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12<br />

Hochschule<br />

Lande Humboldts. Dabei stellten<br />

sich die deutschen Universitäten<br />

erstmals einem direkten Vergleich<br />

ihrer Forschungskapazität.<br />

Der Wettbewerb lief in zwei Bewerberrunden<br />

2006/2007. Rund<br />

400 Fachexperten aus aller Welt<br />

prüften, welche Universitäten<br />

sich als Ganzes oder teilweise auf<br />

Weltniveau aufgestellt haben und<br />

als Global Player gelten können.<br />

Sie dürfen in den nächsten fünf<br />

Jahren mit einem Preisgeld von<br />

insgesamt zwei Milliarden Euro<br />

rechnen.<br />

Das klare Ergebnis: Neun von<br />

mehr als über hundert deutschen<br />

Universitäten haben Strahlkraft in<br />

alle Welt. Neben den Traditionsstandorten<br />

Freiburg, Göttingen,<br />

Heidelberg sowie der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München<br />

sind das die viel jüngere Freie<br />

Universität Berlin, die gerade<br />

40 Jahre alte Uni Konstanz sowie<br />

die Technischen Hochschulen in<br />

Aachen, Karlsruhe und München.<br />

Rund 30 weitere Universitäten<br />

erreichen in speziellen Graduiertenschulen<br />

oder in der „Clusterbildung“<br />

– zumal mit der Industrieforschung<br />

– ein exzellentes<br />

Niveau. Lebenswissenschaften,<br />

neue Werkstoffe und Mikroelektronik<br />

waren die dominierenden<br />

Themen. Im Organisatorischen<br />

erwies sich insbesondere die stärkere<br />

Vernetzung mit den intellektuellen<br />

und finanziellen Ressour-<br />

Stammzellen eines<br />

Mäuseembryos<br />

cen der außeruniversitären Forschung<br />

als zukunftsweisend.<br />

„Es gab eigentlich nur Gewinner,<br />

keine Verlierer“, sagte Peter<br />

Strohschneider als Vorsitzender<br />

des Wissenschaftsrates, der die<br />

Regierungen von Bund und Ländern<br />

in Sachen Hochschulen und<br />

Forschung berät. Und damit meinte<br />

er die Aufbruchstimmung, die<br />

der Wettbewerb an allen teilnehmenden<br />

Universitäten hervorrief.<br />

Informationen: www.dfg.de<br />

www.wissenschaftsrat.de H.H.<br />

Dresden<br />

Stammzellenforschung<br />

im Aufwind<br />

Dresden entwickelt sich zum<br />

wichtigen Standort für die deutsche<br />

Stammzellenforschung. Das<br />

Netzwerk „From Cells to Tissues<br />

to Therapies“ an der Technischen<br />

Universität (TU) Dresden erhält<br />

im Rahmen der Exzellenzinitiative<br />

des Bundes seit einem Jahr –<br />

als erstes in den neuen Bundesländern<br />

– jährlich 1,5 Millionen Euro<br />

für seine Forschung.<br />

In dem Exzellenzcluster, das<br />

aus dem bereits bestehenden<br />

„Zentrum für Regenerative Therapien<br />

(CRTD)“ der TU gegründet<br />

wurde, arbeiten 71 Mitarbeiter an<br />

Themen aus der Stammzellenforschung.<br />

Ziel ist es, die regenerativen<br />

Fähigkeiten des Körpers<br />

zu erforschen und mit diesem<br />

Exzellent: Die 1966 gegründete Universität Konstanz<br />

entwickelt ein Zentrum für junge Spitzenforscher<br />

Foto: picture-alliance/dpa<br />

Wissen neue Therapien zu entwickeln.<br />

Dabei werden Stammzellen<br />

so beeinflusst, dass sie spezielle<br />

Eigenschaften annehmen und zu<br />

Nerven-, Muskel- oder Blutzellen<br />

werden. Neuartige regenerative<br />

Therapien könnten zukünftig<br />

Knorpel- und Knochenerkrankungen,Herz-Kreislauferkrankungen,<br />

Diabetes oder Alzheimer<br />

heilen.<br />

Ein Beispiel aus der Dresdner<br />

Forschung: Die Arbeitsgruppe um<br />

Elly Tanaka hinterfragt die Fähigkeit<br />

von Zellen zur Regeneration<br />

von Gewebe, wie sie beispielsweise<br />

beim Salamander zu finden<br />

HoCHSCHULE IM INTErNET<br />

Die Kirche Basilica di San<br />

Francesco in Assisi in Florenz<br />

kann bis zum 27. Januar<br />

2008 unter http://expo.khi.fi.it/<br />

galerie/assisi in einer Online-Ausstellung<br />

bewundert werden. Sie<br />

zeigt vor allem die Fresken der<br />

weltberühmten, erst kürzlich restaurierten<br />

Kirche. Zwei Studierende<br />

der Leipziger Hochschule<br />

für Technik, Wirtschaft und Kultur<br />

erarbeiteten gemeinsam mit dem<br />

Kunsthistorischen Institut Florenz<br />

die virtuelle Sammlung. Neben<br />

vielen Bildern von den Restaurierungsarbeiten<br />

gibt es auch Fotos<br />

aus der Zeit vor dem schweren<br />

Erdbeben 1997, bei dem 200 Quadratmeter<br />

Fresken zerstört wurden.<br />

Zur Präsidentschaftswahl in<br />

den USA haben Studierende<br />

der Fachhochschule (FH) Brandenburg<br />

unter www.straight2who.<br />

com ein Community-Portal eingerichtet.<br />

Dort können Bürger die<br />

Präsidentschaftskandidaten per<br />

E-Mail, Video oder Tondokument<br />

ansprechen und Botschaften anderer<br />

Bürger einsehen und bewerten.<br />

Seit Juni kooperieren die<br />

Brandenburger – gemeinsam mit<br />

ABB.: The Exploratorium, www.exploratorium.edu<br />

ist. Weiß man, wie diese Regenerationsprozesse<br />

bei primitiven<br />

Wirbeltieren funktionieren,<br />

könnte man sie auch<br />

auf menschliches Gewebe<br />

übertragen und zum Beispiel<br />

neue Behandlungen für Querschnittslähmungen<br />

entwickeln.<br />

In Deutschland ist die Stammzellenforschung<br />

nach wie vor umstritten<br />

und nur unter strengen<br />

gesetzlichen Auflagen möglich.<br />

Das Embryonenschutzgesetz verbietet<br />

seit 1991 die Gewinnung<br />

von embryonalen Stammzellen<br />

aus befruchteten Eizellen. Seit<br />

2002 regelt das „Stammzellgesetz“<br />

den Import von embryonalen<br />

Stammzellen nach Deutschland.<br />

Aus dem Ausland dürfen sie zwar<br />

eingeführt werden, jedoch nur solche,<br />

die vor dem 1. Januar 2002<br />

gewonnen wurden. AD<br />

www.crt-dresden.de<br />

der Freien Universität Berlin – mit<br />

amerikanischen Studenten. Diese<br />

wollen das an der FH Brandenburg<br />

entwickelte „many-to-one“-<br />

Kommunikationssystem auch in<br />

den Staaten einführen. In Deutschland<br />

hat sich bereits die Webseite<br />

www.direktzurkanzlerin.de bewährt.<br />

Die dort gestellten Fragen lässt<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

beantworten.<br />

Ein neues Mitglied der Living<br />

Reviews-Familie ist online:<br />

die elektronische Fachzeitschrift<br />

Landscape Research. Herausgeber<br />

des frei zugänglichen,<br />

kostenlosen e-Journals ist das<br />

Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung.<br />

Die Beiträge<br />

über das noch relativ neue, interdisziplinäre<br />

Feld der Landschaftsforschung<br />

reichen von Agrarwissenschaften<br />

über Hydrologie bis<br />

zur Tourismuswissenschaft. Die<br />

Reihe „Living Reviews“ wurde am<br />

Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />

entwickelt, das seit<br />

zehn Jahren „Living Reviews in<br />

Relativity“ herausgibt.<br />

http://landscaperesearch.livingreviews.org<br />

www.livingreviews.org aj<br />

<strong>DAAD</strong> <strong>Letter</strong> 3/07

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