Cool kombiniert Cool kombiniert - hitec ELEKTROFACH
Cool kombiniert Cool kombiniert - hitec ELEKTROFACH
Cool kombiniert Cool kombiniert - hitec ELEKTROFACH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>hitec</strong> <strong>ELEKTROFACH</strong><br />
14<br />
<strong>hitec</strong> <strong>ELEKTROFACH</strong> 6-7/2008<br />
BRANCHE<br />
Real-ität<br />
Die Zukunft hat in dem niederrheinischen Städtchen Tönisvorst<br />
schon begonnen – glaubt man der Metro Group. Denn die eröffnete<br />
dort ihr SB-Warenhaus der Zukunft, den „real,- Future Store“.<br />
Feierliche Eröffnung des „real,-Future<br />
Stores“. Das Gruppenfoto mit Roboter<br />
Roger zeigt von links nach rechts:<br />
Professor Dr. Henning Kagermann,<br />
Vorstandssprecher SAP AG, Dr. Eckhard<br />
Cordes, Vorstandsvorsitzender<br />
der Metro-Group, René Obermann,<br />
Vorstandsvorsitzender Deutsche<br />
Telekom AG<br />
Bezahlen per Fingerabdruck<br />
Statistisch gesehen tötete Kain nicht nur<br />
Abel, sondern löschte damit auf einen<br />
Schlag 25 Prozent der Menschheit aus. Es<br />
lohnt sich, solchen Zahlenwerken gegenüber<br />
ein wenig misstrauisch zu sein. So<br />
stellt die Pressemitteilung zur aktuellen<br />
TNS-Studie „New Future InStore“ in der<br />
Überschrift fest: „In 2015 werden zwei<br />
Drittel der Käufer per Fingerabdruck bezahlen.“<br />
Blickt man allerdings auf die Ergebnisse<br />
der Umfrage, so glauben lediglich<br />
60 Prozent der befragten Verbraucher<br />
weltweit, dass sie bis zum Jahr 2015 mit<br />
ihrem Fingerabdruck ihre Einkäufe werden<br />
bezahlen können.<br />
Fragt man dann noch,<br />
welche Verbraucher<br />
diese Möglichkeit der<br />
Bezahlung tatsächlich<br />
wollen, reduziert sich<br />
die Zahl drastisch. Immerhin<br />
noch 31 Prozent<br />
der Briten favorisieren<br />
diese Technik, in<br />
Deutschland ist die<br />
Zahl der Skeptiker weitaus größer oder anders<br />
ausgedrückt: Nur elf Prozent setzen<br />
hier auf den Fingerabdruck beim Einkauf.<br />
DEUTSCHE EHER SKEPTISCH<br />
Generell scheinen die Deutschen der Studie<br />
zufolge zurückhaltender bei futuristischen<br />
Einkaufskonzepten zu sein. So zeigten<br />
sich beispielsweise in den USA 28 Prozent<br />
der Verbraucher an „intelligenten“ Einkaufswagen<br />
interessiert. In Deutschland wie<br />
auch in Frankreich waren es gerade einmal<br />
neun Prozent. Damit erscheint Deutschland<br />
als durchaus hartes Pflaster für Einkaufsmärkte<br />
der Zukunft. Die Metro Group wollte<br />
es dennoch wissen und startete im Mai ihr<br />
SB-Warenhaus der Zukunft unter dem sperrigen<br />
Namen „real,-Future Store“.<br />
Als Standort für den „Future Store“<br />
wählte man die niederrheinische Kleinstadt<br />
Tönisvorst. Hier will die Metro-Gruppe nun<br />
Technologien und Konzepte für den Handel<br />
von morgen quasi am einkaufenden Objekt<br />
Mensch ausprobieren. Ziel sei es, so<br />
der Konzern, „Warenangebot und Service<br />
FOTOS: METRO GROUP<br />
optimal auf die Bedürfnisse von Verbrauchern<br />
abzustimmen“. „Konzepte und Technologien,<br />
die sich in Tönisvorst bewähren,<br />
werden wir sukzessive an weiteren Standorten<br />
unserer Vertriebsmarken einsetzen“,<br />
sagt Dr. Eckhard Cordes, Vorsitzender des<br />
Vorstands der Metro Group. „Der real,- Future<br />
Store hat damit strategische Bedeutung<br />
für die künftige Entwicklung des gesamten<br />
Unternehmens.“<br />
„MOBILES EINKAUFEN“<br />
Eine der wichtigsten Neuheiten im „Future<br />
Store“ ist der Mobile Einkaufsassistent<br />
(MEA). Dabei handelt es sich um eine Anwendung<br />
für Mobiltelefone, mit der Kunden<br />
während des Einkaufs ihre Produkte<br />
scannen können. „Nahezu jeder Verbraucher<br />
besitzt heute ein Mobiltelefon und<br />
geht damit wie selbstverständlich um“, so<br />
Cordes, „die leistungsfähigen Handys von<br />
heute eignen sich damit ideal für das mobile<br />
Einkaufen.“ Der MEA wurde gemeinsam<br />
mit der Deutschen Telekom entwickelt.<br />
Kunden können damit auch gezielt Produkte<br />
im Markt finden oder Produktinformationen<br />
abrufen. „Über das mobile Internet<br />
wird das Handy zum praktischen Einkaufsbegleiter“,<br />
so René Obermann, Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen Telekom<br />
AG.<br />
Neben schon bekannten Technologien<br />
wie der Radiofrequenz-Identifikation<br />
(RFID) für Produkte, setzt man in St. Tönis<br />
auch auf ungewöhnliche Konzepte: So<br />
sprechen beispielsweise zwei Roboter die<br />
Kunden im Markt an und zeigen ihnen auf<br />
Wunsch die Innovationen des Hauses. Jeder<br />
dieser „Lotsen“ verfügt über einen<br />
drehbaren Kopf und Sensoren, um seinen<br />
Weg im Warenhaus der Zukunft zu finden.<br />
Die Roboter sprechen auch mit den Kunden,<br />
nachdem diese ihre Anweisung per<br />
Touchscreen erteilt haben.<br />
Übrigens: An der Kasse, so teilt die Metro<br />
mit, würden auch neuartige Bezahlverfahren<br />
ausprobiert. Etwa das Bezahlen per<br />
Fingerabdruck. Da kann man auf die Ergebnisse<br />
dieses Praxistests gespannt sein.<br />
<strong>hitec</strong> <strong>ELEKTROFACH</strong> bleibt für Sie am Thema<br />
dran. ■