verbandsnachrichten - WALDBESITZERVERBAND FÃR ...
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MAGAZIN DES <strong>WALDBESITZERVERBAND</strong>ES für THÜRINGEN e. V.<br />
Foto: Jörg Fischer<br />
Verbandsnachrichten<br />
Bericht von der Mitgliederversammlung (intern)<br />
Veranstaltungen und Termine<br />
Frühjahrsversammlungen 2008<br />
Aktuell informiert<br />
Kartellverfahren Rundholzvermarktung<br />
Gut zu wissen<br />
Waldbauliche Begriffe<br />
Nr. 06 • 21.12.2007 • Jahrgang 1
Susann Biehl<br />
Präsidiumsmitglied<br />
der Waldbesitzerverbandes<br />
für Thüringen e. V.<br />
AKTUELL<br />
INFORMATIV<br />
KOMMUNIKATIV<br />
KOMPAKT<br />
UNTERHALTSAM<br />
EDITORIAL<br />
Alle Jahre<br />
wieder...<br />
Inhalt<br />
„Alle Jahre wieder...“ flimmern zum Jahresende<br />
auf den Fernsehkanälen die wichtigsten Ereignisse<br />
des vergangenen Jahres über den Bildschirm.<br />
Wo finden sich die Betroffenen des Sturms<br />
Kyrill in diesem Rückblick wieder Wie geht es<br />
weiter mit Klimaveränderung und Stürmen<br />
Damit unser Wald dem Klimawandel standhalten<br />
kann, wollen wir ihn langfristig mit den richtigen<br />
Baumarten stabilisieren. Wahren wir das richtige<br />
Verhältnis von notwendigem Aktionismus und<br />
gebotener Geduld Werden unsere Anstrengungen<br />
und finanziellen Investitionen als Eigentümer<br />
und Bewirtschafter erfolgreich sein Konkret<br />
kann das derzeit niemand beantworten. So<br />
manche Waldbesitzer und Förster sind im vergangenen<br />
Jahr an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit<br />
in vielerlei Hinsicht gegangen. Dieser<br />
Einsatz hat sich in jedem Fall gelohnt! Jeder, der<br />
am Wald, an seinem Betrieb, Beruf, Hobby hängt,<br />
weiß das. Die Geschichte lehrt, dass nur mit<br />
diesem Engagement des einzelnen Menschen<br />
die Folgen von Katastrophen bewältigt werden<br />
konnten. Also gebührt auch jedem Helfer Achtung<br />
und Dank.<br />
„Alle Jahre wieder...“ wird die Weihnachtszeit<br />
auch von den Jägern unter uns gern für kleinere<br />
und gemütliche Jagden genutzt und die Strecke<br />
des Jahres gedanklich noch einmal gelegt. Wie<br />
sieht die Bilanz aus Haben die jahr(zehnte)-<br />
langen Auslesebemühungen beim männlichen<br />
Schalenwild nun endlich den ersehnten Erfolg<br />
gebracht Gibt es nur noch gut veranlagte Zuwachsträger<br />
Was ergeben die im Rastersystem<br />
erfassten Verbissgutachten in Thüringen Eine<br />
Frage bleibt offen: Wie kann man mit Selektion<br />
(positiver Auslese) die Tiere dazu bringen, dass<br />
sie nur noch die Seitentriebe und keine Terminaltriebe<br />
mehr verbeißen, quasi als Wertastung<br />
Auf die Fortsetzung der Bemühungen im kommenden<br />
Jahr kann man gespannt sein.<br />
Die Kirche wünscht sich für ihre Waldflächen ein<br />
ausgewogenes Wald-Wildverhältnis, als Gradmesser<br />
gilt die erfolgreiche Verjüngung standortgerechter<br />
Baumarten ohne besonderen Schutz<br />
und wesentliche Zuwachs- und Wertverluste.<br />
„Alle Jahre wieder...“ hoffen die staatlich beförsterten<br />
(Klein-) Privatwaldbesitzer sowie die Kirche<br />
mit ihren kleinparzellierten Flächen auf die Erhaltung<br />
des Einheitsforstamtes. Ähnlich mag es<br />
auch den Mitarbeitern der Forstverwaltung ergehen,<br />
die gerne einige Jahre ohne Strukturreformen<br />
ihre Arbeit und ihren Dienst tun möchten.<br />
So lassen sich die Betroffenen alle Jahre<br />
wieder von der forstlichen Leitungsebene und<br />
den politisch Verantwortlichen die Erhaltung des<br />
Einheitsforstamtes versichern. Dies wird bisher<br />
in Thüringen auch alle Jahre wieder bestätigt.<br />
Die Unternehmer haben an der Betreuung kleinen<br />
Waldbesitzes nur begrenztes Interesse, da diese<br />
aufwändig und deshalb teuer ist. Nur dort, wo<br />
sich selbständig arbeitende Forstbetriebsgemeinschaften<br />
gebildet haben, in die der Kleinstwaldbesitzer<br />
integriert ist, könnte diese Betreuung<br />
für ihn eine Alternative sein. Gerade die so viel<br />
diskutierte Holzaquise aus dem bisher nicht<br />
bewirtschafteten Kleinprivatwald lässt sich gut<br />
im Einheitsforstamt praktizieren. So kann man<br />
mit Blick auf die vielfältigen Reformen der Nachbar-<br />
und anderer Bundesländer nur hoffen, dass<br />
die Thüringer mit dem Einheitsforstamt nicht<br />
Nachzügler, sondern Vorreiter sind. Mit mehreren<br />
Reformen hintereinander dreht man sich manchmal<br />
im Kreis und findet wieder zur Ausgangslage<br />
zurück, natürlich unter ganz neuen Gutachtererkenntnissen<br />
und mit viel weniger Personal.<br />
„Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf<br />
die Erde nieder, wo wir Menschen sind. Kehrt<br />
mit seinem Segen ein in jedes Haus, geht auf<br />
allen Wegen mit uns ein und aus. Ist auch dir<br />
zur Seite, still und unerkannt, dass es treu dich<br />
leite, an der lieben Hand.“<br />
Gesegnete, friedliche und sturmfreie Feiertage<br />
mögen Ihnen beschert sein!<br />
Susann Biehl<br />
Editorial 1<br />
Verbandsnachrichten 2<br />
Bericht von der Mitgliederversammlung<br />
Aus dem Rechenschaftsbericht von<br />
Verbandspräsident J. Göring 2<br />
Aus der Diskussion (öffentlicher Teil) 5<br />
Nach fünf Jahren einvernehmliche<br />
Lösung im Kartellverfahren 6<br />
Forst & Holz 2008 7<br />
Wir gratulieren 11<br />
Veranstaltungen 10<br />
Frühjahrsversammlungen 2008 10<br />
Termine Waldbauernbrief 2008 10<br />
Motorsägenlehrgänge 2008 11<br />
Gipfel der Forsttechnik 2008<br />
in Schmallenberg geplant 11<br />
Aktuell 12<br />
Thüringer Holzbaupreis 12<br />
Grundbegriffe des Waldbaus, Teil 4 13<br />
Vorgestellt: Neuer Leiter der Referatsgruppe<br />
„Forsten“ im TMLNU 14<br />
Wie geht es weiter Leserbrief 16<br />
Verband 17<br />
Waldbesitzerverband für Thüringen e. V. 17<br />
Mitgliedsbeiträge 17<br />
Beitrittserklärung 17<br />
Impressum 17<br />
Ein Weihnachtsbaum für die Kanzlerin 18<br />
www.wbv-thueringen.de<br />
1
Blick auf das Präsidium<br />
Fotos: H.-G. Müller<br />
VERBANDSNACHRICHTEN<br />
Bericht von der<br />
Mitgliederversammlung<br />
des Waldbesitzerverbandes für Thüringen e.V. am 22. September 2007<br />
Interner Teil<br />
Jörg Göring<br />
Präsident<br />
des Waldbesitzerverbandes<br />
2<br />
Rechenschaftsbericht des<br />
Präsidenten Jörg Göring<br />
(auszugsweise abgedruckt)<br />
1,3 Mio. Festmeter Kyrillholz im Privatwald<br />
und geschätzte 13.000 ha Kahlfläche<br />
im gesamten Thüringer Wald haben<br />
im Jahr 2007 für reichlich Arbeit gesorgt.<br />
Die Zusammenarbeit mit Thüringen Forst<br />
hat, trotz der Personalquerelen, sehr gut<br />
funktioniert. In den hauptsächlich betroffenen<br />
Forstämtern ist gute Arbeit geleistet<br />
worden und der Freistaat hat zu Gunsten<br />
des Privat- und Kommunalwaldes auf<br />
den Verkauf des Staatswaldholzes verzichtet.<br />
Nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />
ist eine große Menge des angefallenen<br />
Holzes ohne die befürchteten Preiseinbrüche<br />
an die Industrie abgesetzt<br />
worden. Mit dem Wetter dieser Sommerperiode<br />
haben wir ausgesprochenes<br />
Glück gehabt, so dass die befürchtete<br />
Borkenkäferkalamität noch nicht eingetroffen<br />
ist, aber die Gefahr für das<br />
nächste Jahr besteht nach wie vor.<br />
Natürlich bedarf es einer Entspannung<br />
auf dem Nadelholzmarkt, um zu normalen<br />
Holzeinschlägen bei gutem Preisniveau<br />
zurück zu kehren. Hierzu ist die<br />
Solidarität aller Waldbesitzer gefordert.<br />
Beim Laubholz besteht nach wie vor die<br />
Möglichkeit, zu stabilen Preisen zu verkaufen.<br />
Glücklich können sich die Waldeigentümer<br />
schätzen, die die betrieblichen<br />
Aktivitäten der Holzernte jetzt ins<br />
Laubholz verlagern können. Wir wissen,<br />
dass das Buchenpreisniveau noch lange<br />
nicht zufrieden stellen kann. Wenn es<br />
aber nur einen großen Säger gibt, gestalten<br />
sich die Verhandlungen dementsprechend<br />
schwierig, auch vor dem Hintergrund<br />
von Preisabschlüssen anderer<br />
Bundesländer.<br />
Der Erhalt des Gemeinschaftsforstamtes<br />
in Thüringen war und bleibt eine unserer<br />
größten Herausforderungen. Die Torpedierung<br />
dieses Zieles erfolgt aus den<br />
Reihen von Thüringen Forst selbst, sowie<br />
aus Regierungskreisen. ….<br />
Eine Ursache hierfür ist die Jagdpolitik<br />
im Freistaat. Wenn das Jagdrecht an<br />
Grund und Boden gebunden ist, dann<br />
muss der Eigentümer mehr zu sagen<br />
haben als ein gerne gesehener Gast. Nur<br />
muss der Umgang mit der Jagd in unserem<br />
Verband selbst deutlich geklärt werden.<br />
Beide Phänomene „Nur ein totes<br />
Reh ist ein gutes Reh“ oder „Starke<br />
Hirsche sind des Jägers Sinnen“ ergeben<br />
in sich den Konflikt, der in der Öffentlichkeit<br />
für Irritationen sorgt. Mit dem mir<br />
eigenen christlichen Weltbild segne ich<br />
eben nicht nur die Mahlzeit, sondern<br />
achte auch die Kreatur als ein Geschöpf<br />
Gottes. Ich denke, der Waldbesitzerverband<br />
muss sich klar für die Jagd als ein<br />
Kulturgut bekennen. Über die Art und<br />
Weise der Ausführung muss kräftig gestritten<br />
werden.<br />
Eine große Aufgabe der nächsten Jahre<br />
ist der Waldumbau, durch Kyrill forciert.<br />
Wir möchten eindringlich vor dem Einsatz<br />
von Fördermitteln zur Aufforstung großer<br />
Kahlflächen warnen…<br />
Die neue Zeitung soll aus dem alltäglichen<br />
Leben unserer Arbeit berichten.<br />
Bitte nutzen Sie diese Plattform rege,<br />
um dafür zu sorgen, dass unser Klientel<br />
über den Tellerrand schaut. Außerdem<br />
ist der Verteilerkreis deutlich erweitert<br />
worden, um unsere Tätigkeit für Wald<br />
und Allgemeinheit transparenter zu gestalten<br />
Ich möchte auch noch einmal … zur<br />
Zusammenarbeit der Waldbesitzer in den<br />
Regionen mit allen Entscheidungsträgern<br />
sowie tangierenden Vereinen und Einwohnern<br />
aufrufen. Die dem Waldbesitz<br />
wohl gesonnene Stimmung muss nicht<br />
durch feudalen Machtanspruch aufs Spiel<br />
gesetzt werden. Für die Sache und die<br />
Integrität der Personen wäre dies absolut<br />
abträglich…<br />
Zur Mitgliederentwicklung<br />
im Verband:<br />
Mit 297 FBG / Waldgemeinschaften<br />
(Fläche 56.880 ha), 90 größeren Waldbesitzern<br />
(Fläche 42.500 ha), über<br />
300 Einzelwaldbesitzern, den Kirchenwaldungen<br />
und einigen Kommunen<br />
haben wir jetzt eine Mitgliedsfläche von<br />
104.800 ha Wald.
Fotos: H.-G. Müller<br />
Zur Verbandspolitik<br />
Gespräche mit Politikern<br />
auf Landesebene<br />
Die CDU-Landtagsabgeordneten im<br />
Agrarausschuss hatten wir im Herbst<br />
2006 zu einem mehrstündigen Gespräch<br />
eingeladen. Themen waren: Erhalt Gemeinschaftsforstamt,<br />
Pilotprojekt Holzmobilisierung,<br />
Nutzungsrechte, BVVG-<br />
Wald- Verkaufsstop, Jagd, Holzmarkt,<br />
Landesforstausschuss.<br />
Weitere Gespräche habe ich mit den Abgeordneten<br />
aller Fraktionen auf dem<br />
Empfang der AGDW am Rande der<br />
Grünen Woche in Berlin geführt....<br />
Zur Forstverwaltungsstruktur<br />
in Thüringen<br />
Die Erhaltung des Systems des Gemeinschaftsforstamtes<br />
hat für uns weiter<br />
höchste Priorität. Aus unserer Sicht gibt<br />
es in der Beförsterung für die kleinen<br />
Forstbetriebe keine Alternative, zumindest<br />
kurz- und mittelfristig. Kritisch sehen wir<br />
nach wie vor die Erhöhung der Durchschnittsfläche<br />
der Forstreviere und die<br />
abzusehende Nichtbesetzung von Revieren.<br />
Ab Februar diesen Jahres hat uns<br />
eine andere Angelegenheit stark beschäftigt:<br />
Die Umstrukturierung der Abteilung<br />
Naturschutz, Forsten im TMLNU. Nachdem<br />
die Entscheidung gegen Herrn Werres<br />
ausging, war unser Ziel eine kompetente<br />
Besetzung der Spitze der Referatsgruppe<br />
Forsten…<br />
Orkan Kyrill und seine Folgen<br />
Das Ministerium hat uns als Verband<br />
frühzeitig in Gespräche zu Kyrill einbezogen.<br />
Unsere Forderungen waren:<br />
• Aufarbeitungskapazitäten auch für<br />
Betreuungswald sichern<br />
• Schadholz anteilig aus dem Betreuungswald<br />
abfließen lassen<br />
• Holzpreisverfall verhindern<br />
• Fördermittel umschichten und<br />
erhöhen<br />
• Vorabgenehmigungen bei der<br />
Förderung zulassen<br />
Nach acht Monaten kann man festhalten:<br />
Das Holz ist relativ zügig abgeflossen.<br />
Der Privatwald wurde bevorzugt beim<br />
Holzverkauf bedient. Das belegen auch<br />
die aktuellen Lagerbestände von über<br />
600 Tfm im Landeswald und ca. 150 Tfm<br />
im Betreuungswald. Bis zum April konnten<br />
auch noch relativ gute Preise erzielt<br />
werden. Besonders die Fördermittel in<br />
der Strukturförderhilfe wurden aufgestockt.<br />
Nach langer Verweigerung sind<br />
seit zwei Monaten endlich Vorabgenehmigungen<br />
für förderfähige Aufforstungen<br />
und Wegebau möglich.<br />
Unsere Forderungen zur Jagd, vom Geschäftsführer<br />
auf dem Landesjägertag<br />
2007 vorgetragen und damals noch abgelehnt,<br />
wurden im Sommer teilweise<br />
doch umgesetzt. Zum Beispiel wurde die<br />
Abschusszeit für weibliches Rotwild verlängert.<br />
Resümee dazu: Bei der Durchsetzung<br />
unserer Forderungen waren wir letztendlich<br />
doch recht erfolgreich.<br />
Bei der steuerlichen Seite ist die Forderung<br />
der Waldbesitzer der stark betroffenen<br />
Länder NRW, Hessen, Niedersachsen<br />
und Thüringen auf Reduzierung des<br />
Steuersatzes für das gesamte Schadholz<br />
auf ein Viertel bisher nicht umgesetzt<br />
worden. Wir selbst hatten die Verbindung<br />
zum Thüringer Finanzministerium aufgenommen.<br />
Die Signale von dort waren<br />
positiv. Auch das Landwirtschaftsministerium<br />
in Erfurt hat sich für die Inkraftsetzung<br />
des Forstschädenausgleichsgesetzes<br />
eingesetzt.<br />
All diese Aktivitäten haben bisher nicht<br />
zum Erfolg geführt.<br />
Wir waren mit der Arbeit des Landesforstausschusses<br />
in den vergangenen Jahren<br />
überhaupt nicht zufrieden und haben<br />
das auch in Briefen an den Minister und<br />
den Forstchef zum Ausdruck gebracht.<br />
Die erste Beratung des neu berufenen<br />
Ausschusses im Februar diesen Jahres<br />
verlief sehr konstruktiv und lässt hoffen.<br />
Kartellrechtliche Beschwerde<br />
der Säger zur Holzvermarktung<br />
Nach langen Verhandlungen hat das<br />
Bundeskartellamt endlich grundsätzlich<br />
in unserem Sinne eingelenkt. Die gemeinsame<br />
Holzvermarktung für den Privat -<br />
und Kommunalwald über die Landesforstverwaltungen<br />
kann weiter gehen.<br />
Für die drei in Thüringen zwingend vorgesehenen<br />
Pilotprojekte sollten wir uns<br />
unbedingt bewerben.<br />
Holzvermarktung<br />
Das Nadelsägewerk in Rotteleberode,<br />
für das wir uns eingesetzt haben, ist inzwischen<br />
gebaut. Holz wird bereits eingekauft.<br />
Vor Kyrill haben wir uns, wo<br />
immer möglich, für höhere Holzpreise<br />
stark gemacht.<br />
Das Projekt Holzmobilisierung – am<br />
Ende hieß es „Privatwaldförderung in<br />
Thüringen“ – begleiten wir kritisch. Unsere<br />
Belange vertrete ich selbst im entsprechenden<br />
Kontrollausschuss. Nachdem<br />
das Vorhaben jetzt über ein Jahr<br />
läuft, ist festzuhalten, dass die Mobilisierung<br />
der bisher nicht aktiven Waldbesitzer<br />
je nach Region sehr unterschiedlich<br />
gelingt. Erfolge sind durchaus zu verzeichnen.<br />
In den Forstämtern mehren<br />
sich aber die Stimmen, die sagen: Gebt<br />
das Geld dem örtlichen Revierförster,<br />
setzt entsprechende Vorgaben und das<br />
Ziel ist auch auf diesem Wege zu erreichen.<br />
Das würde aber nur gelingen,<br />
wenn die Reviere nicht zu groß sind.<br />
Kyrill hat erwartungsgemäß den Nadelholzmarkt<br />
stark beeinflusst. Preise von<br />
75 EURO und mehr pro Festmeter Fichtensägeholz<br />
B/C ab 2 b aufwärts<br />
gibt es in Thüringen seit April nicht mehr.<br />
Da die große Menge an Borkenkäferholz<br />
bisher ausgeblieben ist, besteht ein reelle<br />
Chance, dass wir ab Februar/ März 2008<br />
wesentlich höhere Preise erzielen können.<br />
Deshalb wiederhole ich aber unseren<br />
Appell an alle Waldbesitzer, beim Frischholzeinschlag<br />
in der Fichte in den nächsten<br />
Monaten noch auf die Bremse zu<br />
treten und für doch verkauftes Frischholz<br />
Preise jenseits von 75 EURO pro fm zu<br />
verlangen. Über den Holzmarkt und die<br />
aktuellen Holzpreise haben wir die Mitglieder<br />
regelmäßig über unsere Zeitung<br />
informiert.<br />
Forstzertifizierung<br />
Um die Zertifizierung ist es im letzten<br />
Jahr ruhig geworden. Wir kritisieren bei<br />
den Beratungen regelmäßig, dass Produkte<br />
aus PEFC-zertifiziertem Holz nicht<br />
3<br />
www.wbv-thueringen.de
VERBANDSNACHRICHTEN<br />
Foto : H.-G. Müller<br />
in Baumärkten usw. auftauchen.<br />
An den ersten PEFC-Kontrollen in diesem<br />
Jahr hat Herr Heyn in der vorigen Woche<br />
teilgenommen. Schwerwiegende Mängel<br />
bei der Waldbewirtschaftung sind von<br />
den Kontrolleuren nicht festgestellt worden.<br />
Nutzungsrechte der Waldinteressenten<br />
in Nordthüringen<br />
Bis auf wenige Problemfälle war es in<br />
den vergangenen Jahren ruhig um diese<br />
Nutzungsrechte. Maßgebliche Vertreter<br />
des Innen- und Justizministeriums stehen<br />
auf dem Standpunkt, dass die Nutzungsrechte<br />
als erloschen gelten. Das TMLNU<br />
ist immer noch beauftragt, eine Handlungsempfehlung<br />
zum Umgang mit den<br />
Nutzungsrechten zu erarbeiten. Unser<br />
Vorstandsmitglied Hans-Georg Müller<br />
hat die betroffenen Vorstände der Waldinteressentenschaften<br />
zweimal im letzten<br />
Jahr eingeladen und über den Sachstand<br />
informiert.<br />
Fördermittel für Waldbesitzer<br />
Mit der absoluten Zahl an ausgereichten<br />
Fördermitteln konnten wir in Thüringen<br />
immer noch sehr zufrieden sein. Die Förderung<br />
der GAK wird gerade überarbeitet.<br />
Den vollständigen Inhalt der Entwürfe<br />
kennen wir aber nicht. Für die neue Förderperiode<br />
2007 bis 2013 sind umfangreiche<br />
Mittel geplant worden.<br />
Das TMLNU hat uns zugesagt, dass Mittel,<br />
die in diesem Jahr wegen der verspäteten<br />
Inkraftsetzung der neuen Förderrichtlinie<br />
nicht mehr abfließen, nicht wie<br />
bisher verfallen, sondern auf die nächsten<br />
Jahre verschoben werden.<br />
Naturschutz im Wald<br />
…Die Bundesregierung muss das Bundesnaturschutzgesetz<br />
nachbessern. Nach<br />
letzten Verlautbarungen hat man vor,<br />
auch größere Holznutzungen einer FFH-<br />
Verträglichkeitsprüfung zu unterziehen.<br />
Das würde völlig dem widersprechen,<br />
was man uns im Erfurter Ministerium<br />
immer zugesagt hat. Unser gemeinsames<br />
Ziel muss sein, dass alle forstlichen Maßnahmen,<br />
die ordnungsgemäß erfolgen,<br />
weiterhin ohne vorherige umfangreiche<br />
Prüfung durchgeführt werden können.<br />
Betreuung der Mitglieder<br />
Nach elf Jahren einer eigenen schwarzweißen<br />
Zeitung (zwölf Seiten alle acht<br />
Wochen) bringen wir seit diesem Jahr<br />
eine eigene bunte, hoffentlich bald noch<br />
weitere Kreise der Politik und Bevöl-<br />
Anzeige<br />
Bund verbessert die Förderung für Biomasse-Feuerstätten<br />
Das Bundesumweltministerium hat mit<br />
dem Jahresbeginn die Richtlinien zum<br />
„Marktanreizprogramm für erneuerbare<br />
Energien“ verbessert. Wärmeerzeuger<br />
zur Verbrennung von Holzpellets bekommen<br />
demnach einen Zuschuss von<br />
24 e je kW Nennleistung (8 - 100 kW).<br />
Wird – wie beispielsweise beim Windhager<br />
BIO-WIN – ein Kesselwirkungsgrad<br />
von mindestens 90 % sichergestellt,<br />
gibt es sogar eine festgeschriebene<br />
Fördersumme von 1.500 e.<br />
Ähnlich verhält es sich bei manuell<br />
beschickten Scheitholzkesseln. Handbefeuerte<br />
Holzvergaserkessel im Leistungsbereich<br />
bis 30 kW werden mit<br />
1.125 e gefördert. Dieses Kriterium<br />
erfüllt u. a. der Holz-Modulkessel HMX<br />
von Windhager.<br />
Beide Feuerstätten besitzen eine serienmäßig<br />
eingebaute mechanische Heizflächenreinigung,<br />
die für einen gleichbleibend<br />
hohen Wirkungsgrad sorgt.<br />
Besondere Beachtung verdient auch<br />
die Anheizautomatik. Mit Hilfe einer<br />
automatischen Funktionskontrolle kann<br />
bereits nach wenigen Minuten eine<br />
optimale Verbrennungsqualität gewährleistet<br />
werden, so dass für den Betreiber<br />
jederzeit eine sichere, schnelle und<br />
einfache Handhabung gegeben ist.<br />
Abgerundet wird das Angebot von<br />
Windhager durch umfangreiche Gewährleistungen.<br />
Sie gehen mit einer<br />
fünfjährigen Vollgarantie und einem<br />
10-Jahres-Garantiepass weit über die<br />
gesetzlichen Bestimmungen hinaus.<br />
Weitere Informationen können unter<br />
www.windhager.com<br />
im Internet oder<br />
b.wagner@windhager-verkauf.de<br />
angefordert werden.<br />
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Talmühlenstraße 67 Oberbürgerm.-Mann-Weg 12<br />
01737 Tharandt OT Kurort Hartha 99087 Erfurt<br />
Tel.: 035203-31833/ 0172 7990630 Tel.: 0361-6024999/ 0172 7990625<br />
Fa. WINDHAGER Zentralheizung<br />
Heinrich-Rudolf-Hertz-Straße 2<br />
04509 Delitzsch<br />
Tel.: 034202-7230
Fotos: H.-G. Müller<br />
Wolfgang Heyn<br />
Elli Rossmann<br />
kerung erreichende Zeitung heraus. Der<br />
Aufwand in unserer Geschäftsstelle für<br />
die vollständige Zuarbeit der Texte und<br />
Fotos ist allerdings viel größer. Die Reaktionen<br />
der Mitglieder und Leser auf die<br />
neue Aufmachung ist durchweg positiv.<br />
Probleme gibt es mit der Zustellung dieser<br />
neuen Zeitung, was aber nicht mehr<br />
wie bisher in unserer Hand liegt.<br />
Ebenfalls haben wir am System der regionalen<br />
Frühjahrs- und Herbstversammlungen<br />
festgehalten. Die stabilen<br />
Teilnehmerzahlen zeigen, dass der Weg,<br />
regional aufzutreten, richtig ist.<br />
Die Mobile Waldbesitzerschule ist nach<br />
wie vor eine Erfolgsgeschichte. Teilnehmerzahlen<br />
und Zustimmung der Teilnehmer<br />
wachsen.<br />
Gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium<br />
organisieren wir seit 2005 eine<br />
50-stündige Schulung für Waldbesitzer,<br />
den „Waldbauernbrief“. Bisher fanden<br />
14 Lehrgänge mit 289 Teilnehmern statt.<br />
Wie wir immer wieder von den Teilnehmern<br />
erfahren, kommt dieser „Waldbauernbrief“<br />
wirklich gut an. Man fragt<br />
sogar schon nach Nachfolgelehrgängen.<br />
In diesem Jahr sind noch drei und 2008<br />
neun Lehrgänge geplant.<br />
Wir haben drei separate Steuerseminare<br />
angeboten. Die Teilnehmer waren mit<br />
dem Inhalt, den Vortragenden und dem<br />
Umfeld der Veranstaltung fast ausnahmslos<br />
sehr zufrieden. Wir werden deshalb<br />
im nächsten Jahr die Seminare wieder<br />
durchführen.<br />
Die zweitägige Busfahrt zur Ligna nach<br />
Hannover mit 42 Teilnehmern war inhaltlich<br />
auch ein Erfolg.<br />
Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes<br />
Das Interesse der Tagespresse an Themen<br />
wie Eigentum, Waldbesitz ist leider weiter<br />
relativ gering. Dank Kyrill wurde aber zu<br />
den Themen Waldschäden, Waldzustand,<br />
Borkenkäfer viel in der Presse veröffentlicht.<br />
Eigene Pressetexte wurden in den<br />
verschiedenen Zeitungen sehr unterschiedlich<br />
abgedruckt. Mit dem Ziel Verbesserung<br />
der Pressearbeit haben wir in<br />
eine der Vorstandssitzungen einen versierten<br />
Presseredakteur eingeladen.<br />
Wir hatten auch mehrere Auftritte im<br />
Fernsehen. Die eigene Homepage muss<br />
der Geschäftsführer schneller aktualisieren.<br />
Die wenigen Reaktionen zu der<br />
Homepage uns gegenüber waren<br />
positiv… Insgesamt, meine Damen und<br />
Herren, für den Waldbesitz in Thüringen<br />
ein recht „durchwachsenes“ Jahr.<br />
Nach dem Tätigkeitsbericht des Geschäftsführers<br />
Wolfgang Heyn und<br />
dem Bericht der Rechnungsprüfer<br />
(vorgetragen von Elli Rossmann), der der<br />
Geschäftsstelle eine ordnungsgemäße<br />
Buchführung bescheinigte, ging es in der<br />
Diskussion im internen Teil u. a. um die<br />
Themen:<br />
• Sicherung der Nutzungsrechte der<br />
Waldinteressenten<br />
• Position des Bereiches Forsten im<br />
TMNLU<br />
• steuerliche Verbesserungen für<br />
orkangeschädigte Waldbesitzer<br />
• Wiederbewaldung der Schadflächen<br />
• Fördermittel<br />
• Erhöhung der Brennholzpreise/<br />
Biomassekraftwerke.<br />
Die Mitgliederversammlung beschloss<br />
bei drei Stimmenthaltungen ohne Gegenstimmen<br />
die Entlastung von Präsident,<br />
Geschäftsführer und Vorstand für das<br />
abgelaufene Geschäftsjahr.<br />
Die Reden im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung<br />
( Präsident, Minister<br />
und Landtagsabgeordnete ) wurden bereits<br />
in der letzten Ausgabe abgedruckt.<br />
Diskussion im öffentlichen<br />
Teil am Nachmittag<br />
Erhard Fischer aus Nazza forderte den<br />
Fortgang des Verkaufs der BVVG-Wälder<br />
in seiner Region.<br />
Peter Schafberg, Tastungen, erläuterte<br />
historische Hintergründe zur Waldinteressentenschaft<br />
in seinem Ort und das<br />
Vorhaben, diese Waldgenossenschaft zu<br />
enteignen. Er forderte von der Landesregierung<br />
Unterstützung für den Erhalt<br />
seiner Waldgenossenschaft.<br />
Der Vorstand der Waldinteressenten<br />
Heuthen rief, um die Nutzungsrechte zu<br />
sichern, zu Demonstrationen auf. Diese<br />
Waldgenossenschaft hat gerade einen<br />
Prozess um strittige Flächen gewonnen.<br />
Hans-Georg Müller, Vorstandsmitglied<br />
aus Neuendorf, hinterfragte, welche<br />
Kräfte die Enteignung der Nutzungsrechte<br />
voran treiben.<br />
Bei Deuthold von Gaudecker ging es<br />
um den Waldumbau infolge des Klimawandels.<br />
Rudolf Osburg aus Wendehausen kritisierte,<br />
dass Waldbesitzer Fördermittel<br />
zurück zahlen sollen, Verantwortliche<br />
auf höheren Ebenen wie beim Skandal<br />
zum Erfurter Flughafen aber nicht zur<br />
Verantwortung gezogen werden.<br />
Auf Windkraftanlagen in FFH-Gebieten<br />
hinweisend, fragte er, wieso Waldbesitzer<br />
sich an FFH-Richtlinien halten sollen.<br />
W. Heyn<br />
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ZUR HOLZVERMARKTUNG<br />
Foto: Wolfgang Heyn<br />
Nach 5 Jahren einvernehmliche<br />
Lösung im Kartellverfahren<br />
Gemeinsame Rundholzvermarktung auch weiterhin möglich<br />
Im so genannten „Rundholzverfahren“<br />
des Bundeskartellamtes zeichnet sich<br />
eine einvernehmliche Lösung ab. Nach<br />
fünf Jahren intensiver Auseinandersetzung<br />
dürfen Waldbesitzer auch zukünftig<br />
ihr Holz gemeinsam mit der Thüringer<br />
Landesforstverwaltung vermarkten, wenn<br />
dabei fest vereinbarte wettbewerbsrechtliche<br />
Spielregeln eingehalten werden.<br />
Die Lösung geht maßgeblich auf die<br />
Initiative Thüringens zurück.<br />
Grundlage der Einigung bildet ein Konkretisierungspapier,<br />
das nach langwierigen<br />
Diskussionen im April abgestimmt<br />
werden konnte. Es wird inhaltlich vom<br />
Bundeskartellamt und einer Arbeitsgruppe<br />
der bis jetzt in das Verfahren einbezogenen<br />
Forstverwaltungen der Länder<br />
Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen,<br />
Rheinland-Pfalz und Thüringen<br />
getragen.<br />
Regelungen im Einzelnen<br />
Das Papier sieht im Einzelnen folgende<br />
Regelungen vor:<br />
Generell zulässige Vermarktungskooperationen:<br />
Private und körperschaftliche<br />
Waldbesitzer dürfen generell auch<br />
zukünftig gemeinsam mit den Landesforstverwaltungen<br />
Rundholz vermarkten,<br />
wenn ihre Forstbetriebsfläche folgende<br />
Schwellen nicht überschreitet:<br />
• Einzelwaldbesitzer bis 3.000 ha<br />
• Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse<br />
bis 8.000 ha<br />
Im Einzelfall zulässige Vermarktungskooperationen:<br />
Auch oberhalb dieser<br />
Schwellen dürfen private und körperschaftliche<br />
Waldbesitzer im Einzelfall<br />
gemeinsam mit Landesforstverwaltungen<br />
vermarkten, wenn:<br />
• der Abnehmer die Bündelung ausdrücklich<br />
verlangt (Klausel Liefervertrag)<br />
• und die im jeweiligen Vertrag nachgefragte<br />
für eine bestimmte Betriebsstätte<br />
bestimmte Holzmenge mehr als<br />
100.000 Efm beträgt oder die Verarbeitungskapazität<br />
dieser Betriebsstätte<br />
mehr als 100.000 Efm beträgt.<br />
Durch das Papier verpflichten sich die<br />
Landesforstverwaltungen weiterhin<br />
zu folgenden Maßnahmen:<br />
Verstärkte Förderung forstwirtschaftlicher<br />
Zusammenschlüsse:<br />
• Nichtbehinderung und Unterstützung<br />
der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />
als „Hilfe zur Selbsthilfe“ mit<br />
klaren Anweisungen an nachgeordneten<br />
Bereich<br />
• Förderung und Professionalisierung<br />
der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />
(verstärkte Bildung neuer und<br />
Vergrößerung bestehender Zusammenschlüsse,<br />
vermehrte Schulungstätigkeit,<br />
organisatorische und ggf.<br />
finanzielle Unterstützung der Zusammenschlüsse)<br />
• Initiieren und Begleiten von Pilotprojekten,<br />
die darauf gerichtet sind, eigenständig<br />
vermarktende forstwirtschaftliche<br />
Zusammenschlüsse zu bilden<br />
(Benennung innerhalb von 5 Jahren,<br />
ein Pilotprojekt je 90.000 ha Nichtstaatswald<br />
entspricht 3 Pilotprojekte<br />
für Thüringen)<br />
Monitoring<br />
• für einen Zeitraum von 5 Jahren Meldung<br />
jährlicher Übersichten aller Vermarktungsverträge<br />
(ab 1.000 Efm)<br />
sowie Meldung bestehender und<br />
neuer Vermarktungskooperationen im<br />
Einzelfall (große Rahmenverträge) unmittelbar<br />
nach Vertragsabschluss<br />
Das Bundeskartellamt hat angekündigt,<br />
nach Eingang der durch die jeweiligen<br />
Landesforstverwaltungen unterschriebenen<br />
Fassung des Konkretisierungspapiers<br />
den Inhalt dieser Verpflichtungszusagen<br />
durch Erlass einer Verfügung<br />
für bindend zu erklären und damit das<br />
Verfahren für das jeweilige Bundesland<br />
formal zu beenden. Weiterhin hat das<br />
Bundeskartellamt angekündigt, über die<br />
bereits laufenden Verfahren auch gegen<br />
die Landesforstverwaltungen der Länder<br />
Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />
Hessen und Saarland formal Verfahren<br />
zu eröffnen. Mit der Einleitung wird das<br />
Bundeskartellamt gleichzeitig anbieten,<br />
die Verfahren ohne weitere Ermittlungen<br />
mit einer Verfügung zu beenden, wenn<br />
das vorliegende Konkretisierungspapier<br />
als Verpflichtungszusage unterschrieben<br />
wird.<br />
Thüringen hat das Konkretisierungspapier<br />
Anfang Mai bereits unterschrieben und<br />
sich zur Umsetzung bekannt. Als nächstes<br />
wird die Formulierung der erforderlichen<br />
Verfügung durch das Bundeskartellamt<br />
erfolgen. Erst danach sind weitere konkrete<br />
Schritte durch die thüringische<br />
Landesforstverwaltung einzuleiten.<br />
Die Einigung stellt aus Thüringer Sicht<br />
einen akzeptablen Kompromiss dar und<br />
ist inzwischen auch vom Beschwerdeführer<br />
begrüßt worden (Verband der Deutschen<br />
Säge- und Holzindustrie). Dies gilt<br />
umso mehr vor dem Hintergrund der in<br />
zentralen Punkten wie z. B. der Marktabgrenzung<br />
zwischen Bundeskartellamt<br />
und Landesforstverwaltungen nach wie<br />
vor bestehenden unterschiedlichen<br />
Rechtsaufassungen. Alternativ hätten<br />
diese Streitpunkte letztendlich in einem<br />
langwierigen Verfahren mit andauernder<br />
Rechtsunsicherheit gerichtlich geklärt<br />
6
Foto: Wolfgang Heyn<br />
Fotos: André Wirsig/ TMS GmbH<br />
werden müssen. Die erzielte Einigung<br />
schafft sofort einen rechtssicheren Rahmen.<br />
Zudem garantiert das Konkretisierungspapier,<br />
dass in Thüringen kein Waldbesitzer,<br />
der nicht in der Lage ist, sein<br />
Holz selbständig am Markt zu platzieren,<br />
durch die Landesforstverwaltung im Stich<br />
gelassen wird. Gleichzeitig bleibt die<br />
dringend erforderliche Bündelungsfunktion<br />
für die Rohstoffversorgung von international<br />
wettbewerbsfähigen Werken<br />
mit entsprechendem Rohstoffbedarf gewährleistet.<br />
Das ist gerade für die wettbewerbsfähigsten<br />
Sägewerke und auch<br />
die zukünftigen Entwicklungsspielräume<br />
der ganzen Branche wichtig.<br />
Die erarbeitete Lösung ist ein Erfolg der<br />
gemeinsamen Bemühungen für eine<br />
konstruktive Lösungsfindung, in die Forstseite<br />
und gerade Thüringen großen Input<br />
geleistet hat. Die differenzierte Entscheidung<br />
des Bundeskartellamtes bestätigt<br />
das Thüringer Gemeinschaftsforstamt<br />
und die grundsätzliche Ausrichtung der<br />
Thüringer Forstpolitik, die für die Arbeit<br />
im Betreuungswald seit langem das<br />
Leitbild „Hilfe zur Selbsthilfe“ vorgibt.<br />
Thüringen wird aus der Einigung mit dem<br />
Bundeskartellamt einen positiven Impuls<br />
zur Weiterentwicklung des Dienstleistungsangebotes<br />
für private und körperschaftliche<br />
Waldbesitzer auf Basis des<br />
Gemeinschaftsforstamtes ableiten. Eine<br />
zentrale Rolle werden dabei die Pilotprojekte<br />
haben. Sie können genutzt werden,<br />
um gemeinsam mit den Verbänden des<br />
Waldbesitzes und den Partnern der Holzindustrie<br />
Ansätze zu entwickeln, wie der<br />
Cluster Forst und Holz in 10 bis 20 Jahren<br />
im Freistaat optimal aufgestellt sein sollte.<br />
Eine Schlüsselfunktion werden bei der<br />
zukünftigen Entwicklung sicherlich<br />
schlagkräftigere forstwirtschaftliche<br />
Zusammenschlüsse übernehmen, mit<br />
denen die Landesforstverwaltung im<br />
fairen Wettbewerb ein effizientes Zusammenspiel<br />
als Dienstleister entwickeln<br />
wird. Dr. Chris Freise/ TMLNU<br />
Forst & Holz – Forum für die<br />
gesamte Forst- und Holzbranche<br />
28. bis 30. März 2008, Dresdner Messegelände<br />
Holz in all seinen Facetten steht im Mittelpunkt der „Forst &<br />
Holz“ auf dem Dresdner Messegelände. Vom 28. bis 30. März<br />
2008 treffen sich hier Waldbesitzer, Baumpfleger, Holzhändler<br />
und -verwerter, um sich zu den Themen Forst, Holz und erneuerbare<br />
Energien zu informieren und auszutauschen. Mit Angeboten<br />
zu mobilen Sägewerken, Spalt- und Schälgeräten, innovativen<br />
Holzfertigungsverfahren und Forstausrüstung bietet die Fachveranstaltung<br />
eine angesehene Verkaufsplattform für die gesamte<br />
Holzbranche.<br />
Wie interessant und vielseitig die Arbeit von Forstleuten ist,<br />
zeigt ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Waldarbeiter<br />
demonstrieren in einem Vorbereitungswettbewerb für die<br />
Sächsischen Waldarbeitermeisterschaften ihr Geschick in Disziplinen<br />
wie kombinierter Schnitt oder Entasten. Forstmaschinenführer<br />
wollen beim Forwarder-Wettkampf mit Preuss-Maschinen<br />
Baumstämme so genau und schnell wie möglich stapeln. Weitere<br />
Technikgeräte in Aktion präsentiert der Staatsbetrieb Sachsenforst.<br />
Da die sächsische Forstwirtschaft zunehmend auf Pferde<br />
setzt, zeigen die Vierbeiner ihr Können beim täglichen Waldeinsatz,<br />
z. B. beim Transport von Holz.<br />
Die 4. Auflage der Fach- und Publikumsmesse „Forst & Holz“<br />
findet zum wiederholten Male in Kombination mit der „Jagen<br />
Fischen Reiten“ statt. Nähere Informationen sind erhältlich<br />
unter www.forst-holz-dresden.de.<br />
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Wir bitten unsere Mitglieder, sich<br />
diese Termine fest vorzumerken<br />
und recht zahlreich zu den<br />
Veranstaltungen zu erscheinen.<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Foto: Birgit Schunk<br />
Frühjahrsversammlungen 2008<br />
Der Waldbesitzerverband für Thüringen führt folgende Veranstaltungen durch. Wir bedanken uns schon jetzt bei den<br />
Forstämtern, die uns bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen geholfen haben.<br />
W. H.<br />
Region Tag Datum Beginn Art Tagungsort oder Treffpunkt Exkursion<br />
Saalfeld Donnerstag 27.03.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: Treppendorf „Teichklause“<br />
18.00 Uhr Versammlung Treppendorf „Teichklause“<br />
Hainich - Werratal Mittwoch 09.04.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: Wanderparkplatz „Zollgarten“<br />
(Nationalpark über Kammerforst)<br />
18.00 Uhr Versammlung Kammerforst, Hotel „Brauner Hirsch“<br />
Schmalkalden Donnerstag 10.04.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: BayWA - Tankstelle ,<br />
Ortsausgang Schwallungen<br />
18.00 Uhr Versammlung Gasthaus „Zum Schwan“ in Schallungen<br />
Sonneberg Mittwoch 16.04.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: Rathaus Neuhaus-Schierschnitz<br />
18.00 Uhr Versammlung Gaststätte „Matthes“<br />
Mengersgereuth-Hämmern<br />
Schleiz/ Neustadt Donnerstag 17.04.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: Dreba, Gaststätte „Zur Linde“<br />
18.00 Uhr Versammlung Dreba, Gaststätte „Zur Linde“<br />
Jena Mittwoch 23.04.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: Biomassekraftwerk Schkölen<br />
18.00 Uhr Versammlung Wetzdorf, Gaststätte „Zum Kurfürsten“<br />
Hildburghausen Donnerstag 24.04.2008 14.00 Uhr Exkursion TP: Kloster Veßra, Museumsparkplatz<br />
17.00 Uhr Versammlung Themar „Gaststätte Waldhof“, Ortsausgang<br />
Themar – Richtung Beinerstadt<br />
Mittlerer Privatwald Montag/ 07.04.2008/ Tagung Tabarz<br />
Dienstag 08.04.2008<br />
Steuerseminar Süd Mittwoch 16.04.2008 9.00 Uhr Themar „Gaststätte Waldhof“, Ortsausgang<br />
Themar Richtung Beinerstadt<br />
WEITERE VERANSTALTUNGEN FINDEN SIE IN DER FEBRUAR-AUSGABE 2008<br />
Termine<br />
Waldbauernbrief 2008<br />
Anmeldungen bitte an die Inspektionen: Nord: Inspektionsleiter Achim Otto Telefon 03632 – 713 960<br />
Ost: Inspektionsleiter Pier Pernutz Telefon 036428 – 511 403<br />
Süd: Inspektionsleiter Albrecht Glaser Telefon 036848 – 27 920<br />
Inspektion Monat Datum Region<br />
Nord Januar 11.01. – 13.01. und 25.01. – 27.01. Heiligenstadt, Wingerode, Gaststätte „Keppler’s Ecke“<br />
Süd Februar 15.02. – 17.02. und 22.02. – 24.02. Leimbach b. Bad Salzungen, Gaststätte „Zum weißen Roß“<br />
Ost März 07.03. – 09.03. und 14.03. – 16.03. Neustadt, Dreba Gaststätte „Zur Linde“<br />
Nord April 04.04. – 06.04. und 18.04. – 20.04. Nordhausen<br />
Süd Mai 23.05. – 25.05. und 30.05. – 01.06. Sonneberg<br />
Ost September 05.09. – 07.09. und 19.09. – 21.09. Schleiz, Tanna<br />
Nord Oktober 10.10. – 12.10. und 24.10. – 26.10. Gotha, Mühlberg<br />
Süd November 07.11. – 09.11. und 21.11. – 23.11. Meiningen, Rohr<br />
Ost Dezember 05.12. – 07.12. und 12.12. – 14.12. Weida, Friesnitz<br />
W. H.<br />
10
Motorsägenlehrgänge<br />
Mobile Waldbesitzerschule<br />
Termin – Inspektion Ost<br />
Einsatzgebiet<br />
Einsatzzeitraum<br />
Forstamt Schleiz Reviere Lobenstein, Ziegenrück 07.01. - 09.02.2008<br />
Forstamt Weida Revier Großebersdorf 11.02. - 18.02.2008<br />
Forstamt Stadtroda Reviere Seitentäler, Hummelshain 19.02. - 15.03.2008<br />
Forstamt Jena 17.03. - 31.03.2008<br />
Ansprechpartner: Frau Bocklitz, Telefon: 036428 511400<br />
Inspektion Nord ab 31.03.2008<br />
TEILNEHMERGEBÜHREN<br />
Waldbesitzer (Mitglied im WBV Thüringen) 40,00 EURO<br />
Waldbesitzer (nicht Mitglied im WBV Thüringen) 50,00 EURO<br />
Nichtwaldbesitzer<br />
147,00 EURO<br />
W. H.<br />
Wir gratulieren<br />
nachträglich dem Vorstandsmitglied der WG<br />
Ruppers und Mitglied der Rechnungsprüfungskommission<br />
der FBG Hermannsfeld Herrn<br />
Günter Höhn zum 70. Geburtstag<br />
am 14.11.2007<br />
nachträglich dem Vorstandsmitglied der<br />
„Baumteilbesitzer zu Osthausen“ Frau<br />
Christa Steinmetz zum 70. Geburtstag<br />
am 30.11.2007.<br />
nachträglich der Rechnungsführerin der<br />
FBG Meiningen und der Waldgenossenschaft<br />
Defertshausen, Frau Britta Scherbaum<br />
zum 65. Geburtstag am 03.12.2007<br />
dem langjährigen Mitglied im Waldbesitzerverband<br />
Herrn Dr. Klaus Wiemuth aus<br />
Weißenborn-Lüderode zum 70. Geburtstag<br />
am 24.12.2007.<br />
Wir betrauern<br />
das Ableben des langjährigen Mitgliedes<br />
Herrn Alfred Wurmehl am 17. Juli 2007<br />
im 76. Lebensjahr<br />
Gipfel der Forsttechnik<br />
2008 in Schmallenberg geplant<br />
Unter dem Motto „Holz heiß begehrt –<br />
eine Branche macht mobil“ bieten die<br />
Veranstalter vom 4.-7. Juni 2008 zum<br />
15. Mal ein wahres Forsttechnik-<br />
Spektakel, zu dem über 35.000 Fachleute<br />
aus Forst- und Holzwirtschaft erwartet<br />
werden. Die Veranstaltung umfasst die<br />
drei Bereiche Fachmesse, Fachexkursionen<br />
und Fachkongress. Ein besonderer<br />
inhaltlicher Schwerpunkt wird auf der<br />
pfleglichen und sicheren Holzaufarbeitung<br />
nach Sturmkatastrophen liegen.<br />
Alle drei Tagungsteile werden daher rund<br />
um Schmallenberg auch in solchen Waldpartien<br />
stattfinden, die durch den Orkan<br />
Kyrill stark geschädigt wurden.<br />
Auf der Messe präsentieren rund 400<br />
Fachaussteller mit attraktiven Messeständen<br />
und ansprechenden Funktionsdemonstrationen<br />
umfassend den aktuellen<br />
Stand der Forsttechnik. Zahlreiche Sonderschauen,<br />
z. B. die DLG/KWF BioEnergy<br />
Wood oder Sturmholzaufarbeitung live<br />
auf über sechs Hektar setzen zusätzliche<br />
Akzente. Demgegenüber erläutern auf<br />
den Exkursionen unabhängige Spezialisten<br />
den Fachbesuchern anhand von<br />
mehr als 20 Exkursionsbildern die gesamte<br />
Prozesskette. Bei dem Kongress<br />
wird es unter anderem um die Bedeutung<br />
des Klimawandels für die nachhaltig<br />
betriebene Forstwirtschaft in Deutschland<br />
gehen. Hinzu kommen Schwerpunkttage<br />
für Forstunternehmer, Mitarbeiter im<br />
Forst sowie Waldbauern.<br />
Mit dem Thema der 15. KWF-Tagung<br />
greifen die Veranstalter die derzeitige<br />
Aufbruchstimmung auf, die die Forstund<br />
Holzwirtschaft zu wahren Boom-<br />
Branchen macht. Der nachwachsende<br />
Rohstoff Holz ist für die stoffliche Verwendung<br />
und zunehmend auch als regenerativer<br />
Energie- und Wärmeträger stark<br />
gefragt. Die Holznutzung im Rahmen der<br />
Nachhaltigkeit auszuweiten, erscheint<br />
nur möglich, wenn zusätzliche Holzreserven,<br />
die vor allem im Kleinprivatwald zu<br />
finden sind, mobilisiert werden. Hier setzt<br />
die 15. KWF-Tagung mit der Sonderschau<br />
„Technik für den kleinen Wald“ einen<br />
eigenen Schwerpunkt.<br />
Busfahrt des Waldbesitzerverbandes<br />
für Thüringen zu der KWF-Tagung<br />
Am 5. und 6. Juni 2008 werden wir mit<br />
einem Bus zu der Fachmesse fahren.<br />
Zusteigepunkte werden voraussichtlich<br />
Meiningen, Erfurt, Gotha und Eisenach<br />
sein. Wir rechnen mit Kosten für Messeeintritt,<br />
Übernachtung und Fahrt von<br />
rund 100,- EURO pro Person. Anmeldungen<br />
werden ab sofort in der Geschäftsstelle<br />
entgegen genommen.<br />
Die Reihenfolge des Eingangs der Anmeldung<br />
ist entscheidend für die Teilnahme.<br />
Ich freue mich schon auf eine sicherlich<br />
anstrengende und interessante Fahrt mit<br />
Ihnen! Ihr Geschäftsführer W. Heyn<br />
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Fotos: Holzabsatzfond<br />
Thüringer Holzbaupreis<br />
verliehen<br />
Im Rahmen der Bundesgartenschau in Gera-Ronneburg wurde durch den<br />
Landesbeirat Holz und Thüringer Ministerien der Thüringer Holzbaupreis<br />
2007 verliehen. Den 1. Preis erhielt die mehrgeschossige Studentenwohnanlage<br />
am Grenzhammer in Ilmenau.<br />
Andreas Losekamm, Holzabsatzfond<br />
Diese Wohnanlage mit ihrer pragmatischen<br />
und gleichzeitig guten Lösung<br />
ist ein wichtiger Beitrag für mehrgeschossigen,<br />
verdichteten Wohnungsbau in<br />
Holz. Der Wettbewerbsbeitrag stellt exemplarisch<br />
die Vorteile der Energieeffizienz,<br />
der Vorfertigung, der kurzen Bauzeiten<br />
durch Teilvorfertigung und die<br />
hierdurch bedingten Kostenvorteile der<br />
Holzbauweise auf Grundlage der erweiterten<br />
Einsatzmöglichkeiten der novellierten<br />
Thüringer Bauordnung dar.<br />
Die Grundkonstruktion in Holzbauweise<br />
wird im äußeren Erscheinungsbild der<br />
Schalungsflächen an den Fassaden der<br />
oberen Geschosse identitätsstiftend sichtbar<br />
gemacht. Das Tragwerk als Holz-<br />
Skelettbau wird materialgerecht und<br />
wirtschaftlich eingesetzt. Beachtlich ist<br />
das gewählte Grundprinzip des Tragwerkes<br />
in der erfahrungsgemäß aufwändigeren<br />
Skelettbauweise. Bedauerlich ist,<br />
dass das Holzskelett weder innen noch<br />
außen als gestaltprägendes Mittel eingesetzt<br />
wird.<br />
Nicht der innovative Anspruch der Verwendung<br />
des Materials Holz sondern die<br />
gestalterisch soliden und energetisch<br />
qualitätvollen Projektmerkmale stehen<br />
bei der Betrachtung im Vordergrund.<br />
Durch die Anwendung bekannter und<br />
baurechtlich jetzt erst zulässiger Möglichkeiten<br />
wird eine Einheit von Gestaltung,<br />
Funktionen und Konstruktion bei<br />
einer der Bauaufgabe entsprechenden<br />
Architekturqualität erreicht.<br />
Im Sinne der Zielstellungen des Thüringer<br />
Holzbaupreises stellt diese mehrgeschossige,<br />
verdichtete und kostengünstige<br />
Wohnanlage einen guten, beispielgebenden<br />
Beitrag zur Verwendung des<br />
Materials Holz dar.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.thueringen.infoholz.de<br />
Studentenwohnanlage am<br />
Grenzhammer in Ilmenau<br />
Bauherr<br />
Bauherrengemeinschaft<br />
Wicht + Kirchner, Ilmenau<br />
Planer<br />
Dipl.-Ing. Architekt Jens Lars Schmidt,<br />
Langewiesen<br />
Holzbauunternehmen<br />
Holzhaus Weidenbach, Geschwenda<br />
Wird fortgesetzt<br />
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12
Fotos von links nach rechts<br />
Rhodener Verfahren:<br />
Einschlagen der Hacke<br />
Lockern des Bodens<br />
INFORMATION<br />
Schließen des Pflanzspalts<br />
Fotos: FBZ Gehren • J. Fischer (untem)<br />
Grundbegriffe des Waldbaus<br />
Wolfgang Arenhövel<br />
Teil 4<br />
Karina Kahlert<br />
TLWJF Gotha<br />
PFLANZENBEHANDLUNG<br />
Auf den Anwuchserfolg von Forstpflanzen<br />
hat ihre Behandlung zwischen dem Ausheben<br />
aus dem Saat- oder Verschulbeet<br />
in der Baumschule und dem Wiedereinpflanzen<br />
vor Ort großen Einfluss. Sind<br />
bspw. wurzelnackte Pflanzen (ohne Wurzelballen)<br />
mehr als zwei Minuten Wind<br />
und Sonne ausgesetzt, sterben bereits<br />
die Wurzelhaare ab. Nach zehn Minuten<br />
wird die Pflanze so geschwächt, dass<br />
der Anwuchserfolg in Frage gestellt ist.<br />
Durch nicht sachgerechte Behandlung<br />
wird der empfindliche Wasserhaushalt<br />
der Pflanzen gestört und ihre Vitalität<br />
herab-gesetzt.<br />
Zur Erhaltung der Pflanzenqualität sind<br />
für den Pflanzentransport folgende Forderungen<br />
zu stellen:<br />
• geschlossene Transporträume,<br />
• wenn nicht möglich, dann abgedeckte<br />
Pflanzen,<br />
• Wurzeln nach innen laden,<br />
• Wurzeln feucht halten.<br />
Werden Pflanzen von der Baumschule<br />
ausgeliefert, sollten sie sofort auf Größe,<br />
Qualität, Frischezustand, Welkeerscheinungen<br />
etc. überprüft werden. Qualitätsmängel<br />
sind sofort zu beanstanden und<br />
auf dem Lieferschein zu vermerken.<br />
Ist die Pflanzung nicht umgehend möglich,<br />
sind die Pflanzen einzuschlagen.<br />
Dabei ist zu beachten:<br />
• Einschlagplätze müssen vorbereitet<br />
sein (Bodenlockerung, feucht und<br />
schattig, Abdeckmaterial bereit halten),<br />
• Einschlag als Einzelpflanzen im Graben<br />
(kein Bündeleinschlag!),<br />
• Einschlagplätze sind zu kontrollieren,<br />
• Einschlagszeit ist so kurz wie möglich<br />
zu halten,<br />
Alle Transporte müssen in geschlossenen<br />
Behältnissen erfolgen.<br />
PFLANZVERFAHREN<br />
Die Wahl des Pflanzverfahrens ist immer<br />
in Verbindung mit dem zur Verfügung<br />
stehenden Pflanzensortiment (Pflanzengröße)<br />
und dem Standort (Bodenverhältnisse)<br />
zu sehen.<br />
Werden Pflanzverfahren gewählt, die der<br />
Größe der Pflanzen bzw. der Wurzeltracht<br />
oder dem Standort nicht gerecht werden,<br />
sind Fehlschläge durch Wurzeldeformationen<br />
vorprogrammiert. Mangelnde<br />
Standfestigkeit der jungen Bäume und<br />
Wuchsstockungen sind dann häufig die<br />
Folge. Insbesondere Baumarten mit natürlicher<br />
Pfahlwurzelentwicklung wie<br />
Eiche und Kiefer verharren in ihrem<br />
Wachstum, wenn die Wurzeln bei der<br />
Pflanzung stark eingeknickt werden. Der<br />
Wurzelschnitt verbessert die Situation<br />
nicht und ist mindestens in Bezug auf<br />
die Pfahlwurzel zu unterlassen, weil die<br />
Gefahr einer Pilzinfektion besteht.<br />
Folgende manuelle und motormanuelle<br />
Pflanzverfahren bieten sich<br />
an:<br />
Rhodener Verfahren<br />
geeignet für alle Baumarten (Wurzellänge<br />
25 bis 30 cm, Wurzelbreite max. 20 cm)<br />
außer Eiche und Esche für Pflanzengrößen<br />
bis 100 cm;<br />
sehr gute Eignung für Pfahlwurzler;<br />
Pflanzung von Pflanzen mit gespreizten<br />
Hauptwurzeln scheidet aus.<br />
Buchenbühler Schrägpflanzverfahren<br />
gut geeignet für Laubbaum-Kleinpflanzen<br />
mit Herz- und Pfahlwurzelsystem (Wurzellänge<br />
bis 20 cm; Wurzelbreite bis<br />
11 cm);<br />
geeignet für Laubholzsämlinge, Kiefern<br />
und Lärchen (Pflanzengrößen bis 50 cm).<br />
Hohlspatenpflanzung<br />
gut geeignet für wurzelnackte Normalpflanzen<br />
mit üppigem Wurzelwerk, vor<br />
allem Pfahlwurzler (Wurzellänge bis<br />
22 cm, Wurzelbreite bis 18 cm);<br />
besonders geeignet für Ahorn und Esche<br />
(Sprosslänge 50 bis 100 cm).<br />
Bohrlochpflanzung<br />
geeignet für Großpflanzen > 100 cm mit<br />
tiefgehendem Wurzelwerk (Bohrdurchmesser<br />
> 20 cm);<br />
keine Anwendung auf bindigen Böden,<br />
Bohrwandverschmierungen können zum<br />
Absterben der Pflanze aufgrund des sich<br />
bildenden Stauwassers oder zu schwerwiegenden<br />
Wurzeldeformationen führen<br />
(Blumentopfeffekt).<br />
Die genannten Pflanzverfahren eignen<br />
sich nur auf skelettarmen Böden. Bei<br />
Pflanzung auf skelettreichen Böden<br />
macht sich eine zielgerichtete Bodenvorbereitung<br />
mit Hilfe „traditioneller Handverfahren“<br />
– wie z. B. Rodehacke – erforderlich.<br />
Die Winkelpflanzung ist zu unterlassen,<br />
da sie zu starken Wurzeldeformationen<br />
führt.<br />
Auf den Einsatz von Pflanzmaschinen<br />
wird hier nicht eingegangen, da er gegenwärtig<br />
eine sehr untergeordnete Rolle<br />
spielt; die vorgenannten Grundsätze hinsichtlich<br />
Pflanzqualität, -zeit, -verfahren<br />
sowie Pflanzenqualität und -behandlung<br />
sind sinngemäß zu beachten.<br />
Wird fortgesetzt<br />
13<br />
www.wbv-thueringen.de
VORGESTELLT<br />
Foto: TMLNU<br />
VOLKER GEBHARDT – Neuer Leiter der<br />
Referatsgruppe „Forsten“ beim TMLNU<br />
Ministerialrat Volker Gebhardt (46)<br />
wurde am 2. Juli 2007 zum Leiter der<br />
Referatsgruppe Forsten in der neuen<br />
Abteilung „Forsten, Naturschutz, Ländlicher<br />
Raum“ beim Thüringer Ministerium<br />
für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt<br />
bestellt.<br />
VITA<br />
Geboren 1961 in Erfurt,<br />
in Partnerschaft lebend,<br />
eine Tochter (18)<br />
1977-1980: Lehre als Forstfacharbeiter/<br />
Mechanisator mit Abitur in Bad Doberan<br />
1983-1988: Studium der Forstwirtschaft<br />
an der TU Dresden in Tharandt<br />
1988-1991:<br />
Oberförster der Oberförsterei Weimar<br />
1991-1993: Leiter der Überleitungsgruppe<br />
des StFB Weimar; zugleich stellvertretender<br />
Leiter des Forstamts Kranichfeld<br />
von 1991-1997<br />
1997-2005: Leiter des Forstamtes<br />
Kranichfeld<br />
2005-2006: Leiter des Forstamtes<br />
Arnstadt<br />
Ab 2007: Referatsleiter für Waldbau,<br />
Waldarbeit und Vermarktung beim<br />
TMLNU<br />
Sehr geehrte Waldbesitzerinnen und<br />
Waldbesitzer,<br />
die Beratung und Betreuung des Thüringer<br />
Privat- und Körperschaftswaldes steht<br />
für mich als wesentlicher Grundpfeiler<br />
des Gemeinschaftsforstamtes an vorderster<br />
Stelle. Diese Aufgabe galt es, auch in<br />
der durch den Orkan „Kyrill“ entstandenen<br />
Lage zu meistern. Um Sturm- und<br />
Borkenkäferschäden überhaupt bewältigen<br />
zu können, stimmte sich die Forstverwaltung<br />
seit dem Frühjahr alle acht<br />
Wochen mit Vertretern des privaten und<br />
körperschaftlichen Waldbesitzes ab. Die<br />
angefallenen Schadholzmengen wurden<br />
termingerecht aufgearbeitet. Zur Sicherung<br />
der Holzqualität wurden zu Lasten<br />
des Landeswaldes umfänglich Nass- und<br />
Trockenlager errichtet, so dass Einnahmeverluste<br />
vermieden werden konnten<br />
und der gesättigte Holzmarkt nicht mit<br />
langfristigem Preisverfall reagierte.<br />
Private und kommunale Waldbesitzer<br />
erhielten umfangreiche Hilfe bei der<br />
Aufarbeitung ihrer geschädigten Bestände<br />
mit anschließender Holzvermarktung<br />
und bei der Beantragung von Fördermitteln.<br />
Vermarktet wurden zunächst vorrangig<br />
die Holzmengen aus dem Privat- und<br />
Körperschaftswald. Die Waldlagerbestände<br />
des Landeswaldes folgten entsprechend<br />
mengen- und zeitversetzt und<br />
werden voraussichtlich bis Jahresende<br />
verkauft sein. Obwohl der Freistaat als<br />
Waldbesitzer sehr stark vom Sturm betroffenen<br />
ist, war es richtig, sich hier<br />
solidarisch zu verhalten. Denn nur die<br />
Rücksichtnahme auf die Interessen der<br />
Anderen bedeutet wirkliche Partnerschaft.<br />
Das Gemeinschaftsforstamt als wesentlicher<br />
Träger dieser Ergebnisse hat sich<br />
aus meiner Sicht wiederum als Organisationsform<br />
bewährt. Denn nur unter<br />
Extremsituationen zeigt es sich auch, ob<br />
etwas taugt. Jedoch letztendlich erfolgreich<br />
in der Bewältigung von „Kyrill“<br />
wurden wir erst durch das hohe Engagement<br />
und Zusammenspiel aller Kräfte.<br />
Hierfür möchte ich mich ganz besonders<br />
bei allen Beteiligten bedanken! Mit dieser<br />
Herangehensweise werden wir auch jede<br />
künftige Herausforderung bewältigen.<br />
Die Wiederbewaldung geschädigter<br />
Flächen ist bereits angelaufen und wird<br />
uns in den kommenden Jahren intensiv<br />
beschäftigen. Zugleich sind umfangreiche<br />
Instandsetzungen und Neubauten am<br />
eigentumsübergreifenden Waldwegenetz<br />
vorgesehen. Ebenso wird die Schadsituation<br />
durch erneuten Borkenkäferbefall<br />
unsere ganze Aufmerksamkeit fordern.<br />
Die Waldbesitzer in diesen Fragen zu<br />
unterstützen und zu beraten, ist Aufgabe<br />
der unteren Forstbehörden. Zusätzlich<br />
werden für Waldbesitzer ab Herbst 2007<br />
am Forstlichen Bildungszentrum in Gehren<br />
Lehrgänge u. a. zur Schadflächensanierung<br />
und Wiederaufforstung angeboten.<br />
Die Nachfrage nach herkunftsgerechtem<br />
Pflanzgut auf dem freien Markt wird sich<br />
durch den Bedarf des Landeswaldes nicht<br />
verschärfen. Dementsprechend hat die<br />
landeseigene Baumschule in Breitenworbis<br />
ihre Produktionskapazitäten deutlich<br />
erhöht.<br />
Begleitend zur Wiederbewaldung geschädigter<br />
Flächen wurde eine gemeinsam<br />
von den Verbänden und der Verwaltung<br />
getragene „Jagdstrategie auf Schadflächen“<br />
erarbeitet. Dabei geht es sowohl<br />
um landesweit hoheitliche Regelungen<br />
als auch um spezielle Maßnahmen für<br />
die Landesjagdbezirke. Weiter führende<br />
abgestimmte Maßnahmen sind in Vorbereitung.<br />
In der forstlichen Förderung gelang es<br />
unter erheblichen Anstrengungen die<br />
Schwerpunkte für die Förderperiode der<br />
Jahre 2007-2013 zu erhalten. Seit Oktober<br />
diesen Jahres liegt die Bestätigung<br />
der EU für die „Förderinitiative Ländliche<br />
Entwicklung in Thüringen“ vor. Demgemäß<br />
können ca. zwei Millionen Euro im<br />
Rahmen bereits erteilter Genehmigungen<br />
14
Foto: Jörg Fischer<br />
zum vorzeitigen Maßnahmebeginn noch<br />
diesjährig zur Bewältigung von Sturmschäden<br />
des Privat- und Körperschaftswaldes<br />
ausgereicht werden. Ebenso gelang<br />
es, das Landesförderprogramm für<br />
den Kleinprivatwald (Strukturförderhilfe)<br />
um eine halbe Million aus den Einnahmen<br />
des Staatsforstbetriebs auf insgesamt<br />
775.000 Euro zur Bewältigung von<br />
Sturmschäden zu verstärken.<br />
Die Nutzungsreserven vor allem im Kleinprivatwald<br />
weiter zu erschließen, bringt<br />
nicht nur für den Waldbesitzer Mehreinnahmen,<br />
sondern auch volkswirtschaftlich<br />
betrachtet entstehen zusätzliche<br />
Arbeitsplätze in der Holzernte, im Holztransport<br />
und in der Holzverarbeitung.<br />
Ganz abgesehen von den so dringend<br />
nötigen und positiven Wirkungen einer<br />
geordneten Waldbewirtschaftung für den<br />
Klimaschutz. Hierzu wird das außergewöhnlich<br />
erfolgreiche Initiativprojekt<br />
„Privatwaldförderung Thüringen“ im<br />
kommenden Jahr fortgeführt.<br />
Ein weiterer Bereich, der für mich absolut<br />
im Vordergrund steht, ist die Sicherung<br />
der forstlichen Ausbildung im Freistaat.<br />
Dem weiteren Abwandern junger, hoch<br />
motivierter und qualifizierter Menschen<br />
aus Thüringen gilt es, noch entschiedener<br />
als bisher entgegen zu treten.<br />
Hierzu ein erster Schritt war, die interne<br />
Fachhochschule Schwarzburg in die<br />
externe Fachhochschule Erfurt zu überführen.<br />
Das forstliche Bildungszentrum<br />
in Gehren, das in diesem Jahr seinen<br />
50. Jahrestag feierte, ist Zentrum der<br />
Forstwirtausbildung. Auch hier gilt es,<br />
die Zahl der Ausbildungsplätze als<br />
Voraussetzung für dauerhafte Arbeitsplätze<br />
in Thüringen zu sichern. Dazu<br />
bedarf es jedoch weiterer gemeinsamer<br />
Anstrengungen u. a. im Rahmen eines<br />
Ausbildungsverbundes.<br />
Sehr geehrte Waldbesitzerinnen und<br />
Waldbesitzer, angesichts des gemeinsam<br />
Erreichten blicke ich optimistisch in die<br />
Zukunft und bin mir sicher, dass wir auch<br />
die kommenden Aufgaben in gewohnt<br />
guter, konstruktiver Zusammenarbeit<br />
bewältigen werden.<br />
Ihr Volker Gebhardt<br />
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15<br />
www.wbv-thueringen.de
Georg-Ernst Weber, Schleiz<br />
LESERBRIEF<br />
Foto: Jörg Fischer<br />
Wie geht es weiter<br />
Eine persönliche Sicht zur Herbsttagung in Ostthüringen<br />
Und wieder war es Waldbesitzer und<br />
Vorstandsmitglied Friedhold Wurzbacher,<br />
der auf der Herbsttagung des Waldbesitzerverbandes<br />
am 10.10.2007 in Liebengrün,<br />
Forstamtsbereich Schleiz, eine Frage<br />
auf den Punkt brachte: „Auf vielen Standorten<br />
in Ostthüringen ist die Fichte abwechselnd<br />
durch Dürre, Sturm oder Borkenkäfer<br />
abgängig. Unser Brotbaum<br />
leidet. Unsere Bestände mittleren Alters<br />
sind teilweise zu 100 % geschält. Die<br />
Ergebnisse des Verbiss- und Schälschadengutachtens<br />
2007 lassen befürchten,<br />
dass die heute noch unter 20 Jahre alten<br />
Fichtenbestände in wenigen Jahren auch<br />
zu nahezu 100 % geschält sein werden.<br />
Die notwendigen Umbaubaumarten haben<br />
wegen Verbiss gar keine Chance,<br />
überhaupt erst einmal Fuß zu fassen.“<br />
Tatsächlich wurden erstmals die Gesamtergebnisse<br />
über den Einfluss des Wildes<br />
auf Thüringens Wälder Waldbesitzern<br />
offen gelegt. In der Folgezeit erhalten<br />
die Forstämter ihre regionalen Ergebnisse.<br />
Sie sind eine Grundlage dafür, die Jagdpläne<br />
den sich aufdrängenden Notwendigkeiten<br />
anzupassen. Aber das ist nur<br />
die eine Seite der Medaille! Die Haltung<br />
der Eigentümer (Jagdgenossen) ist nicht<br />
eindeutig und gleichsinnig zielgerichtet,<br />
die inhaltliche Gestaltung der Jagdpachtverträge<br />
ist oft oberflächlich und einseitig<br />
zugunsten der Pächterinteressen ausgelegt,<br />
das deutsche Pachtsystem darf hinterfragt<br />
werden. Die Beunruhigung großer<br />
Waldgebiete durch das vielfältige<br />
Freizeitverhalten naturentrückter Bürger<br />
(Wald ist nur Kulisse), die wenig strukturierte<br />
und in der Fruchtfolge sehr<br />
monotone und von Chemie geprägte<br />
offene Land(wirt)schaft – all das macht<br />
Zukunft zu einem Feld mit großem Fragezeichen.<br />
Trotzdem bleibt in dieser Vielfalt<br />
der Unwägbarkeiten der Jäger gefragt,<br />
welches Ziel er verfolgt und als<br />
was er sich selbst sieht: Als Regulierer<br />
(nicht Vernichter) des Wildes, damit nicht<br />
manche Pflanzenart „total vernichtet“<br />
wird bzw. keine Chance zur normalen<br />
Entwicklung hat, als Bürger, der sich mit<br />
Waffe auf dem Hochsitz vom Alltag entspannt<br />
und „sein“ möglichst zahlreiches<br />
Wild beobachten will, als Darstellungssüchtiger,<br />
der sich mit seinem Geld eine<br />
Jagd leisten kann, als Geschäftsmann,<br />
der über die Jagd Kontakte pflegt. Wichtig<br />
für die Eigentümer (Jagdgenossen) wird<br />
es sein, ihre Ziele klar zu definieren und<br />
dann die Jagd so zu verpachten, dass<br />
ihre Ziele umgesetzt werden oder die<br />
Jagd in Eigenregie zu führen, mit klarer<br />
Zielstellung für die ausübenden Jäger.<br />
Das deutsche Pachtsystem hat die Jagd<br />
privilegiert: Wer viel Geld hat, hat das<br />
Recht, nicht nur zur Jagdausübung, sondern<br />
viele Jäger nehmen sich auch das<br />
Recht, indirekt zu bestimmen, wie sich<br />
der Lebensraum gestaltet und entwickelt.<br />
Jagdausübung ist aber eine Leistung, für<br />
die man eigentlich gar kein Geld bezahlen<br />
müsste. Die „Belohnung“ für den Grundeigentümer,<br />
dass er sein Jagdrecht vergibt,<br />
liegt schon darin, dass sein Waldeigentum<br />
in Substanz und Wert erhalten<br />
bzw. verbessert wird, wenn der Jäger<br />
walderhaltende und wertsteigernde Ziele<br />
umsetzt! Es geht letztendlich um die<br />
Erhaltung der Lebensgrundlagen für alle<br />
Menschen und Tiere. Die Lebensgrundlagen<br />
sind nun mal die Pflanzen mit ihrer<br />
Sonnenenergie umwandelnden Fotosyntheseleistung.<br />
Ohne diese Fotosynthese<br />
gäbe es keine Tiere und Menschen. Also<br />
hat das Schlagwort „Wald vor Wild“<br />
doch einen tieferen Sinn und ist keine<br />
schlagkräftige Keule in ideologischen<br />
Auseinandersetzungen. Mit der konsensstiftenden<br />
Leerformel „Wald und Wild“<br />
wird nichts klar und belastbar definiert,<br />
weil jeder darunter etwas anderes versteht.<br />
Mit hohen Pachteinnahmen kann<br />
man Zukunft nicht kaufen. Das ist sicher<br />
bei der sonst herrschenden Unsicherheit.<br />
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16
Fotos: Jörg Fischer<br />
Waldbesitzerverband<br />
für Thüringen e. V.<br />
Kontakt Mitgliedsbeiträge Impressum<br />
GESCHÄFTSSTELLE DES<br />
<strong>WALDBESITZERVERBAND</strong>ES FÜR<br />
THÜRINGEN E. V.<br />
siehe Impressum<br />
Geschäftsführer: Wolfgang Heyn<br />
Mitarbeiterin: Andrea Herber<br />
www.wbv-thueringen.de<br />
VORSTAND DES<br />
<strong>WALDBESITZERVERBAND</strong>ES FÜR<br />
THÜRINGEN E. V.<br />
Präsident: Jörg Göring<br />
Auenstraße 18<br />
99880 Mechterstädt<br />
Tel. 036 22 – 90 75 24<br />
E-Mail: PRÄSIDENT.THWBV.<br />
JoergGoering@web.de<br />
Vizepräsident:<br />
Freiherr Christian von Truchsess<br />
Schloss Truchsess, 97494 Bundorf<br />
Tel. 09763 – 207<br />
E-Mail: bundorf @truchsess.de<br />
Alle Vorstandsmitglieder finden Sie im<br />
Internet: www.wbv-thueringen.de<br />
GRUNDBEITRAG<br />
16,00 e pro Mitglied und Jahr<br />
FLÄCHENBEITRAG AB 10 ha<br />
1,00 e pro ha und Jahr<br />
FLÄCHENBEITRAG AB 1.000 ha<br />
0,80 e pro ha und Jahr<br />
KONTOVERBINDUNG<br />
FÜR MITGLIEDSBEITRÄGE<br />
VR Bank Westthüringen e. G.<br />
BLZ 820 640 38<br />
Konto- Nr. 293 350<br />
LETZTE MELDUNG<br />
Waldbesitzer, die 2008 infolge des Orkans<br />
„Kyrill“ beeinträchtigte Waldwege instandsetzen<br />
müssen und dafür Fördermittel<br />
beantragen wollen, sollten sich<br />
bis zum 15.01.2008 in der Geschäftsstelle<br />
des Waldbesitzerverbandes für<br />
Thüringen e.V. melden ( Angabe Wegelänge).<br />
W. H.<br />
HERAUSGEBER<br />
Waldbesitzerverband für Thüringen e. V.<br />
Weidigstraße 3 a, 99885 Ohrdruf<br />
Telefon: 036 24 – 31 38 80<br />
Fax 036 24 – 31 51 46<br />
E-Mail: waldbesitzerverband.<br />
thueringen@t-online.de<br />
Redaktion: Wolfgang Heyn<br />
PRODUKTION UND<br />
ANZEIGENVERKAUF<br />
life edition. Verlag und Pressedienste<br />
Leipzig<br />
Gutenbergplatz 1A, 04103 Leipzig<br />
Telefon: 0341 – 4782823<br />
Telefax: 0341 – 4782824<br />
E-Mail: k.leidholdt@life-edition.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste vom<br />
30.06.2005<br />
AUFLAGE: 2.500 Exemplare<br />
Die Zeitung des Waldbesitzerverbandes<br />
für Thüringen erscheint alle acht Wochen.<br />
DRUCK: Gebr. Klingenberg Buchkunst<br />
Leipzig GmbH<br />
BEITRITTSERKLÄRUNG<br />
Name: …………………………………………………<br />
Straße, Haus-Nr.: ………………………………………<br />
Vorname: …………………………………………………<br />
PLZ, Ort: .…………………………………………………<br />
Karte einfach ausschneiden<br />
und die<br />
Beitrittserklärung<br />
an die Geschäftsstelle<br />
des Verbandes<br />
Weidigstraße 3a.<br />
99885 Ohrdruf<br />
schicken.<br />
Waldbesitz: …………… ha<br />
E-Mail: …………………………………………………<br />
Telefon: ..…………………………………………………<br />
Internet: ..…………………………………………………<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt/ den Beitritt der o. g. Forstbetriebsgemeinschaft/ Waldgenossenschaft zum Waldbesitzerverband<br />
für Thüringen e. V.<br />
Datum: …………………………………………………<br />
Unterschrift: .………………………………………………
Foto: AGDW<br />
Adressfeld<br />
Ein Weihnachtsbaum<br />
für die Kanzlerin<br />
Ein Licht für den Deutschen Wald – Waldbesitzer sorgen im Kanzleramt für Weihnachtsstimmung<br />
„Holz ist der nachwachsende Rohstoff<br />
des jungen Jahrtausends. Er<br />
stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft,<br />
die zusammen mit der Holzbranche<br />
in diesem Land rund 1,3<br />
Mio. Arbeitsplätze im ländlichen<br />
Raum zu sichern hilft. Daran soll<br />
dieser Weihnachtsbaum Sie und Ihr<br />
Kabinett bei Ihren wichtigen Beratungen<br />
erinnern. Um dies auch in<br />
Ihrem Kabinettsaal zu gewährleisten,<br />
übergeben wir Ihnen zusätzlich einen<br />
Adventskranz. Die fünfte Kerze soll<br />
an die Bedeutung der Forstwirtschaft<br />
erinnern und darf bereits jetzt angezündet<br />
werden“, sagte der Präsident<br />
der Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />
Waldbesitzerverbände e. V. (AGDW),<br />
Michael Prinz zu Salm-Salm anlässlich<br />
der Übergabe des Weihnachtsbaumes<br />
für den Ehrenhof des Bundeskanzleramtes<br />
in Berlin.<br />
Der Waldbesitzerpräsident nutzte das<br />
Treffen in Berlin, um Bundeskanzlerin<br />
Dr. Merkel über die aktuelle Lage der<br />
Deutschen Forstwirtschaft zu unterrichten.<br />
Trotz der z. T. erfreulichen<br />
Entwicklung auf den Holzmärkten<br />
sind die Rahmenbedingungen für die<br />
Forstbetriebe verbesserungsbedürftig.<br />
So hat die laufende Diskussion<br />
um die Reform der Erbschaftssteuer<br />
viele Inhaber von Familienforstbetrieben<br />
verunsichert... Denn, so Prinz zu<br />
Salm-Salm, in einem Forstbetrieb<br />
falle drei Mal Erbschaftssteuer an,<br />
bis ein Baum sein hiebsreifes Alter<br />
erreicht habe. Außerdem fühlten sich<br />
viele Waldbesitzer nach dem Sturm<br />
„Kyrill“ nach wie vor im Stich gelassen.<br />
Hier müsste in Zeiten des Klimawandels<br />
für den Klimaschützer Wald<br />
ein verlässliches Auffangszenario<br />
entwickelt werden. Der Wald und<br />
die Forstbetriebe dürften nicht in den<br />
Stürmen untergehen...<br />
In diesem Jahr stammt der Weihnachtsbaum<br />
vor dem Kanzleramt aus<br />
Brandenburg, der Heimat von Bundeskanzlerin<br />
Dr. Merkel. Es handelt<br />
sich um eine 16 Meter hohe und<br />
rund 40 Jahre alte Rotfichte aus<br />
nachhaltiger Forstwirtschaft. In der<br />
Weihnachtszeit wird die Fichte festlich<br />
beleuchtet den Ehrenhof des<br />
Kanzleramtes schmücken und für<br />
weihnachtliche Stimmung sorgen.<br />
Der Vorstand und der Geschäftsführer des Waldbesitzerverbandes<br />
für Thüringen wünschen allen Mitgliedern,<br />
Freunden und Partnern ein Frohes Weihnachtsfest<br />
und ein Gesundes Neues Jahr 2008!<br />
Urlaub in der Geschäftsstelle<br />
Die Geschäftsstelle ist in der Zeit vom 20.12.2007<br />
bis einschließlich 2.01.2008 nicht besetzt.<br />
Bitte ausreichend frankieren.<br />
Danke.<br />
Geschäftsstelle<br />
des Waldbesitzerverbandes für Thüringen e. V.<br />
Weidigstraße 3 a<br />
99885 Ohrdruf