25.12.2014 Aufrufe

verbandsnachrichten - WALDBESITZERVERBAND FÜR ...

verbandsnachrichten - WALDBESITZERVERBAND FÜR ...

verbandsnachrichten - WALDBESITZERVERBAND FÜR ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

MAGAZIN DES <strong>WALDBESITZERVERBAND</strong>ES für THÜRINGEN e. V.<br />

Foto: Jörg Fischer<br />

Verbandsnachrichten<br />

Bericht von der Mitgliederversammlung (intern)<br />

Veranstaltungen und Termine<br />

Frühjahrsversammlungen 2008<br />

Aktuell informiert<br />

Kartellverfahren Rundholzvermarktung<br />

Gut zu wissen<br />

Waldbauliche Begriffe<br />

Nr. 06 • 21.12.2007 • Jahrgang 1


Susann Biehl<br />

Präsidiumsmitglied<br />

der Waldbesitzerverbandes<br />

für Thüringen e. V.<br />

AKTUELL<br />

INFORMATIV<br />

KOMMUNIKATIV<br />

KOMPAKT<br />

UNTERHALTSAM<br />

EDITORIAL<br />

Alle Jahre<br />

wieder...<br />

Inhalt<br />

„Alle Jahre wieder...“ flimmern zum Jahresende<br />

auf den Fernsehkanälen die wichtigsten Ereignisse<br />

des vergangenen Jahres über den Bildschirm.<br />

Wo finden sich die Betroffenen des Sturms<br />

Kyrill in diesem Rückblick wieder Wie geht es<br />

weiter mit Klimaveränderung und Stürmen<br />

Damit unser Wald dem Klimawandel standhalten<br />

kann, wollen wir ihn langfristig mit den richtigen<br />

Baumarten stabilisieren. Wahren wir das richtige<br />

Verhältnis von notwendigem Aktionismus und<br />

gebotener Geduld Werden unsere Anstrengungen<br />

und finanziellen Investitionen als Eigentümer<br />

und Bewirtschafter erfolgreich sein Konkret<br />

kann das derzeit niemand beantworten. So<br />

manche Waldbesitzer und Förster sind im vergangenen<br />

Jahr an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit<br />

in vielerlei Hinsicht gegangen. Dieser<br />

Einsatz hat sich in jedem Fall gelohnt! Jeder, der<br />

am Wald, an seinem Betrieb, Beruf, Hobby hängt,<br />

weiß das. Die Geschichte lehrt, dass nur mit<br />

diesem Engagement des einzelnen Menschen<br />

die Folgen von Katastrophen bewältigt werden<br />

konnten. Also gebührt auch jedem Helfer Achtung<br />

und Dank.<br />

„Alle Jahre wieder...“ wird die Weihnachtszeit<br />

auch von den Jägern unter uns gern für kleinere<br />

und gemütliche Jagden genutzt und die Strecke<br />

des Jahres gedanklich noch einmal gelegt. Wie<br />

sieht die Bilanz aus Haben die jahr(zehnte)-<br />

langen Auslesebemühungen beim männlichen<br />

Schalenwild nun endlich den ersehnten Erfolg<br />

gebracht Gibt es nur noch gut veranlagte Zuwachsträger<br />

Was ergeben die im Rastersystem<br />

erfassten Verbissgutachten in Thüringen Eine<br />

Frage bleibt offen: Wie kann man mit Selektion<br />

(positiver Auslese) die Tiere dazu bringen, dass<br />

sie nur noch die Seitentriebe und keine Terminaltriebe<br />

mehr verbeißen, quasi als Wertastung<br />

Auf die Fortsetzung der Bemühungen im kommenden<br />

Jahr kann man gespannt sein.<br />

Die Kirche wünscht sich für ihre Waldflächen ein<br />

ausgewogenes Wald-Wildverhältnis, als Gradmesser<br />

gilt die erfolgreiche Verjüngung standortgerechter<br />

Baumarten ohne besonderen Schutz<br />

und wesentliche Zuwachs- und Wertverluste.<br />

„Alle Jahre wieder...“ hoffen die staatlich beförsterten<br />

(Klein-) Privatwaldbesitzer sowie die Kirche<br />

mit ihren kleinparzellierten Flächen auf die Erhaltung<br />

des Einheitsforstamtes. Ähnlich mag es<br />

auch den Mitarbeitern der Forstverwaltung ergehen,<br />

die gerne einige Jahre ohne Strukturreformen<br />

ihre Arbeit und ihren Dienst tun möchten.<br />

So lassen sich die Betroffenen alle Jahre<br />

wieder von der forstlichen Leitungsebene und<br />

den politisch Verantwortlichen die Erhaltung des<br />

Einheitsforstamtes versichern. Dies wird bisher<br />

in Thüringen auch alle Jahre wieder bestätigt.<br />

Die Unternehmer haben an der Betreuung kleinen<br />

Waldbesitzes nur begrenztes Interesse, da diese<br />

aufwändig und deshalb teuer ist. Nur dort, wo<br />

sich selbständig arbeitende Forstbetriebsgemeinschaften<br />

gebildet haben, in die der Kleinstwaldbesitzer<br />

integriert ist, könnte diese Betreuung<br />

für ihn eine Alternative sein. Gerade die so viel<br />

diskutierte Holzaquise aus dem bisher nicht<br />

bewirtschafteten Kleinprivatwald lässt sich gut<br />

im Einheitsforstamt praktizieren. So kann man<br />

mit Blick auf die vielfältigen Reformen der Nachbar-<br />

und anderer Bundesländer nur hoffen, dass<br />

die Thüringer mit dem Einheitsforstamt nicht<br />

Nachzügler, sondern Vorreiter sind. Mit mehreren<br />

Reformen hintereinander dreht man sich manchmal<br />

im Kreis und findet wieder zur Ausgangslage<br />

zurück, natürlich unter ganz neuen Gutachtererkenntnissen<br />

und mit viel weniger Personal.<br />

„Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf<br />

die Erde nieder, wo wir Menschen sind. Kehrt<br />

mit seinem Segen ein in jedes Haus, geht auf<br />

allen Wegen mit uns ein und aus. Ist auch dir<br />

zur Seite, still und unerkannt, dass es treu dich<br />

leite, an der lieben Hand.“<br />

Gesegnete, friedliche und sturmfreie Feiertage<br />

mögen Ihnen beschert sein!<br />

Susann Biehl<br />

Editorial 1<br />

Verbandsnachrichten 2<br />

Bericht von der Mitgliederversammlung<br />

Aus dem Rechenschaftsbericht von<br />

Verbandspräsident J. Göring 2<br />

Aus der Diskussion (öffentlicher Teil) 5<br />

Nach fünf Jahren einvernehmliche<br />

Lösung im Kartellverfahren 6<br />

Forst & Holz 2008 7<br />

Wir gratulieren 11<br />

Veranstaltungen 10<br />

Frühjahrsversammlungen 2008 10<br />

Termine Waldbauernbrief 2008 10<br />

Motorsägenlehrgänge 2008 11<br />

Gipfel der Forsttechnik 2008<br />

in Schmallenberg geplant 11<br />

Aktuell 12<br />

Thüringer Holzbaupreis 12<br />

Grundbegriffe des Waldbaus, Teil 4 13<br />

Vorgestellt: Neuer Leiter der Referatsgruppe<br />

„Forsten“ im TMLNU 14<br />

Wie geht es weiter Leserbrief 16<br />

Verband 17<br />

Waldbesitzerverband für Thüringen e. V. 17<br />

Mitgliedsbeiträge 17<br />

Beitrittserklärung 17<br />

Impressum 17<br />

Ein Weihnachtsbaum für die Kanzlerin 18<br />

www.wbv-thueringen.de<br />

1


Blick auf das Präsidium<br />

Fotos: H.-G. Müller<br />

VERBANDSNACHRICHTEN<br />

Bericht von der<br />

Mitgliederversammlung<br />

des Waldbesitzerverbandes für Thüringen e.V. am 22. September 2007<br />

Interner Teil<br />

Jörg Göring<br />

Präsident<br />

des Waldbesitzerverbandes<br />

2<br />

Rechenschaftsbericht des<br />

Präsidenten Jörg Göring<br />

(auszugsweise abgedruckt)<br />

1,3 Mio. Festmeter Kyrillholz im Privatwald<br />

und geschätzte 13.000 ha Kahlfläche<br />

im gesamten Thüringer Wald haben<br />

im Jahr 2007 für reichlich Arbeit gesorgt.<br />

Die Zusammenarbeit mit Thüringen Forst<br />

hat, trotz der Personalquerelen, sehr gut<br />

funktioniert. In den hauptsächlich betroffenen<br />

Forstämtern ist gute Arbeit geleistet<br />

worden und der Freistaat hat zu Gunsten<br />

des Privat- und Kommunalwaldes auf<br />

den Verkauf des Staatswaldholzes verzichtet.<br />

Nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />

ist eine große Menge des angefallenen<br />

Holzes ohne die befürchteten Preiseinbrüche<br />

an die Industrie abgesetzt<br />

worden. Mit dem Wetter dieser Sommerperiode<br />

haben wir ausgesprochenes<br />

Glück gehabt, so dass die befürchtete<br />

Borkenkäferkalamität noch nicht eingetroffen<br />

ist, aber die Gefahr für das<br />

nächste Jahr besteht nach wie vor.<br />

Natürlich bedarf es einer Entspannung<br />

auf dem Nadelholzmarkt, um zu normalen<br />

Holzeinschlägen bei gutem Preisniveau<br />

zurück zu kehren. Hierzu ist die<br />

Solidarität aller Waldbesitzer gefordert.<br />

Beim Laubholz besteht nach wie vor die<br />

Möglichkeit, zu stabilen Preisen zu verkaufen.<br />

Glücklich können sich die Waldeigentümer<br />

schätzen, die die betrieblichen<br />

Aktivitäten der Holzernte jetzt ins<br />

Laubholz verlagern können. Wir wissen,<br />

dass das Buchenpreisniveau noch lange<br />

nicht zufrieden stellen kann. Wenn es<br />

aber nur einen großen Säger gibt, gestalten<br />

sich die Verhandlungen dementsprechend<br />

schwierig, auch vor dem Hintergrund<br />

von Preisabschlüssen anderer<br />

Bundesländer.<br />

Der Erhalt des Gemeinschaftsforstamtes<br />

in Thüringen war und bleibt eine unserer<br />

größten Herausforderungen. Die Torpedierung<br />

dieses Zieles erfolgt aus den<br />

Reihen von Thüringen Forst selbst, sowie<br />

aus Regierungskreisen. ….<br />

Eine Ursache hierfür ist die Jagdpolitik<br />

im Freistaat. Wenn das Jagdrecht an<br />

Grund und Boden gebunden ist, dann<br />

muss der Eigentümer mehr zu sagen<br />

haben als ein gerne gesehener Gast. Nur<br />

muss der Umgang mit der Jagd in unserem<br />

Verband selbst deutlich geklärt werden.<br />

Beide Phänomene „Nur ein totes<br />

Reh ist ein gutes Reh“ oder „Starke<br />

Hirsche sind des Jägers Sinnen“ ergeben<br />

in sich den Konflikt, der in der Öffentlichkeit<br />

für Irritationen sorgt. Mit dem mir<br />

eigenen christlichen Weltbild segne ich<br />

eben nicht nur die Mahlzeit, sondern<br />

achte auch die Kreatur als ein Geschöpf<br />

Gottes. Ich denke, der Waldbesitzerverband<br />

muss sich klar für die Jagd als ein<br />

Kulturgut bekennen. Über die Art und<br />

Weise der Ausführung muss kräftig gestritten<br />

werden.<br />

Eine große Aufgabe der nächsten Jahre<br />

ist der Waldumbau, durch Kyrill forciert.<br />

Wir möchten eindringlich vor dem Einsatz<br />

von Fördermitteln zur Aufforstung großer<br />

Kahlflächen warnen…<br />

Die neue Zeitung soll aus dem alltäglichen<br />

Leben unserer Arbeit berichten.<br />

Bitte nutzen Sie diese Plattform rege,<br />

um dafür zu sorgen, dass unser Klientel<br />

über den Tellerrand schaut. Außerdem<br />

ist der Verteilerkreis deutlich erweitert<br />

worden, um unsere Tätigkeit für Wald<br />

und Allgemeinheit transparenter zu gestalten<br />

Ich möchte auch noch einmal … zur<br />

Zusammenarbeit der Waldbesitzer in den<br />

Regionen mit allen Entscheidungsträgern<br />

sowie tangierenden Vereinen und Einwohnern<br />

aufrufen. Die dem Waldbesitz<br />

wohl gesonnene Stimmung muss nicht<br />

durch feudalen Machtanspruch aufs Spiel<br />

gesetzt werden. Für die Sache und die<br />

Integrität der Personen wäre dies absolut<br />

abträglich…<br />

Zur Mitgliederentwicklung<br />

im Verband:<br />

Mit 297 FBG / Waldgemeinschaften<br />

(Fläche 56.880 ha), 90 größeren Waldbesitzern<br />

(Fläche 42.500 ha), über<br />

300 Einzelwaldbesitzern, den Kirchenwaldungen<br />

und einigen Kommunen<br />

haben wir jetzt eine Mitgliedsfläche von<br />

104.800 ha Wald.


Fotos: H.-G. Müller<br />

Zur Verbandspolitik<br />

Gespräche mit Politikern<br />

auf Landesebene<br />

Die CDU-Landtagsabgeordneten im<br />

Agrarausschuss hatten wir im Herbst<br />

2006 zu einem mehrstündigen Gespräch<br />

eingeladen. Themen waren: Erhalt Gemeinschaftsforstamt,<br />

Pilotprojekt Holzmobilisierung,<br />

Nutzungsrechte, BVVG-<br />

Wald- Verkaufsstop, Jagd, Holzmarkt,<br />

Landesforstausschuss.<br />

Weitere Gespräche habe ich mit den Abgeordneten<br />

aller Fraktionen auf dem<br />

Empfang der AGDW am Rande der<br />

Grünen Woche in Berlin geführt....<br />

Zur Forstverwaltungsstruktur<br />

in Thüringen<br />

Die Erhaltung des Systems des Gemeinschaftsforstamtes<br />

hat für uns weiter<br />

höchste Priorität. Aus unserer Sicht gibt<br />

es in der Beförsterung für die kleinen<br />

Forstbetriebe keine Alternative, zumindest<br />

kurz- und mittelfristig. Kritisch sehen wir<br />

nach wie vor die Erhöhung der Durchschnittsfläche<br />

der Forstreviere und die<br />

abzusehende Nichtbesetzung von Revieren.<br />

Ab Februar diesen Jahres hat uns<br />

eine andere Angelegenheit stark beschäftigt:<br />

Die Umstrukturierung der Abteilung<br />

Naturschutz, Forsten im TMLNU. Nachdem<br />

die Entscheidung gegen Herrn Werres<br />

ausging, war unser Ziel eine kompetente<br />

Besetzung der Spitze der Referatsgruppe<br />

Forsten…<br />

Orkan Kyrill und seine Folgen<br />

Das Ministerium hat uns als Verband<br />

frühzeitig in Gespräche zu Kyrill einbezogen.<br />

Unsere Forderungen waren:<br />

• Aufarbeitungskapazitäten auch für<br />

Betreuungswald sichern<br />

• Schadholz anteilig aus dem Betreuungswald<br />

abfließen lassen<br />

• Holzpreisverfall verhindern<br />

• Fördermittel umschichten und<br />

erhöhen<br />

• Vorabgenehmigungen bei der<br />

Förderung zulassen<br />

Nach acht Monaten kann man festhalten:<br />

Das Holz ist relativ zügig abgeflossen.<br />

Der Privatwald wurde bevorzugt beim<br />

Holzverkauf bedient. Das belegen auch<br />

die aktuellen Lagerbestände von über<br />

600 Tfm im Landeswald und ca. 150 Tfm<br />

im Betreuungswald. Bis zum April konnten<br />

auch noch relativ gute Preise erzielt<br />

werden. Besonders die Fördermittel in<br />

der Strukturförderhilfe wurden aufgestockt.<br />

Nach langer Verweigerung sind<br />

seit zwei Monaten endlich Vorabgenehmigungen<br />

für förderfähige Aufforstungen<br />

und Wegebau möglich.<br />

Unsere Forderungen zur Jagd, vom Geschäftsführer<br />

auf dem Landesjägertag<br />

2007 vorgetragen und damals noch abgelehnt,<br />

wurden im Sommer teilweise<br />

doch umgesetzt. Zum Beispiel wurde die<br />

Abschusszeit für weibliches Rotwild verlängert.<br />

Resümee dazu: Bei der Durchsetzung<br />

unserer Forderungen waren wir letztendlich<br />

doch recht erfolgreich.<br />

Bei der steuerlichen Seite ist die Forderung<br />

der Waldbesitzer der stark betroffenen<br />

Länder NRW, Hessen, Niedersachsen<br />

und Thüringen auf Reduzierung des<br />

Steuersatzes für das gesamte Schadholz<br />

auf ein Viertel bisher nicht umgesetzt<br />

worden. Wir selbst hatten die Verbindung<br />

zum Thüringer Finanzministerium aufgenommen.<br />

Die Signale von dort waren<br />

positiv. Auch das Landwirtschaftsministerium<br />

in Erfurt hat sich für die Inkraftsetzung<br />

des Forstschädenausgleichsgesetzes<br />

eingesetzt.<br />

All diese Aktivitäten haben bisher nicht<br />

zum Erfolg geführt.<br />

Wir waren mit der Arbeit des Landesforstausschusses<br />

in den vergangenen Jahren<br />

überhaupt nicht zufrieden und haben<br />

das auch in Briefen an den Minister und<br />

den Forstchef zum Ausdruck gebracht.<br />

Die erste Beratung des neu berufenen<br />

Ausschusses im Februar diesen Jahres<br />

verlief sehr konstruktiv und lässt hoffen.<br />

Kartellrechtliche Beschwerde<br />

der Säger zur Holzvermarktung<br />

Nach langen Verhandlungen hat das<br />

Bundeskartellamt endlich grundsätzlich<br />

in unserem Sinne eingelenkt. Die gemeinsame<br />

Holzvermarktung für den Privat -<br />

und Kommunalwald über die Landesforstverwaltungen<br />

kann weiter gehen.<br />

Für die drei in Thüringen zwingend vorgesehenen<br />

Pilotprojekte sollten wir uns<br />

unbedingt bewerben.<br />

Holzvermarktung<br />

Das Nadelsägewerk in Rotteleberode,<br />

für das wir uns eingesetzt haben, ist inzwischen<br />

gebaut. Holz wird bereits eingekauft.<br />

Vor Kyrill haben wir uns, wo<br />

immer möglich, für höhere Holzpreise<br />

stark gemacht.<br />

Das Projekt Holzmobilisierung – am<br />

Ende hieß es „Privatwaldförderung in<br />

Thüringen“ – begleiten wir kritisch. Unsere<br />

Belange vertrete ich selbst im entsprechenden<br />

Kontrollausschuss. Nachdem<br />

das Vorhaben jetzt über ein Jahr<br />

läuft, ist festzuhalten, dass die Mobilisierung<br />

der bisher nicht aktiven Waldbesitzer<br />

je nach Region sehr unterschiedlich<br />

gelingt. Erfolge sind durchaus zu verzeichnen.<br />

In den Forstämtern mehren<br />

sich aber die Stimmen, die sagen: Gebt<br />

das Geld dem örtlichen Revierförster,<br />

setzt entsprechende Vorgaben und das<br />

Ziel ist auch auf diesem Wege zu erreichen.<br />

Das würde aber nur gelingen,<br />

wenn die Reviere nicht zu groß sind.<br />

Kyrill hat erwartungsgemäß den Nadelholzmarkt<br />

stark beeinflusst. Preise von<br />

75 EURO und mehr pro Festmeter Fichtensägeholz<br />

B/C ab 2 b aufwärts<br />

gibt es in Thüringen seit April nicht mehr.<br />

Da die große Menge an Borkenkäferholz<br />

bisher ausgeblieben ist, besteht ein reelle<br />

Chance, dass wir ab Februar/ März 2008<br />

wesentlich höhere Preise erzielen können.<br />

Deshalb wiederhole ich aber unseren<br />

Appell an alle Waldbesitzer, beim Frischholzeinschlag<br />

in der Fichte in den nächsten<br />

Monaten noch auf die Bremse zu<br />

treten und für doch verkauftes Frischholz<br />

Preise jenseits von 75 EURO pro fm zu<br />

verlangen. Über den Holzmarkt und die<br />

aktuellen Holzpreise haben wir die Mitglieder<br />

regelmäßig über unsere Zeitung<br />

informiert.<br />

Forstzertifizierung<br />

Um die Zertifizierung ist es im letzten<br />

Jahr ruhig geworden. Wir kritisieren bei<br />

den Beratungen regelmäßig, dass Produkte<br />

aus PEFC-zertifiziertem Holz nicht<br />

3<br />

www.wbv-thueringen.de


VERBANDSNACHRICHTEN<br />

Foto : H.-G. Müller<br />

in Baumärkten usw. auftauchen.<br />

An den ersten PEFC-Kontrollen in diesem<br />

Jahr hat Herr Heyn in der vorigen Woche<br />

teilgenommen. Schwerwiegende Mängel<br />

bei der Waldbewirtschaftung sind von<br />

den Kontrolleuren nicht festgestellt worden.<br />

Nutzungsrechte der Waldinteressenten<br />

in Nordthüringen<br />

Bis auf wenige Problemfälle war es in<br />

den vergangenen Jahren ruhig um diese<br />

Nutzungsrechte. Maßgebliche Vertreter<br />

des Innen- und Justizministeriums stehen<br />

auf dem Standpunkt, dass die Nutzungsrechte<br />

als erloschen gelten. Das TMLNU<br />

ist immer noch beauftragt, eine Handlungsempfehlung<br />

zum Umgang mit den<br />

Nutzungsrechten zu erarbeiten. Unser<br />

Vorstandsmitglied Hans-Georg Müller<br />

hat die betroffenen Vorstände der Waldinteressentenschaften<br />

zweimal im letzten<br />

Jahr eingeladen und über den Sachstand<br />

informiert.<br />

Fördermittel für Waldbesitzer<br />

Mit der absoluten Zahl an ausgereichten<br />

Fördermitteln konnten wir in Thüringen<br />

immer noch sehr zufrieden sein. Die Förderung<br />

der GAK wird gerade überarbeitet.<br />

Den vollständigen Inhalt der Entwürfe<br />

kennen wir aber nicht. Für die neue Förderperiode<br />

2007 bis 2013 sind umfangreiche<br />

Mittel geplant worden.<br />

Das TMLNU hat uns zugesagt, dass Mittel,<br />

die in diesem Jahr wegen der verspäteten<br />

Inkraftsetzung der neuen Förderrichtlinie<br />

nicht mehr abfließen, nicht wie<br />

bisher verfallen, sondern auf die nächsten<br />

Jahre verschoben werden.<br />

Naturschutz im Wald<br />

…Die Bundesregierung muss das Bundesnaturschutzgesetz<br />

nachbessern. Nach<br />

letzten Verlautbarungen hat man vor,<br />

auch größere Holznutzungen einer FFH-<br />

Verträglichkeitsprüfung zu unterziehen.<br />

Das würde völlig dem widersprechen,<br />

was man uns im Erfurter Ministerium<br />

immer zugesagt hat. Unser gemeinsames<br />

Ziel muss sein, dass alle forstlichen Maßnahmen,<br />

die ordnungsgemäß erfolgen,<br />

weiterhin ohne vorherige umfangreiche<br />

Prüfung durchgeführt werden können.<br />

Betreuung der Mitglieder<br />

Nach elf Jahren einer eigenen schwarzweißen<br />

Zeitung (zwölf Seiten alle acht<br />

Wochen) bringen wir seit diesem Jahr<br />

eine eigene bunte, hoffentlich bald noch<br />

weitere Kreise der Politik und Bevöl-<br />

Anzeige<br />

Bund verbessert die Förderung für Biomasse-Feuerstätten<br />

Das Bundesumweltministerium hat mit<br />

dem Jahresbeginn die Richtlinien zum<br />

„Marktanreizprogramm für erneuerbare<br />

Energien“ verbessert. Wärmeerzeuger<br />

zur Verbrennung von Holzpellets bekommen<br />

demnach einen Zuschuss von<br />

24 e je kW Nennleistung (8 - 100 kW).<br />

Wird – wie beispielsweise beim Windhager<br />

BIO-WIN – ein Kesselwirkungsgrad<br />

von mindestens 90 % sichergestellt,<br />

gibt es sogar eine festgeschriebene<br />

Fördersumme von 1.500 e.<br />

Ähnlich verhält es sich bei manuell<br />

beschickten Scheitholzkesseln. Handbefeuerte<br />

Holzvergaserkessel im Leistungsbereich<br />

bis 30 kW werden mit<br />

1.125 e gefördert. Dieses Kriterium<br />

erfüllt u. a. der Holz-Modulkessel HMX<br />

von Windhager.<br />

Beide Feuerstätten besitzen eine serienmäßig<br />

eingebaute mechanische Heizflächenreinigung,<br />

die für einen gleichbleibend<br />

hohen Wirkungsgrad sorgt.<br />

Besondere Beachtung verdient auch<br />

die Anheizautomatik. Mit Hilfe einer<br />

automatischen Funktionskontrolle kann<br />

bereits nach wenigen Minuten eine<br />

optimale Verbrennungsqualität gewährleistet<br />

werden, so dass für den Betreiber<br />

jederzeit eine sichere, schnelle und<br />

einfache Handhabung gegeben ist.<br />

Abgerundet wird das Angebot von<br />

Windhager durch umfangreiche Gewährleistungen.<br />

Sie gehen mit einer<br />

fünfjährigen Vollgarantie und einem<br />

10-Jahres-Garantiepass weit über die<br />

gesetzlichen Bestimmungen hinaus.<br />

Weitere Informationen können unter<br />

www.windhager.com<br />

im Internet oder<br />

b.wagner@windhager-verkauf.de<br />

angefordert werden.<br />

NUTZEN SIE DIE FÖRDERUNG!<br />

DIESES PROGRAMM LÄUFT 2007<br />

AUS!<br />

Holz-Modulkessel<br />

HMX von 21 - 40 kW<br />

von 2,8 - 26 kW<br />

Bitte rufen Sie uns an:<br />

Bernd Wagner<br />

Torsten Arnold<br />

Talmühlenstraße 67 Oberbürgerm.-Mann-Weg 12<br />

01737 Tharandt OT Kurort Hartha 99087 Erfurt<br />

Tel.: 035203-31833/ 0172 7990630 Tel.: 0361-6024999/ 0172 7990625<br />

Fa. WINDHAGER Zentralheizung<br />

Heinrich-Rudolf-Hertz-Straße 2<br />

04509 Delitzsch<br />

Tel.: 034202-7230


Fotos: H.-G. Müller<br />

Wolfgang Heyn<br />

Elli Rossmann<br />

kerung erreichende Zeitung heraus. Der<br />

Aufwand in unserer Geschäftsstelle für<br />

die vollständige Zuarbeit der Texte und<br />

Fotos ist allerdings viel größer. Die Reaktionen<br />

der Mitglieder und Leser auf die<br />

neue Aufmachung ist durchweg positiv.<br />

Probleme gibt es mit der Zustellung dieser<br />

neuen Zeitung, was aber nicht mehr<br />

wie bisher in unserer Hand liegt.<br />

Ebenfalls haben wir am System der regionalen<br />

Frühjahrs- und Herbstversammlungen<br />

festgehalten. Die stabilen<br />

Teilnehmerzahlen zeigen, dass der Weg,<br />

regional aufzutreten, richtig ist.<br />

Die Mobile Waldbesitzerschule ist nach<br />

wie vor eine Erfolgsgeschichte. Teilnehmerzahlen<br />

und Zustimmung der Teilnehmer<br />

wachsen.<br />

Gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium<br />

organisieren wir seit 2005 eine<br />

50-stündige Schulung für Waldbesitzer,<br />

den „Waldbauernbrief“. Bisher fanden<br />

14 Lehrgänge mit 289 Teilnehmern statt.<br />

Wie wir immer wieder von den Teilnehmern<br />

erfahren, kommt dieser „Waldbauernbrief“<br />

wirklich gut an. Man fragt<br />

sogar schon nach Nachfolgelehrgängen.<br />

In diesem Jahr sind noch drei und 2008<br />

neun Lehrgänge geplant.<br />

Wir haben drei separate Steuerseminare<br />

angeboten. Die Teilnehmer waren mit<br />

dem Inhalt, den Vortragenden und dem<br />

Umfeld der Veranstaltung fast ausnahmslos<br />

sehr zufrieden. Wir werden deshalb<br />

im nächsten Jahr die Seminare wieder<br />

durchführen.<br />

Die zweitägige Busfahrt zur Ligna nach<br />

Hannover mit 42 Teilnehmern war inhaltlich<br />

auch ein Erfolg.<br />

Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes<br />

Das Interesse der Tagespresse an Themen<br />

wie Eigentum, Waldbesitz ist leider weiter<br />

relativ gering. Dank Kyrill wurde aber zu<br />

den Themen Waldschäden, Waldzustand,<br />

Borkenkäfer viel in der Presse veröffentlicht.<br />

Eigene Pressetexte wurden in den<br />

verschiedenen Zeitungen sehr unterschiedlich<br />

abgedruckt. Mit dem Ziel Verbesserung<br />

der Pressearbeit haben wir in<br />

eine der Vorstandssitzungen einen versierten<br />

Presseredakteur eingeladen.<br />

Wir hatten auch mehrere Auftritte im<br />

Fernsehen. Die eigene Homepage muss<br />

der Geschäftsführer schneller aktualisieren.<br />

Die wenigen Reaktionen zu der<br />

Homepage uns gegenüber waren<br />

positiv… Insgesamt, meine Damen und<br />

Herren, für den Waldbesitz in Thüringen<br />

ein recht „durchwachsenes“ Jahr.<br />

Nach dem Tätigkeitsbericht des Geschäftsführers<br />

Wolfgang Heyn und<br />

dem Bericht der Rechnungsprüfer<br />

(vorgetragen von Elli Rossmann), der der<br />

Geschäftsstelle eine ordnungsgemäße<br />

Buchführung bescheinigte, ging es in der<br />

Diskussion im internen Teil u. a. um die<br />

Themen:<br />

• Sicherung der Nutzungsrechte der<br />

Waldinteressenten<br />

• Position des Bereiches Forsten im<br />

TMNLU<br />

• steuerliche Verbesserungen für<br />

orkangeschädigte Waldbesitzer<br />

• Wiederbewaldung der Schadflächen<br />

• Fördermittel<br />

• Erhöhung der Brennholzpreise/<br />

Biomassekraftwerke.<br />

Die Mitgliederversammlung beschloss<br />

bei drei Stimmenthaltungen ohne Gegenstimmen<br />

die Entlastung von Präsident,<br />

Geschäftsführer und Vorstand für das<br />

abgelaufene Geschäftsjahr.<br />

Die Reden im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung<br />

( Präsident, Minister<br />

und Landtagsabgeordnete ) wurden bereits<br />

in der letzten Ausgabe abgedruckt.<br />

Diskussion im öffentlichen<br />

Teil am Nachmittag<br />

Erhard Fischer aus Nazza forderte den<br />

Fortgang des Verkaufs der BVVG-Wälder<br />

in seiner Region.<br />

Peter Schafberg, Tastungen, erläuterte<br />

historische Hintergründe zur Waldinteressentenschaft<br />

in seinem Ort und das<br />

Vorhaben, diese Waldgenossenschaft zu<br />

enteignen. Er forderte von der Landesregierung<br />

Unterstützung für den Erhalt<br />

seiner Waldgenossenschaft.<br />

Der Vorstand der Waldinteressenten<br />

Heuthen rief, um die Nutzungsrechte zu<br />

sichern, zu Demonstrationen auf. Diese<br />

Waldgenossenschaft hat gerade einen<br />

Prozess um strittige Flächen gewonnen.<br />

Hans-Georg Müller, Vorstandsmitglied<br />

aus Neuendorf, hinterfragte, welche<br />

Kräfte die Enteignung der Nutzungsrechte<br />

voran treiben.<br />

Bei Deuthold von Gaudecker ging es<br />

um den Waldumbau infolge des Klimawandels.<br />

Rudolf Osburg aus Wendehausen kritisierte,<br />

dass Waldbesitzer Fördermittel<br />

zurück zahlen sollen, Verantwortliche<br />

auf höheren Ebenen wie beim Skandal<br />

zum Erfurter Flughafen aber nicht zur<br />

Verantwortung gezogen werden.<br />

Auf Windkraftanlagen in FFH-Gebieten<br />

hinweisend, fragte er, wieso Waldbesitzer<br />

sich an FFH-Richtlinien halten sollen.<br />

W. Heyn<br />

AUS ERSTER HAND<br />

Develop QC 2235 plus<br />

Farbdruck- und Kopiersystem<br />

40 GB Festplatte,<br />

256 MB Speichererweiterung<br />

integrierte Scanneinheit (250 MB)<br />

500 Blatt Kasette<br />

250 Blatt Universalkasette<br />

GÜNSTIG ZU VERKAUFEN<br />

Preis nach Vereinbarung<br />

(Neupreis 9.375 Euro)<br />

Interessenten melden sich<br />

bitte im Verlag: life edition.<br />

Verlag und Pressedienste:<br />

0341 4782823<br />

Ansprechpartner: Karin Leidholdt<br />

Anzeige<br />

5<br />

www.wbv-thueringen.de


ZUR HOLZVERMARKTUNG<br />

Foto: Wolfgang Heyn<br />

Nach 5 Jahren einvernehmliche<br />

Lösung im Kartellverfahren<br />

Gemeinsame Rundholzvermarktung auch weiterhin möglich<br />

Im so genannten „Rundholzverfahren“<br />

des Bundeskartellamtes zeichnet sich<br />

eine einvernehmliche Lösung ab. Nach<br />

fünf Jahren intensiver Auseinandersetzung<br />

dürfen Waldbesitzer auch zukünftig<br />

ihr Holz gemeinsam mit der Thüringer<br />

Landesforstverwaltung vermarkten, wenn<br />

dabei fest vereinbarte wettbewerbsrechtliche<br />

Spielregeln eingehalten werden.<br />

Die Lösung geht maßgeblich auf die<br />

Initiative Thüringens zurück.<br />

Grundlage der Einigung bildet ein Konkretisierungspapier,<br />

das nach langwierigen<br />

Diskussionen im April abgestimmt<br />

werden konnte. Es wird inhaltlich vom<br />

Bundeskartellamt und einer Arbeitsgruppe<br />

der bis jetzt in das Verfahren einbezogenen<br />

Forstverwaltungen der Länder<br />

Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen,<br />

Rheinland-Pfalz und Thüringen<br />

getragen.<br />

Regelungen im Einzelnen<br />

Das Papier sieht im Einzelnen folgende<br />

Regelungen vor:<br />

Generell zulässige Vermarktungskooperationen:<br />

Private und körperschaftliche<br />

Waldbesitzer dürfen generell auch<br />

zukünftig gemeinsam mit den Landesforstverwaltungen<br />

Rundholz vermarkten,<br />

wenn ihre Forstbetriebsfläche folgende<br />

Schwellen nicht überschreitet:<br />

• Einzelwaldbesitzer bis 3.000 ha<br />

• Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse<br />

bis 8.000 ha<br />

Im Einzelfall zulässige Vermarktungskooperationen:<br />

Auch oberhalb dieser<br />

Schwellen dürfen private und körperschaftliche<br />

Waldbesitzer im Einzelfall<br />

gemeinsam mit Landesforstverwaltungen<br />

vermarkten, wenn:<br />

• der Abnehmer die Bündelung ausdrücklich<br />

verlangt (Klausel Liefervertrag)<br />

• und die im jeweiligen Vertrag nachgefragte<br />

für eine bestimmte Betriebsstätte<br />

bestimmte Holzmenge mehr als<br />

100.000 Efm beträgt oder die Verarbeitungskapazität<br />

dieser Betriebsstätte<br />

mehr als 100.000 Efm beträgt.<br />

Durch das Papier verpflichten sich die<br />

Landesforstverwaltungen weiterhin<br />

zu folgenden Maßnahmen:<br />

Verstärkte Förderung forstwirtschaftlicher<br />

Zusammenschlüsse:<br />

• Nichtbehinderung und Unterstützung<br />

der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />

als „Hilfe zur Selbsthilfe“ mit<br />

klaren Anweisungen an nachgeordneten<br />

Bereich<br />

• Förderung und Professionalisierung<br />

der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />

(verstärkte Bildung neuer und<br />

Vergrößerung bestehender Zusammenschlüsse,<br />

vermehrte Schulungstätigkeit,<br />

organisatorische und ggf.<br />

finanzielle Unterstützung der Zusammenschlüsse)<br />

• Initiieren und Begleiten von Pilotprojekten,<br />

die darauf gerichtet sind, eigenständig<br />

vermarktende forstwirtschaftliche<br />

Zusammenschlüsse zu bilden<br />

(Benennung innerhalb von 5 Jahren,<br />

ein Pilotprojekt je 90.000 ha Nichtstaatswald<br />

entspricht 3 Pilotprojekte<br />

für Thüringen)<br />

Monitoring<br />

• für einen Zeitraum von 5 Jahren Meldung<br />

jährlicher Übersichten aller Vermarktungsverträge<br />

(ab 1.000 Efm)<br />

sowie Meldung bestehender und<br />

neuer Vermarktungskooperationen im<br />

Einzelfall (große Rahmenverträge) unmittelbar<br />

nach Vertragsabschluss<br />

Das Bundeskartellamt hat angekündigt,<br />

nach Eingang der durch die jeweiligen<br />

Landesforstverwaltungen unterschriebenen<br />

Fassung des Konkretisierungspapiers<br />

den Inhalt dieser Verpflichtungszusagen<br />

durch Erlass einer Verfügung<br />

für bindend zu erklären und damit das<br />

Verfahren für das jeweilige Bundesland<br />

formal zu beenden. Weiterhin hat das<br />

Bundeskartellamt angekündigt, über die<br />

bereits laufenden Verfahren auch gegen<br />

die Landesforstverwaltungen der Länder<br />

Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />

Hessen und Saarland formal Verfahren<br />

zu eröffnen. Mit der Einleitung wird das<br />

Bundeskartellamt gleichzeitig anbieten,<br />

die Verfahren ohne weitere Ermittlungen<br />

mit einer Verfügung zu beenden, wenn<br />

das vorliegende Konkretisierungspapier<br />

als Verpflichtungszusage unterschrieben<br />

wird.<br />

Thüringen hat das Konkretisierungspapier<br />

Anfang Mai bereits unterschrieben und<br />

sich zur Umsetzung bekannt. Als nächstes<br />

wird die Formulierung der erforderlichen<br />

Verfügung durch das Bundeskartellamt<br />

erfolgen. Erst danach sind weitere konkrete<br />

Schritte durch die thüringische<br />

Landesforstverwaltung einzuleiten.<br />

Die Einigung stellt aus Thüringer Sicht<br />

einen akzeptablen Kompromiss dar und<br />

ist inzwischen auch vom Beschwerdeführer<br />

begrüßt worden (Verband der Deutschen<br />

Säge- und Holzindustrie). Dies gilt<br />

umso mehr vor dem Hintergrund der in<br />

zentralen Punkten wie z. B. der Marktabgrenzung<br />

zwischen Bundeskartellamt<br />

und Landesforstverwaltungen nach wie<br />

vor bestehenden unterschiedlichen<br />

Rechtsaufassungen. Alternativ hätten<br />

diese Streitpunkte letztendlich in einem<br />

langwierigen Verfahren mit andauernder<br />

Rechtsunsicherheit gerichtlich geklärt<br />

6


Foto: Wolfgang Heyn<br />

Fotos: André Wirsig/ TMS GmbH<br />

werden müssen. Die erzielte Einigung<br />

schafft sofort einen rechtssicheren Rahmen.<br />

Zudem garantiert das Konkretisierungspapier,<br />

dass in Thüringen kein Waldbesitzer,<br />

der nicht in der Lage ist, sein<br />

Holz selbständig am Markt zu platzieren,<br />

durch die Landesforstverwaltung im Stich<br />

gelassen wird. Gleichzeitig bleibt die<br />

dringend erforderliche Bündelungsfunktion<br />

für die Rohstoffversorgung von international<br />

wettbewerbsfähigen Werken<br />

mit entsprechendem Rohstoffbedarf gewährleistet.<br />

Das ist gerade für die wettbewerbsfähigsten<br />

Sägewerke und auch<br />

die zukünftigen Entwicklungsspielräume<br />

der ganzen Branche wichtig.<br />

Die erarbeitete Lösung ist ein Erfolg der<br />

gemeinsamen Bemühungen für eine<br />

konstruktive Lösungsfindung, in die Forstseite<br />

und gerade Thüringen großen Input<br />

geleistet hat. Die differenzierte Entscheidung<br />

des Bundeskartellamtes bestätigt<br />

das Thüringer Gemeinschaftsforstamt<br />

und die grundsätzliche Ausrichtung der<br />

Thüringer Forstpolitik, die für die Arbeit<br />

im Betreuungswald seit langem das<br />

Leitbild „Hilfe zur Selbsthilfe“ vorgibt.<br />

Thüringen wird aus der Einigung mit dem<br />

Bundeskartellamt einen positiven Impuls<br />

zur Weiterentwicklung des Dienstleistungsangebotes<br />

für private und körperschaftliche<br />

Waldbesitzer auf Basis des<br />

Gemeinschaftsforstamtes ableiten. Eine<br />

zentrale Rolle werden dabei die Pilotprojekte<br />

haben. Sie können genutzt werden,<br />

um gemeinsam mit den Verbänden des<br />

Waldbesitzes und den Partnern der Holzindustrie<br />

Ansätze zu entwickeln, wie der<br />

Cluster Forst und Holz in 10 bis 20 Jahren<br />

im Freistaat optimal aufgestellt sein sollte.<br />

Eine Schlüsselfunktion werden bei der<br />

zukünftigen Entwicklung sicherlich<br />

schlagkräftigere forstwirtschaftliche<br />

Zusammenschlüsse übernehmen, mit<br />

denen die Landesforstverwaltung im<br />

fairen Wettbewerb ein effizientes Zusammenspiel<br />

als Dienstleister entwickeln<br />

wird. Dr. Chris Freise/ TMLNU<br />

Forst & Holz – Forum für die<br />

gesamte Forst- und Holzbranche<br />

28. bis 30. März 2008, Dresdner Messegelände<br />

Holz in all seinen Facetten steht im Mittelpunkt der „Forst &<br />

Holz“ auf dem Dresdner Messegelände. Vom 28. bis 30. März<br />

2008 treffen sich hier Waldbesitzer, Baumpfleger, Holzhändler<br />

und -verwerter, um sich zu den Themen Forst, Holz und erneuerbare<br />

Energien zu informieren und auszutauschen. Mit Angeboten<br />

zu mobilen Sägewerken, Spalt- und Schälgeräten, innovativen<br />

Holzfertigungsverfahren und Forstausrüstung bietet die Fachveranstaltung<br />

eine angesehene Verkaufsplattform für die gesamte<br />

Holzbranche.<br />

Wie interessant und vielseitig die Arbeit von Forstleuten ist,<br />

zeigt ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Waldarbeiter<br />

demonstrieren in einem Vorbereitungswettbewerb für die<br />

Sächsischen Waldarbeitermeisterschaften ihr Geschick in Disziplinen<br />

wie kombinierter Schnitt oder Entasten. Forstmaschinenführer<br />

wollen beim Forwarder-Wettkampf mit Preuss-Maschinen<br />

Baumstämme so genau und schnell wie möglich stapeln. Weitere<br />

Technikgeräte in Aktion präsentiert der Staatsbetrieb Sachsenforst.<br />

Da die sächsische Forstwirtschaft zunehmend auf Pferde<br />

setzt, zeigen die Vierbeiner ihr Können beim täglichen Waldeinsatz,<br />

z. B. beim Transport von Holz.<br />

Die 4. Auflage der Fach- und Publikumsmesse „Forst & Holz“<br />

findet zum wiederholten Male in Kombination mit der „Jagen<br />

Fischen Reiten“ statt. Nähere Informationen sind erhältlich<br />

unter www.forst-holz-dresden.de.<br />

Anzeige


8<br />

Anzeige Relax GmbH 1


Anzeige Relax GmbH 2<br />

9<br />

www.wbv-thueringen.de


Wir bitten unsere Mitglieder, sich<br />

diese Termine fest vorzumerken<br />

und recht zahlreich zu den<br />

Veranstaltungen zu erscheinen.<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Foto: Birgit Schunk<br />

Frühjahrsversammlungen 2008<br />

Der Waldbesitzerverband für Thüringen führt folgende Veranstaltungen durch. Wir bedanken uns schon jetzt bei den<br />

Forstämtern, die uns bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen geholfen haben.<br />

W. H.<br />

Region Tag Datum Beginn Art Tagungsort oder Treffpunkt Exkursion<br />

Saalfeld Donnerstag 27.03.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: Treppendorf „Teichklause“<br />

18.00 Uhr Versammlung Treppendorf „Teichklause“<br />

Hainich - Werratal Mittwoch 09.04.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: Wanderparkplatz „Zollgarten“<br />

(Nationalpark über Kammerforst)<br />

18.00 Uhr Versammlung Kammerforst, Hotel „Brauner Hirsch“<br />

Schmalkalden Donnerstag 10.04.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: BayWA - Tankstelle ,<br />

Ortsausgang Schwallungen<br />

18.00 Uhr Versammlung Gasthaus „Zum Schwan“ in Schallungen<br />

Sonneberg Mittwoch 16.04.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: Rathaus Neuhaus-Schierschnitz<br />

18.00 Uhr Versammlung Gaststätte „Matthes“<br />

Mengersgereuth-Hämmern<br />

Schleiz/ Neustadt Donnerstag 17.04.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: Dreba, Gaststätte „Zur Linde“<br />

18.00 Uhr Versammlung Dreba, Gaststätte „Zur Linde“<br />

Jena Mittwoch 23.04.2008 15.00 Uhr Exkursion TP: Biomassekraftwerk Schkölen<br />

18.00 Uhr Versammlung Wetzdorf, Gaststätte „Zum Kurfürsten“<br />

Hildburghausen Donnerstag 24.04.2008 14.00 Uhr Exkursion TP: Kloster Veßra, Museumsparkplatz<br />

17.00 Uhr Versammlung Themar „Gaststätte Waldhof“, Ortsausgang<br />

Themar – Richtung Beinerstadt<br />

Mittlerer Privatwald Montag/ 07.04.2008/ Tagung Tabarz<br />

Dienstag 08.04.2008<br />

Steuerseminar Süd Mittwoch 16.04.2008 9.00 Uhr Themar „Gaststätte Waldhof“, Ortsausgang<br />

Themar Richtung Beinerstadt<br />

WEITERE VERANSTALTUNGEN FINDEN SIE IN DER FEBRUAR-AUSGABE 2008<br />

Termine<br />

Waldbauernbrief 2008<br />

Anmeldungen bitte an die Inspektionen: Nord: Inspektionsleiter Achim Otto Telefon 03632 – 713 960<br />

Ost: Inspektionsleiter Pier Pernutz Telefon 036428 – 511 403<br />

Süd: Inspektionsleiter Albrecht Glaser Telefon 036848 – 27 920<br />

Inspektion Monat Datum Region<br />

Nord Januar 11.01. – 13.01. und 25.01. – 27.01. Heiligenstadt, Wingerode, Gaststätte „Keppler’s Ecke“<br />

Süd Februar 15.02. – 17.02. und 22.02. – 24.02. Leimbach b. Bad Salzungen, Gaststätte „Zum weißen Roß“<br />

Ost März 07.03. – 09.03. und 14.03. – 16.03. Neustadt, Dreba Gaststätte „Zur Linde“<br />

Nord April 04.04. – 06.04. und 18.04. – 20.04. Nordhausen<br />

Süd Mai 23.05. – 25.05. und 30.05. – 01.06. Sonneberg<br />

Ost September 05.09. – 07.09. und 19.09. – 21.09. Schleiz, Tanna<br />

Nord Oktober 10.10. – 12.10. und 24.10. – 26.10. Gotha, Mühlberg<br />

Süd November 07.11. – 09.11. und 21.11. – 23.11. Meiningen, Rohr<br />

Ost Dezember 05.12. – 07.12. und 12.12. – 14.12. Weida, Friesnitz<br />

W. H.<br />

10


Motorsägenlehrgänge<br />

Mobile Waldbesitzerschule<br />

Termin – Inspektion Ost<br />

Einsatzgebiet<br />

Einsatzzeitraum<br />

Forstamt Schleiz Reviere Lobenstein, Ziegenrück 07.01. - 09.02.2008<br />

Forstamt Weida Revier Großebersdorf 11.02. - 18.02.2008<br />

Forstamt Stadtroda Reviere Seitentäler, Hummelshain 19.02. - 15.03.2008<br />

Forstamt Jena 17.03. - 31.03.2008<br />

Ansprechpartner: Frau Bocklitz, Telefon: 036428 511400<br />

Inspektion Nord ab 31.03.2008<br />

TEILNEHMERGEBÜHREN<br />

Waldbesitzer (Mitglied im WBV Thüringen) 40,00 EURO<br />

Waldbesitzer (nicht Mitglied im WBV Thüringen) 50,00 EURO<br />

Nichtwaldbesitzer<br />

147,00 EURO<br />

W. H.<br />

Wir gratulieren<br />

nachträglich dem Vorstandsmitglied der WG<br />

Ruppers und Mitglied der Rechnungsprüfungskommission<br />

der FBG Hermannsfeld Herrn<br />

Günter Höhn zum 70. Geburtstag<br />

am 14.11.2007<br />

nachträglich dem Vorstandsmitglied der<br />

„Baumteilbesitzer zu Osthausen“ Frau<br />

Christa Steinmetz zum 70. Geburtstag<br />

am 30.11.2007.<br />

nachträglich der Rechnungsführerin der<br />

FBG Meiningen und der Waldgenossenschaft<br />

Defertshausen, Frau Britta Scherbaum<br />

zum 65. Geburtstag am 03.12.2007<br />

dem langjährigen Mitglied im Waldbesitzerverband<br />

Herrn Dr. Klaus Wiemuth aus<br />

Weißenborn-Lüderode zum 70. Geburtstag<br />

am 24.12.2007.<br />

Wir betrauern<br />

das Ableben des langjährigen Mitgliedes<br />

Herrn Alfred Wurmehl am 17. Juli 2007<br />

im 76. Lebensjahr<br />

Gipfel der Forsttechnik<br />

2008 in Schmallenberg geplant<br />

Unter dem Motto „Holz heiß begehrt –<br />

eine Branche macht mobil“ bieten die<br />

Veranstalter vom 4.-7. Juni 2008 zum<br />

15. Mal ein wahres Forsttechnik-<br />

Spektakel, zu dem über 35.000 Fachleute<br />

aus Forst- und Holzwirtschaft erwartet<br />

werden. Die Veranstaltung umfasst die<br />

drei Bereiche Fachmesse, Fachexkursionen<br />

und Fachkongress. Ein besonderer<br />

inhaltlicher Schwerpunkt wird auf der<br />

pfleglichen und sicheren Holzaufarbeitung<br />

nach Sturmkatastrophen liegen.<br />

Alle drei Tagungsteile werden daher rund<br />

um Schmallenberg auch in solchen Waldpartien<br />

stattfinden, die durch den Orkan<br />

Kyrill stark geschädigt wurden.<br />

Auf der Messe präsentieren rund 400<br />

Fachaussteller mit attraktiven Messeständen<br />

und ansprechenden Funktionsdemonstrationen<br />

umfassend den aktuellen<br />

Stand der Forsttechnik. Zahlreiche Sonderschauen,<br />

z. B. die DLG/KWF BioEnergy<br />

Wood oder Sturmholzaufarbeitung live<br />

auf über sechs Hektar setzen zusätzliche<br />

Akzente. Demgegenüber erläutern auf<br />

den Exkursionen unabhängige Spezialisten<br />

den Fachbesuchern anhand von<br />

mehr als 20 Exkursionsbildern die gesamte<br />

Prozesskette. Bei dem Kongress<br />

wird es unter anderem um die Bedeutung<br />

des Klimawandels für die nachhaltig<br />

betriebene Forstwirtschaft in Deutschland<br />

gehen. Hinzu kommen Schwerpunkttage<br />

für Forstunternehmer, Mitarbeiter im<br />

Forst sowie Waldbauern.<br />

Mit dem Thema der 15. KWF-Tagung<br />

greifen die Veranstalter die derzeitige<br />

Aufbruchstimmung auf, die die Forstund<br />

Holzwirtschaft zu wahren Boom-<br />

Branchen macht. Der nachwachsende<br />

Rohstoff Holz ist für die stoffliche Verwendung<br />

und zunehmend auch als regenerativer<br />

Energie- und Wärmeträger stark<br />

gefragt. Die Holznutzung im Rahmen der<br />

Nachhaltigkeit auszuweiten, erscheint<br />

nur möglich, wenn zusätzliche Holzreserven,<br />

die vor allem im Kleinprivatwald zu<br />

finden sind, mobilisiert werden. Hier setzt<br />

die 15. KWF-Tagung mit der Sonderschau<br />

„Technik für den kleinen Wald“ einen<br />

eigenen Schwerpunkt.<br />

Busfahrt des Waldbesitzerverbandes<br />

für Thüringen zu der KWF-Tagung<br />

Am 5. und 6. Juni 2008 werden wir mit<br />

einem Bus zu der Fachmesse fahren.<br />

Zusteigepunkte werden voraussichtlich<br />

Meiningen, Erfurt, Gotha und Eisenach<br />

sein. Wir rechnen mit Kosten für Messeeintritt,<br />

Übernachtung und Fahrt von<br />

rund 100,- EURO pro Person. Anmeldungen<br />

werden ab sofort in der Geschäftsstelle<br />

entgegen genommen.<br />

Die Reihenfolge des Eingangs der Anmeldung<br />

ist entscheidend für die Teilnahme.<br />

Ich freue mich schon auf eine sicherlich<br />

anstrengende und interessante Fahrt mit<br />

Ihnen! Ihr Geschäftsführer W. Heyn<br />

11<br />

www.wbv-thueringen.de


Fotos: Holzabsatzfond<br />

Thüringer Holzbaupreis<br />

verliehen<br />

Im Rahmen der Bundesgartenschau in Gera-Ronneburg wurde durch den<br />

Landesbeirat Holz und Thüringer Ministerien der Thüringer Holzbaupreis<br />

2007 verliehen. Den 1. Preis erhielt die mehrgeschossige Studentenwohnanlage<br />

am Grenzhammer in Ilmenau.<br />

Andreas Losekamm, Holzabsatzfond<br />

Diese Wohnanlage mit ihrer pragmatischen<br />

und gleichzeitig guten Lösung<br />

ist ein wichtiger Beitrag für mehrgeschossigen,<br />

verdichteten Wohnungsbau in<br />

Holz. Der Wettbewerbsbeitrag stellt exemplarisch<br />

die Vorteile der Energieeffizienz,<br />

der Vorfertigung, der kurzen Bauzeiten<br />

durch Teilvorfertigung und die<br />

hierdurch bedingten Kostenvorteile der<br />

Holzbauweise auf Grundlage der erweiterten<br />

Einsatzmöglichkeiten der novellierten<br />

Thüringer Bauordnung dar.<br />

Die Grundkonstruktion in Holzbauweise<br />

wird im äußeren Erscheinungsbild der<br />

Schalungsflächen an den Fassaden der<br />

oberen Geschosse identitätsstiftend sichtbar<br />

gemacht. Das Tragwerk als Holz-<br />

Skelettbau wird materialgerecht und<br />

wirtschaftlich eingesetzt. Beachtlich ist<br />

das gewählte Grundprinzip des Tragwerkes<br />

in der erfahrungsgemäß aufwändigeren<br />

Skelettbauweise. Bedauerlich ist,<br />

dass das Holzskelett weder innen noch<br />

außen als gestaltprägendes Mittel eingesetzt<br />

wird.<br />

Nicht der innovative Anspruch der Verwendung<br />

des Materials Holz sondern die<br />

gestalterisch soliden und energetisch<br />

qualitätvollen Projektmerkmale stehen<br />

bei der Betrachtung im Vordergrund.<br />

Durch die Anwendung bekannter und<br />

baurechtlich jetzt erst zulässiger Möglichkeiten<br />

wird eine Einheit von Gestaltung,<br />

Funktionen und Konstruktion bei<br />

einer der Bauaufgabe entsprechenden<br />

Architekturqualität erreicht.<br />

Im Sinne der Zielstellungen des Thüringer<br />

Holzbaupreises stellt diese mehrgeschossige,<br />

verdichtete und kostengünstige<br />

Wohnanlage einen guten, beispielgebenden<br />

Beitrag zur Verwendung des<br />

Materials Holz dar.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.thueringen.infoholz.de<br />

Studentenwohnanlage am<br />

Grenzhammer in Ilmenau<br />

Bauherr<br />

Bauherrengemeinschaft<br />

Wicht + Kirchner, Ilmenau<br />

Planer<br />

Dipl.-Ing. Architekt Jens Lars Schmidt,<br />

Langewiesen<br />

Holzbauunternehmen<br />

Holzhaus Weidenbach, Geschwenda<br />

Wird fortgesetzt<br />

Anzeige<br />

12


Fotos von links nach rechts<br />

Rhodener Verfahren:<br />

Einschlagen der Hacke<br />

Lockern des Bodens<br />

INFORMATION<br />

Schließen des Pflanzspalts<br />

Fotos: FBZ Gehren • J. Fischer (untem)<br />

Grundbegriffe des Waldbaus<br />

Wolfgang Arenhövel<br />

Teil 4<br />

Karina Kahlert<br />

TLWJF Gotha<br />

PFLANZENBEHANDLUNG<br />

Auf den Anwuchserfolg von Forstpflanzen<br />

hat ihre Behandlung zwischen dem Ausheben<br />

aus dem Saat- oder Verschulbeet<br />

in der Baumschule und dem Wiedereinpflanzen<br />

vor Ort großen Einfluss. Sind<br />

bspw. wurzelnackte Pflanzen (ohne Wurzelballen)<br />

mehr als zwei Minuten Wind<br />

und Sonne ausgesetzt, sterben bereits<br />

die Wurzelhaare ab. Nach zehn Minuten<br />

wird die Pflanze so geschwächt, dass<br />

der Anwuchserfolg in Frage gestellt ist.<br />

Durch nicht sachgerechte Behandlung<br />

wird der empfindliche Wasserhaushalt<br />

der Pflanzen gestört und ihre Vitalität<br />

herab-gesetzt.<br />

Zur Erhaltung der Pflanzenqualität sind<br />

für den Pflanzentransport folgende Forderungen<br />

zu stellen:<br />

• geschlossene Transporträume,<br />

• wenn nicht möglich, dann abgedeckte<br />

Pflanzen,<br />

• Wurzeln nach innen laden,<br />

• Wurzeln feucht halten.<br />

Werden Pflanzen von der Baumschule<br />

ausgeliefert, sollten sie sofort auf Größe,<br />

Qualität, Frischezustand, Welkeerscheinungen<br />

etc. überprüft werden. Qualitätsmängel<br />

sind sofort zu beanstanden und<br />

auf dem Lieferschein zu vermerken.<br />

Ist die Pflanzung nicht umgehend möglich,<br />

sind die Pflanzen einzuschlagen.<br />

Dabei ist zu beachten:<br />

• Einschlagplätze müssen vorbereitet<br />

sein (Bodenlockerung, feucht und<br />

schattig, Abdeckmaterial bereit halten),<br />

• Einschlag als Einzelpflanzen im Graben<br />

(kein Bündeleinschlag!),<br />

• Einschlagplätze sind zu kontrollieren,<br />

• Einschlagszeit ist so kurz wie möglich<br />

zu halten,<br />

Alle Transporte müssen in geschlossenen<br />

Behältnissen erfolgen.<br />

PFLANZVERFAHREN<br />

Die Wahl des Pflanzverfahrens ist immer<br />

in Verbindung mit dem zur Verfügung<br />

stehenden Pflanzensortiment (Pflanzengröße)<br />

und dem Standort (Bodenverhältnisse)<br />

zu sehen.<br />

Werden Pflanzverfahren gewählt, die der<br />

Größe der Pflanzen bzw. der Wurzeltracht<br />

oder dem Standort nicht gerecht werden,<br />

sind Fehlschläge durch Wurzeldeformationen<br />

vorprogrammiert. Mangelnde<br />

Standfestigkeit der jungen Bäume und<br />

Wuchsstockungen sind dann häufig die<br />

Folge. Insbesondere Baumarten mit natürlicher<br />

Pfahlwurzelentwicklung wie<br />

Eiche und Kiefer verharren in ihrem<br />

Wachstum, wenn die Wurzeln bei der<br />

Pflanzung stark eingeknickt werden. Der<br />

Wurzelschnitt verbessert die Situation<br />

nicht und ist mindestens in Bezug auf<br />

die Pfahlwurzel zu unterlassen, weil die<br />

Gefahr einer Pilzinfektion besteht.<br />

Folgende manuelle und motormanuelle<br />

Pflanzverfahren bieten sich<br />

an:<br />

Rhodener Verfahren<br />

geeignet für alle Baumarten (Wurzellänge<br />

25 bis 30 cm, Wurzelbreite max. 20 cm)<br />

außer Eiche und Esche für Pflanzengrößen<br />

bis 100 cm;<br />

sehr gute Eignung für Pfahlwurzler;<br />

Pflanzung von Pflanzen mit gespreizten<br />

Hauptwurzeln scheidet aus.<br />

Buchenbühler Schrägpflanzverfahren<br />

gut geeignet für Laubbaum-Kleinpflanzen<br />

mit Herz- und Pfahlwurzelsystem (Wurzellänge<br />

bis 20 cm; Wurzelbreite bis<br />

11 cm);<br />

geeignet für Laubholzsämlinge, Kiefern<br />

und Lärchen (Pflanzengrößen bis 50 cm).<br />

Hohlspatenpflanzung<br />

gut geeignet für wurzelnackte Normalpflanzen<br />

mit üppigem Wurzelwerk, vor<br />

allem Pfahlwurzler (Wurzellänge bis<br />

22 cm, Wurzelbreite bis 18 cm);<br />

besonders geeignet für Ahorn und Esche<br />

(Sprosslänge 50 bis 100 cm).<br />

Bohrlochpflanzung<br />

geeignet für Großpflanzen > 100 cm mit<br />

tiefgehendem Wurzelwerk (Bohrdurchmesser<br />

> 20 cm);<br />

keine Anwendung auf bindigen Böden,<br />

Bohrwandverschmierungen können zum<br />

Absterben der Pflanze aufgrund des sich<br />

bildenden Stauwassers oder zu schwerwiegenden<br />

Wurzeldeformationen führen<br />

(Blumentopfeffekt).<br />

Die genannten Pflanzverfahren eignen<br />

sich nur auf skelettarmen Böden. Bei<br />

Pflanzung auf skelettreichen Böden<br />

macht sich eine zielgerichtete Bodenvorbereitung<br />

mit Hilfe „traditioneller Handverfahren“<br />

– wie z. B. Rodehacke – erforderlich.<br />

Die Winkelpflanzung ist zu unterlassen,<br />

da sie zu starken Wurzeldeformationen<br />

führt.<br />

Auf den Einsatz von Pflanzmaschinen<br />

wird hier nicht eingegangen, da er gegenwärtig<br />

eine sehr untergeordnete Rolle<br />

spielt; die vorgenannten Grundsätze hinsichtlich<br />

Pflanzqualität, -zeit, -verfahren<br />

sowie Pflanzenqualität und -behandlung<br />

sind sinngemäß zu beachten.<br />

Wird fortgesetzt<br />

13<br />

www.wbv-thueringen.de


VORGESTELLT<br />

Foto: TMLNU<br />

VOLKER GEBHARDT – Neuer Leiter der<br />

Referatsgruppe „Forsten“ beim TMLNU<br />

Ministerialrat Volker Gebhardt (46)<br />

wurde am 2. Juli 2007 zum Leiter der<br />

Referatsgruppe Forsten in der neuen<br />

Abteilung „Forsten, Naturschutz, Ländlicher<br />

Raum“ beim Thüringer Ministerium<br />

für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt<br />

bestellt.<br />

VITA<br />

Geboren 1961 in Erfurt,<br />

in Partnerschaft lebend,<br />

eine Tochter (18)<br />

1977-1980: Lehre als Forstfacharbeiter/<br />

Mechanisator mit Abitur in Bad Doberan<br />

1983-1988: Studium der Forstwirtschaft<br />

an der TU Dresden in Tharandt<br />

1988-1991:<br />

Oberförster der Oberförsterei Weimar<br />

1991-1993: Leiter der Überleitungsgruppe<br />

des StFB Weimar; zugleich stellvertretender<br />

Leiter des Forstamts Kranichfeld<br />

von 1991-1997<br />

1997-2005: Leiter des Forstamtes<br />

Kranichfeld<br />

2005-2006: Leiter des Forstamtes<br />

Arnstadt<br />

Ab 2007: Referatsleiter für Waldbau,<br />

Waldarbeit und Vermarktung beim<br />

TMLNU<br />

Sehr geehrte Waldbesitzerinnen und<br />

Waldbesitzer,<br />

die Beratung und Betreuung des Thüringer<br />

Privat- und Körperschaftswaldes steht<br />

für mich als wesentlicher Grundpfeiler<br />

des Gemeinschaftsforstamtes an vorderster<br />

Stelle. Diese Aufgabe galt es, auch in<br />

der durch den Orkan „Kyrill“ entstandenen<br />

Lage zu meistern. Um Sturm- und<br />

Borkenkäferschäden überhaupt bewältigen<br />

zu können, stimmte sich die Forstverwaltung<br />

seit dem Frühjahr alle acht<br />

Wochen mit Vertretern des privaten und<br />

körperschaftlichen Waldbesitzes ab. Die<br />

angefallenen Schadholzmengen wurden<br />

termingerecht aufgearbeitet. Zur Sicherung<br />

der Holzqualität wurden zu Lasten<br />

des Landeswaldes umfänglich Nass- und<br />

Trockenlager errichtet, so dass Einnahmeverluste<br />

vermieden werden konnten<br />

und der gesättigte Holzmarkt nicht mit<br />

langfristigem Preisverfall reagierte.<br />

Private und kommunale Waldbesitzer<br />

erhielten umfangreiche Hilfe bei der<br />

Aufarbeitung ihrer geschädigten Bestände<br />

mit anschließender Holzvermarktung<br />

und bei der Beantragung von Fördermitteln.<br />

Vermarktet wurden zunächst vorrangig<br />

die Holzmengen aus dem Privat- und<br />

Körperschaftswald. Die Waldlagerbestände<br />

des Landeswaldes folgten entsprechend<br />

mengen- und zeitversetzt und<br />

werden voraussichtlich bis Jahresende<br />

verkauft sein. Obwohl der Freistaat als<br />

Waldbesitzer sehr stark vom Sturm betroffenen<br />

ist, war es richtig, sich hier<br />

solidarisch zu verhalten. Denn nur die<br />

Rücksichtnahme auf die Interessen der<br />

Anderen bedeutet wirkliche Partnerschaft.<br />

Das Gemeinschaftsforstamt als wesentlicher<br />

Träger dieser Ergebnisse hat sich<br />

aus meiner Sicht wiederum als Organisationsform<br />

bewährt. Denn nur unter<br />

Extremsituationen zeigt es sich auch, ob<br />

etwas taugt. Jedoch letztendlich erfolgreich<br />

in der Bewältigung von „Kyrill“<br />

wurden wir erst durch das hohe Engagement<br />

und Zusammenspiel aller Kräfte.<br />

Hierfür möchte ich mich ganz besonders<br />

bei allen Beteiligten bedanken! Mit dieser<br />

Herangehensweise werden wir auch jede<br />

künftige Herausforderung bewältigen.<br />

Die Wiederbewaldung geschädigter<br />

Flächen ist bereits angelaufen und wird<br />

uns in den kommenden Jahren intensiv<br />

beschäftigen. Zugleich sind umfangreiche<br />

Instandsetzungen und Neubauten am<br />

eigentumsübergreifenden Waldwegenetz<br />

vorgesehen. Ebenso wird die Schadsituation<br />

durch erneuten Borkenkäferbefall<br />

unsere ganze Aufmerksamkeit fordern.<br />

Die Waldbesitzer in diesen Fragen zu<br />

unterstützen und zu beraten, ist Aufgabe<br />

der unteren Forstbehörden. Zusätzlich<br />

werden für Waldbesitzer ab Herbst 2007<br />

am Forstlichen Bildungszentrum in Gehren<br />

Lehrgänge u. a. zur Schadflächensanierung<br />

und Wiederaufforstung angeboten.<br />

Die Nachfrage nach herkunftsgerechtem<br />

Pflanzgut auf dem freien Markt wird sich<br />

durch den Bedarf des Landeswaldes nicht<br />

verschärfen. Dementsprechend hat die<br />

landeseigene Baumschule in Breitenworbis<br />

ihre Produktionskapazitäten deutlich<br />

erhöht.<br />

Begleitend zur Wiederbewaldung geschädigter<br />

Flächen wurde eine gemeinsam<br />

von den Verbänden und der Verwaltung<br />

getragene „Jagdstrategie auf Schadflächen“<br />

erarbeitet. Dabei geht es sowohl<br />

um landesweit hoheitliche Regelungen<br />

als auch um spezielle Maßnahmen für<br />

die Landesjagdbezirke. Weiter führende<br />

abgestimmte Maßnahmen sind in Vorbereitung.<br />

In der forstlichen Förderung gelang es<br />

unter erheblichen Anstrengungen die<br />

Schwerpunkte für die Förderperiode der<br />

Jahre 2007-2013 zu erhalten. Seit Oktober<br />

diesen Jahres liegt die Bestätigung<br />

der EU für die „Förderinitiative Ländliche<br />

Entwicklung in Thüringen“ vor. Demgemäß<br />

können ca. zwei Millionen Euro im<br />

Rahmen bereits erteilter Genehmigungen<br />

14


Foto: Jörg Fischer<br />

zum vorzeitigen Maßnahmebeginn noch<br />

diesjährig zur Bewältigung von Sturmschäden<br />

des Privat- und Körperschaftswaldes<br />

ausgereicht werden. Ebenso gelang<br />

es, das Landesförderprogramm für<br />

den Kleinprivatwald (Strukturförderhilfe)<br />

um eine halbe Million aus den Einnahmen<br />

des Staatsforstbetriebs auf insgesamt<br />

775.000 Euro zur Bewältigung von<br />

Sturmschäden zu verstärken.<br />

Die Nutzungsreserven vor allem im Kleinprivatwald<br />

weiter zu erschließen, bringt<br />

nicht nur für den Waldbesitzer Mehreinnahmen,<br />

sondern auch volkswirtschaftlich<br />

betrachtet entstehen zusätzliche<br />

Arbeitsplätze in der Holzernte, im Holztransport<br />

und in der Holzverarbeitung.<br />

Ganz abgesehen von den so dringend<br />

nötigen und positiven Wirkungen einer<br />

geordneten Waldbewirtschaftung für den<br />

Klimaschutz. Hierzu wird das außergewöhnlich<br />

erfolgreiche Initiativprojekt<br />

„Privatwaldförderung Thüringen“ im<br />

kommenden Jahr fortgeführt.<br />

Ein weiterer Bereich, der für mich absolut<br />

im Vordergrund steht, ist die Sicherung<br />

der forstlichen Ausbildung im Freistaat.<br />

Dem weiteren Abwandern junger, hoch<br />

motivierter und qualifizierter Menschen<br />

aus Thüringen gilt es, noch entschiedener<br />

als bisher entgegen zu treten.<br />

Hierzu ein erster Schritt war, die interne<br />

Fachhochschule Schwarzburg in die<br />

externe Fachhochschule Erfurt zu überführen.<br />

Das forstliche Bildungszentrum<br />

in Gehren, das in diesem Jahr seinen<br />

50. Jahrestag feierte, ist Zentrum der<br />

Forstwirtausbildung. Auch hier gilt es,<br />

die Zahl der Ausbildungsplätze als<br />

Voraussetzung für dauerhafte Arbeitsplätze<br />

in Thüringen zu sichern. Dazu<br />

bedarf es jedoch weiterer gemeinsamer<br />

Anstrengungen u. a. im Rahmen eines<br />

Ausbildungsverbundes.<br />

Sehr geehrte Waldbesitzerinnen und<br />

Waldbesitzer, angesichts des gemeinsam<br />

Erreichten blicke ich optimistisch in die<br />

Zukunft und bin mir sicher, dass wir auch<br />

die kommenden Aufgaben in gewohnt<br />

guter, konstruktiver Zusammenarbeit<br />

bewältigen werden.<br />

Ihr Volker Gebhardt<br />

Anzeige<br />

15<br />

www.wbv-thueringen.de


Georg-Ernst Weber, Schleiz<br />

LESERBRIEF<br />

Foto: Jörg Fischer<br />

Wie geht es weiter<br />

Eine persönliche Sicht zur Herbsttagung in Ostthüringen<br />

Und wieder war es Waldbesitzer und<br />

Vorstandsmitglied Friedhold Wurzbacher,<br />

der auf der Herbsttagung des Waldbesitzerverbandes<br />

am 10.10.2007 in Liebengrün,<br />

Forstamtsbereich Schleiz, eine Frage<br />

auf den Punkt brachte: „Auf vielen Standorten<br />

in Ostthüringen ist die Fichte abwechselnd<br />

durch Dürre, Sturm oder Borkenkäfer<br />

abgängig. Unser Brotbaum<br />

leidet. Unsere Bestände mittleren Alters<br />

sind teilweise zu 100 % geschält. Die<br />

Ergebnisse des Verbiss- und Schälschadengutachtens<br />

2007 lassen befürchten,<br />

dass die heute noch unter 20 Jahre alten<br />

Fichtenbestände in wenigen Jahren auch<br />

zu nahezu 100 % geschält sein werden.<br />

Die notwendigen Umbaubaumarten haben<br />

wegen Verbiss gar keine Chance,<br />

überhaupt erst einmal Fuß zu fassen.“<br />

Tatsächlich wurden erstmals die Gesamtergebnisse<br />

über den Einfluss des Wildes<br />

auf Thüringens Wälder Waldbesitzern<br />

offen gelegt. In der Folgezeit erhalten<br />

die Forstämter ihre regionalen Ergebnisse.<br />

Sie sind eine Grundlage dafür, die Jagdpläne<br />

den sich aufdrängenden Notwendigkeiten<br />

anzupassen. Aber das ist nur<br />

die eine Seite der Medaille! Die Haltung<br />

der Eigentümer (Jagdgenossen) ist nicht<br />

eindeutig und gleichsinnig zielgerichtet,<br />

die inhaltliche Gestaltung der Jagdpachtverträge<br />

ist oft oberflächlich und einseitig<br />

zugunsten der Pächterinteressen ausgelegt,<br />

das deutsche Pachtsystem darf hinterfragt<br />

werden. Die Beunruhigung großer<br />

Waldgebiete durch das vielfältige<br />

Freizeitverhalten naturentrückter Bürger<br />

(Wald ist nur Kulisse), die wenig strukturierte<br />

und in der Fruchtfolge sehr<br />

monotone und von Chemie geprägte<br />

offene Land(wirt)schaft – all das macht<br />

Zukunft zu einem Feld mit großem Fragezeichen.<br />

Trotzdem bleibt in dieser Vielfalt<br />

der Unwägbarkeiten der Jäger gefragt,<br />

welches Ziel er verfolgt und als<br />

was er sich selbst sieht: Als Regulierer<br />

(nicht Vernichter) des Wildes, damit nicht<br />

manche Pflanzenart „total vernichtet“<br />

wird bzw. keine Chance zur normalen<br />

Entwicklung hat, als Bürger, der sich mit<br />

Waffe auf dem Hochsitz vom Alltag entspannt<br />

und „sein“ möglichst zahlreiches<br />

Wild beobachten will, als Darstellungssüchtiger,<br />

der sich mit seinem Geld eine<br />

Jagd leisten kann, als Geschäftsmann,<br />

der über die Jagd Kontakte pflegt. Wichtig<br />

für die Eigentümer (Jagdgenossen) wird<br />

es sein, ihre Ziele klar zu definieren und<br />

dann die Jagd so zu verpachten, dass<br />

ihre Ziele umgesetzt werden oder die<br />

Jagd in Eigenregie zu führen, mit klarer<br />

Zielstellung für die ausübenden Jäger.<br />

Das deutsche Pachtsystem hat die Jagd<br />

privilegiert: Wer viel Geld hat, hat das<br />

Recht, nicht nur zur Jagdausübung, sondern<br />

viele Jäger nehmen sich auch das<br />

Recht, indirekt zu bestimmen, wie sich<br />

der Lebensraum gestaltet und entwickelt.<br />

Jagdausübung ist aber eine Leistung, für<br />

die man eigentlich gar kein Geld bezahlen<br />

müsste. Die „Belohnung“ für den Grundeigentümer,<br />

dass er sein Jagdrecht vergibt,<br />

liegt schon darin, dass sein Waldeigentum<br />

in Substanz und Wert erhalten<br />

bzw. verbessert wird, wenn der Jäger<br />

walderhaltende und wertsteigernde Ziele<br />

umsetzt! Es geht letztendlich um die<br />

Erhaltung der Lebensgrundlagen für alle<br />

Menschen und Tiere. Die Lebensgrundlagen<br />

sind nun mal die Pflanzen mit ihrer<br />

Sonnenenergie umwandelnden Fotosyntheseleistung.<br />

Ohne diese Fotosynthese<br />

gäbe es keine Tiere und Menschen. Also<br />

hat das Schlagwort „Wald vor Wild“<br />

doch einen tieferen Sinn und ist keine<br />

schlagkräftige Keule in ideologischen<br />

Auseinandersetzungen. Mit der konsensstiftenden<br />

Leerformel „Wald und Wild“<br />

wird nichts klar und belastbar definiert,<br />

weil jeder darunter etwas anderes versteht.<br />

Mit hohen Pachteinnahmen kann<br />

man Zukunft nicht kaufen. Das ist sicher<br />

bei der sonst herrschenden Unsicherheit.<br />

Anzeige<br />

16


Fotos: Jörg Fischer<br />

Waldbesitzerverband<br />

für Thüringen e. V.<br />

Kontakt Mitgliedsbeiträge Impressum<br />

GESCHÄFTSSTELLE DES<br />

<strong>WALDBESITZERVERBAND</strong>ES FÜR<br />

THÜRINGEN E. V.<br />

siehe Impressum<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Heyn<br />

Mitarbeiterin: Andrea Herber<br />

www.wbv-thueringen.de<br />

VORSTAND DES<br />

<strong>WALDBESITZERVERBAND</strong>ES FÜR<br />

THÜRINGEN E. V.<br />

Präsident: Jörg Göring<br />

Auenstraße 18<br />

99880 Mechterstädt<br />

Tel. 036 22 – 90 75 24<br />

E-Mail: PRÄSIDENT.THWBV.<br />

JoergGoering@web.de<br />

Vizepräsident:<br />

Freiherr Christian von Truchsess<br />

Schloss Truchsess, 97494 Bundorf<br />

Tel. 09763 – 207<br />

E-Mail: bundorf @truchsess.de<br />

Alle Vorstandsmitglieder finden Sie im<br />

Internet: www.wbv-thueringen.de<br />

GRUNDBEITRAG<br />

16,00 e pro Mitglied und Jahr<br />

FLÄCHENBEITRAG AB 10 ha<br />

1,00 e pro ha und Jahr<br />

FLÄCHENBEITRAG AB 1.000 ha<br />

0,80 e pro ha und Jahr<br />

KONTOVERBINDUNG<br />

FÜR MITGLIEDSBEITRÄGE<br />

VR Bank Westthüringen e. G.<br />

BLZ 820 640 38<br />

Konto- Nr. 293 350<br />

LETZTE MELDUNG<br />

Waldbesitzer, die 2008 infolge des Orkans<br />

„Kyrill“ beeinträchtigte Waldwege instandsetzen<br />

müssen und dafür Fördermittel<br />

beantragen wollen, sollten sich<br />

bis zum 15.01.2008 in der Geschäftsstelle<br />

des Waldbesitzerverbandes für<br />

Thüringen e.V. melden ( Angabe Wegelänge).<br />

W. H.<br />

HERAUSGEBER<br />

Waldbesitzerverband für Thüringen e. V.<br />

Weidigstraße 3 a, 99885 Ohrdruf<br />

Telefon: 036 24 – 31 38 80<br />

Fax 036 24 – 31 51 46<br />

E-Mail: waldbesitzerverband.<br />

thueringen@t-online.de<br />

Redaktion: Wolfgang Heyn<br />

PRODUKTION UND<br />

ANZEIGENVERKAUF<br />

life edition. Verlag und Pressedienste<br />

Leipzig<br />

Gutenbergplatz 1A, 04103 Leipzig<br />

Telefon: 0341 – 4782823<br />

Telefax: 0341 – 4782824<br />

E-Mail: k.leidholdt@life-edition.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom<br />

30.06.2005<br />

AUFLAGE: 2.500 Exemplare<br />

Die Zeitung des Waldbesitzerverbandes<br />

für Thüringen erscheint alle acht Wochen.<br />

DRUCK: Gebr. Klingenberg Buchkunst<br />

Leipzig GmbH<br />

BEITRITTSERKLÄRUNG<br />

Name: …………………………………………………<br />

Straße, Haus-Nr.: ………………………………………<br />

Vorname: …………………………………………………<br />

PLZ, Ort: .…………………………………………………<br />

Karte einfach ausschneiden<br />

und die<br />

Beitrittserklärung<br />

an die Geschäftsstelle<br />

des Verbandes<br />

Weidigstraße 3a.<br />

99885 Ohrdruf<br />

schicken.<br />

Waldbesitz: …………… ha<br />

E-Mail: …………………………………………………<br />

Telefon: ..…………………………………………………<br />

Internet: ..…………………………………………………<br />

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt/ den Beitritt der o. g. Forstbetriebsgemeinschaft/ Waldgenossenschaft zum Waldbesitzerverband<br />

für Thüringen e. V.<br />

Datum: …………………………………………………<br />

Unterschrift: .………………………………………………


Foto: AGDW<br />

Adressfeld<br />

Ein Weihnachtsbaum<br />

für die Kanzlerin<br />

Ein Licht für den Deutschen Wald – Waldbesitzer sorgen im Kanzleramt für Weihnachtsstimmung<br />

„Holz ist der nachwachsende Rohstoff<br />

des jungen Jahrtausends. Er<br />

stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft,<br />

die zusammen mit der Holzbranche<br />

in diesem Land rund 1,3<br />

Mio. Arbeitsplätze im ländlichen<br />

Raum zu sichern hilft. Daran soll<br />

dieser Weihnachtsbaum Sie und Ihr<br />

Kabinett bei Ihren wichtigen Beratungen<br />

erinnern. Um dies auch in<br />

Ihrem Kabinettsaal zu gewährleisten,<br />

übergeben wir Ihnen zusätzlich einen<br />

Adventskranz. Die fünfte Kerze soll<br />

an die Bedeutung der Forstwirtschaft<br />

erinnern und darf bereits jetzt angezündet<br />

werden“, sagte der Präsident<br />

der Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />

Waldbesitzerverbände e. V. (AGDW),<br />

Michael Prinz zu Salm-Salm anlässlich<br />

der Übergabe des Weihnachtsbaumes<br />

für den Ehrenhof des Bundeskanzleramtes<br />

in Berlin.<br />

Der Waldbesitzerpräsident nutzte das<br />

Treffen in Berlin, um Bundeskanzlerin<br />

Dr. Merkel über die aktuelle Lage der<br />

Deutschen Forstwirtschaft zu unterrichten.<br />

Trotz der z. T. erfreulichen<br />

Entwicklung auf den Holzmärkten<br />

sind die Rahmenbedingungen für die<br />

Forstbetriebe verbesserungsbedürftig.<br />

So hat die laufende Diskussion<br />

um die Reform der Erbschaftssteuer<br />

viele Inhaber von Familienforstbetrieben<br />

verunsichert... Denn, so Prinz zu<br />

Salm-Salm, in einem Forstbetrieb<br />

falle drei Mal Erbschaftssteuer an,<br />

bis ein Baum sein hiebsreifes Alter<br />

erreicht habe. Außerdem fühlten sich<br />

viele Waldbesitzer nach dem Sturm<br />

„Kyrill“ nach wie vor im Stich gelassen.<br />

Hier müsste in Zeiten des Klimawandels<br />

für den Klimaschützer Wald<br />

ein verlässliches Auffangszenario<br />

entwickelt werden. Der Wald und<br />

die Forstbetriebe dürften nicht in den<br />

Stürmen untergehen...<br />

In diesem Jahr stammt der Weihnachtsbaum<br />

vor dem Kanzleramt aus<br />

Brandenburg, der Heimat von Bundeskanzlerin<br />

Dr. Merkel. Es handelt<br />

sich um eine 16 Meter hohe und<br />

rund 40 Jahre alte Rotfichte aus<br />

nachhaltiger Forstwirtschaft. In der<br />

Weihnachtszeit wird die Fichte festlich<br />

beleuchtet den Ehrenhof des<br />

Kanzleramtes schmücken und für<br />

weihnachtliche Stimmung sorgen.<br />

Der Vorstand und der Geschäftsführer des Waldbesitzerverbandes<br />

für Thüringen wünschen allen Mitgliedern,<br />

Freunden und Partnern ein Frohes Weihnachtsfest<br />

und ein Gesundes Neues Jahr 2008!<br />

Urlaub in der Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle ist in der Zeit vom 20.12.2007<br />

bis einschließlich 2.01.2008 nicht besetzt.<br />

Bitte ausreichend frankieren.<br />

Danke.<br />

Geschäftsstelle<br />

des Waldbesitzerverbandes für Thüringen e. V.<br />

Weidigstraße 3 a<br />

99885 Ohrdruf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!