Sprachrohr Heft 55 - Juni 2011 - DAGA 2012
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Die Laudatio wurde gehalten von Prof.<br />
Sebastian Möller, Berlin:<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
es ist mir eine außerordentliche Freu‐<br />
de, eine Laudatio auf meinen Kollegen,<br />
Herrn Dr.‐Ing. Sascha M. Spors, halten<br />
zu dürfen ‐ und dann noch zu so ei‐<br />
nem positiven Anlass: Er ist der dies‐<br />
jährige Träger des Lothar‐Cremer‐<br />
Preises! Damit sollen ja „herausragen‐<br />
de wissenschaftliche Einzelarbeiten<br />
jüngerer Akustikerinnen und Akusti‐<br />
ker vor dem Hintergrund ihres bisheri‐<br />
gen akademischen Werdeganges“ ge‐<br />
würdigt werden.<br />
Auf Sascha Spors trifft dies in beson‐<br />
derem Maße zu: Er ist jung (trotz der<br />
grauen Haare!), hat sich bereits in ver‐<br />
schiedenen Themenfeldern der Akus‐<br />
tik ausgetobt, und er hat in bestem<br />
Wortsinne außergewöhnliche wissen‐<br />
schaftliche Einzelarbeiten verfasst ‐<br />
welche das sind, dazu später mehr.<br />
Zunächst zu seinem Werdegang:<br />
Bereits während seines Studiums der<br />
Elektrotechnik an der Friedrich‐<br />
Alexander‐Universität in Erlangen<br />
arbeitete Sascha Spors schwerpunkt‐<br />
mäßig auf den Gebieten Systemtheo‐<br />
rie, Signalverarbeitung und deren An‐<br />
wendungen. Nach Abschluss seines<br />
Diploms promovierte er am Lehrstuhl<br />
für Multimediakommunikation und<br />
Signalverarbeitung dieser Uni unter<br />
der Betreuung von Herrn Prof. Raben‐<br />
stein. Seine Dissertationsschrift trägt<br />
den Titel „Active listening room com‐<br />
pensation for spatial sound reproducti‐<br />
on systems“ und war natürlich „aus‐<br />
Ehrungen<br />
gezeichnet“. Der Fokus dieser Arbeit<br />
lag auf der systemtheoretischen Sicht<br />
akustischer Systeme und deren An‐<br />
wendung zur Kompensation des<br />
Raumeinflusses bei der Schallwieder‐<br />
gabe. Er untersucht also, wie sich<br />
moderne Wiedergabeverfahren wie<br />
Wellenfeldsynthese und Higher‐Order<br />
Ambisonics in realen, d.h. nicht reflexi‐<br />
onsarmen Räumen verhalten, und wie<br />
sich das räumliche Abtasten durch die<br />
diskret zu realisierenden Lautsprecher<br />
auswirkt.<br />
Nach Vollendung seiner Promotion ‐<br />
und der Geburt seines Sohnes Lennard<br />
im Jahr 2005 ‐ bewarb er sich auf eine<br />
Stelle als „Senior Research Scientist“<br />
an den Deutsche Telekom Laboratories<br />
der TU Berlin ‐ das ist ein Public‐<br />
Private‐Partnership, das sich der Erfor‐<br />
schung moderner Telekommunikati‐<br />
onstechniken verschrieben hat. Den<br />
internationalen Gutachtern blieben<br />
seine Qualitäten natürlich nicht ver‐<br />
borgen, weshalb er trotz Annahme‐<br />
quoten von unter 10% sofort eine Stelle<br />
angeboten bekam. Hier baute er inner‐<br />
halb von kurzer Zeit eine sehr erfolg‐<br />
reiche Nachwuchsgruppe mit derzeit<br />
vier Doktoranden auf, und etablierte<br />
damit auch die Signalverarbeitung für<br />
mehrkanalige Aufnahme‐ und Wieder‐<br />
gabeverfahren als eines der zentralen<br />
Arbeitsgebiete der T‐Labs.<br />
Nun zu seinen Forschungsarbeiten:<br />
Die lassen sich grob in drei Gebiete<br />
einteilen:<br />
‐Erstens die physikalischen Systeme: Sein<br />
spezielles Augenmerk liegt hier auf<br />
DEGA‐<strong>Sprachrohr</strong> <strong>55</strong> ‐ <strong>Juni</strong> <strong>2011</strong><br />
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