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Letter - DAAD-magazin

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ABSTrACT<br />

From a German School Abroad<br />

to a University in Germany<br />

This November in Berlin, 200 <strong>DAAD</strong> scholarship<br />

students who came to Germany for their<br />

university studies after graduating from a<br />

German school abroad gathered at the invitation<br />

of the <strong>DAAD</strong>. Foreign Minister Frank-<br />

Walter Steinmeier, who welcomed the students,<br />

expressed surprise at their language skills.<br />

Most of them speak German like natives.<br />

The graduates of German schools abroad are<br />

bicultural and highly motivated. Their excellent<br />

preparation is the reason why German<br />

higher education institutions increasingly<br />

want to attract them. Up to now, only about 25<br />

percent of these graduates have chosen German<br />

universities. In 2001 the <strong>DAAD</strong> began a<br />

programme especially for graduates of German<br />

schools abroad, which currently grants 60<br />

scholarships each year. The Foreign Ministry<br />

wants to double this figure starting in 2008.<br />

in der Türkei arbeiten möchte, sagt: „Die Ausbildung<br />

hätte ich natürlich auch in Istanbul<br />

machen können, aber hier habe ich ganz<br />

andere Forschungsmöglichkeiten. Es reicht<br />

nicht, ein guter Kliniker zu sein – man muss<br />

heute auch über die neuesten Entwicklungen<br />

in der Molekularbiologie, der Onkologie oder<br />

der Stammzellenforschung auf dem Laufenden<br />

sein.“ Seinen Wunsch, experimentell<br />

zu forschen, konnte er bereits bei seiner Doktorarbeit<br />

verwirklichen: Altintas hat ein Modell<br />

entworfen, mit dem sich die Interaktion<br />

von Nerven und Krebszellen beim Krebs der<br />

Bauchspeicheldrüse untersuchen lässt.<br />

<strong>DAAD</strong> <strong>Letter</strong> 3/07<br />

Blick auf das politische Berlin:<br />

In der Kuppel des Bundestags …<br />

Foto: Nicole Maskus<br />

Der gute Ruf der deutschen Ingenieurwissenschaften<br />

war es, der den Brasilianer Nicolás<br />

Chang an die Technische Hochschule nach<br />

Aachen lockte, wo er im 7. Semester Maschinenbau<br />

studiert. Auch er war auf Deutschland<br />

bestens vorbereitet. „Meine Eltern schickten<br />

mich und meine Schwester auf die Humboldt-<br />

Schule in São Paulo, weil sie gut ist und obwohl<br />

sie 20 Kilometer von zu Hause entfernt<br />

lag.“ Chang, dessen Vater aus Taiwan und dessen<br />

Mutter aus Uruguay stammt, spricht neben<br />

seiner Heimatsprache Portugiesisch auch<br />

Spanisch, Englisch und Chinesisch.<br />

„Deutsch zu lernen, war zuerst ziemlich<br />

schwierig“, erinnert er sich, „aber es hat sich<br />

gelohnt.“ Denn Deutschland ist genau der richtige<br />

Ort für sein Spezialinteresse: die Umwelttechnik.<br />

„Hier gibt es intensive Forschung auf<br />

dem Gebiet, und die erneuerbaren Energien<br />

werden enorm subventioniert.“ Chang träumt<br />

davon, dass mithilfe von solarthermischen<br />

Kraftwerken die Situation im Nordosten Brasiliens<br />

verbessert wird. Während der größte Teil<br />

Brasiliens Energie aus Wasserkraftwerken bezieht,<br />

gibt es in der nördlichen Wüstenregion<br />

bis heute ganze Dörfer ohne Strom, erzählt er.<br />

Auch Trinkwasser fehlt dort, weil das verfügbare<br />

Wasser zu salzig ist, Entsalzungsanlagen<br />

aber Strom brauchen.<br />

Karriere gesichert<br />

Dass er mit dem deutschen Abschluss und<br />

den interkulturellen Erfahrungen einen guten<br />

Job finden wird, daran zweifelt Chang<br />

nicht. „São Paulo gehört weltweit zu den<br />

Städten mit den meisten deutschen Firmen.“<br />

<strong>DAAD</strong><br />

Die Karrierechancen sind gut – das können<br />

auch die ersten 13 Absolventen des <strong>DAAD</strong>-Programms<br />

bestätigen. Die Ägypterin Heba Aguib,<br />

die auf die Frage nach ihrer Herkunft spontan<br />

sagt: „Ich bin Münchnerin“, bekam nach ihrem<br />

Abschluss als Maschinenbauerin an der<br />

Technischen Universität München gleich zwei<br />

Angebote aus der Automobilindustrie.<br />

Der Ingenieurin, die erstmal promovieren<br />

will, liegt die finanzielle Ausstattung und<br />

damit die Zukunft ihrer deutschen Schule in<br />

Kairo am Herzen. „Wenn das Schulgeld erhöht<br />

wird, kann nur noch die Elite ihre Kinder dort<br />

lernen lassen“, warnt sie. Sie würde ihre Kinder<br />

später auch gern zur deutschen Schule<br />

schicken – „wenn sie dann noch genauso gut<br />

ist wie zu meiner Zeit.“<br />

Als sie diesen Wunsch in Berlin bei einer Diskussionsrunde<br />

mit Bundestagsabgeordneten<br />

zur Sprache brachte, traf sie auf offene Ohren.<br />

Peter Gauweiler (CSU), Experte für Auswärtige<br />

Kultur- und Bildungspolitik, forderte die<br />

Stipendiaten auf, ihm Verbesserungsvorschläge<br />

für die deutschen Schulen zu schicken. Die<br />

Wünsche und Tipps sollen in einen für das<br />

nächste Jahr geplanten Beschluss des Bundestags<br />

zu den Deutschen Auslandsschulen<br />

eingehen. Gauweiler kündigte an: „Die fünf<br />

Einsender mit den besten Vorschlägen lade<br />

ich zur Anhörung nach Berlin ein.“<br />

Leonie Loreck<br />

33<br />

… und im Auswärtigen Amt mit Außen minister<br />

Frank-Walter Steinmeier (1. Reihe rechts),<br />

<strong>DAAD</strong>-General sekretär Christian Bode (links<br />

daneben) und Bildungsexperte Rolf Dieter<br />

Schnelle vom Auswärtigen Amt (2. Reihe rechts)

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