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Fisch und Ernährung - Max Rubner-Institut

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Futterauswertung bei geringer Umweltbelastung auszeichnen, zusätzlich auch die ernährungsphysiologische<br />

Qualität des Fettes erhöhen können. Insbesondere Lachse aus der Aquakultur, deren<br />

Futter Anteile von <strong>Fisch</strong>mehl oder- öl enthält, haben im Muskelfleisch hohe Gehalte an Eikosapentaen-<br />

<strong>und</strong> Dokosahexaensäure.<br />

Nicht alle Wirkungen, die den Omega-3-Fettsäuren zugeschrieben werden sind bisher durch<br />

wissenschaftlich abgesicherte<br />

klinische oder epidemiologische Studien abgesichert. Ebenso sind auf Gr<strong>und</strong><br />

der<br />

verschiedenen Wirkmechanismen die Zufuhrempfehlungen für eine erwachsene Person nicht<br />

einheitlich. Um als ges<strong>und</strong>er Mensch von der Schutzwirkung durch EPA <strong>und</strong> DHA auf den Blutfettgehalt<br />

bzw. den Blutdruck zu profitieren, wird eine Aufnahme an DHA + EPA von zusammen 0,2 bis 0,5 g/ Tag<br />

empfohlen (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, EFSA*). Bei Herz-Kreislauf-Risiken heißt die<br />

Empfehlung der amerikanischen <strong>und</strong> deutschen Herzgesellschaften: 1 g EPA <strong>und</strong> DHA / Tag. Besonders<br />

wichtig ist eine ausreichende Versorgung für schwangere <strong>und</strong> stillende Frauen, weil der Fötus bzw. der<br />

Säugling während seiner Entwicklung einen hohen Bedarf an diesen Fettsäuren hat.<br />

Ebenfalls von ernährungsphysiologischer Bedeutung ist das Verhältnis von Omega-6- ( auch bezeichnet<br />

als ω-6- oder n-6) zu Omega-3-Fettsäuren. Die Omega-3- <strong>und</strong> die Omega-6-Fettsäuren<br />

benötigen für<br />

ihre<br />

Verwertung im Stoffwechsel die gleichen Enzyme. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist ein ausgewogenes Verhältnis<br />

der beiden zueinander wichtig, ansonsten verdrängt die überwiegende Fettsäure-Gruppe die andere <strong>und</strong><br />

schwächt so deren Wirkung. Nach heutiger Erkenntnis sollte das Verhältnis Omega-6 zu Omega-3 bei 5:<br />

1 oder niedriger liegen. Zu den ω-6- Fettsäuren gehören die Arachidonsäure (u. a. in Fleisch, Geflügel,<br />

Eiern) <strong>und</strong> die Linolsäure (u. a in pflanzlichen Ölen wie Raps- <strong>und</strong> Sonnenblumenöl). Auch sie müssen<br />

über die Nahrung aufgenommen werden, allerdings sind wir mit ihnen bei den heutigen<br />

<strong>Ernährung</strong>sgewohnheiten überversorgt. Experten raten daher, die Zufuhr von Omega-6 Fettsäuren<br />

möglichst zu reduzieren <strong>und</strong> gleichzeitig die Einnahme von Omega-3 Fettsäuren zu steigern.<br />

Wenig Cholesterol - hohe Tauringehalte<br />

Die meisten <strong>Fisch</strong>arten enthalten im Filet nur<br />

wenig Cholesterol<br />

(Cholesterin). Deutlich<br />

höhere Gehalte sind allerdings in Krebstieren<br />

<strong>und</strong> solchen Erzeugnissen enthalten, die aus<br />

Rogen ( <strong>Fisch</strong>eiern) hergestellt werden wie Stör<strong>und</strong><br />

Ketakaviar sowie Deutscher Kaviar.<br />

Der Fettgehalt im Muskelfleisch von<br />

Speisefischen hat keinen Einfluss auf die Höhe<br />

des Cholesterols. Tabelle 3 gibt eine Übersicht<br />

über die durchschnittlichen Gehalte<br />

verschiedener handelsüblicher Meerestiere bzw.<br />

ihrer Produkte.<br />

Tabelle 3: Mittlere Cholesterolgehalte in <strong>Fisch</strong>,<br />

Krebs- <strong>und</strong> Weichtieren<br />

Atlantischer Lachs 26 mg / 100 g<br />

Regenbogenforelle 27 mg / 100 g<br />

Taschenkrebs 29 mg / 100 g<br />

Jakobsmuschel, Miesmuschel unter 30 mg / 100 g<br />

Blauleng, Kabeljau, Schellfisch, Seehecht 27- 39 mg / 100 g<br />

Plattfische (Scholle, Schwarzer Heilbutt, Seezunge, Weißer Heilbutt) 30 - 40 mg / 100 g<br />

Flussbarsch, Hecht, Renke, Zander 63 - 92 mg / 100 g<br />

Kalmar, Octopus 84 / 144 mg / 100 g<br />

Norwegischer Hummer 97 mg / 100 g<br />

Warmwassergarnele 140 -150 mg / 100 g<br />

Kaltwassergarnele (Nordseegarnele, Eismeergarnele) 135 -194 mg / 100 g<br />

Seefischrogen 200 mg / 100 g<br />

Russischer Kaviar 273 mg / 100 g<br />

Aus: Seafood research<br />

from fish to dish. Ed.: J. Luten u. a., Wageningen, Academic publishers, 2006<br />

*)<br />

EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA); Scientific Opinion on the substantiation of health claims related<br />

to EPA, DHA, DPA and<br />

maintenance of normal blood pressure (ID 502), maintenance of normal HDL-cholesterol concentrations (ID 515), maintenance of normal (fasting) blood<br />

concentrations of triglycerides (ID 517), maintenance of normal LDL-cholesterol concentrations (ID 528,<br />

698) and maintenance of joints (ID 503, 505, 507,<br />

511,<br />

518, 524, 526, 535, 537) pursuant to Article 13(1) of Regulation (EC) No 1924/2006 on request from the European Commission. EFSA Journal 2009;<br />

7(<br />

9):1263. [26 pp.]. doi:10.2903/j.efsa.2009.1263. Available online: www.efsa.europa.eu<br />

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