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2003 - Arbeitsbereich Nachrichtentechnik

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Hamburg-Harburg im Dezember <strong>2003</strong><br />

Technische Universität Hamburg-Harburg<br />

Prof. Dr. Hermann Rohling<br />

<strong>Arbeitsbereich</strong> <strong>Nachrichtentechnik</strong><br />

Eißendorfer Straße 40<br />

21073 Hamburg<br />

Tel. : 0 40 / 4 28 78 – 30 28<br />

Fax : 0 40 / 4 28 78 – 22 81<br />

e-mail: rohling@tu-harburg.de<br />

1


Inhaltsverzeichnis Seite<br />

Vorwort 5<br />

1 Das Team des <strong>Arbeitsbereich</strong>es <strong>Nachrichtentechnik</strong> 10<br />

2 Lehre 12<br />

2.1 Vorlesungen 12<br />

2.2 Seminar: Ausgewählte Themen der <strong>Nachrichtentechnik</strong> 14<br />

2.3 Labore 15<br />

3 Abgeschlossene Arbeiten 16<br />

3.1 Dissertationen 16<br />

3.2 Diplomarbeiten 17<br />

3.3 Studienarbeiten 18<br />

4 Das Dekanat für Elektrotechnik und Informationstechnik 20<br />

5 Veröffentlichungen und Vorträge 22<br />

6 Unser Forschungsprogramm 25<br />

6.1 Vierte Generation (4G) Mobilfunktechnik 26<br />

6.2 Experimentalsystem für OFDM Übertragungstechnik 29<br />

6.3 Selbstorganisierende Datenfunknetze 30<br />

6.4 Automotive Radar 33<br />

6.5 Zerstörungsfreie Materialprüfung mit Ultraschall 36<br />

7 DFG-Kolloquium in Hamburg-Harburg, 30. u. 31. Januar <strong>2003</strong> 38<br />

8 MINT Zirkel 39<br />

9 Schülerpraktikum 40<br />

10 Tag der offenen Tür 43<br />

11 Tischtennis-Meisterschaft 44<br />

12 Veranstaltete Konferenzen 45<br />

12.1 Internationaler OFDM Workshop (InOWo <strong>2003</strong>) in Hamburg 45<br />

12.2 International Radar Symposium IRS <strong>2003</strong> in Dresden 48<br />

13 Betriebsausflug nach Bleckede 51<br />

14 Verabschiedung von Frau Seifert 53<br />

15 Verabschiedung von Sven Bauhan 54<br />

16 Unsere neuen Mitarbeiter 55<br />

17 Unsere Doktorfeiern - Dr.-Ing. Karsten Brüninghaus 58<br />

3


Vorwort<br />

Liebe Freunde des <strong>Arbeitsbereich</strong>s <strong>Nachrichtentechnik</strong>,<br />

das Jahr <strong>2003</strong> war für mich persönlich gekennzeichnet durch die umfangreiche<br />

Arbeit im Dekanat. Es gab und es gibt eine Vielzahl von Dingen, die zu koordinieren<br />

sind, um den reibungslosen sowie erfolgreichen Ablauf in der Lehre zu<br />

garantieren. Erfreulicherweise hat das Dekanat für Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

in diesem Wintersemester <strong>2003</strong>/04 insgesamt 424 Studienneuanfänger<br />

zu verzeichnen, die ihr Studium im Oktober in einem der sieben verschiedenen<br />

vom Dekanat angebotenen Diplom-, Master- und Bachelor-<br />

Studiengängen engagiert und motiviert begonnen haben.<br />

Die Prüfungsordnungen sämtlicher Diplom- und Masterstudiengänge wurden in<br />

diesem Jahr mit dem Ziel überarbeitet, die individuelle Studiendauer zu limitieren<br />

und besser kontrollieren zu können. Das ausschließliche Prinzip der Eigenverantwortlichkeit<br />

der Studierenden für den individuellen Studienerfolg und die<br />

Studiendauer wurde leicht verändert und durch eine zeitliche Kontrolle ergänzt.<br />

Darüber berichten wir auf Seite 20 und 21 ausführlich.<br />

Ein weiteres wichtiges, das Dekanat für Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

betreffende Ereignis, lag in der Vorbereitung und Durchführung der Akkreditierung<br />

der von unserem Dekanat angebotenen Master- und Bachelor-<br />

Studiengänge. Es musste ein umfangreicher, die Studiengänge im Detail beschreibender<br />

Bericht, angefertigt werden. Dabei sind einige Punkte zu Tage gekommen,<br />

die der organisatorischen oder auch inhaltlichen Verbesserung würdig<br />

waren. Viele Telefonate mit den Kollegen, viel Überarbeitung und Abstimmung<br />

waren die Folge. Der Besuch der Gutachter an unserer Universität hat aber gezeigt,<br />

dass diese Arbeit und diese Mühe es wert waren investiert zu werden.<br />

Sämtliche in unserem Dekanat angebotenen internationalen Studiengänge sind<br />

genehmigt, auch wenn noch einige Hausaufgaben in den nächsten 12 Monaten<br />

erledigt werden müssen, um die von der Akkreditierungsgesellschaft formulierten<br />

Auflagen erledigen und erfüllen zu können. Insgesamt war es eine erfolgreiche<br />

Aktion und ein tiefes Durchatmen nach dem Gutachterbesuch sorgte für die<br />

entsprechende Befreiung der geschulterten Last.<br />

Wir leben zwar alle in gesicherter Armut, aber für die Beamtengehälter der<br />

Hochschullehrer wird sich künftig trotzdem etwas Grundsätzliches ändern. Der<br />

Übergang von der C- auf die W-Besoldung ist auf Bundesebene bereits in einem<br />

Gesetz verabschiedet worden. Ein C4 Gehalt wird künftig durch ein W3 Gehalt<br />

ersetzt. Die Änderungen zielen auf den Einsatz von Leistungsanreizen, was ja<br />

positiv ist, die allerdings akribisch ausgearbeitet und nach meiner Einschätzung<br />

5


praktisch fast nicht umzusetzen sind, so dass jeder Kollege künftig nicht nur einen<br />

Steuerberater, sondern auch einen Gehaltsberater benötigt. Das ist möglicherweise<br />

der wirkliche Zweck dieses neuen Gesetzes, sozusagen als arbeitsmarktpolitisches<br />

Programm. Schaun wir mal!<br />

Eine Mitarbeiterin unseres <strong>Arbeitsbereich</strong>es kümmert sich künftig überhaupt<br />

nicht mehr um Gehaltsentwicklungen, sondern schaut nur noch auf die Diskussion<br />

der sicheren Rente. Änderungen im Sekretariat, dem Dreh- und Angelpunkt<br />

eines <strong>Arbeitsbereich</strong>es, sind sensibel durchzuführende Aktionen. Ursula Seifert<br />

hat unser Sekretariat über 15 Jahre mit Interesse, Übersicht und Erfolg geleitet.<br />

Sie war Ansprechpartnerin für alle Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter sowie Studierende<br />

und hat in jeder Situation weiterhelfen können. Die guten Verbindungen<br />

zur Universitätsverwaltung und die persönlichen Netzwerke des Englischkurses<br />

waren für unseren <strong>Arbeitsbereich</strong> Gold wert. Diese Themen wurden im Zeitraffer<br />

auf der Abschiedsfeier am 16. Juli <strong>2003</strong> noch einmal ausführlich diskutiert<br />

und zu einem abschließenden Ergebnis gebracht. Das gesamte Team des <strong>Arbeitsbereich</strong>s<br />

wünscht Frau Seifert auch künftig alles Gute.<br />

Vielleicht gibt es bereits einen direkten, allerdings nicht wirklich nachprüfbaren,<br />

Zusammenhang zwischen den wachsenden Anfängerzahlen und unserem Engagement<br />

in den Schulen. Auf jeden Fall haben wir uns auch in diesem Jahr wieder<br />

um den „Nachwuchs“ bemüht und Schülerinnen und Schüler zu verschiedenen<br />

Veranstaltungen in die Universität eingeladen. Nico Tönder und Dan Oprisan<br />

haben sich sehr engagiert, sich um unsere Gäste gekümmert und viel Begeisterung<br />

bei den jungen Menschen erzeugt. Über die verschiedenen Aktionen berichten<br />

wir in diesem Jahr ausführlich auf den Seiten 39 bis 43.<br />

Der kontinuierliche Informationsaustausch mit anderen im selben Themengebiet<br />

tätigen und engagierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist für die<br />

Weiterentwicklung der Forschung extrem wichtig. Aus diesem Grund bieten wir<br />

von unserem <strong>Arbeitsbereich</strong> aus bereits seit einigen Jahren Konferenzen und<br />

Workshops zu unterschiedlichen fachlichen Themen an. Diese Veranstaltungen<br />

werden heute im <strong>Arbeitsbereich</strong> bereits sehr routiniert organisiert. Die von den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dabei gesammelten fachlichen und organisatorischen<br />

Erfahrungen sind auch für deren individuelle Entwicklung sehr wichtig<br />

und können später sehr nutzbringend eingesetzt werden. Wir besuchen zwar<br />

auch gern die vom IEEE organisierten Konferenzen, aber die vom <strong>Arbeitsbereich</strong><br />

angebotenen Workshops geben uns allen einen ganz anderen Einblick in<br />

die organisatorischen und planerischen Abläufe. Einzelheiten unserer Planungen<br />

für das kommende Jahr können Sie auf unserer Homepage unter der Adresse<br />

http://www.et2.tu-harburg.de antreffen und dort unter Konferenzen im Detail nachlesen.<br />

6


Insgesamt hat unser <strong>Arbeitsbereich</strong> in diesem Jahr drei verschiedene Workshops<br />

organisieren dürfen. Im Januar haben wir mit einem DFG-Kolloquium begonnen.<br />

Bereits seit 4 Jahren arbeiten wir in dem DFG-Schwerpunktprogramm<br />

Adaptivität in heterogenen Kommunikationsnetzen mit drahtlosem Zugang<br />

(AKOM) mit. Gleich zu Beginn dieses Jahres (am 30. und 31. Januar) hatte Herr<br />

Dr. Wefelmeier im Namen der DFG sämtliche Teilnehmer des<br />

Schwerpunktprogramms nach Hamburg an unsere Technische Universität zu<br />

einem Kolloquium eingeladen. Es ist und es war uns natürlich eine Ehre, dieses<br />

Kolloquium inhaltlich und organisatorisch betreuen und durchführen zu dürfen.<br />

Die im Schwerpunktprogramm erarbeiteten wissenschaftlichen Ergebnisse sind<br />

so umfangreich und zahlreich, dass wir insgesamt 40 Vorträge zu den beiden<br />

Tagen eingereicht bekamen. Sie können sich vorstellen, wie die beiden Tage<br />

vollgefüllt mit interessanten wissenschaftlichen Ergebnissen auf wirklich sehr<br />

hohem Niveau waren. Nach meinem Eindruck waren alle Kolleginnen und<br />

Kollegen zufrieden mit dem Verlauf des Kolloquiums. Die DFG und alle<br />

wissenschaftlichen Mitstreiter können stolz auf die im Schwerpunktprogramm<br />

erzielten fachlichen Ergebnisse sein.<br />

In diesem Jahr haben wir den 8. Internationalen OFDM-Workshop am 24.<br />

und 25.9.<strong>2003</strong> wiederum im Hotel Hafen Hamburg mit guter Resonanz durchgeführt:<br />

insgesamt haben 130 Teilnehmer aus 25 verschiedenen Ländern den Inhalt<br />

von 60 Vorträgen gehört. Eine neue Komponente wurde in den Konferenzablauf<br />

integriert. Auf Wunsch der Teilnehmer haben wir ein Tutorium über die Grundlagen<br />

der OFDM-Übertragungstechnik am Nachmittag des 23.9.<strong>2003</strong> angeboten.<br />

Mehr als 50 Teilnehmer haben sich zu diesem Tutorium angemeldet. Es entstand<br />

eine sehr interessante vor allem international geprägte Diskussion. Ein intensiver<br />

fachlicher Austausch zwischen den Teilnehmern und eine gute Atmosphäre in<br />

der Gruppe der Wissenschaftler charakterisieren diesen Workshop. Auch in diesem<br />

Jahr mussten wir parallele Sitzungen einrichten. Der abendliche Empfang<br />

auf der MS Hanseatic, die uns den Abend über die Elbe auf- und abwärts schipperte,<br />

hat unseren Gästen eine geeignete Entspannung und gute Aussicht auf<br />

Hamburg ermöglicht. Ich habe selten eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern<br />

so leidenschaftlich diskutieren sehen wie an diesem Abend. Die Organisation<br />

des OFDM Workshops gehört bereits zum festen Bestandteil der jährlichen<br />

<strong>Arbeitsbereich</strong>s-Aktivitäten. Trotzdem werden wir im nächsten Jahr eine<br />

gravierende Änderung vornehmen und den OFDM-Workshop vermutlich nicht<br />

in Hamburg, sondern in Dresden, im Hotel Hilton durchführen. Wir bleiben allerdings<br />

der Elbe treu.<br />

Das International Radar Symposium (IRS <strong>2003</strong>) wird zwar von der DGON,<br />

aber mit ganz wesentlicher Unterstützung unseres <strong>Arbeitsbereich</strong>s organisiert. In<br />

diesem Jahr wurde das IRS <strong>2003</strong> in Dresden im Hotel Hilton durchgeführt und<br />

7


war mit insgesamt 200 Personen aus 23 verschiedenen Ländern extrem gut besucht.<br />

In der Serie der bisher von uns organisierten Radarkonferenzen ist das ein<br />

Besucherrekord. In jeweils zwei parallelen Sessions wurden 110 Paper mit interessantem<br />

Inhalt präsentiert. Viele junge Ingenieure aus Deutschland und vielen<br />

osteuropäischen Ländern haben am IRS <strong>2003</strong> teilgenommen, eine Tatsache, die<br />

ich besonders hoch bewerte. Im kommenden Jahr werden wir übrigens die Idee<br />

des International Radar Symposiums nach Polen exportieren und vom 19. bis<br />

21. Mai 2004 das IRS 2004 in Warschau zusammen mit meinem Partner und<br />

Freund Dr. Krzysztof Kulpa veranstalten.<br />

Für das kommende Jahr planen wir einen weiteren internationalen Workshop<br />

zum Thema Intelligent Transportation (WIT 2004). Ein wissenschaftliches<br />

Thema, dem wir uns in Deutschland und Europa noch deutlicher und konzentrierter<br />

zuwenden sollten. Wir wollen insbesondere die Aktivitäten der Fahrzeugzu-Fahrzeug<br />

Kommunikation mit den Themen der intelligenten Sensorik im<br />

Fahrzeug verbinden. Wir hoffen auf Ihre tatkräftige Unterstützung und bieten<br />

Ihnen die Details der Planungen auf unserer obigen Homepage an. Die Konferenz<br />

wird am 23. und 24. März 2004 im Hotel Hafen Hamburg, ein aus Sicht<br />

unseres <strong>Arbeitsbereich</strong>es bewährtes Konferenzhotel, durchgeführt.<br />

Das Team des <strong>Arbeitsbereich</strong>es hat sich in diesem Jahr nur wenig verändert, wir<br />

sind aber mit fast 30 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch<br />

an der Grenze der Belastbarkeit angekommen. Lars Ohliger und Ting Chen sowie<br />

im Sekretariat Frau Sylvia Jeger sind neu ins Team des <strong>Arbeitsbereich</strong>es<br />

integriert worden. Eine wichtige Aufgabe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter liegt in der fachlichen und organisatorischen Betreuung unserer<br />

Studierenden in den Übungen und in den individuellen Studien- und Diplomarbeiten.<br />

Insgesamt haben 29 Studierende ihre studentischen Arbeiten in unserem<br />

<strong>Arbeitsbereich</strong> mit fachlichen Themen aus unserem Forschungsprogramm<br />

angefertigt und erfolgreich abgeschlossen.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben auch in diesem Jahr eine umfangreiche<br />

Liste an wissenschaftlichen Arbeiten fertiggestellt und veröffentlicht, sowie<br />

eine Reihe von erfolgversprechenden Erfindungsmeldungen erarbeitet.<br />

Mehrere neue Forschungsprojekte wurden in diesem Jahr begonnen und einige<br />

mit gutem Resultat abgeschlossen. Insgesamt bearbeiten wir in diesem Jahr drei<br />

von der EU geförderte Forschungsprojekte, vier BMBF-Projekte und ein DFG-<br />

Projekt. Darüber hinaus haben wir mit mehreren Industriebetrieben eine direkte<br />

bereits seit einigen Jahren existierende Partnerschaft verabredet. Die Details unserer<br />

Forschungsaktivitäten, liebe Leserinnen und Leser, werden wir Ihnen auf<br />

den Seiten 25 bis 37 ausführlich erläutern.<br />

8


Karsten Brüninghaus hat sein Promotionsverfahren mit ausgezeichnetem Erfolg<br />

abgeschlossen und ist bereits seit einigen Jahren bei Siemens in Bocholt mit<br />

Forschungsfragen zur Mobilkommunikation befasst. Das Thema seiner Dissertation<br />

lautet: Ein Beitrag zur Demodulation, Synchronisation und Kanalschätzung<br />

in OFDM-basierten Funkübertragungssystemen.<br />

Zusammen mit meinem türkischen Kollegen, Prof. Mehmet Safak, haben wir in<br />

diesem Jahr eine neue COST-Aktivität begonnen, an der sich insgesamt 15 verschiedene<br />

europäische Länder beteiligen. Das Thema dieser COST 289 Arbeitsgruppe<br />

ist: Spectrum and Power Efficient Broadband Communications. Eine<br />

Zusammenarbeit auf europäischer Ebene hat viele Vorteile und führt jeweils zu<br />

einem intensiven Informations- und Gedankenaustausch. Im Rahmen dieser<br />

COST 289 Aktivität wird zusätzlich ein Austausch von Wissenschaftlern angestrebt.<br />

Neben den wichtigen, den Berufsalltag dominierenden Forschungsarbeiten, dürfen<br />

aber auch die sozialen Aktivitäten im <strong>Arbeitsbereich</strong> nicht zu kurz kommen.<br />

Der Betriebsausflug ist ein ganz wichtiges in seiner Wirkung nicht zu unterschätzendes<br />

Element und muss für uns notwendig immer etwas mit Wasser zu<br />

tun haben, das gehört zur etablierten Tradition. Dieses Jahr war die Elbe bei<br />

Bleckede das Ziel. Zunächst musste aber, sozusagen zum Erstaunen der Ingenieure,<br />

unterwegs von Harburg nach Bleckede, das Schiffshebewerk bei Scharnebeck<br />

besichtigt werden. Dieses Ereignis wird auf den Seiten 51 und 52 ausführlich<br />

kommentiert.<br />

Liebe Freunde, es ist ein gutes Gefühl, wenn wir Ihnen aus den vergangenen 12<br />

Monaten viel Erfreuliches zu berichten haben. Es ist uns natürlich auch eine<br />

Freude, Sie mit diesem Jahresbericht über die Aktivitäten des <strong>Arbeitsbereich</strong>es<br />

informieren und damit an unserem Institutsgeschehen teilhaben lassen zu können.<br />

Gleichzeitig bedanke ich mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen, das Sie in unsere<br />

Arbeit und in unsere Partnerschaft investiert haben, für die vielen fruchtbaren<br />

Gespräche und natürlich auch für die Kooperationen, die uns in eine enge Zusammenarbeit<br />

gebracht haben. Zusammen mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

des <strong>Arbeitsbereich</strong>es <strong>Nachrichtentechnik</strong> der Technischen Universität<br />

zu Hamburg-Harburg wünsche ich Ihnen ein friedliches, erholsames, ruhiges<br />

und frohes Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2004.<br />

9


1 Das Team des <strong>Arbeitsbereich</strong>es <strong>Nachrichtentechnik</strong><br />

<strong>Arbeitsbereich</strong>sleiter : Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Rohling<br />

Oberingenieur : Dr.-Ing. Rainer Grünheid<br />

Wiss. Mitarbeiter : Dipl.-Ing. Malte Ahrholdt<br />

Dipl.-Ing. Bing Chen<br />

MSc. Ting Chen<br />

Dipl.-Ing. André Ebner<br />

Dipl.-Ing. Florian Fölster<br />

Dipl.-Ing. Dirk Galda<br />

Dipl.-Ing. Tobias Giebel<br />

Dipl.-Ing. Stefan Görner<br />

Dipl.-Ing. Peter Haase<br />

Dipl.-Ing. Frank Kruse<br />

Dipl.-Ing. Mattias Lampe<br />

Dipl.-Ing. Urs Lübbert<br />

Dipl.-Ing. Niclas Meier<br />

Dipl.-Ing. Lars Ohliger<br />

MSc. Sonom Olonbayar<br />

Dipl.-Ing. Dan Oprisan<br />

MSc. Jianjun Ran<br />

Dipl.-Ing. Marc Reinert<br />

Dipl.-Ing. Mark Schiementz<br />

Dipl.-Ing. Christian Stimming<br />

Dipl.-Ing. Nico Tönder<br />

MSc. Alexander Vanaev<br />

Dipl.-Ing. Vladimir Cristian Vesa<br />

Dipl.-Ing. Georg Welz<br />

Dipl.-Ing. Lars Wischhof<br />

MSc. Chunjiang Yin<br />

10


Sekretärin : Rosemarie Heitmann<br />

Sylvia Jeger<br />

Techn. Mitarbeiter : Techniker Dieter Gödecke<br />

Dipl.-Ing. Thomas Scholz<br />

Dipl.-Ing. Rüdiger Wolf<br />

Das Team des <strong>Arbeitsbereich</strong>es <strong>Nachrichtentechnik</strong><br />

11


2 Lehre<br />

2.1 Vorlesungen<br />

Systemtheorie II (2 VL / 1 UE)<br />

Kernfach im Diplomstudiengang Elektrotechnik (5. Semester);<br />

Wahlpflichtfach im Bachelor-Studiengang Allgemeine Ingenieurwissenschaften<br />

(AIW)<br />

Inhalt: Systemtheorie, Z-Transformation, Diskrete Fourier-<br />

Transformation, Signalabtastung und -rekonstruktion, Diskrete<br />

LTI-Systeme, Korrelationssignale.<br />

Übung: Florian Fölster, Niclas Meier<br />

Nachrichtenübertragung I (2 VL / 1 UE)<br />

Kernfach im Diplomstudiengang Elektrotechnik (6. Semester);<br />

Wahlpflichtfach im Bachelor-Studiengang AIW und im Diplomstudiengang<br />

Informatik-Ingenieurwesen (IIW)<br />

Inhalt: Systemtheoretische Grundlagen, Eigenschaften von<br />

Übertragungskanälen, Analoge Übertragung im Basisband, Diskretisierung<br />

analoger Quellensignale, Digitale Übertragung im<br />

Basisband, Analoge Modulation, Lineare Verzerrungen, Additive<br />

Störungen und eine Reihe von Systembeispielen.<br />

Übung: Peter Haase<br />

Nachrichtenübertragung II (2 VL)<br />

Pflichtfach in der Studienrichtung „<strong>Nachrichtentechnik</strong>“ (7. Semester);<br />

Wahlpflichtfach im Studiengang IIW<br />

Inhalt: Digitale Trägermodulationsverfahren, Signalraumdarstellung,<br />

Multiträger Übertragungstechnik, OFDM, Demodulationstechniken,<br />

Trägersynchronisation, Einfluss additiver Rauschstörungen,<br />

Signalentzerrung, Multiträger-Übertragungstechnik,<br />

Codemultiplex-Übertragung.<br />

Betreuung: Christian Stimming<br />

12


Stochastische Prozesse (2 VL / 1 UE)<br />

Pflichtfach in der Studienrichtung „<strong>Nachrichtentechnik</strong>“<br />

(6. Semester) und „IIW“ (4. Semester)<br />

Inhalt: Zufällige Ereignisse und Wahrscheinlichkeitstheorie, Stochastische<br />

Größen und deren Wahrscheinlichkeitsverteilungen,<br />

Statistische Unabhängigkeit und Korrelation, Funktionen<br />

stochastischer Größen, Folgen stochastischer Größen, Stochastische<br />

Prozesse, Statistische Entscheidungstheorie (Detektion),<br />

Parameterschätzung (Estimation).<br />

Übung: Lars Wischhof<br />

Mobile Communications (2 VL / 1 UE)<br />

Vorlesung in englischer Sprache. Wahlpflichtfach in den Studienmodellen<br />

„Digitale Übertragungstechnik“ und „Digitale<br />

Kommunikationsnetze“ und in den Master-Studiengängen: „Electromagnetics,<br />

Optics and Microwave Engineering“, „Information<br />

and Communication Systems“, „Microelectronics and<br />

Microsystems“.<br />

Inhalt: Mobilfunkkanäle und deren modellhafte Beschreibung,<br />

technische Methoden der Funkkanalmessung, Verfahren zur Signalentzerrung,<br />

Methoden der digitalen Funkübertragungstechnik,<br />

OFDM-Übertragungstechnik, Verfahren der Kanalcodierung und<br />

des Fehlerschutzes, Diversity, Vielfachzugriffsverfahren, Funkprotokolle,<br />

zellulare Netze, GSM- und DECT-System, UMTS,<br />

HIPERLAN als Systembeispiele.<br />

Übung: André Ebner<br />

13


Radartechnik und –signalverarbeitung (2 VL)<br />

Wahlfach für höhere Semester Elektrotechnik und Wahlpflichtfach<br />

im Studienmodell „Hochfrequenztechnik und Optik“<br />

Inhalt: Grundlagen: Impuls- und Dauerstrichradare, Radargleichung,<br />

Dopplerfrequenz, Sendesignalformen sowie Detektions-<br />

und Messverfahren in Radargeräten, aktuelle Anwendungen<br />

in Mess-, Regelungs- und Automatisierungstechnik, Automotive<br />

Radar, Sekundärradartechnik für Flugsicherungsanwendungen.<br />

Betreuung: Dan Oprisan, Urs Lübbert<br />

Digital Filters (2 VL)<br />

Vorlesung in englischer Sprache, Wahlpflichtfach im Studienmodell<br />

„Digitale Übertragungstechnik“ und in den Master-<br />

Studiengängen „Information and Communication Systems“,<br />

„Microelectronics and Microsystems“<br />

Inhalt: Analyse und Entwurf rekursiver Filter, Transformationen<br />

vom s-Bereich in den z-Bereich, Analyse und Entwurf nicht rekursiver<br />

Filter, Diskussion unterschiedlicher Filterstrukturen.<br />

Betreuung: Dr.-Ing. Rainer Grünheid<br />

2.2 Seminar: Ausgewählte Themen der <strong>Nachrichtentechnik</strong><br />

Inhalt: Einübung sowie selbständige Erarbeitung technischer<br />

Sachverhalte mittels wissenschaftlicher Veröffentlichungen und<br />

deren Präsentationen im Rahmen eines Seminarvortrages.<br />

Organisation: Christian Stimming<br />

14


2.3 Labore<br />

Grundlagenpraktikum der Elektrotechnik für Maschinenbauer (Netzwerke<br />

& Wechselstrom)<br />

Betreuung: Rüdiger Wolf<br />

Grundlagenpraktikum der Elektrotechnik für Maschinenbauer und Elektrotechniker<br />

Netzwerke & Wechselstrom / Grundlegende Eigenschaften von Netzwerken<br />

Grundlagenpraktikum für Elektrotechniker II<br />

Projekt 5: Optische Datenübertragung mit Hilfe eines Laserpointers<br />

Betreuung: Dan Oprisan, Nico Tönder<br />

Hauptpraktikum für Nachrichten- und Regelungstechniker<br />

(Aktive Filter, Stochastische Prozesse, Datenübertragung im<br />

Basisband)<br />

Betreuung: Dan Oprisan, Lars Wischhof, Rüdiger Wolf<br />

15


3 Abgeschlossene Arbeiten<br />

3.1 Dissertationen<br />

Dr.-Ing.<br />

Karsten Brüninghaus<br />

Ein Beitrag zur Demodulation, Synchronisation<br />

und Kanalschätzung in OFDMbasierten<br />

Funkübertragungssystemen<br />

1. Gutachter:<br />

Professor Dr. Hermann Rohling<br />

2. Gutachter:<br />

Professor Dr.-Ing. H.-P. Kuchenbecker<br />

Mündliche Prüfung am 06.03.<strong>2003</strong><br />

an der TUHH<br />

16


3.2 Diplomarbeiten<br />

Ichen<br />

Abdelftah<br />

Ortiz<br />

Munoz<br />

Wu<br />

Hanguang<br />

Masic<br />

Sasa<br />

Chen<br />

Ting<br />

Wiencke<br />

Andreas<br />

Kauder<br />

Thorsten<br />

Pia Ranz<br />

Miguel<br />

Siri-Aree<br />

Cholticha<br />

Bui<br />

Duc Anh<br />

Simulation und Entwicklung von Sendesignalen<br />

für ein Luft-Ultraschall-System<br />

Development and Integration of a Real-Time<br />

2Mbps UMTS Channel Codec Demonstrator<br />

Comparison of Different Channel Modelling<br />

Techniques for the Simulation of Adaptive OFDM<br />

Techniques<br />

VHDL Implementierung eines Soft Output Viterbi<br />

Decoders<br />

Ranging Mechanism for OFDM-FDMA Based<br />

Radio Networks<br />

Aufbau von experimenteller Hardware zur HF-<br />

Modulation eines Wireless-LAN-Signals<br />

On the Impact of Errors in the Channel State Information<br />

in MIMO-OFDM Systems<br />

Data Association Techniques in an Automative<br />

Radar Network<br />

Design und Implementierung eines XML-<br />

Interfaces für ein Simulationstool zur digitalen<br />

Nachrichtenübertragung<br />

Dezentrale Zeitsynchronisation in hochdynamischen<br />

Ad-hoc-Netzwerken<br />

17


3.3 Studienarbeiten<br />

Reimer<br />

Marko<br />

Bolduan<br />

Mark<br />

Tubic<br />

Marinko<br />

Wattar<br />

Housam<br />

Ourak<br />

Mostafa<br />

Raheem<br />

Abdul<br />

Schwarz<br />

Daniel<br />

Zhao<br />

Jian<br />

Sowen<br />

Marc<br />

Skoda<br />

Marija<br />

Fotso Fotso<br />

Serges Herve<br />

Implementierung einer IP-Datenverarbeitung<br />

für ein FPGA-basiertes OFDM-<br />

Kommunikationssystem<br />

OFDM basierte Spacial Multiplexing MiMo<br />

Systeme<br />

VHDL Implementierung und Performance<br />

Untersuchung eines FFT/IFFT Algorithmus<br />

für ein FPGA-basiertes OFDM-Modem<br />

Entwicklung einer CAN-to-Ethernet Schnittstelle<br />

zur parallelen Datenerfassung multipler<br />

Sensoren in einem Radarnetzwerk<br />

Symbol-Synchronisation in einem 64 DAPSK<br />

Single Carrier Übertragungssystem<br />

A High Dynamic Average Current Measurement<br />

System for Bluetooth Devices<br />

Space-Time-Trellis-Codes und Empfangsantennen-Diversity<br />

in OFDM-<br />

Übertragungssystemen<br />

Analyse verschiedener Algorithmen zur Vorhersage<br />

des Verhaltens schmalbandiger Mobilfunkkanäle<br />

Mobilitätsmodelle für die System-Level-<br />

Analyse zellularer Mobilfunknetze<br />

Design and Implementation of a Medium Access<br />

Scheme for Broadcast Communication in<br />

Ad-Hoc Networks<br />

Ungleichmäßiger Fehlerschutz für Audio-<br />

Datenübertragung<br />

18


Stemick<br />

Martin<br />

Tamagni<br />

Ernest<br />

Nkepseu<br />

Simplice<br />

Niemitz<br />

Tobias<br />

Yu<br />

Zhen<br />

Süncksen<br />

Herwig<br />

Tsamo<br />

Jean Pierre<br />

Bachmann<br />

Markus<br />

Entwicklung einer Hardware zur Nachbildung<br />

frequenzselektiver Funkkanäle<br />

Performance Untersuchung von VHDL Implementierungen<br />

des „Best-State/Single-State<br />

Viterbi Algorithmus“<br />

Vergleich von Mimo Kanalmessungen mit stochastischen<br />

Modellen<br />

Implementierung und Untersuchung des Log-<br />

MAP Algorithmus für eine aufwandsreduzierte<br />

Turbo-Decodierung<br />

Design and implementation of a MAC Control<br />

Unit for a FPGA based Wireless Modem<br />

Simulation und Implementation eines parallelen<br />

Viterbi-Algorithmus<br />

Optimierung von QAM Konstellationen für<br />

ungerade Bitanzahlen in codierten OFDM-<br />

Systemen<br />

Merkmalbasierte Datenzuordnung im Falle<br />

ausgedehnter Ziele in einem Radarnetzwerk<br />

19


4 Das Dekanat für Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

Unser Dekanat bietet insgesamt 7 verschiedene Diplom-, Master- und Bachelor-<br />

Studiengänge an. In diesem Wintersemester <strong>2003</strong>/04 haben 424 Studienneuanfänger<br />

ihr Studium in Hamburg-Harburg und in unserem Dekanat begonnen und<br />

zwar in folgenden Studiengängen:<br />

Diplomstudiengänge:<br />

Elektrotechnik (164)<br />

Informatik-Ingenieurwesen (120)<br />

Bachelorstudiengang:<br />

Informationstechnologie (50)<br />

Masterstudiengänge:<br />

Information and Communication Systems (ICS) (27)<br />

Information and Media Technology (IMT) (34)<br />

Microelectronics and Microsystems (17)<br />

Electromagnetics, Optics and Microwave Engineering (12).<br />

Wir haben in diesem Jahr die Prüfungsordnungen für sämtliche Diplom- und<br />

Masterstudiengänge dekanatsübergreifend überarbeitet und verabschiedet. Eine<br />

wesentliche Änderung besteht in der Festschreibung einer klar vorgegebenen<br />

zeitlichen Limitierung der Studiendauer. Die bisher an der Technischen Universität<br />

geübte Praxis basierte ausschließlich auf dem Prinzip der Eigenverantwortlichkeit<br />

eines jeden Studierenden.<br />

Die Analyse des über viele Jahre fachlich und inhaltlich zwar erfolgreich praktizierten<br />

Studienablaufs hat allerdings ergeben, dass zu viele Studierende das Studium<br />

vorzeitig abbrechen oder eine zu lange Zeit benötigen, um ihr Studium erfolgreich<br />

abzuschließen. Insbesondere wurde das Vordiplom häufig erst viel<br />

später als mit vier Semestern vorgesehener Regelstudienzeit abgeschlossen.<br />

Diese Erfolgskontrolle wurde ohne Einflussnahme der Universität ausschließlich<br />

der Eigenverantwortlichkeit der Studierenden überlassen. Zwar wurde die Regelstudienzeit<br />

in den Prüfungsordnungen festgeschrieben, aber daraus ließen<br />

sich bei zeitlicher Überschreitung keine rechtlichen Folgen herleiten.<br />

20


Aus dieser Analyse haben die Dekane der Technischen Universität zu Hamburg-<br />

Harburg Konsequenzen gezogen und die Verantwortlichkeit der Hochschullehrerinnen<br />

und Hochschullehrer gegenüber den Studierenden noch deutlicher unterstrichen.<br />

In den Prüfungsordnungen wurde die Regelstudienzeit zwar beibehalten,<br />

aber zusätzlich wurde in die Prüfungsordnungen verbindlich aufgenommen,<br />

dass das Vordiplom spätestens nach Ablauf von 6 Semestern erfolgreich<br />

abgeschlossen sein muss. In den Masterstudiengängen muss das gesamte Studium<br />

nach spätestens 6 Semestern erfolgreich abgeschlossen sein.<br />

Für Studierende, die diesen vorgegebenen Zeitrahmen von 6 Semestern künftig<br />

nicht einhalten, ist das Studium des jeweiligen Faches beendet. Dieses Studium<br />

kann auch nicht an anderen Universitäten neu aufgenommen oder weitergeführt<br />

werden. Die Dekane übernehmen damit etwas stärker die Verantwortung für die<br />

Studierenden, geben den zeitlichen und organisatorischen Rahmen für den Studienablauf<br />

deutlicher als bisher vor und kontrollieren die Einhaltung des zeitlichen<br />

Studienablaufs.<br />

Zusätzlich soll die endgültige Entscheidung der Studierenden für ein Fach, bzw.<br />

für einen Studiengang möglichst früh getroffen werden, d.h. nach höchstens einem<br />

Studienjahr. Dieser Zeitraum ist volkswirtschaftlich vertretbar. Jeder Studienabbruch,<br />

der zeitlich über diesen Zeitraum hinausgeht, wird sich als Verlust<br />

bemerkbar machen, als individueller oder auch als volkswirtschaftlich globaler<br />

Verlust. Deshalb fordern wir in der neuen Prüfungsordnung alle Studierenden<br />

nach dem ersten Semester verbindlich auf, Klausuren in drei ausgewählten und<br />

für den jeweiligen Studiengang fest vorgegebenen Fächern zu absolvieren, um<br />

damit eine frühe individuelle Erfolgskontrolle zu bekommen und eine rechtzeitige<br />

Entscheidung für das jeweilige Fach zu erzielen. Für besondere Härtefälle<br />

wird der Prüfungsausschuss stets ein offenes Ohr haben.<br />

Die Dekane sehen in diesen Änderungen der Prüfungsordnungen ein faires Angebot<br />

an die Studierenden und reduzieren gleichzeitig etwas das Prinzip der ausschließlichen<br />

Eigenverantwortlichkeit. Studierende unterschätzen häufig die<br />

Tatsache, wie negativ zu lange Studienzeiten in den späteren Bewerbungsgesprächen<br />

in den Personalabteilungen der Industriebetriebe wirken. Wir, die Dekane<br />

der Technischen Universität Hamburg-Harburg, sind der festen Überzeugung,<br />

dass die Studierenden dieses faire Angebot begrüßen und die Änderung<br />

der Prüfungsordnung vor allem zu einer deutlichen Reduzierung der mittleren<br />

Studiendauer führen werden.<br />

21


5 Veröffentlichungen und Vorträge<br />

Bing Chen, Hermann Rohling:<br />

Gesamtoptimierung der Sicherungsschicht und der physikalischen Schicht<br />

in einem adaptiven OFDM-Funkkommunikationssystem.<br />

DFG Kolloquium „AKOM“, Hamburg, Januar <strong>2003</strong><br />

André Ebner, Hermann Rohling, Lars Wischhof, Rüdiger Halfmann, Matthias<br />

Lott:<br />

Performance of UTRA TDD ad hoc and IEEE 802.11b in Vehicular Environments.<br />

Proc. IEEE VTC'03 Spring, Jeju, Korea, April <strong>2003</strong><br />

Jianjun Ran, Rainer Grünheid, Hermann Rohling, Edgar Bolinth, Ralf<br />

Kern:<br />

Decision-directed Channel Estimation Method for OFDM systems with<br />

high velocities.<br />

Proc. IEEE VTC'03 Spring, Jeju, Korea, April <strong>2003</strong><br />

Lars Wischhof, André Ebner, Hermann Rohling, Matthias Lott, Rüdiger<br />

Halfmann:<br />

SOTIS - A Self-Organizing Traffic Information System.<br />

Proc. IEEE VTC'03 Spring, Jeju, Korea, April <strong>2003</strong><br />

Dirk Galda, Hermann Rohling, Elena Costa:<br />

On the Effects of User Mobility on the Uplink of an OFDMA System.<br />

Proc. IEEE VTC'03 Spring, Jeju, South Korea, April <strong>2003</strong><br />

Lars Wischhof, André Ebner, Hermann Rohling, Matthias Lott, Rüdiger<br />

Halfmann:<br />

Adaptive Broadcast for Travel and Traffic Information Distribution Based<br />

on Inter-Vehicle Communication.<br />

Proc. IEEE Intelligent Vehicles Symposium (IV '03), Columbus, Ohio, USA, June <strong>2003</strong><br />

Bing Chen, Hermann Rohling:<br />

Joint Layer Optimization for OFDM Based Radio Systems.<br />

COST 289, Hamburg, Juli <strong>2003</strong><br />

Hermann Rohling, Rainer Grünheid, Dirk Galda:<br />

OFDM Transmission Technique for the 4th Generation of Mobile Communication<br />

Systems,<br />

Proc. of the Int. Symposium on Telecommunications (IST) <strong>2003</strong>, Isfahan, Iran, August<br />

<strong>2003</strong><br />

22


Frank Kruse, Florian Fölster, Malte Ahrholdt, Marc-Michael Meinecke,<br />

Hermann Rohling:<br />

Object Classification with Automotive Radar<br />

Proc. International Radar Symposium IRS <strong>2003</strong>, S. 137-142 Dresden, September <strong>2003</strong><br />

Hermann Rohling<br />

25 Years Research in Range CFAR Techniques<br />

Proc. International Radar Symposium IRS <strong>2003</strong>, Dresden, S. 363-369, September <strong>2003</strong><br />

Mark Schiementz, Florian Fölster, Hermann Rohling<br />

Angle Estimation Techniques for different 24 GHz Radar Networks<br />

Proc. International Radar Symposium IRS <strong>2003</strong>, Dresden, S. 405-410, September <strong>2003</strong><br />

Dan Oprisan, Hermann Rohling<br />

Multitarget Tracking Procedures for Automotive Radar Networks<br />

Proc. International Radar Symposium IRS <strong>2003</strong>, Dresden, S. 417-423, September <strong>2003</strong><br />

Mattias Lampe, Tobias Giebel, Hermann Rohling, Wolfgang Zirwas:<br />

Signalling-Free Detection of Adaptive Modulation in OFDM Systems.<br />

Proc. PIMRC <strong>2003</strong>, Peking, China, September <strong>2003</strong><br />

Sonom Olonbayar, Hermann Rohling, Tobias Giebel, Rainer Gruenheid:<br />

Decision Directed Channel Estimation in OFDM Based Systems.<br />

Proc. 8 th International OFDM-Workshop, pp.162-166, Hamburg, September <strong>2003</strong><br />

Bing Chen, Hermann Rohling:<br />

Joint Optimization of DLC Layer and PHYsical Layer in an OFDM-based<br />

Communication System.<br />

Proc. 8 th International OFDM-Workshop, pp.249-253, Hamburg, September <strong>2003</strong><br />

Dirk Galda, Niclas Meier, Hermann Rohling, Martin Weckerle:<br />

System Concept for Self-Organized Single Frequency OFDM Network.<br />

Proc. 8 th International OFDM-Workshop, Hamburg, September <strong>2003</strong><br />

Rainer Grünheid, Bing Chen, Hermann Rohling:<br />

Joint Layer Design for an Adaptive OFDM Transmission System.<br />

Proc. IEEE VTC’03 Fall, Orlando, Florida, USA, Oktober <strong>2003</strong><br />

Wolfgang Zirwas, Mattias Lampe, Hui Li, Matthias Lott, Martin Weckerle,<br />

Egon Schulz:<br />

Radio Resource Management in Cellular Multihop Networks.<br />

Proc. MoMuC <strong>2003</strong>, München, Oktober <strong>2003</strong><br />

23


Mattias Lampe, Tobias Giebel, Hermann Rohling, Wolfgang Zirwas:<br />

PER Prediction for PHY Mode Selection in OFDM Systems.<br />

Proc. Globecom <strong>2003</strong>, San Francisco, USA, Dezember <strong>2003</strong><br />

Wilfried Enkelmann, Lars Wischhof, André Ebner, Hermann Rohling:<br />

FleetNet – Anwendungen für mobile Ad-hoc-Netzwerke.<br />

Praxis der Informationsverarbeitung und Kommunikation, Heft 4, 26. Jahrgang, Dezember<br />

<strong>2003</strong>, Seiten 197-202<br />

Hermann Rohling:<br />

OFDM Systems with Decision Directed Channel Estimation.<br />

COST 289 MCM, October <strong>2003</strong>, Kosice, Slovakia<br />

Hermann Rohling:<br />

OFDM in Self-Organized Radio Networks.<br />

DFG Jahreskolloquium der SPP 1102 und 1140, November <strong>2003</strong>, Frankfurt<br />

24


6 Unser Forschungsprogramm<br />

Das in unserem <strong>Arbeitsbereich</strong> in den vergangenen Jahren bearbeitete Forschungsprogramm<br />

hat sich in diesem Jahr mit nur leicht veränderten Schwerpunkten<br />

gut und für mich sehr zufriedenstellend weiterentwickelt. Wir haben<br />

zunächst eine wichtige Entscheidung getroffen und die Arbeiten im Forschungsgebiet<br />

Flugsicherungstechnik mit Abschluss des VDL Projektes, das wir zusammen<br />

mit Rohde & Schwarz bearbeitet haben, endgültig eingestellt. Dieses<br />

Thema, das ich 1988 von meinem Vorgänger Prof. Elsner an der TU Braunschweig<br />

übernommen hatte, haben wir 15 Jahre intensiv und erfolgreich bearbeitet.<br />

Allerdings ist in allen anderen von uns bearbeiteten Forschungsthemen<br />

eine doch wesentlich größere Dynamik zu beobachten, so dass die notwendige<br />

Entscheidung letztlich klar und eindeutig getroffen werden konnte.<br />

Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligten Forschungsprojekte<br />

sind für Universitäten wichtig und werden dementsprechend<br />

sehr intensiv begutachtet. Das Prinzip Kollegen beurteilen Kollegen hat sich seit<br />

Jahrzehnten sehr bewährt. Man ist zwar nicht immer mit dem Ergebnis der Begutachtung<br />

zufrieden, aber die Regeln werden – wenn auch zähneknirschend –<br />

akzeptiert. Zusammen mit meinem Kollegen und Freund Martin Bossert hatten<br />

wir allen Mut zusammengefasst und Anfang des Jahres einen Antrag bei der<br />

DFG auf Neueinrichtung eines Schwerpunktprogramms mit dem Titel Techniken,<br />

Algorithmen und Konzepte für zukünftige COFDM Systeme (TakeOFDM)<br />

gestellt. Wir sind sehr stolz, dass dieser Antrag bei einer Erfolgsquote von lediglich<br />

20% ausgewählt und berücksichtigt wurde. Die Forschungsarbeit wird im<br />

kommenden Jahr zusammen mit vielen Kollegen der Nachrichten- und Hochfrequenztechnik<br />

sowie der Informatik beginnen, wenn unsere individuellen Anträge<br />

genehmigt werden.<br />

Einige neue und zusätzliche Projekte sind bereits in diesem Jahr bewilligt worden<br />

und werden im kommenden Jahr beginnen. Unsere fachlichen Schwerpunkte<br />

liegen nach wie vor in den getrennten Gebieten der breitbandigen Mobilfunktechnik<br />

einerseits und in der Radartechnik, insbesondere für Anwendungen im<br />

Automobilbereich, andererseits. Für Systembetrachtungen im Anwendungsbereich<br />

der Verkehrstelematik verbinden wir diese beiden fachlichen Gebiete miteinander.<br />

Die Anwendungen in Verkehrssystemen haben für unsere Forschungsaktivitäten<br />

eine hohe Bedeutung. Leistungsfähige Sensorik (Radar, Infrarot,<br />

GPS, digitale Karte) wird dabei in Verbindung mit geeigneten Datenfunksystemen<br />

zur Steigerung der Verkehrssicherheit und für den Aufbau von Verkehrsinformationssystemen<br />

eingesetzt.<br />

Die derzeit bearbeiteten Forschungsthemen gliedern sich in fünf verschiedene<br />

fachliche Gebiete. Im folgenden erläutern wir Ihnen im einzelnen und in einer<br />

25


Übersicht unsere Forschungsarbeiten, mit denen sich das Team der wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr intensiv auseinandergesetzt<br />

hat.<br />

6.1 Vierte Generation (4G) Mobilfunktechnik<br />

Mit der OFDM-Übertragungstechnik (Orthogonal<br />

Frequency Division Multiplexing) beschäftigen wir<br />

uns im <strong>Arbeitsbereich</strong> <strong>Nachrichtentechnik</strong> bereits<br />

seit 15 Jahren. Aus diesen wissenschaftlichen<br />

Arbeiten sind einige interessante Dissertationen entstanden. Schon sehr früh haben<br />

wir mit Forschungsaktivitäten zu diesem Thema begonnen, weil wir in dieser<br />

Übertragungstechnik das größte Potential für künftige Breitbandsysteme sahen.<br />

Damals haben wir über viele Jahre erfolgreich mit dem Forschungsinstitut der<br />

Deutschen Telekom zusammengearbeitet und Systeme für die digitale terrestrische<br />

Fernsehübertragung entworfen, quantitativ untersucht und experimentell<br />

für ein Versuchssystem in Berlin aufgebaut. Die in den vergangenen Jahren zu<br />

beobachtende Entwicklung im Rundfunk- und vor allen Dingen im Kommunikationsbereich<br />

hat uns in unserer damaligen Einschätzung sehr bestätigt und uns<br />

Recht gegeben. Heute wird das fachliche Thema OFDM von vielen Wissenschaftlern<br />

als wichtiges Forschungsgebiet erkannt und aktiv bearbeitet. Der von<br />

unserem <strong>Arbeitsbereich</strong> bereits seit acht Jahren angebotene Internationale<br />

OFDM Workshop leistet als Plattform für wissenschaftliche Diskussionen einen<br />

kleinen Beitrag zum gegenseitigen Informationsaustausch und zur Weiterentwicklung<br />

dieser Technik.<br />

Die OFDM-Übertragungstechnik bildet auch die Grundlage für die von uns untersuchten<br />

Konzepte für Mobilfunksysteme der vierten Generation. Das Forschungsprojekt<br />

Joint Research Beyond 3G wurde bereits vor drei Jahren in enger<br />

Kooperation mit unseren chinesischen Partnern aufgebaut. China hat einen<br />

extrem schnell wachsenden Mobilfunkmarkt und die praktizierte zukunftsweisende<br />

Zusammenarbeit ist ein kleines in die richtige Richtung weisendes Mosaiksteinchen<br />

in diesem rasant ablaufenden Entwicklungsprozess. Ziel unserer Arbeiten<br />

ist hierbei die Realisierung hoher Datenraten (50 Mbit/s und mehr) in einer<br />

zellularen Umgebung. Dabei gehen wir von zellularen Netzen aus, deren Basisstationen<br />

in Zeit und Trägerfrequenz synchronisiert sind und den Vielfachzugriff<br />

außerordentlich flexibel, effizient und zellübergreifend gestalten können.<br />

Ein derartiges zellulares Netz, in dem die Synchronisation und die Vielfachzugriffstechnik<br />

in selbstorganisierender Form, also ohne zentrale Kontrollinstanz<br />

durchgeführt werden, ist in der Fachwelt bisher noch nicht vorgeschlagen<br />

26


worden, beinhaltet aber eine Reihe interessanter technischer Details sowie ein<br />

großes Potential für künftige Anwendungen. Dieser der vierten Generation der<br />

Mobilfunktechnik zuzurechnende neuartige Vorschlag basiert ganz wesentlich<br />

auf den speziellen technischen Eigenschaften der OFDM-Übertragungstechnik<br />

und der damit verbundenen Flexibilität.<br />

Diese Flexibilität gezielt zur Steigerung der Bandbreiteeffizienz und/oder der<br />

Dienstgüte (Quality of Service, QoS) einzusetzen ist das Ziel der sogenannten<br />

Linkadaption. Unter diesem Begriff werden mehrere bekannte Techniken zusammengefasst,<br />

die eine dynamische Anpassung einzelner oder mehrerer Parameter<br />

des Übertragungssystems (z.B. Modulationswertigkeit und Coderate) abhängig<br />

von den aktuellen Kanaleigenschaften vornehmen. Bereits vor vier Jahren<br />

haben wir zusammen mit dem Kollegen Adam Wolisz im AKOM Schwerpunktprogramm<br />

vorgeschlagen, die Optimierung der physikalischen und der<br />

DLC Schicht nicht mehr wie bisher üblich getrennt durchzuführen, sondern in<br />

einer schichtenübergreifenden Joint Optimisation zu vereinen. Dieser Vorschlag<br />

und die zugrundeliegende technische Sichtweise wurden mittlerweile von mehreren<br />

Kollegen aufgegriffen. Die Linkadaption berücksichtigt ausschließlich das<br />

statistische und zeitvariante Verhalten des Übertragungskanals. Zusätzlich weisen<br />

die Datenquellen ebenfalls ein zeitvariantes Verhalten in der geforderten Datenrate<br />

und anderer QoS Parameter auf. In der Gesamtoptimierung wird ein<br />

Scheduler auf der DLC Schicht eingesetzt, der sowohl die Statistik des Kanals<br />

als auch die Statistik der Datenquellen gleichzeitig berücksichtigt. Dies ist eine<br />

Eigenschaft, die in künftigen Systemen mit hoher Flexibilität und Adaptivität<br />

notwendig gefordert wird und erhebliche Performance-Gewinne verspricht.<br />

Hinter diesen rein technischen Details steht aber auch eine Frage der Forschungskultur,<br />

denn bisher sind die wissenschaftlichen Arbeiten zur physikalischen<br />

und DLC Schicht von unterschiedlichen Wissenschaftlern mit einer nur<br />

sehr geringen gegenseitigen Kenntnis der Forschungsarbeiten durchgeführt worden.<br />

Die ersten Ergebnisse zeigen, dass in diesem Bereich der gemeinsamen,<br />

schichtenübergreifenden (cross layer) Optimierung der beiden ersten Schichten<br />

eines Kommunikationssystems hohe Gewinne erzielbar sind. Eine wichtige<br />

Zielsetzung des neuen DFG Schwerpunktprogramms TakeOFDM liegt deshalb<br />

in der Zusammenarbeit der Kolleginnen und Kollegen, die sich mit Forschungsthemen<br />

der physikalischen und DLC Schicht befassen, um eine gemeinsame<br />

Sichtweise zu erarbeiten und damit alle Voraussetzungen für eine schichtenübergreifende<br />

Optimierung zu schaffen.<br />

Fragen der Linkadaption haben darüber hinaus auch in dem Projekt COVERAGE<br />

eine wichtige Rolle gespielt, das Mitte des Jahres mit einer überzeugenden technischen<br />

Demonstration der untersuchten Systeme und Verfahren abgeschlossen<br />

wurde. In diesem Forschungsprojekt standen Weiterentwicklungen des Hiper-<br />

27


lan/2 Systems im Vordergrund. Ausgehend von einer einzelnen Zelle wurde<br />

durch Einführung sogenannter Extension Points (EP) die Zellreichweite ganz<br />

wesentlich erweitert. Es wurden auch Techniken untersucht, wie Sendesignale<br />

innerhalb einer solchen Zelle von zwei oder mehreren Eps zum Endknoten übertragen<br />

werden sollen. Durch diese technischen Fragen entstanden interessante<br />

Parallelen zu den Techniken der Mehrantennensysteme (MIMO).<br />

Ausgehend von den im COVERAGE Projekt gesammelten Erfahrungen entstand<br />

ein weiterer Schwerpunkt unserer OFDM-Aktivitäten, der in der<br />

Kombination des Übertragungsverfahrens mit einer geeigneten<br />

Mehrantennentechnik liegt, die mit dem Stichwort MIMO-OFDM (Multiple<br />

Input Multiple Output) bezeichnet wird. Die eigentliche MIMO Technik ist<br />

bereits vor einigen Jahren sehr erfolgreich unter anderem von den Kollegen<br />

Baier und Nossek wissenschaftlich aufgegriffen und bearbeitet worden. In<br />

unserem <strong>Arbeitsbereich</strong> haben wir vor drei Jahren begonnen, das Thema<br />

MIMO-OFDM intensiv zu untersuchen. Den Rahmen hierfür bildet das von der<br />

EU geförderte Projekt Flexible Convergence of Wireless Systems<br />

and Standards<br />

(FLOWS), das im Januar 2002 mit elf Partnern aus Industrie und Universitäten<br />

als Teil des IST 5th Framework Programms gestartet wurde. Das Projekt hat<br />

sich zum Ziel gesetzt, die Konvergenz von drahtlosen Kommunikationssystemen<br />

zu erforschen, und entwickelt deshalb einen standardübergreifenden<br />

Ansatz für die Versorgung mit mobilen Kommunikationsdiensten.<br />

Die Definition und Optimierung eines Convergence Managements auf<br />

der Netzwerkschicht gehört ebenfalls zu unseren<br />

Aufgaben und<br />

Forschungsaktivitäten innerhalb dieses Projektes.<br />

Server<br />

IP<br />

IP<br />

GSM<br />

Network<br />

UMTS<br />

Network<br />

BS<br />

BS<br />

Convergence<br />

Manager<br />

GSM/GPR<br />

UMTS<br />

Flows Szenario mit Convergence Manager<br />

28<br />

MT<br />

Convergence<br />

Manager<br />

Applications


6.2 Experimentalsystem für OFDM<br />

Übertragungstechnik<br />

Die Weiterentwicklung unseres Experimentalsystems<br />

hat in diesem Jahr sehr gute Fortschritte gemacht, was<br />

dazu geführt hat, dass wir mit den Demonstrationsrechnern,<br />

diversen Versuchsaufbauten und vielerlei<br />

Messgeräten in ein geeignetes Labor umgezogen sind, in dem nun genügend<br />

Platz zur Verfügung steht, um alles Wichtige in greifbarer Nähe zu haben. Der<br />

aktuelle Entwicklungsstand kann damit auch größeren Besuchergruppen vorgeführt<br />

werden.<br />

Das System wird derzeit technisch ganz wesentlich erweitert, um damit auch<br />

Fragen in Richtung Mehrantennenkonstellation quantitativ, messtechnisch und<br />

experimentell untersuchen zu können. Auch auf Seiten der Software hat sich<br />

einiges getan, so dass jetzt ein leistungsfähiges Monitoring- und Konfigurationstool<br />

bei der Weiterentwicklung unterstützend zur Verfügung steht.<br />

Das Experimentalsystem wird in unterschiedlichen Forschungsprojekten mit jeweils<br />

leichten Hardwaremodifikationen eingesetzt und hat auch eine wichtige<br />

Relevanz zur Lehre, da FPGA basierte Systeme ein besonderes Interesse bei den<br />

Studierenden für deren Studien- und Diplomarbeiten hervorrufen.<br />

OFDM-Demonstrator: Experimentalaufbau in neuer Umgebung<br />

29


6.3 Selbstorganisierende Datenfunknetze<br />

Die in unserem <strong>Arbeitsbereich</strong> als selbstorganisierende<br />

Datenfunknetze beschriebene Forschungsrichtung betrachtet<br />

ein Datenfunknetz, in dem keine Infrastruktur in<br />

Form von Basisstationen erforderlich ist. Insbesondere<br />

untersuchen wir einige praktische Anwendungen im Bereich der Fahrzeug-zu-<br />

Fahrzeug (car-2-car) Kommunikation. In diesem Kontext ist auch der Workshop<br />

on Intelligent Transportation (WIT 2004) zu sehen, den wir im Frühjahr des<br />

Jahres 2004 erstmalig in Hamburg organisieren werden.<br />

In der Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation haben wir uns auf eine spezielle<br />

Anwendung konzentriert, die als Self-Organising Traffic Information System<br />

(SOTIS) bezeichnet wird. Konventionelle, heute im Einsatz befindliche Verkehrsinformationssysteme<br />

basieren auf einer umfangreichen entlang der Straßenführung<br />

installierten Infrastruktur. Hierbei liefern jeweils fest installierte<br />

Sensoren, die in der Fahrbahn eingelassen oder an Brücken bzw. Schildern befestigt<br />

sind, Messdaten an eine zentrale weit entfernte Meldestelle, in der eine<br />

Analyse der Verkehrssituation durchgeführt wird. Konventionelle Systeme liefern<br />

deshalb nur in den Gebieten, d. h. auf Autobahnen, aber nicht in Städten<br />

Verkehrsinformationen, in denen eine Infrastruktur aufgebaut wurde. Das Ergebnis<br />

der Auswertung kann dann entweder aktiv durch den Fahrer über ein öffentliches<br />

zellulares Mobilfunknetz gegen eine Gebühr abgefragt werden, oder<br />

die Stauinformationen werden mit Hilfe von Rundfunksystemen an alle Verkehrsteilnehmer<br />

- allerdings in entsprechend zeitverzögerter Form - übermittelt.<br />

Mit dem SOTIS-System verfolgen wir dagegen einen alternativen Ansatz, mit<br />

einem kostenfreien Service unter Beibehaltung der ursprünglichen Zielsetzung,<br />

ein Informationssystem mit aktuellen und verzögerungsfreien Verkehrsdaten<br />

aufzubauen. Hierbei wird die Möglichkeit der car-to-car-Kommunikation genutzt,<br />

um Informationen direkt zwischen Fahrzeugen auf sicherem und schnellem<br />

Weg auszutauschen, ohne auf den zeit- und kostenaufwendigen Umweg über<br />

eine Verkehrszentrale angewiesen zu sein. Die gesamte Funktionalität der<br />

Verkehrszentrale wird im SOTIS System dezentral in jedem einzelnen Fahrzeug<br />

durchgeführt.<br />

Jedes mit SOTIS ausgestattete Fahrzeug fungiert hierbei als Verkehrssensor,<br />

indem es kontinuierlich Informationen über die eigene lokale Umgebung sammelt.<br />

Neben eigener Position und Geschwindigkeit, die über ein eingebautes<br />

Navigationssystem leicht bestimmt werden können, liefern im Fahrzeug integrierte<br />

Sensoren (z.B. Crash- oder Traktionssensoren) zusätzliche wichtige Informationen<br />

über das Verkehrsgeschehen am aktuellen Standort.<br />

30


8 A H� A D HI �<br />

� A � JH= �A<br />

6 1 +<br />

4 = @ E� I J= JE� � 4 , 5 �<br />

� � > E�BK � � > = I EI I J= JE� �<br />

� �* � / 5 � � @ A H 7 � 6 5<br />

5 A � I � H 5 A � I � H 5 A � I � H<br />

= � � � L A � J E� � A ��A I � � A � J H = �EI EA H J A I 8 A H � A D H I E� B � H � = J E� � I I O I J A �<br />

5 � 6 15 . = D H� A K C<br />

� EJ 5 A � I � H<br />

5 � 6 15 . = D H� A K C<br />

� EJ 5 A � I � H<br />

> 5 A �> I J � H C = � EI EA H A � @ A � @ A � A � J H = �A 8 A H > H A EJ K � C K � @ ) � = �O I A<br />

Die durch das einzelne Fahrzeug gewonnenen Daten werden nach einer individuellen<br />

und autonomen Situationsanalyse periodisch an alle Fahrzeuge innerhalb<br />

der Funkreichweite, also in der näheren Umgebung verteilt. Bereits durch den<br />

Empfang dieser Daten werden Fahrzeuge über die aktuelle lokale Verkehrssituation<br />

informiert. Durchschnittsgeschwindigkeit und Fahrzeit für das jeweilige<br />

Straßensegment können somit berechnet und für eine dynamische<br />

Routennavigation verwendet werden.<br />

Um zusätzlich auch über die Verkehrslage in einer größeren Entfernung informiert<br />

zu werden, wird bei SOTIS eine selbstorganisierende Informationsverbreitung<br />

eingesetzt. Ziel dabei ist es, Verkehrsinformationen weit über die sehr begrenzte<br />

Funkreichweite eines einzelnen Fahrzeugs hinaus auszudehnen. Hierzu<br />

werden die von umliegenden Fahrzeugen empfangenen SOTIS-Datenpakete in<br />

eine eigene Wissensbasis integriert, analysiert und über Straßensegmente zusammengefasst.<br />

Diese Wissensbasis spiegelt somit die aktuelle Verkehrslage aus<br />

der Sicht des jeweiligen Fahrzeugs wider, die dem Fahrer oder der Fahrerin in<br />

geeigneter Form über ein Mensch-Maschine-Interface dargestellt werden kann,<br />

siehe folgendes Bild.<br />

Dieses System kann auch in Notfällen eingesetzt werden, indem sogenannte<br />

Emergency Datenpakete verschickt werden, die automatisch in einer Unfallsituation<br />

(z.B. beim Auslösen eines Airbags) ausgelöst werden. Der nachfolgende<br />

und der entgegenkommende Verkehr kann dadurch rechtzeitig informiert und<br />

gewarnt werden. An dieser Stelle gibt es eine wichtige Verbindung für sicherheitsrelevante<br />

Anwendungen mit unseren Forschungsaktivitäten im Bereich Automotive<br />

Radar.<br />

31


Darstellung der SOTIS-Wissensbasis für den Fahrer<br />

Die Vorteile dieses einfachen SOTIS Systems sind mannigfaltig: Es wird keine<br />

kostenintensive Infrastruktur zur Datenerfassung und -übertragung benötigt, es<br />

ist nicht auf das Vorhandensein von Sensoren an Straßenabschnitten angewiesen<br />

und daher überall (auf Autobahnen und innerhalb von Städten) verfügbar. Zudem<br />

fällt die Verzögerung, mit der die Verkehrsdaten empfangen werden, monoton<br />

mit der Entfernung. Für die nahe Umgebung können daher sogar Notfallwarnungen<br />

innerhalb von Sekundenbruchteilen übermittelt werden, für weit entfernte<br />

Straßenbereiche hingegen ist eine Verzögerung im Minutenbereich durchaus<br />

akzeptierbar. Da das Fahrzeug nicht auf eine kontinuierliche Funkverbindung<br />

angewiesen ist und in Zeiten ohne Funkkontakt die Daten einfach an Bord<br />

(beispielsweise von Fahrzeugen der Gegenfahrbahn) speichert und damit weitertransportiert,<br />

ist das System auch schon bei sehr geringen Ausstattungsgraden<br />

(ab ca. 1%) funktionsfähig und einsetzbar. So wurde beispielsweise im Rahmen<br />

umfangreicher Simulationen gezeigt, dass in typischen Autobahnszenarien bei<br />

einer Ausstattung von etwa 1% der Fahrzeuge Verkehrsinformationen über eine<br />

50 km entfernte Position im Mittel mit nur wenigen Minuten Verzögerung eintreffen,<br />

wenn eine Sendereichweite von etwa 1 km angenommen wird.<br />

Zudem wurde im <strong>Arbeitsbereich</strong> <strong>Nachrichtentechnik</strong> ein Demonstrationssystem<br />

entwickelt, welches die SOTIS Idee basierend auf kommerziell verfügbaren<br />

Standardkomponenten (GPS Empfänger, WLAN und digitale Straßenkarte) anschaulich<br />

verdeutlicht. Dieses System wurde außerdem im Rahmen des Fleet-<br />

Net-Projektes in einen von der Firma DaimlerChrysler aus insgesamt 6 Fahrzeugen<br />

aufgebauten Demonstrator für die Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation<br />

integriert. Diese Forschungsarbeiten werden wir im kommenden Jahr mit noch<br />

höherer Intensität und größerem Personaleinsatz fortführen.<br />

32


6.4 Automotive Radar<br />

Die Radartechnik für Automobilanwendungen gehört<br />

mit zu den Schwerpunkten unserer Forschung. Sämtliche<br />

Automobilhersteller bearbeiten dieses Gebiet seit einigen<br />

Jahren sehr intensiv. In einem von der EU finanzierten<br />

Forschungsprojekt bauen wir derzeit ein Radarnetz mit einzelnen sogenannten<br />

Nahbereichssensoren auf, die ihre Signale im 77 GHz Bereich senden. Das ist<br />

deshalb eine Besonderheit, weil heute verfügbare Nahbereichsradarsensoren<br />

ausschließlich im 24 GHz Bereich verfügbar sind. Die Sensoren werden zur Zeit<br />

in unser Experimentalauto und in die Testfahrzeuge weiterer Projektpartner integriert,<br />

um die Leistungsfähigkeit der Sensoren in unterschiedlichen Anwendungssituationen<br />

testen zu können. Zusätzlich müssen die Algorithmen im Sensor<br />

und im Radarnetz angepasst und optimiert werden. Für das RadarNet Projekt<br />

ist das eine ganz spannende Phase, weil jetzt nachgewiesen werden kann und<br />

muss, ob die ursprünglichen Systemideen tragfähig sind.<br />

Wir haben in den vergangenen 10 Jahren sehr umfangreiche Erfahrungen im<br />

Umgang mit 24 GHz Radarsensoren sammeln können, die ein pulsförmiges<br />

Sendesignal mit einer Pulsbreite von 400 ps (3 GHz Bandbreite) senden. In diesem<br />

Fall sind jeweils 4 Sensoren hinter der vorderen Stoßstange angeordnet. Alternativ<br />

haben wir für dieselben Anwendungen die von der s.m.s GmbH entwickelten<br />

entfernungs- und winkelmessenden UMRR Sensoren, von denen jeweils<br />

nur 2 hinter der vorderen Stoßstange angebracht sind, vergleichend eingesetzt.<br />

Diese Sensoren verwenden ein lineares FMCW Sendesignal mit einer Bandbreite<br />

von lediglich 200 MHz. Wir sind deshalb sehr an einem Vergleich mit den<br />

jetzt installierten RadarNet Sensoren im 77 GHz Bereich interessiert.<br />

Testfahrzeug mit 4 RadarNet Sensoren im 77 GHz Bereich<br />

33


Die klassische Aufgabe der Radarsensoren besteht darin, sämtliche im Beobachtungsbereich<br />

befindlichen Objekte zu detektieren und deren Entfernung, Relativgeschwindigkeit<br />

und Azimutwinkel möglichst genau zu vermessen. Es ist ein<br />

lang gehegter Wunsch der Radaringenieure, über diese Objektkenntnis hinaus<br />

auch eine Zielklassifikation zu bekommen. Ein Ziel, das bisher in der Radarwelt<br />

mit nur bescheidenem Erfolg erreicht wurde.<br />

Wir haben uns trotzdem in diesem Jahr diese neue technische Herausforderung<br />

vorgenommen und uns das Ziel gesetzt, mit einem einzelnen Radarsensor oder<br />

einer Sensorgruppe neben der Zieldetektion zusätzlich eine Zielklassifikation<br />

durchzuführen. An dieser Frage ist die Automobilindustrie brennend interessiert,<br />

denn sie wird bereits seit Jahren von der Europäischen Kommission aufgefordert,<br />

noch mehr für den Fußgängerschutz zu tun. Wenn diese Aufgabe mit einem<br />

Radarsensor zufriedenstellend gelöst werden könnte, dann würde die Frage nach<br />

leistungsfähigen Verfahren zur Erkennung von Fußgängern eine völlig neue<br />

Richtung annehmen.<br />

Diese Untersuchungen der Zielklassifikation haben wir mit einer Pulsradar Sensorgruppe<br />

und zusätzlich mit einem Einzelsensor von s.m.s GmbH getrennt<br />

durchgeführt. Von den extrem guten Ergebnissen waren wir selber sehr überrascht.<br />

Das Klassifikationssystem wurde bereits mehrfach im normalen Betrieb<br />

mit realistischer Umgebungssituation praktisch vorgeführt. Wir sind heute fest<br />

überzeugt, dass diese Zielklassifikation in künftige Radarsysteme für Automobilanwendungen<br />

zur Ausweitung der Funktionalität integriert werden kann. Zur<br />

Integration dieser zusätzlichen Funktionalität ist vor allem keine Hardwareänderung<br />

im Radarsensor erforderlich, sondern die Klassifikationsalgorithmen können<br />

durchaus zusätzlich auf einem im Sensor integrierten DSP durchgeführt<br />

werden. Ein extrem preiswerter aber leistungsfähiger Lösungsvorschlag.<br />

Mit dem Sensorsystem konnten Fußgänger, Fahrzeuge und ortsfeste Objekte<br />

auch in Mehrzielsituationen deutlich voneinander unterschieden werden. Dazu<br />

wird ausschließlich das Empfangssignal detailliert analysiert und durch geeignete<br />

Merkmale beschrieben. Das folgende Bild zeigt eine Szene mit 3 Objekten,<br />

die zunächst vom Radar eindeutig detektiert, deutlich voneinander in Entfernungsrichtung<br />

getrennt und anschließend richtig klassifiziert wurden.<br />

34


Klassifikationsergebnis in einem Mehrzielversuchsaufbau<br />

Weitere Arbeitsschwerpunkte der Radararbeitsgruppe liegen in Verfahren zur<br />

Zielverfolgung (Tracking). In diesem Teil der Signalverarbeitung werden die<br />

aktuell detektierten Ziele zu denen in den vorausgegangenen Messzyklen entdeckten<br />

Objekte zugeordnet. Diese Zuordnung der Ziele zu den sogenannten<br />

Tracks stellt eine technische Herausforderung dar. Im normalen Straßenverkehr<br />

hat man es im Gegensatz zum traditionellen Anwendungsgebiet der Flugsicherung<br />

nicht mit Punktzielen sondern mit ausgedehnten Objekten zu tun. Diese<br />

Situation erfordert eine Erweiterung der traditionellen Datenzuordnungs- und<br />

Tracking-Algorithmen. Die jeweils entwickelten Algorithmen werden in unserem<br />

<strong>Arbeitsbereich</strong> mit verschiedener Sensorik und unterschiedlichen Radarnetzwerken<br />

an unserem Testfahrzeug getestet und anhand der realen Messsituation<br />

im Straßenverkehr optimiert. Das folgende Bild zeigt eine Verkehrssituation<br />

mit einem links abbiegenden vom Radar beobachteten Fahrzeug. Im Radarbild<br />

ist rechts ein Ampelpfosten zu sehen, der vom Kamerabild nicht mehr erfasst<br />

wurde.<br />

(a) (b)<br />

Reale Messsituation im Straßenverkehr (a) und die zugehörigen am<br />

Trackerausgang beobachteten Zielpositionen (b)<br />

35<br />

20 m<br />

18 m<br />

16 m<br />

14 m<br />

12 m<br />

10 m<br />

8m<br />

6m<br />

4m<br />

2m


6.5 Zerstörungsfreie Materialprüfung<br />

mit Ultraschall<br />

Zerstörungsfreie Materialprüfung ist ein insbesondere<br />

im Flugzeugbau wichtiges Thema. Höhen- und Seitenleitwerke,<br />

Landeklappen, Spoiler und Ruder werden heute bereits bei vielen<br />

Airbus-Flugzeugen aus Kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) gefertigt.<br />

Künftig wird möglicherweise der gesamte Flugzeugrumpf aus CFK Materialien<br />

hergestellt. Die systematische Überprüfung dieser Materialen mit hochleistungsfähigen<br />

Ultraschallsensoren ist eine technische Herausforderung, der wir<br />

uns im Rahmen eines vom BMBF geförderten Forschungsprojektes bereits seit 3<br />

Jahren mit sehr großem Erfolg stellen.<br />

Ultraschall-Prüfsystem mit Manipulator<br />

Wir führen die Untersuchungen zur Klassifikation der Sensorsignale anhand von<br />

im Hause Airbus gewonnenen Messdaten durch. Zusätzlich messen wir mit unserem<br />

institutseigenen Ultraschallsystem. Diese Ultraschallmessungen werden<br />

automatisch ausgewertet. Dabei werden zunächst alle relevanten Echos erkannt<br />

und danach klassifiziert. Hierdurch wird nicht nur der erforderliche Zeitaufwand<br />

gegenüber der Bewertung durch einen menschlichen Prüfer erheblich reduziert,<br />

sondern auch ein reproduzierbares und zuverlässiges Ergebnis erzielt.<br />

Eine weitere Herausforderung liegt in der Ultraschallprüfung, in der das Koppelmittel<br />

nicht wie üblich Wasser, sondern Luft ist. Dadurch wird die Prüfung<br />

von luftgefüllten Materialen ermöglicht. Eine solche Messung könnte beispielsweise<br />

bei Schäumen oder Wabenkernverbundwerkstoffen praktisch eingesetzt<br />

werden. Wir arbeiten an der Entwicklung spezieller Sendesignale, mit denen es<br />

möglich ist, die starke Dämpfung beim Schallübergang in Luft zu überwinden.<br />

36


Im Jahr <strong>2003</strong> wurden erstmals die Signale und Verarbeitungsalgorithmen zusammen<br />

mit unseren Projektpartnern praktisch getestet und untersucht. Dabei<br />

haben wir insbesondere für Bauteile aus CFK mit größeren Materialstärken sehr<br />

erfolgreiche Ergebnisse erzielt.<br />

Luft-Ultraschall-Prüfsystem (Projektpartner DLR)<br />

37


7 DFG-Kolloquium in Hamburg-Harburg, 30./31. Januar <strong>2003</strong><br />

Am 30. und 31. Januar <strong>2003</strong> fand an der TU Hamburg-Harburg das jährliche<br />

Kolloquium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Mobilkommunikation<br />

statt, das diesmal von unserem <strong>Arbeitsbereich</strong> <strong>Nachrichtentechnik</strong> organisiert<br />

wurde. Dr. Wefelmeier begrüßte die insgesamt mehr als 80 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer im Namen der DFG. Es trafen sich Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler aus ganz Deutschland, um im Rahmen des DFG Schwerpunktprogramms<br />

„Adaptivität in heterogenen Kommunikationsnetzen mit drahtlosem<br />

Zugang“ (AKOM), das von Herrn Professor Eberspächer als Sprecher<br />

geleitet wird, über den aktuellen Stand ihrer Forschungsarbeiten zu berichten.<br />

Wir hatten insgesamt 39 Vortagsanmeldungen mit sehr interessanten Inhalten<br />

eingereicht bekommen. In den Vorträgen wurde eine Vielzahl von Fachthemen<br />

präsentiert, so z.B. Aspekte der räumlich-zeitlichen Signalverarbeitung, Systemoptimierung,<br />

der Ad-hoc-Netzwerke, Koexistenzfragen und einer schichtenübergreifenden<br />

Optimierung.<br />

Nicht nur während der Sitzungen, sondern auch in den Pausen ergab sich für die<br />

Teilnehmer vielfach Gelegenheit zu einem intensiven fachlichen Gedanken- und<br />

Informationsaustausch. Dies galt in besonderer Weise auch für die Abendveranstaltung<br />

in der Mensa, bei der das Mensateam für das leibliche Wohl der Gäste<br />

sorgte. Als Fazit kann also von einem für alle Teilnehmer interessanten und informativen<br />

Kolloquium in Hamburg-Harburg gesprochen werden.<br />

Gruppenbild mit Dame: Die Teilnehmer des DFG-Kolloquiums<br />

38<br />

Dr. Rainer Grünheid


8 MINT Zirkel<br />

Im Rahmen der umfangreichen TUHH-Aktivitäten, naturwissenschaftlich interessierte<br />

Schülerinnen und Schüler für ein Studium an einer Technischen Universität<br />

zu begeistern, wurde der MINT Zirkel ins Leben gerufen. Der MINT<br />

Zirkel oder auch „Schülerzirkel Mathematik und Naturwissenschaft in der<br />

Technik" richtet sich an Schüler ab Jahrgangsstufe 6, die "eine besondere Eignung<br />

für und ein besonderes Interesse an" Kursen dieser Fachrichtung haben. In<br />

diesem Jahr werden nun schon zum zweiten Mal verschiedene Kurse mit Themen<br />

aus Physik, Chemie und Mathematik angeboten.<br />

In diesem Jahr wird auch von unserem <strong>Arbeitsbereich</strong> <strong>Nachrichtentechnik</strong> ein<br />

Kurs angeboten, der sich an die Jahrgangsstufen 11 bis 13 richtet und den Titel<br />

„Einführung in den analogen und digitalen Hardware-Entwurf" trägt. Der Kurs<br />

wird von den Schülern freiwillig und in ihrer Freizeit besucht und ist mit 15<br />

Schülern recht gut besetzt. In den nächsten 7 Monaten (Oktober <strong>2003</strong> bis Mai<br />

2004) möchten wir den teilnehmenden Schülern einige Hardware-<br />

Entwurfsprozesse für analoge und digitale Schaltungen anhand interessanter<br />

Beispiele erläutern.<br />

Im Mittelpunkt des analogen Schaltungsentwurfs steht der Operationsverstärker,<br />

den die Schüler erst einmal theoretisch und simulativ verstehen sollen. Im praktischen<br />

Teil kann dann jeder Teilnehmer seine eigenen Ideen und Entwürfe zuerst<br />

auf Lochrasterplatine testen, um sich später, mit Hilfe von Eagle, seine eigene<br />

„richtige" Platine anfertigen zu lassen. Abschließend ist eine kleine Vorführung<br />

sämtlicher Ergebnisse im <strong>Arbeitsbereich</strong> geplant.<br />

Im zweiten Kursteil stehen digitalen Schaltungen im Vordergrund. Hier werden<br />

die Schüler einen FPGA und die Hardwarebeschreibungssprache VHDL kennen<br />

lernen. Auch in diesem Fall wird es zuerst einen kleinen theoretischen Teil geben,<br />

in dem die wichtigsten Grundlagen des logischen Entwurfs vorgestellt werden.<br />

Anschließend können sich die Schüler dann mit Hilfe eines FPGA Experimentierboards<br />

und einiger Add-On-Boards mit VHDL vertraut machen, um<br />

dann im restlichen Teil des Kurses den eigenen Ideen freien Lauf lassen zu können.<br />

39


Die Schülerinnen und Schüler sind mit Begeisterung bei der Sache. Im Moment<br />

befindet sich der Kurs in der Anfangsphase, sodass über Erfolge und Ergebnisse<br />

im nächsten Jahresbericht ausführlich berichtet werden kann.<br />

Höchste Konzentration ist bei allen Teilnehmern zu spüren<br />

9 Schülerpraktikum<br />

Nico Tönder<br />

Der <strong>Arbeitsbereich</strong> <strong>Nachrichtentechnik</strong> hat sich auch in diesem Jahr im Bereich<br />

der Schulkontakte engagiert. Dabei wird das Ziel verfolgt, Schülerinnen und<br />

Schülern möglichst frühzeitig einen Einblick in die Universität zu geben und sie<br />

bei entsprechender Eignung zu einem technischen Studiengang zu ermuntern<br />

und zu motivieren. Insgesamt vier <strong>Arbeitsbereich</strong>e der TUHH haben sich an dieser<br />

Aktion beteiligt und ein einwöchiges Schülerpraktikum organisiert. Das Angebot<br />

unseres <strong>Arbeitsbereich</strong>es trug den Titel „Aufbau eines Signalgenerators".<br />

Nachdem jeweils ein Tag für Vor- und Nachbereitung an der Schule durch den<br />

jeweiligen Lehrer durchgeführt wurde, blieb den teilnehmenden Schülern ein 3tägiger<br />

Aufenthalt in unserem <strong>Arbeitsbereich</strong>. In diesem Jahr gehörte der Physik-Leistungskurs<br />

des allgemeinen Gymnasiums in Lüneburg mit dem Physik-<br />

40


lehrer Herrn Reinecke und seinen 7 Schülerinnen und Schülern zu unseren Gästen.<br />

Die Aufgabe der Schüler<br />

war es, einen Signalgenerator-<br />

Chip so zu beschalten, dass<br />

alle möglichen Ausgangssignale<br />

(Sinus, Dreieck, Rechteck,<br />

Puls und Sägezahn) im<br />

kompletten Frequenzbereich<br />

von 0 bis 20MHz flexibel und<br />

komfortabel erzeugt werden<br />

konnten. Die Ausgangssignale<br />

und einige wichtige Kenngrößen<br />

aus dem Datenblatt wurden<br />

direkt am Oszilloskop<br />

überprüft. Hierbei sollte das<br />

Verstehen von Datenblättern,<br />

das Interpretieren von Schalt-<br />

Die meisten Schüler löteten zum ersten Mal<br />

bildern, der Aufbau analoger Schaltungen sowie die Benutzung und Handhabung<br />

eines Oszilloskops erlernt werden.<br />

Ein ganz zentraler Teil des Praktikums war das Löten, was für die meisten Schüler<br />

eine neue Erfahrung war, aber zum unverzichtbaren Handwerk des Elektrotechnikers<br />

gehört. Aus den Reaktionen der Schüler konnte man jedoch sehen,<br />

dass sie dabei sehr viel Spaß hatten. Zum Schluss konnte auch jeder stolz seinen<br />

eigenen, funktionstüchtigen Signalgenerator präsentieren und mit nach Hause<br />

nehmen.<br />

Zusätzlich zu den fachlichen Inhalten des Praktikums sahen wir es aber auch als<br />

unsere Aufgabe an, den Schülern soviel wie möglich über das universitäre Leben<br />

im allgemeinen und über unseren <strong>Arbeitsbereich</strong> im speziellen zu zeigen. So<br />

bekamen sie die Gelegenheit die wichtigsten Bereiche der TUHH für Kopf,<br />

Bauch und Beine (Bibliothek, Mensa und Kraftraum) zu besichtigen, wurden<br />

aber auch über aktuelle Statistiken und Studiengänge informiert. Unser <strong>Arbeitsbereich</strong><br />

<strong>Nachrichtentechnik</strong> präsentierte sich mit einer Einführung in die Radartechnik<br />

und mit einer Demonstration des Versuchsfahrzeugs, in das die neuesten<br />

Sensoren gerade integriert waren. Zusätzlich gab es eine Einführung in die<br />

<strong>Nachrichtentechnik</strong> inklusive einer praktischen Vorführung des OFDM-<br />

Demonstrators.<br />

41


Schülerpraktikum <strong>2003</strong>: Funktioniert die Schaltung?<br />

Die Schülerinnen und Schüler haben sicherlich viel in dem Praktikum gelernt<br />

und vielfältige Eindrücke über die Universität insgesamt und über unseren <strong>Arbeitsbereich</strong><br />

mitgenommen. Auch für uns sind die Schulkontakte sehr wichtig<br />

und geben den betreuenden wissenschaftlichen Mitarbeitern zusätzliche Impulse<br />

für die Organisation des Praktikums.<br />

42<br />

Nico Tönder


10 Tag der offenen Tür<br />

Seit mehr als einem Jahrzehnt engagiert sich die Technische Universität zu<br />

Hamburg-Harburg (TUHH) durch mehrere Aktionen, das allgemeine Interesse<br />

von Schülerinnen und Schülern an naturwissenschaftlichen und technischen Fächern<br />

zu wecken und Schulen bei der Verbesserung der Ausbildung zu unterstützen.<br />

Hierzu dient auch der jährlich im<br />

Mai stattfindende Tag der offenen Tür, in<br />

diesem Jahr auch mit Beteiligung unseres<br />

<strong>Arbeitsbereich</strong>es. Der Tag der offenen Tür<br />

richtet sich an Schüler aller<br />

Jahrgangsstufen, wobei wir uns auf die<br />

Oberstufe konzentriert haben. So bekamen<br />

wir dann durchweg Schüler der 13.<br />

Jahrgangsstufe zugeteilt.<br />

Um unseren <strong>Arbeitsbereich</strong> gebührend<br />

darzustellen, waren 20 Minuten natürlich Vorführung des OFDM-Demonstrators<br />

eine viel zu knapp bemessene Zeit. Demnach<br />

musste alles schnell gehen: die Gruppen wurden bereits in der sogenannten<br />

„Badewanne“ unseres Institutsgebäudes begrüßt, danach in zwei Gruppen aufgeteilt<br />

und zum entsprechenden "Showcase" gebracht. Eine Gruppe stolperte in<br />

den Keller, der Theorie und Praxis unseres OFDM-Demonstrators entgegen. Die<br />

andere Gruppe durfte das frisch gewaschene, im Sonnenschein glänzende Radar-<br />

Versuchsfahrzeug bestaunen und Grundlagen der Radartechnik sowie der Zielklassifikation<br />

kennen lernen. Nach 10 Minuten Erläuterungen gab es dann den<br />

fliegenden Wechsel zwischen den beiden Gruppen. Da wir allerdings die letzte<br />

Station in der Besichtigungskette waren, konnten wir die Gruppen sehr viel länger<br />

als geplant bei uns behalten, auf jeden Fall lange genug, um ihnen unsere<br />

spannenden Forschungsgebiete und -ergebnisse zu zeigen.<br />

Starkes Interesse an unserem Versuchsfahrzeug<br />

43<br />

Es war deutlich zu spüren, dass<br />

wir bei unseren Gästen das<br />

Interesse an nachrichtentechnischen<br />

Themen geweckt haben.<br />

Die investierten Anstrengungen<br />

wurden dann auch mit durchweg<br />

positiver Resonanz belohnt.<br />

Nico Tönder


11 Get Together: Tischtennis-Meisterschaft<br />

Dass wir auf wissenschaftlichem Gebiet tagtäglich Höchstleistungen erbringen,<br />

daran zweifelt wohl niemand, aber dass wir im Sport die restliche TU weit hinter<br />

uns lassen, das sorgte doch für einiges Erstaunen. Rainer Grünheid und Sonom<br />

Olonbayar stellten sich der Herausforderung, einer hoch- bis übermotivierten<br />

(einige erschienen sogar im Sportzeug...!) Konkurrenz am grünen Tisch zu trotzen.<br />

In einem zur Sportarena umgebauten Hörsaal schwirrten sodann weiße Geschosse<br />

durch die Luft, und in fairem Kampf wurde der TU-Meister ermittelt.<br />

Leider wurden unsere Turnier-Helden zu schnell zahlenmäßig halbiert, wodurch<br />

sich allerdings die Zahl der Zuschauer nahezu verdoppelte.<br />

Dr. Rainer Grünheid, unser Oberingenieur, beim Tischtennis Turnier<br />

Ein gekonnter Ballwechsel folgte dem nächsten - dann war das große Finale da:<br />

der bis dahin ungeschlagene Rainer Grünheid stand dem kämpferischsten aller<br />

Gegner gegenüber! Das Finale war eines großen Turniers würdig und es hatte<br />

lange keinen Sieger verdient. Doch im sechsten und letzten Satz setzte sich Rainer<br />

als der ballsicherere und konzentriertere Spieler durch und durfte zu Recht<br />

die Siegerurkunde und den CDH-Gutschein nach Hause tragen.<br />

44<br />

Nico Tönder


12 Veranstaltete Konferenzen<br />

Unser <strong>Arbeitsbereich</strong> hat auch in diesem Jahr zwei internationale Konferenzen<br />

vorbereitet und organisiert. Es ist eine umfangreiche organisatorische Erfahrung<br />

erforderlich, um sämtliche Details im Auge zu behalten und passend zu optimieren.<br />

12.1 Internationaler OFDM Workshop (InOWo <strong>2003</strong>) in Hamburg<br />

Nunmehr zum 8. Mal in Folge fand vom 24.-25. September dieses Jahres der<br />

1995 von Prof. Rohling seinerzeit als „OFDM Fachgespräch“ ins Leben gerufene<br />

Internationale OFDM Workshop (InOWo <strong>2003</strong>) statt. Einer guten Tradition<br />

folgend wurde als Veranstaltungsort das Hotel Hafen Hamburg gewählt, dessen<br />

Tagungssaal „Elbkuppel“ dem Besucher mit einer grandiosen Aussicht einen<br />

authentischen und lebendigen Eindruck von der Hafenstadt Hamburg vermittelt.<br />

InOWo ´03: Eindrücke vom Hamburger Hafen<br />

Dem Ruf nach Hamburg folgten 130 Forscherinnen und Forscher aus insgesamt<br />

25 Nationen. Mit ihren 60 hochwertigen fachlichen Beiträgen, welche aus einer<br />

großen Menge von Zusendungen ausgewählt worden waren, trugen sie maßgeblich<br />

zum Erfolg der Veranstaltung bei. In zwei parallelen Sitzungen wurden alle<br />

Aspekte der gegenwärtigen Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der OFDM<br />

Übertragungstechnik erörtert.<br />

45


Interessant war es festzustellen, dass sich die Vortragenden zu nahezu gleichen<br />

Teilen aus Forschungseinrichtungen und aus der Industrie zusammensetzten.<br />

Dies kann als deutliches Zeichen dafür gewertet werden, dass der OFDM-<br />

Übertragungstechnik für zukünftige High-Tech-Systeme auf breiter Front eine<br />

hohe praktische Relevanz zugemessen wird. Neben vielen interessanten Arbeiten<br />

mit informationstheoretischem Ansatz wurden bereits Ergebnisse aus ersten<br />

Systemrealisierungen präsentiert. Als Beispiel hierfür sei die Umsetzung des<br />

japanischen Standards ISDB-T für den mobilen Fernsehbildempfang genannt.<br />

InOWo ´03: Das aufmerksame Auditorium folgt den Ausführungen des Vortragenden.<br />

Zwischen den Vorträgen konnten sich die Teilnehmer bei zwei kommerziellen<br />

Ausstellern über die neusten Trends in Sachen HF-Messtechnik informieren.<br />

Der <strong>Arbeitsbereich</strong> <strong>Nachrichtentechnik</strong> war ebenfalls mit einem Stand vertreten,<br />

auf dem Peter Haase das ursprünglich von ihm und anderen Kolleginnen und<br />

Kollegen entwickelte Simulationstool (http://simthetic.sourceforge.net) „Simthetic“<br />

vorstellte. Das Programm ist ab sofort als Open Source frei verfügbar und<br />

eignet sich aufgrund der bereits vorhandenen Modellbibliotheken hervorragend<br />

zur Link-Level-Simulation von OFDM Übertragungssystemen.<br />

46


Um einander kennen zu lernen und Kontakte zu knüpfen war auch in diesem<br />

Jahr das Social Event ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung. Nachdem von<br />

der „Elbkuppel“ aus bereits erste Eindrücke vom Hamburger Hafenleben vermittelt<br />

werden konnten, wurde den Teilnehmern am Abend die Gelegenheit geboten,<br />

während eines maritimen Dinners auf der „MS Hanseatic“ den Hafen aus<br />

nächster Nähe zu erleben. Nicht zuletzt der schöne Ausblick während der Rundfahrt<br />

von Deck auf die nächtliche Hamburger Skyline sorgte für eine gute Stimmung<br />

unter den Anwesenden.<br />

InOWo ´03: „Alles im Lot auf’m Boot!“ -<br />

Prof. Rohling mit Veranstaltungsteilnehmern an Bord der MS Hanseatic<br />

Der positive Erfolgstrend des InOWo wird auch im nächsten Jahr weiter fortgesetzt<br />

werden. Erstmalig wird die Veranstaltung dann allerdings außerhalb Hamburgs,<br />

nämlich in Dresden im Hilton Hotel abgehalten. Das Datum für InOWo<br />

2004 steht bereits fest, es ist der 15. und 16. September 2004. Weitere aktuelle<br />

Informationen gibt es wie immer im Internet unter http://ofdm.tu-harburg.de.<br />

47<br />

Niclas Meier


12.2 International Radar Symposium IRS <strong>2003</strong> in Dresden<br />

In der Zeit vom 30. September bis<br />

zum 02. Oktober <strong>2003</strong> fand in unmittelbarer<br />

Umgebung der Dresdener<br />

Frauenkirche das diesjährige<br />

International Radar Symposium<br />

Die Dresdener Frauenkirche im Wandel der Zeit<br />

(IRS <strong>2003</strong>) unter Federführung der<br />

Deutschen Gesellschaft für Ortung<br />

und Navigation (DGON) und der<br />

Informations Technischen Gesellschaft<br />

(ITG) statt. Über 200 Personen<br />

aus insgesamt 24 Ländern folgen<br />

der Einladung des Symposium<br />

Chairman Prof. Hermann Rohling in<br />

das Dresdener Hilton Hotel, welches<br />

sich als eine sehr gute Wahl für<br />

Konferenzen dieser Art erwies. Bemerkenswert<br />

war, dass über die<br />

Hälfte der Teilnehmer aus dem Ausland<br />

kam und sich somit der Name<br />

International Radar Symposium<br />

bestätigt sah. Von Finnland bis Italien und von Irland bis Japan kamen die Teilnehmer<br />

zum Teil einige Tausend Kilometer angereist, um an dieser Konferenz<br />

teilzunehmen.<br />

Besonders Polen war mit einer großen<br />

Delegation von Radarexperten vertreten.<br />

Somit bleibt zu erwarten, dass wir nächstes<br />

Jahr bei dem IRS 2004 in Warschau<br />

wiederum eine großartige Konferenz haben<br />

werden.<br />

Die Teilnehmer konnten sich auch in diesem<br />

Jahr wieder bei über 110 Fachvorträgen<br />

und interaktiven Präsentationen über<br />

den neusten Entwicklungsstand aus der<br />

bunten Welt der Radartechnik informieren.<br />

48<br />

Prof. Shirman aus Kharkov wird<br />

der DGON Award überreicht


Das Themenangebot erstreckte sich bei jeweils zwei parallelen Vortragsreihen<br />

und insgesamt 20 verschiedenen Sessions über alle wichtigen Aspekte der modernen<br />

Radartechnik. Neben aktuellen Entwicklungen, zum Beispiel aus den<br />

Bereichen SAR Techniken oder der Zielklassifikation mit Radar, gab es auch<br />

rückblickende Beiträge. Hierbei wurde die Entwicklung der CFAR-Techniken<br />

innerhalb der letzten 25 Jahren oder die Entwicklung der Radartechnik in der<br />

UdSSR und Russland dargestellt. Durch das vielfältige Angebot haben sich sicherlich<br />

für jeden Teilnehmer interessante Beiträge gefunden. Im Einzelnen<br />

wurden Vorträge zu folgenden Themengebieten präsentiert: „Synthetic Aperture<br />

Radar“, „Signal Processing“, „Automotive Radar“, „Air Traffic Control“,<br />

„Shipborne Radar“, „Multistatic Radar“, „Subsurface Radar Applications“, „Radar<br />

Systems“, „CFAR Detection“, „Antenna Propagation“, „Radar Simulations“,<br />

„Radar Target Tracking“, „Radar Technology“, „Target Classification“ und<br />

„Radar & Non-Radar Multisensor Navigation“. In vielen Bereichen wurden sogar<br />

zwei einzelne Sessions abgehalten, da die Zahl der Vorträge die Kapazität<br />

einer einzelnen Session überstieg.<br />

Aber gerade auch am Rande des eigentlichen Programms konnte man überall<br />

kleine Gruppen entdecken, die sich im persönlichen Gespräch vertieft über die<br />

aktuelle Forschungsergebnisse austauschten oder den Grundstein für neue gemeinsame<br />

Arbeiten legten. Außergewöhnlich war sicherlich der schon erwähnte<br />

Beitrage über die Geschichte der Radartechnik in den Ländern der ehemaligen<br />

Sowjetunion von Prof. Victor Chernyak. Motivation für diesen Beitrag war der<br />

letztjährige Beitrag über ein Jahrhundert der Radartechnik, welches sich leider<br />

zum Erstaunen einiger Anwesenden nur auf Techniken aus dem Westen beschränkte.<br />

Somit war es für die russischen Radarexperten ein besonderes Anliegen,<br />

die Radarwelt und die historischen Entwicklungen aus ihrer Sicht vorzustellen.<br />

Vor dem Fall des eisernen Vorhangs wäre ein derartiger Informationsaustausch<br />

noch völlig undenkbar gewesen. Inzwischen wird aber klar, dass der<br />

politische Wunsch eines vereinigten Europas auch, oder vielleicht gerade, im<br />

Bereich der Wissenschaft vielfach kein bloßer frommer Wunsch mehr ist. Vielmehr<br />

konnte man auf dieser Konferenz feststellen, wie weit die ehemals konkurrierenden<br />

Staaten heute schon zusammengewachsen sind. Es ist wohl nicht übertrieben<br />

zu sagen, dass auch in Dresden ein weiterer Schritt zur Völkerverständigung<br />

zwischen Ost und West gemacht wurde. Wenn Vorträge und Diskussionen<br />

den Geist fordern, darf auch das körperliche Wohl nicht zu kurz kommen. So<br />

gab es neben den gemeinsamen Mittagessen noch einen weiteren kulinarischen<br />

Höhepunkt, das diesjährige Symposiums-Bankett. Nach einem einleitenden<br />

Cocktailempfang wurde ein zum Austragungsort, der sächsischen Hauptstadt<br />

Dresden, passendes Menü aus lokalen Spezialitäten serviert.<br />

49


Hervorzuheben sind hierbei besonders der Dresdener Sauerbraten, sowie ein regionaltypisches<br />

Pflaumenkompott mit Schokosticks. Nebst dem äußerst wohlschmeckenden<br />

Menü erfreuten sich die Teilnehmer an der Möglichkeit, mit neuen<br />

und alten Bekannten bis tief in die Nacht ausführliche Gespräche zu führen.<br />

In einer angenehmen Atmosphäre bot sich ausreichend Gelegenheit, neben fachlichen<br />

Fragestellungen auch freundschaftliche Beziehungen zu pflegen oder neu<br />

entstehen zu lassen. So haben die letzten Gäste erst weit nach Mitternacht den<br />

Saal verlassen. An dieser Stelle sollte jedoch hervorgehoben werden, dass trotz<br />

der zahlreichen Abendveranstaltungen auch die frühen Vorträge immer sehr gut<br />

besucht waren.<br />

Der Ehrentisch vereint die Nationen<br />

Alles in allem war die Radar Konferenz ein voller Erfolg und wir freuen uns<br />

schon auf das nächste Jahr. Nachdem Christian Hülsmeyer 1904 das erste Patent<br />

für Radartechnik erhielt, feiert die Community 2004 das hundertjährige Bestehen.<br />

Die Fachwelt wird auch im nächsten Jahr zu einem International Radar<br />

Symposium eingeladen. Allerdings wird das IRS 2004 nicht in Deutschland,<br />

sondern auf Wunsch von Prof. Rohling vom 19. bis 21. Mai 2004 in Warschau<br />

durchgeführt.<br />

50<br />

Florian Fölster


13 Betriebsausflug nach Bleckede<br />

Der alljährliche Institutsausflug stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Erkundung<br />

von Sehenswürdigkeiten im südlichen Hamburger Umfeld. Früh um<br />

Acht bestiegen alle Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Studierende des <strong>Arbeitsbereich</strong>es<br />

<strong>Nachrichtentechnik</strong> den Bus, der uns zum Schiffshebewerk nach<br />

Scharnebek brachte. Ein bemerkenswertes Bauwerk im Elbeseitenkanal, das<br />

1974 errichtet und neu eingeweiht wurde. Der Elbeseitenkanal verbindet die Elbe<br />

bei Hamburg mit dem Mittellandkanal bei Wolfsburg und wurde wegen der<br />

vor 30 Jahren politisch unsicheren Lage gebaut, um stets eine schnelle und leistungsfähige<br />

Verbindung ins Hamburger Hinterland zu haben, ohne die Elbe und<br />

andere Wasserwege auf dem Gebiet der ehemaligen DDR passieren zu müssen.<br />

Das Doppelsenkrechtschiffshebewerk kann in<br />

zwei unabhängigen Kammern bis zu 100<br />

Meter lange Schiffe in drei Minuten 38 Meter<br />

hoch oder runter fahren. Die mit Wasser<br />

gefüllten Tröge bringen es zusammen mit den<br />

Gegengewichten auf bewegliche Massen von<br />

11800 Tonnen.<br />

Nach dieser ersten Station, die überwiegend Schiffshebewerk Scharnebeck<br />

technisches Interesse weckte, fuhren wir<br />

weiter zu unserem eigentlichen Ausflugsziel, nach Bleckede an der Elbe. Mit<br />

der Besichtigung des Schlosses von Bleckede erhielten wir Einblick in die bewegte<br />

Vergangenheit des beschaulichen Städtchens. Informative Unterhaltung<br />

über Natur und Kultur der Region haben sich die Bertreiber des aufwendig renovierten<br />

Elbschlosses auf die Fahnen geschrieben. In dem Museum werden<br />

den Besuchern die lokale historische Entwicklung und insbesondere auch die<br />

Biosphäre der umliegenden Elbtalaue näher gebracht.<br />

Damit hatten wir unsere „Hausaufgaben“ zum Thema Bleckede gemacht und<br />

uns ein leckeres Mittagessen redlich verdient. Aber das Gelernte zur Biosphäre<br />

war uns noch ein wenig zu theoretisch und so prüften wir nach der Verpflegung<br />

selbst den idyllischen Zustand der Natur im Rahmen einer Bootstour.<br />

Der „Bleckeder Löwe“ war allerdings kein freilaufendes Raubtier, sondern unser<br />

Ausflugsdampfer, mit dem wir am frühen Nachmittag den Bleckeder Hafen in<br />

Richtung Boizenburg im sogenannten Osten Deutschlands verließen.<br />

51


Bei Kaffee und Kuchen bestaunten wir neben der Flusslandschaft auch so manches<br />

Relikt aus der jüngeren Geschichte, welches vor der Wiedervereinigung<br />

Deutschlands der Grenzsicherung nach Osten diente.<br />

Auch Boizenburg, gelegen auf der östlichen Seite der Elbe, hätten wir vor 1989<br />

sicher nicht anlaufen dürfen. Allerdings war bei unserer Tour auch der Weg das<br />

Ziel und wir kletterten erst wieder von Bord, als die Trossen unseres Löwen sicher<br />

am heimatlichen Bleckeder Anleger verzurrt waren.<br />

Das Team des <strong>Arbeitsbereich</strong>es <strong>Nachrichtentechnik</strong> vor dem Elbschloss Bleckede<br />

Am späten Nachmittag verließen wir den Hafen, um zum gemütlichsten Teil des<br />

Ausflugs überzugehen. Per Pedes folgten wir unserm lieben Kollegen Dieter<br />

Gödecke in sein heimatliches Refugium. Dort angekommen fanden wir alle<br />

Platz in einem großen offenen Zelt und ließen unseren Ausflug bei sommerlichen<br />

Temperaturen mit einer Grillparty ausklingen. Am späten Abend brachte<br />

uns der Bus mit dem Gefühl nach Hamburg zurück, mal wieder auf angenehme<br />

Art und Weise über den Tellerrand der Universität hinausgeschaut zu haben.<br />

Unser ganz besonderer Dank gilt Dieter Gödecke und seiner Familie für die Einladung<br />

in ihre Heimat, die hervorragende Organisation und die tolle Verpflegung.<br />

Aber auch allen anderen gutgelaunten Teilnehmern und helfenden Händen<br />

gebührt Anerkennung.<br />

52<br />

Marc Reinert


14 Verabschiedung von Frau Seifert<br />

Hilfsbereit, zuvorkommend, für jeden da – an lobenden Worten hat es auf der<br />

feierlichen Verabschiedung für unsere langjährige Sekretärin Frau Ursula Seifert,<br />

von fast allen kurz mit Ursel angesprochen, nicht gefehlt. Frau Seifert war<br />

insgesamt 15 Jahre im <strong>Arbeitsbereich</strong> <strong>Nachrichtentechnik</strong> als Sekretärin tätig<br />

und hat diese Aufgabe mit erkennbarem Engagement durchgeführt. Sie war für<br />

alle der Dreh- und Angelpunkt im <strong>Arbeitsbereich</strong>. Für alle Kolleginnen und Kollegen<br />

verfügte sie über wichtige Informationen und Neuigkeiten.<br />

Auf Einladung von Prof. Rohling waren viele Sekretärinnen aus benachbarten<br />

<strong>Arbeitsbereich</strong>en, Mitarbeiterinnen aus der Verwaltung und von TuTech und<br />

natürlich der gesamte <strong>Arbeitsbereich</strong> <strong>Nachrichtentechnik</strong> zur Abschiedsfeier von<br />

Frau Seifert am 16. Juli <strong>2003</strong> gekommen. Angesichts ihres bevorstehenden<br />

(und natürlich wohlverdienten) Ruhestandes wurde ihrem Engagement für den<br />

ganzen Arbeitbereich, aber nicht nur mit freundlichen und schönen Worten,<br />

sondern auch mit handwerklichem Geschick, gedankt.<br />

Fleißige Kolleginnen und Kollegen hatten einen Doktorhut gebastelt, der sicherlich<br />

keinen Vergleich mit bisher<br />

erstellten Exemplaren zu<br />

scheuen brauchte. Die<br />

Übergabe des Hutes wurde von<br />

einer so vortrefflichen<br />

„Doktor“-Rede (Tobias Giebel)<br />

begleitet, dass Frau Seifert<br />

sichtlich mit ihren Emotionen<br />

zu kämpfen hatte. Sie schlug<br />

sich aber tapfer und dankte mit<br />

bewegter Stimme dem gesamten<br />

<strong>Arbeitsbereich</strong> für die<br />

schöne gemeinsame Zeit.<br />

Nach der Eröffnung des reichhaltigen Büfetts, das teilweise von den Kolleginnen<br />

und Kollegen mit selbst zubereiteten Salaten, Kuchen etc. bereichert wurde,<br />

konnte noch so manche (auch „inoffizielle“) Anekdote aus den zurückliegenden<br />

Jahren ausgetauscht werden.<br />

53<br />

Peter Haase


15 Verabschiedung von Sven Bauhan<br />

In diesem Jahr brach unser Kollege Sven Bauhan zu einer neuen Herausforderungen<br />

auf. Am 20.03.<strong>2003</strong> verabschiedete sich Sven mit einer, wie im obigen<br />

Bild ersichtlich, spektakulären Feier von seinen Kollegen in Hamburg. Schon<br />

seine Diplomarbeit mit dem Titel „Vergleichende Untersuchung von Algorithmen<br />

zur Verteilung von VHF-Funkfrequenzen“ erstellte er in der Arbeitsgruppe<br />

Flugsicherungstechnik.<br />

Der Chef schaut interessiert auf die Abläufe bei der spektakulären Feier<br />

Im Oktober 1999 wurde er Mitarbeiter in unserem <strong>Arbeitsbereich</strong> und arbeitete<br />

an der „Entwicklung und Evaluierung eines VDL-Radio-Prototyps für Mode 2,3<br />

und 4“. Dieses Projekt wurde durch das Bayrische Luftfahrtforschungs- und<br />

Technologieprogramm gefördert.<br />

Als Spezialist für Datenübertragungs- und Verarbeitungstechniken in der Luftfahrt<br />

arbeitet er nun für die Deutsche Flugsicherung in Langen im „ATCAS“<br />

Projekt. Das gesamte Team des <strong>Arbeitsbereich</strong>s <strong>Nachrichtentechnik</strong> wünscht<br />

ihm auch dort weiterhin alles Gute und viel Erfolg.<br />

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Urs Lübbert


16 Unsere neuen Mitarbeiter<br />

Lars Ohliger<br />

1976 in Hamburg-Harburg geboren verbrachte ich meine Jugend in Seevetal vor<br />

den Toren Hamburgs. Dort besuchte ich bis zum Jahr 1995 das Gymnasium, um<br />

mich im Anschluss ein Jahr lang in den Elbe Werkstätten der Betreuung von behinderten<br />

Menschen zu widmen. Im Wintersemester 96/97 wurde der schon lang<br />

gehegte Wunsch, einen Ingenieur aus mir zu machen, an der TUHH in Angriff<br />

genommen.<br />

Nach fünf Semestern erwarb ich das Vordiplom und vertiefte mein Studium in<br />

der Fachrichtung „Technische Informatik“. Studienbegleitende Praktika absolvierte<br />

ich bei der Micrologica AG, Deutsche Shell AG und zuletzt bei der Jungheinrich<br />

AG.<br />

Schon mit meiner Studienarbeit, in der ich das Thema der Entwicklung eines<br />

mikrocontrollerbasierten Interfaceboards zur Datenerfassung bearbeitete, legte<br />

ich den Grundstein für weitere Tätigkeiten in diesem <strong>Arbeitsbereich</strong>. Im Anschluss<br />

an meine Diplomarbeit „Entwicklung einer Konfigurations- und Testumgebung<br />

für ein FPGA-basiertes OFDM-Modem“, mit der ich mir im Oktober<br />

2002 den oben erwähnten Wunsch erfüllte, folgte im Januar diesen Jahres die<br />

Einstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter im <strong>Arbeitsbereich</strong>es <strong>Nachrichtentechnik</strong><br />

der Technischen Universität zu Hamburg-Harburg.<br />

Mein Hauptaufgabengebiet umfasst zur Zeit die Entwicklung grafischer Benutzeroberflächen<br />

für Demonstrationssysteme sowie von Firmwarekomponenten<br />

und Gerätetreibern für die Modemhardware, die in dem OFDM Experimentalsystem<br />

des <strong>Arbeitsbereich</strong>es integriert und eingesetzt wird.<br />

In meiner Freizeit beschäftige ich mich vornehmlich mit dem Musizieren in<br />

meiner Band moonrise und dem Bau ferngesteuerter Unterseeboote.<br />

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Ting Chen<br />

Ich wurde im Jahr 1979 in Fujian (China) geboren. Von 1996 bis 2000 studierte<br />

ich an der weltweit bekannten und in China sehr berühmten Tsinghua Universität<br />

in Peking. Für jeden Chinesen ist es eine Ehre, wenn man zum Studium an<br />

der Tsinghua Universität zugelassen wird. Dort erhielt ich den Bachelor Abschluss<br />

im Hauptstudienfach „Electrical Engineering and Information Systems“.<br />

Ich hatte mich bereits um ein Stipendium bei DAAD Siemens beworben und<br />

war sehr glücklich, als ich die Nachricht über die Gewährung dieses Stipendiums<br />

erhielt. Das war für mich ein großer Schritt, von China nach Europa, nach<br />

Deutschland und nach Hamburg zu reisen. So kam ich im Juli 2000 nach<br />

Deutschland und konnte gleich zu Beginn viele Eindrücke in der neuen Umgebung<br />

sammeln. Es ist sehr hilfreich, dass alle Menschen in der Universität Englisch<br />

sprechen.<br />

Mein Studium begann ich an der Technischen Universität Hamburg-Harburg,<br />

die in China sehr bekannt ist. Ich belegte das Master Programm „Information<br />

and Communication Systems“ und erhielt meinen Master of Science (MSc) Abschluss<br />

Anfang dieses Jahres.<br />

Seit April <strong>2003</strong> bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter am <strong>Arbeitsbereich</strong> <strong>Nachrichtentechnik</strong>.<br />

Ich arbeite in einem Europäischen Forschungsprojekt mit und<br />

befasse mich derzeitig mit einem Forschungsthema, in dem es um Techniken der<br />

selbstorganisierenden Ressourcenverteilung in zellularen OFDM Mobilfunknetzen<br />

geht. Auch in dieser wissenschaftlichen Arbeit ist alles neu für mich, aber<br />

die Atmosphäre im Team und im <strong>Arbeitsbereich</strong> ist sehr gut und das Forschungsthema<br />

ist interessant.<br />

In meiner Freizeit interessiere ich mich für Tischtennis, Badminton und Musik.<br />

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Sylvia Jeger<br />

1949 wurde ich in Hamburg-Harburg geboren. Ich wohne in Seevetal/Maschen,<br />

bin seit 1975 verheiratet und habe 2 erwachsene Söhne.<br />

Nach dem Besuch einer 2-jährigen Handelsschule war ich anfangs als Steno-<br />

Kontoristin und später als Sekretärin in einem Verlagshaus tätig. Auf dem<br />

2. Bildungsweg erlangte ich 1976 die Fachhochschulreife.<br />

Im Anschluss an eine längere Familienpause half ich meinem Mann beim Aufbau<br />

einer kleinen Computerfirma und erledigte für ihn die anfallenden Büroarbeiten.<br />

Um beruflich wieder auf einem aktuellen Stand zu sein, besuchte ich von<br />

März bis Dezember 2002 einen Büromanagement-Kurs. Teil dieses Kurses war<br />

ein 3-monatiges Praktikum im Sekretariat eines wissenschaftlichen <strong>Arbeitsbereich</strong>es<br />

an der TUHH. Im darauf folgenden Jahr trat ich im Juli <strong>2003</strong> die Nachfolge<br />

von Frau Seifert als Sekretärin im <strong>Arbeitsbereich</strong> <strong>Nachrichtentechnik</strong> an.<br />

In meiner Freizeit lese ich sehr viel, am liebsten englische Kriminalgeschichten.<br />

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17 Unsere Doktorfeiern<br />

Dr.-Ing. Karsten Brüninghaus<br />

Nach erfolgreich absolvierter mündlicher Promotionsprüfung am 6. März <strong>2003</strong><br />

hatte Karsten Brüninghaus für den 10. Mai <strong>2003</strong> nach Salzgitter-Bad in den<br />

„Ratskeller“ eingeladen, um mit Familie, Freunden und Kollegen dieses Ereignis<br />

gebührend zu feiern. Da Karsten seine wissenschaftliche Karriere an der TU<br />

Braunschweig begonnen hatte, waren u.a. etliche ehemalige Kollegen aus dieser<br />

Zeit zur Feier eingeladen und aus dem tiefen Süden bzw. dem hohen Norden<br />

angereist.<br />

Nach bewährter Tradition standen auch bei dieser Doktorfeier die Reden des<br />

Doktorvaters sowie des frischgebackenen Doktors auf dem Programm. Karsten<br />

machte dabei die von Prof. Rohling so gerne zitierte „grüne Wiese“ der Wissenschaft<br />

zum Leitmotiv seiner Ausführungen.<br />

Die Präsentation und Überreichung des Doktorhutes als fester Bestandteil jeder<br />

Feier dieser Art durfte natürlich auch diesmal nicht fehlen. Wie gewohnt, wurden<br />

auf dem Hut einerseits Aspekte der fachlichen Arbeit dargestellt, andererseits<br />

einige von Karstens charakteristischen Eigenheiten symbolisiert.<br />

Karsten nach der Überreichung des Doktorhutes<br />

und während der Rede von Prof. Rohling<br />

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Als wesentlicher Bestandteil stach dabei ein großer Wecker heraus, der auf wenige<br />

Sekunden vor Zwölf eingestellt war und daran erinnerte, dass Karsten viele<br />

Dinge buchstäblich in letzter Sekunde – und doch fast immer termingerecht –<br />

fertigstellte.<br />

Auch seine fachliche Tätigkeit wurde bei der Gestaltung des Hutes berücksichtigt.<br />

Karstens Forschungsgebiet lag im Bereich des Mobilfunks und umfasste<br />

verschiedene Aspekte einer Mehrträger-Übertragungstechnik. Dem interessierten<br />

Laien erschloss sich dieses Feld weniger durch die zahlreichen Formelzeichen<br />

in seiner Arbeit (und an der Hutkrempe), sondern vielmehr durch eine Abbildung<br />

aus seinem Werk, animiert durch ein gleichmäßiges Raster aus Leuchtdioden.<br />

Die so immer neu erzeugten Blinkmuster dürften sogar weit über Karstens<br />

ursprüngliche Untersuchungen hinausgehen...<br />

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Dr. Rainer Grünheid

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