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Bericht vom öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung des ...

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Interessen Dritter und Gesetzgebungsverfahren…. Wir sind, meine sehr verehrtenDame und Herren, nur noch Statisten in einem Drama, das an Rasanz demütigverstummen lässt.Vor nicht allzu langer Zeit haben wir <strong>der</strong> Kahlschlagswirtschaft abgeschworen unduns dem naturnahen, mehrstufigen Waldbau zugewandt. Jetzt diktiert uns <strong>der</strong>Klimawandel eine schnelle, großflächige Wie<strong>der</strong>bewaldung, <strong>des</strong>sen Erfolgsgarantiebestenfalls mit <strong>der</strong> Tagesprognose <strong>des</strong> Wetters übereinstimmt. Über diewirtschaftlichen Risiken <strong>der</strong> einzelnen Betriebsinhaber kann man nur vermuten. WerGeld mitbringt kann Dieses in Wald investieren, wer mit Wal<strong>der</strong>lösen im Waldinvestiert, muss für sich und die seinen den Nachhaltigkeitsbegriff definieren (hierhelfen auch keine ständigen Gesetzesän<strong>der</strong>ungen).In dieser Misere befindet sich <strong>der</strong> Privatwald ebenso wie <strong>der</strong> Staatswald o<strong>der</strong> <strong>der</strong>Kommunalwald. Nach den letzten schwierigen forstwirtschaftlichen Jahren, in deneneine zwanghafte Übernutzung auf <strong>der</strong> Fläche stattgefunden hat, stehen dieHolzreserven <strong>der</strong> nächsten Jahre in Thüringen im nicht genutzten Kleinprivatwald.Auf ca. 100000 ha Waldfläche soll das Projekt Privatwaldför<strong>der</strong>ung, eineGemeinschaftsaktion zwischen Sägeindustrie und Thüringenforst, den SchatzRohstoff Holz heben. Wenn es gelingt, schnelles Holz für einen billigen Preis an dieglobalen Märkte zu bringen, hat die Sägeindustrie eine kurze Verschnaufpausegewonnen. Eine Antwort aber, auf die gesicherte Zukunft <strong>der</strong> Forstwirtschaft, und <strong>der</strong>damit verbundenen hohen Investitionskosten ist es nicht.Es tut mir sehr leid, dass ich immer wie<strong>der</strong> auf diese einzige, wichtige Daseinsfrageunserer Wäl<strong>der</strong> und <strong>der</strong> damit einhergehenden Bewirtschaftung hinweisen muss.Wenn die Weltwirtschaft keine nachhaltigen Holzpreise ermöglicht, muss die PolitikSteuergel<strong>der</strong> zur Gestaltung und Erhaltung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> zur Verfügung stellen.Geschieht dies nicht, dürfte eigentlich keine Holznutzung in wirtschaftlichemInteresse stattfinden und wir überlassen das Eigentum dem Naturschutz. Mit an<strong>der</strong>enWorten, die Lebensqualität <strong>der</strong> Menschen und das Überleben <strong>der</strong> Menschheit ist voneiner intakten Umwelt, ist von intakten Wäl<strong>der</strong>n abhängig.Wenn aber <strong>der</strong> Waldbesitzer alleine mit dieser Verantwortung unter persönlichen undfinanziellen Aufwand zurechtkommen soll, dann ist das nicht hinnehmbar.Die För<strong>der</strong>politik <strong>der</strong> EU und <strong>der</strong> damit verbundene bürokratische Aufwand und diediktierten Bedingungen sind in keiner Weise dem Ziel <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung dienlich.Der größte Clou ist, mitten in <strong>der</strong> Spielzeit o<strong>der</strong> am Ende einer För<strong>der</strong>periode dieSpielregeln zu än<strong>der</strong>n, und dann die vollbrachte Leistung unter neuen Maßstäbenan<strong>der</strong>s zu bewerten.Die kriminelle Energie besitzt nicht <strong>der</strong> Waldbesitzer, <strong>der</strong> im treuen Glauben an dieForstpartie gehandelt hat und geprüft wurde, geleitet und beraten war. Hier wird <strong>der</strong>Falsche vors Tribunal gezerrt.Ich möchte noch einmal dringlich darauf hinweisen, dass die Innanspruchnahme vonFör<strong>der</strong>mitteln auch <strong>der</strong> Ruin eines Forstbetriebes bedeuten kann, da dieVerlässlichkeit in das System in Frage steht.Nach einer erneuten Waldgesetzesän<strong>der</strong>ung im Freistaat Thüringen, glaubte <strong>der</strong>2

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