weiteres, heute verbreitetes Acces -<br />

soire ist das Navigationssystem, das<br />

mittlerweile auch relativ preisgünstig<br />

nachgerüstet werden kann. Wer<br />

kennt es nicht: Man fährt beispielsweise<br />

in den Urlaub eine etwas längere<br />

Strecke und ist durch das Beobachten<br />

der Schilder so vom Verkehr<br />

abgelenkt, das teilweise sogar<br />

gefährliche Situationen entstehen können.<br />

Gerade für das Suchen von Straßen<br />

in einer fremden <strong>Stadt</strong> ist das<br />

GPS (Global Positioning System), wie<br />

das Navigationsgerät auch genannt<br />

wird, ein echter Gewinn für die Verkehrssicherheit,<br />

von der Zeitersparnis<br />

und dem ökonomischen Faktor<br />

durch gesparten Treibstoff aufgrund<br />

vermiedener Irrfahrten einmal ganz<br />

abgesehen.<br />

Die Automobilhersteller<br />

haben die<br />

wachsende Zahl der<br />

älteren Autofahrer<br />

als Kunden entdeckt.<br />

Sie versuchen,<br />

deren Bedürfnissen<br />

mit entsprechenden<br />

Modellen<br />

nachzukommen. So<br />

haben die meisten<br />

Marken Autotypen<br />

im Angebot, die ein<br />

leichteres Aus-und<br />

Einsteigen ermöglichen.<br />

Zudem ist die<br />

Sitzposition in diesen<br />

Modellen zumeist<br />

etwas erhöht,<br />

was der besseren<br />

Übersicht dient.<br />

Auch wird zunehmend<br />

auf eine optimale<br />

Ablesbarkeit<br />

der Fahrzeuginstrumente<br />

geachtet.<br />

An technischen Hilfen<br />

besteht natürlich<br />

ebenfalls kein Mangel:<br />

So ist heute zumeist<br />

ABS (Antiblockiersystem),<br />

ESP<br />

(Elektronisches Stabilitätsprogramm),<br />

M e h r I n f o s u n t e r : w w w. a u d o l e . d e<br />

Die KFZ-Innung <strong>Pforzheim</strong> informiert:<br />

teilweise ein intelligenter Crashassistent<br />

mit Gurtstraffer und aktivem<br />

Bremsassistenten und natürlich Frontund<br />

Seitenairbags Standard. Insgesamt<br />

sinkt erfreulicher Weise die Zahl<br />

der Verkehrstoten seit einigen Jahren.<br />

Dies ist nicht zuletzt auf diese sicherheitsrelevantenAusstattungsmerkmale<br />

zurückzuführen.<br />

Somit steht mit dem richtig ausgewählten<br />

Fahrzeug der Mobilität im<br />

Alter nichts im Wege. Wir wünschen<br />

Ihnen, verehrte Leser, dass Sie noch<br />

lange Freude am Autofahren haben<br />

und Ihr Ziel stets sicher und unfallfrei<br />

erreichen.<br />

Gebrauchtwagen mit<br />

Qualität und Sicherheit...<br />

...bietet der automobile Fachhandel in Deutschland. Diese<br />

Aussage bestätigte jetzt einmal mehr der Report der<br />

Deutschen Automobil-Treuhand, der dem Markenhandel für<br />

Gebrauchtwagen die qualitativ hochwertigsten Fahrzeuge im<br />

Angebot bescheinigte.<br />

Hingegen ist das Reparaturrisiko sechs Monate nach dem Kauf<br />

aus Privathand am höchsten. Dort nämlich fallen im statistischen<br />

Durchschnitt 95 Euro an, während im Marken handel<br />

lediglich 23 Euro entstünden. Das Zusatzzeichen „Gebrauchtwagen<br />

mit Qualität und Sicherheit” zum blau-weißen Schild<br />

„Meisterbetrieb der Kfz-Innung“ signa lisiere zudem dem<br />

Verbraucher, dass der Betrieb sich dem Spruch einer neu tralen<br />

Schiedsstelle stelle, falls es mit dem Kunden zu Meinungsverschiedenheiten<br />

komme.<br />

Foto: ProMotor<br />

45


46<br />

Es ist der ständige Wechsel zwischen Kommen und Gehen, Verabschieden<br />

und Begrüßen, Gewohnheit und Gewöhnung. Da werden Spuren neu gelegt<br />

und bewährte erfolgreich weiter genutzt, Erinnerungen ihren Stellenwert<br />

erhalten und die Dynamik der Aktualität neue Farben mischen. Auch der<br />

Vorstandsvorsitzende der Sparkasse <strong>Pforzheim</strong> Calw besitzt ein festge schriebenes<br />

Alter, das seinen wohlverdienten Ruhestand signalisiert, die Frage<br />

der Nachfolge steht ins Haus und die Entscheidung ist getroffen. Dies ist<br />

der Anlass, Dr. Herbert Müller, dem Scheidenden, und Dipl.-Kfm. Stephan<br />

Scholl, dem neuen Vorstandsvorsitzenden ein paar Fragen zu stellen.<br />

Stephan Scholl (links)<br />

tritt die Nachfolge von<br />

Dr. Herbert Müller an.<br />

Die Sparkasse <strong>Pforzheim</strong> Calw informiert:<br />

Interview mit Dr. Herbert Müller<br />

1. Frage: „Welche Ratschläge würden<br />

Sie ihrem Nachfolger geben?“<br />

Antwort: „Keine! Denn auch Ratschläge<br />

sind Schläge und er wird<br />

selbst seinen eigenen Weg finden.“<br />

2. Frage: „Es sind die letzen Tage vor<br />

der Beendigung Ihres beruflichen<br />

Lebens. Ist es ein schmerzlicher Abschied?“<br />

Antwort: „Es war spannend und immer<br />

von Neuem herausfordernd. Ich<br />

bin dankbar für diese 33 Jahre und<br />

die vielen Begegnungen mit interessanten<br />

und liebenswerten Menschen<br />

– Kunden, Kollegen und Mitarbeitern.<br />

Die letzten 5 Jahre allerdings<br />

waren die härtesten. 5 Jahre<br />

Krise seit Juli 2007. Daraus ergeben<br />

sich völlig neue Herausforderungen,<br />

aber auch viele bürokratische Regelungen,<br />

die beachtet werden müssen<br />

und die das Leben der Sparkasse und<br />

der Kunden nicht leichter machen<br />

und das Zusammenwirken erschweren.<br />

Auslöser für diese ganze Misere<br />

waren einige wenige große Banken.<br />

Leiden müssen darunter die<br />

Sparkassen und die Kreditgenossenschaften.<br />

Die Krise ist noch nicht<br />

beendet, die Euro turbulenzen gehen<br />

weiter.“<br />

3. Frage: „Und Ihre Gefühle heute?“<br />

Antwort: „Es sind zwiespältige Gefühle,<br />

die mich begleiten oder anders<br />

gesagt, ich sehe das mit einem<br />

lachen den und einem weinenden<br />

Auge. Und das ist gut so.“<br />

4. Frage: „Hätten Sie nicht noch<br />

5 Jahre verlängern können?“<br />

Antwort: „Man muss irgendwann einen<br />

klaren Schnitt machen und dann<br />

gehen, wenn die Leute noch sagen<br />

,Schade, dass er geht.’“<br />

Wach<br />

5. Frage: „Sie werden sich neu sortieren?“<br />

Antwort: „Ja, aber das lasse ich auf<br />

mich zukommen. Es gibt viele Bereiche<br />

– Musik, Garten, Malerei, Familie,<br />

Computer – der neue Mac steht<br />

bereit. Noch ist vieles im Leben möglich.“<br />

6. Frage: „Ein letztes Wort?“<br />

Antwort: „Die 33 Jahre bei der Sparkasse<br />

waren herausfordernd, interessant<br />

und sogar spannend. Ich gehe<br />

jetzt aber mit dem Gefühl, das Beste<br />

in meinem Leben kommt noch.“<br />

Interview mit Dipl.-Kfm. Stephan Scholl<br />

1. Frage: „Sie haben das Steuer der<br />

Sparkasse <strong>Pforzheim</strong> Calw übernommen.<br />

Ein gut bestücktes Haus mit<br />

einer Bilanzsumme von10,3 Milliarden<br />

Euro, zu einem Zeitpunkt, in dem<br />

die Entwicklung der Turbulenzen am<br />

Finanz himmel in ihrem Ausmaß nur<br />

schwer kalkulierbar sind. Können Sie<br />

uns sagen, in welchen Bereichen die<br />

derzeitigen Schwerpunkte Ihrer Aufgabenstellung<br />

liegen?“<br />

Antwort: „Unsere Arbeit und unsere<br />

Aufgabenstellung konzentrieren sich<br />

auf die Menschen, die Interessen und<br />

die Gegebenheiten unserer jeweiligen<br />

Region, um hier eine dauerhafte<br />

und erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

zu erhalten und zeitnah und vorausschauend<br />

weiter zu entwickeln. Hier<br />

liegen die Wurzeln, und das ist die<br />

Grundlage unseres Geschäftes. Meine<br />

Aufgabe ist es, unter anderem unsere<br />

2000 Mitarbeiter zu motivieren<br />

und sie für diese Aufgabe zu begeistern.“<br />

2. Frage: „Welche Präferenz, welche<br />

Glaubwürdigkeit und welche Service<br />

qualität besitzt zur Zeit das<br />

Thema Kundenberatung?“<br />

Antwort: „Sie ist eine unserer wichtigsten<br />

Aufgaben. Voraussetzung für<br />

eine sinnvolle und verantwortungsbewusste<br />

Beratung des Kunden, ist


ablösung...<br />

das klärende Gespräch über seine<br />

individuellen Vorstellungen und die<br />

Erfolgserwartungen. Um dies im Beratungsgespräch<br />

unkompliziert und<br />

verständlich zu vermitteln, sind umfassendes<br />

Wissen und Lösungen notwendig,<br />

die der Kunde versteht. Und<br />

das bedeutet laufende Schulungen<br />

und Informationen unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, besonders<br />

in der heutigen Zeit. Auch sind in der<br />

Entwicklung des Kontaktkreises zwei<br />

neue Schwerpunkte zu beachten: im<br />

Beraterbereich die rückläufige Zahl<br />

der nachwachsenden Generation<br />

und im Kundenbereich die zunehmende<br />

Zahl der älteren Generation,<br />

die heute an das neue technische Informationspotenzial<br />

herangeführt<br />

werden muss.“<br />

3. Frage: „Die Themen der Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Sparkasse waren<br />

in den vergangenen Jahren<br />

eng verbunden mit der Aktivierung<br />

und Förderung von Interessenbereichen,<br />

die der Förderung wirtschaftlicher,<br />

kultureller und sozialer<br />

Bereiche dienen. Haben Sie<br />

schon Ideen und Pläne für weitere<br />

Schwerpunkte und Themen?“<br />

Antwort: „Wie in der vergangenen<br />

Zeit, so werde auch ich im Rahmen<br />

meiner Aufgabenstellung Aktivitäten<br />

und die Öffentlichkeitsarbeit<br />

auf die Region unseres Standortes<br />

konzentrieren. Hier liegt nach wie<br />

vor der Schwerpunkt unserer Ideenfindung<br />

und unserer finanziellen<br />

und projektbezogenen Unterstützungen.“<br />

4. Frage: „Wenn Menschen, die Sie<br />

nicht kennen, von Ihnen ein paar<br />

Eigenschaften, Wesenszüge und Vorlieben<br />

erfahren möchten – welche<br />

liegen Ihnen besonders am Herzen,<br />

welche möchten Sie gern intensivieren<br />

und von welchen würden Sie<br />

sich gern verabschieden?“<br />

Antwort: „Also, fangen wir an: Ich<br />

glaube, dass ich gut zuhören kann<br />

und in der Lage bin, zu verstehen –<br />

hier manchmal nach längerem<br />

Nachdenken. Auch bin ich bereit,<br />

meine Meinung zu überprüfen – weil<br />

ich kein Starrkopf bin. Daran übrigens<br />

arbeitet meine Frau sehr erfolgreich.<br />

Trotz allem versuche ich<br />

zu bleiben, der ich bin – authentisch,<br />

ehrlich, und durchaus mit Ecken und<br />

Kanten.“<br />

Guter Start ins Leben:<br />

Sparkasse <strong>Pforzheim</strong> Calw bietet Bildungssparen an<br />

Passend zum Schuljahrsbeginn macht die Sparkasse <strong>Pforzheim</strong><br />

Calw mit einem überaus interessanten Angebot von sich reden:<br />

dem Bildungssparen für Kinder und Jugend liche. Diese Bildungs-<br />

Initiative dokumentiert den hohen Stellenwert, den das Thema<br />

Bildung bei der Sparkasse genießt. Denn noch immer ist die<br />

beste Vorsorge für die Zukunft unserer Kinder und Enkel deren<br />

gute Ausbildung, die optimale Start-Chancen ins Leben eröffnet.<br />

Ob Schullandheim, ein Musikinstrument,<br />

Sport-Ausrüstung oder ein<br />

Auslandsjahr: immer wieder gibt es<br />

gute Gründe, für Kinder und Jugendliche<br />

ein finanzielles Polster anzulegen.<br />

Dazu hat die Sparkasse<br />

<strong>Pforzheim</strong> Calw das red young Bildungssparen<br />

ins Leben gerufen, einen<br />

flexiblen Sparvertrag mit vielen<br />

Extras. Eltern , Großeltern, Onkel<br />

und Tanten, Paten und alle, die ihrem<br />

Schützling etwas Gutes tun wollen,<br />

können darauf monatliche Raten<br />

oder jederzeit einmalige Geldbeträge<br />

einzahlen. Eltern können für<br />

kurzfristige Investitionen auch jederzeit<br />

Teilbeträge bis 2000 Euro<br />

wieder entnehmen.<br />

Und das Beste: Zusätzlich zu Top-<br />

Zinsen bekommt das Kind am Ende<br />

der Laufzeit einen dicken Zinsbonus<br />

und bis zu 150 Euro Bildungsprämie.<br />

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47


48<br />

Prof. Dr. Ulrike<br />

Krenzlin<br />

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin<br />

Aus den vier Sektionen<br />

Königsempfang ohne<br />

Fanfarenbläser<br />

Das „Ich und seine neuen Medien“<br />

(Sektion I) zeichnet Herkunft und Jugend<br />

Dürers nach, führt zu den Wurzeln<br />

seines Schaffens. Zum Kern des<br />

Frühwerkes gehören die drei hochartifiziellen<br />

„Selbstporträts“, der<br />

schüchterne Jüngling mit der Distel<br />

„Mannstreu“ (Eryngium) von 1493<br />

im Louvre. Der weltmännische junge<br />

Mann von 1498 im Prado und<br />

das spirallockige „Selbstbildnis im<br />

Pelzrock“ von 1500 in der Alten<br />

Pinakothek München. Letzteres ist<br />

ein grandioses Porträt von vorn (en<br />

face). Mit der leicht erkennbaren<br />

Christusgleichheit (Imago Christi)<br />

stellt Dürer sich in den Dienst der<br />

göttlichen Dreieinigkeit. Das universale<br />

Schöpfungskonzept will er<br />

als Maler mit herrlichen Leistungen<br />

unterstützen. Seine Bildinschrift verrät<br />

den Könner: „Albertus Dürer aus<br />

Nürnberg habe mich so mit realistischen<br />

Farben dargestellt, als ich<br />

28 Jahre alt war“. Doch alle drei<br />

Gemälde können nicht im Original<br />

gezeigt werden. Die Ausleihsperren<br />

des Pariser und Madrider Selbstporträts<br />

sind verständlich. Jedoch<br />

die Weigerung der Bayerischen<br />

Staatsgemäldesammlungen, „Dürer<br />

im Pelzrock“ auch nur 170 km innerhalb<br />

von Bayern zu transportie-<br />

Der frühe Dürer<br />

Zum 500. Geburtstag Albrecht Dürers 1971, dem „Dürer Jahr“, gab es in der DDR wie auch in der Bundesrepublik<br />

Deutschland die letzte große Dürer-Ausstellung. Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg (GNM) kann<br />

daher stolz werben mit „Der Größten Dürer-Ausstellung in Deutschland seit 40 Jahren“. Dieses Ereignis verrät<br />

indirekt, dass es in den nachfolgenden Generationen nicht wiederholbar ist. Weshalb? Eine Dürer-Ausstellung<br />

auszurichten ist aus zwei Gründen kühn wie auch gefährlich. Erstens. Weil Dürers künstlerischer Werdegang, der<br />

sich über ein halbes Jahrhundert, von 1471 bis 1528, hinstreckt, von einem Museum weder im Überblick, noch<br />

in Abschnitten mit Hauptwerken bestückt werden kann. Hochkarätige Werke vom berühmtesten aller deutschen<br />

Künstler werden kaum noch ausgeliehen. Ein Museum wird besucht wegen seines Dürer. Gründe für Ausleihnot<br />

bewegen sich zwischen konservatorischen Bedenken und politischem Kalkül. Denn nicht nur der Kunstmarkt ist<br />

hintersteuert, auch die großen Museen gehen zunehmend darauf aus mit ihrer Kunst Politik zu betreiben. Im<br />

Museum sitzt heute niemand mehr im Glashaus. Zweitens. Das Oeuvre Dürers ist komplett erfasst. Ausgangspunkt<br />

war die Ehrung von H.C. Arend 1728 zu Dürers 200. Todestag. Arend veröffentlichte „Das gedechtniß der<br />

ehren eines derer vollkommnesten … künstler … aller zeiten“. Seit dem späten 19. Jahrhundert haben Kunsthistoriker<br />

dieses Oeuvre systematisch bearbeitet. Werkverzeichnisse der Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik<br />

ren, hat zum politischen Skandal geführt.<br />

Mit dem Problem befasste sich<br />

die bayerische Landespolitik monatelang<br />

und zwar erfolglos. Hintergründe<br />

für den Streit liegen tief in<br />

der bayrischen und fränkischen Geschichte.<br />

In der Ausstellung hängt<br />

daher nur eine Reproduktion vom<br />

„Mann im Pelzrock“. Daneben ein<br />

konservatorisches Gutachten unter<br />

Glas mit dem Nachweis der Transportunfähigkeit<br />

des Werkes.<br />

Die Distanz zwischen diesen Gemälden<br />

und zwei ausgestellten Por-<br />

Abb.1. Selbstbildnis als Dreizehnjähriger.<br />

1484. Silberstift auf grundiertem Papier.<br />

27.5 x 19,6 cm. Wien Albertina IN 4639<br />

trätzeichnungen liegt auf der Hand.<br />

Denn Zeichnungen verstehen sich<br />

nur als Studien. Sie waren nie für<br />

die Öffentlichkeit bestimmt. Zu sehen<br />

ist das „Selbstbildnis als Knabe“<br />

von 1484 (Abb.1) aus der Wiener<br />

Albertina. Und das Erlanger<br />

„Selbstbildnis“ des bekümmerten<br />

21jährigen von 1491.<br />

Später wird Dürer in sein ältestes<br />

Konterfei einfügen: „Dz hab ich aws<br />

ein Spigell nach mir selbs kunterfeit<br />

im 1484 Jahr, do ich noch ein Kint<br />

was /Albrecht Dürer.“ Ein hoch berührendes<br />

Knabenbildnis. Die Dreiviertelansicht<br />

im Spiegel noch unsicher.<br />

Der Junge, gerade in die Goldschmiedelehre<br />

bei seinem Vater angetreten,<br />

trägt über schulterlangem<br />

Haar eine Mütze zum Aufknöpfen,<br />

eine nur am Hals eingehakte wollene<br />

Werkstattjacke. Die blanken Augen<br />

blicken wachsam. Der ausgestreckte<br />

Zeigefinger ist im Spiegel<br />

auf sich selbst gerichtet. Der Reuezug<br />

daneben gibt den ursprünglich<br />

längeren Zeigefinger zu erkennen.<br />

Diese Überlänge versteht sich aus<br />

mittelalterlichem Bildverständnis. Danach<br />

wird Bedeutungsvolles gegenüber<br />

dem Naturvorbild grundsätzlich<br />

vergrößert. Das ist die Bedeutungsperspektive.<br />

Diese Zeichnung hat den Berliner<br />

Bildhauer Friedrich Salomon Beer


in Nürnberg<br />

liegen vor. Buchillustrationen und das Kunsthandwerk sind bei anonymen Urhebern auf Dürers Handschrift für<br />

Vorlagen untersucht. Quellen zur Reichsstadt Nürnberg, damals eine der reichsten Städte im Heiligen Römischen<br />

Reich, sind erforscht. Die Ausstellung bietet neuere Einsichten in Dürers Gesellenreise am Rhein und in die zwei<br />

Italienreisen. Der Blick darauf ist verändert. Die Dürer-Literatur hat eine Länge von 200 Metern. Im Ausstellungskatalog<br />

wird ein 30seitiges Literaturverzeichnis im Vierspaltendruck vorgelegt. Wer eine solche Ausstellung<br />

plant, hat Kärrnerarbeit zu leisten. In Nürnberg ist sie bis an das Jahr 1505 herangeführt worden. 1505 steht<br />

Dürer in seinem 35. Lebensjahr. An der Ausstellung mit ihren vier „Sektionen“ haben Kuratoren fünf Jahre<br />

gearbeitet. Forschungsergebnisse solcher Projekte lösen in den Museen dann oft größte Aufregung aus, wenn es<br />

um Zuschreibungen geht. Denn Zuschreibungen sind immer in Bewegung. Werke, die bisher als Dürer-Originale<br />

galten, können weniger bedeutenden Künstlern zugeschrieben werden. Es ist schon mancher „Kampf“ um das<br />

Original geführt worden, weil der Verlust eines renommierten Werkes die Attraktivität des Museums schmälert.<br />

Für diesen Fall bietet Nürnberg auch allerhand Beispiele. Ermöglicht hat das Projekt die Exzellenzinitiative der<br />

Bundesrepublik Deutschland und des Freistaats Bayern. Beide haben einen „Pakt für Forschung und Innovation“<br />

abgeschlossen. Das GNM kann für sich den Status einer Forschungseinrichtung in Anspruch nehmen.<br />

Abb. 2 Dürers Mutter Barbara, geb. Holper,<br />

Öl/Tannenholz. 47 x 38 cm. Um 1490. Nürnberg.<br />

GNM Gm1160<br />

1882 zu einer Marmorskulptur<br />

„Albrecht Dürer als Knabe“ angeregt.<br />

In der ehem. Villa Arnhold in<br />

Berlin (heute Center der American<br />

Academy) entdeckte Jeffrey Chipps<br />

Smith diese verschollene und schwer<br />

beschädigte Skulptur 2010 wieder.<br />

Barbara Dürer steht in ihrem 38. Lebensjahr.<br />

Sie ist schwanger mit<br />

Hans. Zwei Jahre später folgt das<br />

letzte Kind, das Mädchen Carol. Als<br />

verheiratete Frau verhüllt sie ihr Haar<br />

mit einem kostbaren Kopftuch nach<br />

burgundischer Mode. In der Hand<br />

den Rosenkranz. Sie war gottes-<br />

fürchtig und sehr fleißig. Barbara<br />

Holper war die Tochter des Nürnberger<br />

Goldschmiedemeisters Hieronymus<br />

Holper. Bis hinauf in die<br />

Königsebene überhäuft mit Aufträgen<br />

betreute er auch öffentliche Ämter.<br />

In seine Werkstatt trat der in Ungarn<br />

gebürtige Vater Dürers 1544<br />

als Geselle ein. Am 8.6.1467 heiratete<br />

er die 15jährige Tochter seines<br />

wohlhabenden Meisters, Barbara<br />

Holper (1452 – 1514). Mit<br />

der Heirat sicherte Albrecht Dürer<br />

d. Ä. seine Existenz in Nürnberg.<br />

Zwischen 1468 und 92 gebar Barbara<br />

ihm achtzehn Kinder, fast jährlich<br />

eine Geburt. Nur drei Kinder<br />

überlebten.<br />

Das Bildnis der Mutter bildet mit dem<br />

des Vaters ein Diptychon. Beide<br />

Werke werden in der Ausstellung<br />

wieder zusammengeführt. 1588<br />

kommen beide Werke in den Besitz<br />

von Kaiser Maximilian, später zu<br />

Abb. 3 Anbetung<br />

der Heiligen<br />

Könige. 1504.<br />

Öl auf Holz.<br />

100 x 114 cm.<br />

Florenz. Galleria<br />

degli Uffizi.<br />

Nr.1890.1434<br />

49


Abb. 4: Die vier<br />

apokalyptischen<br />

Reiter.<br />

Apokalypse,<br />

3. Figur.<br />

1497/98. Holzschnitt.<br />

39,6 x<br />

28,3 cm.<br />

Nürnberg GMN<br />

GS Nr.<br />

Merkel 1656<br />

50<br />

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin · Fortsetzung<br />

Kaiser Rudolf II. Vor diesem biographischen<br />

Ausgangspunkt werden<br />

neue Aspekte von Dürers Wanderjahren<br />

am Rhein aufgezeigt. Bisherige<br />

Theorien gingen davon aus,<br />

dass Dürer seine künstlerischen Vorbilder<br />

Martin Schongauer, den<br />

Hausbuchmeister und Wolfgang<br />

Peurer auf Wanderschaft persönlich<br />

kennengelernt hat. Doch diese Ansicht<br />

ist zu revidieren. Das wirft ältere<br />

Forschungsergebnisse durcheinander.<br />

Dürer hat diese Meister nicht<br />

– wie bisher angenommen – gekannt.<br />

Es gab in der Reichsstadt<br />

Nürnberg einen Kunstmarkt, auf<br />

dem man alles erwerben konnte.<br />

Auch die Blätter dieser Meister, der<br />

italienischen Künstler Jacopo de’<br />

Barbari, von Andrea Mantegna sowie<br />

erstrangige Malerei aus dem<br />

ehemaligen Herzogtum Burgund.<br />

Höhepunkt der Sakralen Kunst im<br />

Kapitel Dürer als Dramatiker (Sektion<br />

III) bietet die Anbetung der Heiligen<br />

Könige aus den Uffizien in Florenz<br />

(Abb.3).<br />

Mit ihrer Huldigung zur Geburt bringen<br />

Drei Könige die Geschenke<br />

Myrrhe, Gold und Weihrauch. Melchior,<br />

der Älteste kniet zugewandt<br />

vor dem Kind, das von der seitlich<br />

sitzenden Maria aus lebhaft nach<br />

dem Kästchen mit der Myrrhe hinlangt.<br />

Die Heilpflanze spielt auf den<br />

künftigen Heiland an. Dahinter steht<br />

im grün changierenden Samtmantel<br />

der vollbärtige Balthasar, in der<br />

Hand den goldenen Buckelpokal.<br />

Rechts auf dem Podest entbietet Caspar,<br />

der Afrikaner, den Weihrauch<br />

im Gefäß. Drei Magier, Sterndeuter,<br />

als Berater an Höfen tätig, stammen<br />

aus dem heidnischen Morgenland.<br />

Dort haben sie einen Stern beobachtet.<br />

Aus seiner Strahlkraft deuten<br />

sie die Geburt eines neuen Messias.<br />

Diesem Stern sind sie gefolgt<br />

bis Jerusalem. Dort bestürzte ihre<br />

Botschaft vom verheißenen König<br />

der Juden den herrschenden König<br />

Herodes und seine Eliten. Auf ihrem<br />

Der frühe Dürer<br />

Rückweg sollten die Morgenländer<br />

Herodes den Geburtsort verraten,<br />

eine Vorwegnahme des bethlehemitischen<br />

Kindermordes. Bis Bethlehem<br />

folgten sie nun einem Wanderstern,<br />

der direkt bei der Heilige<br />

Familie stillstand.<br />

Zur dramatisch inszenierten Szene<br />

gehören die ruinöse Bogenarchitektur.<br />

Sie zeugt von der Größe vergangener<br />

Zeit. Gemeint ist sind Heidentum<br />

und Judentum. In deren<br />

Trümmern beginnt durch die Christi<br />

Geburt zum Augenblick das Neue,<br />

die christliche Zeit. Die sonnenhelle<br />

Burg auf hohem Gebirgssporn im<br />

Mittelgrund zeigt folgenreiche auf<br />

die Gegenwart.<br />

Diese drei Weisen wurden bald zu<br />

Königen umgedeutet. Dabei geht es<br />

um exegetische Bezüge zum Alten<br />

Testament. Wo auch schon Könige<br />

zum Berg Zion wallfahrten mit Geschenken<br />

für Gott. Die Dreizahl ist<br />

mehrdeutig: die drei seit dem 12. Jh.<br />

bekannten Kontinente: Europa, Asien<br />

und Afrika sowie die Lebensalter. Joseph,<br />

der Ziehvater von Jesus ist für<br />

die Szene nicht notwendig. Ochs und<br />

Esel hingegen sind beteiligt am Wun-


in Nürnberg<br />

der der Geburt. Dürers Tierstudien erfassen<br />

das Miteinander von Tier und<br />

Mensch in neuer Weise. Darin sind<br />

sie ihrer Zeit meilenweit voraus.<br />

Das beliebte Thema war in der vorausgehenden<br />

Tafelmalerei reicher<br />

an Details. Bei Dürer ist es von großer<br />

Freude und innerem Glanz durchdrungen.<br />

Dieses wunderbare Werk<br />

steht an der Schwelle zur Reformationszeit,<br />

bleibt jedoch in den Grenzen<br />

der Altgläubigkeit.<br />

Bis heute wird am 6. Januar die Ankunft<br />

der Hl. Drei Könige gefeiert, die<br />

Haustüren erhalten den Segen mit<br />

den Buchstaben: C+M+B (Christus<br />

mansionem benedicat) Christus hat<br />

dieses Haus gesegnet. Den Dreiflügelaltar<br />

beauftragte Kurfürst Friedrich<br />

III. von Sachsen für die Schlosskirche<br />

in Wittenberg. Neben Kardinal Albrecht<br />

von Brandenburg besaß der<br />

Kurfürst die größte Reliquiensammlung.<br />

Doch trat er später zur Reformation<br />

über.<br />

In der Offenbarung hat Johannes eine<br />

Vision vom Strafgericht Gottes.<br />

Dessen Urteile sind in einem Buch erfasst,<br />

das mit sieben Siegeln verschlossen<br />

ist. Weder Mensch noch<br />

Engel dürfen sie öffnen, nur ein Lamm.<br />

Beim Öffnen der ersten vier Siegel erscheinen<br />

mit Donnerstimme vier Reiter<br />

(Abb. 4): der erste Reiter auf wei-<br />

ßem Pferd mit Pfeil und Bogen ist vielleicht<br />

ein Sieger. Der zweite auf rotem<br />

Pferd mit erhobenem Schwert<br />

bedeutet den Krieg. Der dritte Reiter<br />

auf schwarzem Pferd mit Waage<br />

bringt Hungersnot im Gefolge des<br />

Krieges. Das vierte Pferd auf einem<br />

abgemagerten Gaul kommt daher<br />

mit der ganzen Unterwelt. Das ist<br />

der Tod. Er hat die Macht zu töten<br />

durch Schwert, Hunger. Dürer lässt<br />

diese vier Reiter von den vier Winden<br />

im furiosen Galopp die Welt<br />

durcheilen.<br />

Der Kampf des Himmels mit dem Teufel,<br />

Schrecken und Entspannung, das<br />

Martyrium des Johannes sind Gegenstand<br />

der Offenbarung Johannes.<br />

Die Apokalypse, eine frühe<br />

Buchausgabe mit Holzschnitten von<br />

Dürer, erschien unter dem Titel „Die<br />

heimliche Offenbarung des Johannes“.<br />

Dürer erfand bildgewaltige Illustrationen<br />

zu vierzehn Themen.<br />

Erstmals wird mit diesen Holzschnitten<br />

eine Textvorlage nicht direkt<br />

umgesetzt, sondern konvulsivisch<br />

mit Phantasien und Visionen umgegangen,<br />

in die manches Alltagsgeschehen<br />

und Landschaften verwoben<br />

sind.<br />

In jedem der vier Kapitel gibt es herrliche<br />

Bilder, gemalte Erzählwerke,<br />

die das Ende des Spätmittelalters<br />

und den Beginn der Neuzeit verkünden.<br />

Manches öffnet sich dem<br />

Humanismus der Vorreformation.<br />

Anderes treibt die Spätgotik zur Blüte.<br />

Sie kann in der Reformation keine<br />

Nachfolge finden. Der Ausstellungskatalog<br />

ist hoch zu schätzen.<br />

Den 200 Werken sind erstmals ihre<br />

durchgehend erforschten Provenienzen<br />

zur Seite gestellt. Das Ergebnis<br />

übertrifft damit neue Museumskataloge,<br />

insbesondere den Bestandskatalog<br />

der Alten Pinakothek<br />

München.<br />

Weniger Erfolg ist in der Darstellung<br />

und Interpretation von Dürers Frühwerk<br />

aus dem nachreformatorischen<br />

Forschungsgeistes beschieden. Er<br />

meidet die Nähe zur ikonographi-<br />

schen Forschung vorreformatorischer<br />

Zeit. Dürers<br />

Schaffen war in das vorreformatorischeGlaubensmodell<br />

eingebunden und nicht<br />

in das der Reformation. Theologen<br />

und Historiker hätten<br />

das Forschungsprojekt in diesen<br />

Punkten bereichern können.<br />

So finden die Farbigkeit,<br />

die Dürer seinen Bildern mitgegeben<br />

hat, ihr Glanz, der<br />

bis heute die Welt erhellt, in<br />

den Textbeiträgen kaum Entsprechung.<br />

Lächeln und Lachen im Mittelalter<br />

Erstmalig wird in einer Ausstellung<br />

ein Thema behandelt, das die gesamte<br />

mittelalterliche Kunst durchdringt.<br />

Es ist das gute und böse Lachen.<br />

Man kennt es vom Programm<br />

der Portalplastik an den gotischen<br />

Kathedralen mit ihren Darstellungen<br />

des Jüngsten Gerichts.<br />

Auch von der Auferstehung der Seligen,<br />

von den Schreien aus dem Fegefeuer,<br />

in dem die Verstorbenen ihre<br />

Sünden büßen müssen. Ebenso<br />

bekannt ist das höllische Gelächter<br />

der Teufel. Aber auch das selige Lächeln<br />

der Madonna mit dem Christuskind<br />

bestimmt die Kunstwerke.<br />

Diese Programme sind eindringlicher<br />

als jedes passende Hollywood<br />

Filmszenario.<br />

In der Bibel liegen Andeutungen<br />

vom törichten, triumphierenden, seligen<br />

oder jubilierenden Lachen vor.<br />

Doch die Art und Weise des Lachens,<br />

ob selig, zügellos, hem-<br />

mungslos, sein Für und Wider auszudifferenzieren,<br />

das spielt erst in<br />

der Hohen Schule der Scholastik Anfang<br />

13. Jahrhundert eine Rolle.<br />

Weil im Lachen ein Vorzug des Menschen<br />

erkannt wird. Zur Ausdeutung<br />

greifen Theologen auf antike Quellen<br />

zurück, insbesondere auf die<br />

Lehrwerke von Cicero und Quintilian<br />

zur Rhetorik, eine der sieben freien<br />

Künste. Im Griechischen kann<br />

scharf geschieden werden zwischen<br />

Größte Dürer-<br />

Ausstellung in Deutschland<br />

seit 40 Jahren<br />

Germanisches National -<br />

museum Nürnberg bis<br />

2.9.12, Di–So 10–18 Uhr,<br />

Mi 10 – 21 Uhr.<br />

Katalog Verlag GNM<br />

Nürnberg <strong>2012</strong>, Hg. von<br />

D. Hess u.Th. Eser,<br />

ISBN 978-3-936688-59-7<br />

29 € im Museum.<br />

36 € im Buchhandel.<br />

Kultur-Ticket-Spezial der<br />

DB für 39 € (2.Kl.).<br />

59 € (1.Kl. an einem Tag<br />

hin und zurück).<br />

51


Abb. 1: Zug der<br />

Seligen (Detail).<br />

Ehem. Mainz. Dom.<br />

Westlettner. Naumburger<br />

Meister.<br />

Um 1239. Sandstein,<br />

farbig<br />

gefasst. 90 cm<br />

© Bischöfliches<br />

Dom- und Diözesanmuseum<br />

Mainz<br />

Abb. 2: Kopf<br />

eines lächelnden<br />

Teufels. Ehem.<br />

Mainz. Westlettner.<br />

Naumburger<br />

Meister. Um<br />

1239. Sandstein.<br />

farbig gefasst.<br />

28 cm. © Bischöfliches<br />

Dom- und<br />

Diözesanmuseum<br />

Mainz.<br />

52<br />

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin · Fortsetzung<br />

Lächeln und Lachen im Mittelalter<br />

positiven (gélãn) und bösartigen (katagélãn)<br />

Lachen. In der Antike gingen<br />

die Autoren davon aus, dass<br />

Lachen diejenige Eigenschaft ist, die<br />

den Menschen vom Tier unterscheidet.<br />

Doch die hochmittelalterliche Scholastik<br />

bindet ihre Argumentation zu<br />

verschiedenen Arten des Lachens in<br />

ein hochkomplexes religiöses Weltanschauungsgebäude<br />

ein. Dafür<br />

reicht das lateinische Wort für Lachen<br />

(ridere) nicht mehr aus. Es müssen<br />

neue Ausdrücke speziell für höllisches<br />

Lachen, Gekicher und Schadenfreude<br />

gefunden und muss ausgefeilter<br />

argumentiert werden.<br />

Das Lachen wird überhaupt nur sehr<br />

zögerlich akzeptiert. Im frühen Christentum,<br />

bei den Kirchenvätern,<br />

stand Lachen dem Laster noch<br />

sehr nahe. In den Schriften<br />

von Hieronymus<br />

wird es gänzlich abgelehnt.<br />

In den benediktinischenMönchsregeln<br />

ist ein maßvolles<br />

Verhalten beim Lachen<br />

erlaubt. Dem<br />

Weltklerus hingegen<br />

ist herausausschreiendes<br />

Lachen als<br />

Nähe zur Lasterhaftigkeit<br />

untersagt.<br />

Wolfram von Eschen-<br />

bach schildert in seinem Epos Parzival<br />

den Verzicht auf das Lachen<br />

als königliche Tugend.<br />

Im hohen Mittelalter änderte sich diese<br />

Haltung allmählich. Theologen<br />

und höfische Epen-Autoren wie Wolfram<br />

von Eschenbach äußern sich<br />

differenzierter dazu. Immer unterscheiden<br />

sie jedoch zwischen seligem<br />

Lächeln und höllischem Gelächter.<br />

Sie trennen das „gute“<br />

vom„schlechten“ Lachen (Abb. 1).<br />

Abb. 3: Madonna mit Kind (sog. Fuststrassenmadonna)<br />

um 1250. Sandstein. Fassung<br />

19. Jh. 170 x 73cm © Mainz. Bischöfliches<br />

Dom- und Diözesanmuseum, Inv. PS 00169<br />

Lachen also ist eine Frage der Qualität?<br />

Mehr, denn das Lachen bleibt<br />

eingeordnet in die religiöse Weltanschauung<br />

des Mittelalters. Der zufolge<br />

gibt es für den Menschen ein<br />

irdisches Leben und ein Nachleben<br />

im Jenseits. Erst am Tag des Jüngsten<br />

Gerichts entscheidet sich für jeden<br />

seine endgültige Bestimmung.<br />

Dante hat in der „Göttlichen Komödie“<br />

am eindrücklichsten diesen Weg<br />

des Lachens aus der Religion in die<br />

Weltliteratur überführt. Zusammen<br />

mit Virgil führt ihn sein Weg durch<br />

Fegefeuer, Hölle in das Paradies,<br />

über all wird gelacht. Alles wird hinauslaufen<br />

auf die Frage, wird es<br />

ein selige Lächeln der Engel als Himmelsboten<br />

geben oder den krächzenden<br />

Teufel („kachezende tiuvel“).<br />

Das höllische Lachen bleibt das Vorrecht<br />

des Teufels in Fegefeuer und<br />

Hölle (Abb. 2). Das selige Lachen<br />

erwartet nur diejenigen, denen es<br />

beim Jüngsten unter Abwägung ihrer<br />

Verdienste beschieden wird.<br />

Es gab bisher kaum Anlass, über<br />

diese unterschiedlichen Lachen nachzudenken.<br />

Das liegt daran, dass die<br />

Kunstgeschichte zur Deutung dieses<br />

Themas die Theologie braucht. Das<br />

Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum<br />

hat nun zum Thema Seliges<br />

Lächeln und höllisches Gelächter eine<br />

wunderbare Ausstellung eingerichtet.<br />

Zusammen mit Theologen ist<br />

das kunsthistorische Material aufsehenerregend<br />

aufbereitet worden.<br />

Sind Antworten zur Fragen des Lachens<br />

gegeben werden, was bedeutet<br />

denn das Lächeln, Lachen<br />

und höllisches Feixen im Mittelalter.<br />

In der Bergpredigt wird das himmlische<br />

Lachen am schönsten beschrieben.<br />

„Freut euch an jenem Tage<br />

und springt vor Freude, denn siehe,<br />

euer Lohn ist groß im Himmel“<br />

(Lk 6.20-23).<br />

Die schöne Maria (Abb. 3) im offenen<br />

Lockenhaar trägt das Christuskind<br />

so liebevoll im Arm und. Sie<br />

verfolgt sein Spiel liebevoll. In dieser<br />

Geborgenheit kann ihr Kind von<br />

innen heraus lächeln. Es handelt sich<br />

hier um eine der schönsten mittelalterlichen<br />

Darstellung des Lächelns.<br />

Die positive Haltung zum Lachen<br />

wird vor allem an der Frage gemessen,<br />

ob und wie Christus gelacht<br />

hat. Weil es in den Quelltexten keine<br />

ausführliche Interpretation gibt,<br />

blieb diese Frage wesentlich gnostischer<br />

Auslegung vorbehalten. Dass<br />

dem Jesus Kind alles Menschliche<br />

eigen war, damit auch das Lachen,<br />

findet breitere Zustimmung.<br />

Seliges Lächeln und höllisches Gelächter<br />

Das Lachen in Kunst und Kultur des<br />

Mittelalters, Ausstellung. Bischöfliches<br />

Dom- und Diözesanmuseum Mainz.<br />

Bis 16.9.12. Katalog: Schnell + Steiner,<br />

ISBN 978-3-7954-2583-8, 25,95 €


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mitzuschwimmen. Da schaut<br />

man schon mal genauer hin und<br />

überlegt sich, wem man sein Vertrauen<br />

schenken kann. Und es ist<br />

verständlich, wenn man sich bei der<br />

Überprüfung von Langzeiterfahrungen<br />

leiten lässt. Hier ist Annemarie<br />

Börlind ein Spitzenreiter der internationalen<br />

Kosmetikhersteller. Und<br />

das ist der Grund unserer Auswahl.<br />

Die Augenpartie ist eine der<br />

anspruchsvollsten Pflegebereiche<br />

Stress, Müdigkeit und Alterserschei -<br />

nungen zeigen sich hier am schnellsten.<br />

Oftmals trägt ein Mangel an<br />

Feuchtigkeit außerdem dazu bei,<br />

dass diese Hautpartie trocken und<br />

fältchenreich wirkt.<br />

Die neue zarte Augenpflege der<br />

Linie Aquanature für die anspruchs -<br />

volle und feuchtigkeitsarme Haut<br />

enthält Wirkstoffe, die auf die Bedürfnisse<br />

der Augenpartie abgestimmt<br />

sind. Insbesondere vermindert<br />

der Anteil an Hyaluronsäure<br />

und marinen Pflanzenextrakten die<br />

Bildung von Trockenheitslinien und<br />

Fältchen. Phytozellen aus der Papy -<br />

ruspflanze fördern die Regeneration<br />

der Haut. Auch die bei dieser<br />

Partie häufig auftretenden Schwellungen<br />

können mit dieser Augenpflege<br />

gemildert werden. So stimuliert<br />

Bio-Coffein die Mikrozirkulation<br />

der Haut und fördert damit eine<br />

strahlende Augenpartie.<br />

Verwöhnende Frischemaske<br />

contra Trockenheitsfältchen und<br />

Müdigkeit<br />

Die Aquanature Frischemaske mit<br />

Hyaluron und wertvollen marinen<br />

Neu bei AQUANATURE:<br />

Hyaluron-Augenpflege und<br />

Hyaluron-Feuchtigkeitsmaske<br />

Pflanzenextrakten ist wie eine wohltuende<br />

Dauerdusche für durstige<br />

Haut. Wie ein Frische-Kick sorgt diese<br />

Maske, etwa nach einem langen<br />

Arbeitstag, für rasche Vitalisierung<br />

der Haut. Die Gelmaske verwöhnt<br />

mit ihren pflegenden Wirkstoffen<br />

und lässt den Teint jugendlich glatt<br />

und gesund strahlen.<br />

Ein lang anhaltendes Frischegefühl<br />

belebt nicht nur die Haut, sondern<br />

auch die Sinne. Die Maske ist für jeden<br />

Hauttyp geeignet und kann<br />

nach Bedarf mehrmals wöchentlich<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Linie umfasst:<br />

Reinigungsmousse, Feuchtigkeits -<br />

serum, 24h-Creme-Sorbet, 24h-<br />

Feuchtigkeitscreme sowie neu die<br />

Hyaluron-Augenpflege und Hyaluron-Feuchtigkeitsmaske.<br />

Vertrieb: Börlind GmbH<br />

Telefon: 0 70 51/60 00-0<br />

53


echts: Armband<br />

Gold, Email; Lucien<br />

Falize Paris,1879/80;<br />

© Schmuckmuseum<br />

<strong>Pforzheim</strong>;<br />

Foto Rudiger Flöter<br />

Halsschmuck:<br />

Gold, Email;<br />

Giacinto Melillo zugeschrieben;<br />

Neapel, ca.1870/80;<br />

© Schmuckmuseum<br />

<strong>Pforzheim</strong>;<br />

Foto Gunther Meyer<br />

rechts unten:<br />

Armband »Intervention<br />

of red«; Silber<br />

vergoldet, Pulverbeschichtung;<br />

Robert<br />

Baines, 2003;<br />

© Schmuckmuseum<br />

<strong>Pforzheim</strong>;<br />

Foto Petra Jaschke<br />

54<br />

Schmuckmuseum <strong>Pforzheim</strong>:<br />

Weltsprache Ornament<br />

STRENG GEZACKT UND SCHÖN VERSCHNÖRKELT · AUSSTELLUNG BIS 30. SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />

Ornamentale Gestaltungsformen gehören zu den frühesten<br />

Zeichen menschlichen Kulturschaffens. Angefangen mit einfachen<br />

Ritzungen auf Fundstücken über in sich verschlungene<br />

Linien bis hin zu barockem Überschwang sind Ornamente<br />

auch im Schmuck zu finden. Sie sind ein welt- und<br />

kulturenüberspannendes Phänomen, an dem sich bei aller<br />

Verschiedenartigkeit ähnliche Muster entdecken lassen.<br />

Die Ausstellung zeigt die Vielfalt ornamentaler<br />

Ausdrucksformen im<br />

Schmuck aus dem abendländischeuropäischen<br />

Raum bis zum<br />

Formenreichtum im Orient.<br />

Es werden die verbindenden<br />

Elemente der<br />

Ornamentik untersucht,<br />

die in allen<br />

Kulturen und Epochen<br />

auftauchen<br />

und sich zu einer<br />

»Weltsprache<br />

Ornament« zusammenfügen.<br />

Unter dem<br />

Aspekt der ornamentalenGestaltung<br />

bietet<br />

sich so ein neuer<br />

Blick auf ausgewählte<br />

Preziosen<br />

der Sammlungen des<br />

Schmuckmuseums, aus<br />

denen rund 120 Stücke<br />

zu sehen sind. Einen<br />

Schwerpunkt bildet dabei das<br />

19. Jahrhundert. Die Schau ist der<br />

Ausstellungsbeitrag des Schmuckmuseums<br />

zum Festival »Mix versteh’n«<br />

des Kulturamtes der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Pforzheim</strong>.<br />

Einen Höhepunkt fand die Vielfalt der<br />

Ornamente im Schmuck mit dem Aufkommen<br />

des Historismus. In Abgrenzung<br />

von dessen Orientierung<br />

an vorangegangenen Stilen artikuliert<br />

sich in Epochen wie dem<br />

Jugendstil mit<br />

seinen vegetabilischen<br />

Strukturen<br />

und dem<br />

geometrisch<br />

geprägten Art<br />

Déco ein in die<br />

Moderne weisendesFormenverständnis.<br />

Denn am Beginn des<br />

20. Jahrhunderts steht die Auseinandersetzung<br />

mit ornamentalen Überformungen<br />

und deren zum Teil ve-<br />

Brosche: Silber, Turkise, Markasite; Firma Gustav<br />

Braendle, Th. Fahrner Nachfolger <strong>Pforzheim</strong>; ca.<br />

1930/32; © Schmuckmuseum <strong>Pforzheim</strong>; Foto<br />

Gunther Meyer<br />

hemente Ablehnung. Hier nimmt der<br />

oft zitierte Adolf Loos mit seiner wütenden<br />

Streitschrift »Ornament und<br />

Verbrechen« eine Schlüsselposition<br />

ein – er sprach von »vergeudeter Arbeitskraft«<br />

und<br />

»geschändetem<br />

Material«. Diese Kritik wirkt bis heute<br />

weiter, und ohne sie wären weder<br />

das Bauhaus noch das »form-followsfunction«-Design<br />

der letzen fünf Jahrzehnte<br />

denkbar. Die Spätmoderne<br />

zeichnet ein unbefangenerer Umgang<br />

mit Ornamentik aus. Gestalter<br />

setzen sie bewusst und unerschrocken<br />

oder<br />

teilweise ironisch<br />

wieder ein, um<br />

Lust am freien<br />

Spiel oder<br />

auch Aspekte<br />

wie Individualitätauszudrücken.<br />

Parallel zur allgemeinenGestaltung<br />

finden sich auch<br />

im Schmuck in ornamentarmen<br />

Zeiten immer wieder neue Ansätze<br />

zu ornamentalen Verzierungen. Von<br />

antiken Schmuckstücken mit geometrischer<br />

Flächenornamentik über gotische<br />

Elemente oder die Pflanzenornamentik<br />

der Renaissance, über Zitate<br />

der mittelalterlichen Buchmalerei<br />

im Historismus bis hin zur jüngsten<br />

zeitgenössischen Schmuckkunst<br />

ziehen die Ranken und Mäander der<br />

Ornamentik im Schmuck. Reihung<br />

und Rhythmisierung, Verdichtung und<br />

Überhöhung sind Kennzeichen der<br />

ornamentalen Kunst im Schmuck, die<br />

sich auf alle Kulturen gleichermaßen<br />

anwenden lassen und damit ein<br />

wahrhaft globales Phänomen beschreiben.<br />

Das Ornament ist ab Dezember und<br />

Januar Anlass für zwei weitere Ausstellungen<br />

in <strong>Pforzheim</strong>. Sie richten<br />

den Fokus auf das Ornament in<br />

Kunst und Design. Der Kunstverein<br />

<strong>Pforzheim</strong> zeigt »Ornamentale Strukturen«,<br />

und die <strong>Pforzheim</strong> Galerie<br />

widmet dem Thema eine Schau in<br />

der Reihe Design-Positionen.


www.schmuckwelten.de<br />

Die Schmuckwelten <strong>Pforzheim</strong> informieren:<br />

Schmuckpräsentationen<br />

VON HEIKE WALK UND DAGMAR MARIA MILDES<br />

Argentium und „Soft flex”-Stahlseide<br />

sind die wichtigsten Komponeneten<br />

im Schmuck von DAGMAR<br />

MARIA MILDES. Die Silberscheiben<br />

sind aus Argentium-Silber.<br />

Dabei handelt es sich um eine Silberlegierung<br />

die sehr hell oxidiert,<br />

bei der Teile des Kupfers mit Germanium<br />

ausgetauscht werden. Die<br />

Oxydschicht legt sich wie ein Schutz<br />

um die Silberscheiben. Die hochwertige<br />

„Soft flex”-Stahlseide enthält<br />

49 Fäden, was ihr große Flexibilität<br />

verleiht. Durch die Steifheit und die<br />

Spannung der Stahlseide kommt der<br />

Dreheffekt zustande, der besonders<br />

bei den Colliers eine entscheidende<br />

Rolle spielt. Dieser würde sich mit ei-<br />

Die Schmuckarbeiten von HEIKE<br />

WALK sind inspiriert durch die Beobachtung<br />

des Alltäglichen und seinen<br />

Geschichten. Oft sind es winzige<br />

Details, die beim genaueren Betrachten<br />

eine unglaubliche Ästhetik<br />

aufweisen. Diese sind Auslöser<br />

und Inspiration<br />

zugleich.<br />

So auch die<br />

Faszination<br />

für ein Zukkertütchen<br />

nach einem<br />

Kaffeehaus Besuch.<br />

Seine pralle<br />

Form und die zarte Struktur der Verschlussprägung<br />

finden seine Nach-<br />

ahmung in der Ketten-Kollektion<br />

„golden sweets“.<br />

Dabei versucht sie das Wesentliche<br />

und Charakteristische der Dinge herauszufiltern,<br />

und mit möglichst wenig<br />

Eingriffen oder Veränderungen,<br />

in ihren Schmuck zu adaptieren.<br />

HEIKE WALK, geb. 1974 in Köln<br />

Studium der Biologie, Goldschmiedelehre und<br />

anschl. als Goldschmiedin tätig, Studium Produkt-/Schmuckdesign,<br />

seither freischaffende<br />

Designerin in Köln.<br />

Viele Gruppenausstellungen und Messen, wie<br />

z.B. „konzept-projekt-forschung“, Düsseldorf<br />

„manu factum 11“, Zons; „in der Südsee“<br />

Zürich, „inhorgenta europe“ München; „best<br />

of 2010“, Düsseldorf.<br />

3. Preis beim Wettbewerb „jewellery in siliciumcarbid“.<br />

nem anderen Material nicht ergeben,<br />

wodurch Material und<br />

Formgebung untrennbar zusammenhängen.<br />

Weil Dagmar Mildes im hohen<br />

Norden von Norwegen<br />

lebt, entnahm sie den Utensilien<br />

der Fischerei ihre Inspiration. Die<br />

Formensprache ihres Schmucks erinnert<br />

z.B. stark an Krebsreusen.<br />

DAGMAR MARIA MILDES, geb. 1968 in<br />

Bruchköbel, lebt seit 1991 in Norwegen.<br />

„Meine Annäherung an eine neue Kollektion<br />

geht über das Material. Ich habe mich von<br />

der Stahlseide faszinieren lassen und mache<br />

mich auf die Suche nach Möglichkeiten, ihre<br />

wunderbaren Eigenschaften zur Geltung zu<br />

bringen.“ Aktuelle Kollektionen sind: „Vev”,<br />

„Kurv” und „Sigar”.<br />

FASZINATION ERLEBEN.<br />

Europas größter Schmuckerlebnispark<br />

begeistert Sie mit glänzenden Eindrücken.<br />

Mit mehr als 65 000 Einzelangeboten<br />

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Die SCHMUCKWELTEN <strong>Pforzheim</strong> –<br />

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im harmonischen Dreiklang<br />

aus Edelsteinen und Brillanten<br />

leuchtender Farbenspiele.<br />

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und pavé 0,20 ct. TW/vvs,<br />

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Die Leiter der Spar -<br />

kassen-Geschäftsstellen<br />

Eisingen, Königsbach,<br />

Remchingen, Büchenbronn,<br />

Birkenfeld,<br />

Neuen bürg, Straubenhardt<br />

und Keltern freuen<br />

sich über die vom <strong>Kreisseniorenrat</strong><br />

überreichte<br />

Auszeichnung<br />

„Seniorenfreundlicher<br />

Service“.<br />

In Mühlacker wurden<br />

die Sparkassen-<br />

Geschäftsstellen Heimsheim,<br />

Illingen, Maulbronn,<br />

Niefern, Stromberg,<br />

Oberderdingen<br />

und Wiernsheim ausgezeichnet.<br />

Die Urkunden<br />

nahmen die jeweiligen<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

entgegen.<br />

58<br />

Die Sparkasse <strong>Pforzheim</strong> Calw informiert:<br />

„Sparkasse absolut an der Spitze“<br />

Geschäftsstellen für „seniorenfreundlichen Service“ zertifiziert<br />

Beim Projekt „Seniorenfreundlicher Service“, einer Aktion des<br />

Landesseniorenrates und der Seniorenräte in Baden-Württemberg,<br />

wurde die Sparkasse <strong>Pforzheim</strong> Calw mit weiteren<br />

Zertifikaten bedacht. „Die Sparkasse ist da absolut an der<br />

Spitze“, attestierte Gerda Görnemann, eine der beiden Vor -<br />

sitzenden des <strong>Kreisseniorenrat</strong>s <strong>Pforzheim</strong>.<br />

Nach „Beste Bank“ im Focus Money-<br />

Citycontest also eine weitere<br />

Auszeichnung, die Kundennähe und<br />

Servicefreundlichkeit der Sparkasse<br />

belohnt. „Es ist offensichtlich so, dass<br />

man uns als vorbildlich darstellen<br />

kann“, zeigte sich Vorstandsvorsitzender<br />

Dr. Herbert Müller erfreut<br />

und fügte hinzu: „Freundlichkeit und<br />

Kompetenz sind bei der Sparkasse<br />

selbstverständlich.“<br />

Im Vorjahr waren bereits 14 Geschäftsstellen<br />

der Sparkasse Pforz-<br />

heim Calw im <strong>Stadt</strong>gebiet und in<br />

Mühlacker zertifiziert worden.<br />

Nach Abschluss der Test- und Überprüfungsphase<br />

kann die Sparkasse<br />

nun insgesamt 40 zertifizierte Geschäfts<br />

stellen in <strong>Pforzheim</strong>, im <strong>Enzkreis</strong><br />

und im Landkreis Calw vorweisen.<br />

An 26 Geschäftsstellen im Bereich<br />

<strong>Pforzheim</strong>, Mühlacker und im Landkreis<br />

Calw wurden die Urkunden an<br />

die jeweiligen Filialdirektoren überreicht.<br />

Im Bereich der Goldstadt und Mühl -<br />

acker wurden zertifiziert:<br />

• Eisingen • Königsbach<br />

• Remchingen • Büchenbronn<br />

• Birkenfeld • Neuenbürg<br />

• Straubenhardt • Keltern<br />

• Heimsheim • Illingen<br />

• Maulbronn • Niefern<br />

• Stromberg • Oberderdingen<br />

• Wiernsheim<br />

„Wir haben’s Ihren Mitarbeitern<br />

nicht leicht gemacht“, machte Dieter<br />

Müller, Co-Vorsitzender des <strong>Kreisseniorenrat</strong>s,<br />

deutlich. Die „vorbildlich<br />

bestellten“ Geschäftsstellen hätten<br />

beim Test auch durch „äußerst<br />

freundliche, gut ausgebildete“ Berater<br />

überzeugt. Ilse Kästner merkte<br />

an, dass der Prämierung ein zweiter<br />

Test vorausgegangen sei, bei<br />

dem die Prüfer inkognito blieben.<br />

Angesichts der guten Ergebnisse<br />

„können Sie beruhigt in den Ruhestand<br />

gehen“, meinte die Projektleiterin<br />

vom <strong>Kreisseniorenrat</strong> an Dr.<br />

Müller gewandt.<br />

Mit der Aktion und der Zertifizierung<br />

von Geschäften soll beim Einzelhandel<br />

auf Veränderungen hingewirkt<br />

werden, welche die immer<br />

größer werdende Kundengruppe<br />

„ältere Menschen“ berücksichtigen.<br />

Sämtliche Ausgezeichneten wurden<br />

auf eigenen Antrag getestet und<br />

bewertet. Gegebenenfalls wurden<br />

Änderungen angemahnt und deren<br />

Einhaltung überprüft.<br />

Die Aktion „Seniorenfreundlicher<br />

Service“ wird vom <strong>Kreisseniorenrat</strong><br />

<strong>Enzkreis</strong> – der <strong>Stadt</strong> <strong>Pforzheim</strong> in<br />

Zusammenarbeit mit der IHK Nordschwarzwald,<br />

dem WSP City marke -<br />

ting, der Handwerkskammer Karls -<br />

ruhe, dem Einzelhandelsverband,<br />

der Altenhilfe <strong>Enzkreis</strong> und der<br />

Altenhilfe <strong>Stadt</strong> <strong>Pforzheim</strong> durchgeführt.<br />

Bei Erfüllung vorgegebener Kriterien<br />

erhalten die Geschäfte nach dem<br />

ausgiebigen Test eines unangekündigten<br />

Prüfers das Prädikat „Seniorenfreundlicher<br />

Service“, das für die<br />

Kunden gut sichtbar platziert wird<br />

und als Auszeichnung und Leistungs -<br />

nachweis wirkt. Nach Ablauf von<br />

zwei Jahren werden die Kriterien<br />

und Auflagen erneut überprüft und<br />

gegebenenfalls wird die Zertifizierung<br />

fortgeführt.


• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher<br />

Wolfgang Schorlau:<br />

„Die letzte Flucht“<br />

Verlag: Kiepenhauer & Witsch<br />

Wolfgang Schorlau lebt und arbeitet<br />

als freier Autor in Stuttgart. 2005<br />

wurde er mit dem<br />

Deutschen Krimipreisausgezeichnet.<br />

In seinem neuen Roman<br />

wendet er sich<br />

einem Thema zu,<br />

das für jeden lebenswichtig<br />

ist:<br />

dem Gesundheitswesen.<br />

Im gleichen<br />

Maß, wie er ein unfassbaresVerbrechen<br />

aufdeckt, enthüllt der Autor,<br />

wie real die Bedrohung durch die<br />

übermächtige Pharmaindustrie ist.<br />

Jan Seghers:<br />

„Die Akte Rosenherz“<br />

Rowohlt Taschenbuch Verlag<br />

Jan Seghers alias<br />

Matthias Altenburg<br />

wurde 1958 geboren<br />

Der Schriftsteller,<br />

Kritiker und Essayist<br />

lebt in Frankfurt<br />

am Main Für<br />

seinen Roman „Partitur<br />

des Todes“ wurde<br />

der Autor mit<br />

dem „Offenbacher<br />

Literaturpreis“ sowie<br />

dem Burgdorfer<br />

Krimipreis ausgezeichnet.<br />

Niemand, der damals<br />

in heißen Augustnacht<br />

am Tatort<br />

war, wird den Fall<br />

je vergessen.<br />

Eine Prostituierte<br />

wird auf brutale<br />

Weise ermordet Sofort<br />

macht das Wort<br />

von der „zweiten<br />

Nitribitt“ die Runde.<br />

Florian Langenscheidt:<br />

„Handbuch des Glücks“<br />

Heyne Verlag<br />

Florian Langenscheidt, Verleger und<br />

Buchautor, 1955 in Berlin geboren,<br />

Studium Germanistik, Journalismus<br />

und Philosophie in<br />

München.<br />

Er schreibt über Glück und<br />

gibt es mit seiner Stiftung an<br />

Kinder weiter.<br />

Die Zukunft gehört den Optimisten,<br />

und sie wird besser<br />

als die Gegenwart. In der<br />

Steinzeit, glaubt Florin Langenscheidt,<br />

mag Pessimismus<br />

eine nützliche Eigenschaft<br />

sein. Wo „hinter jeder Ecke<br />

ein Säbelzahntiger lauern konnte“<br />

half er beim Überleben.<br />

Der Verleger und Philanthrop<br />

hat nicht nur<br />

„das Wörterbuch des<br />

Optimisten“ geschrieben.<br />

Er lebt diese Haltung<br />

auch.<br />

Johannes<br />

Schweikle:<br />

„Westwegs“<br />

Verlag: Klöpfer<br />

& Meyer<br />

Johannes Schweikle,<br />

1960 in Freudenstadt<br />

im<br />

Schwarzwald geboren,<br />

studierte<br />

Ev. Theologie in<br />

Tübingen, Jerusalem<br />

und München.<br />

Er arbeitet als<br />

Journalist, lebte<br />

jahrelang in Hamburg<br />

und schreibt<br />

nun auf Schloss<br />

Bühl bei Tübingen.<br />

Seine Portraits,<br />

Essays und<br />

Reportagen erscheineninsbe-<br />

sondere in der ZEIT,<br />

bei GEO und in Merian.<br />

Der Westweg führt<br />

seit mehr als 100<br />

Jahren durch den<br />

Schwarz wald von<br />

<strong>Pforzheim</strong> nach Basel.<br />

Die Wanderung: eineEntdeckungsreise<br />

mit einem exotischen<br />

Gebirge, ein<br />

durch das Zentralmassiv<br />

deutschen<br />

Gefühls. Ein Buch,<br />

das richtig Lust auf<br />

den Schwarz wald<br />

macht.<br />

Ohne die Früchte aus Wissenschaft und Technik wäre unser Leben beschwerlich.<br />

Kein Strom, Telefon und Internet. Quantenmechanik und DNA sind nur einige der<br />

Meilensteine. Der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer bettet die letzten<br />

50 Jahre seines Lebens in diese neue Welt des Wohlstandes, der weltweiten<br />

Kommunikation<br />

und einer<br />

noch nie<br />

gekannten<br />

Freiheit ein.<br />

336 Seiten<br />

ISBN 978-3-8312-0388-8<br />

Best.-Nr. 10388<br />

€ 24,95<br />

auch als<br />

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www.der-wissens-verlag.de<br />

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Kostenlose Kataloge: Tel. 089/6492277


• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher<br />

Luis Angel Diaz:<br />

„Das intelligente Bewusstsein<br />

der Zellen“<br />

Verlag Trinity<br />

Luis Angel Diaz wurde<br />

in Argentinien geboren<br />

und zog 1994<br />

nach USA. Seit mehr<br />

als 20 Jahren praktiziert<br />

und unterrichtet<br />

er Kinesiologie, orientalischeMedizintechniken,Kräuterheilkunde<br />

und die Auflösung<br />

emotionaler Blockaden.<br />

Er zeigt in seinem<br />

Praxisbuch, wie wir<br />

das Bewusstsein der<br />

Zellen zur Selbstheilung<br />

nutzen können.<br />

Bärbel Reetz:<br />

„Hesses Frauen“<br />

Verlag Insel<br />

Taschenbuch<br />

Mia Bernoulli, Ruth Wenger,<br />

Ninon Dolbin – drei<br />

Frauen, drei Lebensentwürfe.<br />

In der ersten Biographie<br />

über die Ehefrauen von<br />

Hermann Hesse entwirft<br />

Bärbel Reetz, gestützt auf<br />

Die hier wesentlich erweiterter Auflage<br />

vorgelegte Schrift ist aus der Arbeit an<br />

der Universität des 3. Lebensalters, deren<br />

Vorsitzender der Verfasser seit 1984<br />

ist, hervorgegangen. Sie wende sich<br />

sowohl an Wissenschaftler im Fach<br />

Geron tologie als auch an die betroffenen<br />

Generationen der älteren, alternden<br />

und alten Menschen selbst.<br />

Ihnen wird dadurch eine Grundlage des<br />

Selbstverständnisses und des Verständnisses<br />

ihrer Situation geboten. Im Mittelpunkt<br />

stehen die gründlichen Ausführungen<br />

über Formen und wechselnde Inhalte<br />

der Bildung im Alter. Dabei werden<br />

vielfältige Perspektiven auf ein geistig<br />

erfülltes Alter geboten. Die Basis der<br />

viele unveröffentlichte Bilder<br />

und Dokumente, nicht<br />

nur die Portraits ungewöhnlicher<br />

Frauen, sondern<br />

macht auch neue Facetten<br />

der Persönlichkeit<br />

des Dichters sichtbar.<br />

Bärbel Reetz ist 1942 geboren<br />

und lebt als freie<br />

Journalistin in Berlin. Studium<br />

der Germanistik und<br />

Anglistik. Ihre Arbeiten<br />

wurden mehrfach mit Preisen<br />

ausgezeichnet.<br />

Uschi Eichinger/Kyra<br />

Hoffmann-Nachum:<br />

„Der Burnout-Irrtum“<br />

Verlag systemed<br />

Ist Burnout wirklich (nur) eine<br />

Frage der<br />

Psyche? Wichtige<br />

Fragen<br />

hierzu, die von<br />

den Heilpraktikerinnen<br />

Uschi<br />

Eichinger und Kyra Hoffmann-Nachum<br />

in ihrem<br />

Praxisratgeber sowohl<br />

wissenschaftlich fundiert<br />

als auch für jeden verständlich<br />

beantwortet<br />

werden. Ihr Kredo: Burn -<br />

Reflexion ist die Idee einer lebenslangen<br />

Bildung. Sicher hat die ehrwürdige, lebenskluge<br />

Frau Aja, Goethes Mutter,<br />

recht, wenn sie ihrer Freundin<br />

Kunzelmann ins Stammbuch<br />

schreibt: „Lebe um zu lernen –<br />

lerne, um zu leben.“ Und so<br />

müssen wir das Leben als<br />

einen Lernprozess verstehen<br />

und erkennen, dass nur der<br />

Mensch lebensfähig ist, der<br />

lernt. Und das gilt für alle Lebensphasen,<br />

auch für solche<br />

der dritten Generation. „Wie weit der<br />

Geist ist, der sich den Körper baut, wie<br />

uns die Dichter versichern, ist sicher<br />

schwer auszumachen. Unbestreitbar sind<br />

out fängt in der Zelle an<br />

und nicht im Kopf. In<br />

ca. 70 Billionen Körperzellen<br />

wird ständig<br />

Energie produziert.<br />

Beim Burnout kommt<br />

diese Energieproduktion<br />

ins Stocken bis hin<br />

zum ständigen Zusammenbruch.<br />

Ernst Peter Fischer:<br />

„Niels Bohr: Physiker<br />

und Philosoph des<br />

Atomzeitalters“<br />

Siedler-Verlag<br />

Der Physiker und Nobelpreisträger<br />

Niels<br />

Bohr (1885 – 1962)<br />

veränderte durch seine<br />

Forschung unseren<br />

Blick auf die Welt. Mit<br />

seinem Atommodell<br />

konnte erstmals die Stabilität<br />

von Materie erklärt<br />

werden, doch zugleich<br />

machten die darauf aufbauende<br />

Atomphysik und Nukleartechnik<br />

unsere Welt so unsicher wie nie<br />

zuvor. Ernst Peter Fischer beleuchtet<br />

Leben und Werk dieses faszinierenden<br />

Mannes, dessen Erkenntnisse uns<br />

bis heute beschäftigen.<br />

Günther Böhme: Verständigung über das Alter oder Bildung und kein Ende. Eine gerontologische Studie<br />

die Zusammenhänge zwischen geistiger<br />

Einstellung und körperlichem Befinden,<br />

zwischen körperlicher und geistiger Beweglichkeit.“<br />

Der Verfasser: Prof. Dr. Günther<br />

Böhme, Professor für Bildungsphilosophie<br />

und Bildungs geschichte<br />

an der Johann Wolfgang<br />

Goethe-Universität Frankfurt<br />

a.M., daselbst seit 1984<br />

Vorsitzender der „Universität<br />

des 3. Lebensalters“, Ehrendoktor<br />

der Universität Riga,<br />

zahlreiche Monographien und Abhandlungen<br />

zur Bildungsgeschichte und zur<br />

Bildungstheorie der Lebensalter, u.a.:<br />

Verständigung über das Alter.


Bücher<br />

Markt<br />

Bücher gewinnen<br />

Johannes<br />

Schweikle:<br />

Westwegs<br />

Köpfer&Meyer<br />

Jan Seghers:<br />

Die Akte<br />

Rosenherz<br />

Rowohlt Verlag<br />

20. <strong>Pforzheim</strong>er<br />

Coupon ausfüllen und bis zum 31. Oktobter <strong>2012</strong> einsenden:<br />

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_________________________________________________________<br />

PLZ, Ort<br />

_________________________________________________________<br />

Telefonnummer<br />

Thalia-Buchhandlung<br />

Westliche 27-29<br />

75172 <strong>Pforzheim</strong><br />

Tel. (0 72 31) 13 42-0<br />

Fax (0 72 31) 13 42-15<br />

thalia.pforzheim@thalia.de<br />

Büchermarkt<br />

Bärbel Reetz<br />

Hesses Frauen<br />

DDo<br />

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Wolfgang<br />

Schorlau:<br />

Die letzte Flucht<br />

KiWi Verlag<br />

Bärbel Reetz:<br />

Hesses Frauen<br />

Insel Verlag<br />

Es entscheidet das Los. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Thalia-Mitarbeiter und<br />

deren Angehörige<br />

dürfen nicht<br />

teilnehmen.<br />

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© Annette Hornischer<br />

Veranstaltungshighlights<br />

Herbst/Winter <strong>2012</strong><br />

Mo | 24. September <strong>2012</strong> | 20.15 Uhr<br />

Johannes Schweikle:<br />

„Westwegs“<br />

Über den Schwarzwald. Zu Fuß durch eine<br />

deutsche Landschaft.<br />

in unserer Buchhandlung | Einritt € 3,-<br />

Di | 23. Oktober <strong>2012</strong> | 20.15 Uhr<br />

Amelie Fried / Peter Probst:<br />

„Verliebt, verlobt – verrückt?“<br />

Warum alles gegen die Ehe spricht und noch<br />

mehr dafür<br />

in unserer Buchhandlung | Einritt € 5,-<br />

Mi | 7. November <strong>2012</strong> | 20.15 Uhr<br />

Natalie Lumpp:<br />

„Wein und Schokolade“<br />

mit Verkostung + inkl. Gutschein von<br />

Jacques Weindepot im Wert von € 10,-<br />

in unserer Buchhandlung | Einritt € 12,-<br />

Fr | 16. November <strong>2012</strong> | 20.15 Uhr<br />

7. <strong>Pforzheim</strong>er Kriminacht<br />

mit Jan Seghers, Wolfgang Schorlau und<br />

Vincent Kliesch<br />

in unserer Buchhandlung<br />

Einritt € 14,- (inkl. eines<br />

mörderischen Cocktails)


62<br />

von A. L. Szalay<br />

Es war einmal … es wurde wieder<br />

„Ein Unternehmer sollte wissen, was er will und was er nicht will.“<br />

So dachte damals, um 1930 herum, mein Vater, der Sohn eines reichen<br />

Bauern. Er wollte nicht als Landwirt arbeiten, sondern, einen<br />

Schritt voran, die Produkte der Landwirtschaft weiterverarbeiten.<br />

So erlernte er den Beruf eines Müllers. Er begann sein Kapital aus<br />

der Landwirtschaft herauszuziehen und investierte in die Verarbeitung.<br />

Vorerst kaufte er die Hälfte einer Mühle, dann die zweite<br />

Hälfte und schließlich eine zweite Mühle. Er errichtete ein Sägewerk<br />

und eine Obstplantage.<br />

Meine Mutter wollte nicht von dem<br />

unternehmerischen Geist ihres Mannes<br />

abgehängt werden und dachte,<br />

dass aus dem Abfall der Mühlen man<br />

eine Schweinezucht im Großen aufziehen<br />

könnte. Die Dame, die im Dezember<br />

2011 Ihr 100. Lebensjahr in<br />

guter Gesundheit feierte, folgte ihrer<br />

Idee und ging zu dem Monatsmarkt<br />

und kaufte gleich 70 Jungschweine.<br />

Heute erinnere ich mich an Ihr stolzes<br />

Gesicht, auf ihrem Kopf ein Hut, der<br />

etwas Majestätisches ihrem Gesicht<br />

verlieh. Der Hut hieß „Storchennest“<br />

wegen der Ähnlichkeit, natürlich in<br />

Miniaturform. So marschierte sie stolz,<br />

gefolgt von der Rotte Ferkel in den<br />

Hof hinein. Es fehlten nur die Töne<br />

des Triumphmarsches aus Aida. Nach<br />

einigen Jahren lieferten meine Eltern<br />

jährlich an die großen Metzgereien,<br />

insbesondere Richtung Wien, 400 –<br />

500 fertig gemästete Schweine.<br />

Die Müller allgemein gehörten zu der<br />

reicheren Sorte des Mittelstandes.<br />

Demzufolge hatten sie auch soziale<br />

Verpflichtungen. In den Büchern der<br />

Dorfgeschichte kann man lesen, dass<br />

meine Eltern großzügig waren.<br />

Auch unser Sozialverhalten sollte in<br />

richtige Bahnen gelenkt werden. „Machen<br />

wir es dem Papst nach“, meinte<br />

meine Mutter, die resolute Christin.<br />

„Laden wir zu Ostern die besonders<br />

Armen zum Mittagessen ein. Unsere<br />

Kinder müssen sie bedienen.“ Gott<br />

sei Dank, das Fußwaschen und Küssen<br />

konnte mein Vater ihr ausreden.<br />

So verlief unser Leben, mal abgesehen<br />

von dem Störungsbereich des<br />

2. Weltkrieges. Es wurde fleißig gearbeitet,<br />

organisiert, gespart, investiert,<br />

Eigenkapital gebildet und Arbeitsplätze<br />

geschaffen, bis...<br />

...bis eine andere Gesellschafts- und<br />

Wirtschaftsordnung oder Unordnung<br />

das Ungarnland überlappt hatte und<br />

zwar „in Folge der Vereinbarungen<br />

von Jalta insbesondere durch die Vereinigten<br />

Staaten und der Sowjetunion,<br />

in der sich die beiden Großen<br />

über das zukünftige Leben oder Sterben<br />

fast aller Völker einigten, ohne<br />

diese auch nur im geringsten um ihre<br />

Meinung zu fragen.“<br />

Die bis dahin geltenden Leistungen in<br />

Ungarn wurde verurteilt, die Betriebe<br />

enteignet und die Unternehmer verteufelt,<br />

ihre Menschenwürde verletzt.<br />

Damit ging die unternehmerische Phase<br />

meiner Eltern zu Ende.<br />

Bei mir begann die unternehmerische<br />

Denkart viel zu frühzeitig zur Blüte zu<br />

streben. Etwa mit 8 – 9 Jahren habe<br />

ich mich entschieden, dass ich nicht<br />

gehen werde, 2 km hin und 2 km zurück,<br />

um meinen Onkeln Zigaretten<br />

zu kaufen. Wenn sie mich aufgefordert<br />

haben, natürlich immer dann,<br />

wenn sie keine mehr hatten, da habe<br />

ich ihnen angeboten, aus meinem<br />

wohl überlegt aufgebauten „Lager“<br />

zu kaufen. Ich hatte Staffelpreise.<br />

Wenn sie nur 1 Stück kaufen wollten,<br />

um mal schnell eine zu rauchen, mussten<br />

sie den doppelten Preis zahlen.<br />

Für eine ganze Packung habe ich nur<br />

20 % aufgeschlagen. Neben dem<br />

Profit hatte ich den Vorteil, Prozentrechnen<br />

zu lernen.<br />

Im Zusammenhang mit meinen Onkeln<br />

habe ich noch eine weitere<br />

Marktlücke entdeckt. Nach der Arbeit<br />

pflegten die Herrschaften in Zweisamkeit<br />

mit ihren Liebchen entlang<br />

des Flussufers – denn wo eine Wassermühle<br />

ist, ist auch ein Fluss – sich<br />

immer mehr aus der Wohngegend zu<br />

entfernen. Nun, dachte ich, ein Gesundheitsspaziergang<br />

würde mir<br />

auch nicht schaden und so folgte ich<br />

dem jeweiligen Pärchen, sicherheitshalber<br />

in etwa 100 m Entfernung.<br />

Dies blieb dem Pärchen nicht verborgen,<br />

und damit begann der Geschäftskampf.<br />

Mein Onkel versuchte<br />

mich mit Rückwärtsgang zu erwischen,<br />

um mich mit Gewalt zum Verschwinden<br />

zu bewegen. Nun, ich<br />

war im Laufen nicht schlecht. Am Ende<br />

blieb ihm die einzige Möglichkeit,<br />

sein weißes Taschen tuch zu ziehen,<br />

um friedlich die „Wegegebühr“ zu<br />

vereinbaren. Danach, als ich meinen<br />

unternehmerischen Pflichten nachgekommen<br />

war, kehrte ich mit liebenswürdigem<br />

Gesicht zu meiner Mutter<br />

zurück.<br />

Die Onkel haben dann eingesehen,<br />

dass es ihnen günstiger ist, jeweils für<br />

eine Woche im Voraus zu zahlen. An<br />

so einem Zahltag erkundigte sich meine<br />

Mutter nach den Gründen der Zahlung.<br />

„Oh Gott“, meinte meine Mutter,<br />

„das Kind hat zu lernen, Profit aus<br />

ehrbaren Wegen zu erwirtschaften.“<br />

Meine diesbezügliche unternehmerische<br />

Tätigkeit wurde für die Zukunft<br />

sofort unterbunden. Als Strafe musste<br />

ich die Hälfte meiner Einnahme in die<br />

Kirchenkollekte einlegen.<br />

Mit diesem Geschäftssinn übersiedelte<br />

ich im Jahre 1956 aus der sozialistischen<br />

in die kapitalistische Welt<br />

über und heiratete eine Preußin. Damit<br />

wurde mein Geschäftssinn nach<br />

preußischen Richtlinien, Zucht und<br />

Ordnung, geordnet.


… und hoffen für die Zukunft<br />

Mein ältester Sohn, der Juniorchef,<br />

wollte als Kind mit mir immer „Chef“<br />

spielen, wobei ich damals noch die<br />

Rolle des Chefs übernehmen durfte.<br />

Heute kämpft er um diese Rolle. In<br />

der Schule fast unter Tränen beklagte<br />

sich seine Lehrerin, dass der Jüngling<br />

bei der Aufforderung zur Mitarbeit<br />

kurz und bündig mitteilte:<br />

„Wozu sollte es gut sein? Ich werde<br />

sowieso eine Sekretärin haben.“<br />

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.<br />

Sein 2. Sohn, der Ben, etwa 8 Jahre<br />

alt, wurde von seinem 2. Großvater<br />

(der 1. bin ich) aufgefordert,<br />

in der Schule fleißiger zu arbeiten.<br />

„Es ist nicht notwendig Opa, bei uns<br />

ist alles geordnet, Robert (1. Sohn)<br />

wird Opas Arbeit übernehmen und<br />

ich vom Papa.“<br />

Und so hoffen wir und kämpfen wir,<br />

damit diese Wunschvorstellung von<br />

Erfolg gekrönt wird.<br />

Es wurde wieder –<br />

jetzt die PROVERTHA<br />

Ich habe nur gehandelt, so, wie der<br />

Marburger Volkswirtschaftsprofessor,<br />

K. Paul Hensel, der meine Fähigkeiten<br />

positiv bewertet hat, mir empfohlen<br />

hat. Ich hoffe, dass er nicht<br />

nur durch einige harmlose Gemeinsamkeiten<br />

auf mich aufmerksam geworden<br />

ist. Er hat sein Studium als<br />

Tischler verdient und ich als Kellner.<br />

Beide haben wir Dialekt gesprochen;<br />

er sächsisch und ich ungarisch.<br />

Wie auch immer, er sagte zu mir:<br />

„Sie haben Fähigkeiten in Theorien<br />

zu denken und diese in der Wirtschaft<br />

anzuwenden. Vor allem können<br />

Sie Geld verdienen und mit diesem<br />

auch umgehen. Nach dem Examen<br />

gehen Sie keineswegs zu einem<br />

Großkonzern, sondern zu einem Mittelbetrieb.<br />

Dort lernen Sie alles.<br />

Dann machen Sie sich in der Wirtschaft<br />

oder in einem Wirtschaftsbereich<br />

bekannt, d.h. leisten Sie etwas<br />

besonderes, wobei diese Leistung<br />

auf dem Markt gut verkäuflich sein<br />

muss! Dann machen Sie sich selbst-<br />

ständig. Sie wollen Vermögen bilden<br />

und das können sie nur als<br />

Selbstständiger, z.B. durch Abschreibungen!<br />

Die Bekanntmachung meiner Person<br />

ergab sich durch eine besondere<br />

Möglichkeit und zwar für Vertragsgestaltung<br />

von Fabrikprojekten und<br />

für „Know How“-Übertragung. Durch<br />

meine technische, juristische und<br />

wirtschaftliche Ausbildung habe ich<br />

für diese Arbeiten die Grundlagen<br />

gehabt auf Grund meiner ausländisch<br />

ungarischen Abstammung.<br />

Man sagt, dass wir in der Fremde<br />

fleißiger sind als zu Hause. Wenn<br />

ich die Anfragen und meine Entlohnung<br />

in Betracht ziehe, dann darf<br />

ich behaupten, dass ich mich „bekannt“<br />

gemacht habe und demzufolge<br />

auch selbstständig.<br />

Dann erschien mein von mir hoch geschätzter<br />

Preußenschwiegervater mit<br />

einem DIN-A4-Blatt in der Hand. Darauf<br />

stand „PROVERTHA“ und sagte:<br />

„Sollte aus deinem Vorhaben etwas<br />

werden, so sollte deine Firma<br />

so heißen.“ „Nun, meinte ich, da ich<br />

Dich gern habe, bin ich mit Dir als<br />

Namensgeber einverstanden, was<br />

auch immer die Provertha bedeuten<br />

soll.“ Er meinte, es sei die Abkürzung<br />

von „Projekte, Verträge, Handeln“.<br />

Man sieht, Fertigung stand nicht<br />

drin, weil ich dazu auch keine Laune<br />

gehabt habe, aber ich habe gut<br />

verdient, so dass ich mich entscheiden<br />

musste: Zahle ich mehr Steuern<br />

oder investiere ich. Ich habe mich<br />

für die Investitionen entschieden, an<br />

die vom Professor empfohlenen „Abschreibungen“<br />

denkend.<br />

Und hoffen wir für die Zukunft<br />

Der frühere Oberbürgermeister, Herr<br />

Becker, würdigte die <strong>Pforzheim</strong>er Firma<br />

Schmalz zu ihrem 100-jährigen<br />

Familienbetrieb. Er sprach darüber,<br />

wie wenig Familien es schaffen, diese<br />

hohe Jubiläumszahl zu erreichen.<br />

Ich hielt eine solche Zielsetzung für<br />

ehrenhaft. Die Erreichung dieser Ziel-<br />

setzung, mal abgesehen vom Vorhandensein<br />

des notwendigen Glückes,<br />

ist sie auch abhängig vom Willen<br />

der eben herrschenden Generation<br />

und der Eignung und Erziehung<br />

der jeweiligen Folgegeneration, sowie<br />

der jeweils bestehenden Rahmenbedingungen.<br />

Ja, die berühmten Rahmenbedingungen<br />

können den Erfolg ermöglichen<br />

oder alles zunichte machen.<br />

„Wer die Zukunft voraussehen will“,<br />

so Machiavelli, „muss in die Vergangenheit<br />

blicken.“<br />

Wenn man für den Rückblick etwa<br />

unser Europa und die Periode von<br />

1930 annimmt, dann können wir<br />

feststellen, dass die Rahmenbedingungen<br />

verrückt gespielt haben. In<br />

der Zeit um 1989 beim Zusammenbruch<br />

des sozialistischen Systems<br />

wurde auf jeden Fall von einigen angenommen,<br />

dass die Rahmenbedingungen<br />

eindeutig und berechenbar<br />

geworden sind und zwar ableitend<br />

aus der demokratischen marktwirtschaftlich<br />

orientierten Ordnung.<br />

„Das Ende der Geschichte“ wurde<br />

von einem Japan-Amerikaner geschrieben,<br />

der behauptet, „Platons<br />

Fragen“ nach der „optimalen Regierungsform“<br />

- die Harmonie zwischen<br />

sozialer Gerechtigkeit und<br />

Funktionsfähigkeit der Wirtschaft –<br />

gefunden wurde. Leider hat sich<br />

Francis Fukuyama zu früh und zu<br />

weit aus dem Fenster gebeugt. Die<br />

„Freiheit und/ oder die Demokratie<br />

und/oder wir selbst“ haben uns mit<br />

neuen Problemen beladen. Die Probleme<br />

sind zu schnell aufgetreten,<br />

und so waren wir hierfür unreif und<br />

unvorbereitet. Hienzu kam, dass zwischen<br />

den Nationen kein Gleichgewicht<br />

herrschte. Sich dabei zurecht<br />

zu finden, ist mühselig oder überhaupt<br />

nicht möglich.<br />

So müssen wir für die Rahmenbedingungen<br />

der Nachfolgegenerationen<br />

unsere Daumen drücken oder<br />

versuchen, bei der Mitgestaltung mitzuwirken.<br />

63


Thilo Meier,<br />

<strong>Pforzheim</strong>er Bestattungshaus.<br />

64<br />

Der Umgang mit dem Tod<br />

Wie sollen wir mit ihm umgehen?<br />

Sollen wir ihn verdrängen oder<br />

sollen wir uns mit ihm auseinandersetzen?<br />

Aus Erfahrung wissen wir – Verdrängen<br />

bringt uns nicht weiter. Im<br />

Gegenteil, im Laufe der Zeit kommen<br />

wir in Schwierigkeiten,<br />

das Gewissen meldet sich,<br />

die Gedanken drängen auf<br />

eine Lösung des Problems.<br />

Also gehen wir’s an.<br />

Wir wissen heute, dass<br />

wir, dieses mit Geist und Materie<br />

ausgestattete Lebewesen Mensch,<br />

nicht nur Körper sind. Es ist der<br />

Geist, der die Materie schafft, er ist<br />

die Energie, die bildet – von der ersten<br />

Sekunde bis zur letzten Stunde<br />

<<br />

Der <strong>Pforzheim</strong>er<br />

eines Menschenlebens. Und heute<br />

weiß man, dass Energie sich möglicherweise<br />

wandelt, aber nicht verloren<br />

geht.<br />

Und was bitte hat das mit dem Tod<br />

zu tun? Nun, mit unserem Tod<br />

zerfällt die Materie, die den<br />

Menschen in dieser Welt sichtbar<br />

macht, nicht aber der geistige<br />

Teil der Persönlichkeit<br />

Mensch.<br />

Verlieren wir einen geliebten<br />

Menschen, so ist es die Trennung innerhalb<br />

unserer materiellen Welt. Unsere<br />

geistige Welt, getragen von der<br />

Liebe, dem starken Gefühl der Verbundenheit,<br />

das Miteinander bleibt<br />

uns so intensiv erhalten, wie wir es<br />

ermöglichen.<br />

Und wenn der Tod an unsere eigene<br />

Tür klopft? Dann sollten wir uns,<br />

unser Ich in uns, liebevoll in die Arme<br />

nehmen und uns glücklich aufmachen<br />

zu dem gemeinsamen Weg<br />

in unsere neue geistige Welt.<br />

Es ist die Liebe, die uns die Möglichkeit<br />

gibt, den Tod zu überleben.


Hauptfriedhof<<br />

IHRE BESTATTUNGSPARTNER IN DER REGION<br />

� BLUMEN-VOLLMER<br />

Sommerweg 21<br />

75177 <strong>Pforzheim</strong><br />

Tel. 07231/31 47 68<br />

� BLUMEN-SCHÄFER<br />

Hohenzollernstr. 41 und<br />

Hachelallee 3 (ehem. Blumen-Kiehnle)<br />

75177 <strong>Pforzheim</strong><br />

Tel. 07231/31 64 54<br />

� FRIEDHOFSGÄRTNEREI<br />

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Wolfsbergallee 53<br />

75177 <strong>Pforzheim</strong><br />

Tel. 07231/106918<br />

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ANDREAS MISSENHARDT<br />

STEINBILDHAUERMEISTER<br />

Ispringer Straße 40<br />

75177 <strong>Pforzheim</strong><br />

Tel. 07231/313878<br />

� Sonntag, 12.8.<strong>2012</strong>, 15.00 Uhr<br />

Der neue Teil – Eine Führung über<br />

die Erweiterungen nach 1969 mit<br />

Olaf Schulze, Preis: 6 Euro<br />

� Sonntag, 7.10.<strong>2012</strong>, 10.30 Uhr<br />

„Herbstzauber“, Leitung:<br />

Herr Hilligardt, Herr Meier,<br />

Herr Missenhardt<br />

� H. + W. ALBERT<br />

STEINBILDHAUERMEISTER<br />

Höhenstraße 58 – 60<br />

75179 <strong>Pforzheim</strong><br />

Tel. 07231/441664<br />

� STEINMETZ UND<br />

STEINBILDHAUERARBEITEN<br />

EUGEN MARTIN<br />

Inh. T. Schreiber<br />

Bernhardstraße 36<br />

75177 <strong>Pforzheim</strong><br />

Tel. 07231/313258<br />

� PFORZHEIMER<br />

BESTATTUNGSHAUS GMBH<br />

Thilo Meier<br />

Ispringer Straße 42<br />

75177 <strong>Pforzheim</strong><br />

Tel. 07231/1542300<br />

Führungen über den Hauptfriedhof<br />

Treffpunkt jeweils am Haupteingang<br />

� Sonntag, 14.10.<strong>2012</strong>, 15.00 Uhr<br />

„Asche zu Asche...“ – Urnendar<br />

stellungen und Kolumbarien mit<br />

Olaf Schulze, Preis: 6 Euro<br />

� Sonntag, 4.11.<strong>2012</strong>, 10.30 Uhr<br />

„Winterliche Impressionen auf dem<br />

Hauptfriedhof“, Leitung: Herr Hilligardt,<br />

Herr Meier, Herr Missenhardt<br />

65


!<br />

Das Kartenbüro informiert:<br />

Verlosung für alt & jung:<br />

Musical-Karten zu gewinnen!<br />

Die Gewinnkarten für den Besuch des Musicals sind nicht nur für<br />

Eltern und Großeltern interessant. Vielleicht ist ein 10-jähriger in<br />

der Familie ein Gewinner und bekommt Lust, auch einmal an einem<br />

Casting teilzunehmen. Man kann nie wissen, wie viele schlummernde<br />

Talente es noch zu entdecken gibt. Sicher wird „Florian“<br />

ihm erste Tipps geben und ihm von seinen Erfah rungen berichten.<br />

Wir drücken die Daumen.<br />

Frühzeitig wissen was läuft<br />

Attraktive Angebote und beste<br />

Beratung im Kartenbüro<br />

Schade, wenn man von tollen Veranstaltungen<br />

erst aus der Zeitung<br />

erfährt! Wenn sie schon längst vorbei<br />

sind und sich andere Leute glänzend<br />

amüsiert haben, während man<br />

sich zuhause vor dem Fernseher<br />

langweilte.<br />

Diesen Ärger können Sie sich ersparen.<br />

Frühzeitig wissen was läuft<br />

und sich zuverlässig die entsprechenden<br />

Eintrittskarten sichern: für<br />

beides ist das Kartenbüro in den<br />

SCHMUCKWELTEN in <strong>Pforzheim</strong><br />

die erste Adresse. Wollen Sie zum<br />

Beispiel<br />

• eine langfristige oder auch monat -<br />

liche Vorschau,<br />

• Information über Ausfall oder Verlegung<br />

einer Veranstaltung,<br />

• sich im Saalplan den besten Platz<br />

aussuchen,<br />

• wissen, wo es gerade Schnäppchen-Angebote<br />

gibt oder<br />

• einen Gutschein zum Verschenken,<br />

dann sind Sie im Kartenbüro genau<br />

richtig. Sie ahnen es bereits: Beratung<br />

hat bei den freundlichen Mitarbeiterinnen<br />

einen ganz hohen Stellenwert,<br />

denn sie kennen zum Beispiel<br />

auch die günstigeren Sitzplätze,<br />

von denen aus man trotzdem<br />

hervorragend sieht.<br />

Oder sie wissen, dass noch bis Ende<br />

September der „Musical-Sommer“<br />

mit deutlich reduzierten Eintrittspreisen<br />

läuft. Apropos reduzierte<br />

Preise: nirgend wo gibt es billigere<br />

Eintrittskarten für die Landesgartenschau<br />

in Nagold als hier, denn die<br />

Sparkasse <strong>Pforzheim</strong> Calw hat als<br />

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Kunden ausgehandelt.<br />

Wie schön, wenn Sie die lang ersehnten<br />

Tickets für das Musik-Event<br />

des Jahres oder eine hochkarätige<br />

Sportveranstaltung in Händen halten!<br />

Und um so schlimmer, wenn Sie<br />

oder Ihre Angehörigen z.B. kurz vorher<br />

krank werden und die teure Karte<br />

verfällt. Deshalb gehen Sie auf<br />

Nummer sicher und schließen eine<br />

Kartenrücknahme-Versicherung ab.<br />

Für einen geringen Betrag, der sich<br />

am Kartenpreis orientiert, haben Sie<br />

dann die Gewähr, den bereits bezahlten<br />

Betrag rückerstattet zu bekommen.<br />

Da die Versicherung innerhalb<br />

von maximal zwei Tagen<br />

nach Kauf bzw. Erhalt der Karten<br />

abgeschlossen werden muss, ist es<br />

sinnvoll, sie gleich mitzubestellen.<br />

Klar, dass jeglicher Service nicht nur<br />

live vor Ort, sondern auch telefonisch<br />

(0 72 31/1 44 24 42) oder<br />

virtuell per Internet zu haben ist.<br />

Schauen Sie einfach mal rein unter<br />

www.ticket-pf.de. Viel Spaß!<br />

Die aktualisierten Öffnungszeiten<br />

unseres Kartenbüros siehe rechts!<br />

G E W I N N C O U P O N<br />

Mit etwas Glück können<br />

Sie 2 Eintrittskarten für<br />

das Musical „Ich war noch<br />

niemals in New York“<br />

in Stuttgart gewinnen!<br />

Gewinncoupon ausfüllen, ausschneiden<br />

und per Post senden an:<br />

Contact + Communication<br />

Gerda Görnemann<br />

Lisztstraße 31, 75179 <strong>Pforzheim</strong><br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Einsendeschluss ist der 15.09.<strong>2012</strong>.


In Ihrem Karten Büro in den SCHMUCKWELTEN <strong>Pforzheim</strong> erhalten Sie Tickets für alle Stücke<br />

aus dem Repertoire des <strong>Stadt</strong>theaters <strong>Pforzheim</strong>. Ebenso für alle Veranstaltungen des Kulturhauses<br />

Osterfeld, die Abo-Konzerte des Südwestdeutschen Kammerorchesters, des Oratorien -<br />

chors <strong>Pforzheim</strong>, für Veranstaltungen des Figurentheaters von Raphael Mürle in Brötzingen, der<br />

Volkshochschule Mühlacker, des Tollhauses Karlsruhe und viele, viele mehr!!!<br />

Congress Centrum <strong>Pforzheim</strong><br />

19.10.<strong>2012</strong> Bodo Wartke: Klavierdelikte € 25,50<br />

14.10.<strong>2012</strong> Abonnementkonzert 1 SWDKS<br />

König – Göttervater Mozart<br />

€ 18,70 – 41,80<br />

21.10.<strong>2012</strong> 1. Sinfoniekonzert € 16,50 – 31,00<br />

18.11.<strong>2012</strong> Abonnementkonzert 2 SWDKS<br />

Vater und Sohn<br />

€ 18,70 – 41,80<br />

29.11.<strong>2012</strong> The Chippendales € 44,50 – 55,90<br />

05.12.<strong>2012</strong> Urban Priol € 20,90 – 25,40<br />

Kulturhaus Osterfeld <strong>Pforzheim</strong><br />

29.09.<strong>2012</strong> Volker Klüpfel & Michael Kobr<br />

„Schutzpatron“<br />

€ 18,70<br />

06.10.<strong>2012</strong> John Doyle € 14,20<br />

07.10.<strong>2012</strong> Markus Krebs<br />

Literatur unter Betäubung<br />

€ 22,80<br />

11.10.<strong>2012</strong> Götz Frittrang € 16,50<br />

12./13.10.<strong>2012</strong> Herrn Stumpfes Zieh- & Zupf-Kapelle € 23,20<br />

12./13.10.<strong>2012</strong> Nach Schwaben Kinder € 12,00<br />

14.10.<strong>2012</strong> Dave Davis € 26,80<br />

18.10.<strong>2012</strong> Dieter Hildebrandt € 23,20<br />

20.10.<strong>2012</strong> Die Nacht der Stimmern 7 € 18,70<br />

21.10.<strong>2012</strong> Rolf Miller € 18,70<br />

01.11.<strong>2012</strong> Mundstuhl € 27,70<br />

07.11.<strong>2012</strong> Gretchen Parlato & Band € 18,70<br />

09.11.<strong>2012</strong> Pe Werner € 23,20<br />

11.11.<strong>2012</strong> Johnny Winter & Band € 36,70 – 42,30<br />

13.11.<strong>2012</strong> Wolfgang Niedecken € 28,80<br />

15.11.<strong>2012</strong> Dieter Huthmacher € 16,50<br />

16.11.<strong>2012</strong> Horst Schroth € 23,20<br />

18.11.<strong>2012</strong> Frank Markus Barwasser € 26,60<br />

27.11.<strong>2012</strong> Tom Gerhardt € 24,90 – 30,50<br />

02.12.<strong>2012</strong> Eure Mütter € 21,00<br />

09.12.<strong>2012</strong> Cavewoman € 21,00<br />

22.12.– 6.1.2013 Winterträume<br />

Schleyerhalle Stuttgart<br />

€ 14,20 – 49,00<br />

25.09.<strong>2012</strong> Nickelback € 64,45 – 71,35<br />

30.09.<strong>2012</strong> Billy Talent € 37,70<br />

03.10.<strong>2012</strong> Andre Rieu € 56,90 – 77,40<br />

21.10.<strong>2012</strong> Die große Schlagerparade € 36,00 – 66,00<br />

26.10.<strong>2012</strong> SWR1 Hitparade – Das Finale € 19,80<br />

14.11.<strong>2012</strong> 28. Internation. Reitturnier € 6,00 – 41,00<br />

24.11.<strong>2012</strong> Lionel Richie € 50,00 – 84,50<br />

01.12.<strong>2012</strong> Deep Purple € 59,80 – 77,00<br />

04.12.<strong>2012</strong> Seeed € 37,45 – 46,65<br />

14.12.<strong>2012</strong> Eisheilige Nacht € 40,70<br />

15.12.<strong>2012</strong> Silbermond € 34,40 – 40,10<br />

18.12.<strong>2012</strong> AIDA Night of the Proms € 52,45 – 72,70<br />

Liederhalle Stuttgart<br />

09.10.<strong>2012</strong> Benjamin Nuss € 24,00 – 40,50<br />

20.10.<strong>2012</strong> Haindling € 30,40 – 46,90<br />

21.10.<strong>2012</strong> Hubert v. Goisern € 36,90 – 50,80<br />

01.11.<strong>2012</strong> Olaf live mit Band € 30,30 – 60,20<br />

05./06.11.<strong>2012</strong> Alive and Swingin € 69,20 – 95,65<br />

23.11.<strong>2012</strong><br />

LKA Stuttgart<br />

Ernst Hutter & Die Egerländer € 26,40 – 45,10<br />

07.10.<strong>2012</strong> Levellers € 22,10<br />

11.10.<strong>2012</strong> Kraftclub € 27,10<br />

13.10.<strong>2012</strong><br />

Musicals<br />

Donots € 25,75<br />

Di. bis So. Ich war noch niemals in New York € 49,89 – 143,04<br />

Di. bis So. Rebecca € 49,89 – 143,04<br />

Theaterhaus Stuttgart<br />

01.10.<strong>2012</strong> Michl Müller € 30,90<br />

09.10.<strong>2012</strong> Madsen € 25,90<br />

11.10.<strong>2012</strong> Marek Fis € 19,98<br />

12.10.<strong>2012</strong><br />

Porsche Arena<br />

Hello, I am Johnny Cash € 33,00 – 45,10<br />

11.11.<strong>2012</strong> Status Quo € 53,90 – 60,90<br />

23.-25.11.<strong>2012</strong> Ice Age Live –<br />

Ein mammutiges Abenteuer<br />

€ 30,90 – 70,90<br />

28.11.<strong>2012</strong> Gossip € 41,50<br />

30.11.– 2.12.12 DTB-Pokal <strong>2012</strong> € 11,95 – 34,95<br />

16.12.<strong>2012</strong><br />

Karlsruhe<br />

Budo-Gala <strong>2012</strong> € 41,63 – 91,13<br />

04.10.<strong>2012</strong> Max Giesinger – Michael Schulte<br />

Festhalle Durlach<br />

€ 29,85<br />

12.10.<strong>2012</strong> Luca Hänni + Band, Festhalle Durlach € 34,70<br />

20.10.<strong>2012</strong> Stefan Gwildis, Festhalle Durlach € 36,70<br />

26.10.<strong>2012</strong> Die Ärzte, Europahalle € 39,00<br />

02.11.<strong>2012</strong> Olaf – erste Solotour nach den<br />

Flippers, <strong>Stadt</strong>halle<br />

€ 30,30 – 60,20<br />

01.12.<strong>2012</strong> Runrig, Europahalle € 37,30 – 39,50<br />

15.12.<strong>2012</strong> Knock Out Festival, Europahalle € 52,00 – 56,00<br />

Baden-Baden Festspielhaus<br />

04.10.<strong>2012</strong> Jessye Norman € 34,00 – 111,00<br />

15.11.<strong>2012</strong> Seal Soul 2 Tour € 49,65 – 89,90<br />

25.11.<strong>2012</strong> Max Raabe € 40,00 – 131,00<br />

Sonstige (Auswahl)<br />

bis 7.10.<strong>2012</strong><br />

Mannheim<br />

Landesgartenschau Nagold Erw. € 13,00<br />

Kinder € 4,00<br />

30.09.<strong>2012</strong> Söhne Mannheims ganz nah dran<br />

Live <strong>2012</strong>, Rosengarten<br />

€ 43,75<br />

24.11.<strong>2012</strong> David Garrett, SAP-Arena € 56,70 – 79,70<br />

Kartenbüro in den SCHMUCKWELTEN <strong>Pforzheim</strong><br />

Eingang Ecke Kiehnle- und Museumstraße . Poststr. 3 . 75172 <strong>Pforzheim</strong><br />

Wir sind für Sie da:<br />

Montag – Freitag 10 – 19 Uhr Telefon 07231 1442-442<br />

Samstag 10 – 15 Uhr Fax 07231 1442-443<br />

www.ticket-pf.de . info@ticket-pf.de<br />

Preise incl. Gebühren und ges. Mwst. Angaben ohne Gewähr.


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